Eine Krankenpflegerin schiebt ein Krankenbett durch einen Gang einer Station

Ihre Meinung zu Wie viele Kliniken braucht das Land?

Ein kurzer Weg ins Krankenhaus kann Leben retten. Sollten also die kleinen und oft defizitären Kliniken in ländlichen Regionen erhalten werden? Oder braucht es weniger, aber dafür große, spezialisierte Häuser? Von Robert Holm.

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168 Kommentare

Kommentare

Sailor1974
@ CoronaWegMachen; Quarantäne-Lager für Corona-Infizierte

Mit den 30 % der Gesamtbevölkerung, die in derartigen "Quarantänekliniken" untergebracht werden müssten, sobald bei ihnen Corona nachgewiesen wurde, liege ich vermutlich noch unterhalb der Schätzungen der WHO:

https://www.tagesschau.de/ausland/europa/who-omikron-107.html

In den nächsten 6-8 Wochen werden sich 50% der Gesamtbevölkerung mit "Omikron" angesteckt haben. Bei weiteren Kontaktbeschränkungen und einem echten Lockdown vielleicht in 10-12 Wochen.... Eine "Durchseuchung" lässt sich - egal wie - nicht verhindern. Was aber - dank der Impfquote und des durchaus handlungsfähigen Krankenhaussystems - nicht tragisch ist.

Was aber verhindert werden muss ist die weitere, demokratiegefährdende Spaltung der Gesellschaft durch Menschen, die allen ernstes "Quarantänelager" - oder auch den Ausschluss von Ungeimpften aus der Gesellschaft fordern oder fördern.

schabernack
17:18 Uhr von Sisyphos3

ich war ja 30 Jahre meines Lebens in der Produktionsplanung

da kommt man im Krankenhaus gelegentlich schon ins Grübeln
Beispiel, mußte jemanden abholen und bekam folgendes mit
Ein Patient war zu nem Eingriff/Krankenhauseintritt vorgesehen/angemeldet
Man sollte ja glauben wenn jemand 2 Wo. angemeldet ist, da steht sein Zimmer bereit und das Bett.
Weit gefehlt, der mußte mehrere Stunden im Gang warten

Also wenn bei mir im Betrieb ein Auto geplant ist, dann kann man davon ausgehen, die Sitze ebenso wie der Motor und alles übrige steht bereit
Warum nicht in einer Klinik ?


Das könnte daran liegen, dass Autos, Motoren, und Autositze (sehr viel) weniger häufig plötzliche Verschlechterung im Gesundheitszustand erleiden als Menschen im Krankenhaus.

Mussten Sie je Produktion umplanen, weil ein fast fertiges Auto mit Herzinfarkt auf die Intensivstation musste + dann noch 3 Wochen im Bett bleiben?

Vermutlich liegt es daran, dass Menschen die schlechteren Autos sind.

Grossinquisitor
Zu Anna-Elisabeth 17:27

"Wir sollten aufhören, Menschen - ob krank oder nicht- zum Kostenfaktor zu degradieren."
Das will keiner. Aber das Krankenhauspersonal usw. will halt bezahlt werden. Die Pflegenden hätten wohl nichts dagegen, wenn sie als "Kostenfaktor" eine noch grössere Rolle spielen würden. Aber die Patienten müssten es halt auch bezahlen wollen.

weingasi1
Am 11. Januar 2022 - 17:33 Uhr von Anna-Elisabeth

"Planbar" ist das Zauberwort. Infarkte z.B. sind nicht planbar. Bei den 30 Minuten bis zum nächsten Krankenhaus (welches hoffentlich dann auch Intensiv-Kapazitäten frei hat) ist die Hinfahrt (zum Patienten) noch nicht einkalkuliert. Für echte Notfallversorgung reicht das nicht. Die Folgeschäden, sofern der Patient diese Zeiten überhaut überlebt, sind auch nicht "kostensparend".
__
Habe mal ein wenig recherchiert. Ca. 90% der Aufenthalte sind in normalen Zeiten geplant. Selbst wenn eine KH-Konzentration in einigen Fällen in der Tat zu einer Verzögerung beiträgt, so gibt es dennoch die Fälle, wo im "nahe gelegenen" keine Betten/ITS frei sind, oder für diesen Fall keine Hilfe gewährt werden kann und die Reise weitergeht. Viel wird auch mittels Heli gemacht. Da spielen dann 20 km rauf oder runter keine grosse Rolle. Ich würde IMMER ein grosses KH mit Fachbereichen einem kleinen Betrieb vorziehen. Davon abgesehen, bleibt die Kostenfrage, die auch von den Ländern gestemmt werden muss.

Account gelöscht
- 17:27 Uhr von Anna-Elisabeth Mal so ganz allgemein:

Ein kranker Mensch kann niemals "kostendeckend" behandelt werden. Wie soll das gehen. Und "wirtschaftlich" kann er ebenso wenig sein. Wir sollten aufhören, Menschen - ob krank oder nicht - zum Kostenfaktor zu degradieren.

Volle Zustimmung! Komme gerade aus dem UKE nach einer Voruntersuchung meiner beiden Krallenhände. Dort will man versuchen durch eine OP wenigstens eine Hand wieder in brauchbaren Zustand zu bringen.Ich möchte nicht wissen wie teuer das alles wird und das in meinem Alter.

1

Kristallin
@- 17:23 Uhr von Anna-Elisabeth

>>>Wie hier (von Ihnen?) schon vorgeschlagen wurde, wären gut ausgestattete Notfallambulanzen ein Teil der Lösung, aber eben nur ein Teil.>>>

Ich schlug das vor, und gebe Ihnen recht, es mag ein Teil der Lösung sein, denn eine "Einheitslösung" ist sehr schwierig bis unmöglich.

JA!

Foren User
@ Sisyphos3 - Verwöhnt

Da ist ein mehr an kleineren Krankenhäuser besser als eine Supermoderne Klink die 30 Minuten Fahrzeit entfernt ist.

30 Minuten? Was sind schon 30 Minuten. Da, wo mein Vater aufgewachsen ist, ist keine Klinik in 30 Minuten erreichbar. Auch heute noch nicht.
Wir sind verwöhnt und jammern auf hohem Niveau.
Und wir subventionieren unrentabele Strukturen, als gäbe es kein Morgen.

DrBeyer
@eine_anmerkung. 17:37

"Das sehe ich auch so (Lauterbachs Aussage kontraproduktiv) und das zeigt mir das auch Herr Lauterbach mit der wirtschaftlichen Brille auf dieses Thema schaut."
.
Nicht nur.
Bitte lesen Sie den Artikel!

WM-Kasparov-Fan
@Sisyphos3 um 17:18 Uhr

"ich war ja 30 Jahre meines Lebens in der Produktionsplanung ...
Ein Patient war zu nem Eingriff/Krankenhauseintritt vorgesehen/angemeldet
Man sollte ja glauben wenn jemand 2 Wochen angemeldet ist, da steht sein Zimmer bereit und das Bett
Weit gefehlt, der mußte mehrere Stunden im Gang warten. Also wenn bei mir im Betrieb ein Auto geplant ist, dann kann man davon ausgehen, (alles) steht bereit
... Warum nicht in einer Klinik?"
Weil Patienten Lebewesen sind, und keine Gegenstände wie z.B. Autos.
Im Alltag passieren viel öfter unvorhergesehene Dinge, auch Unfälle. Z.B. wenn soeben jemand mit Schädelhirntrauma von einer Unfallstelle schnell in diesem seit 2 Wochen zur Verfügung gestellten Bett untergebracht werden muss, Oder mehrere Sofortunfallopfer in mehreren freien Betten.
Auch die ambulaten Pflegekräfte sind zwar genau getaktet eingeteilt... aber aufgrund versch. Ereignisse Unfälle, Sterbe- oder Krankheitsfälle usw. variiert ihre Arbeitszeit 2-3 Std., ist auch schon mal ausgefallen

Kristallin
Nochmals Ja @17:27 Uhr von Anna-Elisabeth

>>>Wir sollten aufhören, Menschen - ob krank oder nicht - zum Kostenfaktor zu degradieren.>>>

Hier gehört das fette JA! hin.

Sisyphos3
17:40 Uhr von schabernack

In dem Haus kommt dann wer, und schaut, was man machen muss, und machen kann.
------------------
.
genau um das geht es "was man machen kann" speziell in diesem Krankenhaus
und ein komplizierter Eingriff um den gebrochenen Finger zu retten,
ist eben in diesem Kreiskrankenhaus nicht möglich gewesen

Anna-Elisabeth
@17:51 Uhr von 91541matthias Anna-Elisabeth

//Unsereins hat unterschrieben, schliesslich kommt der Initiator aus unserer Stadt..
Mittlerweile ist er Vorsitzender des Seniorenbeirats..//
.

Glückwunsch und Danke!

Gast
@DrBeyer 16:44

//"Und ich wüsste gerne, wieso dennoch in Deutschland (und Spanien) Krankenpflegerinnen und Pfleger deutlich mehr - teilweise mehr als doppelt so viele - Patienten betreuen müssen wie in allen anderen OECD-Staaten.
.
Bei uns gelten offensichtlich andere Prioritäten."
.
Was gemildert würde, wenn man kleinere Häuser schließt.
Die hohe Krankenhausdichte ist ein großer Kostenfaktor.//
Wieso sollte die Patientenanzahl abnehmen, wenn man kleinere Häuser schließt? Es gibt auch in großen Kliniken unzufriedene Pflegefachkräfte. Der Lösung zu mehr Personal liegt in einem niedrigeren Pflegeschlüssel.
USA 5,3 Deutschland 13 Patienten für eine Pflegekraft. ( aus Ärzteblatt: Personalschlüssel in der Pflege: Andere Länder machen es vor) Wenn das Arbeitspensum erträglich ist, kann man auch eher mit einem nicht so hohen Einkommen zufrieden sein.

Kristallin
Jux? @17:57 Uhr von Grossinquisitor

>>>Wir erhöhen den Verteidigungshaushalt auf mindestens 2% des BIP und betreiben zusätzliche Bundeswehrkrankenhäuser>>>

Erst Ordensschwestern jetzt Bundeswehr, und wie bringt man die Leute zum Eintritt in die Bundeswehr um dort dann als med Personal tätig zu sein?
Wenn "normaler" Pflegekraft Nachwuchs schon "Mangelware ist?

Moderation
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Liebe User,
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Daher haben wir beschlossen, die Kommentierbarkeit demnächst zu beenden.

Mit freundlichen Grüßen
Die Moderation

Sisyphos3
18:01 Uhr von 91541matthias

weil man eine Klinik nicht mit einer Autowerkstatt vergleichen kann..

zu viele überraschende "Kunden", die nicht warten können oder wollen, bis sie an der Reihe sind..

Notfälle, die plötzlich und unangemeldet ankommen..
..................
.
ach ja ?
Autowerkstatt ?
ich rede von nem Betrieb der 2.000 Autos zusammenschraubt und zwar täglich
und was sind Notfälle ?
wenn ich 10 oder 20 "Notfällen" habe, dann kann ich das in meiner Planung berücksichtigen
das beinhaltet jede Planung einen bestimmten Prozentsatz unkalkuliertes mit einplanen

DrBeyer
@eine_anmerkung. 17:44

"Besagter User hat auf einen Kommentar von meiner Person geantwortet aber nicht in Zusammenhang mit meiner Aussage."
.
Ich sehe da sehr wohl einen Zusammenhang.
.
Wenn man im Land mit einem der teuersten Gesundheitssysteme weltweit lebt, kann der Geldmangel eigentlich nicht das Problem sein.
Wenn die Krankenhäuser also zu wenig Geld haben, liegt es nicht an zu wenig Geld im System, sondern es wird offensichtlich an falscher Stelle ausgegeben (und damit meine ich ganz sicher nicht das Personal, @Anna-Elisabeth!).

Account gelöscht
Zentralisierung und Klimaschutz

Einerseits treibt Väterchen Staat die Zentralisierung von öffentlichen Dienstleistungen voran, nicht nur die im Krankenhauswesen. Erzwingt damit immer mehr Verkehr, der mit PKW oder ÖPNV zurückgelegt werden muss. Sowohl von "Kunden" als auch von Mitarbeitern. Andererseits will man den Klimaschutz forcieren und verteuert genau diesen Verkehr.
.
Die Politik sollte dringend ihre Prioritäten klären und dann entsprechend handeln.
.
Ich bin ganz klar für viele kleinere Krankenhäuser. Die wirklich komplizierten Sachen werden die großen Zentren trotzdem sichern.