Bundeswehrsoldaten verlassen Masar-i-Scharif in Afghanistan (Archiv)

Ihre Meinung zu Vorwurf an Bundesregierung: Ortskräfte "bewusst zurückgelassen"

Das Patenschaftsnetzwerk Afghanischer Ortskräfte wirft der Bundesregierung unterlassene Hilfeleistung vor. Man habe afghanische Helfer "bewusst zurückgelassen". Verantwortlich dafür sei auch Kanzlerin Merkel. Von Kai Küstner.

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158 Kommentare

Kommentare

Flachatmer
Wolf1905

Natürlich sind im Vorfeld Fehleinschätzungen, auch Fehler der Bundesregierung bzw. einiger Ministerien gemacht worden

Also die BuReg und die zuständigen Ministerien verhauen die Situation nach Strich und Faden - und Sie finden das ganz natürlich?

Ich persönlich finde das ja skandalös bis abstoßend.

Und eine nachträgliche "Aufarbeitung" (wie so etwas in der Realität abläuft, wissen wir ja aus unzähligen, blockierten, ergebnislosen und willentlich entgleisten Untersuchungsausschüssen) bringt den Menschen dort auch keine Sicherheit, geschweige denn die toten Angehörigen zurück.

nie wieder spd
@Tagesschau

Herr Grotian hat zu recht darauf hingewiesen, dass unsere Verantwortlichen mit ihrem Verhalten eine Straftat begangen haben und dass es für diese Straftat ein Jahr Gefängnis geben kann.
Müssen Staatsanwälte bei einem solchen Verbrechen und dann noch in solchem Ausmaß von allein tätig werden?
Bis ein Untersuchungsausschuss diese Verbrechen aufgearbeitet hat, dauert es ja erfahrungsgemäß lange und niemand kann sich dann noch erinnern.
Wann tritt der Bundestag zusammen, um die Immunität der Verantwortlichen aufzuheben, damit eine Staatsanwaltschaft ihren Job erledigen kann?
Gibt es dazu schon Hinweise zB vom Schwarzgeldboten und Bundestagspräsidenten, Herrn Schäuble?

nie wieder spd
@ um 15:19 von Wolf1905

Ich halte diese Wortwahl für ausgesprochen und absolut unangemessen Verharmlosend.
Zu recht hat Herr Grotian zusätzlich darauf hingewiesen, dass solches Nichtstun durch unsere Politiker ein Verbrechen ist.
Das hoffentlich vor einem Gericht eine Aufarbeitung erfährt und nicht vor einem Untersuchungsausschuss für an Amnesie Leidende.

frosthorn
Nachdenken

Der - zumindest bei mir - unvergessene Kabarettist Sammy Drechsel wurde im Interview gefragt, ob seine Zusachauer wohl nachdenken, wenn sie lachen. "Ja, ich glaube schon." sagte er, "aber wissen Sie: nachdenken, jahrelang haben wir geglaubt, wie müssen die leute zum Nachdenken bringen. Das ist alles Quatsch. Vorher denken sollen die!"

Das wäre sowohl allen Politikern zu raten, die über die furchtbare Entwicklung nachdenken wollen. Als auch einigen Foristen hier, wenn sie sich mal wieder vom Sofa aus zu einem ihnen völlig fremden Thema äußern.

Francis Fortune
Verantwortlichkeiten...

Seit Tagen lese ich immer wieder, dass die Bundesregierung, unsere Minister, die NATO, Präsident Biden oder wer sonst noch für die aktuelle Lage verantwortlich gemacht werden soll.
Mal als Denkanstoß: Wenn die Forums-Couch-Kriegs-Experten schon seit 20 Jahren wissen, dass wir dort einen Fehler machen, warum sind denn die Massendemonstrationen ausgeblieben? Hat sich die bequeme Deutsche Bevölkerung erhoben und dagegen flächendeckend protestiert? Wo doch alles so klar vorab abzusehen gewesen ist, wie es jetzt endet...
Nachher sind immer alle schlauer gewesen!

klug und weise
viele Ungereimtheiten

Ich versuche mir ein Bild zu machen, aber das, was ich genau weiß, ist, dass - kriminologisch ausgedrückt - viele Ungereimtheiten auftauchen, mit der mir auch die Wut, die im Artikel hervorkommt, verständlich ist:

- Wieso hat man als Besatzungsmacht eine so unzuverlässige Regierung zugelassen
- Wieso konnten die Taliban so groß werden?
- Warum hat man dies Ausmaß an Korruption zugelassen ?
- Warum hat die Schlafmohn - Ernteabnehmer nicht registriert
( den Medien zu folge eine Einnahme quelle der Taliban)

usw.

morgentau19

Es ist wirklich ein starkes Stück des Müller´schen Entwicklungshilfeministeriums, den Ortskräften eine Bleibeprämie zu zahlen.

Dieses verantwortungslose Verhalten wird auf nationaler und internationaler Ebene bestimmt hohe Wellen schlagen.

@16:05 von Klaus.Guggenberger

>>Wer hat uns denn in diesen Krieg geführt?

Waren da nicht die "Grünen" mit beteiligt?<<

Exakt!

Das war der Kardinalfehler.

Heißt natürlich nicht, dass cdu/csu/spd/fdp, also die Parteien, die in den letzten 16 Jahren regierten, keine Schuld trifft!

>>Am konsequentesten hat sich da noch "Die Linke" verhalten - mit ihrer Fundamentalopposition gegen den Krieg.<<

Eine Position, die ich mit den Linken teile!

falsa demonstratio
Am 24. August 2021 um 16:11 von nie wieder spd

Zitat: Wann tritt der Bundestag zusammen, um die Immunität der Verantwortlichen aufzuheben, damit eine Staatsanwaltschaft ihren Job erledigen kann? Gibt es dazu schon Hinweise zB vom Schwarzgeldboten und Bundestagspräsidenten, Herrn Schäuble?

Die Immunität eines Abgeordneten wird frühestens dann aufgehoben, wenn eine Staatsanwaltschaft das beantragt.

Der Bundestagspräsident hat darauf keinen Einfluss.

morgentau19
16:11 von nie wieder spd

>>Bis ein Untersuchungsausschuss diese Verbrechen aufgearbeitet hat, dauert es ja erfahrungsgemäß lange und niemand kann sich dann noch erinnern.<<

Herr Scholz hat diesbezüglich Erinnerungslücken

>>Wann tritt der Bundestag zusammen, um die Immunität der Verantwortlichen aufzuheben, damit eine Staatsanwaltschaft ihren Job erledigen kann?<<

Wäre wunderbar!
Aber die Damen und Herren sind nicht so dumm und sägen am eigenen Ast.

Wird deshalb nie geschehen.

>>Gibt es dazu schon Hinweise zB vom Schwarzgeldboten und Bundestagspräsidenten, Herrn Schäuble?<<

Mit diesem Kommentar haben mich zum lachen gebracht....

Danke ihnen sehr.....

MR.Troc
Ortkräfte in Stich gelassen

Sicher hat man Fehler gemacht und ggr. zu spät damit angefangen sogenannte Ortkräfte im voraus auszufliegen.
Hinterher ist man immer schlauer, aber vielleicht hat man auch gedacht das die hochgerüstete afghanische Armee die Taliban erbitterten Widerstand leisten. Auch hier war man überrascht das die Armee sich ergeben hat.
Man kann nun nur so viele Ortkräfte mitnehmen, wie man noch gesammelt bekommt und auffliegen kann.
Später könnte man ja humanitäre Vereine nach Afghanistan reisen lassen, welche dann die verbliebenen Menschen zurück holen. Da gibt es sicher genügend Freiwillige, oder?
Was will man tun wenn die Taliban sagen ab 31.08. ist Schluss sonst gibt's was auf die Finger?

Olivia59
@16:13 von Anderes1961

"Nun, die Unterscheidung ist ziemlich einfach zu vollziehen. Man muß sich nur Laschets Satz in Erinnerung rufen: "2015 darf sich nicht wiederholen." Dann wird klar, worum es ging, nämlich um Wahlkampf und die Wirkung von Flüchtingen auf den Wahlkampf. Um die Menschen ging es erst in zweiter Linie, erkennt man auch daran, welche Hürden man den Helfern der Bundeswehr in den Weg gestellt hat. Mit Kenntnislosigkeit können sich die Regierungsparteien nicht herausreden."

Der Satz ist halt so allgemein gehalten, das er zwar Rückschlüsse auf eine allgemeine restriktivere Flüchtlingspolitik zulässt aber für einen Bezug zu Afghanistan nicht taugt. Ich sehe das wie Sie doch warte ich schon länger drauf, das man einmal ganz konkret nachweisen kann wie ganz gezielt Flüchtlinge und Migranten abgewehrt werden. Das gilt auch für Frontex und die Deals mit nordafrikanischen "Regierungen". Das diese "Helfer" zur Reduktion der Flüchtlingsströme üble Dinge tun ist klar, doch die "smoking gun" fehlt.

falsa demonstratio
Am 24. August 2021 um 16:17 von nie wieder spd

Zitat: Zu recht hat Herr Grotian zusätzlich darauf hingewiesen, dass solches Nichtstun durch unsere Politiker ein Verbrechen ist.

Ganz abgesehen davon, dass unterlassene Hilfeleistung kein Verbrechen, sondern nur ein Vergehen ist, glaube ich nicht, das Herr Grotian das juristisch gemeint hat. Ich frage mich, ob er zu einer solchen Beurteilung qualifiziert genug ist. Er wird es im übertragenen Sinne gemeint haben. Schlimm genug ist es ja.

Account gelöscht
Dabei hätte Biden doch bis nach d. Bundestagswahl warten können!

Wie muss sich unsere Regierung doch ärgern, dass Präsident Biden den Abzug der US-Truppen nicht auf die Zeit nach der Bundestagswahl verschoben hat.
Wie so nach und nach durchgesickert ist, wollten Linke und Grüne im Juni bereits erreichen, dass man die afghanischen Helfer schneller evakuiert. Der Antrag wurde aber im Bundestag Ende Juni abgelehnt (aus Prinzip wie man von Abgeordnetem Kiesewetter erfuhr).
Denn 2015 sollte sich (wegen der Wahlen) nicht wiederholen, wie man es jetzt oft genug hörte.

Hätte Biden doch noch gewartet bis nach den Wahlen? Hatte Merkel Biden nicht beeinflussen können?
Jetzt kommt das ganze Schlamassel ans Tageslicht und ausbaden müssen es die ausgenutzten afghanischen Helfer.
Die tun mir sehr leid, weil sie um ihr Leben fürchten müssen und weil dies so vermeidbar gewesen wäre, wenn man in der Bundesregierung aus humanitären Gründen gehandelt hätte.

Ich finde es gut, wenn Hr. Grotian diese Sache öffentlich macht. Er war übrigens am 18. Aug. bei Maischberger.

Wolf1905

„Das Patenschaftsnetzwerk Afghanischer Ortskräfte wirft der Bundesregierung unterlassene Hilfeleistung vor.“
Schon dieser Vorwurf ist absurd - es wurde 20 Jahre lang in Afghanistan geholfen mit sehr viel Bemühungen und Aufwendungen. Jetzt, mit dem beginnenden Rückzug der Alliierten und der Evakuierung vieler Afghanen (egal ob Ortshelfer oder andere, die halt mit raus wollen aus Afghanistan), wird weitere Hilfeleistung erbracht.

„Eins ist jetzt schon klar: Die Luftbrücke ist zu kurz geraten. Die Zeit wird nicht reichen. Es wird den USA, Deutschland, dem Westen nicht gelingen, alle Menschen aus Afghanistan auszufliegen, die schutzbedürftig sind.“
Wenn die Amerikaner tatsächlich Ende August alle Soldaten abziehen, wird diese Mission beendet sein. Wie viele Afghanen werden bis dahin evakuiert sein? Und was meint man mit „alle Schutzbedürftigen“? Das sind vermutlich Millionen Afghanen, die jetzt schutzbedürftig sind, nicht nur Ortskräfte (mit Angehörigen) - sorry, das funktioniert nicht!

rr2015
der Soldat hat Recht

Schon 2012-2013 war die Lage nicht mehr ruhig, sondern brenzlig . Unsere Dolmetscher durften trotz endloser Bemühungen nicht ausreisen- es konnte keine hinreichende Bedrohungslage nachgewiesen werden. Allerdings nahm man zur selben Zeit Flüchtlinge auf die ein besseres Leben in D. suchten, was niemanden zu verdenken ist.
Die Ortskräfte kommen auch wegen der Menschenmassen am Flughafen nicht zu den Fliegern. Es fehlt eine klare Ansage, wer nur mit darf.
Jede Ortskraft sollte ausgeflogen werden. was wenn die Taliban nur noch Ausländer zum Flughafen lassen um diese Szenen zu beenden?

SinnUndVerstand
@ 16:33 von eine_anmerkung..

Wenn Sie im Bezug zu Flucht und Vertreibung von Traumata sprechen, sollten Sie so fair sein, die Hunderttausende Kinder, Frauen und Männer zu nennen, die
aufgrund von traumatischer Verfolgung,
dem Anblick getöteter Angehöriger oder auch
durch Traumata auf der Flucht selbst durch Willkür, Haft, Vergewaltigung und andere schreckliche Erlebnisse,
aus ihrer Heimat geflohen sind.

wenigfahrer
Ich denke jetzt

reicht es.
" Das Patenschaftsnetzwerk Afghanischer Ortskräfte wirft der Bundesregierung unterlassene Hilfeleistung vor. Man habe afghanische Helfer "bewusst zurückgelassen". Verantwortlich dafür sei auch Kanzlerin Merkel. "

Ich bin ganz sicher kein Fan von Frau Merkel, der Satz ist jetzt aber reichlich zu viel.
Erstens läuft das ausfliegen noch, und wir machen auch nicht die Variante, in Ländern parken und prüfen, sondern man kommt direkt ins Land.
Fehler sind leider schon passiert, und einige schon gefunden, aber die Vorwürfe gehen jetzt zu weit, bei der Zahl von etwas über 5000 Soldaten, sind jetzt wohl 3500 Ortskräfte schon hier, und es sind 6 Tage Zeit, es können ja nicht mehr Ortskräfte als Soldaten sein.
Jeder sollte sich mal die Struktur der BW ansehen, und was im Auslandseinsatz alles mit drin ist, die haben von Küche bis Medizin alles mit.
Ich hab ja Verständnis das jeder auf diesem Weg schnell nach Deutschland will, aber die Vorwürfe sind etwas viel.

Zufriedener Optimist
@ 16:39 von teachers voice Dem ist nichts hinzuzufügen!

Der Verursacher der ganzen Tragödie heißt Donald Trump!

teachers voice
re 16:19 Francis Fortune: Verantwortlicckeiten

>>Nachher sind immer alle schlauer gewesen!<<

Ich denke, man muss hier unterscheiden.
Was dieses humanitäre, militärische und politische Debakel des „Abzugs“ angeht, so ist auch die schärfste Kritik von Jedem/Jeder gerechtfertigt. Egal welche politische Couleur, hier sollten sich alle einig sein und auf dieses Debakel auch parteiübergreifend konsequent und natürlich auch und gerade personell reagieren. Dann erst hat „unsere“ Politik ihre Glaubwürdigkeit zurück.

Die andere Seite - und da teile ich Ihre Kritik- gilt den Besserwissern, die „natürlich“ von Anfang an alles schon „besser“ wussten. Und die auch jetzt genau wissen, dass „keine Politik“ die beste Politik ist. Die genau wissen, dass vom „Westen“ noch nie „etwas Gutes“ gekommen ist. Und die meinen, dass man Geopolitik und globale Verantwortung einfach mal aufkündigen kann. Weil es im eigenen Vorgarten doch so „friedlich“ ist. Und das nur dank einem „Gartenzaun“.

Totengräber

20 Jahre haben die politisch Verantwortlichen in ihrer Filterblase gelebt und sich in ihrer Echokammer immer wieder gegenseitig versichert, jetzt endlich aus Afghanistan einen demokratischen Staat westlicher Werte geformt zu haben.
Plopp!

Klärungsbedarf
um 16:46 von eine_anmerkung..

>>
US-Geheimdienste und Bündnispartner gaben schon vor Monaten Hinweise das die Lage in Afghanistan nicht mehr sonderlich stabil ist
<<

Na toll. Die Lage ist da seit zig Jahren nicht stabil. Dafür braucht man keinen Geheimdienst. Gab es Geheimdienstberichte, dass die afghanische Armee sich innerhalb von Tag in Nichts auflösen würde ? Nö .. oder haben Sie bessere Kenntnis ?

Jochen Peter
Berliner Gruselkabinett

Ich hoffe, die für dieses Desaster Verantwortlichen können nachts ruhig schlafen und ich hoffe, dass sie endlich aufhören zu lachen.
Rezo hat mit seinem letzten Kommentar aufgezeigt, was die Berliner Regierung, die einfach zu lange am Ruder war, alles verursacht hat. Bzgl. Afghanistan ist es eine inakzeptable Blamage und das Ansehen der Bundesrepublik wurde massiv beschädigt. So nicht, Frau Merkel, AKK, Seehofer, Maas, usw. Das sind wir nicht, was sie hier aus unserem Land gemacht haben. Ich kenne übrigens die Bergbevölkerung aus dem Kashmirgebiet (Himalaya), da ich dort vor längerer Zeit war und wenn ich mir die Bilder der Dorfbewohner anschaue, dann schlafe ich gerade ziemlich schlecht, dass man in Afghanistan diese meist liebenswerte Bevölkerung im Stich gelassen hat.

derkleineBürger
16:22 von klug und weise " -

16:22 von klug und weise
"
- Wieso hat man als Besatzungsmacht eine so unzuverlässige Regierung zugelassen"
-> die hat die nicht zugelassen, sondern installiert.

"
- Wieso konnten die Taliban so groß werden?
"
->
u. a. :
-Kabul ist nicht Afghanistan - sprich: muslimische konservative da eher zu finden als in Kabul
-extreme Korruption der ach so gelobten ehemaligen demokratischen Regierung Afghanistans aus Warlords, Drogendealern und Waffenschiebern

Und nicht jeder hat sich über Folter gefreut oder wenn mal die eigene Großfamilie wegbombardiert wird

"
- Warum hat man dies Ausmaß an Korruption zugelassen ?
"
->
man hat es errichtet und geglaubt, dass jeder, der Geld nahm, für "uns" sei

"
- Warum hat die Schlafmohn - Ernteabnehmer nicht registriert
( den Medien zu folge eine Einnahme quelle der Taliban)
"
-> hat man. NATO-Soldaten liefen durch Mohnfelder und schützten die Mohnbauern (Taliban haben wieder Verbot angekündigt - wie schon vor der NATO-Invasion verhängt

Wolf1905
@Flachatmer um 16:11

Ich habe u. a. geschrieben „Natürlich sind im Vorfeld Fehleinschätzungen, auch Fehler der Bundesregierung bzw. einiger Ministerien gemacht worden…“
und Sie antworten darauf
„Also die BuReg und die zuständigen Ministerien verhauen die Situation nach Strich und Faden - und Sie finden das ganz natürlich?“
Wo habe ich geschrieben, dass ich das als „ganz natürlich“ ansehe? Da interpretieren Sie was falsch!

„Ich persönlich finde das ja skandalös bis abstoßend.“
Ich bin auch bestürzt darüber, wie schrecklich das jahrelang gut gemeinte Engagement jetzt zerstört ist.

„Und eine nachträgliche "Aufarbeitung" (wie so etwas in der Realität abläuft, wissen wir ja aus unzähligen, blockierten, ergebnislosen und willentlich entgleisten Untersuchungsausschüssen) bringt den Menschen dort auch keine Sicherheit, geschweige denn die toten Angehörigen zurück.“
Ja, da haben Sie recht! - das ist teilweise echt traurig mit den Untersuchungsausschüssen - bei einer jahrelangen Aufarbeitung im Nachhinein…

SirTaki
Böse Absicht der Bundesregierung?

Merkt hier eigentlich jemand noch was? Ohne genaue Kenntnis der Arbeitsverträge mit den Ortskräften, Evakuierungsteil im Vertrag oder daraus abgeleiten Maßnahmen zur Rettung wird hier wild gegen die Regierung getreten. Ist einfach, wenn man denn jemanden hat, auf den man eindreschen kann. Kein Wort vom Versuch anderer Staaten, ihre Ortskräfte zu evakuieren, andere zurückzulassen. Die stehen vor ähnlichen Problemen. Ja, das hat System: Es geschieht ohne den Tiefgang genauer Betrachtung. Die USA galoppieren davon. Die Taliban sind die Erzfeinde des eigenen Volkes und der Teile, die liberale, demokratische Zukunft wollen. Man hat Vieles falsch eingeschätzt. Nur schlage ich meinem Nachbarn auch nicht ein blaues Auge, weil das Müllauto unsere parkenden Autos platt fährt. Urheber und Verursacher gehören mit ins Prinzip der Schuldzuweisung und Betrachtung. Wenn alles so einfach wäre, wie die Erde für manche eine Scheibe ist. Toll. So ist es aber nicht.

Account gelöscht
16:53 von Wolf1905: Regierung mit unlauteren Absichten

< Wie viele Afghanen werden bis dahin evakuiert sein? Und was meint man mit „alle Schutzbedürftigen“? Das sind vermutlich Millionen Afghanen, die jetzt schutzbedürftig sind, nicht nur Ortskräfte (mit Angehörigen) - sorry, das funktioniert nicht! >

Afghanische Helfer gab es in den 20 Jahren zig-tausende, lt. Grotian in Maischberger am 18. Aug.
Denn nicht nur die Übersetzer gehörten dazu, es gab auch die Fahrer, Wach-, Putz-, Kochpersonal, etc.
Das ergibt in 20 Jahren schon hohen Helferzahlen.
Jeder Helfer hat Frau + Kinder, die auch ausreisen müssen.
Ganz übel/gemein war es, dass man die Helfer ab ca. 2015 in Subunternehmen steckte mit der Absicht, dass man für sie die Verantwortung weghaben wollte.
Grotian hat das bei Maischberger gut geschildert.
Ganz klar ist, dass unsere Regierung hier nicht in ehrlicher Absicht gehandelt hat. Man wollte wegen der Wahlen so wenig Helfer wie möglich nach Deutschland holen.
Das Leben der Helfer war gegenüber einer Wahlniederlage weniger wichtig!

DrBeyer
@Klärungsbedarf 16:58

"Damals ist man davon ausgegangen, dass afghanische Regierung und Armee Bestand haben würden."

Nein, das kann man so nicht stehenlassen.

Man ist nicht davon ausgegangen, dass die Regierung und Armee Bestand haben würden, sondern hat es gehofft. Das ist ein wesentlicher Unterschied.

Und dass die Armee keinesfalls schlagkräftig ist, konnte jeder wissen, der es wissen wollte, wie wir in den letzten Wochen erfahren haben.

Mene mene tekel u-parsin
"Wir schaffen das"

"Die zuständigen Ministerien, Innen, Außen, Entwicklung und Verteidigung" (man beachte für die BTWahl: CDU, CSU (2), SPD) blockieren sich gegenseitig, und BKin Merkel sieht dem Treiben tatenlos zu. - Hatte man gehofft, über den Termin zur BTWahl zu kommen und sich damit der Frage nach der Aufnahme von Flüchtlingen vorher nicht stellen zu müssen? - Jetzt sind durch dieses Aussitzen Anstand und Moral denen gegenüber, die für eine Demokratie und die Gewährung der Menschenrechte in Afghanistan eintraten, in die Tonne getreten worden. Soviel zur Aussage, "Wir schaffen das". -

MRomTRom
Minuspunkte für mangelnde Evakuierungsvorbereitungen

Selbst die Taliban waren vom schnellen Zusammenbruch der Regierung in Kabul offensichtlich überrascht.

Das mag noch die Überraschung der deutschen und amerikanischen Regierungsstellen erklären. Aber nicht die Tatsache, dass sie nicht auf vorbereitete Pläne zur Evakuierung zurückgreifen konnten.

In diesem Zusammenhang ist die Kritik am Umgang mit den als Ortskräfte bezeichneten Beschäftigten und Helfern von Bundeswehr und zivilen deutschen Einrichtungen berechtigt.

WM-Kasparov-Fan
Widerstandskämpfer

Es müssen sich unbedingt viel mehr dem Sohn von Ahmad Schah Massoud anschliessen, und gegen die Taliban kämpfen und zur Not ihr Leben geben wollen. Nur flüchten hilft dieser Gegend (Hindukusch) auf Erden nicht weiter (vorwärts).

SirTaki
Untersuchungsausschuss ja

Greifen wir einem parlamentarischen Untersuchungsausschuss nicht vor und verurteilen wild drauf los, wer in unseren Augen schuldig ist. Niemand hat bisher absichtlich irgendjemanden in Afghanistan zurück gelassen. Man verkennt auch die Umstände und Komplikationen, die ein Krieg, ein schnelles Vorrücken des Feindes ohne Widerstand eines existierenden Heeres auslösen. Das hat Eigendynamik und wird nicht am Reißbrett entworfen. Es gibt auch keine vorausberechnenden Prognosen, die alles erfassen und immer goldrichtig sind. Kriegsspiele sind heute nur bedingt nach allen Seiten zuverlässig. Und Partner, die USA wie die Regierung und Armee Afghanistans haben mit einem Hechtsprung aus dem Fenster den Rest im Zimmer zurückgelassen. Politische Verantwortung? Kann ich nicht erkennen. Den anderen Bündnispartnern nun alle Verantwortung zuzuschustern, was an Unzuverlässigkeit und Alleingang stattfand- ist erbärmlich. Und geht am Kern der Probleme und Sichtweisen völlig vorbei.

nie wieder spd
@ um 16:31 von falsa demonstratio

„Die Immunität eines Abgeordneten wird frühestens dann aufgehoben, wenn eine Staatsanwaltschaft das beantragt.
Der Bundestagspräsident hat darauf keinen Einfluss.“
Was Sie nicht sagen.
Bei wem beantragt eine Staatsanwaltschaft denn die Aufhebung einer Immunität eines MdB oder Ministers.
Insofern ist natürlich von Herrn Schäuble auch eine offizielle Information zu erwarten.
Natürlich nur, wenn sich eine Staatsanwaltschaft traut.
Allerdings würde ich vom 2. höchsten Amtsträger der Republik und Chef des Parlamentes ein wenig Eigeninitiative erwarten, was eine eventuelle Anzeige gegen diese Verantwortlichen angeht.
Immerhin steht die Reputation aller Mitglieder dieses Hauses auf dem Spiel. In diesem Falle sogar international.

Wolf1905
@KeinWeiterSo um 16:38

„Merkel hätte als Kanzlerin eingreifen können und müssen:
Sie tut nur nach außen hin immer so, als wäre sie die Anständigkeit in Person.
Solche Ereignisse wie dieses hier aber beweisen, dass sie schauspielert.“
Sie ist Physikerin - von einer Schauspielerausbildung habe ich noch nichts gelesen.

„Ich habe sie durchschaut.“
Na prima!

„Sie ist nicht ehrlich.“
Meinen Sie.

„Es wird Zeit, dass sie endlich abtritt.“
Das kommt schnell.

Im Übrigen, wenn Sie von „Schauspielerei“ schreiben: da kenne ich eine Kanzlerkandidatin, die dies eindeutig besser kann als Frau Merkel; eine, die tolle Sach- oder Fachbücher schreiben kann, die auch beim Schreiben eines Lebenslaufes „schauspielert“!

DrBeyer
@wenigfahrer 16:56

"Ich bin ganz sicher kein Fan von Frau Merkel, der Satz ist jetzt aber reichlich zu viel."

Nein, keineswegs.
Es hat sich einfach gerächt, dass Frau Merkel eine unglaublich schwache Führungsperson ist.

Wie steht es so schön im Artikel?
"Sie hätte sozusagen als "Blockadelöserin" tätig werden können."

Und genau das hat sie nicht gemacht.
Das hat sie in diesem Fall nicht gemacht, das hat sie beim Klimaschutz nicht gemacht, das hat sie beim Verbraucherschutz nicht gemacht etc.

In den 16 Jahren konnte in Deutschland jeder, der es wollte, nach Lust und Laune blockieren. Frau Merkel hat nie versucht, etwas dagegen zu tun.

Und das wird nach aktuellem Stand nun einige afghanische Ortskräfte das Leben kosten.

Wohlergehen
zuerst Wut,

sehr schnell in unendliche Traurigkeit übergehend, die - wie hier eine/ einer dervon mir geschätzten User*in im Zusammenhang mit den Geschehnissen in Afghanistn schon in einem anderen Thread äußerte - physischen Schmerz erzeugt ausgelöst durch die eindeutigen Worte von Marcus Grotian. Gut, dass er sehr klar Stellung bezieht. Das Versagen der zuständigen Politiker*innen ist groß, ihr Nichthandeln grob fahrlässig und die Folgen verheerend: Die Menschen, die nicht mehr rauskommen werden, werden Opfer der Taliban, d.h. sie werden ermordet, weil die Bundesregierung - aus welchen Gründen auch immer - in völlig unverantwortlicher Weise "abwartete".
Inzwischen ist es eine Serie des Abwartens mit tödlichen Folgen: Abschottung von Flüchtlingen, Klimawandel...was kommt noch?

nie wieder spd
@ um 17:01 von Jochen Peter

Vielen Dank, dass Sie „Rezo“ erwähnen.
Wieder hat er ein wegweisendes Video auf YouTube veröffentlicht, dass bei der Tagesschau offensichtlich und leider keinen Anklang gefunden hat.
Aber genau so blamabel wie für die Politik und die Politik, ist dieses Video blamabel für die Medien und Journalisten.
Wie schon sein 1. Video, vor 2 Jahren.

Klärungsbedarf
um 16:59 von teachers voice

>>
Was dieses humanitäre, militärische und politische Debakel des „Abzugs“ angeht, so ist auch die schärfste Kritik von Jedem/Jeder gerechtfertigt.
<<

Auch für Sie noch mal: Es gab weder ein humanitäres, noch militärisches, noch politisches Debakel beim Abzug. Der Abzug unserer Soldaten war Ende Juni sauber abgeschlossen. Hier wird zu viel ohne Kenntnis der Abläufe kommentiert.

Anderes1961
@Olivia59

"Am 24. August 2021 um 16:36 von Olivia59
@16:13 von Anderes1961

"Nun, die Unterscheidung ist ziemlich einfach zu vollziehen. Man muß sich nur Laschets Satz in Erinnerung rufen: "2015 darf sich nicht wiederholen." Dann wird klar, worum es ging, nämlich um Wahlkampf und die Wirkung von Flüchtingen auf den Wahlkampf. [...]

[...] Der Satz ist halt so allgemein gehalten, das er zwar Rückschlüsse auf eine allgemeine restriktivere Flüchtlingspolitik zulässt aber für einen Bezug zu Afghanistan nicht taugt. [...] Das diese "Helfer" zur Reduktion der Flüchtlingsströme üble Dinge tun ist klar, doch die "smoking gun" fehlt. "

Doch, taugt er, der Satz. Laschet hat es genau so gesagt, und es ging um Afghanistan und ausschließlich um Afghanistan, als dieser Satz fiel. Und das, worauf Sie warten, ist längst geschehen. Die "smoking gun" gibt es längst. Sie wollen Sie nur nicht sehen.

nikioko
Alle waren überrascht...

Laut Heiko Maas hat er nicht versagt, sondern nur die Lage falsch eingeschätzt. Niemand hätte geahnt, dass die Taliban das Land so schnell erobern. Nun, die so genannten Experten vielleicht nicht, aber ich als Laie, der jeden Tag die Zeitung liest. Hätten die Geheimdienste vielleicht auch machen sollen. Als Sarandsch fiel, hätten eigentlich die Alarmglocken klingeln müssen. Und spätestens als Kandahar fast kampflos gefallen ist, hätte man mit der Evakuierung beginnen müssen. Hätte man wissen können, wenn man zur Abwechslung mal auf seine Botschaft vor Ort hört oder in der Zeitung liest.

nie wieder spd
@ um 17:14 von WM-Kasparov-Fan

„Es müssen sich unbedingt viel mehr dem Sohn von Ahmad Schah Massoud anschliessen, …“
Damit der Krieg in Afghanistan noch länger dauert? Und der Westen Waffen dorthin verkaufen kann?
Sinnvoll wäre da doch nur eine gesicherte Grenze zwischen dem Afghanistan der Taliban und dem Afghanistan der Anhänger von Herrn Massoud.

Klärungsbedarf
um 17:11 von DrBeyer

>>
Nein, das kann man so nicht stehenlassen.

Man ist nicht davon ausgegangen, dass die Regierung und Armee Bestand haben würden, sondern hat es gehofft. Das ist ein wesentlicher Unterschied.

Und dass die Armee keinesfalls schlagkräftig ist, konnte jeder wissen, der es wissen wollte, wie wir in den letzten Wochen erfahren haben.
<<

Wenn Sie der Meinung sind, dass man alle deutschen zugerechnete Ortskräfte bereits vor dem Abzug der Soldaten hätte nach Deutschland verbringen sollen, dann sprechen Sie das deutlich aus.

Nordbraut
@eine Anmerkung 15:52

"Ich würde nicht pauschal unserer Regierung die Schuld geben, denn gepennt hat nur einer und zwar der Herr Maas. Ich persönlich würde mir wünschen das er endlich die Konsequenzen aus dem Schlamassel zieht und zurücktritt. Er hat schon genug Unheil zu verantworten. "

Ich würde mindestens noch Seehofer hinzunehmen.

fathaland slim
17:00, Totengräber

>>20 Jahre haben die politisch Verantwortlichen in ihrer Filterblase gelebt und sich in ihrer Echokammer immer wieder gegenseitig versichert, jetzt endlich aus Afghanistan einen demokratischen Staat westlicher Werte geformt zu haben.
Plopp!<<

Niemand hat so etwas behauptet, und es war auch nie das Ziel.

Es wird lediglich von denen behauptet, die sich dem Kampf gegen die von der Vollversammlung der UN 1949 beschlossenen Charta der Menschenrechte verschrieben haben und diese als „westliche Werte“ bezeichnen.

Beim Militäreinsatz in Afghanistan ging es um Al Kaida, die sich dort vor dem Anschlag in New York eine Operationsbasis und nach ihm einen Rückzugsraum geschaffen hatten. Beides mit tätiger Hilfe der Taliban.

Menschenrechte etc. waren da bestenfalls schmückendes Beiwerk.

DrBeyer
@Margitt. 16:51

"Hätte Biden doch noch gewartet bis nach den Wahlen? Hatte Merkel Biden nicht beeinflussen können?"

Das war nicht Bidens Entscheidung, sondern die von Trump, der den Taliban zugesichert hat, bis zum 31.8. abzuziehen.

Biden hätte sie vielleicht rückgängig machen können, was aber angesichts eines bereits angelaufenen Abzugs und vor allem auch aus innenpolitischen Gründen nur mit ganz extremem Aufwand verbunden möglich gewesen wäre.

Da hat Biden von Trump eine ganz klassische Pest-Cholera-Situation hinterlassen bekommen.

falsa demonstratio
Am 24. August 2021 um 17:17 von nie wieder spd

Zitat: Allerdings würde ich vom 2. höchsten Amtsträger der Republik und Chef des Parlamentes ein wenig Eigeninitiative erwarten, was eine eventuelle Anzeige gegen diese Verantwortlichen angeht.

Täte er das, wäre es ein verfassungsrechtlicher Skandal erster Güte.

Eine Einmischung des Präsidenten des Parlaments in die Arbeit der Staatsanwaltschaft ist nachgerade undenkbar.

Wolf1905
@MargaretaK. um 17:14

>>>... das ist ein Schlag ins Gesicht derer, die jetzt mit allen Mitteln versuchen, noch so viele Afghanen*innen wie möglich zu evakuieren!<<<

„Ich habe den Artikel mehrmals gelesen. Leider kann ich nicht nachvollziehen, warum Sie Herrn Grotian so etwas unterstellen. Bitte helfen Sie mir diesbezüglich, ich würde Ihren Kommentar gerne verstehen.“

Ich bin der Meinung, dass auch die derzeitige Bundesregierung bzw. zuständigen Minister versuchen, so viel wie möglich zu retten, was zu retten ist. Da mag ich die Wortwahl mit dem „brennenden Haus und dem Versuch schön zu löschen“ nicht.

Thomas D.
16:51 von Margitt.

… Hätte Biden doch noch gewartet bis nach den Wahlen? Hatte Merkel Biden nicht beeinflussen können? …

Das ist nicht Ihr Ernst, oder?

Wohlergehen
@ Francis Fortune 16.19 h

Ja, Massendemonstrationen sind - nicht erst jetzt - absolut notwendig. Doch daran hapert es ganz erheblich und zwar grundsätzlich was den Einsatz für Menschenrechte betrifft.
Auf die z.B. unteilbar, seawatch...Demos gehen viel zu wenig Menschen. FFF stehen wohl etwas besser da.
Ich hoffe sehr, dass wenigstens die Wahlen etwas zum Besseren wenden.

falsa demonstratio
Am 24. August 2021 um 17:21 von nie wieder spd

Zitat: Vielen Dank, dass Sie „Rezo“ erwähnen.
Wieder hat er ein wegweisendes Video auf YouTube veröffentlicht, dass bei der Tagesschau offensichtlich und leider keinen Anklang gefunden hat.
Aber genau so blamabel wie für die Politik und die Politik, ist dieses Video blamabel für die Medien und Journalisten.
Wie schon sein 1. Video, vor 2 Jahren.

ein toller Hecht, der junge Mann.

Account gelöscht
17:00 von Totengräber: Filterblase

< 20 Jahre haben die politisch Verantwortlichen in ihrer Filterblase gelebt und sich in ihrer Echokammer immer wieder gegenseitig versichert, jetzt endlich aus Afghanistan einen demokratischen Staat westlicher Werte geformt zu haben.
Plopp! >
Ja, Sie haben dies gut auf den Punkt gebracht.
Der Fehler dabei war, dass man aus einem Land wie es Afghanistan ist und war, so schnell keine Demokratie machen kann.
Das Land hatte ganz andere dringendere Probleme.
Demokratieverständnis entwickelt sich langsam. Wie lange hat Deutschland dazu gebraucht?
Seit wann dürfen Frauen hier ohne Zustimmung ihres Mannes arbeiten gehen? Seit wann dürfen dt. Frauen wählen?
Beides wurde erst sehr spät eingeführt...

Wenn man wirklich glaubte, dass man Afghanistan zu einer Demokratie machen kann, war das eine Verweigerung von Realitätssinn.
Für mich ein unfassbarer Gedanke.

Totengräber
@Klärungsbedarf - 17:01

"Gab es Geheimdienstberichte, dass die afghanische Armee sich innerhalb von Tag in Nichts auflösen würde ? Nö .. oder haben Sie bessere Kenntnis ?"
Es gab, laut Sahra Wagenknecht, immerhin Berichte, dass sich der afghanische Staat innerhalb von sechs Monaten an die Taliban fallen würde. Dass sich die Soldaten in diesen Monaten nicht als Kanonenfutter verheizen lassen wollten, überrascht nicht wirklich.

zöpfchen
an den Realitäten gescheitert

@24. August 2021 um 16:22 von klug und weise
viele Ungereimtheiten

"Ich versuche mir ein Bild zu machen, aber ... (es gibt ) viele Ungereimtheiten :

- Wieso hat man als Besatzungsmacht eine so unzuverlässige Regierung zugelassen
- Wieso konnten die Taliban so groß werden?
- Warum hat man dies Ausmaß an Korruption zugelassen ?
- Warum hat die Schlafmohn - Ernteabnehmer nicht registriert
( den Medien zu folge eine Einnahme quelle der Taliban)"

Ich könnte mir vorstellen, dass man das alles als Besatzungsmacht gerne anders gemacht hätte. Aber mit den kulturellen/gesellschaftlichen Strukturen arbeiten muss, die im Land vorgegeben sind. Ich glaube schon, dass es die ehrliche Absicht gegeben hat, die Dinge zum besseren zu wenden, aber wir sind an den Realitäten im Afghanistan gescheitert.

Adeo60
@Jochen Peter, 17:01

Zunächst einmal muss nicht darüber gestritten werden, dass Fehler gemacht wurden - nicht nur von Deutschland, auch von den USA und GB, die nun alle verzweifelt versuchen, ihre Landsleute und die Ortskräfte zu evakuieren. Aber diese Länder waren es auch, die 20 Jahre lang mit sehr viel persönlichem und finanziellem Einsatz den geschundenen Menschen Hoffnung gegeben haben, die dafür gesorgt haben, dass Kinder wieder die Schule besuchen und Frauen sich frei bewegen konnten. Dies hat das Ansehen von Deutschland sicherlich nicht beschädigt, im Gegenteil. Die jetzige Evakuierung wird mit Volldampf und hohem Risiko durchgeführt. Da kann man auch einmal Dank sagen an die Beteiligten. Und ich finde es richtig, auch nach dem 31.08. nach Möglichkeiten zu suchen, die Ortskräfte außer Landes zu bringen. Ihre Pauschalverurteilung ist m. E. zu einfach., diue Bezeichnung "Berliner Gruselkabinett" abartig.

Account gelöscht
Hilferuf

Ein Hauptmann, der in Afghanistan gedient hat, erklärt: "Wir sind moralisch verletzt", sagt er. Und zwar nicht von den Taliban, sondern von der eigenen Regierung. Vorwurf: Unterlassene Hilfeleistung.
Das stört in dieser Regierung niemanden, wenn ein Hauptmann der Bundeswehr das öffentlich äußert.
Sind denn die Minister dieser Regierung, am 26. September wählbar? Gibt es keine moralische Verpflichtung in diesem Job, wenn der Außenminister, Innenminister und die Verteidigungsministerin versagt haben?
Wir Bürger wurden und werden belogen und dann weisen sie uns darauf hin, dass die Wahl bürgerpflicht ist, um demokratisch zu entscheiden, wer von den Parteien die Regierung bilden soll. Und schwubbdiwupp haben die verantwortlichen Minister wieder einen Job in der neuen Regierung.

falsa demonstratio
Am 24. August 2021 um 17:25 von nikioko

Zitat: Niemand hätte geahnt, dass die Taliban das Land so schnell erobern. Nun, die so genannten Experten vielleicht nicht, aber ich als Laie, der jeden Tag die Zeitung liest.

Es wird ja vorgeschlagen, einen Bundessicherheitsrat ins Leben zu rufen.

Vielleicht sollten Sie sich um einen Sitz bewerben.

frosthorn
eine_anmerkung

Ich habe zwar nichts anderes erwartet, aber ich finde es schön kühn, was Sie hier posten. Zunächst mal, dass Sie ständig so tun, als trage der Außenminister die alleinige Schuld an allem, was passiert ist. Sie scheinen in ihm eine ganz herausragende Figur zu sehen, omnipotent, allwissend, keinen Schranken unterliegend. Daraus folgern Sie dann, dass er alleine alles hätte abwenden können, hätte er nur gewollt, das aber aus reiner Böswilligkeit und / oder Unfähigkeit unterlassen hat. Haben Sie mit Herrn Maaß eigentlich eine Rechnung offen?
Und: die Empörung über die ganzen Entwicklungen ist verbreitet und spricht auch hier aus jedem Post. Sie aber verdrehen das, und behaupten, das einzige, was alle bewegt, sei die "Angst" vor den Flüchtenden. "2015 darf sich nicht wiederholen". Wie unterirdisch ist denn das mal wieder? Ist Afghanistan 2015 auch schon mal zusammengebrochen, haben die Taliban damals auch schon eine Schreckensherrschaft errichtet?

teachers voice
re 17:22 Klärungsbedarf: Sauberer Abschluss?

>>um 16:59 von teachers voice
>>
Was dieses humanitäre, militärische und politische Debakel des „Abzugs“ angeht, so ist auch die schärfste Kritik von Jedem/Jeder gerechtfertigt.
<<

Auch für Sie noch mal: Es gab weder ein humanitäres, noch militärisches, noch politisches Debakel beim Abzug. Der Abzug unserer Soldaten war Ende Juni sauber abgeschlossen. Hier wird zu viel ohne Kenntnis der Abläufe kommentiert.<<

Danke für die Belehrung! Ja, Sie haben Recht, „Unsere“ Soldaten waren „sauber“ aus Afghanistan rausgekommen...

Thomas D.
17 von nie wieder spd

… Allerdings würde ich vom 2. höchsten Amtsträger der Republik und Chef des Parlamentes ein wenig Eigeninitiative erwarten, was eine eventuelle Anzeige gegen diese Verantwortlichen angeht.

Was genau soll denn Ihrer Meinung nach der „2. höchste Amtsträger der Republik und Chef des Parlamentes“ mit einer „eventuellen Anzeige“ anstellen?

Oder, einfacher: Was, bitte, ist eine „eventuelle Anzeige“?

Totengräber
@DrBeyer - 17:11

"Und dass die Armee keinesfalls schlagkräftig ist, konnte jeder wissen, der es wissen wollte, wie wir in den letzten Wochen erfahren haben."
Die afghanische Armee wurde von der NATO ausgebildet und mit dem modernsten Kriegsgerät nur so zugeschi**en. Man hat nur "vergessen", dass das afghanische Volk (nicht gleichzusetzen mit der westwärts gewandten Elite in Kabul) nicht hinter dieser Armee stand und diese nicht hinter ihrem Volk. Man wurde Soldat in dieser Marionettenarmee, um ein sicheres Einkommen zu haben, nicht, um von den Mujahedin an die Wand gestellt zu werden.

fathaland slim
17:25, nie wieder spd

>>@ um 17:14 von WM-Kasparov-Fan
„Es müssen sich unbedingt viel mehr dem Sohn von Ahmad Schah Massoud anschliessen, …“
Damit der Krieg in Afghanistan noch länger dauert? Und der Westen Waffen dorthin verkaufen kann?
Sinnvoll wäre da doch nur eine gesicherte Grenze zwischen dem Afghanistan der Taliban und dem Afghanistan der Anhänger von Herrn Massoud<<

Und wer soll diese Grenze Ihrer Ansicht nach a) festlegen und b) sichern?

Außerdem möchte ich darauf hinweisen, daß der zweitgrößte Rüstungsexporteur der Welt die Russische Föderation ist. Auch China spielt da weit vorne mit. Gern übersehen wird auch die Rolle Indiens in diesem Geschäft.

Thomas D.
17:00 von Totengräber

20 Jahre haben die politisch Verantwortlichen in ihrer Filterblase gelebt und sich in ihrer Echokammer immer wieder gegenseitig versichert, jetzt endlich aus Afghanistan einen demokratischen Staat westlicher Werte geformt zu haben.

Und wer hat so etwas gesagt? Ein Beispiel? Nur eines?

DrBeyer
@wolf 666 17:15

"Zumal dieser Biden ja nicht nur von CNN & Co. als Heilsbringer verkauft wurde, sondern auch von den Altparteien des Bundestages und allen Hauptmedien, allen voran die ÖR."

Das ist eine glatte Lüge.
Wirklich NIEMAND aus den seriösen Bundestagsparteien (von links über liberal und grün bis CDU-rechts) oder aus den ÖR hat Biden als Heilsbringer angepriesen. Gerade in den ÖR habe ich eine Fülle von Artikeln gelesen, die darauf hingewiesen haben, dass auch Biden kein Engel im weißen Gewand ist, der alles macht, was sich Europa wünscht.
Er ist nur für jeden halbwegs anständigen Menschen die um Welten bessere Alternative zu Trump.

Adeo60
@Totengräber, 17:00 Uhr

"20 Jahre haben die politisch Verantwortlichen in ihrer Filterblase gelebt und sich in ihrer Echokammer immer wieder gegenseitig versichert, jetzt endlich aus Afghanistan einen demokratischen Staat westlicher Werte geformt zu haben".

Man hat vor allem versucht, den Menschen zu helfen, ihnen ein menschliches Leben zu ermöglichen. Und immerhin: Kinder konnten zur Schule gehen, Frauen sich frei in der Öffentlichkeit bewegen. Es gab wirtschaftliche Aktivitäten, ein Stück Normalität im Land. Darauf kann und darf man stolz sein, finden Sie nicht. Und wenn ich nun junge, stolze, vor allemmutige Frauen sehe, die mutig für ihre Rechte demonstrieren, dann sage ich: Dieser Einsatz war nicht umsonst. Daran können auch der von Trump verursachte Truppenrückzug mit all seinen Unzulänglichkeiten nichts ändern.

MehrheitsBürger
Wurde Deutschland "am Hindukusch verteidigt" ?

Nicht nur Deutschland, aber auch das.
Die Frage nach den Ortskräften ist nur ein Aspekt davon.

Die Taliban Afghanistans waren bis 2001 auch ein internationales Problem, weil sie den Al-Quaida Terroristen Unterschlupf gewährt haben.

Völlig unter dem Radar gehen die Taliban Pakistans durch.

Der pakistanische Geheimdienst ISI ist heute als Staat im Staat die eigentliche Macht in Pakistan. Er hat die Taliban 1996 als Machtfaktor in Afghanistan gepäppelt, weil das Land am Hindukusch als wichtig für die "strategische Tiefe" Pakistans im Kampf gegen Indien in Kaschmir gesehen wurde.

Die Frage, die gerade John Bolton, Ex-Sicherheitsberater von Trump stellt, ist berechtigt. Wieweit ist der ISI Teil des Taliban-Netzwerkes ? Wenn in einem Land, das 150 Atom-Sprengköpfe hat, Sympathisanten der Taliban Zugriff auf das Nuklear-Potenzial bekommen, ist das eine Bedrohung, gegen die alles andere eine Sommerbrise war.

Bear9
Agieren oder reagieren

"Das große Ziel des Lebens ist nicht Wissen, sondern Handeln“, schrieb einst Thomas Henry Huxley.

Viele unserer Politiker warten und warten, es könnte ja sein das ein anderer Handelt , dann ist
Er ja verantwortlich,

Folglich hat er auch die volle, die alleinige Verantwortung für die Folgen zu tragen,
Nur dies kann und will keiner, weil alle kein Rückrad haben sondern nur Weichteile da wo andere Rückrad zeigen.

DrBeyer
@MargaretaK. 17:29

"Das Problem bei all diesen "Befreiungen" ist, dass sich niemand vorher! über Kultur, Mentalität usw. der betroffenen Menschen Gedanken macht."

Das ist deutlich zu kurz gesprungen.

Sie dürfen nicht vergessen, dass der Einmarsch in Afghanistan viel weniger eine "Befreiung" der Afghanen als vielmehr eine Reaktion auf den 11.9. war, der von afghanischem Territorium aus "gemacht" wurde.

Das Absetzen der Taliban war eher ein Nebenprodukt. Das eigentliche Ziel war das Ausräuchern des Terrornetzwerks in Afghanistan.

Wolf1905
@Margitt. um 17:10

„Afghanische Helfer gab es in den 20 Jahren zig-tausende, lt. Grotian in Maischberger am 18. Aug.
Denn nicht nur die Übersetzer gehörten dazu, es gab auch die Fahrer, Wach-, Putz-, Kochpersonal, etc.
Das ergibt in 20 Jahren schon hohen Helferzahlen.
Jeder Helfer hat Frau + Kinder, die auch ausreisen müssen.“

Genau, da gibt es dann sehr hohe Helferzahlen, wobei ja gar nicht klar ist, ob tatsächlich jeder dieser Helfer Afghanistan verlassen möchte - das wird immer so hingestellt, muss gar nicht sein. Auch unter Afghanen gibt es Menschen, die ihr „Fähnchen nach dem Wind drehen“. Ob die jetzt alle von den Taliban bedroht sind, weiß ich nicht.

Aber wie ich schon schrieb: das sind so viele, die jetzt aus Afghanistan raus wollen, das würde nur funktionieren, wenn die Evakuierung längerfristig geht und es viele Länder gibt, die auch aufnehmen. Glauben Sie mir, ich bin keineswegs fremdenfeindlich, war weltweit unterwegs - aber D hat auch nur ein begrenztes Aufnahmevermögen.

Olivia59
@17:25 von Anderes1961

"Doch, taugt er, der Satz. Laschet hat es genau so gesagt, und es ging um Afghanistan und ausschließlich um Afghanistan, als dieser Satz fiel. Und das, worauf Sie warten, ist längst geschehen. Die "smoking gun" gibt es längst. Sie wollen Sie nur nicht sehen."

Handlungen und Prozesse zu denen es eine Aktenlage gibt sind konkret. Politische Verlautbarungen nicht.
Bei dem Satz weiss man noch nicht einmal ob er sich auf die breite Flüchtlingslage aus Afghanistan bezieht oder auch auf die Ortskräfte.

Account gelöscht
17:28 von Nordbraut: Es gibt mehrere Schuldige

Wenn man den Ablauf verfolgt, so erkennt man viele absichtlichen Fehler.
Man wollte so wenig afghanische Helfer wie möglich hierher holen.
2015 sollte sich nicht wiederholen, ausgerechnet vor den Wahlen.
DAS war eine oder gar die Hauptmotivation für das schofle Verhalten der Regierung.
Man wußte, seitdem die Amerikaner sich aus Afghanistan zurück zogen, dass die Ortshelfer in Gefahr sind. Aber man hat noch im Juni die Anträge von Linken und Grünen abgelehnt, die darauf abzielten, eine schnelle und unbürokratische Ausreise zu ermöglichen.
Denn wenn viele Helfer kommen, würde das Wählerstimmen am rechten Flügel kosten.
DAS war offenbar wichtiger wie die in Lebensgefahr befindlichen Helfer rauszuholen.
Merkel als Kanzlerin bestimmte die Richtlinien der Politik. Sie hätte dies anders haben können.
Aber sie wollte dies nicht!
Das zeigt, dass sie ein zweites Gesicht hat ...

Dass nach den Fehlern in der Pandemie die Regierung noch eines draufsetzt, das hätte ich ihr nicht zugetraut...

Totengräber
@fathaland slim - 17:29

"Niemand hat so etwas behauptet, und es war auch nie das Ziel."
Nee, "Ziel" war es, Bin Laden zu exekutieren. Regimechange und Nationbuildung waren "Beifang".
"Es wird lediglich von denen behauptet, die sich dem Kampf gegen die von der Vollversammlung der UN 1949 beschlossenen Charta der Menschenrechte verschrieben haben und diese als „westliche Werte“ bezeichnen."
Also von denen, die uns in dieses Himmelfahrtskommando gestürzt haben, als sie behaupteten, u.a. Deutschland würde am Hindkusch verteidigt?

Klärungsbedarf
um 17:33 von Totengräber

>>
Es gab, laut Sahra Wagenknecht, immerhin Berichte, dass sich der afghanische Staat innerhalb von sechs Monaten an die Taliban fallen würde. Dass sich die Soldaten in diesen Monaten nicht als Kanonenfutter verheizen lassen wollten, überrascht nicht wirklich.
<<

Frau Wagenknecht gehört auch zu jenen, die hinterher schon immer alles gewusst haben.
Der Aussage fehlt schon mal ein Bezugspunkt. Sechs Monate nach Abzug ? Dann haben wir ja noch Zeit bis Jahresende.

fathaland slim
17:32, falsa demonstratio

>>Am 24. August 2021 um 17:21 von nie wieder spd
Zitat: „Vielen Dank, dass Sie „Rezo“ erwähnen.
Wieder hat er ein wegweisendes Video auf YouTube veröffentlicht, dass bei der Tagesschau offensichtlich und leider keinen Anklang gefunden hat.
Aber genau so blamabel wie für die Politik und die Politik, ist dieses Video blamabel für die Medien und Journalisten.
Wie schon sein 1. Video, vor 2 Jahren.“

ein toller Hecht, der junge Mann.<<

Ja, das finde ich auch.

MehrheitsBürger
-> Adeo60 re Jochen Peter --- Genau so ist es !!

" Aber diese Länder waren es auch, die 20 Jahre lang mit sehr viel persönlichem und finanziellem Einsatz den geschundenen Menschen Hoffnung gegeben haben, die dafür gesorgt haben, dass Kinder wieder die Schule besuchen und Frauen sich frei bewegen konnten. Dies hat das Ansehen von Deutschland sicherlich nicht beschädigt, im Gegenteil. Die jetzige Evakuierung wird mit Volldampf und hohem Risiko durchgeführt. Da kann man auch einmal Dank sagen an die Beteiligten. "

Sie haben meine volle Zustimmung zu diesen Punkten. Besonders der letzte muss auch mal gesagt werden.

MargaretaK.
16:33 von MR.Troc

>>>...aber vielleicht hat man auch gedacht das die hochgerüstete afghanische Armee die Taliban erbitterten Widerstand leisten. Auch hier war man überrascht das die Armee sich ergeben hat.<<<

Inzwischen gibt es dafür Erklärungen, u.a. von Herrn Petraeus. War auch auf TS zu lesen. Finden Sie noch, falls Sie tatsächlich daran interessiert sind.
Die 300.000 afghanischen Soldaten gab es auch nur auf dem Papier. In Wirklichkeit waren es maximal 70-80000. Was hilft ein Hubschrauber, wenn niemand vom afghanischen Militär ihn fliegen kann. Nun ja, vielleicht können's die Taliban.
Es wird auch vermutet, dass es Anweisungen gab, sich kampflos zu ergeben.
Man hätte nicht denken müssen was die Afghanen können, die NATO hätte wissen müssen, was sie denen gelernt hat.
Sich, wie zum Teil vom US-Militär praktiziert, bei Nacht und Nebel vom Acker zu machen, finde ich ...

Nettie
@fathaland slim, 17:29 (re 17:00, Totengräber)

"Menschenrechte etc. waren da bestenfalls schmückendes Beiwerk"

Das Wichtigste läuft offenbar unter ferner liefen. Das zeigt dieser Auszug aus der Meldung zum G7-Treffen zu Afghanistan „Zudem soll es darum gehen, wie die Errungenschaften der vergangenen 20 Jahre geschützt werden könnten, vor allem im Hinblick auf die Bildung von Mädchen und die Rechte von Frauen und Minderheiten“.

„Zudem“. Das sollte eigentlich das wichtigste Thema sein. Es kann nur darum gehen, wie man verhindern kann, dass alle mühsam und unter großen Opfern erreichten Fortschritte wieder zunichte gemacht werden. Und wie man diese von der UN-Hochkommissarin für Menschenrechte geschilderten Menschenrechtsverletzungen wirksam unterbinden kann:
„Nach diesen Berichten gab es etwa Massenhinrichtungen von Zivilisten und ehemaligen Angehörigen der afghanischen Sicherheitskräfte (…) Mädchen dürften teils nicht mehr zur Schule gehen (...) und Minderjährige zum Waffendienst geholt. Die Berichte seien glaubhaft, betonte sie"