Ein Sarg wird vom Hanns-Lilje-Heim in Wolfsburg abtransportiert

Ihre Meinung zu Corona-Pandemie: Übersterblichkeit in Europa gewachsen

In Europa sind innerhalb von vier Wochen Zehntausende Menschen mehr gestorben als im gleichen Zeitraum der Vorjahre. Bei den über 65-Jährigen lag die sogenannte Übersterblichkeit bei fast 50.000 Personen. Von Patrick Gensing.

...mehr ...weniger
Dieser Artikel auf tagesschau.de
Kommentieren beendet
95 Kommentare

Kommentare

Bernd Wischert
Seriös oder doch nur Volkserziehung?

Ich habe die letzten Tage einige Diskussionen mit Leuten geführt, die Verschwörungstheorien anhängen, insbesondere was Corona betrifft. Berichte wie dieser erschweren es mir, mit solchen Leuten zu diskutieren, da solche Berichte solche Leute in ihrer Meinung bestärken - leider zu Recht.
Es war sicher gut gemeint, die Zahlen von 2018 wegzulassen, die wegen der schweren Grippewelle sicherlich hoch ausgefallen sind. Volkspädagogik eben: Die Leute könnten damit nicht umgehen, also lassen wir sie lieber weg. Was soll das? Ich jedenfalls komme mir veralbert vor!

WirSindLegion
@16:38 von Möbius: Ist einfach: Wegen viel zu wenig Tests....

Ich denke, die reale Zahl an Infizierten liegt 3x bis 5x höher als bekannt = getestet. So einfach.
Dann kommt man wie bei der Studie in Heinsberg zu einer Mortalität von 0,3 - 0,7 %. Davon dann Altersschnitt von 82.
Und niemand ohne Vorerkrankung. Viele Vorerkrankungen auch unbekannt - erst bei der Autopsie entdeckt.
Ich gehe auch nicht wegen Schupfen zum Arzt geschweige denn ins Krankenhaus. Auch nicht wegen einer Erkältung oder einem leichten grippalen Infekt.
Ich melde Überstunden-Abbau mit einem anderen Grund (privat......) auf der Arbeit an oder 1-2 Tage Urlaub und kurier das aus.
Eine "richtige" Grippe hatte ich seit der Jugend = 25 Jahre nicht mehr.

Erst denken
Statistiken sind grad ganz schwierig!

Sämtliche Zahlen und Fakten, die uns insbesondere von der TS im Stundentakt präsentiert werden, sind aktuell max. unsicher. Jeden Tag gibt’s die Infektionszahl ohne Bezug auf die Zahl der durchgeführten Testungen. Dunkelziffer kennt keiner. Dann war die Verdopplungszeit das Maß aller Dinge, jetzt ist’s die Reproduktionszahl, die sich aber leider u.a. wieder auf die Infiziertenzahl bezieht. Hoffentlich weiß Herr Wieler noch, was er da rechnen muss und wie fehlerbehaftet die Zahl ist. Und nun erklärt uns Herr Gensing die Übersterblichkeit. Schön passend, so dass Schweden auf jeden Fall schlecht wegkommt. Weil die ja genau wie alle Fachleute, außer Herrn Drosten, in die Kategorie: gefährlich, Verschwörungstheoretiker, etc. gehören. Unfassbar! was die TS unter objektivem Journalismus versteht. Schon mal drüber nachgedacht, dass das in Zeiten wie diesen, extrem wichtig wäre!!! Und Belgien hat so eine hohe Rate, weil jeder Verdachtsfall auch mitgezählt wird. Wie zählt der Rest??

dermulla
16:38 von Möbius

"Vorsichtig ausgedrückt, scheint es offenbar Normvarianten in der Proteinsequenz des Rezeptors zu geben, die evtl. das Andocken des Virus nicht erlauben würden. Die Menschen mit dem für dieses Protein codierenden Gen wären dann auf natürliche Weise immun,"

Da Raucher stark unterdurchschnittlich an Covid19 erkranken, könnte man mit der gleichen Logik behaupten, rauchen schütze vor Covid19. Könnte man, muß man aber nicht.

draufguckerin
in 14 Tagen werden wir die Folgen des Leichtsinns sehen

Das Gejammere der Menschen/Foristen mit kindlichem Gemüt, die nicht in der Lage sind, zum Zwecke der Seuchenbekämpfung, Triebverzicht oder auch nur Selbstdisziplin zum Schutz der Mitmenschen zu leisten, scheint zu wachsen. Wie Kleinkinder vor dem Süßigkeiten-Regal. „Neiiiin, Mama, ich will …. jetzt!!!“ Keine Selbstkontrolle, nur: „Ich will Klamotten kaufen / Ich will im Restaurant essen / Ich, ich, ich …
Oh, wie schön wird das sein: Endlich nicht mehr die Langeweile mit Partner und Familie ertragen zu müssen, endlich wieder die Kinder loszuwerden, endlich nicht mehr selbst kochen zu müssen …
Dazu legt (oder lügt) man sich gerne die Warnungen der Epidemiologen, Virologen und Politiker aus, wie es passt.
Und selbst als mit 'ner 5 in Mathe rechnet man den Fachleuten vor, wie falsch sie gerechnet haben.

chris 189
@ Möbius 16:38

Ich glaube nicht, dass Südeuropäer genetisch im Nachteil bez. Corona sind.

Wenn man sich die Hotspots ansieht, also zB in Italien Bergamo, in Spanien Madrid, New York, und nicht zuletzt das irgendwo gerade sehr betroffene Manaus in Brasilien, stellt man fest, dass die betroffenen Gebiete eine erhebliche Luftverschmutzung aufweisen.

Dazu gab es am 20.4. auch ein Bericht bei worldometer, muss man unter die Meldewerte für die Länder runterscrollen. Da wurde eine sehr erhebliche Abhängigkeit der Todesfälle zu der NO2 Konzentration in den entsprechenden Gebieten bemerkt.

Harpie
Gegenüberstellung zu Geburten

Wirklich interessant wäre doch die Gegenüberstellung der Sterbezahlen mit den Geburtenzahlen. Ich gehe davon aus dass immer noch viel, viel mehr Menschen auf der Erde jeden Tag geboren werden als sterben. Und solange dass der Fall ist muss sich niemand um den Fortbestand der Menschheit sorgen machen...oder sollten wir uns gerade wegen diesen hohen Geburtenzahlen Sorgen machen?

kleinermuck2012

Warum hat man denn bei der Tabelle „Übermässige Todesfälle in 24 europäischen Staaten“ das Jahr 2018 ausgespart?
Tipp: Warten wir ab, wie sich die Zahlen im Jahresverlauf entwickeln.
MfG

FritzF
Am Ende sind alle schlauer

und von den Verstorbenen hat sich noch keiner beschwert. Also alles im Lack?

zuma
Basiszahl

Monatlich sterben in der EU in normalen Zeiten ca. 400.000 Menschen. Diese Basiszahl ist zum Verständnis der Übersterblichkeit hilfreich wurde aber wohl im Artikel vergesssen.

VfG
@KlausDieterPöschl

"sterben zu mindestens 90 % nur Menschen JETZT daran, die enorme Vorerkrankungen hatten und binnen eines Jahres so oder so an diesen verstorben wären."

Vorgestern berichtete in report-münchen Dr. Matthias Baumgärtel vom Klinikum Nürnberg. Dort sind "im Wesentlichen Patienten ohne relevante Vorerkrankungen gestorben und zwar nicht Patienten, die man als alt bezeichnen würde.“

Clemens Wendtner (Klinikum Schwabing) berichtete auf Zeit-online, "dass in seiner Klinik regelmäßig auch Patienten zwischen 20 und 40 Jahren künstlich beatmet werden müssen."

Und wenn diese dann überlebt haben, bedeutet"Genesen" nach schwereren Verläufen anscheinend nicht unbedingt zurück zu einem Leben wie vorher, siehe hier: https://is.gd/0qptvy

 

faktenfrei.de

Übersterblichkeit deutlich gewachsen... sagt die Überschrift des Artikels... beim Lesen der Kommentare gewinne ich hin und wieder den Eindruck, daß der Artikel im Anschluß aber nicht unbedingt gelesen wurde.

Oder nicht verstanden.

Ein paar allgemeine Punkte:
- Der Virus SARS-CoV-2 ist noch kein Jahr aktiv, soweit bekannt
- Vergleichszeiträume zur Übersterblichkeit machen Sinn in Zeiträumen, wo SARS-CoV-2 dann auch aktiv war, sofern es um einen möglichen Einfluß geht
- Es wurden Gegenmaßnahmen getroffen, die es bisher nicht gab
- Gegenmaßnahmen helfen nicht nur bei Infektionsvermeidung bei SARS-CoV-2, sondern auch bei allen anderen Infektionskrankheiten

Usw.

Mewingdog
Es liegt keine dramatische Übersterblichkeit vor!

Es liegt schlicht und ergreichend keine dramatische Übersterblichkeit vor! Die Spitze der Todeszahlen in der zweiten Kalenderwoche des Jahres 2017, dem damaligen Höhepunkt der Grippewelle in Europa, lag bei über 70.600, die Spitze dieser sog. Corona-"Pandemie" liegt in Europa bei 73.000, zufälligeweise etwas später. Aber diese Zahlen sind absolut vergleichbar. Die Übersterblichkeitsperiode im Jahr 2018 war insgesamt flacher verglichen mit 2020, aber dauerte wesentlich länger. Damit ist die zentrale Message des Artikels widerlegt.

zoro1963
@Simfast

Sie sollte nicht die Zahlen aus ganz Italien berechnen. Das Virus wütet in Norditalien! Außerdem kommen jetzt kaum noch Verkehrstote hinzu. Arbeitsunfälle auch nicht.

Peter Meffert
Sterblichkeit und Krankheitsverlauf

Ich glaube, sowohl H.Gensing wie auch die meisten Foristen hier sitzen einem fatalen Missverständnis auf. Die starre Fixierung auf Todeszahlen (und dann noch bei meist über 80jährigen Menschen) lenkt vom Hauptproblem ab, nämlich der möglichen Überlastung des Gesundheitssystems UND den Folgen für genesene, aber an der Lunge geschädigte Patienten. Es ist durchaus möglich, dass die "Übersterblichkeit" (furchtbares Wort) nur unbedeutend höher liegt als in anderen Jahren, aber wer die Bilder aus Italien, Frankreich, Spanien gesehen hat, müsste eigentlich verstanden haben, dass der Kollaps des Gesundheitssytems durch zu viele beatmungspflichtige Patienten die eigentliche Gefahr darstellt. Deshalb sterben dann auch mehr Menschen als bei einer "normalen Grippe", weil sie nicht behandelt werden können. Wir konnten das durch sinnvolle Maßnahmen bisher verhindern, aber die Langzeitfolgen für Menschen mit geschädigter Lunge werden uns auch noch einholen. Deshalb keine zu frühe Lockerung!

DeHahn
Jeder ist sich selbst der Nächste!

Hier einige Zahlen zum Thema:

Hungertote pro Tag = 24.000 → 8,64 Millionen im Jahr

HIV-Tote = ca. 1 Million im Jahr

CORONA-Tote = 186.500 in 3 Monaten →
746.000 im Jahr

Jeder ist sich selbst der Nächste, oder?

Leipzigerin59
Man sollte sich wirklich ...

... die Kurven auf Euromomox anschauen und erkennt für die hart betroffenen Länder die Spitzen des z-scores.

Warum D jedoch nur mit Berlin und Hessen vertreten ist, weiß ich nicht.
Da wären die Kurven für BW, BY und NRW interessant.

Das fehlende Jahr 2018 ist ein Mangel des Artikels.

Dennis K.
Zweierlei Maß...

"Die meisten Experten halten wenig von solchen Vergleichen, da es gegen das neuartige Coronavirus weder Impfschutz noch eine Immunität in der Bevölkerung gibt."

Ja, aber das gleiche gilt auch immer, wenn eine Grippe 21.000 oder 25.000 Todesopfer fordert. Denn in diesen Fällen, wenn die Grippe-Sterblichkeit statistisch signifikant höher liegt als sonst, war auch immer ein neuer Influenza-Erreger im Spiel, gegen den es keine Impfungen und höchstens Kreuzimmunitäten gab (die es u.U. auch bei Corona gibt...).

Kurzum: Hier wird wieder mit zweierlei Maß gemessen und einige wichtige Informationen werden ausgelassen, es wird der falsche Eindruck erweckt, man hätte gegen jeden Grippeerreger stets Impfungen und Immunitäten.

Außerdem würde ich bei einem Bericht zur Übersterblichkeit darum bitten, die Zahl der Übersterblichkeit mit der Normalsterblichkeit in Korrelation zu setzen. 10.000 Fälle Übersterblichkeit wirken bei einer Normalsterblichkeit von 1.000.000 anders als bei 20.000....

Moderation
Schließung der Kommentarfunktion

Sehr geehrte User,

Die Meldung wurde bereits sehr stark diskutiert. Alle wesentlichen Argumente sind genannt. Entscheidende neue Aspekte, die einer konstruktiven Diskussion förderlich wären, sind nicht hinzugekommen. Deshalb haben wir beschlossen, die Kommentarfunktion zu schließen.

Die Moderation