Statue "Surge of Power" in Bristol

Ihre Meinung zu Britische Kolonialgeschichte: Bristol stellt sich der Vergangenheit

Der Sturz einer Sklavenhändler-Statue brachte vieles ins Rollen: Bristol und andere Städte wollen ihre Kolonialgeschichte aufarbeiten. An Initiativen mangelt es nicht - aber es geht nur langsam vorwärts. Von I. Köhler.

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125 Kommentare

Kommentare

Cosmopolitan_Citizen
Die post-kolonialen Erben der Briten stehen vor ähnlichen ...

... Herausforderungen wie das Mutterland des Empire.

Exemplarisch dafür steht der Umgang mit Statuen von Bürgerkriegsgenerälen auf der Monument Avenue, der Prachtstraße von Richmond/Virginia.

Es handelt sich dabei ausschließlich um Generäle und Politiker der Konförderation, welche sich zur Aufrechterhaltung der Sklaverei gegründet hatte. Die Sklaverei hatte nur noch solange Bestand, wie besagte Generäle die Front hielten.

In einer Stadt, deren Bevölkerung zu 50 % schwarz ist, wurde diese Art von Heldenverehrung lange als Geringschätzung und Provokation verstanden. Die (Mehrheit der) Statuen wurde nicht geschleift sondern in einen Park umgezogen.

Natürlich gehören die C.S.A Bürgerkriegsgeneräle zur Geschichte der USA. Aber ihre Statuen sind besser im Kontext eines Museums über die Bürgerkriegsgeschichte aufgehoben, in den dann auch Nordstaatengeneräle und -politiker ihren Platz haben.

Bristol ist ein Impuls für die Briten, ihre Statuen in einem historischen Kontext darzustellen

melancholeriker
Am 09. April 2021 um 10:10 von Tada @Der Lenz "Wir haben in Berl

,,Ich denke, an einer Statue an der Straße gehen mehr Menschen vorbei.
Und wer sich die Mühe macht nachzulesen, wer das gewesen sein soll, der liest auch eine zusätzlich angebrachte Tafel mit Erklärung und der dazugehörigen Kontroverse."

Sie sagen es ja schon. Sie gehen ,,vorbei". Niemand geht am Museum vorbei, man geht hinein, weil man sich entschieden hat.

Eine Vorbeigehenskultur ist nur einen Spalt von der des Wegsehens entfernt, welches das hiesige Chaos des rohen Fanatismus und hündischer Ergebenheit in den Jahren 1933 bis 1945 strohfeuerartig begünstigt hatte.

Nur weil "unser" koloniales Engagement nicht so groß und ,,erfolgreich" war wie das der Briten, bedeutet es nicht, daß es da weniger aufzuarbeiten gibt, umso mehr wenn man bedenkt, wie nah Rassenideologie und die der Sklavenhalter beieinander sind und ich kann mir nicht ausmalen, was geworden wäre, wenn die USA nicht so viele ihrer dunkelhäutigen Soldaten ins Getöse geworfen hätte und wir heute frei unsere Meinung...

fathaland slim
10:56, Epilog

>>@ 09:05 von Sisyphos3
Eine Frage: Sie wollen die großartige geschichtliche Bedeutung Willi Brandts schmälern, weil Ihnen sein privater Umgang mit Frauen nicht gefällt? Und Sie wollen tatsächlich Freiheitskämpfer mit Terroristen gleichsetzen? Fehlen Ihnen wirklich die politischen und ethischen Maßstäbe zur Unterscheidung?<<

Ja, ich habe schon lange den Eindruck, daß für den Mitforisten alles irgendwie dasselbe ist. Ich würde es nivellierenden Relativismus nennen.

Wolfgang GA
Kolonialismus ist nicht nur ein britisches Problem.

Es betrifft nahezu alle europäischen Staaten vom Atlantik bis zum Pazifik, vorm Nord- bis zum Mittelmeer und auch die USA.

Eine Aufarbeitung täte allen gut - wo ist sie bisher erfolgt? Mir fällt gerade kein Staat ein. Nein, auch D nicht.

Das, was die Engländer jetzt machen, ist ein Stück Kosmetik, um das eigene Gewissen etwas zu beruhigen. Ich befürchte, dass die Reste des Britischen Empire weder an einer grundsätzlichen Aufarbeitung interessiert, noch dazu in ihrem eigenen Geschichtsverständnis in der Lage sind.

Gruß, Wolfgang

melancholeriker
um 10:49 von fathaland slim 09:05, Sisyphos3

>>auch wenn hier einige Willi Brandt anhimmeln,
auch da könnten einige sein Verhältnis zu Frauen aufs Tablett bringen<<

Er hieß Willy.

,,Und was genau war jetzt an seinem Verhältnis zu Frauen Ihrer Ansicht nach problematisch?"

Bitte nicht die Scholle mit den 'schwedischen Prostituierten' lostreten. Norwegen ist Nachbarland.

Walter2929
Aufarbeiten oder Verdrängen.

So gut und auch wichtig es für GB ist seine Vergangenheit aufzuarbeiten, es wird aber (leider) sicher nur ein Stückwerk bleiben.
Gegen die Aufarbeitung steht der enorme Stolz auf das vergangene Empire und die Dokumente die wohl nur zum Teil freigegeben werden.
Das Stürzen der Symbole aus der Vergangenheit ist Verständlich, aber auch nicht (ganz) richtig. Das kann schnell in 'vernichten von Beweismitteln' ausarten, womit ich meine, das ein vergangenes Problem das nicht (mehr) sichtbar ist auch schnell verdrängt wird.
Nun, wir in der BRD haben immerhin einiges an Aufarbeitung geschafft aber auch bei uns gibt es noch viel zu tun.

Hador Goldscheitel
RE: von saschamaus75 um 10:12; @08:35 von Der Lenz

***>> Bei Straßennahmen an nicht zu
>> exponierter Position ist aber auch die
>> Frage ob man nicht besser eine klare
>> kritische Darstellung der Personen oder
>> Begriffe durch deren Präsenz im
>> Öffentlichen Raum fördern kann statt sie
>> aus dem Stadtbild, und dem Bewusstsein
>> zu "entsorgen".

Mit dieser Einstellung hätten wir in Rostock heute immer noch einen 'Adolf-Hitler-Platz'. oO***

Die Verengung auf die von Ihnen genannten Person und seiner bekanntesten Helfershelfer ist bei dieser Diskussion wenig hilfreich. Stattdessen muss das Augenmerk auf die weniger bekannten Personen gelenkt werden, die bis heute ihre sichtbaren Zeichen in unseren Städten und Ortschaften hinterlassen haben. Hier ist ein sachlicher Diskurs notwendig und wünschenswert, stellt er doch auch die Weichen für die Weiterentwicklung für unsere Gesellschaft dar. Aber bitte nur unaufgeregt, sachlich und an den Fakten orientiert und nicht nach der "Gefühlslage" bestimmter gesell. oder polit. Gruppen.

Gruß H.

Anderes1961
@Giselbert

"
Am 09. April 2021 um 11:03 von Giselbert
@ 10:43 von Anderes1961

@ 10:19 von Giselbert
"Eine Änderung der Straßennamen aber bitte nicht zu Lasten der Anwohner. Da sollte jeder eine angemessene Aufwands-Entschädigung bekommen. Ausweise, Führerscheine, Zulassungen, Briefköpfe, Visitenkarten und und und ... ändern sich nicht von selbst."

@ 10:43 von Anderes1961
"Ihre Sorgen möchte ich haben. Passende Worte fehlen mir, da bleibt nur Kopfschütteln."

Finde ich überheblich, wenn Ihnen da nur Kopfschütteln einfällt. Auch hehere Ziele sollten nicht zu Lasten kleiner Leute gehen!"

Es ist schön, wenn Sie an die kleinen Leute denken und ich finde es grundsätzlich auch richtig.

Angesichts der historischen Dimensionen, um die es geht, finde ich Ihre Anmerkung aber völlig unangebracht aus zweierlei Gründen: zum einen ist es der zweite Schritt vor dem Ersten, zum anderen haben Sie m.E. den Maßstab verloren. Für Ihr Problem wird sich ganz sicher eine Lösung finden.

Wolfgang GA
Britischer Kolonialismus heute:

"Give Ireland back to the Irish"
(Paul McCartney And Wings)

Tja, das wäre m.E. ein Zeichen, dass diverse Aktionen in England nicht nur Kosmetik, sondern ernstgemeint sind.

Gruß, Wolfgang

krittkritt
Verharmlosung des Faschismus.

@11:06 von teachers voice
Für mich wirkt Ihre Verharmlosung des Massenmörders Bandera gerade nicht wie eine verantwortungsvolle Auseinandersetzung mit der eigenen Vergangenheit.
Und in Russland ist eine starke Rechte neben den Kommunisten in der Opposition. Schirinowsky steht z.B. dafür, auch Nawalny hat sich in der Vergangenheit so positioniert.

Ja, auch bei uns werden die ersten Kanzler in der Öffentlichkeit erstaunlich geschont. Vgl. Brief Adenauers von 1934 an das Reichsinnenministerium.
Oder Erhards Wirken. Der hatte damals von Nürnberg aus eine sechsjährige Karriere im Dienste der Entjudung Großdeutschlands und seiner umliegenden Gebiete hinter sich. Er war für Reichskommissar Josef Bürckel tätig, einem der radikalsten Antisemiten des Nazistaates.

Dr Aleksandr Mishkin
Heldensturz

Ich finde den Sturz der Statuen von Sklavenhändlern und anderen Unterdrückern richtig. Noch viel wichtiger ist sie Diskussion, die dadurch in einem freiheitlichen Staat ausgelöst wird. Der müssen sich Modernisierer und Traditionalisten stellen.

Dr Aleksandr Mishkin
Deutschland ist vorbildlich

Aus meiner Sicht als quasi Außenstehendem hat Deutschland seine unrühmliche Geschichte aus Monarchie, Kolonialismus und Drittem Reich sehr gut aufgearbeitet. Die Auseinandersetzung mit der teils menschenverachtenden Vergangenheit hat offen und fair stattgefunden und findet immer noch statt.

Es gibt zur Vergangenheit in der Diktatur keine spürbare ideologische Befangenheit. Das ist in Russland anders, dort steht noch viel Aufarbeitung bevor.

Anderes1961
@Giselbert

"
Am 09. April 2021 um 11:27 von Giselbert
@ 11:16 von Anderes1961

"Angesichts der historischen Dimensionen, um die es geht, finde ich Ihre Anmerkung aber völlig unangebracht "

Im Gegenteil, meine Anmerkung ist angebracht, es ist immer angebracht alle Aspekte zu nennen. Denn sonst wird zu gerne vergessen wer zum Schluss zahlen darf.

"Für Ihr Problem wird sich ganz sicher eine Lösung finden."
Ich habe kein Problem!"

Keine Angst, das vergesse ich nicht.

Ich weiß ja nicht, was Sie für ein Bild von mir haben. Aber ich bin eben auch ein kleiner Leut mit einer Rente, die gerade so zum Überleben reicht. Dennoch fröne ich bei einer solchen Diskussion nicht dem Egoismus und mache mir als Erstes Gedanken, wer mir das Geld zurückgibt für die Adressenänderung, wenn es um die geschichtliche Aufarbeitung einer Epoche geht, die Millionen Tote forderte und Auswirkungen bis in die heutige Zeit hat.

MartinBlank
um 11:22 von Wolfgang GA

Ihr Beitrag zeugt von großer Unkenntnis.
Ich empfehle Ihnen den wiki-Artikel "United Ireland". Leider gibt es den nur auf Englisch.

Account gelöscht
Britische Kolonialgeschichte: Bristol stellt sich seiner Vergang

Und das ist gut so. Handelte es sich beim Empire doch um das größte Kolonialreich der Geschichte. Die Vormachtstellung Großbritanniens im 19. und frühen 20. Jahrhundert wäre ohne billige Waren, Rohstoffe und Arbeitskräfte aus den Kolonien nicht denkbar gewesen. Allerdings gab es auch andere: Belgien im Kongo, sehr grausam. Dann die deutsche Kolonialgeschichte mit niedergeschlagenen Aufständen in Afrika. Und später dem Expansionen in Osteuropa und dem Balkan. Frankreich, profitiert heute noch
wirtschaftlich von der neokolonialen Franc-Afrique-Zone (14 Länder), bestehend aus ehemaligen Kolonien.

landart
Geschichte kann man nicht verdrängen...

So wie man seine eigene Lebensgeschichte verdrängen kann, kann man auch in einem Staat die Geschichte "verdrängen"...nur verdrängte Geschehnisse sind deshalb nicht verschwunden. Man sollte sich konstruktiv und akzeptiv mit seiner Geschichte befassen,
sie jeweils im zeitlichen Kontext bewerten und daraus lernen. Wer Geschichte verdrängt, vielleicht sogar leugnet oder verklärt, baut sich eine "falsche Weltsicht", die dann für die Zukunft zu einer dauernden Abwehr der Vergangenheit führt. Wenn aus politischen Gründen in Staaten historische Geschehnisse nicht erinnert oder erzählt werden dürfen, ja gewaltsam unterdrückt werden, baut sich eine Vermeidungsabwehr auf, die substantiell auch die Zukunftstbewältigung beeinträchtigt.

Tada
@ Dr Aleksandr Mishkin

"Ich finde den Sturz der Statuen von Sklavenhändlern und anderen Unterdrückern richtig."Am 09. April 2021 um 11:22 von Dr Aleksandr Mishkin

*

Ich bin mir sicher, dass man einen entsprechenden Antrag auf Entfernen der Statue hätte einreichen können ohne zu randalieren.

Der Lenz
@Wolfgang GA um 11:22

>"Give Ireland back to the Irish"
(Paul McCartney And Wings)

Tja, das wäre m.E. ein Zeichen, dass diverse Aktionen in England nicht nur Kosmetik, sondern ernstgemeint sind.<

Wenn ich mich recht erinnere gab es damals, zu Wings Zeiten, einReferendum, auf das die Zeile bezogen ist, in dem dann aber die Mehrheit für einen verbleib im UK stimmte.

Menschen und das Territorium auf dem sie Leben einfach so gegen ihren Willen zu verschenken währe meines Erachtens nicht wirklich eine Abkehr von kolonialen Denkmustern.

Ist schwierig, aber das sind Territorialfragen immer, und "Nation" ist für sich einfach kein Argument.

nie wieder spd
@ um 11:22 von krittkritt

Sie gaben vollkommen recht.
Unser Wirtschaftswunder der 1960er Jahre basiert in erster Linie auf Plänen, die unser späterer Wirtschaftsminister Ludwig Erhard schon für die Nazis ausgearbeitet hatte.
Die BRD wurde mit Hilfe von Naziverbrechern aufgebaut.
Unfassbar an den vielen Nazis an allen Schaltstellen der frühen BRD ist, dass auch die Medien dazu hauptsächlich geschwiegen haben.

fathaland slim
11:38, Wolfgang GA

>>Über respektlosen Umgang mit Frauen ist mir jedenfalls, was ihn betrifft, nichts bekannt.<<
______
Nun ja, ...
https://www.welt.de/geschichte/article115386989/Willy-Brandt-und-seine-…“<<

Ich habe den Link mal vervollständigt.

Und wieder frage ich:

Na und?

Sexuelle Dienstleistungen gegen Bezahlung. Landläufig Prostitution genannt. Auf freiwilliger Basis. Das ist zwar nichts für mich, ich habe damit aber keinerlei Probleme. Ich kenne Leute, die in diesem Gewerbe tätig sind. In meinen Augen ein ehrbares Gewerbe.

Walter2929
11:09 von fathaland slim

>>Ich würde es nivellierenden Relativismus nennen.<<

Da sehe ich eine sehr enge Verwandtschaft mit 'alternativen Fakten'. Sehr gute Interpretation.

Wolfgang GA

um 11:47 von MartinBlank
um 11:22 von Wolfgang GA
Ihr Beitrag zeugt von großer Unkenntnis.
Ich empfehle Ihnen den wiki-Artikel "United Ireland". Leider gibt es den nur auf Englisch.
_____
Ich kenne den Artikel.
Sie meinen also, wenn ich als Kolonialherr das ganze Territorium (Irland) nicht mehr unter Kontrolle halten kann, dann habe ich als Kolonialherr aber das Recht, Macht und Einfluss, um mir ein gehöriges Stück herauszupicken?

Gruß, Wolfgang

schabernack
11:31 von Dr Aleksandr Mishkin

«Deutschland ist vorbildlich
Aus meiner Sicht als quasi Außenstehendem hat Deutschland seine unrühmliche Geschichte aus Monarchie, Kolonialismus und Drittem Reich sehr gut aufgearbeitet. Die Auseinandersetzung mit der teils menschenverachtenden Vergangenheit hat offen und fair stattgefunden und findet immer noch statt.»

Vorbildlich was die Aufarbeitung der Nazi-Diktatur und von WK2 angeht ganz sicher. Vergleicht man es mit Japan als 2. Aggressor aus der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts in Südostasien … dann um so mehr. Und die Bereitschaft, das auch weiterhin zu tun, ist in DEU auch ungebrochen.

Hinsichtlich Kolonialzeit Deutschlands ist das aber weit weniger ausgeprägt. Unverständlich, da DEU eine vergleichsweise späte und nur kleine Kolionalmacht war. Mit der wichtigsten Ex-Kolonie DEU-SW-Afrika-Namibia ist das Thema "Herero" … Vertreibung, Ermordung, Kunstraub … nicht geklärt. Auch zur Südsee und Papua-Neuguinea nicht. Dabei ist das "Kleinkram" im Vergleich zu 1933 Folgejahre.

fathaland slim
11:48, Bernd Kevesligeti

>>Frankreich, profitiert heute noch
wirtschaftlich von der neokolonialen Franc-Afrique-Zone (14 Länder), bestehend aus ehemaligen Kolonien.<<

Und Großbritannien vom Commonwealth. Bestehend aus ehemaligen Kolonien.

teachers voice
re 11:22 krittkritt: Verharmlosung?

>>Verharmlosung des Faschismus.
@11:06 von teachers voice
Für mich wirkt Ihre Verharmlosung des Massenmörders Bandera gerade nicht wie eine verantwortungsvolle Auseinandersetzung mit der eigenen Vergangenheit.
Und in Russland ist eine starke Rechte neben den Kommunisten in der Opposition.<<

Mir ist schleierhaft, wie Sie darauf kommen, ich würde den „Faschismus“ „verharmlosen“. Nur ist meines Wissens kein „Banderas“ in der ukrainischen Regierung und die Rechtsradikalen sind dort bei den letzten Wahlen nahezu untergegangen. Sie hingegen versuchen hier permanent, einen „Banderas“ als ukrainischen Regierungschef darzustellen. Das ist doch allzu durchsichtig!

Vor allem angesichts Ihrer ebenso hartnäckigen Verteidigung des russischen Autoritarismus, in dem es überhaupt keine Opposition im Wortsinne gibt. Ergo die von Ihnen genannten Personen und Parteien Teil des regierenden Systems sind.

Eines Systems, das auf Revanchismus baut und permanente Bauernfängerei betreibt.

Der Lenz
@ Dr Aleksandr Mishkin um 11:31

>Aus meiner Sicht als quasi Außenstehendem hat Deutschland seine unrühmliche Geschichte aus Monarchie, Kolonialismus und Drittem Reich sehr gut aufgearbeitet. <

Danke, aber als der Innensicht hat man trotz allem oft das Gefühl mit einem unsäglichen Spiel von Schuldabwälzung auf Andere, Fakten-klitterung bis -umkehr und Beweisführung durch Nutzung Historischer Propaganda als "Beweis" zu tun hat.

Das auch andernorts die realen Abläufe durch eine von diesen, manchmal nur in entscheidenden Details, abweichende "Offizielle Erzählung" unsichtbar gemacht werden was zu einem Realen Unwissen über die eigene Geschichte führt habe ich immer als vergleichbar Tragisch empfunden.

Der Lenz
@Tada um 11:50

>@ Dr Aleksandr Mishkin
"Ich finde den Sturz der Statuen von Sklavenhändlern und anderen Unterdrückern richtig."Am 09. April 2021 um 11:22 von Dr Aleksandr Mishkin

*

Ich bin mir sicher, dass man einen entsprechenden Antrag auf Entfernen der Statue hätte einreichen können ohne zu randalieren.<

Hätte man wahrscheinlich. Die Frage wäre dann gewesen ob der Antrag in einer Sitzung abgelehnt, oder gleich beim Erstellen der Tagesordnung als "Unwesentlich" gestrichen worden wäre.

Karl Maria Joseph Wüllenhorst Felleringe
11:22 von Dr Aleksandr Mishkin Heldensturz

also müssen auch alle kolumbusstatuen und selbstverständlich von Che auch geschleift werden?

realitychecker
Rechte Geschichtsklitterei

Ein schönes Thema.
Wie geschaffen, dass hiesige Whataboutism-Akrobaten und von löchrigem Halbwissen beseelte Foristen wieder nur im dritten oder vierten Satz bereits unterbringen wollen, das das letzte Mal als fundamentalistische Nationalisten von deutschem Boden aus Holocaust, Zerstörung & Leid über die Welt brachten..., dass das ja alles relativ zu sehen wäre "und jetzt mal die Briten...und so!"

Kann man sich nicht einmal am Thema des ts-Beitrags entlang konkret mit dem Thema der Aufarbeitung des Rassismus in der britischen Kolonialgeschichte und im gegenwärtigen Alltag in UK auseinandersetzen ohne gleich in Geschichtsrelativierung zu verfallen, den Rechtsradikale immer sofort "drauf haben"?

Gestern abend gab's hier eine Kommentarmöglichkeit zu Nordirland ... und genauso glänzten "unsere" Rechtsaußenforisten und Forenmaskottchen mit Hang zur griechischen Mythologie auch nur mit Unwissen und einem geklauten Zitat aus jedem zweiten Irland-Reiseführer.

Mal beim Thema bleiben!

Sisyphos3
11:22 von Dr Aleksandr Mishkin

zu dieser Einstellung kann man stehen

Nur sollte man auch konsequent sein
sich in 100 .... 200 Jahren wieder so einer Diskussion zwischen " Modernisierer und Traditionalisten" stellen
Dann wieder beginnen Statuen und Denkmäler einreißen, Straßen und Plätze umbenennen,
die dann unpopulär sein werden
und sie können versichert sein, das wird so kommen, weil das Weltbild und die Maßstäbe der Menschen
bleiben nicht in 2021 stehen

saschamaus75
@11:13 von Hador Goldscheitel

>> Stattdessen muss das Augenmerk auf die
>> weniger bekannten Personen gelenkt
>> werden

Spielen Sie jetzt evl. auf Familie Stoschek aus Coburg an? oO

Die werden doch regelmäßig von Jan Böhmermann (ZDF) beleuchtet. -.-

schabernack
11:48 von Bernd Kevesligeti

«Frankreich, profitiert heute noch
wirtschaftlich von der neokolonialen Franc-Afrique-Zone (14 Länder), bestehend aus ehemaligen Kolonien.»

Alle Ex-Kolonialmächte profitieren in der einen oder anderen Art bis heute von ihrer kolonialen Vergangenheit. FRA vor allem mit der in Afrika, GB aus der Gesamtheit vom Empire. Und seien es nur die Sprachen, die die Ex-Kolonialherren bis heute als Landessprachen hinterließen.

Mit Englisch, Spanisch, Französisch, Portugiesisch kommen Sie oder war anders quasi auf allen Kontinenten der Welt sprachlich gut klar. Nur in den Kolonien in Asien war Sprach-Kolonialismus nicht erfolgreich.

Andererseits kann man Kolonialgeschicht über Jahrhunderte auch nicht tilgen, und zu ungeschehen machen. Wie Kriege ohne direkten kolonialen Zusammenhang hat das die Geschicht geprägt, wie sich heute Länder und Abhängigkeiten darstellen.

Auch sind Konfrontation + Aufarbeitung der Ex-Kolonialherren mit dem eigenen Wirken unterschiedlich. GB sieht "Commonwealth".

Anderes1961
@Giselbert

"
Am 09. April 2021 um 12:13 von Giselbert
@ 11:40 von Anderes1961

"Dennoch fröne ich bei einer solchen Diskussion nicht dem Egoismus und mache mir als Erstes Gedanken, wer mir das Geld zurückgibt für die Adressenänderung, wenn es um die geschichtliche ..."

Nachtrag:
Außerdem spreche ich nicht für mich (bin ja nicht von einer Adressänderung betroffen), ich denke an die Betroffenen. Das hat mit Egoismus wohl NICHTS zu tun, sondern bedeutet eher selbstloses Eintreten für jemanden anderen."

Ich sagte ja bereits, es ist schön, wenn Sie sich um einen "kleinen Leut" wie mich Gedanken machen. Bei meiner Einschätzung Ihres Posts habe ich auch das berücksichtigt, was Sie hier sonst so schreiben. So kann man sich Egoismus auch als Altruismus schön reden. Ich bleibe bei meiner Einschätzung.

Hador Goldscheitel
RE: BuriedBumper um 12:06; von Hador Goldscheitel 09:26

Vom völligen tilgen historische Persönlichkeiten im öffentlichen Raum bis hin zur unkonnontierten Präsentation von Denkmälern usw. gibt es noch viel "Graustufen", die jeweils unterschiedlich bewertet werden mögen. Einerseits mögen kleine Hinweise reichen, andererseits werden auch Bildnisse womöglich in Museen besser aufgehoben sein. Wie schieb hier passend ein Mitforist: "Die Menge macht das Gift!"

Übrigens ist Ihr Gedanke zu historischen Parks ist mir ein durchaus angenehmer.

Gruß Hador

Account gelöscht
von fathaland slim 12:06

So ist es. Sich in den ehemaligen Kolonien eine Währung halten, deren Wechselkurs man nach gut dünken selber bestimmt. Und für deren Teilnahme die ehemaligen Kolonien, die Hälfte ihrer Devisenreserven bei der Zentralbank der Vormacht hinterlegen müssen....

fathaland slim
12:40, Sisyphos3

>>Nur sollte man auch konsequent sein
sich in 100 .... 200 Jahren wieder so einer Diskussion zwischen " Modernisierer und Traditionalisten" stellen
Dann wieder beginnen Statuen und Denkmäler einreißen, Straßen und Plätze umbenennen,
die dann unpopulär sein werden
und sie können versichert sein, das wird so kommen, weil das Weltbild und die Maßstäbe der Menschen
bleiben nicht in 2021 stehen<<

Genau das ist es, was ich nivellierenden Relativismus nenne. Die Menschheitsgeschichte als Abfolge von Moden begriffen. Menschliche Werte? Nichts als Modeerscheinungen.

Man kann es auch zynischen Nihilismus nennen.

Hador Goldscheitel
RE: saschamaus75 um 12:43; @11:13 von Hador Goldscheitel

***Spielen Sie jetzt evl. auf Familie Stoschek aus Coburg an? oO

Die werden doch regelmäßig von Jan Böhmermann (ZDF) beleuchtet. -.-***

Sie meine die Familie Stoschek mit bezug zu Max Brose demWehrwirtschaftsführer von 1938 bis 1945 ?
Nicht direkt, aber Herr Böhmermann hat die Familie offensichtlich "gefressen", und in der Tat ... die Geschichte der Familie dient als exemplarisches Beispiel für "vergessene historische Persönlichkeiten" !

Gruß Hador

Der Lenz
@ realitychecker um 12:40

>Mal beim Thema bleiben!<

So sehr ich ihren rant verstehe so klar ist doch auch das der Bezug zu Forderungen nach Denkmalbeseitigungen und Straßenumbenenungen hierzulande der im Zuge der selben Bewegung verbalisiert wurde/wird eine Diskussion gerade dieser legitimiert.

fathaland slim
13:05, Bernd Kevesligeti

>>von fathaland slim 12:06
So ist es. Sich in den ehemaligen Kolonien eine Währung halten, deren Wechselkurs man nach gut dünken selber bestimmt. Und für deren Teilnahme die ehemaligen Kolonien, die Hälfte ihrer Devisenreserven bei der Zentralbank der Vormacht hinterlegen müssen....<<

Eine Währung als Instrument von Ausbeutung und Unterjochung.

Ich kenne die Erzählung und bin der Meinung, daß sie vom Wesentlichen ablenkt. Währungsesoterik.

Sisyphos3
13:11 von fathaland slim

Menschliche Werte? Nichts als Modeerscheinungen
.

Jeder Mensch ist irgendwie das Kind seiner Zeit
Warum unterstellen sie mir, ich rechtfertige das Tun damals ?
Ich rechtfertige lediglich dass die Menschen damals glaubten das "Richtige" zu tun
Ebenso wie die Menschen heute glauben das "Richtige" zu tun
nicht mehr aber auch nicht weniger !

und mal nebenbei gefragt,
hätten sie wirklich im Mittelalter oder so gelebt
wie hätten sie sich verhalten ?
nach den Lehren der Aufklärung, die erst Jahrhunderte später entstanden ?
oder wäre es für sie nicht auch das selbstverständlichste auf der Welt gewesen,
bei Hexenverbrennungen dabei zu sein, oder aus Zeitvertreib bei normalen Hinrichtungen ?

.

das ding
3:11 von fathaland slim

"Man kann es auch zynischen Nihilismus nennen."

Gute Formulierung, die trifft es.

MRomTRom
12:40 von realitychecker | Scheint echt schwer zu sein

Zitat: Kann man sich nicht einmal am Thema des ts-Beitrags entlang konkret mit dem Thema der Aufarbeitung des Rassismus in der britischen Kolonialgeschichte und im gegenwärtigen Alltag in UK auseinandersetzen ohne gleich in Geschichtsrelativierung zu verfallen, den Rechtsradikale immer sofort "drauf haben"?

Das scheint echt schwer zu sein 'einmal am thema des ts-Beitrags entlang zu diskutieren'.

Der Ausgangspunkt des Beitrages sind die Bemühungen von Bristol, die Sklavenwirtschaft aufzuarbeiten. Wieviele kommentieren das noch ? Die Ausflüge auf Ausweichsthemen sind oft abenteuerlich.

Wenn das Thema 'Rassismus' aufgeworfen wird, kommt ein Bienenstock ins Schwirren. Da der aus Sicht von Rassisten nicht so genannt werden darf, werden die akrobatischsten Verrenkungen gemacht, um ihn zu relativieren und seine geschichtlichen Figuren zu entschuldigen.

das ding
13:32 von Sisyphos3

"und mal nebenbei gefragt,
hätten sie wirklich im Mittelalter oder so gelebt
wie hätten sie sich verhalten ?
nach den Lehren der Aufklärung, die erst Jahrhunderte später entstanden ?"

Ihr ganz offensichtlich leider sehr rundimentaeres Geschichtswissen, zum Teil woh Mainstream und zudem sehr westlich zentriert, (was nichht heisst, das woanders ein besseres Zentrum ist) laesst ihnen nur die Erkenntnis, das es so SEIN MUSS, wie sie es vermuten. 90 prozent Boesheit der Menschheit mag sein, aber die 10 Prozent "Gutheit" sind existent und waren es immer. Im Homo Sapiens - also in jedem. Schon die reine Vernunft kann das herauskitzeln.

schabernack
13:32 von Sisyphos3

«und mal nebenbei gefragt,
hätten sie wirklich im Mittelalter oder so gelebt
wie hätten sie sich verhalten ?
nach den Lehren der Aufklärung, die erst Jahrhunderte später entstanden ?
oder wäre es für sie nicht auch das selbstverständlichste auf der Welt gewesen,
bei Hexenverbrennungen dabei zu sein, oder aus Zeitvertreib bei normalen Hinrichtungen ?»

Als ob alle Menschen im Mittelalter genau so gezwungen gewesen wären, zur Hexenverbrennung oder Hinrichtung zu gehen, wie Sie heutzutage jeden Samstag gezwungen sind, zum Fußballspiel Ihres Vereins ins Stasion zu gehen, oder zum Auswärtsspiel mit zu fahren.

Jeder ist ein Kind seiner Zeit mit den zur Verfügung stehenden Möglichkeiten. Die Frage, was man im Detail im Mittelalter gemacht hätte, ist sinnfrei, da niemand heute Lebender jemals im Mittelalter lebte. Die Aufklärung fiel nicht wie Manna eines Tages vom Himmel. Auch die hat eine Vorgeschichte mit Entwicklung schon weit vor der Franz. Revolution.

Alles hat auch Vorgeschichte.

Anderes1961
@MRomTrom

"
Am 09. April 2021 um 13:35 von MRomTRom
12:40 von realitychecker | Scheint echt schwer zu sein

Zitat: Kann man sich nicht einmal am Thema des ts-Beitrags entlang konkret mit dem Thema der Aufarbeitung des Rassismus in der britischen Kolonialgeschichte [...] ohne gleich in Geschichtsrelativierung zu verfallen, den Rechtsradikale immer sofort "drauf haben"?
[...] Der Ausgangspunkt des Beitrages sind die Bemühungen von Bristol, die Sklavenwirtschaft aufzuarbeiten. Wieviele kommentieren das noch ? Die Ausflüge auf Ausweichsthemen sind oft abenteuerlich.

Wenn das Thema 'Rassismus' aufgeworfen wird, kommt ein Bienenstock ins Schwirren. Da der aus Sicht von Rassisten nicht so genannt werden darf, werden die akrobatischsten Verrenkungen gemacht, um ihn zu relativieren und seine geschichtlichen Figuren zu entschuldigen."

Nur der Vollständigkeit halber: Es gibt auch Foristen, die brauchen nicht mal akrobatische Verrenkungen, um Rassismus zu rechtfertigen. Manche tun es ganz offen.

das ding
Gedenken dem Denken

Denkmaeler sind Verehrungen. Kommt wohl von Gedenken und nicht von Denken. Geschichtsunterricht ist was anderes. Objektiv und progressiv, den Prozess zum Beseren kennen und nachvollziehen. Man kann schon durchaus stolz sein auf so manches in der Geistesgeschichte - und damit ganz klar einteilen in Gut und nicht gut und wo und wann.

Account gelöscht
von fathaland slim 13:23

Mit Esoterik hat das nichts zu tun.
Die 1945 von Frankreich in seinen Kolonien ausgegebene Währung CFA-Franc ist fest an den Euro gebunden (1 Euro zu 655.957 CFA). Bestimmt von Paris.
Sie macht Exporte aus den ehemaligen Kolonien teuer. Umgekehrt gut für subventionierte EU-Produkte. Kaum eines der CFA-Länder hatte seit der Unabhängigkeit eine positive Handelsbilanz. Entwicklung wird verhindert(Artikel "Afrika, prowestlich" von Arnold Schölzel und "Eine Währung, die polarisiert" Deutsche Welle).

MRomTRom
13:44 von Sisyphos3 | Der Traum der Geschichtsrevisionisten

"Ich denke man sollte Handlungen auch im Zusammenhang mit der Zeit betrachten,
mit den Augen der Menschen damals und nicht mit den Augen von heute"

Nach dem Maßstab kann nicht nur der Kolonialismus sondern auch der Holocaust, der ja bereits Geschichte ist und von den damals lebenden Zeitgenossen anders bewertet worden ist, relativert werden.

In unmoderierten Foren wie youtube findet man Ihre relativierenden Positionen in den Kommentarspalten zur jeder Dokumentation über das 3. Reich, Kriegsverbrechen und Rassengesetze von der einschlägigen Gemeinde.

Zum Beitrag, um mal konkret zu werden. Ein Einwohner von Bristol, der zu den negativ von der Geschichte des Sklavenhandel betroffenen Menschen gehört, soll also vor dem Denkmal des Sklavenhändlers, das nicht als Mahnmal sondern als Ehrenmal aufgestellt wurde, Respekt haben ?

Sisyphos3
14:03 von MRomTRom

wo relativiere ich Verbrechen ?
und überhaupt wer bestimmt denn,
ob ein Denkmal als Mahnmal oder als Ehrenmal zu betrachten ist ?

Mit welchen Augen gehen sie in eine Galerie rein und betrachten die Bilder ?
1. Toll wie schön die alten Meister malen konnten
2. wie viele Menschen wurden ausgebeutet und versklavt um so nen Luxus zu zahlen ?
von den Schlössern ganz zu schweigen

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