Ihre Meinung zu Ischinger zu Rüstungskontrolle: "Große sicherheitspolitische Aufgabe"
Rüstungskontrolle bleibt für Europa dringend wichtig, auch wenn künftige Konfliktherde andernorts liegen, sagt der Chef der Münchner Sicherheitskonferenz: Ein Konflikt um Taiwan träfe die EU "in Sekundenschnelle".
Es ist richtig, dass Herr Ischinger die chinesische Position bestätigt, die USA und Russland müssten auf das niedrige chinesische nukleare Waffenarsenal abrüsten. Radikaler ist die Linie von Papst Franziskus, der nicht nur bei seinem Besuch in Hiroshima betonte, dass Einsatz und schon Besitz von Atomwaffen unmoralisch ist, weil "ein Zwischenfall oder die Verrücktheit eines Verantwortlichen" die ganze Menschheit zerstören kann. Franziskus betont, dass das gehöre in den Katechismus der Kath. Kirche. Er bezieht sich ausdrücklich auf Einstein, der sagte: "Der Vierte Weltkrieg wird nur noch mit Stöcken und Steinen ausgetragen werden.“
Bezweifeln muss man allerdings, ob die Münchner Wehrkundetagung, wie sie früher ehrlicher hieß, wirklich einen Beitrag zur Ächtung des Krieges als himmelschreiendes Unrecht angesichts weltweiter Armut leisten will; sonst hieße die Tagung längst statt Sicherheits-"Friedenskonferenz", denn mit dem Begriff "Sicherheit" legitimiert man seit jeher jede Aufrüstung.