Ihre Meinung zu Übernahme durch Musk: "Das Beste, was Twitter passieren konnte"
Für fast 44 Milliarden Dollar kauft Tesla-Chef Musk den Kurznachrichtendienst Twitter. Der Deal sorgt bei manchen Analysten für Begeisterung: Sie hoffen, dass dank Musk Twitter für Influencer attraktiver wird. Von Katharina Wilhelm.
Das nennt sich auch die Übernahme der Deutungshoheit. Ende des Monopols der Medien. Fängt bei Twitter an und wird sich weiter ausdehnen. So ist es, und man kann nur hoffen das dann auch endlich dieses Monopol der Realität beendet wird. Letztendlich führt dieses ganze grünlinke Gelaber immer wieder zu dem Punkt das nur Tatsachen und Fakten die Realität sind. Wenn endlich die wahre Meinungsfreiheit losbricht, für die es laut GG absolute Voraussetzung ist das jeder Vollidi… über das Internet zum weltweiten Sender werden kann, dann werden wir uns von der Realität nichts mehr sagen lassen. Sondern wir machen uns mit Hilfe der alternativen Realität und gefühlter Fakten die Welt durch unsere „Deutungshoheit“ (so nennt sich das im der Fachsprache) endlich zu dem Ort den wir uns so wünschen. Also mit Chaos, Bürgerkrieg und grenzenlosem ungezügelten Hass, und allem was dazugehört. Los gehts!
Sehr schön, sehr feine Ironie. Danke dafür und Zustimmung. Die Nachricht über die Twitterübernahme zeigt auch deutlich, wie bei dem einen oder anderen schon eine kognitive Verzerrrung, der confirmation bias zu wirken beginnt. "Man liest" Trump soll zurückkommen und das Wörtchen "Freiheit" und das reicht schon, um bei manchen schon den Pawlowschen Reflex auszuösen, die danach lechzen, wieder ungehemmt beleidigen zu dürfen. Das aber wird mitnichten der Fall sein, denn die blenden nämlich einfach den Satzbaustein "innerhalb der Regeln" aus.
Jegliche menschliche Interaktivität, sei es mit Internet, sei es ohne Internet, braucht nämlich Regeln. Und das Internet ist auch nicht eine eigene Welt, sondern lediglich eine von vielen Möglichkeiten der Menschen, miteinander zu kommunizieren. Und am besten funktionieren (meistens) die sozialen Regeln und Grenzen, die sich die Menschen selber geben.
Niemand, auch nicht diejenigen, die hoffen, jetzt auf Twitter ungehemmt sagen zu können, was ihnen gerade in die Birne kommt, würde auf die Idee kommen, beispielsweise einen älteren Menschen, an der Supermarktkasse massiv und lautstark zu beschimpfen, weil der gerade munter mit der Kassiererin plaudert, und 13,99 Euro mit den fröhlichen Worten: "Warten Sie, ich habe es passend" gleichzeitig centweise bezahlen will und die ganze Schlange aufhält.
Auch der Eiligste, wird sich Worte wie "Ich habs eilig, geh doch ins Altersheim." verkneifen und stattdessen lieber, auf die entschuldigenden Worte des älteren Menschen mit "Das macht doch nichts, lassen Sie sich ruhig Zeit" reagieren. Das Erste würde er denken, aber ziemlich sicher nicht sagen, weil er genau weiß, daß er damit auf wenig Gegenliebe stoßen würde.
Was passiert, wenn Menschen hemmungslos ausposaunen dürfen, was die Synapsen hergeben, kann man ja an Portalen wie 4chan oder 8chan sehen. Es ist gruselig.
Wie und mit welchen Regeln Musk jetzt auf Twitter sozialen Regeln und Grenzen Geltung verschaffen will, muß man abwarten, weiß ja noch keiner. Sehr kritisch ist, daß Musk diese Regeln quasi im Alleingang festlegen kann. Nur: hemmungsloses Beleidigen wrd er ganz sicher nicht zulassen, auch wenn der eine oder andere es vielleicht schon gehofft hat, der den Satzteil "innerhalb der Regeln" überlesen hat, womit ich wieder am Anfang wäre.