Medikamente und ein Fieberthermometer liegen auf einem Nachttisch

Ihre Meinung zu Corona-Pandemie: Weniger gefährlich als die Grippe?

Seit Tagen sorgen Aussagen für Aufsehen, wonach das neuartige Coronavirus weniger gefährlich sei als die Grippe. Als vermeintlicher Beleg dient eine Zahl von 25.000 Grippetoten. Doch der Vergleich hinkt. Von Patrick Gensing.

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160 Kommentare

Kommentare

Joachim56
Wie dem auch sei...

Vielen Dank Herr Gensing für die Klarstellungen.
Ich kann nur verwundert den Kopf schütteln, wenn ich sehe, wie in sogenannten alternativen Medien (z.B. KenFM) Tatsachen missachtet und verdreht werden, nur um gegen den Strom zu schwimmen, sich wichtig zu machen und absurde Theorien zu verbreiten. Es versammeln sich dort alle "Fachleute", die diesen Corona-Virus verharmlosen. Kein Wunder, denn Hauptanliegen solcher Kanäle ist ja nicht sachliche und umfassende Aufklärung, sondern Demagogie und Populismus.
Wie dem auch sei: Es ist besser, den Maßnahmen der Regierung zu vertrauen, anstatt ständig Zweifel zu streuen und möglicherweise Zustände wie in Italien zu riskieren. Die Politik hat jetzt die große Chance, Vertrauen in der Bevölkerung zurück zu gewinnen. Sie wären dumm, sie nicht zu nutzen. Leider haben die Ausgangsbeschränkungen auch erhebliche Auswirkungen auf die Wirtschaft und Staatsverschuldung. Das macht mir mindestens ebenso große Sorgen.

Force Majeure
Wird es doch übertrieben ?

Erstens sollte man die Gründe erkennen, weshalb es in Spanien oder Italien sehr hohe Todeszahlen gibt.
Meiner Meinung nach liegt es daran, daß die Sozial- und Gesundheitssysteme dieser Länder ihren Namen nicht verdienen.
Obdachlose, fehlende Versicherungspflicht, kein Recht auf eine Wohnung ( in Deutschland durch AlgII gesichert ) kommen noch hinzu.

25100 Tote sind ein Größenordnung höher, da spielen Schätzungen keine Rolle.
Laut RKI gab es 2017/18 knapp 9 Millionen grippebedingte Arztbesuche.

Ein Impfstoff nützt nichts, wenn man sich damit nicht impfen lässt.
Wieviele Infizierte muss es 2017/18 bei 25000 Toten gegeben haben, die einfach vergaßen, sich impfen zu lassen ?

Wieso wurde 2017 nicht reagiert ?
Warum brach das Gesundheitssystem nicht zusammen ?
Wie hoch war 2017/18 die Anzahl der Grippetoten in Italien oder Spanien ?

Warum wurde da nicht

Sänger
Corona

Ich wünsche mir einen runden Tisch in den öffentlichen Medien, wo sie alle an einem Tisch sitzen: Herr Drosten, Herr Wodarg, Herr Spahn, Frau Merkel, Herr Belsky! Oder ähnlich Gesinnte.. Gut vorbereitet, alle Fakten auf den Tisch! Es kann doch nicht sein, dass die Berichterstattung nur noch einseitig ist und alle anderen Verschwörungstheoretiker sind. Ich wünsche mir eine Diskussion miteinander und ein klares Ausstiegskonzept. Das würde das Volk doch eventuell beruhigen. Oder dem Ganzen eine Struktur geben. Wir sollen alles jetzt einfach glauben! Fakt ist doch: wir sind zum Schutz vor uns selber eingesperrt und kommen aus der Nummer nicht mehr raus.

Schrammelvatti
Grippe = Covid19

Grippe:
Plötzlicher Krankheitsbeginn(!), rasche Verschlechterung
Hohes Fieber bis 41˚ C , Frösteln und Schweißausbrüche
Starke Muskel- und Gelenkschmerzen, starke Kopfschmerzen, starke Abgeschlagenheit, anhaltende Erschöpfung über einen Zeitraum von bis zu 3 Wochen
Trockener Husten, häufig schmerzhaft.

Bei einer Grippe beginnt der Krankheitsverlauf von jetzt auf gleich und die Symptome sind schwerwiegend und können daher tödlich sein!

Bei Covid19 beginnt der Krankheitsverlauf erst mit leichten Anzeichen die sich steigern, aber auch nur leicht bleiben können. Und da es mit einer Erkältung zu verwechseln ist (leichte Halsschmerzen, möglicherweise erhöhte Temperatur, Schnupfen und Husten), ist eine Verbreitung leichter als bei einer Grippe.

Bernhardus
Würde mich interessieren,

was Ärzte und PflegerInnen der Intensivstationen von dieser Diskussion hier halten.
Ob die auch der Meinung sind, dass es sich hier lediglich um einen Massenanfall von geriatrischen Problemfällen handelt?

Cicuta virosa
Wir müssen mehr in Bildung investieren

Viele der Beiträge hier zeigen, dass wir dringend mehr in unser Bildungssystem investieren müssen. Die Unfähigkeit von normalen Bürgern und auch Politikern, Zahlen und Hochrechnungen zu verstehen geht Hand in Hand mit einer großen Skepsis gegenüber der Wissenschaft und Wissenschaftlern. Menschen, die sich nicht mit Gefühlen und Meinungen, sondern mit Fakten und Statistiken beschäftigen. Dem Virus ist egal, was man glaubt!
Was passiert den, wenn wir die Beschränkungen vorzeitig auflösen? Dann ist nicht wieder alles so wie vorher! Die Kneipen sind offen, aber es geht keiner hin. Die Parks sind wieder geöffnet, aber die Menschen sind zuhause und pflegen ihre kranken Angehörigen, die Leute wollen einen Termin beim Friseur, aber der ist leider gestorben...Einfach ausgedrückt: Die wirtschaftlichen Probleme, die wir mit Quarantäne haben sind ein Vogelschiss zu dem Problem, was wir haben, wenn wir die Quarantäne vorzeitig beenden. Dann haben wir eine Wirtschaftskrise und tausende Tote.

kaidoh
Dem Virus ist es egal, dass wir nicht rechnen können

Das Problem ist leider, dass die meisten Menschen exponentielles Wachstum nicht verstehen. Sie blicken auf eine relativ geringe Zahl von Toten und denken das linear weiter. Es ist schon erstaunlich, wie viele Menschen sich in den Kommentaren epidemiologisches Fachwissen anmaßen und sich die Lage harmlos rechnen.

Fakt ist, dass die Ausbreitung exponentiell ansteigt und wir ohne die Maßnahmen eine massive Beschleunigung der Ansteckungen haben werden. Die die Rechnung ist doch sehr einfach: bei einer geschätzten Sterblichkeit von 0,5 % und der immer wieder angenommenen „Durchseuchungsrate“ von 60 % wären das in Deutschland ca. 50 Mio Infizierte und 250.000 Tote. (und das ist eine konservative Schätzung, weil die Sterblichkeit ansteigen wird, wenn die intensivmedizinische Behandlung nicht mehr hinterher kommt).

In meinen Augen rechtfertigt diese Prognose die Maßnahmen allemal. Aus dem Bauch heraus darauf zu setzen, dass schon alles nicht so schlimm wird, halte ich für zynisch.

Gilbert
An alle, die der Dame nach dem Mund reden...

Diesen Unsinn sollten Sie einmal einem Italiener erzählen. Der würde Sie glatt für wahnsinnig oder suizidär halten.

Viele Italiener sind entsetzt darüber, was solche Leute schreiben, und sie sind entsetzt, dass es immer noch Leute gibt, die absolut nichts aus den Vorgängen in ihrem Land lernen wollen. Umsonst gestorben...

Im Falle einer Epidemie reagiert man nicht, man antizipiert - auch und vor allem auf der Grundlage von Vorkommnissen und Entwicklungen in anderen Ländern!

Bravo Angela!!! (... und ich bin normalerweise kein Fan...)

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bezec69
Oberflächlicher und polemischer Beitrag

Ich halte die Maßnahmen für zumindest stark übertrieben und einen Großteil der Berichterstattung für unseriös. Da werden emotionale Bilder mit Särgen, mt Schutzmasken durch Geisterstädte patroullierende Menschen und Fallzahlenkanonaden ohne valide Datenbasis präsentiert.
Den Vergleich mit der Grippe derart oberflächlich abzubügeln, nur weil er auf der Seite von Vera Lengsfeld auftaucht, ist recht billig. Auch sollten wir uns nicht bei der exakten Benennung des Virus aufhalten.
1. Wenn vom Autor bemängelt wird, dass es sich bei den 25 000 Grippetoten in Deutschland von 2017/18 (6 Monate) um einen Schätzwert handelt, dann ist zu sagen, dass auch die Anzahl der Coronatoten nur eine Schätzgröße darstellt.
2. Die Zahl der Grippeinfizierten betrug nach RKI in der besagten Saison 334 000.
3. Einzig der fehlende Impfstoff, die Kapazitätsgrenzen eines "totgesparten" Gesundheitswesens und die weitgehende Unkenntnis über den neuen Coronavirus sind als Argumente akzeptzabel.