Schottlands Regierungschefin Nicola Sturgeon gibt das Bestreben eines neuen Referendums bekannt.

Ihre Meinung zu Schottlands Regierung will neues Unabhängigkeitsvotum

Die Tories können nun mit ihren Brexit-Plänen durchmarschieren - und Schottland zieht Konsequenzen: Schon kommende Woche will Regierungschefin Sturgeon ein neues Unabhängigkeitsreferendum anschieben.

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148 Kommentare

Kommentare

daneel
eben nicht

"Das Ergebnis kann einem gefallen oder nicht. Es ist jedoch zustande gekommen aufgrund einer zweifelsfrei demokratischen Wahl. "

"Und wie die Wahlen bestätigen, ist die große Mehrheit der Briten dafür, dieses aufgeblasene Monstrum EU schleunigst zu verlassen und das von ihnen erarbeitete Geld im eigenen Portemonnaie zu behalten."

"Also entweder ist dieses "Pro-Brexit" Wahlergebnis manipiliert oder es waren die Meldungen in der deutschen Medienlandschaft im letzten halben Jahr, die uns ja weiss machen wollten, dass die Engländer in ihrer Mehrheit für einen Verbleib in der EU sind."

Wie es in einem anderen Tagesschau-Artikel heute heißt, haben selbst bei dieser Wahl, wo Corbyn viel vergeigt hat, mehr gegen als für Brexit gestimmt. Das Ergebnis kommt von dem zutiefst undemokratischen Wahlsystem.

Poland und Ungarn werden zu Recht sanktioniert, wenn sie Demokratie missachten; warum das Vereinigte Königreich nicht? Das Wahlsystem ist das eigentliche Problem.

friedrich peter peeters
Tatkräftige Unterstützung

Das Referendum in Schottland sollte die Bevölkerung der EU tatkräftig unterstützen. Hier gibt es viele Möglichkeiten. Ansonsten wird Englands alles unternehmen ein solches Referendum zu torpedieren.

Account gelöscht
Es...

war zu erwarten das bei einem Sieg der Torries zum House of Commons (Unterhaus). Das Schottland ein zweites Referendum zur Unabhängigkeit anstrebt. Das Erste wurde unter falschen Voraussetzungen durchgeführt. Ich hoffe das Schottland unabhängig wird.

Frank von Bröckel
Hier scheint ein kleines Missverständnis vorzuliegen!

Die hier angesprochenen Schotten und Iren sind sogenannte ausdrücklich KEINE Nationalisten, sondern sogenannte Separatisten!

Nationalisten sind alle diejenigen Briten, die diesen Separatismus der Schotten und Iren ausdrücklich ABLEHNEN!

1.Senator
Genau so sollten es die...

...Iren auch machen!
Erst ein Referendum zum
Zusammenschluß eines souveränen
Gesamtirlands und dann ein Votum
für eine gemeinsame, unabhängige
EU-Mitgliedschaft!
Die Zeit ist nach 30 Jahren meines
Erachtens endlich auch hier reif
dafür!
Großbritanien macht es genau so
wie Donald Trump, GB-first und
scheiß was auf die Anderen!
Und genau so sollte es die EU auch
endlich machen, anstatt weiter
zuzulassen, dass sich GB auf Kosten
des restlichen Europas politisch
wie wirtschaftlich saniert...!!

.tinchen

Small England kann sich ja auf Trump verlassen. Oder doch nicht ?

IBELIN
Muss man das so sehen wie in Katalonien

oder ist das anders.

Biocreature
Nun ja, vielleicht ist die Zeit gekommen und auch...

...reif dafür, sich von Londons Politik zu trennen.

---

Jedes Volk sollte das Recht haben sich selbst regieren zu dürfen.
Das mag einigen komisch vorkommen, daß ich als Brexit Gegner dies sage,
da es ja bedeuten würde bzw. könnte
ich halte nichts von einer Union wie die EU.
Weit gefehlt.
Und im Übringen kann man die Verbund der Staaten innerhalb der EU nicht mit dem Bund des vereinigten Königreich vergleichen.

Die Engländer sind es nur nicht mehr gewohnt Macht abzugeben, denn sie haben diese schon zu lange für sich beansprucht.
Da müssen die "wilden" Schotten u. "aufmüpfigen" Iren stets hinter ihren Erwartungen zurückstecken.

Ich persönlich würde mir wünschen, daß Schottland u. auch Irland &Wales in der EU bleiben u. davon profetieren.

Sollen sich doch die Brexit Befürworter und allen voran Boris Johnson von Trump&Co abhängig machen.
Dieser hat ja schon ganz tolle Handelsvorschläge für die Engländer parat :-)

God save the Queen, but without
Scotland, Irland & Wales.

hjb
Warum?

Die Schotten haben doch erst abgestimmt und sich für den Verbleib im Vereinigten Königreich entschieden und warum sollte beide Kammern des Parlaments in London einem weiteren Referendum zustimmen? Die EU lässt gerne solange Abstimmen bis es passt (siehe VVE). Manchmal klappt es halt nicht (siehe VVE oder Brexit). Gerne wird dann nachgetreten bzw. es werden Horrorszenarien heraufbeschworen (z. B. Zerfall Großbritanniens). Ich wünsche dem Vereinigten Königreich viel Erfolg auf seinem Weg.

Gassi
Dann könnten andere Landesteile folgen?

Wales zB ist stark landwirtschaftlich ausgerichtet. Der Brexit könnte die Preise für Lammfleisch heftig sinken lassen, weil das europ. Festland wegfällt. Und Nordirland? Eine de facto Außengrenze werden sie ja wohl beim geordneten Brexit schon sein. Dann kann man es auch gleich vollziehen?
---
Gut gelungfne Spaltung, ihr Populisten Farage und Johnson. Wenigstens waren in dieser Wahl keine Blödeleien wie die 350 Mio wöchentlich im Rennen. Schade halt, dass es im Prinzip nur 1 Kandidaten gab: Johnson und Gegen-Johnson, die Wahl zw Pest und Cholera.

Nur Wahrheit
Konsequenzen

Natürlich wird Johnson Schottland jetzt Unabhängigkeit gewähren, denn wer Brexit will muss konsequent auch Schexit (aus UK) zulassen.
Ich lebe in England und prüfe auch schon mit den Anwohnern meiner Straße ob wir ebenfalls austreten können. Am besten wäre es, wenn jeder Mensch sein eigenes Land hätte, dann könnten wir die Probleme auf diesem Planeten bestimmt in nullkommanichts lösen.
In Wahrheit sind die nationalistischen Alleingänge der falsche Weg für unseren Planeten und unsere Kinder, weil wir auf diese Weise gar nichts im Sinne einer nachhaltigen und friedlichen Zukunft geregelt bekommen.
Demokratie ist Mist, solange der Egoismus im Menschen stärker ist als der Sinn für dauerhaften Frieden und Erhalt unseres einzigen Planeten.

fathaland slim
Um das noch mal deutlich zu machen:

Würde das britische Wahlsystem die reale Stimmenverteilung abbilden, dann wären die Tories weit entfernt von einer Mehrheit.

Das Ergebnis ist dem so genannten Mehrheitswahlsystem geschuldet.

Herr Johnson muss jetzt Farbe bekennen und seine vollmundigen Versprechungen mit Leben erfüllen.

Mal sehen.

Magfrad
Die Schotten werden am Ende auch ihre Unabhängigkeit bekommen

Auch wenn es letztlich in London entschieden wird. Der Druck auf Boris Johnson wird durch die SNP und die Schottische Bevölkerung so stark sein, dass er am Ende einem Referendum zustimmt und auch in Westminster eine Mehrheit das Referendum zulassen wird. Wenn die Schotten UK verlassen wollen, dann werden sie auch die Chance dazu bekommen. Auch eine Wiedervereinigung Irlands mit Nordirland ist sehr gut möglich und wahrscheinlich. Johnson wird einen harten Preis bezahlen für seinen Brexit.

cbecker

Aber warum ein Referendum ? Wenn man die Unabhängigkeit will, warum erklärt man die nicht einfach ? England wird schon keine Besatzungssoldaten schicken.

LESEN - GRÜBELN - NACHGEHAKT
Und täglich grüßt das Murmeltier

Was passiert, wenn die Schotten dann am Ende doch unglücklich sind? Dürfen die dann wieder zurück nach England?

@tagesschau: Schade dass die Kommentierung beim anderen Artikel so unverhofft geschlossen wurde. Abgeschickt wurde mein Kommentar noch rechtzeitig eigentlich.

Dann kommt er halt hier rein:

@Demokratienschüler

Zitat von Demokratienschüler
"Zu Schottland kommt ja noch die Wiedervereinigung von Irland und Nordirland dazu. Und dann werden beide - zusammen mit den Orkney-Inseln und den Shetland-Inseln in die EUh heimkehren und damit ist England in die Bedeutungslosigkeit gestuerzt und ein kleiner Zwerg."

Ich erinnere Sie gerne an Ihrer Prognose vom Vortag, wo Sie Johnson eine Wahlniederlage vorhergesagt haben. Vielleicht bringt eine neue Glaskugel eine bessere Sicht.

Zitat aus dem Artikel den ich kommentierte: "Die Menschen sehnen sich nach Hoffnung", sagte Swinson."

Ja mag sein, und wahrscheinlich haben die Menschen vermutlich deshalb leider so gewählt.

Einfach Unglaublich
Erst einmal...

... herzlichen Glückwunsch an den Gewinner, Boris Johnson. Er hat alles richtig gemacht.

Und postwendend haben die Remainers im Forum den Schuldigen ausgemacht. Diesmal sind es nicht mehr die abstimmungsfaulen jungen Wähler, Russland oder China- es ist das Mehrheitswahlrecht.

Und es gibt noch ein Deja Vue. Die Schotten wollen über eine Unabhängigkeit abstimmen. Die hatte 2014 ja die Junkersche EU verhindert, indem sie die Schotten warnten, dass sie dann auch aus der EU rausflögen.

Hat die mit knapper Mehrheit gewählte neue Kommussionspräsidenten die Schotten jetzt schon darauf hingewiesen, dass sie sich bei einem EU Beittittsgesuch hinten anstellen müssen, Hinter Nord-Mazedonien, Albanien und der Türkei? Und ob Spanien gerne Separatisten in der EU sähe? Es hat ja auch das Kosovo völkerrechtlich nicht anerkannt.

Aber hier im Forum wird man wieder erleben wie die Kritiker der (katalanischen) Unabhängigkeitsbewegung zu den stärksten Befürwortern der (schottischen) Separatisten werden.

fathaland slim
16:38, Frank von Bröckel

>>Die hier angesprochenen Schotten und Iren sind sogenannte ausdrücklich KEINE Nationalisten, sondern sogenannte Separatisten!<<

Schottische und irische Nationalisten sind Separatisten.

Das liegt in der Natur der Sache.

ednew
Dann sollen..

sie doch wieder in den Highlands Dudelsack spielen und um Braveheart trauern. Es werden immer mehr, die einen Nationalstaat ohne EU-Daumenschrauben wollen.

Karl Napf
16:38 von Frank von Bröckel

aber sind das nicht allesamt irgendwie populisten? die wollen doch anders als die führenden in brüssel und strassburg

LESEN - GRÜBELN - NACHGEHAKT
@daneel

Zitat: "Das Wahlsystem ist das eigentliche Problem."

Oder vielleicht doch der Mensch, der wählen gegangen ist?

fathaland slim
16:43, IBELIN

>>Muss man das so sehen wie in Katalonien
oder ist das anders.<<

Verfassungsrechtlich ist das anders.

StöRschall

Das ist die Konsequenz Johnsons.

Die dürfen sie dann spüren.

Messi
@um 16:30 von daneel

Wie es in einem anderen Tagesschau-Artikel heute heißt, haben selbst bei dieser Wahl, wo Corbyn viel vergeigt hat, mehr gegen als für Brexit gestimmt.

Ach ja? Weil das der "Experte" im Tagesschau-Artikel so sagt ist das dann auch so? Ist denn Labour gegen den Brexit? Ist denn Corbyn gegen den Brexit? Warum hat er nicht damit Wahlkampf gemacht? Warum hat er sich im Wahlkampf nie positioniert?

Das ist doch genau das Problem hier: Da wird mal eben ein Experte der gut "passt" zitiert. Der zählt mal schnell die Zahlen zusammen - und kommt so auf 52 - 48 gegen den Brexit. Völlig ausser acht lässt er dabei, dass Labour inklusive ihrer Anhängerschaft total gespalten ist.

Wer wirklich gegen den Brexit ist hätte die Liberaldemokraten in England, sie SNP in Schottland und in Wales Plaid Cymru wählen müssen. Das waren die Parteien die sich dezidiert gegen den Brexit geäussert haben. In Schottland hat die SNP entsprechend gewonnen. In England die Liberaldemokraten verloren.

StöRschall
@ Gassi Wenn ich die Wahl

@ Gassi

Wenn ich die Wahl hätte zw. Pest und Cholera, dann würde ich Cholera wählen.

-> bessere Heilungschancen

Cosmopolitan_Citizen
@Frank v. Bröckel: Fehltransfer der Begrifflichkeit Nationalist

Die "Scottish National Party" ist die dominierende Partei Schottlands mit dem Anspruch, Schottland als Nation - nicht nur als Region - zu vertreten.

Die Anhänger der Partei als Nationalisten zu bezeichnen ist ein sprachlicher Fehltransfer aus dem Englischen ins Deutsche. Der SNP geht es nicht um die völkische Überhöhung des Schottentums - was "Nationalist" zum Ausdruck brächte - sondern um den Anspruch als Nation erstmal anerkannt zu werden.

Einfach Unglaublich
@ Biokreatur

Und was haben Sie dann nochmal gegen die katalanische Unabhängigkeit?

LESEN - GRÜBELN - NACHGEHAKT
@Biocreature

Also meines Wissens nach ist Irland unabhängig und ein Brexit führt nicht dazu, dass Irland auch austreten muss.

Oder meinten Sie Nordirland?

Karl Napf
16:47 von fathaland slim

so isses. deshalb müsste eigentlich auch hillary in den USA regieren. zumindest dann wäre ein grossteil der deutschen glücklich

IBELIN
@16:44 von Biocreature

"Nun ja, vielleicht ist die Zeit gekommen und auch…
...reif dafür, sich von Londons Politik zu trennen."

Ich denke, dass dieser Trennungsunsinn anachronistisch ist.

Wenn man sich in der EU durchsetzen kann, dann kann man das auch zu Hause. Dieser Trennungsunsinn der Schotten ist hat seinen Ursprung im Erdoel ( das Dallas Europas) und nicht in der unabhaengigen Lebensgestaltung. Insofern ist er monetaer motiviert und nicht ideell.

Magfrad
@hjb 16:45

Warum die Kammern eine Referendum zustimmen werden? Weil man keinen Krieg mit Schottland riskieren wird wegen einem Unabhängigkeitsreferendum und weil die Schottischen Wähler 2014 betrogen wurden. Damals hat eine Mehrheit für den Verbleib im Königreich gestimmt, weil die Tories versprochen haben, dass Großbritannien in der EU bleibt. Wir wissen alle was danach passierte. Die Tories und ganz vorne Boris Johnson haben sich den Mist mit den Schotten selber eingebrockt.

Einfach Unglaublich
@ Danneel

Was haben Sie am Mehrheitswahlrecht nicht verstanden?

Wollen Sie den Bundesrat verbieten lassen, weil dieser nach den MEHRHEITEN in den einzelnen Ländern zusammengesetzt ist?

Magfrad
ednew 16:50

Das werden die Schotten sehr gerne machen. Es sagt viel über Sie aus, dass Sie nun pauschal die Schotten verunglimpflichen nur weil die keine Lust haben auf eine Politik von der Sie so begeistert sind. Wo sind denn die ganzen Staaten die einen Nationalstaat ohne EU Daumenschrauben wollen? Kein anderes EU Land hat an sowas Interesse. Blöd wenn die Realität nicht so funktioniert wie man will was?

wenigfahrer
Am 13. Dezember 2019 um 16:34 von friedrich peter...

" Tatkräftige Unterstützung

Das Referendum in Schottland sollte die Bevölkerung der EU tatkräftig unterstützen. Hier gibt es viele Möglichkeiten. Ansonsten wird Englands alles unternehmen ein solches Referendum zu torpedieren. "

Nichts dagegen, dann sollten aber Referendums in andern Ländern auch unterstützt werden, und da sehe ich eher schwarz.
Auch wenn die Presse ganz sicher auf die Idee in Schottland aufspringen wird, und es gut finden wird.
Wir werden sehen, was wirklich kommt, das ist ein Problem von GB, haben wir selber nicht reichlich Probleme.

karwandler
re ibelin

"Muss man das so sehen wie in Katalonien

oder ist das anders."

Allerdings, das ist anders.

Account gelöscht
re von Magfrad 16:47

Aber jetzt sind Sie für Separatismus ?
Das geht doch aber nicht,denn wenn ein Unabhängigkeitsreferendum angesetzt wird,dann kommt doch die Guardia Civil.

B. Pfluger
16:30 von daneel

"Die Meldungen der deutschen Medien im letzten halben Jahr, die uns ja weismachen wollten, dass die Engländer in der Mehrheit für einen Verbleib in der EU sind"
Aus einem heute erschienen Artikel (Interview mit Anthony Glees) geht deutlich hervor, dass
die Stimmen FÜR einen Verbleib bei 52% liegen und die der Brexit Befürworter bei 48%.
Lediglich das unglückliche Wahlsystem hat also den Sieg Johnson's möglich gemacht.
Also haben die deutschen Medien uns NICHTS
weisgemacht.

Der Nachfrager
bitte bedenken

"Am 13. Dezember 2019 um 16:34 von friedrich peter...
Tatkräftige Unterstützung

Das Referendum in Schottland sollte die Bevölkerung der EU tatkräftig unterstützen. Hier gibt es viele Möglichkeiten. Ansonsten wird Englands alles unternehmen ein solches Referendum zu torpedieren."

Wäre das nicht auch eine Form der Wahleinmischung?
Etwas das wir anderen Ländern vorwerfen?

Jeder soll für sich entscheiden was seiner eigenen Meinung nach besser für sein Land ist.
Wir als Außenstehende haben die Entscheidungen anderer Länder zu respektieren. Ob es uns passt oder nicht.

Weil das ist Demokratie!

Messi
@um 16:47 von Magfrad

Wenn die Schotten UK verlassen wollen, dann werden sie auch die Chance dazu bekommen. Auch eine Wiedervereinigung Irlands mit Nordirland ist sehr gut möglich und wahrscheinlich. Johnson wird einen harten Preis bezahlen für seinen Brexit.

Diese Mär liest man hier ja immer wieder. Aber welchen Preis denn? Fakt ist: Schottland wird finanziell massiv von England unterstützt. Und viele Schotten arbeiten in England - nicht umgekehrt. Wirtschaftlich sind das Welten zwischen Schottland und England.

Schottland ist ein wunderbares Land. Aber wirtschaftlich unterentwickelt. Ich wäre mir nicht mal sicher ob Schottland in der EU auch ein Geberland wäre (wie es GB ja immer war).

Nicht dass wir uns falsch verstehen: Das schottische Volk soll ruhig selbst bestimmen dürfen ob es zum UK gehören will oder nach Unabhängigkeit strebt. Wie beim Referendum 2014. Aber das mit dem hohen Preis bezahlen müssen Sie dann schon nochmal präzisieren. Und zwar für beide Seiten - Schottland und England.

KalliBayern
Ich ...

... hätte das nicht besser schreiben können. Schade, dass unsere ach so tolle Demokratie mich nicht gefragt hat, ob ich dieses EU-Monster möchte oder nicht. Weshalb gibt es für uns kein Referendum?

karwandler
re einfach unglaublich

"Und es gibt noch ein Deja Vue. Die Schotten wollen über eine Unabhängigkeit abstimmen. Die hatte 2014 ja die Junkersche EU verhindert, indem sie die Schotten warnten, dass sie dann auch aus der EU rausflögen."

Die Schotten musste keiner extra über die Banalität aufklären, dass die Sezession von einem EU Staat inkompatibel ist mit Beibehaltung der EU Mitgliedschaft.

Das Thema wurde im Vorlauf des Referendums reflektiert und zwar, anders als beim Brexit Referendum, wahrheitsgemäß.

Magfrad
@StöRschall 16:51

Die SNP wird es einfach haben ein Unabhängigkeitsreferendum machen zu können. Man wird Boris Johnson ganz einfach sagen: "Lieber Boris, du hast deinen Brexit und dieses Referendum war legal. Nun musst du uns unser Referendum machen lassen, egal was da am Ende bei rauskommt". Johnson und die Tories werden jetzt mit den eigenen Waffen geschlagen.

andererseits

Das ist die logischste Konsequenz: Die Schott*innen haben mir gut 2/3 Mehrheit gegen den Brexit gestimmt; das Regierungschefin Sturgeon jetzt ein neues Unabhängigkeitsreferendum für Schottland anstrebt, ist politisch erwartbar und ausrechenbar gewesen. Und alle Brexit-Befürworter, die da jetzt aufheulen oder gar mit Wortspielchen "Nationalisten" vs "Separatisten" sprachliche Nebelbomben werfen, sollten sich selbstkritisch fragen, warum sie mit so unterschiedlichem Maß messen. Den Schotten steht das selbstverständlich zu, ihre politische Zukunft autonom zu bestimmen, um nicht in den nationalistischen separatistischen Abwärtsstrudel nach dem vollzogenen Brexit auf den verschiedenen Ebenen (sozial, ökonomisch, ökologisch, kulturell...) hineingezogen zu werden.

Der Nachfrager
bitte bedenken

Am 13. Dezember 2019 um 16:30 von daneel:
"Poland und Ungarn werden zu Recht sanktioniert, wenn sie Demokratie missachten; warum das Vereinigte Königreich nicht? Das Wahlsystem ist das eigentliche Problem."

Demokratie bedeutet Mehrheitsverhältnisse.
Wenn die Mehrheit für oder gegen etwas ist, dann kann dieses per Gesetz geändert werden.

Natürlich ist die Demokratie ein Feind seiner selbst und der Freiheit.
Je nach Mehrheit kann dies auch in eine Diktatur führen wie man es in anderen Ländern sehen kann.

Wenn ein Teil der Bevölkerung an überhand gewinnt, oder rapide abnimmt, kann dies die ganze politische Landschaft aufwühlen.
Wenn immer weniger der Kirche vertrauen, dann werden CDU/CSU eines Tages Geschichte sein.(nur als Beispiel)

fathaland slim
16:59, Einfach Unglaublich

>>@ Danneel
Was haben Sie am Mehrheitswahlrecht nicht verstanden?

Wollen Sie den Bundesrat verbieten lassen, weil dieser nach den MEHRHEITEN in den einzelnen Ländern zusammengesetzt ist?<<

Kann es sein, daß Sie den Begriff "Mehrheitswahlrecht" nicht verstehen?

andererseits
@ 16:45 von hjb

Sie kennen natürlich die Antwort auf Ihre Frage: Der Brexit verändert grundlegend die Situation, daher ist auch ein neues Unabhängigkeitsreferendum in Schottland logisch und konsequent.

B. Pfluger
16:42 von tinchen

Wer sich auf Trump verlässt, der ist verlassen.
Vertragsabschlüsse mit den USA dauern ewig und bis dahin ist Trump Geschichte.
Und wie überlebt GB bis die eventuellen
Verträge greifen?
Das Selbe gilt auch für die noch auszuhandelnden Verträgt mit der EU.
Diesem Land stehen düstere Zeiten bevor.
Hinzu kommt die nun ausbrechende innenpolitische Zerreissprobe mit Schottlands
Abspaltung und möglichem Nordirischen
Anschluss an die Republik Irland.
Mal sehen was dann noch von GB übrig bleibt um für die USA attraktiv zu sein.

Barbarossa 2
17:00 von Magfrad

Wo sind denn die ganzen Staaten die einen Nationalstaat ohne EU Daumenschrauben wollen?

Davon gibt es genug, nur hält man diese Nehmerländer mit finanziellen Argumenten bei Laune.

IBELIN
@16:51 von fathaland slim

">>Muss man das so sehen wie in Katalonien
oder ist das anders.<<
Verfassungsrechtlich ist das anders."

Sie meinen deswegen ist das Bestreben der einen ungesetzlich und das der anderen gesetzlich.

Ich denke, Menschen haben dieselben Rechte. Da sollte man vielleicht das Papier anpassen.

Autograf
@ 16:45 von hjb

Ich versuche es mal zu erklären: Stellen Sie sich vor, es gibt in Deutschland 2020 einen Volksentscheid (ok, das Instrument gibt es hier nicht, aber was solls) über den Verbleib in der Nato. Eine knappe Mehrheit ist dafür. Ein paar Jahre später kommt der wiedergewählte Trump, unterwirft die Nato völlig seinem Kommando und verwendet sie, statt US-Truppen, zum Kampf gegen Nordkorea. Hierzu werden alle Nato-Statuten geändert, also auf den Kopf gestellt. Würden Sie da auch sagen, dass die Deutschen im Jahr 2022 an ihre Entscheidung in 2020 gebunden sind? Die Souveränität eine Staatsvolkes ist nichts statisches, sondern etwas dynamisches - sie kann jederzeit nach völlig freier Wahl ausgeübt werden. Grenzen (z.B. die parlamentarische Demokratie mit Wahlperioden) gibt es nur aus praktischen, nicht konzeptionellen Gründen.

tettigonia
@IBELIN,Nachfrager - Ideologische Diskussion

Achja, solange man gegen die EU Obrigkeit hetzt ist das OK. Wenn man gegen die tatsaechlichen schickanenen der Nationalistischen Zentralregierung in Londen wettert ist das anakronistisch und nicht erlaubt?

Der Nachfrager
bitte berücksichtigen

"Am 13. Dezember 2019 um 16:48 von cbecker
Aber warum ein Referendum ?

Aber warum ein Referendum ? Wenn man die Unabhängigkeit will, warum erklärt man die nicht einfach ? England wird schon keine Besatzungssoldaten schicken."

Es kann schwierig werden für andere die auch nach Unabhängigkeit streben, wie Katalonien.

IBELIN
@17:03 von B. Pfluger

"Lediglich das unglückliche Wahlsystem hat also den Sieg Johnson's möglich gemacht."

Angesichts dieser Zahlen und dieses Erdrutschsieges ist das Wahlsystem egal. Man kann sich auch die absoluten Zahlen ansehen. Die Torries liegen dabei bei 43% und Labour bei 32%. Eine ebenso klare Angelegenheit.

Autograf
@ 16:48 von cbecker

Die Schotten können nicht einfach die Unabhängigkeit erklären, weil nur das Staatsvolk als Ganzes souverän ist, nicht jede kleine Klitsche. Deshalb konnte ja auch z.B. Katalonien oder Krim sich nicht einfach per Abstimmung separieren (oder vereinnahmen lassen). Schottland benötigt für eine Unabhängigkeitserklärung die Zustimmung des ganzen britischen Volkes. Anders war es z.B. teilweise in Jugoslawien und der UdsSR, wo einzelne Teilrepubliken ein verbrieftes Separierungsrecht hatten (tja, Papier ist geduldig), das sie schon bei der Vereinigung sich ausbedungen hatten. Entsprechendes galt auch für den Freistaat Bayern, aber nicht für die Südstaaten der USA. Auch beim Völkerrecht muss man manchmal auf das Kleingedruckte achten.

Cosmopolitan_Citizen
@ Messi 16:53 - Die zählbaren Fakten dieser Wahl ...

... sprechen für sich, dazu bedarf es keiner Experten.

(1) Die Parteien, die für den Brexit sind, haben 46,5 % der Wählerstimmen erhalten, also Con, BRX und DUP.

(2) Die Parteien, die für Remain oder ein neues Referendum eintraten, haben 52,1 % erhalten. Labour, SNP LibDEM, Green, Plaid, Alliance, Sin Fein und kleinere.

(3) Wer bei dieser Wahl Tories gewählt hat, wusste, dass er zu 100 % für den Brexit stimmt.

(4) Wer bei Labour sein Kreuz gemacht hat, war sich bewusst, dass die Partei ein 2. Referendum zum Programm-Punkt gemacht hat.

(5) Die frühere Aufteilung von Remain/Brexit auf die großen Parteien exisitiert nicht mehr.

(6) Insofern hat die Wahl für Boris Johnson kein "mächtiges Mandat" einer Wählermehrheit für den Brexit gebracht. Er wird ihn aber ohne Rücksicht darauf mit seiner Mandate-Mehrheit, die sich nur auf 43,6 % der Wähler stützen kann, rigoros durchziehen.

karwandler
re einfach unglaublich

"Was haben Sie am Mehrheitswahlrecht nicht verstanden?

Wollen Sie den Bundesrat verbieten lassen, weil dieser nach den MEHRHEITEN in den einzelnen Ländern zusammengesetzt ist?"

Der Bundesrat wird nicht gewählt. Weder nach Mehrheits- noch nach Verhältniswahlrecht.

Und er ist auch nicht nach Mehrheiten in den Bundesländern gebildet.

Sowas von komplett falsch ...

Boris.1945
17:02 von karwandler

re ibelin

"Muss man das so sehen wie in Katalonien

oder ist das anders."

Allerdings, das ist anders.
////
*
*
Denn Spanien will nicht raus aus der EU.
*
Deshalb wünscht man Separatismus nur für GB.

Autograf
@ 16:48 von Einfach Unglaublich

Die Warnung, dass Schottland bei einer Separierung aus der EU flöge und nur schwierig wieder reinkäme, hat nicht die EU ausgesprochen, sondern die Engländer. Die EU hat diese leider korrekte Rechtslage nur, pflichtgemäß, bestätigt. Die einzigen, die Wähler völlig ohne jede Aufklärung in ihr Unheil rennen lassen, sind die Brexiteers. Als Teil vom UK hat Schottland gar keine Chancen, wieder in die EU zu kommen. Doch hat Schottland einen Vorteil gegenüber anderen Bewerbern: Es erfüllt bereits, und das seit Jahren, alle EU-Standards - und hat eine Menge Öl ...

Boris.1945
16:47 von fathaland slim

Um das noch mal deutlich zu machen:

Würde das britische Wahlsystem die reale Stimmenverteilung abbilden, dann wären die Tories weit entfernt von einer Mehrheit.

Das Ergebnis ist dem so genannten Mehrheitswahlsystem geschuldet.

Herr Johnson muss jetzt Farbe bekennen und seine vollmundigen Versprechungen mit Leben erfüllen.

Mal sehen.
////
*
*
Zu Zeiten der Layborsiege hat das Wahlsystem niemanden interessiert.
*
Aber deren vollmundige Versprechungen haben sich noch nirgendwo erfüllt.

IBELIN
@17:17 von tettigonia

"Achja, solange man gegen die EU Obrigkeit hetzt ist das OK. Wenn man gegen die tatsaechlichen schickanenen der Nationalistischen Zentralregierung in Londen wettert ist das anakronistisch und nicht erlaubt?"

Ich hetze nicht. Jedes foederale System hat irgendwie eine Zentralregierung. Dass die in London nationalistisch ist, wusste ich nicht.

tettigonia
Am 13. Dezember 2019 um 17:06 von Messi

"Fakt ist: Schottland wird finanziell massiv von England unterstützt. Und viele Schotten arbeiten in England - nicht umgekehrt. Wirtschaftlich sind das Welten zwischen Schottland und England."

Was sie schreiben ist tatsächlich nur in Boris Phantasie so. Schottland kann sehr wohl auf eigenen Beinen stehen, genauso wie es für grosse Teile der Stromversorgung Englands aufkommt.

Mass Effect
17:09 von Magfrad @StöRschall 16:51

Interresant das sie jetzt auf Seiten von Spaltern und Nationalisten sind. So einfach wie sie hier tun geht das nicht. Auch haben die Schotten dabei mehr zu verlieren als sie denken. Was Demokratie ist haben sie nicht so ganz verstanden. Mal gewinnt man, mal verliert man und dann sollte man das Ergebnis auch Respektieren.

karwandler
re autograf

"Die Schotten können nicht einfach die Unabhängigkeit erklären, weil nur das Staatsvolk als Ganzes souverän ist"

Verlassen Sie sich darauf: Es hätte 2014 kein Referendum in Schottland gegeben, wenn es ein verfassungsrechtliches Hindernis gegeben hätte.

Ihre Ausführungen kollidieren mit der Realität, und die Realität gewinnt.

Der Nachfrager
bitte genau lesen

@:
Am 13. Dezember 2019 um 17:17 von tettigonia
@IBELIN,Nachfrager - Ideologische Diskussion

"Achja, solange man gegen die EU Obrigkeit hetzt ist das OK. Wenn man gegen die tatsaechlichen schickanenen der Nationalistischen Zentralregierung in Londen wettert ist das anakronistisch und nicht erlaubt?"

Bitte lesen sie meine Beiträge dazu etwas genauer. Ich habe keine Schuldzuweisung gegeben, sondern nur Fragen aufgestellt.

fathaland slim
17:20, IBELIN

>>@17:03 von B. Pfluger
"Lediglich das unglückliche Wahlsystem hat also den Sieg Johnson's möglich gemacht."

Angesichts dieser Zahlen und dieses Erdrutschsieges ist das Wahlsystem egal. Man kann sich auch die absoluten Zahlen ansehen. Die Torries liegen dabei bei 43% und Labour bei 32%. Eine ebenso klare Angelegenheit.<<

Es gibt nicht nur diese beiden Parteien in Großbritannien. Auch wenn aufgrund des die "Großen" begünstigten Mehrheitswahlsystems dieser Eindruck bei oberflächlicher Betrachtung entstehen kann.

Mass Effect
17:21 von Autograf

100 % Zustimmung. Das sind mal Fakten

nikioko
@daneel (16:30)

Poland und Ungarn werden zu Recht sanktioniert, wenn sie Demokratie missachten; warum das Vereinigte Königreich nicht? Das Wahlsystem ist das eigentliche Problem.
____

Wo ist das ein Problem? Die Briten haben ein Mehrheitswahlrecht. Jeder Wahlkreis schickt einen Abgeordneten, der seine Interessen vertreten soll - was soll daran nicht demokratisch sein? Anders als in Verhältniswahlrecht werden eben keine Parteien, sondern Personen gewählt. Und der Zweitplatzierte geht leer aus - so ist das eben in einer Demokratie.

karwandler
re boris.1945

"Zu Zeiten der Layborsiege hat das Wahlsystem niemanden interessiert."

Das Wahlsystem war das gleiche, aber keiner hat danach behauptet, jetzt gaäbe es eine Mehrheit für irgendeinen Volkswillen.

Diese Umdeutung ist neu.

MKir13
@LESEN - GRÜBELN - ...

Was passiert, wenn die Schotten dann am Ende doch unglücklich sind? Dürfen die dann wieder zurück nach England?

Zum Lesen und Grübeln gehört halt auch das Verstehen... Schottland war nie ein Teil Englands. Deshalb heißt der Landesname United Kingdom of Great Britain (das sind England, Schottland und Wales) and Northern Ireland. Sie können dann maximal ins britische Restkönigreich zurückkehren.

nikioko
@Frank von Bröckel (16:38)

Hier scheint ein kleines Missverständnis vorzuliegen!
Die hier angesprochenen Schotten und Iren sind sogenannte ausdrücklich KEINE Nationalisten, sondern sogenannte Separatisten!
Nationalisten sind alle diejenigen Briten, die diesen Separatismus der Schotten und Iren ausdrücklich ABLEHNEN!
____

Nein, hier liegt kein Missverständnis vor, sondern Sie haben unrecht.
Nationalisten (in Irland auch Republikaner) sind für einen eigenen Nationalstaat und einen Austritt aus der Union (dem Vereinigten Königreich, nicht der Europäischen Union), während diejenigen, die für einen Verbleib sind, als Unionisten (also für die Union mit England gemäß dem Union Act) bezeichnet werden. Das Wort Nationalisten hat auf den britischen Inseln eine ganz andere Bedeutung als in Deutschland.

nikioko
@1.Senator (16:42)

Genau so sollten es die...
...Iren auch machen!
Erst ein Referendum zum
Zusammenschluß eines souveränen
Gesamtirlands und dann ein Votum
für eine gemeinsame, unabhängige
EU-Mitgliedschaft!

___

Ist eh nur eine Frage der Zeit. 1921 waren 90% der Menschen in Nordirland protestantisch und Unionisten. Heutzutage ist es Halbe-halbe. In näherer Zukunft werden die katholischen Republikanen in der Mehrheit sein, wie sie es an der Grenze in Derry etc. schon sind, wie man am Wahlegebnis sieht.
Wer sich fragt, warum das so ist, sollte sich Monty Pythons Sinn des Lebens ansehen. Ein Körnchen Wahrheit ist da dran.

schwul
@ Mass Effect

Interresant das sie jetzt auf Seiten von Spaltern und Nationalisten sind.

Ich bin ebenfalls bei Schottland auf Seiten der Abspaltung von GB und bei Katalanien für einen Verbleib bei Spanien. Ich möchte ganz einfach eine starke EU, die sich nicht auseinander dividieren lässt.

MKir13
@16:49 von fathaland slim

Schottische und irische Nationalisten sind Separatisten. Das liegt in der Natur der Sache.

Kommt darauf an, wie man Nation definiert. Gibt es eine Vereinigtkönigreichisch-Großbritannische Nation? Ich habe ja schon Probleme mit dem Begriff "deutsche Nation". Ist da jetzt der Zither spielende, Gamsbarthut und Lederhose tragende, Weißwurst essende Bayer oder doch der im Friesennerz gekleidete, Grünkohl mit Pinkel mampfende und boßelnde Norddeutsche gemeint?

nikioko
@cbecker (16:48)

Aber warum ein Referendum ? Wenn man die Unabhängigkeit will, warum erklärt man die nicht einfach ? England wird schon keine Besatzungssoldaten schicken.
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Weil es zwischen England und Schottland eine vertraglich geregelte Realunion gibt (Act of Union von 1707), welches beide Länder verbindet. Und genau dieses Gesetz müsste aufgehoben werden, um die Union zu lösen. Was viele vergessen: Schottland ist keine Provinz eines Zentralstaats wie Katalonien, sondern ein eigenständiges Land in einer Union. Und so wie Polen und Litauen sich trennen konnten oder Österreich und Ungarn oder Tschechien und die Slowakei, so können das auch England und Schottland. Die Queen ist Königin beider Länder - an der Stelle würde sich also nichts ändern. Aus der Realunion würde wieder eine Personalunion. So wie in Australien, Kanada oder Neuseeland auch.

Boris.1945
18:00 von karwandler

re boris.1945

"Zu Zeiten der Layborsiege hat das Wahlsystem niemanden interessiert."

Das Wahlsystem war das gleiche, aber keiner hat danach behauptet, jetzt gaäbe es eine Mehrheit für irgendeinen Volkswillen.

Diese Umdeutung ist neu.
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Netter Scherz.
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Haben die etwa nicht regiert, als ob das dem Volkswillen entsprechen würde?

nikioko
@Cosmopolitan_Citizen (16:54)

Die Anhänger der Partei als Nationalisten zu bezeichnen ist ein sprachlicher Fehltransfer aus dem Englischen ins Deutsche. Der SNP geht es nicht um die völkische Überhöhung des Schottentums - was "Nationalist" zum Ausdruck brächte - sondern um den Anspruch als Nation erstmal anerkannt zu werden.
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Kein sprachlicher Fehltransfer, sondern eine Fehldeutung. Die Schotten wollen einen Nationalstaat - so wie die deutschen Nationalisten im 19. Jahrhundert auch. Was Sie meinen, sind Chauvinisten - ein Attribut, das der Nationalismus erst in der Hochphase des Imperialismus im ausgehenden 19. Jahrhundert bekam.