Ihre Meinung zu Afghanistan: Radikal-islamische Taliban stehen kurz vor Kabul
Die Taliban in Afghanistan scheinen nicht zu stoppen zu sein. Die radikal-islamischen Milizen stehen nur noch wenige Kilometer vor der Hauptstadt Kabul. Präsident Ghani wandte sich in einer TV-Ansprache an die Bevölkerung.
Dass die AFGH-Mission scheitern würde, wusste ich schon vor Jahren.
Wichtiger ist aber, wenigsten jetzt endlich die konsequenten Folgerungen aus diesem größten Desaster der deutschen Außen- und Sicherheitspolitik auch hinsichtlich zum Beispiel Mali oder Syrien zu ziehen.
Schon in den 90er Jahren war es ein strategischer Fehler die damalige Talibanregierung zu ignorieren und das politische Gespräch mit ihnen zu verweigern. Die Parallelen zu Syrien liegen auf der Hand: Nach über 10 Jahren Bürgerkrieg, in dem sich viele andere Länder manchmal mehr und oft genug auch weniger offen eingemischt haben, ist dieser Krieg de facto entschieden und die Regierung von Präsident Assad hat das Land weitgehend unter Kontrolle. Ob wir uns Bashar Al-Assad nun als Präsident wünschen oder nicht, ist de facto unerheblich. Realpolitisch und sowohl im deutschen Interesse als auch angesichts der humanitären Lage in Syrien geboten wäre das Gespräch.