Aus Afghanistan geflohene Menschen sitzen in einer Transportmaschine der Luftwaffe.

Ihre Meinung zu Kabinett billigt Bundeswehreinsatz in Kabul

Das Kabinett hat das Mandat für den Evakuierungseinsatz der Bundeswehr auf den Weg gebracht - der Bundestag soll kommende Woche abstimmen. Eine weitere deutsche Maschine mit 176 Menschen an Bord hat Kabul Richtung Taschkent verlassen.

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154 Kommentare

Kommentare

bolligru
Diplomatie möglich?

Weiter denken! Ziele formulieren!
Ist jetzt Diplomatie möglich?
Mit wem kann sinnvoll verhandelt werden?
Wer sind DIE "Taliban" überhaupt, handelt es sich um eine Gruppe religiöser Fanatiker, die nur Eines zusammenhält: Der Kampf gegen die Besatzer? Handelt es sich um eine chaotische Truppe von Aufständischen oder gibt es übergeordnete Organisationsstrukturen?
Welche Rolle spielt die Stammeszugehörigkeit und die jeweiligen örtlichen Strukturen, lokale Kommandanten?
Immerhin gibt es neben Paschtunen auch noch Tadschiken, Usbeken und Hazara.
Welche Rolle spielen die Stämme und deren Untergruppen, die Clans? Auch innerhalb der Stämme gibt es schon immer Spannungen, z.B, zwischen Durranis und Barekzais.
Die Lage ist verworrener als es auf den ersten Blick erscheint.
Das sollten wir wissen, wenn wir auf Afghanistan blicken.
Zur weiteren Information:
https://www.bpb.de/internationales/asien/afghanistan-das-zweite-gesicht…

fathaland slim
12:24, bolligru

>>Die Lage ist verworrener als es auf den ersten Blick erscheint.
Das sollten wir wissen, wenn wir auf Afghanistan blicken.<<

Da gebe ich Ihnen völlig Recht.

Die Deutungsversuche der hochideologisierten Mitforisten gehen deswegen komplett in die Irre. Ich empfehle, sich mit der Geschichte des Gebietes, das man heute Afghanistan nennt, zu beschäftigen. Wikipedia ist ein guter Einstieg.

Sisyphos3
12:24 von bolligru

Ihre Fragestellung ist doch nicht besonders kompliziert
dafür umso einleuchtend

warum macht man sich im Außen oder Verteidigungsministerium nicht ähnliche Gedanken

die sind doch besser Informiert (sollte man meinen) und könnten professioneller an die Sache rangehen

Demokratiker
Taliban

Wozu? Unsere töten Soldaten hätten nicht sein müssen, wenn. Ja wenn das Wörtchen wenn nicht wäre.

Nettie
Eile und die richtigen (humanitären) Prinzipien Gebot der Stunde

„Das Kabinett hat das Mandat für den Evakuierungseinsatz der Bundeswehr auf den Weg gebracht- >> der Bundestag soll kommende Woche abstimmen“

Dann wird sich auch herausstellen, wem bürokratische „Prinzipien“ („Ein Flug konnte demnach offenbar nicht stattfinden. "Grund hierfür ist die momentan fehlende Verfügbarkeit der Flughafenfeuerwehr in Kabul") wichtiger sind als Menschenleben.

„Derzeit sichern hauptsächlich US-Soldaten den Flughafen in Kabul. (...) sind dort inzwischen etwa 3500 Soldaten im Einsatz. Das US-Verteidigungsministerium erklärte, die Zahl werde im Tagesverlauf auf rund 4000 ansteigen. In einigen Tagen sollen es dann bis zu 6000 Soldaten sein“

Die derzeit Verantwortlichen in den USA „schalten“ offenbar schneller.

Die Bundesregierung sucht derweil noch nach afghanischen Helfern, die das Land noch nicht verlassen konnten (…) Nun versuche man Kontakt zu den rund 1000 Ortskräften im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit herzustellen"

Hoffentlich findet man die schnell.

Günter Schollatur
@ bolligru

Auch innerhalb der Stämme gibt es schon immer Spannungen, z.B, zwischen Durranis und Barekzais.
Die Lage ist verworrener als es auf den ersten Blick erscheint. Das sollten wir wissen, wenn wir auf Afghanistan blicken.

Das ist nicht verwunderlich. In Deutschland gibt es auch oft Spannungen zwischen z. B. Bayern und Mecklenburgern, wie ich gestern gerade beobachten durfte. Trotzdem kann an sich unter Erwachsenen Menschen ja mal zusammen raufen.

Bürgerkritik
Was für ein Hin und Her

Bundeswehr raus und nun wieder rein. Was soll das? Warum hat niemand die Mentalität der afghanischen Soldaten erkannt oder wollte man sie einfach nicht erkennen? Wieviel Geld wurde da in den letzten 20 Jahren verschleudert und zum Dank müssen wir diese angeblich jetzt verfolgten Menschen aufnehmen. Höchste Zeit das hier endlich etwas in unserer Einstellung verändert wird und wir endlich eine Regierung bekommen die nicht mehr die ganze Welt retten will.

fathaland slim
12:32, Sisyphos3

>>12:24 von bolligru
Ihre Fragestellung ist doch nicht besonders kompliziert
dafür umso einleuchtend

warum macht man sich im Außen oder Verteidigungsministerium nicht ähnliche Gedanken

die sind doch besser Informiert (sollte man meinen) und könnten professioneller an die Sache rangehen<<

Sie meinen also, es wäre alles ganz einfach.

Ihnen ist ganz offensichtlich gar nicht bewusst, wie ungeheuer komplex die Lage ist.

Der Forist hat einen Link zur Bundeszentrale für politische Bildung gepostet. Ich empfehle, ihn zu öffnen. Auch wenn er leider verstümmelt ist, ist das möglich, wenn Sie ihn bei „Google Suche“ eingeben.

Sisyphos3
12:32 von fathaland slim

Die Deutungsversuche der hochideologisierten Mitforisten gehen deswegen komplett in die Irre.
..

warum geht es in die Irre ?
sie deuten es doch an "hochideologisiert"

einfach mal versuchen zu akzeptieren dass man nicht mit seinen Augen
und seinen Vorstellungen anderer Leute Problem lösen kann
... in Zweifelsfall sich nicht in jedes Problem einzumischen versuchen

Günter Schollatur
@ Demokratiker

Wozu? Unsere töten Soldaten hätten nicht sein müssen...

Die Mörder sitzen heute an den Checkpoints in den Straßen von Kabul.

Sisyphos3
12:39 von Nettie

Hoffentlich findet man die schnell.
---

wenn die sich in Kundus befinden ??
und von Kundus nach Kabul sind es gut 300 km
an jeder Wegbiegung steht einer mit nem nervösen Zeigefinger an der Kalaschnikow

wie soll das klappen

nie wieder spd
@ Tagesschau

Wurde der afghanischen Regierung auch die Software „Pegasus“ verkauft?
Denn dann wird der Nutzen des Ausfliegens und Rettens vor den Taliban für einige afghanische Staatsbürger nur von kurzer Dauer sein.
Denn nicht nur Erdogan hat seine Geheimdienstmitarbeiter auf die Suche, Terrorisierung und eventuelle Entführung seiner Gegner geschickt.
Das gelingt sicher auch den Taliban.

fathaland slim
12:43, Sisyphos3

>>12:32 von fathaland slim
Die Deutungsversuche der hochideologisierten Mitforisten gehen deswegen komplett in die Irre.
..

warum geht es in die Irre ?
sie deuten es doch an "hochideologisiert"

einfach mal versuchen zu akzeptieren dass man nicht mit seinen Augen
und seinen Vorstellungen anderer Leute Problem lösen kann
... in Zweifelsfall sich nicht in jedes Problem einzumischen versuchen<<

Sie haben ganz offensichtlich überhaupt nicht verstanden, was ich geschrieben habe und antworten mir mit einem Gewitter von Allgemeinplätzen. Das wird der Lage aber nicht gerecht, denn sie ist sehr kompliziert.

Günter Schollatur
@ Nettie

Die derzeit Verantwortlichen in den USA „schalten“ offenbar schneller.

Ich vermute, dass deutsche und amerikanische Stellen etwa gleich schnell schalten.

Stein des Anstosses
Mantra

Das in den letzten Tagen mannigfach wiederholte Mantra „2015 darf sich nicht wiederholen“ hat scheinbar schon in den letzten acht Wochen die Köpfe blockiert, so dass jetzt die Rettungsversuche so völlig ungewiss sind.

Es geht bei der Ursachenforschung also nicht nur um das Außenministerium und das Verteidigungsministerium, sondern auch um die Blockadehaltung des Innenministeriums.

2015 wird sich so oder so nicht wiederholen. Aber es zeigt die Ängste der Wahlkämpfer und die Probleme, glaubwürdig zu handeln, wenn man selbst an den eigenen Werten zweifelt. So konnte der Westen natürlich auch in Afghanistan Null erreichen.

DeHahn

Das afghanische Volk hat seit Jahrzehnten leiden müssen, sei´s unter den "Kolonialmächten", sei´s unter den Warlords, sei´s unter den Taliban. Es wäre Afghanistan zu wünschen, dass die Taliban aus der Geschichte gelernt haben und nicht mehr so berserkern. Und wenn wir durch einen neuen Verhandlungsansatz zur Befriedung der Lage beitragen können, sollten wir das auch tun. Dem Volk ist es zu gönnen.

fathaland slim
12:42, Bürgerkritik

>>Was für ein Hin und Her
Bundeswehr raus und nun wieder rein. Was soll das? Warum hat niemand die Mentalität der afghanischen Soldaten erkannt oder wollte man sie einfach nicht erkennen? Wieviel Geld wurde da in den letzten 20 Jahren verschleudert und zum Dank müssen wir diese angeblich jetzt verfolgten Menschen aufnehmen. Höchste Zeit das hier endlich etwas in unserer Einstellung verändert wird und wir endlich eine Regierung bekommen die nicht mehr die ganze Welt retten will.<<

Ja sicher, angeblich verfolgt. Wahrscheinlich ist für Sie ein Afghane auch dann noch angeblich verfolgt, wenn er am Lastwagenkran hochgezogen wird.

Wir hatten übrigens noch nie, in der ganzen Geschichte der Bundesrepublik, eine Regierung, die die ganze Welt retten wollte. Wohl aber immer Regierungen, die sich ihrer internationalen Verantwortung zumindest leidlich bewusst waren. Ich kann mir aber schon vorstellen, was für eine Art Regierung Ihnen vorschwebt.

Sisyphos3
12:49 von fathaland slim

Das wird der Lage aber nicht gerecht, denn sie ist sehr kompliziert.
----

... vielleicht auch nur kompliziert gemacht !

sonnenbogen
Hmmm....

"Als Ziel des Einsatzes wird die "militärische Evakuierung deutscher Staatsangehöriger aus Afghanistan" ausgegeben. Außerdem sollen "im Rahmen verfügbarer Kapazitäten" auch andere Ausländerinnen und Ausländer "sowie weitere designierte Personen, inklusive besonders schutzbedürftige Repräsentantinnen und Repräsentanten der afghanischen Zivilgesellschaft" ausgeflogen werden."

"Militärische Evakuierung"?
Hat die Bundeswehr das Mandat, sich durch Kabul (Afghanistan) zu kämpfen (falls nötig) um Deutsche oder die genannten Personen zum Flughafen zu bringen?
Oder ist die Mission auf den Flughafen beschränkt?

Account gelöscht
Wieso hat man den Antrag der Grünen im Juni noch abgelehnt?

Die Grünen hatten am 23. Juni einen Antrag auf ein Verfahren zur Aufnahme afghanischer Ortskräfte gestellt, den der Bundestag (aus Prinzip wie BT-Abgeordneter Kiesewetter schrieb) abgelehnt hatte.
< https://www.stern.de/politik/ausland/afghanistan--cdu-abgeordneter-spri… >

Jetzt, wo es 10 nach 12 ist, stimmt der Bundestag also zu!
Wieso immer erst, wenn "das Kind in den Brunnen gefallen ist" ?
Wollte man damals wohl doch verhindern, dass durch die Aufnahme von afghanischen Helfern vor den Wahlen sich dies nachteilig auf die Ergebnisse der BT-Wahl bei den zustimmenden Parteien auswirkt oder dass dies die AfD stärken könnte?
Ging es also mehr um "taktische" Überlegungen als um die Rettung von Menschenleben?

Wolf1905
In die Zukunft schauen!

Die Taliban werden Unterstützung aus dem Ausland benötigen, um das kaputte Land langfristig wieder aufzubauen. Da sehe ich durchaus Chancen für D, denn wir haben u. a. mit dem THW eine gute Organisation, die Hilfe vor Ort leisten kann. Dass die diplomatischen Beziehungen unsererseits jetzt abgebrochen werden, kann ich verstehen; aber ich denke, dass die neue Bundesregierung im Herbst versuchen sollte, den Dialog wieder aufzunehmen. Warum? Nur im Dialog kann man erfahren, was die andere Seite will, was für Forderungen sie stellt, und wir auch unsere Vorstellungen darlegen. Ansonsten erfährt man nichts oder schaut zu, wie die Russen und Chinesen eventuell an Einfluss gewinnen.
Klar, jetzt ist erst mal angesagt „zu retten was zu retten ist“. Die Aufarbeitung dieses Desasters wird lange dauern (mit Untersuchungsausschuss etc.), und ich hoffe, dass dies nicht im Bundestagswahlkampf „ausgeschlachtet“ wird (aber bin eher skeptisch, wenn ich so manche Stimmen von Politikern höre).

Sisyphos3
12:55 von DeHahn

vielleicht war das auch mit ein Grund dass die Taliban so erfolgreich waren ?
Irgendwann hat jeder eben den Hals gestrichen voll von Krieg Attentätern und Bomben
will ganz einfach mal seine Ruhe haben und ungefährdet seinen Geschäften nachgehen

logig
Bürgerkritik um 12:42

"Warum hat niemand die Mentalität der afghanischen Soldaten erkannt oder wollte man sie einfach nicht erkennen?"

Es geht nicht um die Mentalität der afganischen Soldaten, sondern um die desastöse Lage in die sie durch eine verfehlte Politik gekommen sind. Sehen sie sich die entsprechenden Analysen an.
Die Formulierung "angeblich jetzt verfolgte
Menschen" macht nur zu deutich, von wessen Geist sie sind.

Was da gelaufen ist, ist ein unglaublicher Vertrauennsbruch, um die eigenen Fehler zu bemänteln. Vertaenswürdigkeit ist etwas anderes!

schabernack
12:43 von Sisyphos3

«einfach mal versuchen zu akzeptieren dass man nicht mit seinen Augen
und seinen Vorstellungen anderer Leute Problem lösen kann.
... in Zweifelsfall sich nicht in jedes Problem einzumischen versuchen.»

Breitseite aus Ihrer nimmer munitionsarmem Plattitüdenkanone.
Will man Diplomatie nicht ganz in die Tonne kloppen.
Ist Diplomatie ohne Einmischung unmöglich.

Tada
Annahme

"Der Grund, warum man diese zunächst nicht auf der Liste der zu Evakuierenden hatte, sei die Annahme gewesen, dass man die Entwicklungszusammenarbeit nach dem Abzug des Militärs zunächst fortsetzen könne, sagte Merkel"

*

Soll ich das so verstehen, dass man erst jetzt mitbekommen hat, dass sich die afghanische Führung aus dem Staub gemacht hatte und die Taliban die Macht übernahmen?

wenigfahrer
Natürlich stimmt

der Bundestag der Operation zu, man kann ja auch eine laufende Operation nicht anhalten.
Alle Länder machen was, der Gesichtsverlust wäre einfach zu groß.
Was mich wundert, woher nimmt man die Sicherheit, das sich die Taliban das bis Ende September ansehen.
Irgendwie ist Lage recht eigenartig, uns als Bürger stehen natürlich auch nicht die ganzen Informationen zur Verfügung, da läuft sicher im Hintergrund einiges ab.
So das die Bewertung für normal Bürger sehr schwer ist.

Möbius
Diese „Mission“ war nicht wohldefiniert

Der Bundeswehreinsatz in Afghanistan (im Rahmen der NATO) war das Ergebnis der „uneingeschränkten“ Solidarität mit den USA, die die damalige deutsche Regierung nach 9/11 erklärte.

Eigentlich wäre den USA eine Beteiligung am 3. Golfkrieg gegen den Irak lieber gewesen, den die USA ebenfalls in den Kontext des „war against terror“ gestellt haben. Dazu war Deutschland aber nicht bereit, der Afghanistan Einsatz erschien als das „kleinere Übel“ und war auch besser begründbar, weil die Taliban Al-Qaida beherbergten.

Die Tötung des Bin-Laden definieren die USA heute als einen Erfolg der Afghanistan Mission. Dabei hätte man den Al-Qaida Führer damals mühelos gefangen nehmen können. Dies war offenbar nicht erwünscht. Denn ein Prozess hätte die Verwicklung Saudi-Arabiens in 9/11 offenlegen können.

Das die Bundesrepublik die US-Politik so unkritisch mitträgt, ist sehr bedauerlich. Ist es den Bundeswehrangehörigen vor Ort wirklich entgangen, das viele Afghanen die fremden Besatzer hassten ?

Tada
@logig

"Es geht nicht um die Mentalität der afganischen Soldaten, sondern um die desastöse Lage in die sie durch eine verfehlte Politik gekommen sind" Am 18. August 2021 um 13:03 von logig

*

Quatsch mit Soße!

Es waren nun Mal keine afghanischen Soldaten, sondern afghanische Söldner und die kämpfen für denjenigen, der mehr zahlt.

Da ist keine Zauberei oder Psychologie oder Politik nötig, um das zu beschreiben.

Sausevind
12:43 von Sisyphos3

"einfach mal versuchen zu akzeptieren dass man nicht mit seinen Augen
und seinen Vorstellungen anderer Leute Problem lösen kann
... in Zweifelsfall sich nicht in jedes Problem einzumischen versuchen"

,.,.,

Dass das auch nicht getan wird, werden Sie allerdings nie erfahren - da Sie sich grundsätzlich weigern, die Artikel zu lesen; möglicherweise, weil Sie Texte schwer verstehen können.

Stattdessen führen Sie Ihre Vorurteile jeden Tag hier im Forum spazieren, die Ihnen auch niemand rauben kann, weil Sie keine Argumente dagegen lesen oder verstehen können.

Das Wort "hochideologisiert" passt dann schon - man könnte auch sagen: fanatisiert.

berelsbub
@ Sonnenbogen

"Militärische Evakuierung"?
Hat die Bundeswehr das Mandat, sich durch Kabul (Afghanistan) zu kämpfen (falls nötig) um Deutsche oder die genannten Personen zum Flughafen zu bringen?„

Gehen Sie ganz stark davon aus, dass die deutsche Bundeswehr keinen Fuß vom gesicherten Teil des Flughafen wegsetzt.
Denn dafür fehlt es vor Ort an geeignetem Material und Soldaten, um sich sicher durch die Straßen von Kabul zu bewegen. Diese Art der Evakuierung wird es nicht geben, außer man möchte Szenen wie im Film „Black Hawk down“

Sisyphos3
13:00 von Wolf1905

haben die letzten 20 Jahre nicht gereicht
Wo die Bundeswehr (behauptete) Straßen Brunnen Schulen eben eine ganze Infrastruktur in Gang zu bringen

Sicherlich kann man den "Taliban" Hilfe anbieten
würde ich sogar befürworten
natürlich an bestimmten Bedingungen geknüpft
nichts im Leben ist umsonst

Der Lenz
@ Margitt. um 13:00

>Wieso hat man den Antrag der Grünen im Juni noch abgelehnt?
Die Grünen hatten am 23. Juni einen Antrag auf ein Verfahren zur Aufnahme afghanischer Ortskräfte gestellt, den der Bundestag (aus Prinzip wie BT-Abgeordneter Kiesewetter schrieb) abgelehnt hatte.
< https://www.stern.de/politik/ausland/afghanistan--cdu-abgeordneter-spric... >

Jetzt, wo es 10 nach 12 ist, stimmt der Bundestag also zu!
Wieso immer erst, wenn "das Kind in den Brunnen gefallen ist" ?
Wollte man damals wohl doch verhindern, dass durch die Aufnahme von afghanischen Helfern vor den Wahlen sich dies nachteilig auf die Ergebnisse der BT-Wahl bei den zustimmenden Parteien auswirkt oder dass dies die AfD stärken könnte?
Ging es also mehr um "taktische" Überlegungen als um die Rettung von Menschenleben?<

Nicht nur.
Man kann auch im Wahlkampf unmöglich irgendetwas zustimmen das die Grünen sagen.
So kurz wie die vor einem Potentiellen Wahlsieg stehen?

schabernack
12:57 von Sisyphos3

«Das wird der Lage aber nicht gerecht, denn sie ist sehr kompliziert.
----
«... vielleicht auch nur kompliziert gemacht !»

Gar nix mit "vielleicht kompliziert gemacht".
Die Lage IST noch viel komplizierter, als man das wo lesen könnte.

Waren Sie seit 1996 / 2001 durchgehend im Urlaub Afghanistan-Winterschlaf?

Sisyphos3
12:59 von sonnenbogen

Hat die Bundeswehr das Mandat, sich durch Kabul (Afghanistan) zu kämpfen (falls nötig) um Deutsche oder die genannten Personen zum Flughafen zu bringen?
------

da geht es wohl weniger um das Mandat

sondern eher um die Möglichkeiten dazu

logig
fathaland slim um 12:56

Auch hier kann ich ihnen im Wesentlichen zustimmen.

Allerdings sollte der Westen aufgeben, den westliche Lebenstil exportieren zu wollen. Das heißt nicht, dass man die Position in Bezug auf essentielle Menschenrechte vertreten muss und zwar konsequenter als bisher.

Dies ist nur ein scheinbarer Widerspruch.

artist22
@Was für ein Hin und Her 12:42 von Bürgerkritik aka ...

"Rein und raus"

Zum letzten mal, auch für dich:
Wer lesen kann, ist klar im Vorteil

Es geht hier nicht um 'ReinRaus-Spielchen'
sondern
um die nachträgliche parlamentarische Absegnung der laufenden Rettungsflüge.

Ansonsten mal in die alten Sozialkundebücher schauen ;-)

Sisyphos3
13:06 von Möbius

Ist es den Bundeswehrangehörigen vor Ort wirklich entgangen,
das viele Afghanen die fremden Besatzer hassten ?
------

vor Ort vielleicht nicht
wohl aber unsere Politikstrategen in Berlin

Sisyphos3
13:06 von Möbius

Ist es den Bundeswehrangehörigen vor Ort wirklich entgangen,
das viele Afghanen die fremden Besatzer hassten ?
------

vor Ort vielleicht nicht
wohl aber unsere Politikstrategen in Berlin

sonnenbogen
Am 18. August 2021 um 13:05 von wenigfahrer

"Was mich wundert, woher nimmt man die Sicherheit, das sich die Taliban das bis Ende September ansehen."

US defense department spokesperson hat auf CNN vom Ende des Monats (end of mission) gesprochen.... und dann, bleiben die Deutschen alleine da?

Sisyphos3
12:42 von fathaland slim

danke für den Hinweis

habe es nur überflogen und werde es heute abend lesen

und-nachts-da-ruft
um 12:49 von Günter Schollatur

Ich vermute, dass deutsche und amerikanische Stellen etwa gleich schnell schalten.

Sie vermuten falsch. Die USA sind in der Tat viel schneller, was aber vor allem an dem viel größerem Handlungsspielraum des US-Präsidenten liegt.

Ich will nicht sagen, dass das deutsche System schlechter ist, aber man müsste sich der Defizite stärker bewusst sein und diese gezielter angehen. Es kann einfach nicht sein, dass in einer absoluten Notsituation erst einmal praktisch keine Handlungsfähigkeit vorhanden ist und diese erst langsam anlaufen muss. Während hier überlegt wurde ob und wie man vorgeht, haben die USA direkt Soldaten in Kabul am Flughafen platziert. Das hätte man seitens Deutschland auch machen können. Wären sie nicht gebraucht worden, wäre das verschmerzbar und eine gute Übung gewesen. So war man einfach nur eines: verspätet.

krittkritt
Lafontaine hatte vor dem Afghanistaneinsatz gewarnt.

@12:36 von Demokratiker
Ich erinnere mich an eine Bundestagsdebatte vor vielen Jahren, in der Lafontaine eindringlich vor den Folgen des seiner Meinung nach unrechtmäßigen Einsatzes der Bundeswehr gewarnt hatte.

Account gelöscht
um 12:42 von Bürgerkritik

1. Afghanistan ist nicht die ganze Welt!
2. Wie wollen Sie die Freiheit der Menschen in Geld bemessen, die zumindest annähernd 20 Jahre keine Unterdrückung erleben mussten und das Recht hatten, zur Schule gehen zu können?

Was Sie "verschleudern" nennen, nenne ich einen sinnvollen Versuch, gerade den jungen Menschen in Afghanistan eine Freiheit aufzuzeigen, die sie ohne den Einsatz unter den alten Taliban nie erlebt hätten. Darum war es richtig. Oder glauben Sie etwa, dieser "Hauch" von Freiheit hat nicht auch mit dazu beigetragen, dass sich in anderen Ländern der Wunsch genau danach aufgetan hat? Stichwort "Arabischer Frühling"!

Frieden auf dieser Welt kann es nur geben, wenn die Menschen überall frei sind und sich einer Ausbildung und einem menschenwürdigen Leben widmen können. Alles andere ist Unterdrückung und führt nur zu Unzufriedenheit, Hass und Tod! Der Westen provitiert von Freiheiten und muss verpflichtet sein, da zu Helfen, wo sich die Menschen nicht selber helfen können!

Kapt. Ahrens AFNI
fathaland slim 12:56

Es gelingt Ihnen immer wieder anderen Foristen unlautere Motive zu unterstellen. Ihre permanent vorgebrachte Toleranz gegenüber allem und jedem haben Sie selbst in einem ihrer vorherigen ad absurdum geführt als sie Vertreter der Taliban als "vollbärtige Gestalten mit grenzdebilen aggressiven Blick" bezeichneten! Typisch deutsche Überheblichkeit. Alle die eine abweichende Meinung haben, uns nicht dienlich, nützlich sind werden diffamiert. Sie sind offensichtlich, Ihren Beiträgen folgend, nach eigener Überzeugung die moralische Instanz die Urteile über andere Personen, die Sie gar nicht kennen, abgeben kann.

Karlpeter Ahrens
Kapitän i.R.

schabernack
13:01 von Sisyphos3

«Irgendwann hat jeder eben den Hals gestrichen voll von Krieg Attentätern und Bomben. will ganz einfach mal seine Ruhe haben und ungefährdet seinen Geschäften nachgehen.»

Wer in Afghanistan waren denn wohl die Attentäter?
Die Heinzelmännchen waren es nicht.

Die Attentäter Taliban hocken nun im Präsidentenpalast in Kabul. Dort üben sie Maulheld mit Bart. Ohne die Irren hätte es die ganzen Attentate in Afghanistan gar nicht gegeben.

Olivia59
@12:32 von Sisyphos3

"Ihre Fragestellung ist doch nicht besonders kompliziert
dafür umso einleuchtend
warum macht man sich im Außen oder Verteidigungsministerium nicht ähnliche Gedanken
die sind doch besser Informiert (sollte man meinen) und könnten professioneller an die Sache rangehen"

Das hat doch Georg Mascolo in seinem Beitrag bereits gut beantwortet. Eine Regierung nach der anderen schreckt vor einer Analyse des bisherigen Einsatzes zurück. Ohne diese fehlt die Grundlage für eine informierte Neuausrichtung des eigenen Handelns.

Account gelöscht
13:00 von Wolf1905 In die Zukunft schauen!

Nur im Dialog kann man erfahren, was die andere Seite will, was für Forderungen sie stellt, und wir auch unsere Vorstellungen darlegen. Ansonsten erfährt man nichts oder schaut zu, wie die Russen und Chinesen eventuell an Einfluss gewinnen.
Klar, jetzt ist erst mal angesagt „zu retten was zu retten ist“. Die Aufarbeitung dieses Desasters wird lange dauern (mit Untersuchungsausschuss etc.), und ich hoffe, dass dies nicht im Bundestagswahlkampf „ausgeschlachtet“ wird (aber bin eher skeptisch, wenn ich so manche Stimmen von Politikern höre).
#
Ich stimme zu und schrieb schon Gestern das man mit den neuen Machthabern ,wenn sich die Lage übersichtlich entfaltet hat, reden muss.

Der Lenz
@ Tada um 13:04

>Soll ich das so verstehen, dass man erst jetzt mitbekommen hat, dass sich die afghanische Führung aus dem Staub gemacht hatte und die Taliban die Macht übernahmen?<

Ja sollen sie.
Also: das die Führung sich aus dem Staub gemacht "hatte" konnte man, tempusgerecht, ja auch erst mitbekommen nachdem es geschehen ist. Genau wie die Machtübernahme.

Hätte man das geahnt, hätte man ja auch nicht mehr dorthin abschieben können.

Also hat man es, egal was alle Experten und Berater so daherredeten "nicht geahnt"...und weiter abgeschoben.

Man hätte das natürlich verbinden können: Abzuschiebende raus aus dem Flieger, zu evakuierende rein..aber da wäre dann wieder irgendein Richter lästig geworden wegen Gesetzeslage und so

krittkritt
Das Leiden des afghanisches Volks und der Westen.

@12:55 von DeHahn
Man muss noch einen Schritt zurück gehen.
Der langjährige bekannte Analytiker und Präsidentenberater Brzezinski beschrieb in einem Interview, wie die USA mit Hilfe der eingeflogenen Dschihadisten die Sowjets zum Eingreifen – Unterstützung Nadschibullahs – brachten. - Die Taliban haben meinen Informationen zufolge damit nichts zu tun. Sie rekrutierten sich hauptsächlich aus einheimischen Paschtunen im Süden.

schabernack
13:08 von Sisyphos3

«Sicherlich kann man den "Taliban" Hilfe anbieten
würde ich sogar befürworten
natürlich an bestimmten Bedingungen geknüpft
nichts im Leben ist umsonst.»

Aha ach so oho.
Aber Bedingungen sind Einmischung, und das ist des Teufels Werk.

Immer den ganzen Köcher voll mit Fähnchen dabei haben.
Man weiß ja nie, von woher der Wind weht.
Aber ein Fähnchen für in jeden beliebigen Wind rein halten muss stets griffbereit parat sein.

und-nachts-da-ruft
um 12:55 von DeHahn

Es wäre Afghanistan zu wünschen, dass die Taliban aus der Geschichte gelernt haben und nicht mehr so berserkern.

Ein schöner aber völlig realitätsferner Wunsch. Die Taliban werden sich nicht von religiös-fanatischen Terroristen in eine gemäßigte Regierung wandeln. Sie werden für Ordnung sorgen, aber immer auf Kosten derer, die sie unterworfen haben, also der Zivilbevölkerung. Anders als in einem Rechtsstaat wird es für diese keine Rechte geben, sondern nur das, was ihnen seitens der Taliban zugestanden wird.

Die einzigen positiven Elemente dürften sein, dass die Taliban anders als der IS tatsächlich religiös motiviert sind und somit nicht alleine auf den eigenen Vorteil bedacht. Zudem scheinen sie dazugelernt zu haben und gewähren dem Volk zumindest etwas mehr Freiheit als zuvor.

rainer4528
12:32 von fathaland slim

Die Deutungsversuche der hochideologisierten Mitforisten gehen deswegen komplett in die Irre.///

Einfach herrlich hier wieder. Copyright liegt nicht bei mir. Muss man jetzt hier auch dazu schreiben.
Ein hochideologisierter Mitforist, der Linken, schreibt über andere hochideologisierte Mitforisten.

draufguckerin
@ Tada um 13.04 Uhr, nein

>>" ... sei die Annahme gewesen, dass man die Entwicklungszusammenarbeit nach dem Abzug des Militärs zunächst fortsetzen könne, sagte Merkel"
Soll ich das so verstehen, dass man erst jetzt mitbekommen hat, dass sich die afghanische Führung aus dem Staub gemacht hatte und die Taliban die Macht übernahmen?<<

Nein, dass können Sie so verstehen, wie es gemeint ist. Frau Merkel respektiert die Arbeit der Hilfsorganisationen. Bis vorgestern, ja sogar bis heute gibt es Organisationen, die trotz der Machtübernahme der Taliban weiterarbeiten wollen, z.B. Ärzte ohne Grenzen in der Unfallklinik Kundus, auch in verschiedenen Orten in der Tuberkulose-Behandlung und Geburtshilfe. Wie lange das noch geht weiß niemand.
Aber Frau Merkel jetzt dafür verantwortlich zu machen, dass "Ärzte ohne Grenzen" die Arbeit fortsetzen will - da verstehe ich Ihren Einwand nicht. Das sind doch selbstverantwortliche Menschen, die selbst wissen, was sie tun.

Nettie
@Möbius, 13:06

"Ist es den Bundeswehrangehörigen vor Ort wirklich entgangen, das viele Afghanen die fremden Besatzer hassten ?"

Taten sie das? Und was (und vor allem wen) genau verstehen Sie unter "viele Afghanen"? Und was halten Sie davon, diese Frage den Bundeswehrangehörigen, die vor Ort waren zu selbst zu stellen, statt hier mit solchen diffamierenden Unterstellungen über sie herzuziehen? Schließlich werden die das selbst Erlebte ja wohl auch selbst am besten beurteilen können.

Wohlergehen
@ fathaland slim 12.56 h

"Ich kann mir aber schon vorstellen, was für eine Art Regierung Ihnen vorschwebt."

Ich mir auch: Dann blieb uns u.U. nur noch zu hoffen, dass "die ganze Welt" UNS rettet.

wenigfahrer
Am 18. August 2021 um 13:16 von sonnenbogen

" US defense department spokesperson hat auf CNN vom Ende des Monats (end of mission) gesprochen.... und dann, bleiben die Deutschen alleine da? "

Das denke ich eher nicht, aber ich lese außer TS ja auch die anderen 5 großen Deutschen Nachrichtenseiten, da gibt es die eine oder andere Aussage zu lesen.
Auch ein paar andere Einschätzungen und Themen die bei TS so nicht behandelt werden.
Und ich hab in Erinnerung, das die USA auch Ende September erwähnt hat, erst war es ja der 11..

weingasi1
10:35 von Sisyphos3 Schämen auch Sie sich! Die Menschen haben g

Taliban

Wozu? Unsere töten Soldaten hätten nicht sein müssen, wenn. Ja wenn das Wörtchen wenn nicht wäre.
__

Ein überaus pointierter, aufschlussreicher, sinnvoller und eloquenter Kommentar. Besser geht es ja schlicht garnicht.

Möglicherweise beinhaltet mein post ein Quentchen Ironie.

Traumfahrer
Re : Sisyphos3 !

Wenn man bedenkt, dass der ganze Konflikt schon seit 20 Jahren geführt wurde, und all die Leute im Außen- und Verteidigungsministerium immer noch nicht wirklich die Grundzüge der afghanischen Strukturen erfasst und begriffen haben, dann frage ich mich auch, was machen all diese angeblich so hell erleuchtenden Leute den ganzen Tag !
Leider auch wurde versäumt sich mal den verschiedenen Taliban in Gesprächen an zu nähern, um ein gewisses Verständnis zu kriegen, was diesen Gotteskriegern denn so vorschwebt, wie sie ticken, und warum sie religiös so verblendet sind !
Ich habe nichts gegen den Islam, aber ich kann nicht verstehen, warum in all den Ländern die Frauen so unterdrückt werden von den Männern, als seien die Frauen weniger wert. Irgend wie hat dies in meinen Augen nichts mit dem Islam zu tun, sondern es liegt an den Männern, wie auch hier in D dies zu sehen ist !

stupid at first
@Günter Schollatur 12:41

Zitat bolligru: "Auch innerhalb der Stämme gibt es schon immer Spannungen, z.B, zwischen Durranis und Barekzais.
Die Lage ist verworrener als es auf den ersten Blick erscheint. Das sollten wir wissen, wenn wir auf Afghanistan blicken."

Zitat Günter Schollatur: "Das ist nicht verwunderlich. In Deutschland gibt es auch oft Spannungen zwischen z. B. Bayern und Mecklenburgern, wie ich gestern gerade beobachten durfte. Trotzdem kann an sich unter Erwachsenen Menschen ja mal zusammen raufen."

Ist jetzt aber ein bisschen weit hergeholt. Ich als Bayer fühle mich keinem "Stamm" zugehörig. Wie auch, BY hat 7 höchst unterschiedliche Regierungsbezirke, und trotz verbaler Kabbeleiensind, sind wir noch nicht übereinander hergefallen, auch meines Wissens nicht über die Mecklenburger. Mit den Stammesstrukturen der Afghanen hat dies aber recht wenig zu tun, die sowohl Clan- als auch Volksstrukturen (Paschtunen, Usbeken, usw.) haben.

Gast
Am 18. August 2021 um 12:32 von fathaland slim

Zitat:
"...Ich empfehle, sich mit der Geschichte des Gebietes, das man heute Afghanistan nennt, zu beschäftigen..."

Aber dabei die Gegenwart nicht außer acht lassen, denn...

die USA und ihre Verbündeten wollen mit den Taliban in Katar weiter verhandeln, aber zeitgleich räumen sie ihre diplomatischen Vertretungen, darin steckt ein Widerspruch. Denn die Einsicht, dass mit den Taliban zu sprechen ist, hat sich in den letzten Jahren überall durchgesetzt. In dem Falle muss man sich der Realität stellen und sollte nicht davonlaufen. Die chinesische Regierung hat ihre Pläne und wird auf die Ratschläge erfahrener Diplomaten hören, wie auch das russische Außenministerium über die Jahre hinweg seine Vorkehrungen getroffen hat. Also wird in der Hauptstadt aber auch in den Provinzen diplomatisch wie auch konsularisch weitergearbeitet. Respekt, denn es ist unter diesen chaotischen Umständen ein noch größeres tägliches Risiko, als es dies bereits in den letzten Jahrzehnten in dem Land war

fathaland slim
12:57, Sisyphos3

>>12:49 von fathaland slim
Das wird der Lage aber nicht gerecht, denn sie ist sehr kompliziert.
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... vielleicht auch nur kompliziert gemacht !<<

Ja sicher. Von allen Beteiligten, und das seit Jahrhunderten.

Ich habe es auch gern einfach, aber manchmal muss man die Realität schon akzeptieren.

perchta
Am 18. August 2021 um 12:43 von Sisyphos3

> [..] einfach mal versuchen zu akzeptieren dass man nicht mit seinen Augen
und seinen Vorstellungen anderer Leute Problem lösen kann
... in Zweifelsfall sich nicht in jedes Problem einzumischen versuchen <

ja, vllt hätte man das afghanische volk mal fragen sollen, ob es eine demokratie westlicher prägung überhaupt will.

ich habe in meinem leben gelernt: keine beratung ohne beratungs suftrag und keine hilfe, wenn ich nicht darum gebeten werde - denn es wäre arrogant.

fathaland slim
13:12, logig

>>Allerdings sollte der Westen aufgeben, den westliche Lebenstil exportieren zu wollen. Das heißt nicht, dass man die Position in Bezug auf essentielle Menschenrechte vertreten muss und zwar konsequenter als bisher.<<

„Der Westen“ will keinen Lebensstil exportieren. Welchen auch? Meinen? Den von Götz Kubitschek? Den von Sisyphos3? Von Schabernack? Ihren? Es wimmelt hier doch von den unterschiedlichsten Lebensstilen.

harry_up
@ Sisyphos3, um 12:32

re @ 12:24 von bolligru

“Ihre Fragestellung ist doch nicht besonders kompliziert“

Die Fragestellungen vielleicht nicht, aber die Antworten.

Hätten Sie an sich verstehen müssen.

harry_up
@ Demokratiker, um 12:36

Taliban
Wozu? Unsere töten Soldaten hätten nicht sein müssen, wenn. Ja wenn das Wörtchen wenn nicht wäre.“

Welch erhellende Gedankenführung...

harry_up
@ Günter Schollatur, um 12:41

Versuche gerade, Bayern und Mecklenburger mit Durranis und Barekzais zu vergleichen.

Die ersteren schneiden gefühlt besser ab.

Liegt wohl auch daran, dass ich letztere bislang nicht mal dem Namen nach kannte. Mea culpa.

fathaland slim
14:27, perchta

>>ja, vllt hätte man das afghanische volk mal fragen sollen, ob es eine demokratie westlicher prägung überhaupt will.<<

Wie würden Sie diese Frage denn formulieren? So, wie Sie es schreiben? Meinen Sie, „das afghanische Volk“ würde eine derart pauschale Frage besser verstehen als ich es tue? Verstehen Sie denn Ihre eigene Frage? Und wie wollen Sie das afghanische Volk denn fragen? Mittels einer Volksabstimmung? Wäre das denn dann nicht schon „Demokratie westlicher Prägung“?

BILD.DirEinDuHättestEineMeinung
...ttestEineMeinung @18. August 2021 um 14:20 von stupid at fi

"Ich als Bayer fühle mich keinem "Stamm" zugehörig. Wie auch, BY hat 7 höchst unterschiedliche Regierungsbezirke, und trotz verbaler Kabbeleiensind, sind wir noch nicht übereinander hergefallen, auch meines Wissens nicht über die Mecklenburger. Mit den Stammesstrukturen der Afghanen hat dies aber recht wenig zu tun, die sowohl Clan- als auch Volksstrukturen (Paschtunen, Usbeken, usw.) haben." [sic!]

Die Bayern sind auch ein Spezialfall und kein Stamm - da sind so viele Völkerwanderungen drüber gerutscht und zum Teil hängen geblieben, dass Bayern für sich schon ein Vielvölkerstaat ist, wie sie ja auch richtig bemerken.

Wenn BMW und Bayern München die Stämme und Völker dort nicht zusammenhalten würden, und es ein wenig trockener wäre, würde sich diese deutsche Bergregion kaum von Afghanistan unterscheiden.

Die Grabenkämpfe zwischen Franken und Altbayern etc. sieht man ja schon innerhalb der CSU.
;-))

logig
fathaland slim um 14:32

Wieder eines ihrer konstruierten Mißverständnisse.
Selbstvertändlich wissen sie, was unter dem Lebesstil des Wesens zu verstehen ist. Es handelt sich um den Lebensstil, der sich aus dem extrem individualisten Menschenbild, das in den sogenannten lieberalen Demokatien vertreten wird, ergibt: das Menschbild des Ich - Ich - Ich. Was anderes war Ursache des sogenannten arabischen Frühlings?

Account gelöscht
13:10 von Der Lenz: Abgelehnter Antrag d. Grünen

< Wollte man damals wohl doch verhindern, dass durch die Aufnahme von afghanischen Helfern vor den Wahlen sich dies nachteilig auf die Ergebnisse der BT-Wahl bei den zustimmenden Parteien auswirkt oder dass dies die AfD stärken könnte?
Ging es also mehr um "taktische" Überlegungen als um die Rettung von Menschenleben? >
Ihre Antwort auf meine Frage:
> Nicht nur. - Man kann auch im Wahlkampf unmöglich irgendetwas zustimmen das die Grünen sagen.
So kurz wie die vor einem Potentiellen Wahlsieg stehen? >

Egal, ob die Grünen nun die Wahl gewinnen würden oder nicht, wonach es derzeit mehr aussieht, darf es doch nicht sein, dass eine von den beiden christlichen Parteien geführte Regierung so wenig "christlich" ist u. rein aus taktischen Überlegungen u. aus großer Unfairness sich so undankbar gegenüber diesen Helfern verhält, dass sie den Tod dieser Helfer billigend u. wissentlich in Kauf nehmen wollen?
Wozu haben die das C im Namen?
Ist es also doch nur "Heuchelei", sich damit zu schmücken

fathaland slim
14:21, Postquestioner @ 12:32 von fathaland slim

Ja, die Chinesen und die Russen werden das natürlich mit den Taliban viel besser hinkriegen als die Amis. Wegen der Systemüberlegenheit. Und dann natürlich die afghanischen Rohstoffe total partnerschaftlich abbauen, da ihnen ja die amitypische Rohstoffgier, wegen der die immer wieder Kriege vom Zaun brechen, völlig fehlt.

Hinweis für Humorallergiker:

Dieser Kommentar kann Spuren von Ironie enthalten.

schneegans
@logig 13:12

Haben Sie sich eigentlich mal mit der Geschichte Afghanistans befasst?
Dann wüssten Sie nämlich, dass es dort schon mal einen westlichen Lebensstil ( Wahlrecht für Frauen, Kulturschätze ect. gab).
Soziale Ungleichheit und Afghanistan als „Spielwiese“ des kalten Krieges führten in den fundamentalistischen Islamismus.

Traumfahrer
Re : sonnenbogen !

Ich denke, dies sollte in Verhandlungen mit den Taliban geklärt werden, damit die echt Schutz- bedürftigen Personen freies Geleit zum Flughafen kriegen, und nicht von möglicherweise rachelustigen Taliban aufgehalten werden.
Denn noch ist ja nicht klar, welche Gruppe oder Richtung der Taliban am Ende das Sagen hat und die Geschicke des Landes in Zukunft bestimmt. Es bleibt zu wünschen, dass es die echt gemäßigten Kräfte sind, sonst könnte es für das Land noch viel bitterer werden.
Nun aber es auf einen Kampf mit den Taliban an zu legen, dient echt niemand. Deshalb sind Gespräche wesentlich sinnvoller !

Olivia59
@15:20 von fathaland slim, perchta

">>perchta: ja, vllt hätte man das afghanische volk mal fragen sollen, ob es eine demokratie westlicher prägung überhaupt will.<<

Wie würden Sie diese Frage denn formulieren? So, wie Sie es schreiben? Meinen Sie, „das afghanische Volk“ würde eine derart pauschale Frage besser verstehen als ich es tue? Verstehen Sie denn Ihre eigene Frage? Und wie wollen Sie das afghanische Volk denn fragen? Mittels einer Volksabstimmung? Wäre das denn dann nicht schon „Demokratie westlicher Prägung“?

Dieser Widerspruch lässt sich nicht auflösen ohne gegen die eigenen Prinizipien zu verstossen, weshalb sich Demokratie eben nicht von aussen erzwingen lässt.
Relität: Die militärische Intervention und die Installation des demokratischen Systems wurde über die Köpfe der Afghanen hinweg einfach durchgezogen – und nun wird sich beschwert, dass diese ihr Land nicht verteidigen "wollen oder können".
Hätte man die Afghanen von Anfang an mit entscheiden lassen wäre diese Schuldzuweisung nicht ganz so zynisch.

weingasi1
Am 18. August 2021 um 12:59 von sonnenbogen

Außerdem sollen "im Rahmen verfügbarer Kapazitäten" auch andere Ausländerinnen und Ausländer "sowie weitere designierte Personen, inklusive besonders schutzbedürftige Repräsentantinnen und Repräsentanten der afghanischen Zivilgesellschaft" ausgeflogen werden."
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Wer soll das bitte sein ?
Der Oberrepräsentant hat sich ja wohl schon als einer der ersten vom Acker gemacht. Ich frage mich, wieso ganz selbstverständlich davon ausgegangen wird, dass die Soldaten der BW ihre Leben aufs Spiel setzen, wenn das Oberhaupt dieses Landes an seinem eigenen Land, was er zu vertreten geschworen hat, Verrat begeht und es einfach so zurück lässt. An den Spekulationen mit den Geldkoffern beteilige ich mich nicht. Wir haben 20 Jahre lang unser möglichstes getan. Es hat offenbar nicht gereicht. Jetzt müssen es die Afghanen selbst richten. Wirklich akzeptiert hat man uns eh nicht, also wird man uns auch keine Träne nachweinen.