Plastikmüll treibt im Mittelmeer vor Marseille (Mai 2019)

Ihre Meinung zu Konferenz in Lissabon: "Kollektives Versagen" beim Meeresschutz

Fünf Tage lang standen die Weltmeere, ihr Zustand und ihr Schutz im Mittelpunkt einer Konferenz in Lissabon. In der Abschlusserklärung wird "kollektives Versagen" benannt und mehr Ehrgeiz bei der Suche nach Lösungen gefordert. Von Reinhard Spiegelhauer.

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96 Kommentare

Kommentare

Peter P1960
Wachstumsdoktrin

Meeres- und Umweltschutz allgemein ist auf Dauer nur möglich, wenn wir uns von der Doktrin des ewigen Wirtschaftswachstum verabschieden. In der Natur gibt es nur eins, was ständig wächst und das ist der Krebs.

Wachstum ist m.Mn. allenfalls dann akzeptabel, wenn es emissions- und recourcenneutral stattfindet. Dabei spielen Recycling und technische Innovationen eine entscheidende Rolle.

Da der Weg dazu sehr weit ist, bezweifle ich, dass er uns rechtzeitig zum Ziel führt.

logig
@14:15 Uhr von FCK PTN

 

Der Klima- und Umweltschutz wird in kapitalistischen Systemen immer das Nachsehen haben. Denn er wirft keine sichtbaren Gewinne ab.

 

Wie gut, dass wir nicht im Kapitalismus leben müssen, sondern in einer freien Marktwirtschaft leben dürfen.

Diese sognannte Marktwirtschaft wird von einer verfehlten kapitalistische Wachstumsideologie beherrscht. Wortklauberei hilft da nicht weiter. Diese WachsumsIdeologie, die im Grunde auch für China gilt, ist es, die die Welt nahe an den Abgrund geführt hat.

NieWiederAfd

Es ist so aufschlussreich wie bedrückend zu sehen, dass in Anbetracht der Schwierigkeiten, eine gemeinsame Linie zu finden beim Meeresschutz, die üblichen ironischen bis hämischen Kommentare kommen.

Das ist kein 'Spaß'-Thema und kein 'ist-doch-eh-egal'-Thema. Es geht wie bei allen Klima-, Artenvielfalt- und Umweltthemen um den Fortbestand unserer Erde, des gemeinsamen 'oikos'. Dafür brauchen die Umweltorganisationen mehr Einfluss auf die Politik: Lobby im besten Sinne. Das gilt es zu unterstützen, auch gegen den ökonomisch begründeten Widerstand mancher Konzerne, bei denen ich mich frage, ob die keine Fachleute in ihren Beraterstäben haben, die weitsichtig sind: Auf Dauer gibt es keine funktionierende Ökonomie in einer zerstörten Ökologie.

 

 

gez. NieWiederAfd

 

 

FCK PTN
@ Giselbert

 

"Was war noch mit homeoffice? Aber auch Umweltschützer reisen gerne und genießen den Tagungstrubel mit Prosecco am Abend."

Der Otto Normalverbraucher kann ja dafür etwas kürzer Duschen, da sind die paar Millionen Flugkilometer schnell wieder drin.

 

Selten eine so platte Einteilung in Schubladen gelesen.

Nettie
Wenn die Ursache der Misere nicht gesehen und klar benannt wird,

wird sich das Problem nicht nur verschlimmern sondern potenzieren

“Ein Hauptanliegen vieler NGOs ist ein umfassendes Verbot von Tiefseebergbau. Internationale Großkonzerne hatten das bei der ersten Ozeankonferenz in New York vor fünf Jahren zurückgewiesen

>> Es geht um wertvolle Rohstoffe wie Mangan, Nickel, Kupfer und seltene Erden. 

Genauer: Um deren Verwertung. Durch Konzerne. Zu DEREN Nutzen. Die daraus entstehenden Kosten (die nachhaltigen Schäden an allgemeinen Ressourcen, hier den Meeren) darf dann die Allgemeinheit tragen, bzw. sich - soweit überhaupt noch möglich - um deren Beseitigung „kümmern“.

“[Die] Umweltschutzorganisation argumentiert für ein vorbeugendes Verbot: "Noch gibt es keinen Unterwasserbergbau, aber er stellt ein enormes Risiko für die Ozeane dar. Er würde noch verschlimmern, was wir schon angerichtet haben: Meeresverschmutzung, Überfischung und Klimawandel. Das ist eine Grenze, die wir nicht überschreiten sollten“

„Wir“? Es wäre hilfreich, Ross und Reiter zu nennen.

mitbürger
rechtmässigkeit

die auswirkungen des mikroplastikzerfalls sind m.m.n. körperverletzungen und auch fische müssen u.a bis kiloweise plastik in ihren mägen lagern, was ich mir übel stressig vorstelle.

die unversehrtheit des körpers ist im moment noch durch das grundgesetz garantiert, dies passt aber eben überhaupt nicht mehr mit der sich zunehmend verändernden umweltsituation und den wechselwirkungen mit uns zusammen, deshalb müssten eigentlich  ausnahme/ausschluss-paragraphen (z.b. wirtschaftliche "notwendigkeiten") formuliert und ins grundgesetz zusatzaufgenommen werden, wegen der formalen korrektheit und natürlich der ehrlichkeit.

und ehklar, das die produzenten trotz medizinischer tatsachen + dennoch  unverminderter weiterproduktion keine mitschuld feststellen können und eine einstweilige verfügung zu plastikstop dürfte nur lachkrämpfe auslösen.also fröhlich weiter soooooooooooooooooooooooooooooooooooooo.

leider geil
@ Vaddern

 

Lesen Sie bitte erst einmal nach, was Kommunismus ist, bevor Sie Unsinn schreiben. China, Nordkorea sind Diktaturen, ob sie sich kommunistisch oder nationalistisch nennen, Wurscht, es sind Diktaturen. 

 

Das habe ich nicht bestritten. Aber es sind kommunistische Diktaturen. Im Kommunismus hat der Umweltschutz nicht mehr Platz als im Kapitalismus. Das ist doch klar.

proehi
14:00 Uhr von fathaland slim

Ich bin tiefenentspannt.

+

… und die G7 haben laut Ministerin Lembke „hohe Hürden“ für den Tiefseebergbau beschlossen. Hohe Hürden beinhaltet, die Möglichkeit für Tiefseebergbau für die beschließenden Staaten und diejenigen die sich an ihre Regeln halten wolle, eröffnet zu haben.

+

Ich denke, das kann man einmal wegen des zu erwartenden Schadens für die Meere nicht akzeptieren und zum anderen deshalb nicht, weil es andere außerhalb dieser G7 ausschließt, gemeinsame Wege zum Schutz der Meere evtl. ohne Meeresbergbau zu begehen.

+

Die Annahme, die G7 würden diesen selbstherrlichen Schritt aus anderen als kapitalistischen Gründen begehen halte ich für falsch. Zur Klarheit, diese Feststellung beinhaltet keine Behauptung, dass es andere besser machen würden aber die Forderung, keine Staaten auszuschließen sondern alle einzubinden. Die G7 haben kein Mandat für derartige Vorgaben.

derkleineBürger
@12:39 Uhr von leider geil

Gnadenloser Kapitalismus

Das Elend der Meere, das sich noch deutlichst  verschärfen wird, liegt an gnadenlosem Kapitalismus.

 

... und in China, Nordkorea und einigen anderen Ländern an gnadenlosem Kommunismus.

->

Ganz starker Kommunikations-Stil....

...und noch immer gefangen im Kalten Krieg.

 

In China existiert kein Kommunismus und würden sämtliche EU-Mitgliedsländer so kleine veraltete und oftmals runtergekommene Fischerboote wie in  Nordkorea verwendet werden, selbst verwenden, würden zwar in der EU nicht so viele Menschen in den Genuss von Fischstäbchen und co kommen und Hühner innerhalb der EU nicht so häufig Fischmehl zu fressen bekommen, dafür würden allerdings die nicht gefischten Fische weiter in den Ozeanen schwimmen und sich vermehren, anstatt von industriellen Fischtrawlern aus dem Meer geholt zu werden.

 

 

Peter P1960
@14:55 Uhr von Nettie

“[Die] Umweltschutzorganisation argumentiert für ein vorbeugendes Verbot: "Noch gibt es keinen Unterwasserbergbau, aber er stellt ein enormes Risiko für die Ozeane dar. Er würde noch verschlimmern, was wir schon angerichtet haben: Meeresverschmutzung, Überfischung und Klimawandel. Das ist eine Grenze, die wir nicht überschreiten sollten“

„Wir“? Es wäre hilfreich, Ross und Reiter zu nennen.

 

"Wir" sind die Industrienationen, egal ob West oder Ost. Die einen bereits seit über 200 Jahren, die anderen seit mehr oder weniger vielen Jahrzehnten.

Bruno14
@14:24 Uhr von Vector-cal.45

Angesichts des bevorstehenden Kollaps unserer Ökosysteme ist die breite Mehrheit dahingehend doch ziemlich gelassen.

 

Früher oder später kommt der Punkt, an dem wir uns sehnlichst wünschen werden, wir hätten mit Problemen wie Corona zu tun.

...

 

Maßnahmen bezüglich des irreversiblen Zusammenbruchs der globalen Lebensgrundlagen für Mensch und Tier: Dekaden voller Blabla und leerer Versprechungen.

Außer dem, was diverse NGOs eben so leisten können, passiert in Wirklichkeit: Gar nichts.

 

Was die ökologischen Bedrohungen angeht, ist der Mensch in seinem Wahrnehmungs- und Verarbeitungsmustern anscheinend immer noch auf Neandertaler-Niveau: Wir erschrecken, wenn wir die Katastrophen der Flut in der Eifel sehen oder auch Bilder anderer Umweltkatastrophen, wir rühren uns aber nicht bei den für die Alltagswahrnehmung abstrakt erscheinenden Phänomenen wie Meeresverschmutzung.

Dass nichts geschieht, finde ich aber zu absolut formuliert. Es geschieht deutlich zu wenig, wie auch Lissabon gezeigt hat.

leider geil
@ proehi

Die Annahme, die G7 würden diesen selbstherrlichen Schritt aus anderen als kapitalistischen Gründen begehen halte ich für falsch.

 

Nein. Der Schritt zum Umweltschutz ist nicht selbstherrlich und sie tun es, weil ihren Bürgern Umweltschutz und Nachhaltigkeit wichtig ist. Und weil sie frei gewählt sind.

 

Zur Klarheit, diese Feststellung beinhaltet keine Behauptung, dass es andere besser machen würden aber die Forderung, keine Staaten auszuschließen sondern alle einzubinden. Die G7 haben kein Mandat für derartige Vorgaben.

 

Doch, haben sie, und zwar von uns BürgerInnen.

leider geil
@ Nettie

Genauer: Um deren Verwertung. Durch Konzerne. Zu DEREN Nutzen. Die daraus entstehenden Kosten (die nachhaltigen Schäden an allgemeinen Ressourcen, hier den Meeren) darf dann die Allgemeinheit tragen

 

Um es klar zu sagen, private Unternehmen dürfen Gewinn machen, das ist ein verbrieftes Recht. Und der Staat, also wir alle, sind aufgerufen, sinnvolle gesetzliche Rahmenbedingungen aufzustellen.

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leider geil
@ kleiner Bürger

In China existiert kein Kommunismus

 

China existiert nur Kommunismus. Es gibt keine allgemeine Definition von Kommunismus. Die in China (allein) herrschende Partei nennt sich Kommunistische Partei Chinas. Da braucht mich kein Forist zu belehren, das sei kein Kommunismus. Die werden es ja wohl besser wissen.

Genauso: Wenn ein Hotel Wellness anbietet, dann ist es für mich eben Wellness.

NieWiederAfd
@12:40 Uhr von fathaland slim

...

Der Forist befindet sich auf einem Kreuzzug gegen alles, was "westlich" ist und unterstützt deswegen auch Putins Überfall, egal ob es zum Thema passt oder, wie im vorliegenden Fall, nicht.

 

Ein erschütterndes Beispiel dafür, was glühender Antiamerikanismus mit einem Linken machen kann. Natürlich stand und stehe auch ich als Linker der US-Politik immer höchst kritisch gegenüber, habe aber deswegen nie die Werte der Aufklärung verhöhnt oder mich Diktatoren an den Hals geworfen.

 

Wir sollten bitte nie vergessen, daß die Ideen der Linken dieser Welt fest in diesen Werten der Aufklärung verwurzelt sind. Wer vom "Wertewesten" oder von "Wertedemokraten" polemisiert, der betreibt das Geschäft derer, die diese Werte in den Staub treten wollen. Und von denen gibt es viele, überall. Auch bei uns in Deutschland. 

 

 

Vielen Dank für diese wie immer hervorragend analysierten und formulierten Hintergrund-Gedanken.

Sehr lesenswert und bedenkenswert!

 

gez. NieWiederAfd

Nettie
@15:11 Uhr von leider geil

Genauer: Um deren Verwertung. Durch Konzerne. Zu DEREN Nutzen. Die daraus entstehenden Kosten (die nachhaltigen Schäden an allgemeinen Ressourcen, hier den Meeren) darf dann die Allgemeinheit tragen

 

Um es klar zu sagen, private Unternehmen dürfen Gewinn machen, das ist ein verbrieftes Recht. Und der Staat, also wir alle, sind aufgerufen, sinnvolle gesetzliche Rahmenbedingungen aufzustellen.

Bleibt noch die seit Jahrzehnten gleiche und immer drängender der Beantwortung harrende Frage: Warum klappt das (das mit dem „sinnvoll“) in der Praxis ganz offensichtlich nicht?

leider geil
@ kleiner Bürger

... und würden sämtliche EU-Mitgliedsländer so kleine veraltete und oftmals runtergekommene Fischerboote wie in  Nordkorea verwendet werden ...

 

Rückständigkeit schützt ja nicht davor, kommunistisch zu sein. Im Gegenteil.

proehi
14:59 von leider geil

… Im Kommunismus hat der Umweltschutz nicht mehr Platz als im Kapitalismus. Das ist doch klar.

+

Klarer ist allerdings, wenn wir hier im Kapitalismus so weitermachen wie bisher, werden wir gar nicht erst die Chance bekommen, Ihre unbegründete Behauptung als falsch zu entlarven. 

+

Nach Ihren Ausführungen wollen Sie den Status Quo erhalten.

Nettie
@15:04 Uhr von Peter P1960

“[Die] Umweltschutzorganisation argumentiert für ein vorbeugendes Verbot: "Noch gibt es keinen Unterwasserbergbau, aber er stellt ein enormes Risiko für die Ozeane dar. Er würde noch verschlimmern, was wir schon angerichtet haben: Meeresverschmutzung, Überfischung und Klimawandel. Das ist eine Grenze, die wir nicht überschreiten sollten“

„Wir“? Es wäre hilfreich, Ross und Reiter zu nennen.

 

"Wir" sind die Industrienationen, egal ob West oder Ost. Die einen bereits seit über 200 Jahren, die anderen seit mehr oder weniger vielen Jahrzehnten.

Alle gleichermaßen? Sie gehen also davon aus, dass die Bewohner aller Erdteile alle de facto (unter den realen „Gegebenheiten“) alle die gleiche „Wirkungsmacht“ haben und nur zu viele davon die nicht richtig nutzen?

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