Tastatur auf einem Schreibtisch

Ihre Meinung zu Arbeitszeit muss laut EuGH erfasst werden

Egal ob Büro, Außendienst oder Homeoffice: Arbeitgeber in der EU sind verpflichtet, die Arbeitszeit ihrer Mitarbeiter komplett zu erfassen. Das Urteil dürfte große Auswirkungen auf den Arbeitsalltag haben. Von Klaus Hempel.

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Dieser Artikel auf tagesschau.de
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90 Kommentare

Kommentare

Abydos
was lernen wir?

1. das urteil sagt im subtext, dass die richter davon ausgehen, dass die gegenwaertige praxis der arbeitszeiterfassung geradezu eine einladung dafuer ist, dass in den staaten des geltungsbereiches des eugh offenbar regelmaessig lebenszeit von abhaengig beschaeftigten, die eigentlich arbeitszeit ist, unentgeltlich von arbeitgebern genutzt wird.

2. sobald in dieser eu etwas im interesse von abhaengig beschaeftigten arbeitnehmern geregelt werden soll, ist das gelaerme von unternehmensverbaenden gewaltig.

3. auf einmal stellen wir dann fest, dass unternehmensverbaende offenbar grundlegend andere vorstellungen von einer europaeischen union haben als die mehrzahl ihrer bewohnerinnen und bewohner, die als abhaengig beschaeftigte arbeiten.

HappyTogether

Warum reden hier eigentlich 90% der Kommentatoren nur Blödsinn.
Ich kann es mir nur so erklären, dass sie den Artikel nicht gelesen haben. Nur dass Stichwort EU und schütten ihre gesammelte Wut über die EU aus. Sicher gibt es Dinge die zu bürokratisch geregelt werden, aber sicher nicht in dem Bereich AN Rechte.
Auch kann man sicherlich mit Fug und Recht behaupten, das Deutschland sicherlich im Bereich Bürokratie mit an der Spitze steht. Da brauchen wir die EU nicht für.
Also ist die Motivation für diese fast schon Hasserfüllten Artikel sicherlich eher der EU Wahlkampf und wem nutzt das?
Die Antwort kann sich jeder selbst geben.
Ich kann eigentlich nur sagen, dass ich im großen und ganzen dankbar bin in einer Region zu leben, die es (auch und besonders durch die EU und ihre Vorgängerorganisationen) seit 70 Jahren keine Kriege stattfinden.
Ich bin auch nicht sicher, ob es tatsächlich immer mehrere Kommentatoren sind, die sich so unqualifiziert äußern.

DeHahn
Hochgradig Tendenziös

Warum muss man immer mit negativ konnotierten Seitenhieben ein wichtiges Thema anreißen?
.
" EuGH zu Arbeitszeiterfassung
Flexibilität adé?"
.
Was hat denn Zeiterfassung mit "Flexibilität" (vermute der Arbeitsleistung) zu tun? Es geht doch lediglich darum, die Arbeitszeiten korrekt zu erfassen. Oder sollen Rechnungen künftig keine Mengen/Stückpreise + MWST-Nachweis enthalten, weil das die Flexibilität einschränkt? Motto: wird schon stimmen.

cda12
Richtiger Schritt

Ich kann die weitesgehende Kritik am Urteil als aktuell Arbeitnehmer ebenfalls nicht verstehen. Ich schließe mich dem User HappyTogether an und erkläre das mit dem roten Tuch 'EU' und ggf. noch die Tatsache, dass die meisten User Ihre aktive Teilnahme am Arbeitsmarkt bereits hinter sich haben. Generell sehe ich hier mehr Vor- als Nachteile für Arbeitnehmer. Aufwand für die Arbeitgeber in der Umsetzung ist ja wohl mit einem Stundenzettel in Papierform ebenfalls abgetan. Insgesamt ein Fortschritt meiner Meinung nach.

Wanderfalke
@Peter Meffert - 16:07

"Das Gerichtsurteil schützt genau die Arbeitnehmer, die Sie offensichtlich auch schützen wollen, Inwieweit das "beherrschen und bevormunden" ist, erschließt sich mir nicht."

Der DGB beklagt die jährlich wachsende Zahl nicht ausgeglichener Überstunden in Millionenhöhe und hier wird ein Arbeitnehmeranspruch zur arbeitszeitlichen Vergütungspflicht als Quatsch abgetan.

Solche, vom EuGH bevormundeten Zeitgenossen, wird sich jeder Arbeitgeber mit vorsätzlichem Ausbeutungspotential gerne annehmen, damit sie - von der Bürde der Arbeitszeiterfassung befreit - Leistung zum Schnäppchen-Tarif liefern dürfen.

hajuko
Unglaublich ... wie weltfremd !

Ich arbeite im pädagogischen Bereich und bin oft als " Krisenmanger " unterwegs.
Man stelle sich vor, dass ich gerade in einem hochbrisanten Krisengespräch stecke, auf die Uhr schaue und feststelle, dass die Arbeitszeit überschritten ist. Dann sage ich tschüss und das wars dann... Also, geht noch was .... ?!!!

styxxx

Dann sage ich tschüss und das wars dann

Entweder der Kommentar bezieht sich auf einen anderen Kommentar oder der Artikel wurde rein gar nicht verstanden.

Obwohl es mehrfach gesagt wurde: Erfassung heißt NICHT, dass man pünktlich ein- und auschecken soll. Sondern, dass die geleistete Zeit erfasst wird. Wenn Sie als Krisenmanager unterwegs sind müssen Sie nicht sofort heim gehen. Im Gegenteil: Eine Erfassung ermöglicht es dann, die Arbeitszeit zu überziehen, dafür jedoch bezahlt zu werden (statt ohne Lohn für die Zeit später heim zu gehen).
Ob Arbeitspausen, Raucherpausen, etc. erfasst werden hat damit auch nichts zu tun und ist noch immer eine Sache der Arbeitgeber und Kulanz. Auch ob es sekundengenau über Kartenlesegerät oder grob über eine Tabelle gemacht wird. Es geht nur darum, dass der Arbeitnehmer(!) nicht verarscht wird und Überstunden protokolliert und vor allem vergütet werden. Der Arbeitgeber darf gerne weiterhin Flexibilität anbieten.

anna4
Längst überfällig - Kontrollen nötig!

Das war längst überfällig. Die Tatsache, dass sich die Arbeitgeber jetzt schon so massiv aufregen, zeigt einfach nur, dass die gesetzlich vorgeschriebenen 40h Wochen bisher flächendeckend und branchenübergreifend nicht eingehalten werden.
Bei ca. 75% meiner Bürojobs wurden die vertraglich vereinbarten 40h NICHT eingehalten. Regelmässig 10% und 20% mehr zu arbeiten war bei denen Standard, ohne Ausgleich und unbezahlt natürlich. Wer nach 40 h ging wurde früher oder später rausgeschmissen und ersetzt. Arbeitsverträge sind für machen Arbeitgeber offensichtlich nur da um nach außen gegenüber dem Arbeitsgericht den Schein zu wahren. Die Realität sieht anders aus. Ich hoffe nur Herr Heil macht das Gesetz für Deutschland so wasserfest, dass die Unternehmen nicht gleich wieder Umgehungsmöglichkeiten finden. Das Gesetz muss regelmässig nachgebessert werden. Wie wäre es auch mit stichprobenartige Kontrollen? Praktikanten, die ins Unternehmen geschleust werden um die Umsetzung zu überprüfen.

Mein blauer Engel

Am 14. Mai 2019 um 18:16 von styxxx
Dann sage ich tschüss und das

Dann sage ich tschüss und das wars dann

Entweder der Kommentar bezieht sich auf einen anderen Kommentar oder der Artikel wurde rein gar nicht verstanden.

nnnnn

Ich behaupte einmal das der Artikel schon von der Mehrzahl der Lesenden verstanden wurde.

Die Kommentatoren (ich auch) werden wohl meinen, daß derartige Papierregelungen ähnliche Duchschlagskraft besitzen wie z.B :
Männer gegen Bierpreiserhöhungen und
Frauen gegen Vergewaltigungen.

Was haben wir für Regeln und Gesetze. Ginge es danach, wäre alles in bester Ordung.
Das ist es aber oft nicht. Keine Kontrollmöglichkeit, keine Sanktionen/oder nur geringfügige. Was soll man also von solchen Plänen erstnehmen ? Die Frage des Achtstundentages zieht sich schon seit 100 Jahren durch die Geschichte und wurde trotzdem für viele AN nicht gelöst. Man wollte die Frage nicht lösen, man wollte vorspiegeln.

043911
Am 14. Mai 2019 um 18:03 von hajuko

"Ich arbeite im pädagogischen Bereich und bin oft als " Krisenmanger " unterwegs.
Man stelle sich vor, dass ich gerade in einem hochbrisanten Krisengespräch stecke, auf die Uhr schaue und feststelle, dass die Arbeitszeit überschritten ist. Dann sage ich tschüss und das wars dann... Also, geht noch was .... ?!!!"

Sie haben das Gesetz nicht verstanden, für Sie müsste dann eigentlich jemand anderes eintreten und weiter machen.
Sie können natürlich auch gerne länger als 48 Stunden die Woche arbeiten, von mir aus auch für umsonst, wenn Sie das so toll finden...

043911
Am 14. Mai 2019 um 18:56 von anna4

"Bei ca. 75% meiner Bürojobs wurden die vertraglich vereinbarten 40h NICHT eingehalten. Regelmässig 10% und 20% mehr zu arbeiten war bei denen Standard, ohne Ausgleich und unbezahlt natürlich."

Das habe ich noch nie verstanden, warum das im Büro so komisch ist.
Ich bin im Handwerk tätig, unbezahlte Überstunden gibts da gar nicht. Dann würde keiner länger machen.
Warum soll ich denn nur eine Sekunde länger bleiben für umsonst?
Begreife ich nicht.

EinBürger2012
Ein Urteil mit Vorurteilen

Durch dieses Urteil wird jeder Arbeitgeber als krimineller abgetan, da jeder Arbeitgeber ohne Zeiterfassung seine Arbeitnehmer verarscht und ausbeutet.
Jeder Arbeitgeber verdient auch so unendlich viel Geld das er solche Systeme einfach mal kaufen, pflegen und warten kann, da ja auch jeder Arbeitgeber einen dicken Mercedes fährt, teure Klamotten trägt und eine dicke Yacht hat.

Hier werden Vorurteile aus Arbeitnehmer-Sicht bedient!!!

Das Urteil erinnert mich auch an einen alten Witz:
Bei der Behörden-/Firmenführung und der Frage wieviele arbeiten hier?
Antwort: mindestens die Hälfte.

Wie kann dann das (Arbeiten, Toilettengang, Handy-Nutzung, Internet, Kaffe- und Zigarettenpausen, schwätzen usw.) differenziert gerecht (egal für welche Seite) erfasst, ausgewertet und kontrolliert werden?

Hier werden wieder "neue Jobs" und Kosten geschaffen die keiner braucht und die nicht bezahlt werden.

werner1955
Ich bin im Handwerk tätig,

das ist ja auch eine bereich wo Eigenverantwortung gelehrnt und gelebt wird. Genau so ist es. Gut so.

Was die in den Büros machen ????? Wie will man den dem Richter erklären, das isch zu spät aufgewacht bin ????

Beobachter2018
Noch ohne Zeiterfassung???

Ich verstehe! In der Zukunft dürfen dann Arbeitnehmer erst weiterarbeiten, sobald sie sich ausgedingstabumsta haben? Na ja, wenigstens einigen Herstellern von Zeiterfassungsgeräten wird dieses Gesetz ein Lächeln ins Gesicht zaubern.

Der Kritikero
Arbeitszeiterfassung

Grundsätzlich ist eine Erfassung okay und in einigen Berufszweigen dringend notwendig - doch wo keine regelmäßige und unangemeldete Kontrolle ist , wird alles so weiterlaufen wie bisher - nur eben , daß man sich etwas kontrollierter vorkommt .
Und wie in Deutschland so üblich : KEIN GESETZ ohne 1000 Ausnahmeregelungen