Afghanische Frauen nehmen Anfang August 2021 in Kabul an einer Veranstaltung über Verbrechen, die die Taliban an Frauen begangen haben sollen, teil

Ihre Meinung zu Frauenrechtlerinnen in Afghanistan: "Die Arbeit war nicht vergebens"

Für Frauenrechtlerinnen ist die Lage in Afghanistan nach dem Sieg der Taliban besonders bedrohlich. Monika Hauser von medica mondiale schildert im Interview, wie ihr Verein versucht, Frauen aus Kabul herauszubringen - und was von ihrer Arbeit bleibt.

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156 Kommentare

Kommentare

Traumfahrer
Frauenrechte !

In D sind Frauen sicher ein Stück besser dran, obwohl es auch viele Männer immer noch nicht kapiert haben und auch nicht wollen, dass Frauen auch in allen Bereichen des Lebens die gleichen Rechte haben, dass sie gleich ge- und beachtet, respektiert und akzeptiert werden, wie all die Testosteron gefüllten Männer.
Dass sich in Afghanistan in den letzten Jahren was in dieser Richtung deutlich verändert und verbessert hat, wird jetzt sehr wahrscheinlich durch die Taliban- Männerwelt wieder zerstört. Dies ist echt traurig, und zugleich mehr als beschämend für die westlichen Länder insgesamt, weil die nur Wert auf den militärischen Bereich legten, und dabei die Zivilgesellschaft und deren Entwicklung nie beachteten und wirklich förderten, so dass all die Menschen an den Veränderungen aufbauen könnten. Ich hoffe, dass die Weltgemeinschaft die Taliban dazu bewegt, sich sehr gemäßigt zu verhalten und ihren Zusagen Taten folgen lassen. Man muss nicht abgöttisch leben, es geht auch normal !

Tada
Sehr bewegende Interviews der jungen Frauen

Man darf in Zukunft für den Aufbau Afghanistans nur noch auf Frauen setzen.

Jegliche Gespräche mit Männern dort - ob Taliban oder nicht Taliban - sind die Zeit nicht wert. Man hat den Eindruck, die können sich gar nicht merken, was am Vortag besprochen wurde.

Traumfahrer
Frauenrechte !

Was auch klar fest zu stellen ist, dass immer noch in vielen Ländern, vor allem in den muslimischen, nur die Männer die Hauptfiguren sind. Und leider kriegen es demokratisch regierte Länder nicht auf die Reihe, diesen klare Grenzen zu setzen, durch Boykotte, durch Sanktionen, damit all diese eingebildeten Herren mal beginnen, nach zu denken.
Nein, es werden riesige Sportveranstaltungen nach Katar gegeben, obwohl bekannt ist, dass Katar Terroristen unterstützt, die Menschrechte in massiver Weise immer verletzt, die Frauen quasi einsperrt, nur weil dort halt extrem viel Geld sitzt und zu verdienen gibt.
Das ist das Schlimmste an der ganzen Situation, dass das Geld immer vor Menschen- oder Frauenrechten zählt, egal in der Politik oder beim Sport. Und leider gibt es deutsche Funktionäre, die ganz offen mit Diktatoren, Königen und Prinzen speisen, ohne einen Funken Scham und Moral.

Günter Schollatur
AufgeklärteWelt - kleinlich

"Die Arbeit war nicht vergebens"
Ein vermeintliches Zitat, dass in dem Interview gar nicht auftaucht. Ich dachte, es gäbe journalistische Standards, die so etwas verbieten würden.

Das Zitat ist authentisch von Monika Hauser.
Ja, es gibt journalistische Standards und sie sind der ARD wichtig und werden keineswegs verletzt.

Frau Schmitt
09:03 von AufgeklärteWelt

" "Die Arbeit war nicht vergebens"
Ein vermeintliches Zitat, dass in dem Interview gar nicht auftaucht. Ich dachte, es gäbe journalistische Standards, die so etwas verbieten würden. "

Zitat aus dem Artikel :

"Diese gesellschaftliche Bewusstseinsarbeit war nicht vergebens und ist nicht verschwunden. Ich baue hier auf die junge Generation, die den Umgang mit sozialen Medien gewohnt ist, die an der Uni war und dort hoffentlich bleiben kann. Ich glaube, dass diese Kraft auch weiterhin da sein und sich nicht von den Taliban einfach verdrängen lassen wird"

Günter Schollatur
Verhandeln mit den Taliban?

Wenn eine deutsche Delegation mit den Taliban verhandeln sollte, würde ich als Regierung diese Delegation rein mit Frauen besetzt.

Wolf1905

Ein interessantes Interview! Vielleicht haben ja die vergangenen 20 Jahre, in denen die westliche Präsenz da war und Fortschritte bzgl. Menschenrechte (und entsprechend Rechte für Frauen) gebracht haben, in der afghanischen Bevölkerung eine gewisse Geisteshaltung (oder Bewusstsein) in Gang gesetzt, wovon jetzt - trotz Herrschaft durch die Taliban - profitiert wird. Insofern weiß ich nicht, ob es richtig ist, dass jetzt alle, die als „gefährdet“ bezeichnet werden, das Land verlassen sollen - vielleicht bleiben sie in Afghanistan, weil man sie da braucht als Unterstützung für die Errungenschaften.
Ja, schwierig zu beurteilen, was da alles jetzt auf die Menschen zukommt. Wie erwähnt, sollte die Entwicklungshilfe nicht gleich auf „0“ runtergefahren werden, das bringt den Menschen dort nur Nachteile; aber man muss auch unsererseits Bedingungen für eine weitere Entwicklungshilfe stellen.
Es ist zu befürchten, dass andere (Russland, China) uns den Rang ablaufen und das Vakuum besetzen.

SinnUndVerstand
@ 08:59 von Traumfahrer

Das sehe ich etwas anders: Es gab viele Initiativen, NGO's und Hilfswerke, die sich in den vergangenen Jahren sehr für die Zivilgesellschaft eingesetzt haben und im Bereich Bildung und Kultur viel bewegt haben. Das wirklich schlimme und desaströse ist, dass viele dieser Fortschritte jetzt massiv bedroht sind. Und dafür hat der letztlich strategielose Truppenabzug eine Mitverantwortung.

Traumfahrer
Frauenrechte !

Leider gibt es eine Kanzlerin in D, die so viel hätte tun können, für die Rechte der Frauen, aber sie war zu beschäftigt mit dem Aussitzen von Problemen, mit dem Bewerben von Skandalfirmen bei Diktatoren, und dem Absägen von hoffnungsvollen Menschen in D, die nicht in ihr Schema passten.
Für Afghanistan sehe ich schwarz, weil ich den Taliban kein Wort glaube, was sie jetzt noch so von sich geben. Denn die neuesten Sätze deuten schon an, in welche Richtung es gehen wird, wenn ein Rat von durch geknallten Klerikern, die allesamt Männer sind, bestimmt wie Frauen sich zu kleiden und verhalten sollen. Anscheinend müssen diese Herren erst einmal lernen, sich zu benehmen, wenn sie ein Knie oder mehr von einer Frau sehen, und vor allem lernen, dass Frauen auch Menschen sind, die die gleichen Rechte haben. Da haben die westlichen Länder einiges verschlafen, was dies angeht, dies zu fördern, dass die Frauen noch mehr entwickeln können, und die Männer es noch deutlicher kapieren !

Anton2
Befürchte Ärger

Ich sehe das von der praktischen Seite.Warum sich in die Gegebenheiten von anderen Staaten einmischen.Wenn wir afghanische Frauen nach Deutschland holen werden ihre Männer sich das sicher nicht gefallen lassen.

SinnUndVerstand
@ 09:03 von Tada

Wie kommen Sie darauf, dass "jegliche Gespräche mit Männern dort - ob Taliban oder nicht" wertlos und vergeblich sind? Es gibt viele Männer, die die Menschenrechte, Frauenbildung, Kultur und faire Rechtssprechung sehr unterstützen und in diesem Sinne klar gegen die Richtung der Taliban stehen.

Wolf1905
@Traumfahrer und @Tada

Sorry, aber Ihre „Männerschelte“ („wie all die Testosteron gefüllten Männer“ und „Jegliche Gespräche mit Männern dort - ob Taliban oder nicht Taliban - sind die Zeit nicht wert“) bringt doch nichts, weil es viel zu pauschal ist. Glauben Sie nicht, dass es in Afghanistan auch Männer gibt, die sich für mehr Rechte auch für Frauen einsetzen?

Augustus Cäsar
Lasst den

Afghanen ihr Leben selbst leben ohne äußere, bevormundente Einmischung.

H. Hummel
@ Tada

Zitat: "Jegliche Gespräche mit Männern dort - ob Taliban oder nicht Taliban - sind die Zeit nicht wert."
#
Leider kann das zukünftig weder politisch noch finanziell von der Staatengemeinschaft gewürdigt werden. China und die Sowjetunion sind dabei, Afghanistan zu ihrem Vasallen zu machen, hofieren die Taliban nach Kräften.
Nicht nur die Männer Afghanistans sind auf Jahrzehnte für den Westen verloren, nicht nur die Männer ...

Seebaer1
Tada

Endlich mal ein realistischer und auf den Gegebenheiten des Landes basierender Vorschlag.

Bobinho
08:59 von Traumfahrer

"In D sind Frauen sicher ein Stück besser dran, ..."

Nur ein Stück? Ich glaube da sind etwas die Relationen verschoben.

"Ich hoffe, dass die Weltgemeinschaft die Taliban dazu bewegt, sich sehr gemäßigt zu verhalten und ihren Zusagen Taten folgen lassen. Man muss nicht abgöttisch leben, es geht auch normal !"

Und wenn sich die Taliban nicht dazu bewegen lassen? Was dann...? Dann könnten wir vielleicht mit der NATO da einmarschieren. Hatte ja bis neulich auch ganz gut geklappt.

SinnUndVerstand
@ 09:03 von AufgeklärteWelt

Das Zitat aus dem Bericht ist "Diese gesellschaftliche Bewusstseinsarbeit war nicht vergebens und ist nicht verschwunden." Und es ist okay, wenn das in einer Überschrift verdichtet wird zu "Die Arbeit war nicht vergebens." Wo da journalistische Standards verletzt werden, kann ich nicht erkennen.

mispel
@08:59 von Traumfahrer

Also ich bin der Meinung, dass in Deutschland Frauen mindestens genauso gut dran sind wie Männer. Darüber hinaus wäre es schön, wenn sie Ihren vor überbordendem Sexismus nur so strotzenden Kommentar irgendwie belegen würden. Warum sind Frauen hier nur "ein Stück besser dran"? Welche Rechte haben Frauen hier nicht? Inwiefern werden Frauen hier nicht geachtet? Was ist an Testosteron so schlimm (haben Frauen übrigens auch)?

Bobinho
09:18 von Wolf1905

"Ein interessantes Interview! Vielleicht haben ja die vergangenen 20 Jahre, in denen die westliche Präsenz da war und Fortschritte bzgl. Menschenrechte (und entsprechend Rechte für Frauen) gebracht haben, in der afghanischen Bevölkerung eine gewisse Geisteshaltung (oder Bewusstsein) in Gang gesetzt, wovon jetzt - trotz Herrschaft durch die Taliban - profitiert wird. "

Leider war die Entwicklung in den letzten Jahren auch ohne Taliban aus unserer Sicht etwas entgegenläufig. Ich zitiere aus Wikipedia:

"Im März 2021 verbot das afghanische Erziehungsministerium allen Mädchen über zwölf Jahren, in Anwesenheit von Männern zu singen."

Weitaus schlimmer jedoch dies, ebenfalls aus Wikipedia:
"Der Eheliche Beischlaf ist seit 2009 in Artikel 132 des Gesetzes zur Regelung des Familienlebens verpflichtend."

Furchtbar!

frosthorn
wenn es denn jemals

in Afghanistan (in den letzten Jahrzehnten) so etwas wie Frauenrechte gegeben haben sollte, dann werden sie jetzt wieder eingestampft, da mache ich mir keine Illusionen.
Denn wenn es etwas gibt, was die Taliban der Zivilbevölkerung sympathisch macht, dann die Aussicht, dass diese die alten Rollenbilder wieder etablieren, und sei es auf noch so gewalttätige und menschenverachtende Weise. Das infrage stellen des Patriarchats verunsichert doch dort jeden "normalen" Mann mehr als alles andere, und die seit Urzeiten so erzogenen Machos sehnen sich nach vertrauten Sitten und Gebräuchen.
Hier wird sich meiner Überzegung nach auch erweisen, dass solche Nebensächlichkeiten wie die Entwicklung der Zivilgesellschaft den langjährigen Besatzern nicht wichtig genug sind, um hierfür etwas zu tun. Das erfodert nämlich Nachhaltigkeit, und dafür war und ist militärische Strategie und Taktik noch niemals gedacht. Was anders können die aber nicht.

pemiku
Frauenrechtlerinnen in Afghanistan

Islamische Gelehrte sollen nun über Frauenrechte entscheiden.
Da diese wohl alle Hardliner sein werden, ist das Schlimmste zu befürchten.

Und in D?
Artikel 3 Abs.2 GG: „Männer und Frauen sind gleichberechtigt."
Dies jedoch ist noch lange NICHT erreicht.

Und wenn wir das nicht einmal geschafft haben, welch unerreichbare Illusion war das dann in Afghanistan, Frauen mehr Rechte zuzugestehen?

Dr.Hans
09:13 Günter Schollatur

„Wenn eine deutsche Delegation mit den Taliban verhandeln sollte, würde ich als Regierung diese Delegation rein mit Frauen besetzt.“

Hahahahaha. Der ist gut. Die holen die Ergebnisse raus, gell, weil die Taliban sich schämen oder ärgern. Hahahahaha. Ist der gut. Hahahahaha.

H. Hummel
@ Wolf1905

Zitat: "Wie erwähnt, sollte die Entwicklungshilfe nicht gleich auf „0“ runtergefahren werden, das bringt den Menschen dort nur Nachteile; aber man muss auch unsererseits Bedingungen für eine weitere Entwicklungshilfe stellen."
#
Da gebe ich Ihnen Recht. Allerdings haben wir in absehbare Zukunft keine zuverlässige Möglichkeit zu kontrollieren, was mit Entwicklungshilfe oder IWF-Geldern passiert. Nachdem die Hilfsorganisationen sich zurückgezogen haben, bleiben nur die Infos durch Talibantreue Leute dort.
Und die vielen 10 tsd. Taliban wollen, ganz untypisch, Kohle sehen ... westliche Kohle ... um nach 20 Jahren Widerstand auch damit belohnt zu werden.
Die vielen Jungfrauen im Fall eines Todes "im Feld" reichen nicht mehr, sind da jetzt eher eine "Investition in die Zukunft ".

Günter Schollatur
@ Wolf 1905

Insofern weiß ich nicht, ob es richtig ist, dass jetzt alle, die als „gefährdet“ bezeichnet werden, das Land verlassen sollen - vielleicht bleiben sie in Afghanistan, weil man sie da braucht als Unterstützung für die Errungenschaften.

Das können nur die AktivistInnen vor Ort entscheiden. Wenn Sie raus wollen, ist es unsere humanitäre Pflicht, Sie raus zu holen.

harry_up
Das Interview mit Frau Hauser geht unter die Haut.

Wer anders als Frau Hauser könnte die Zustände in Afghanistan aus der Sicht der Frauen treffender schildern als sie?

In vielen Punkten hat sie wohl vollkommen Recht, leider auch darin, dass das archaische Frauenbild nicht nur in den Köpfen der Taliban, sondern in der Männerwelt, gerade auf dem Lande, bis heute verbreitet festsitzt.

Und ja, wenn die Gesellschaft freier und auch demokratischer werden sollte, hätte der Fokus weitaus intensiver auf den Wandel in den Männerköpfen gelegt werden müssen und nicht vorwiegend auf militärische Erfolge.

Die Taliban besiegen bedeutet nur die Abschaffung eins der Probleme, es blieben noch genügend andere innerafghanische.

Traurig: Die Perspektive, die Frau Hauser für die Frauen aufzeigt, welche sich in den vergangenen Jahren besonders stark engagiert haben:

Ihnen bleibt nur die Flucht...

Oppenheim
Frauenrechte

Da lese ich in Interviews mit afghanischen Frauen in zwei unterschiedlichen gemeinnützigen Organisationen: eine Sichtweise, die besagt, man arbeite seit Jahrzehnten in stetem Kontakt mit den Taliban, weil die neben der "offiziellen" Regierung in Kabul die "inoffizielle" stellten. Die Taliban der neuen Generation seien gebildet, Mädchen wie Jungen haben die Schule besucht. Die zweite Sichtweise besagt, man fürchte die Taliban, kenne nur Unterdrückung und die Gangart der alten, bislang gestoppten Denkweisen und Strukturen. Nun befürchte man einen Rückfall in die alten Rollenfunktionen der Frauen. Zusammengefasst kann man sicherlich davon ausgehen: Frauenrechte und Rollenverteilung werden einen Einbruch erfahren. Gebildet sein, heißt für mich nicht zwangsläufig, dass Taliban Freiheiten und Religion sehr viel anders bewerten als zuvor. Verfolgung und Unterdrückung gehören mit in dieses Kapitel. Und die westlichen Werte werden geschliffen werden. Afghanistans Reformwerk endet.

Wolf1905
@Günter Schollatur um 09:13

„Verhandeln mit den Taliban? Wenn eine deutsche Delegation mit den Taliban verhandeln sollte, würde ich als Regierung diese Delegation rein mit Frauen besetzen.“
Warum? Um die Taliban zu brüskieren? Um gleich zu Beginn auf Konfrontation zu gehen? Glaube nicht, dass dies eine sinnvolle Strategie wäre.

Günter Schollatur
@ Wolf 1905

Es ist zu befürchten, dass andere (Russland, China) uns den Rang ablaufen und das Vakuum besetzen.

In humanitärer Hinsicht haben diese beiden autoritären Regime keine Ambitionen. Rein wirtschaftlich gesehen können und wollen wir sie eh nicht aufhalten.

Blitzgescheit
"Auslegungssache "

Zitat: "Die Taliban sagen, sie würden niemandem etwas antun, der nach der Scharia lebt. Aber das ist eine Sache der Auslegung."

Klar, jetzt tut man so, als wäre Sharia eine Sache der Auslegung. Sind sie ja auch, nur wenn Grundlage der Auslegung religiöse Schriften einer Steinzeit-Religion, dann ist die "Auslegung" der Sharia überall die gleiche, mit den gleichen fatalen Folgen für die Frauenrechte, sei es im Iran oder Afghanistan unter den Taliban.

Man sollte auch endlich mal zur Kenntnis nehmen, dass die Mehrheit in islamischen Ländern die Sharia vor einer weltlichen Gesetzgebung befürworten, lt. dem Pew Research Institute sind es für Afghanistan sogar 99 %.

https://de.wikipedia.org/wiki/Frauenrechte_unter_den_Taliban

https://de.wikipedia.org/wiki/Frauenrechte_im_Iran

"https://www.pewforum.org/2013/04/30/the-worlds-muslims-religion-politic…"

harry_up
@ Günter Schollatur, um 09:13

“Wenn eine deutliche Delegation mit den Taliban verhandeln sollte, würde ich als Regierung diese Delegation nur mit Frauen besetzt.“

Verführerischer Gedanke, aber natürlich aus verschiedenen Gründen unrealistisch.

falsa demonstratio
Am 19. August 2021 um 09:13 von Günter Schollatur

Zitat: Wenn eine deutsche Delegation mit den Taliban verhandeln sollte, würde ich als Regierung diese Delegation rein mit Frauen besetzt.

Das ist ein guter Trick, den ich auch schon angewandt habe, wenn ich Verhandlungen von vorneherein platzen lassen wollte und trozdem sagen wollte, ich hätte es ja versucht.

Man muss nur für die Gegenseite eine Verhandlungsathmoshäre schaffen, die für diese inakzeptabel ist.

Roberto16
Nicht so missionarisch, bitte

Wie kommen wir Westlichen eigentlich dazu, immer alles besser zu wissen und besser zu machen als die Anderen?
Ist es denn so, daß 100% der Frauen in Afghanistan gegen einen sog. "Gottesstaat" sind? Und wir sie retten müssen? In ein System, was wir uns aufgebaut haben?
Woher kommt die Unterstützung der Taliban?
Von islamischen Nachbarstaaten!
Die müssten wir dann auch irgendwie mal zu unseren Werten bringen, oder was??

SinnUndVerstand
@ 09:23 von Augustus Cäsar

Der Einsatz für allg. Menschenrechte wurde aus guten Gründen nach dem 2. Weltkrieg über die nationalen Rechte gestellt. Insofern ist Ihre schnöde und saloppe Aufforderung "Lasst den Afghanen ihr Leben selbst leben ohne äußere, bevormundente Einmischung." ein Schlag ins Gesicht all der afghanischen Frauen und Männer, die anders leben möchten als die Taliban ihnen vorschreiben. Der Einsatz für Menschenrechte, Frauenrechte, Recht auf Bildung und Kultur und faire Rechtssprechung ist keine "bevormundende Einmischung". Nirgendwo auf der Welt.

harry_up
@ Tada, um 09:03

Was Sie vorschlagen liegt leider (noch...?) in vollkommen ferner Zukunft.

Im Augenblick bleibt realistischerweise nichts anderes, als in Gesprächen auszuloten, worüber die Verhandlungsführer der Taliban mit sich reden lassen und wo man an ihre Grenzen stößt.

Und:
Inwieweit die Taliban eventuelle Zugeständnisse einhalten - etwas, bezüglich dessen man hüben wie drüben derzeit berechtigte Bedenken hat.

Account gelöscht
um 09:32 von pemiku

"Und in D?
Artikel 3 Abs.2 GG: „Männer und Frauen sind gleichberechtigt."
Dies jedoch ist noch lange NICHT erreicht.

Und wenn wir das nicht einmal geschafft haben, welch unerreichbare Illusion war das dann in Afghanistan, Frauen mehr Rechte zuzugestehen?"

Sie wollen doch wohl nicht ernsthaft die Situation hier mit der in Afghanistan vergleichen, oder? Haben Sie den Artikel überhaupt gelesen? Dort wurden Frauen (fast) totgeprügelt! Erzählen Sie den afghanischen Frauen einmal, dass auch in Deutschland eine Ungleichbehandlung zwischen Frau und Mann stattfindet. Die werden vermutlich Sie dann verprügeln! Während wir uns über Bezahlungen am Arbeitsplatz Gedanken machen (was natürlich auch nicht ok ist), geht es in den Ländern um das nackte Überleben!

Natürlich ist auch unsere Gesellschaft nicht perfekt. Aber der Vergleich verbietet sich eindeutig!

Traumfahrer
Re : Bobinho

Nein das denke ich nicht, denn selbst die politische Elite zeigt gerade im Wahlkampf ein deutliches Bild, in dem Mann ziemlich sexistisch und unflätig Frauen angreift, bei jeder Gelegenheit diskeditiert, aber selbst den großen Gockel raushängt, viel verspricht, um danach nichts zu halten. Und leider hatten wir eine Kanzlerin, die nicht wirklich eine Frau repräsentierte, die sich vehement für alle Frauen dieser Welt einsetzt, weil ihr Macht, Geld und mit den Großen mitspielen wichtiger war.
Nein ein nochmaliges Einmarschieren wäre nicht geeignet, sondern eine totale Isolation der Taliban, sie sozusagen aushungern, und nebenbei die moderaten Kräfte so gut es geht unterstützen. Ja die westlichen Länder haben gewaltige Fehler gemacht, die sich nicht wiederholen dürfen. Da sollten sich alle beteiligten an die Nase fassen und gründlich alles auf arbeiten, ohne jegliche Schonung. Ob dies allerdings überhaupt passiert, bei diesen Gestalten, die nie zu ihren Fehlern stehen können ????

DeHahn
Hier spricht ein "echter" Mann

"Ich sehe das von der praktischen Seite.Warum sich in die Gegebenheiten von anderen Staaten einmischen.Wenn wir afghanische Frauen nach Deutschland holen werden ihre Männer sich das sicher nicht gefallen lassen." @Anton2
.
Jawoll, Muddi gehört an den Herd! Und der Mann trifft alle Entscheidungen. Das führt allerdings in vielen Fällen zu Scheidungen.

Bobinho
09:20 von Traumfahrer

"Leider gibt es eine Kanzlerin in D, die so viel hätte tun können, für die Rechte der Frauen, aber..."

Bitte nennen Sie mir ein Recht, welches die Kanzlerin hätte für die Frauen einführen können. Nur eines. Ein Recht, das nur Männer in Deutschland haben.

falsa demonstratio
Am 19. August 2021 um 09:30 von Bobinho

Zitat: Weitaus schlimmer jedoch dies, ebenfalls aus Wikipedia:
"Der Eheliche Beischlaf ist seit 2009 in Artikel 132 des Gesetzes zur Regelung des Familienlebens verpflichtend." Furchtbar!

Bei uns wurde diese Verpflichtung immerhin bereits 1975 abgeschafft.

Allerdings hat noch im Jahr 2000 ein Familiengericht einer Frau den Unterhalt wegen Verweigerung des ehelichen Beischlafs gekürzt. Das Gericht sah darin ein offensichtlich schwerwiegendes, eindeutig Fehlverhalten gegen den Unterhaltsverpflichteten.

Alexa d'Auteuil
@ 09:03 von Tada <> Sie sagen es

"Man darf in Zukunft für den Aufbau Afghanistans nur noch auf Frauen setzen.
Jegliche Gespräche mit Männern dort - ob Taliban oder nicht Taliban - sind die Zeit nicht wert."

D'accord!

Wäre schön, wenn den Frauen die Möglichkeit gegeben würde.

Im Zweifel sollten sie geschlossen auswandern und die Zottelbärte alleine ihren Kram machen lassen.

Das wird leider Flachs & Satire bleiben.

Traumfahrer
Re : pemiku !

Das ist wohl das absolut größte Problem, dass Männer und Frauen zwar nach dem Gesetz in D gleichberechtigt sind, aber in der Realität dies in vielen Fällen noch sehr lange nicht. Das fängt Unten an, bis ganz nach Oben, in allen Schichten, egal ob in der Familie, beim Sport, oder in den Behörden oder Politik. Es wird noch lange Männer geben, die dies nicht wirklich kapieren.
In Afghanistan wurde zu lange Krieg geführt, und die gesellschaftlichen Belange nicht wirklich im großen Rahmen bedacht und gefördert, so dass eine neue Identität entstehen hätte können, und ein neues Bewusstsein. Das hat der Westen völlig verpennt, auch wenn kleine Samen entstanden sind, die nun zu verwelken drohen !

Bobinho
09:32 von pemiku

"Und in D?
Artikel 3 Abs.2 GG: „Männer und Frauen sind gleichberechtigt."
Dies jedoch ist noch lange NICHT erreicht."

Also in dem Deutschlan in dem ich lebe schon. Wenn es "noch lange" nicht erreicht ist, werden sie mich bestimmt gleich aufklären auf welchen Gebieten Frauen in Deutschland nicht gleichberechtigt sind.

Ach ja, Frauen können den Tatbestand §183 StGB nicht begehen. Würde mir jetzt so einfallen.

Bobinho
09:37 von harry_up

"Und ja, wenn die Gesellschaft freier und auch demokratischer werden sollte, hätte der Fokus weitaus intensiver auf den Wandel in den Männerköpfen gelegt werden müssen und nicht vorwiegend auf militärische Erfolge."

Wieviele Jahre mag es dauern eine archaische Stammeskultur ins 21. Jahrhundert zu befördern? 20 Jahre sind nicht genug. Die Grundlage für einen Wandel in der Gesellschaft liegt im Willen etwas zu ändern.

Adeo60
@AufgeklärteWelt, 09:03 Uhr

"Die Arbeit war nicht vergebens" - dies ist nicht nur die Einschätzung von Frauenrechtlerinnen, sondern auch vielen engagierten Helferinnen und Helfern vor Ort, die zumindest in einem kleinen Zeitfenstern, Kindern und Jugendlichen den Zugang zu besseren Bildungsmöglichkeiten, eine erhöhte Sicherheit vor dem Zugriff radikaler Kräfte und ein kleines Stück Lebensqualität schaffen konnten. Man wird natürlich kritisch hinterfragen müssen, ob ein kulturell, religiös und wirtschaftlich von westlichen Werten weitgehend losgelöstes Land bereit und in der Lage ist, sich zu öffnen oder in den traditionellen Stammeskulturen zu verharren. Wir sollten uns auch nicht anmaßen, mit fast schon missionarischem Eifer dort "eine vermeintliche bessere Welt" zu implantieren. Irgendwann wird man sich tatsächlich eingestehen müssen, dass die Afghanen ihr Schicksal nun selbst in die Hand nehmen sollten.

Traumfahrer
Re : mispel !

Erstes Beispiel, der Fußball, da spielen die Frauen auch in einer Bundesliga. Sie werden aber noch immer nicht gleich bezahlt wie die Herren der Gesellschaft, über die Männer- Bundesliga wird im Vergleich zu den Frauen um ein Vielfaches mehr berichtet.
Dann die in meinen Augen unwürdigen Angriffe auf bestimmte Frauen in der Politik, auch gerade jetzt im Wahlkampf. Ich habe nichts gegen eine Kritik, aber so mancher Herr haut da unter die Gürtellinie, und zeigt nicht wirklich Achtung und Respekt, wie es in einer gleich berechtigten Gesellschaft sein sollte. Und leider wird noch zu oft sexistische Werbung betrieben und gezeigt, die so überhaupt nicht sein müsste und sollte. Aber für das liebe Geld und mehr Einfluss sind anscheinend alle Mittel recht !
Und obwohl ich selbst ein Mann bin, geht mir das Wort "meine Frau" gehörig auf den Wecker, denn ich bin zwar mit einer Frau verheiratet, aber sie ist nicht mein "Besitz", sondern meine Lebensgefährtin. Da beginnt es schon, in den Gedanken.

Wolf1905
@Günter Schollatur um 09:41

Mein Post: "Es ist zu befürchten, dass andere (Russland, China) uns den Rang ablaufen und das Vakuum besetzen."
Ihre Antwort: "In humanitärer Hinsicht haben diese beiden autoritären Regime keine Ambitionen. Rein wirtschaftlich gesehen können und wollen wir sie eh nicht aufhalten."
Das sehe ich anders bzgl. den wirtschaftlichen Möglichkeiten: gestern kam ein Bericht über die Bodenschätze, die es in Afghanistan gibt und die für die Zukunftstechnologien von Bedeutung sind. Also wenn wir uns nicht komplett von China abhängig machen wollen, sollten wir - so jedenfalls meine Meinung - dies jetzt nicht den Russen und Chinesen überlassen.
Sicher, jetzt gerade zählt alleine die humanitäre Hilfe, nicht die wirtschaftlichen Möglichkeiten - aber man sollte den Blick schon auch in die Zukunft richten.

krittkritt
Im Iran gibt es in Medizin mehr studierende Frauen als in D.

@09:41 von Blitzgescheit
Nämlich 70%.
Die Scharia scheint also sehr wohl Auslegungssache zu sein.
Aber das sind ja die für den Westen "bösen" Schiiten. Wir unterstützen die Sunniten.

tagesschlau2012
Am 19. August 2021 um 09:13 von Günter Schollatur

Wenn eine deutsche Delegation mit den Taliban verhandeln sollte, würde ich als Regierung diese Delegation rein mit Frauen besetzt.
#
#
Deutschland/EU/USA haben immer betont, mit Terroristen wird nicht verhandelt. Durch welche umstände wird sich jetzt nicht mehr an seine eigenen Werte gehalten?
Sollte es zu Gesprächen kommen, glauben Sie ernsthaft das Sie den Frauen in Afghanistan etwas gutes tun diese Teilnehmer nur mit Frauen zu besetzen?

Stein des Anstosses
09:41 von Blitzgescheit

„… Klar, jetzt tut man so, als wäre Sharia eine Sache der Auslegung. Sind sie ja auch, nur wenn Grundlage der Auslegung religiöse Schriften einer Steinzeit-Religion, dann ist die "Auslegung" der Sharia überall die gleiche, mit den gleichen fatalen Folgen für die Frauenrechte, sei es im Iran oder Afghanistan unter den Taliban. …“

Das alte und das neue Testament sind auch aus der Steinzeit. Man kann die Bibel wie auch die Sharia menschlich oder unmenschlich auslegen- und darauf kommt es an.

Ich kenne einige Familien, die seit 2015 zu uns gekommen sind. Die Mütter, oft alleinerziehend, kämen gar nicht auf die Idee, ihre Töchter anders als muslimisch zu erziehen. Und es sind glückliche und zufriedene Töchter.

Was ich zB leider von den in christlichen Einrichtungen vergewaltigten Jungen auch 20 oder mehr Jahre (!) später immer noch nicht sagen kann.

Jede Wette: die würden alle eine menschliche Auslegung der Sharia einem unmenschlichen christlichen Korpsgeist vorziehen.

draufguckerin
@ Oppenheim um 9.39 Uhr, Frauenrechte, Schulen, Taliban

"Da lese ich in Interviews mit afghanischen Frauen in zwei unterschiedlichen gemeinnützigen Organisationen: eine Sichtweise, die besagt, man arbeite seit Jahrzehnten in stetem Kontakt mit den Taliban, weil die neben der "offiziellen" Regierung in Kabul die "inoffizielle" stellten." So ist es.
Ich bekomme (bekam bis jetzt) regelmäßig Post eines Schulprojektes. Auch dort konnte nur mit Protektion, vielleicht nur mit inoffiziellem Einverständnis der Taliban, unterrichtet werden. Die"äußeren" Regeln mussten eingehalten werden, aber es gab guten Unterricht, z.B. Alphabetisierung, Mathe, auch Naturwissenschaft, medizin. Grundlagen ... Ich hoffe, aber ich glaube kaum, dass sich die regionalen, evtl. toleranteren Talibangruppen, es sich momentan leisten können, solche Entwicklungsprojekte, Schulen, medizin. Hilfseinrichtungen zu unterstützen.
Es ist traurig, was dort jetzt alles den Bach runtergeht.

Traumfahrer
Re : SinnUndVerstand !

Ja das ist richtig, es waren NGO`s und Hilfswerke, aber nicht die politisch Verantwortlichen, die auch in den oberen Etagen mit zu Veränderungen drängen hätten sollen. Mit Krieg alleine wird nichts verändert, sondern mit reden und andere Möglichkeiten aufzeigen, mit dazu beitragen, dass die Korruption nicht so stark ausufert, und und und. Aber die politisch Verantwortlichen waren mit Geldscheffeln beschäftigt, haben den Flaschen das Vertrauen gegeben, und keinen Zentimeter weiter gedacht.
Und letztendlich dieser wahnwitzige Vertrag mit den Taliban, die ein "bunter Haufen" von extrem Gläubigen sind, und keiner wirklich beurteilen kann, ob sie sich an Vereinbarungen halten. Nun noch dieser planlose Abzug ohne über die Konsequenzen nach zu denken, war der Gipfel des Scheiterns !

tagesschlau2012
Am 19. August 2021 um 09:21 von SinnUndVerstand

Es gibt viele Männer, die die Menschenrechte, Frauenbildung, Kultur und faire Rechtssprechung sehr unterstützen und in diesem Sinne klar gegen die Richtung der Taliban stehen.
#
#
Haben Sie die letzten sieben Tage geschlafen?
Wo hat sich jemand gegen diese Terroristen gestellt?

Bobinho
09:56 von Traumfahrer

"Nein das denke ich nicht, denn selbst die politische Elite zeigt gerade im Wahlkampf ein deutliches Bild, in dem Mann ziemlich sexistisch und unflätig Frauen angreift, bei jeder Gelegenheit diskeditiert, aber selbst den großen Gockel raushängt, viel verspricht, um danach nichts zu halten. Und leider hatten wir eine Kanzlerin, die nicht wirklich eine Frau repräsentierte, die sich vehement für alle Frauen dieser Welt einsetzt, weil ihr Macht, Geld und mit den Großen mitspielen wichtiger war."

Im Wahlkampf wird ausgeteilt und eingesteckt. Das geht es nicht um Frau oder Mann. Die von Ihnen genannten Angriffe der politischen Elite auf Frauen sind mir unbekannt. Bitte Belege einfügen. Frau Merkel war Bundeskanzlering von Deutschland und nicht der ganzen Welt. Sie hat sich immer und überall für Menschenrechte eingesetzt.

Traumfahrer
Re : Bobinho

Gleiche Bezahlung der Frauen wie die Männer, auf allen Ebenen, und allen Bereichen, auch dem Fußball.
Aber es geht in dem Artikel nicht um D, sondern um Afghanistan. Als Kanzlerin eines NATO- Staates, das das zweitgrößte Kontingent an Soldaten in Afghanistan stationierte, hätte sie mal öfters dahin fliegen können, mit der afghanischen Regierung sprechen und verhandeln können, sich mit Aktivistinnen treffen und sie stärken können.
Ich denke sie können sich auch ausmalen, was sonst noch so möglich gewesen wäre !

draufguckerin
@ pemiku um 9.32 Uhr, unzulässiger Vergleich

"Und in D?
Artikel 3 Abs.2 GG: „Männer und Frauen sind gleichberechtigt."
Dies jedoch ist noch lange NICHT erreicht."
Sie wollen damit aber nicht die völlig entrechtete Position afghanischer Frauen und mit der relativ unabhängigen Position westlcher Frauen vergleichen, oder?

Mit ihrem Vergleich relativieren Sie die wirklich lebensbedrohliche Situation der Frauen in Afghanistan.

Frauen ohne Familie, ohne Mann, sind völlig schutzlos, auch ihre Kinder. Sie können nicht erwerbstätig sein, können nicht raus ... ihre einzige Überlebenschance ist es, sich in totale Abhängigkeit männlicher Verwandten zu begeben, soweit das möglich ist. Oder als Zweit-, Dritt - oder Sonstwas-Frau ein Sklavendasein zu fristen.

Mene mene tekel u-parsin
@AufgeklärteWelt:

Es bedarf noch viel der Aufklärung, wenn Sie aus "Diese gesellschaftliche Bewusstseinsarbeit war nicht vergebens und ist nicht verschwunden" die Artikelüberschrift mit "Die Arbeit war nicht vergebens" herauslesen können. - Aber, Hauptsache auf die Journalisten samt -innen einprügeln, die ihre Standards eingehalten haben. -

Bobinho
09:59 von falsa demonstratio

"Bei uns wurde diese Verpflichtung immerhin bereits 1975 abgeschafft."

Soll das jetzt ihre Begründung dafür sein, dass die Afgahnen das 2009 eingeführt haben?

Also wir haben es 1975 abgeschafft und die Afgahnen 2009 eingeführt und trotzdem....? Worauf wollen Sie hinaus? Was soll das relativieren?

Sausevind
08:59 von Traumfahrer

"In D sind Frauen sicher ein Stück besser dran, obwohl es auch viele Männer immer noch nicht kapiert haben und auch nicht wollen, dass Frauen auch in allen Bereichen des Lebens die gleichen Rechte haben"

,.,.,

"Ein Stück besser dran"?

Damit verhöhnen Sie das Leid von afghanischen Frauen, die unendlich viel schlechter dran sind als die deutschen Frauen.

Mene mene tekel u-parsin
@Augustus Cäsar:

Wenn es "den Afghanen" gäbe (statt der Clans mit unterschiedlichen Sprachen) und auch die "bevormundende Einmischung" der Auslegung der Scharia aus dem Islam verschwände, wäre die Idee gut. -

SinnUndVerstand
@ 09:41 von Blitzgescheit

Ihre zum x-ten mal angegebenen Quellen geben mitnichten her, was Sie in Ihrem Kommentar als pauschale Abwertung des Islam als "Steinzeit-Religion" verbreiten. Manche Quellen machen allerdings deutlich, womit man bei den Taliban zu rechnen hat.

Sie sollten doch so langsam in der Lage sein, grundlegende Unterscheidungen treffen zu können zwischen
- dem Islam als einer großen Weltreligion, der wir in unserer eigenen Geschichte vieles an wissenschaftlichem und kulturellen Know-how verdanken,
- dem Islamismus, der versucht, die Religion zu instrumentalisieren für völlig unreligiöse Formen von Unterdrückung und Macht,
- und den Taliban, die ein terroristisches Schreckensregime von 1996 bis 2001 in Afghanistan führten, das nun eine Wiederauflage zu bekommen droht.

Aber meine Vermutung ist, dass es bei Ihnen nach wie vor an ideologischen Gründen scheitert, diese Differenzierung zur Kenntnis zu nehmen. Und auch da werden Sie wieder Formulierungen finden, sich rauszuwinden.

SinnUndVerstand
@ 10:26 von tagesschlau2012

Woher Ihr scharfer Ton? Können Sie nicht unterscheiden zwischen "klar gegen die Richtung der Taliban" und militärisch aussichtslosem Kampf nach Abzug der NATO-Truppen?
Oder um Ihre eigene Formulierung zu verwenden: Haben Sie in den letzten sieben Tagen geschlafen? Warum meinen Sie fliehen so viele aus dem Land bzw. versuchen mit nahezu allen Mitteln, vor der nächsten Taliban-Schreckensherrschaft zu fliehen?

BILD.DirEinDuHättestEineMeinung
...ttestEineMeinung @19. August 2021 um 10:26 von tagesschlau2

"Haben Sie die letzten sieben Tage geschlafen?
Wo hat sich jemand gegen diese Terroristen gestellt? [sic!]

Mir scheint eher, sie haben die letzten 20 Jahre geschlafen und auch aktuell gibt es noch viele Menschen, die sich auf unterschiedlichste Weise gegen die Taliban stellen:

faz.net/aktuell/politik/ausland/widerstand-gegen-taliban-in-pandschir-der-kampf-von-ahmad-massoud-17490752.html

tagesschau.de/newsticker/liveblog-afghanistan-105.html

tagesschau.de/ausland/asien/interview-hauser-frauen-afghanistan-101.html

SinnUndVerstand
@ 10:25 von Traumfahrer

Da gebe ich Ihnen recht: Mit Krieg alleine wird nichts verändert. Und das tragische ist, dass spätestens seit 2018 sich die de facto Entwicklung abzeichnete, dass es kein Konzept und keine Strategie für einen Abzug der NATO-Truppen gab, der gleichzeitig die Stabilisierung der afghanischen Gesellschaft und Politik im Blick hatte. Gerade das Doha-Abkommen hatte diesen zetralen Webfehler. Dieses Abkommen war kein "Schlüsselmoment im Friedensprozess", wie Trumps damaliger Verteidigungsminister Esper tönte, sondern ein Schlüsselmoment des Scheiterns. Und damit ist eben auch vieles an Arbeit der letzten Jahre im Bereich Bildung, Frauenrechte etc. leichtfertig aufs Spiel gesetzt worden.
Die kritische schonungslose Aufarbeitung der NATO-Strategie wird hoffentlich zu einer Neuausrichtung führen, die die militärischen Prioritäten des Bündnisses grundlegend auf den Prüfstand stellt.

Humanokrat
@ 08:59 von Traumfahrer

Zitat: " ..... wie all die Testosteron gefüllten Männer."

Ich hatte immer und habe auch noch die Hoffnung, der Kampf um Gleichberechtigung und Gleichstellung der Frauen sei auch ein Kampf gegen Stereotypien. Das Zitat ist für mich ein besonders krasses Beispiel von Verkrampfung in simplifizierten Bildern und Kategorien.

Am Ende wird es auch eine Emanzipation der Männer geben müssen im Sinne eines sich-Befreiens von genau diesen mechanisierten und geradezu festbetonierten Rollen- und Geschlechterbildern: Der Mann reduziert auf das Bild einer hormongesteuerten Triebmaschine. Die Verwendung einer solchen Sprache ist meiner Meinung nach geeignet, eine solche dringend nötige Emanzipierung zu verhindern.

rainer4528
10:15 von Traumfahrer

Erstes Beispiel, der Fußball, da spielen die Frauen auch in einer Bundesliga. Sie werden aber noch immer nicht gleich bezahlt wie die Herren der Gesellschaft, über die Männer- Bundesliga wird im Vergleich zu den Frauen um ein Vielfaches mehr berichtet.///
Sie wissen aber schon, dass es einen Unterschied zwischen Angebot und Nachfrage gibt? 80000 in Dortmund. 80 bei den Frauen. Von mir geschätzt. Mehr bekomme ich gerade nicht unter. Beitrag folgt.

schneegans
@Wolf1905 9:18

„… Es ist zu befürchten, dass andere (Russland, China) uns den Rang ablaufen und das Vakuum besetzen. …“

Zum einen käme mir angesichts der Lebens-Gefahrenlage für die Menschen/Frauen niemals ein Gedanke in den Sinn, welcher Staat „uns den Rang abläuft“, zum anderen glaube ich kaum, dass man die Besatzungszeit durch die Sowjets vergessen hat.

falsa demonstratio
Am 19. August 2021 um 10:36 von Bobinho

09:59 von falsa demonstratio: "Bei uns wurde diese Verpflichtung immerhin bereits 1975 abgeschafft."

Zitat: Soll das jetzt ihre Begründung dafür sein, dass die Afgahnen das 2009 eingeführt haben? Also wir haben es 1975 abgeschafft und die Afgahnen 2009 eingeführt und trotzdem....? Worauf wollen Sie hinaus? Was soll das relativieren?

Es ist immer gut, in die eigene Geschichte zu blicken, bevor man den Stab über andere bricht, zumal in die jüngere Geschichte.

Ich will nichts relativieren. Was bei uns 1975 abgeschafft wurde, war genau so schlecht wie das, was in Afghanistan nur 34 Jahre später eingeführt wurde.

Indirekt wurde es bei uns, wie mein weiteres Beispiel zeigt, noch in den 2000er Jahren von deutschen Gerichten angewandt.

Der BGH hat übrigens 1966 noch geurteilt, dass der Ehegatte nicht nur den Geschlechtsverkehr zu dulden habe. Er forderte darüber hinaus,dass er dabei auch noch Lust zu verspüren habe oder diese zumindest vorzutäuschen habe.

rainer4528
Mein Nachtrag.

Und obwohl ich selbst ein Mann bin, geht mir das Wort "meine Frau" gehörig auf den Wecker, denn ich bin zwar mit einer Frau verheiratet, aber sie ist nicht mein "Besitz", sondern meine Lebensgefährtin. Da beginnt es schon, in den Gedanken.///

Was für ein Quatsch! Entschuldigung. Ich benutze sonst nie solche Worte. Aber Quatsch bleibt Quatsch! Ich lebe seit 30 Jahren mit meiner Frau zusammen. Wir sind nicht mal verheiratet. Meine Frau nennt mich, mein Mann. Immer wenn wir irgendwo hinkommen, wo man nicht kennt, sagt meine Frau, dass ist mein Mann.

Blitzgescheit
@Am 19. August 2021 um 10:22 von Stein des Anstosses

Zitat: "Das alte und das neue Testament sind auch aus der Steinzeit. Man kann die Bibel wie auch die Sharia menschlich oder unmenschlich auslegen- und darauf kommt es an."

Nun, ausschlaggebend für die christliche Lehre und Praxis ist das NT, wohingegen das AT als biblische Erzählung und Schöpfungsgeschichte von den Christen gesehen wird, die nicht wortwörtlich zu verstehen ist.

Das NT beinhaltet weitestgehend die Lehre Jesu, den man flappsigerweise mit seinem Nächstenliebe-, Frieden-Gedöns eher als Hippie beschreiben könnte. Das bezeichnen Sie also als "Steinzeit"? Aha.

Ich wüsste auch nicht, was das jetzt damit zu tun hat, was ich über die Taliban gesagt habe.

Sicherlich können Sie auch ein Land nennen, wo eine christliche Taliban ähnlich barbarisch wütet wie die Taliban in Afghanistan? Dann hätten Sie ein valides Argument ... aber erst dann.

schneegans
@H. Hummel 9:36

„…. Da gebe ich Ihnen Recht. Allerdings haben wir in absehbare Zukunft keine zuverlässige Möglichkeit zu kontrollieren, was mit Entwicklungshilfe oder IWF-Geldern passiert. Nachdem die Hilfsorganisationen sich zurückgezogen haben, bleiben nur die Infos durch Talibantreue Leute dort….“

Das ist ja immer das Problem der Geldflüsse. Es versickert an endlos vielen Stellen durch Korruption und Misswirtschaft in vielen Staaten und Organisationen. Die EU kann ja noch nicht mal verhindern, dass Orban und Co. sie in ihre Taschen ect umleiten.

schneegans
Traumfahrer 9:11

Wie wahr. Besser kann man es kaum ausdrücken. Auch als Sponsoren ( z.B. von Vereinen) werden die Länder gern genommen.

schabernack
10:15 von Traumfahrer

«Erstes Beispiel, der Fußball, da spielen die Frauen auch in einer Bundesliga. Sie werden aber noch immer nicht gleich bezahlt wie die Herren der Gesellschaft …»

Und in Afghanistan spielen Frauen nun gar nicht mehr Fußball, seit die Irren wieder das Sagen haben im Land. Frauen fahren auch nicht mehr Fahrrad, joggen nicht mehr, laufen nicht mehr Marathon, spielen nicht mehr Volleyball. Alles das gab es in Afghanistan, bevor die Irren zurückkamen.

Geld wollten die Frauen in Afghanistan dafür nicht.
Sie wollen es einfach nur machen dürfen, wenn sie das wollen.
Das Normale und Natürliche, dass auch Mädels sich bewegen, springen, rennen, sich sportlich betätigen, und im Können miteinander messen und tollen wollen.

Solange das unmöglich ist, muss man an Geld für oder durch Sport erst gar nicht denken.

Bobinho
10:31 von Traumfahrer

"Gleiche Bezahlung der Frauen wie die Männer, auf allen Ebenen, und allen Bereichen, auch dem Fußball.
Aber es geht in dem Artikel nicht um D, sondern um Afghanistan"

Sie haben damit angefangen, dass es in D noch so schlimm ist und nur wenig besser als in A.

Also haben Frauen die gleichen Rechte. Dankeschön.

Frau Merkel hätte in A. wohnen können und hätte nichts verändert.

Sausevind
09:39 von Oppenheim

"Gebildet sein, heißt für mich nicht zwangsläufig, dass Taliban Freiheiten und Religion sehr viel anders bewerten als zuvor."

,.,.,

Zwangsläufig natürlich nicht. Ist aber durchaus möglich.

xxx

"Verfolgung und Unterdrückung gehören mit in dieses Kapitel. Und die westlichen Werte werden geschliffen werden. Afghanistans Reformwerk endet."

,.,.,

Woraus schließen Sie das?
Ihre beiden Quellen - Interviews mit afghanischen Frauen - besagen das Gegenteil.
Selbst die pessimistische von den beiden "fürchet" das nur.

Ich zitiere aus Ihrem Beitrag:

"Die Taliban der neuen Generation seien gebildet, Mädchen wie Jungen haben die Schule besucht. Die zweite Sichtweise besagt, man fürchte die Taliban, kenne nur Unterdrückung"

Insofern widersprechen Sie ja den beiden Frauen, tun aber so, als ob diese IHRE Sichtweise hätten.

Bratfrosch
@Traumfahrer

"noch immer nicht gleich bezahlt wie die Herren der Gesellschaft, über die Männer- Bundesliga wird im Vergleich zu den Frauen um ein Vielfaches mehr berichtet."
Frauenfußball hat eben nicht das Publikum und bringt damit weniger Geld. Die Frauen werden nicht schlechter bezahlt, weil sie Frauen sind, sondern weil sie schlicht und einfach nicht das gleiche Geld einbringen.

"unwürdigen Angriffe auf bestimmte Frauen in der Politik"
... die es auch auf Männer gibt. Und nicht zu vergessen: Bei den Männern gabs sogar in jüngerer Zeit einen Mord. Ohne das relativieren zu wollen, ich sehe da jetzt keine spezielle Benachteiligung für die Frauen.

"zu oft sexistische Werbung betrieben und gezeigt"
Auch hier gibts reichlich Beispiele, wo mit Männern das exakt gleiche gemacht wird.

"nicht mein "Besitz", sondern meine Lebensgefährtin"
Meine Frau, meine Lebensgefährtin... Beides "deine", wo ist jetzt dein Punkt? Fühlst du dich irgendwie versklavt, wenn sie von dir als "mein Mann" spricht?