Ein Plakat von Frankreichs Präsident Macron ist mit einem Aufkleber des unterlegenen Linken Mélenchon überklebt

Ihre Meinung zu Frankreich vor der Wahl: Links denken - aber wen wählen?

Im Pariser Vorort Bondy hatte der Linke Mélenchon im ersten Wahlgang besonders stark abgeschnitten. Was machen seine Wähler nun? Zähneknirschend für Macron stimmen - oder für Le Pen? Oder gar nicht wählen? Von Sabine Bohland.

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158 Kommentare

Kommentare

Bobinho
Frauen in Politik

Ich dachte immer alle guten Menschen hier wollen starke Frauen in der Politik?

Jetzt gibt es eine meinungsstarke Frau und die ganzen alten weißen Männer hier im Forum fallen über Sie her...?

Verrückte Welt

w120
@10:50 Uhr von MRomTRom

Hallo MRomTRom

 

Soziale Ungleichheit

Zwar ist die Beschäftigungslage besser als vor der Wahl 2017, doch die viel zitierte Schere zwischen Arm und Reich klafft immer weiter auseinander. Macron handelte sich den Spitznamen "président des riches", der Präsident der Reichen, gleich zu Anfang seiner Amtszeit ein, als er die Vermögensteuer abschaffte sowie die Belastungen für Unternehmen senkte.

Der Aktienindex Cac 40 stieg seit seinem Amtsantritt um knapp 30 Prozent. Zum Vergleich: Der Dax im gleichen Zeitraum nur um 19 Prozent. Das Unternehmertum bekam Rückenwind. Inzwischen sind in Frankreich 26 sogenannte Einhörner ansässig, also Start-ups, die mehr als eine Milliarde wert sind und vor einem Börsengang oder Exit stehen. Von dieser zurückgewonnenen Wettbewerbsfähigkeit scheinen allerdings nicht genügend Franzosen zu profitieren.

Parteiensystem und Demokratie

Emmanuel Macron hatte vor fünf Jahren einen so großen Zuspruch, weil die große Mehrheit der Franzosen genug von den Parteien hatte, die die Republik in den vergangenen Jahrzehnten geprägt hatten. Er sei weder links noch rechts, betont der Präsident bis heute – und die einzige Alternative gegen die Extreme.

Tatsächlich ist diese Strategie demokratietechnisch gefährlich, denn so läuft es zwangsweise auf eine Konfrontation hinaus zwischen den globalisierungsfreundlichen Macron-Anhängern und denen, die den weltweiten Entwicklungen skeptisch gegenüberstehen. Die Politikverdrossenheit stieg in Macrons Amtszeit noch weiter. Immer weniger Menschen trauen den politischen Eliten zu, ihre Probleme lösen zu können.

 

Ich gestehe Ihnen zu, dass Sie nur einen Teil zitieren, wegen der Zeichenbegrenzung.

 

Deshalb habe ich jetzt mal fehlende Teile kopiert.

 

 

 

 

und-nachts-da-ruft
Das Problem der Demokratie ist ihre Fragilität.

Es gibt immer Unzufriedene und im Zweifel reicht es, einfach diese zu sammeln. Sowie deren Zahl groß genug ist, kommt man an die Macht, egal welche Lügen man vorsetzt. Genau das Nutzen Rechtsextreme aus, die mit blödsinnigen Narrativen die Dummen unter den Unzufriedenen sammeln. Am Ende reicht dann schlimmstenfalls genau einer dieser Sorte, um die Demokratie zu zerstören. Selbst wenn das nicht klappt, ist der Schaden, den diese Gestalten verursachen, immens. Dennoch gibt es massenhaft Jubeltrolle, die sich solche Gestalten herbeiwünschen. Zumindest so lange, bis ihre Wünsche wahr werden und die Demokratie abgeschafft wird. Gehören sie dann nicht zu den Günstlingen der folgenden Autokratie, kommt die Frage "Wie konnte das nur passieren?", aber lernen ist bei diesen Typen nicht angesagt.

fathaland slim
11:02, werner1955

>>

@10:35 Uhr von fathaland slim

 

 Und ich habe bis vor drei Jahren immer zur Miete gewohnt.

Glückwunsch zu Ihre "schlichten" aber späten Entscheidung. 

Gut das Sie jetzt persönlich Verantwortung übernommen  haben.<<

 

Ich habe mein Leben lang persönlich Verantwortung übernommen. Das Haus habe ich geerbt.

Stein des Anstosses
@10:35 Uhr von fathaland slim

>> @09:52 Uhr von fathaland slim   Wer kann sich so etwas leisten?      Menschen die rechtzeitig durch Eigenberantwortung, persönlicher Leistung Ihr leben selbst gestaltet haben. Wer Urlaub, Auto und Handy immer selbst entscheiden kann sollte das auch für alle andern Lebensbereiche können und nicht andern die Schuld an seinem Wohumfeld geben.<<   Ihr Welt- und Menschenbild ist ein wenig schlicht.   Ich wohne in meinem eigenen Haus. Müsste ich heutzutage mieten, wäre ich dazu nicht in der Lage.   Und ich habe bis vor drei Jahren immer zur Miete gewohnt.

 

Meinen Glückwunsch zum Eigenheim!

fathaland slim
@11:04 Uhr von Nachfragerin

@10:04 Uhr von fathaland slim: "Hier findet zusammen, was zusammengehört."   Richtig. Auf der einen Seite stehen die Politiker und Parteien, die sich als Demokraten verstehen, aber mit ihrer wirtschaftsfixierten und bürgerfernen Politik für soziale Probleme und Politikverdrossenheit sorgen. Und auf der anderen Seite stehen die Populisten, die politisch noch unfähiger sind, aber mit ihren plumpen Parolen die frustrierten Wähler mobilisieren.   Ohne das eine gäbe es das andere gar nicht.

 

Und Sie findet man zuverlässig auf der Seite der Populisten.

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Nachfragerin
@melancholeriker - Kann man Demokratie abwählen?

@10:35 Uhr von melancholeriker:

"Bislang ist in Europa die Demokratie überall sofort verschwunden, wo genug Wähler*innen dem Impuls nachgaben, in unruhigen Zeiten einfache Lösungen zu akzeptieren [...]"

 

Was verstehen Sie unter "verschwunden"? Wenn es Demokratie ist, dass eine Partei vor der Wahl blühende Landschaften verspricht und sich nach der Wahl für Autos und Kohlekraftwerke einsetzt, dann muss es auch Demokratie sein, wenn eine Partei Grenzschließungen verspricht und diese tatsächlich umsetzt. (Ob dadurch irgendein Problem gelöst wird, steht auf einem anderen Blatt.)

 

Diese "unruhigen Zeiten" haben wir übrigens der Politik der letzten Jahre zu verdanken. Auch wenn sich manche Ereignisse nicht verhindern lassen, so kann man zumindest so darauf vorbereitet sein, dass die Folgen eben nicht "unruhig" werden.