Ihre Meinung zu Long-Covid-Patienten droht oft finanzieller Absturz
Zehn Prozent aller Corona-Infizierten leiden an Long Covid, schätzt das Robert Koch-Institut. Betroffene, die deshalb nicht mehr arbeiten können, fühlen sich vom Sozialsystem alleingelassen. Von Vera De Wel.
Solange es kein verlässliches statistisches Erfassungswesen dazu gibt, werden wir Rätselraten und Rechnen mit Dunkelziffern betreiben können, ohne dem Ganzen irgendeine Vorstellung und Kontur zu verpassen. Das wäre nämlich die Voraussetzung, dem entsprechend zu handeln und finanzielle Absicherung und Kostenfragen zu klären. Der Staat und Krankenkassen können nicht alles abfedern. Wer MS, Krebs oder andere Erkrankungen hat, die arbeitsunfähig machen, steht auch nicht viel besser da. Traurig, aber eine Überlegung wert, mehr für die Berufsunfähigkeit zu machen und sich abzusichern. Viel schlimmer werte ich die aktuelle Streiterei um verkürzte Quarantäne und Einsatz positiv getesteter Mitarbeitender, die Ansteckung weitertragen und noch mehr Leute infizieren. Gerade in Frankfurt in einem Krankenhaus der Fall, weil Kräfte fehlen. Wir haben keine Strategie, keine Handlungseinheit, weil Verbände, Kammern und Politik gegeneinander argumentieren. Das verunischert noch mehr und steigert Risiken.