Meterhoch türmen sich Wohnwagen, Gastanks, Bäume und Schrott an einer Brücke über die Ahr.

Ihre Meinung zu Nach Unwettern: Bund plant Hunderte Millionen an Soforthilfe

Der Schaden durch die Hochwasserkatastrophe geht in die Milliardenhöhe. Der Bund will voraussichtlich morgen erste Soforthilfen über 400 Millionen Euro beschließen. Auch Bayern plant schnelle Unterstützung im eigenen Land.

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128 Kommentare

Kommentare

Adeo60
@heathersfan, 15:40 Uhr

Wenn Sie nicht halbwegs genau wissen, wo und wann eine solche Naturkatastrophe zuschlägt, werden Sie schwerlich Menschen in großem Stil evakuieren können. Auch die Bürger waren informiert. Solche Informationen über Starkregen erreichen uns aber mehrfach im Jahr. Dass es zu einer derart epochalen Katastrophe kommen würde, war letztlich nicht vorhersehbar.

Stephan Messerschmidt
Unser Katastrophenschutz ist eine Katastrophe

Den eingesetzten Wasserrettungszügen fehlen kleine geländegängige Fahreuge und stabile Boote, Feuerwehren und Hilfsorganisationen können nicht kommunizieren weil der supertolle Digitalfunk nicht funktioniert und Kradmelder eingesetzt werden müssen... die es aber nicht mehr gibt Bundeswehr??? Schweres Gerät ... auch Fahrzeuge wie LKWs dürfen nicht bewegt werden, weil die Fahrerlaubnis fehlt... und für Einsatzfahrten die Genehmigungen fehlten. Wasseaufbereitungsanlagen schicken wir in die weite Welt und das THW hat nichts für den schnellen Einsatz... Unterstützungspersonal fehlt, vlt? weil es keine Wehrpflicht oder sozialen Jahre mehr gibt... ????
Stromgeneratoren??? Mangelware! Alles das neben nicht mehr funktionierenden bzw nicht mehr vorhandenen Sirenen um auch in der Nacht um 3:00 Uhr zu warnen... wer hört da schon Radio????

Thomas D.
15:12 von zomil

… Es wurde auch genügend gewarnt, jedoch hatte es die Bevölkerung nicht ernst genommen.
Niemand hat aus dem Erdgeschoss Kostbarkeiten in die erste oder zweite Etage ggfs. beim Nachbarn
verstaut. …

Sie wollen sagen, die Betroffenen seien selbst schuld?

th711

Vielleicht sollten wir im Forum einig werden, ob private Leute ihre Häuser auf Staatskosten wieder aufgebaut bekommen sollen. Also was ich so hier lese, wohl eher nicht. Im Gegensatz zu dem was Laschet erfahren hat:
„ 14.06 Uhr: Wie können die Menschen nun helfen? Sachspenden seien genügend vorhanden, sagt Laschet. Jetzt werde Solidarität auch mit Geldspenden benötigt. Er berichtet beispielhaft von einer Familie, die er getroffen habe, die nun 250.000 Euro spenden wolle.“
Das ist vielleicht etwas viel. Andererseits:
Es muss auch mal klar werden daß solche apokalyptischen Ereignisse neu sind. Bisher gab es „nur“ Überschwemmungen, vielleicht auch mal eiergroße Hagelkörner. Daß ganze Häuser verschwinden, nein, das gab es noch nicht. Ich bin froh, nicht an so einem kleinen Flüßchen zu wohnen umgeben von Bergen.
Und wie soll das n Zukunft werden, wenn das noch öfters passiert?
Wir haben unser Klima über ca. 150 Jahre verändert zum Schlechteren, wie lange dauert die „Klimagenesung“??

0_Panik
@ 15:21 von Adeo60

Seit zig Jahren und Jahrzehnten wird von Bürger/innen auf den Hochwasserschutz / Überflutungsschutz in Richtung Politik hingewiesen.

Das hier Flutkatastrophen passieren ist längst bekannt.

Was ist in D in der Vergangenheit passiert?

Fast nichts

Wer hat versagt?

Die Politik und die Verwaltung.

Grund :
Die Finanzierung hat für die Projekte Hochwasserschutz / Überflutungsschutz zu keinem Zeitpunkt wirklich bestanden - bis dato nicht -.

Es gibt keine Zusagen aus der Politik das nun Hochwasserschutz / Überflutungsschutz bundesweit in Angriff genommen wird.
So sieht Versagen aus.

IckeDette
20. Juli 2021 um 15:49 von 0_Panik

Hoffentlich bleibt das viele Geld...
... Nicht in der Reparatur der Anlagen der Deutschen Bahn AG kleben.

An dem Punkt kann ich schon mal sagen keine Panik. Andreas Scheuer hat sofort agiert und angekündigt die Bahn weiter gegenüber dem Auto zu benachteiligen bzw die Bahn auf CO2 Neutralität umzustellen ohne irgendetwas mit den Autos zu planen.
Bei den Autobahnen sieht es wahrscheinlich anders aus.

alleindenker
Warnungen

gab es schon. Aber mit den Folgen hat niemand gerechnet, auch nicht die Fachleute.
Und was wäre wohl das angebrachte Verhalten der Bewohner?
Hier waren auch bis Mittwoch noch über 100 Liter angesagt. Also hätten viele räumen und am besten vorübergehend ausziehen müssen. Geworden sind es dann vielleicht 7 Liter. Also alles wieder zurück.

Bei"normalem" Hochwasser mag es Lösungen geben, bei solchen Extremen ist man ebenso machtlos wie etwa bei Erdbeben.

Möbius
Viele Foristen spekulieren über Elementarschadensversicherungen

Wir haben das. Ist garnicht teuer, wenn man nicht an einem Gewässer wohnt. Und sie schützt sogar gegen Vulkanausbruch ...

Das Dumme ist nur: Versicherer lehnen grundsätzlich zu hohe Risiken ab, oder die Prämien sind exorbitant.

Vermutlich werden die Versicherer die Schadenseintrittwahrscheinlichkeiten und Schadenshöhen für Starkregenereignisse jetzt gerade neu berechnen.

Was ich fordere, ist eine staatlich vorgeschriebene Pflichtversicherung für alle. Dann müssten auch die Hamburger für Starkregenschäden im Allgäu zahlen und die Bayern für Sturmflutschäden an der Küste. Das wäre fair und solidarisch. Und die Versicherer dürften Risikokandidaten nicht mehr abweisen.

Dann könnte man auch die Prämien niedrig halten!

Der Haken: die Versicherungslobby wird dagegen Sturm laufen. Denn es würde bedeuten das viel höhere Schadensregulierungen als bisher ausgezahlt werden müssten!

Ich bin da pessimistisch ob ein solches Bürger- und Verbraucherfreundliches Gesetz möglich ist.

Möbius
Wenn die Behörden 4 Tage vorher alles gewusst haben

Was ist in diesen 4 Tagen denn passiert ? Die wenigsten waren gewarnt.

Warum wurde nicht evakuiert ?

Den Italienern traue ich weit mehr zu in punkto Bevölkerungsschutz, falls der Vesuv doch mal wieder ausbrechen sollte.

Account gelöscht
Nach..

meiner Meinung ist zwar Soforthilfen in Millionen Höhe zweckmäßig. Aber der Aufbau wird in die Milliarden gehen Ganze Straßen Züge weg Gleisanlagen und Bahnhöfe kaputt.. Orte bis zu 80 Prozent zerstört. Gas Wasseranschlüssse nicht vorhanden. Stromkabel zerrissen. Mobilfunk nicht vorhanden Es muss jetzt sehr schnell gehen diese Menschen wieder ein Dach über den Kopf zu bekommen.

frankyboyonline
um 15:59 von 0_Panik

ich habe kein Problem damit, dass die Hilfen vor allem in die Infrastruktur gehen, denn da gehören sie in, weil die allen nützen. Hingegen sehe ich keinen Bedarf, reichen Leuten das sorglos abgestellte teure Drittfahrzeug zu ersetzen.

Grundbetrag für alle, um die Grundfunktionen wiederherzustellen. Wer Luxus-Residenzen besitzt, kann den Schaden auch selbst tragen und muss eben Vorsorge treffen.

Und wie ich schon schrieb, ist geschlossene Umsiedlung auch eine vernünftige Option. Ist freilich nicht sehr populär.

IckeDette
20. Juli 2021 um 15:55 von th711

Vielleicht sollten wir im Forum einig werden, ob private Leute ihre Häuser auf Staatskosten wieder aufgebaut bekommen sollen
Nö, müssen wir nicht. Zum Glück ist dieses Forum nicht entscheidend für die deutsche Gesetzgebung, sondern zur privaten Meinungsbildung.
Ich bin da zum Beispiel sehr zwiegespalten, was unter anderem an den Versicherungsgesellschaften selbst liegt. Seien wir gespannt wie viele Berichte es über Winkelzüge der Versicherungen geben wird um Auszahlung zu vermeiden und wie oft die Versicherungsgesellschaften dann versuchen die Staatshilfe als eigene Prämie den Betroffenen anzubieten.
Und natürlich ist es unfair, wenn der Versicherte genauso da steht wie der Unversicherte.
Jemand, der unversichert in Not geraten ist, hat sich verzockt und würde beim Pokern vom Tisch fliegen. Überteuerte Preise oder gar Gebietsausschluss von der Versicherung sollte ein Warnsignal sein. Diese Leute brauchen aber auch jetzt Hilfe.

schabernack
16:12 von Möbius

«Den Italienern traue ich weit mehr zu in punkto Bevölkerungsschutz, falls der Vesuv doch mal wieder ausbrechen sollte.»

Vulkane wie der Vesuv sind auch stationär und ortsfest, und tauchen nicht eines nachts irgendwo auf, wo man sie gar nicht vermutet und erwartet hätte.

Sisyphos3
16:08 von Möbius

Vermutlich werden die Versicherer die Schadenseintrittwahrscheinlichkeiten und Schadenshöhen für Starkregenereignisse jetzt gerade neu berechnen.
-

haben sie ein Problem damit ?
wenn ich nen Smart Vollkasko versichere ist der Preis auch anders als bei ner S Klasse

Bender Rodriguez

Und zur Haftung. Wo kam das Wasser denn her? Immer irgendwie von einem nachbargrundstück. Die Versicherungen werden also empfehlen, fas Geld dort zu holen. Gretchenfrage ist nun, wem gehört das Land aussenrum?

Bender Rodriguez
Adeo

"Wie kommen Sie zu der Behauptung, die Kanzlerin sei "spendierwütig". Eigentlich haftet ihr ja mehr das Attribut der "schwäbischen Hausfrau" an, die durchau"

Dafür ist sie nunmal bekannt. Ein wenig gugeln hilft.

schabernack
16:08 von Möbius

«Vermutlich werden die Versicherer die Schadenseintrittwahrscheinlichkeiten und Schadenshöhen für Starkregenereignisse jetzt gerade neu berechnen.»

Selbstverständlich werden sie das tun. Die Alternative für Versicherer ist den Laden freiwillig zusperren mit dem Tatto auf der Stirn: "Loser".

Sisyphos3
Überteuerte Preise oder Gebietsausschluss von der Versicherungen

wer hat denn damals die Gebäudeversicherung angeschafft
wo Elementarschäden versichert waren

und wenn ich mir ne KFZ Versicherungen so anschaue
die sich weigern Leute die grundsätzlich 2 Unfälle/Jahr bauen nicht mehr versichern
Weil eben denen das Risiko zu hoch - Geld verdienen ist ja wohl nichts verwerfliches
Da wäre es doch wirklich von Vorteil jeder muß ne Pflicht Versicherung abschließen
ob es dann gerechter läuft glaube ich nicht
aber es wird dann auf alle Schultern verteilt für jeden ist die Versicherung dann erschwinglich

frankyboyonline
Noch 2 Programmhinweise

Auf tagesschau24 lief Sa Abend die Doku "Starkregen . die unterschätzte Gefahr" zur Lage in Niedersachsen, und sie Sendung Quarks hatte auch eine Folge zum Thema. Zumindest die Doku ist noch in der Mediathek verfügbar.

schabernack
16:41 von Bender Rodriguez

«Und zur Haftung. Wo kam das Wasser denn her? Immer irgendwie von einem nachbargrundstück. Die Versicherungen werden also empfehlen, fas Geld dort zu holen.»

Und der Nachbar wird empfehlen, sich an Petrus den Regengott zu wenden.
Dem Nachbar hat man des ganze Wasser ja auch aufgenötigt.
Ohne dass der so viel Wasser bestellt hatte.

Anna-Elisabeth
Ist das eigentlich auch typisch deutsch?

Da stehen viele Menschen buchstäblich vor dem Nichts und wir streiten hier darüber, dass die vielleicht den Steuerzahler zu viel Geld kosten.

Einfach spenden. Kann man sogar von der Steuer absetzen.

kommtdaher
Kriterien einführen

Meiner Meinung nach Bedarf es differenzierende Kriterien auch um ein Zeichen zu setzen, was zukünftige Katastrophen angeht. Dies unter dem Vorbehalt, dass eine anthropogene Klimaveränderung ein Faktor ist. Wie könnte zB ein Kriterium lauten? Keine bzw finanziell reduzierte Hilfe für Garagenwiederaufbau abhängig von der Fahrzeugklasse. Viele Eigentumshäuser besitzen Garagen. Meist handelt es sich um Garagen für SUV. Derartige Fahrzeuge tragen aber erheblich zu der CO2 Emission bei.

Thomas D.
16:12 von Möbius

Sie sind doch, nach Ihren Worten, Wissenschaftler und gewohnt, pragmatisch, vernünftig, logisch zu denken.

Warum wurde nicht evakuiert ?

Wo genau, welche/r Ort/e hätte evakuiert werden müssen? Alle? Alle, wo es möglicherweise gefährlich werden könnte? Was, wenn irgendwo unnötig evakuiert wurde, weil der Landrat Angst um seine Bevölkerung hatte und dafür dort, wo es dringend notwendig war, nicht evakuiert werden konnte? Wie würden Sie dann reagieren?

Den Italienern traue ich weit mehr zu in punkto Bevölkerungsschutz, falls der Vesuv doch mal wieder ausbrechen sollte.

Der Unterschied zwischen einem Vulkan, der doch relativ stationär ist und zig Bächen und Flüssen, von denen niemand weiß ob sie jetzt oder nachher oder morgen oder überhaupt nicht über die Ufer treten, ist Ihnen nicht geläufig?

Es ist billig, als Couch-Potato hier den Macher zu geben.

schabernack
16:54 von Anna-Elisabeth

«Ist das eigentlich auch typisch deutsch?
Da stehen viele Menschen buchstäblich vor dem Nichts und wir streiten hier darüber, dass die vielleicht den Steuerzahler zu viel Geld kosten.»

Tja … all zu häufig hatte man so was Verheerendes an Naturkatastrophe hierzulande ja noch nicht.

Anna-Elisabeth
@17:02 von schabernack 16:54 von Anna-Elisabeth

//«Ist das eigentlich auch typisch deutsch?
Da stehen viele Menschen buchstäblich vor dem Nichts und wir streiten hier darüber, dass die vielleicht den Steuerzahler zu viel Geld kosten.»

Tja … all zu häufig hatte man so was Verheerendes an Naturkatastrophe hierzulande ja noch nicht.//

Wollen Sie damit andeuten, dass wir empathischer wären, wenn wir nur oft genug von solchen Katastrophen heimgesucht worden wären?
Aber kann schon sein, dass wir das auch wieder intensiv lernen müssen.

Thomas D.
17:03 von Margitt.

… In meiner Police sind Elementarschäden versichert. In der Erläuterung der Elementarschäden sind u. a. auch Starkregen, Rückstau, Hochwasser, Hagel, Sturm, Erdrutsch enthalten. …

Rückstau? Sicher?

Wenn ja, dann haben Sie Glück und ganz offensichtlich ein überaus geringes Schadensrisiko.

logig
Sofothilfen

Solange der Staat zu Soforthilfen in der Lage ist, sind sie ein Gebot der Solidarität.
Es ist bedrückend, wie viele Foristen hier kaltherzig diese Anfangshilfe verweigern wollen.
Bei immer wieder sich wiederholenden Katastrophen wird dies dem Staat immer schwerer fallen. Versicherbar werden solche Schäden dann nicht mehr sein. Kurzfristig ist es notwendig, alle mögliche Vorkehrungen zu treffen, schäden in Zukunft zu begrenzen. Langfristig ist das wohl kaum mölich möglich.
Daher müssen wir und insbesondere die Verantwortlichen umdenken und massive Maßnahmen zur Begrenzung des Temperaturanstieges angehen und akzeptieren

Nettie
@Möbius, 16:08

"Was ich fordere, ist eine staatlich vorgeschriebene Pflichtversicherung für alle. Dann müssten auch die Hamburger für Starkregenschäden im Allgäu zahlen und die Bayern für Sturmflutschäden an der Küste. Das wäre fair und solidarisch. Und die Versicherer dürften Risikokandidaten nicht mehr abweisen.
Dann könnte man auch die Prämien niedrig halten!
Der Haken: die Versicherungslobby wird dagegen Sturm laufen. Denn es würde bedeuten das viel höhere Schadensregulierungen als bisher ausgezahlt werden müssten!
>> Ich bin da pessimistisch ob ein solches Bürger- und Verbraucherfreundliches Gesetz möglich ist."
--
Ich bin grundsätzlich pessismistisch, dass sich die Folgen des Klimawandels ausgerechnet mit seiner Hauptursache - einem Zahlungsmittel, das zugleich "Wertaufbewahrungs-" und Machtinstrument ist - werden lösen lassen.

IckeDette
20. Juli 2021 um 16:28 von Adeo60

4 Tage!
Da ist genügend Vorlaufzeit für Vieles.
Ich kann verstehen, dass man nicht andauernd hin und her wandern möchte wenn ein Starkregenereignis ansteht, aber das ist ja genau das Problem. Entweder man sichert dieses Risiko ab oder man wandert zur Sicherheit hin und her. Alles andere ist Eingehen des Risikos und dann darf man sich auch nicht beschweren wenn man sich verzockt.
Wegen solcher Fehlentscheidungen verweigere ich noch lange keine Nothilfe, falls man das daraus lesen will.
Es hätten mehr Menschen überleben können. Das ist der Kernpunkt beim Vorwurf des Systemversagens und den Teile ich.

Tada
Versicherungen und Steuergeld

Das Elektronenmikroskop im Keller in der Uni war zu meiner Studienzeit auch nicht versichert. Es wäre zu teuer gewesen.
Es also nicht unüblich so zu handeln.

*

Mag sein, dass die Betroffenen ( weshalb auch immer) nicht die entsprechende Versicherung hatten, aber Steuern haben sie bezahlt. Warum also der Aufriss, wenn sie von Steuergeldern etwas bekommen?

Sisyphos3
Systemversagen

wird da nicht etwas zu viel verlangt ?
wenn in Japan irgend eine Flut kommt und das geschieht recht häufig
dann gibt es immer Tote obgleich die Organisation wirklich professionell ist
man sollte einfach akzeptieren dass man nicht alles im Griff haben kann

schabernack
17:14 von Anna-Elisabeth / @schabernack

«Wollen Sie damit andeuten, dass wir empathischer wären, wenn wir nur oft genug von solchen Katastrophen heimgesucht worden wären?
Aber kann schon sein, dass wir das auch wieder intensiv lernen müssen.»

An Empathie und Hilfsbereitschaft für die Betroffenen vor Ort herrscht nicht der geringste Mangel. Abertausende von Freiwilligen fahren ungebeten an Desasterorte, und helfen, ohne Gegenleistung zu erwarten. Kinder spenden Teile ihres Spielzeugs, damit auch flutgeschädigte unbekannte andere Kinder was zum Spielen haben.

Das alles ist ganz großartig, und kann besser gar nicht sein.

Was Deutschland fehlt, ist nationale Erfahrung im Umgang mit Schäden nach Naturkatastrophen. Gar kein Mangel, den man kritisieren kann. Es war ja wunderbar, dass man bisher solche Erfahrungen hierzulande nur sehr selten in größeren Zeitabständen machen musste.

Notwendig ist ein Nationaler Konsens zur Frage, wie die Gesellschaft so was nun und künftig finanzieren soll. Es ist erst der Anfang von mehr …

Thomas D.
17:22 von Totengräber

@Thomas D. - 15:09
"In etlichen Risikogebieten oder bei bereits vorgefallenen Schadensereignissen werden Elementarversicherungen gar nicht mehr angeboten oder sind extrem teuer."

Bei nahezu 100%iger Schadenswahrscheinlichkeit aber auch verständlich. Wie sollen Millionenschäden von Prämien die "einige hundert Euro im Jahr, die sich viele mit Häuschen einfach nicht leisten können (um 14:54 von th711)" kosten, bezahlt werden?

Klar, keine Frage. Wenn ich einen Luxussportwagen versichere, bei dem ein Parkplatzrempler schon einen Schaden von € 20.000,- bedeutet, muss ich mit sehr hohen Prämien rechnen.

Es sind nun mal die Sachversicherer, die sehr genau wissen, wo genau es welche Risiken gibt.

Und ja, Versicherungen müssen nun mal zusehen, dass das Prämienaufkommen dauerhaft höher ist als die Schadensregulierungen.

logig
Egoismus

Die Reaktionen der Vielen, die im Katastrophengebiet spontan geholfen haben, zeigt, dass der bei manchen im Forum durchschimmernde Egoismus keineswegs eine allgemeine Eigenschaft ist.
Vielleicht wird immer Menschen klar, dass eine auf Egoismus und Konkurrenz aufgebaute Wirtschaftsordnung nicht unsere Ordnung sein sollte. Sie ist es im Augenblick aber.

schabernack
17:32 von Sisyphos3

«Systemversagen … wird da nicht etwas zu viel verlangt ?
wenn in Japan irgend eine Flut kommt und das geschieht recht häufig
dann gibt es immer Tote obgleich die Organisation wirklich professionell ist
man sollte einfach akzeptieren dass man nicht alles im Griff haben kann.»

Die ganz grundlegend wichtige Erkenntnis.
Deren Wichtigkeit man gar nicht überschätzen kann.

Traumfahrer
Re : Nettie !

Die Versicherungslobby wird auch deshalb Sturm laufen, weil im Grunde alle Versicherungen nur noch nach dem Motto arbeiten, viel Geld rein, wenig raus, außer an Aktionäre. Es ist doch bekannt, wie die Versicherungen im Zahlen sind, da werden Minimalbeträge angeboten, obwohl jeder Depp sieht, dass der volle Betrag zu zahlen wäre. Da aber die meisten Kunden nicht viel Geld haben, sitzen die Versicherungen immer am längeren Hebel, und den nutzen sie schamlos und skrupellos aus, ohne einen Funken Moral.
Da ist es vollkommen gleichgültig, ob dies eine Person trifft, die extrem durch ein Unglück verletzt wurde, und nun ständige Hilfe benötigt, oder einem Schaden am Auto oder Haus. Alle Versicherungen sind skrupellose Firmen, die auf dem Rücken ihrer Kunden Milliarden verdienen, wenn sie nicht endlich mal gebremst werden.

Tada
@ Sisyphos3

"Systemversagen wird da nicht etwas zu viel verlangt ?" Am 20. Juli 2021 um 17:32 von Sisyphos3

*

Finde ich nicht.
Wenn etwas durch Baumaßnahmen verhindert werden kann, diese aber in diesem reichen Land nicht durchgeführt werden, dann hat das System versagt. Wozu soll der ganze Zaster denn gut sein, wenn nicht um sein Leben zu verbessern?

In Sachsen selbst sagte man, man habe aus den letzten 3 Überschwemmungen gelernt, aus- und umgebaut und sei jetzt deshalb mit einem blauen Auge davongekommen.

Irgendwas kann man immer verbessern.

Thomas D.
17:33 von Traumfahrer

Re : Thomas D. !

Ach, die so furchtbar armen Versicherungen werden wieder heftig gebeutelt, müssen wieder soooooo viel von ihrem Ersparten an die Menschen in den Gebieten auszahlen. Danach werden sie wieder einmal auf dem Zahnfleisch herkommen, und gerade noch irgend wie die Kurve kriegen.
Deshalb erhöhen sie ja die Preise für die Elementarschäden so hoch, dass die Leute besser aufpassen, oder keine Häuser mehr ans Wasser bauen, oder wegziehen. Sonst flüchten all die Aktionäre zu anderen besseren Möglichkeiten, wo viel mehr rüber kommt.
Ach die soooooooooooo armen Versicherungen<<<<<< wenn ich mal Zeit habe, werde ich sie bedauern und heftig mitweinen, wenn das Große Jammern einsetzt !

Ich habe nichts geschrieben, was eine derartig kindische Reaktion rechtfertigt. Sie verwechseln mich, wie es scheint.

Totengräber
@Tada - 17:30

"Warum also der Aufriss, wenn sie von Steuergeldern etwas bekommen?"
Weil "Steuern zahlen" keinen Schadensersatzanspruch für (un-)versicherbare Risiken begründet?

logig
Verständlichkeit

Meine Beiträge und die Kritik an einzelnen Forenmitgliedern wurden von diesen sehr übel genommen. Auch hinsichtlich der Einzelfragen, wie der nach Soforthilfe, bin ich gern zu Erläuterungen bereit.
Ich bin aber nicht bereit, begründete Kritik zurückzunehmen und erwarte von Foristen schon, dass sie destruktive Diskussionsweisen unterlassen.

Anna-Elisabeth
@17:36 von schabernack 17:14 von Anna-Elisabeth

//An Empathie und Hilfsbereitschaft für die Betroffenen vor Ort herrscht nicht der geringste Mangel. Abertausende von Freiwilligen fahren ungebeten an Desasterorte, und helfen, ohne Gegenleistung zu erwarten. Kinder spenden Teile ihres Spielzeugs, damit auch flutgeschädigte unbekannte andere Kinder was zum Spielen haben.//

Das weiß ich, es wurde ja mehrfach darüber berichtet. Und ja, das ist sehr gut. Ich bezog mich auf einige Kommentare hier im Forum. Man muss ja nicht selbst vor Ort oder gar betroffen sein, um mitzufühlen. Ich weiß, dass Sie das tun.

//Notwendig ist ein Nationaler Konsens zur Frage, wie die Gesellschaft so was nun und künftig finanzieren soll. Es ist erst der Anfang von mehr …//

Ich behaupte einfach mal, dass es auch künftig nicht ohne Spenden aus der Bevölkerung zu stemmen sein wird.

Tada
@Totengräber

"@Tada - 17:30"Warum also der Aufriss, wenn sie von Steuergeldern etwas bekommen?"
Weil "Steuern zahlen" keinen Schadensersatzanspruch für (un-)versicherbare Risiken begründet?" Am 20. Juli 2021 um 17:45 von Totengräber

*

In diesem Fall hier: doch!
Denn das wurde jetzt für diesen Fall von der Politik so beschlossen und fertig.
So läuft das mit den Steuergeldern.

schabernack
17:50 von Anna-Elisabeth / @schabernack

«//Notwendig ist ein Nationaler Konsens zur Frage, wie die Gesellschaft so was nun und künftig finanzieren soll. Es ist erst der Anfang von mehr …//»

«Ich behaupte einfach mal, dass es auch künftig nicht ohne Spenden aus der Bevölkerung zu stemmen sein wird.»

Stelle ich mich sofort mit Megaphone neben Sie.
Und unterstütze Sie bei Behauptung oder Annahme.

Ohne Engagement der Bürger über das verpflichtende Maß hinaus kann jeder Staat nur wenig. Erst recht nur wenig in Ausnahmefällen wie diesem.

Anna-Elisabeth
@17:42 von logig

//Vielleicht wird immer Menschen klar, dass eine auf Egoismus und Konkurrenz aufgebaute Wirtschaftsordnung nicht unsere Ordnung sein sollte. Sie ist es im Augenblick aber.//

Sie wird es auch bleiben und der Graben zwischen Arm und Reich wird tiefer werden. Auch im Kapitalismus gibt es Kipppunkte. Den ersten haben wir längst überschritten und es gibt keinen Weg zurück.

logig
an Totengräber um 17:45

"Weil "Steuern zahlen" keinen Schadensersatzanspruch für (un-)versicherbare Risiken begründet?"

Es geht um Nothilfe, keineswegs um Schadenersatz. Diese sollte jeder als Mensch und Bürger dieses Staates erhalten.
Auch Ihnen glaube ich nicht, das sie einen Schadenersatzanspruch mit einer Nothilfe verwechseln. Tut mir leid.

saschamaus75
@16:45 von Sisyphos3

>> Da wäre es doch wirklich von Vorteil jeder
>> muß ne Pflicht Versicherung abschließen
>> ob es dann gerechter läuft glaube ich nicht
>> aber es wird dann auf alle Schultern
>> verteilt für jeden ist die Versicherung dann
>> erschwinglich

Da haben Sie Recht. Mich wundert nur, daß nicht sofort von rechts der obligatorische Aufschrei: 'Das ist ja Sozialismus!!!' kommt. -.-

logig
Anna-Elisabeth um 18:23

//Vielleicht wird immer Menschen klar, dass eine auf Egoismus und Konkurrenz aufgebaute Wirtschaftsordnung nicht unsere Ordnung sein sollte. Sie ist es im Augenblick aber.//

"Sie wird es auch bleiben und der Graben zwischen Arm und Reich wird tiefer werden. Auch im Kapitalismus gibt es Kipppunkte. Den ersten haben wir längst überschritten und es gibt keinen Weg zurück."

Ich bin da nicht so pessimistisch wie Sie. Es scheint mir noch kein Kippunkt überschritten. Einen Weg zur Stabilisierung der Demokratien gibt es schon. Es scheint spät, aber wohl nicht zu spät. Die Argumente der Warner gewinen zunehmend an Gewicht und Gehör. Wichtig ist zunächsr einmal, denen, die noch immer die unsäglichen Wirtschaftstheorien des Egoismus und der Konkurrenz vertreten, eine Abfuhr zu erteilen. Diese Konkurenztheorien gehören in der Evolutionstheorie und auch in der Ökologie der Vergangenheit an. Dies sollte bald möglichst auch in der Wirtschaftstheorie so sein.

weingasi1
Am 20. Juli 2021 um 15:49 von 0_Panik

Hoffentlich bleibt das viele Geld...

... Nicht in der Reparatur der Anlagen der Deutschen Bahn AG kleben.

Oder nur in der Autobahn-Reparatur oder so...
__
Die Milliarden, von denen gesprochen wurde, sind für die Instandsetzung der Infrastruktur. U.a. eben auch für Bahngleise, Kanalisation, Stromtrassen und, und und.
Die Schäden, die privat entstanden sind, werden vllt zumindest teilweise von Versicherungen ersetzt (so vorhanden )oder die Betroffenen erhalten zinsgünstige Kredite.
Bei Privatautos zahlt Versicherun (vollkasko) oder eben niemand.

Anna-Elisabeth
@18:44 von logig Anna-Elisabeth um 18:23

Danke für Ihre Antwort.

//Ich bin da nicht so pessimistisch wie Sie.//

Das freut mich für Sie - ganz ehrlich.
Zum Thema Klimawandel und Reiche sollten Sie sich anhören, was Georg Schramm beim Politischen Aschermittwoch 2020 ab ungefähr Minute 20:45 Uhr erzählt.
(noch auf YT verfügbar)
Vergessen Sie aber anschließend das Weiteratmen nicht.

harpdart
Steuergelder

Habe jetzt nur den ersten Teil der Kommentare gelesen und bin erschüttert ob der vielen Beiträge, die fordern keine Steuergelder. Jeder Euro meiner Steuern ist bei solch einer Katastrophe von mir gerne gegeben, jeden Euro für Rüstung nicht.
Wer ist schon gegen alles menschenmögliche versichert? Ausser den hiesigen Foristen?

Vermutlich spenden diese Menschen auch nicht, wenn die Flutopfer selbst Schuld sind.

weingasi1
Am 20. Juli 2021 um 16:58 von kommtdaher

Meiner Meinung nach Bedarf es differenzierende Kriterien auch um ein Zeichen zu setzen, was zukünftige Katastrophen angeht. Dies unter dem Vorbehalt, dass eine anthropogene Klimaveränderung ein Faktor ist. Wie könnte zB ein Kriterium lauten? Keine bzw finanziell reduzierte Hilfe für Garagenwiederaufbau abhängig von der Fahrzeugklasse. Viele Eigentumshäuser besitzen Garagen. Meist handelt es sich um Garagen für SUV. Derartige Fahrzeuge tragen aber erheblich zu der CO2 Emission bei.
__
Ich bin schier sprachlos, ob der kruden Vorschläge und Überlegungen, die hier angestellt werden.
Da haben Menschen buchstäblich ALLES verloren, und Sie machen sich Gedanken, wie die finanziell reduzierte Hilfe im Fall von Garagen aussieht, in denen SUVs geparkt wurden ?
Diese Überlegung ist an Unverhältnismäßigkeit und Unfug einfach nicht mehr zu toppen !

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