May während ihrer Rede im Parlament

Ihre Meinung zu Mays Brexit-Rede: Planspiele ohne Lösung

Enttäuschung, Ungeduld, Ratlosigkeit: Das Fazit der Beobachter zu Theresa Mays Brexit-Plan B fällt durchweg negativ aus. Die Bundesregierung rief die Briten dazu auf, eine mehrheitsfähige Lösung zu finden.

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Kommentare

Gast
Wunder-Merkel soll es machen!

"Die Bundesregierung rief die Briten dazu auf, eine mehrheitsfähige Lösung zu finden. "

Genau das versucht Frau May doch ständig.
Mit Aufrufungen wird das wohl kaum zu schaffen sein, schon gar nicht mit einem Parlament, das zuverlässig gegen jedes
Angebot ist.

Vielleicht sollte die Bundesregierung die Sache übernehmen - Da täten die Briten jubeln!

wle
Vorbild Russland?

Kaum ein europäisches Land wird seit Jahren wirtschaftlich so in die Tonne getreten, wie Russland.
Und- was haben die gemacht?
Ja, sie haben sich innerhalb der letzten 3 Jahre wirtschaftlich derart umstrukturiert, so dass sie viele Teile der Einfuhren nun selber produzieren.

Damit hätte GB vor 2 Jahren beginnen - und auf ein "worst case" hinarbeiten können.
Wäre ein geordneter Brexit mit besseren Konditionen gekommen, hätte man dieses Szenario zurückfahren können oder zur wirtschaftlichen Stärkung weiterbetreiben können.

May sollte unbedingt Putin fragen, wie so etwas geht.

Gast
@08:11 von nik2912

Soll man so lange abstimmen lassen, bis es der Institution EU passt?

Wieso der EU? Grob die Hälfte der Briten fänden eine neue Abstimmung auch nicht schlecht. Über 2 Jahre später, nachdem man jetzt überblicken kann, welche Konsequenzen das alles hat, kann man schon nochmal abstimmen lassen.

Und was ich immer faszinierend finde, wenn deutsche Politiker sagen: "Wir erwarten von den Briten dies und das.". Vielleicht sollten sich unsere Politiker mal Gedanken machen, was ihr Volk von ihnen erwartet, anstatt alles auf der Welt außerhalb Deutschlands kommentieren zu müssen.

Ihnen ist aber schon klar, dass die entsprechenden Politiker (Kanzlerin und Außenminister) diejenigen sind, die ihre eigene Zeit mit diesen endlosen Verhandlungen verschwenden müssen.

Da ist die Aufforderung, erst mit einem Verhandlungsvorschlag zu kommen, wenn dieser im eigenen Parlament auch mehrheitsfähig ist, durchaus legitim.

Herd
Wähler tragen die Verantwortung

Nicht die Politiker sondern die Wähler tragen die Verantwortung. Sie haben knapp für Leave gestimmt und damit für die Abschottung von Nordirland gegen die EU also Irland. Wie kann man den Frieden in Nordirland und damit sein eigenes Land so verraten?
Es sind auch die Wähler, die für den Brexit stimmten und gleichzeitig mehr Remainer ins Parlament wählten. Mit dem Bauch nach Parolen wählen ist einfach schlecht.
Nachdem die Briten nun besser wissen sollten was der Brexit bedeutet ist eine neue Abstimmung und gleichzeitige Neuwahl nötig. Wenn die Brexiteers gewinnen sollten sie auch Inder Lage sein, die Regierung zu bilden und die Sache durchziehen.
Das Chaos haben die Wähler angerichtet und sollten in die Lage versetzt werden, es zu bereinigen.

Cagera
Kalkül

Ich bin mit gar nicht so sicher, dass Frau Mays Regierungsmanagement so katastrophal ist, wie es nach außen verkauft wird, denn:

Theresa May war/ist selbst Remain/Stay. Sie hat den "Auftrag" des Volkes zum Brexit angenommen weil es sich in der Demokratie so gehört, aber ohne eigene Überzeugung.
Sie hat verhandelt - dass was man in der begrenzten Zeit nach Ziehen von Art. 50 so verhandeln kann. Sie hat darüber hinaus zugelassen, dass es das Brexit-Gesetz nun gibt, bei dem das Parlament über die Verhandlungsergebnisse abstimmen muss - das war so gar nicht notwendig.

Nun fährt eben dieses Parlament den weichen Brexit an die Wand. May kann warten bis die Furcht vor dem harten Brexit so groß wird, dass sie eine Woche vor dem Brexit ganz "straffrei" Artikel 50 zurückzieht, nach Hause geht und sagt: Ichs habs versucht - nun macht ihr halt alles besser, wenn ihr glaubt es besser zu können. Am Ende bleibt GB dann drin, bis irgendeiner in 20 Jahren das Thema nochmal anfassen will. Ist clever.

Tada
@ Einfach Unglaublich (12:15)


"Die Mehrheit der Briten will raus aus der EU. Das haben die Briten knapp aber unzweifelhaft im Referendum gezeigt."

Das Problem liegt aber im Norden und im Westen. Ob Nordirland und Schottland auch unzweifelhaft in einem Referendum zeigen dürfen, ob sie jetzt mit dem Brexit in GB bleiben oder lieber gehen wollen?

Sehen Sie, so ist das mit den Mehrheiten:
Die große Mehrheit der Briten wollte den Brexit.
Die große Mehrheit der Schotten nicht.
In Nordirland war es durchwachsen, aber da wollte die Mehrheit auch keinen Brexit.

*

"Die Briten keine Selbstachtung haben?"

Was ist mit der Selbstachtung der Schotten und der Iren?

Wanderfalke
BREXIT - die Austritts-Oper

Ein politisches Spektakel dass den Versuch unternimmt, im Strudel der Ungewissheit Glaubwürdig zu wirken, indem auf Elemente der Märchenwelt zurückgegriffen wird. Das Publikum wird Anlehnungen aus Fabeln wie "Die goldene Gans", "Der Fischer und seine Frau" oder "Der Esel auf dem Eis" unschwer wiedererkennen können.

Inszenierung...........................................................David Cameron
Promotion................................................................Boris Johnson, Nigel Farage, u.a.
Regie..........................................................................Theresa May
Die Bühne.................................................................Westminster
Die Außenbühne.....................................................Europäische Union
Script..........................................................................Artikel 50 ff. EUV

In weiteren Rollen:
Jean Claude und seine Unterhändler

Verwirrte, aber Abstimmungsberechtigte Bürger

Josef Ullrich
Brexit

Meine Erkenntnis aus dem Verfahren: So ein komplexes Thema mit Ja oder Nein und ohne eine Quotenregelung in einer Volksabstimmung entscheiden zu lassen, ist nicht verantwortbar, denn die Wähler wurden über die Konsequenzen nicht aufgeklärt bzw. sie sind schlichtweg überfordert. Der Brexit wurde mit 52:48% knapp angenommen. Zwei Jahre hat man verhandelt. 585 Seiten sind das Ergebnis. Als Lösung aus diesem Dilemma würde ich über das Verhandlungsergebnis erneut abstimmen lassen, wenn das Parlament keine Einigung erzielt. David Cameron, der Initiator, hat sich aus dem Staub gemacht.

Gast
@09:12 von Einfach Unglaublich

Es ist absurd, auf einem Vertragstext zu bestehen, der erwiesenermaßen unannehmbar ist für das britische Parlament.

"Annehmbar" für das britische Parlament ist im Moment nur ein uneingeschränkter Zugang zum EU-Binnenmarkt wie bisher bei gleichzeitiger völliger Unabhängigkeit.

Das sieht in der Praxis dann so aus:

Sie kaufen (aus Versehen) ein bitisches Produkt und verletzen sich? Pech. EU-Verbraucherrecht gilt nicht und Sie dürfen in London klagen.

Jemand will in den EU-Binnenmarkt, aber die EU verhandelt zu hart? Mal sehen, vielleicht geben einem die Briten den besseren Deal.

Die EU schafft es doch noch, Firmen wie Google oder Facebook zu besteuern. Ätsch, lassen die sich halt in GB nieder und verhandeln dort andere Steuern. Usw.

Die EU soll endlich zur Vernunft kommen? Im Ernst?

portago
@nik2912: Trifft den Nagel auf den Kopf!

Ganz speziell Ihren letzten Satz unterschreibe ich voll und ganz.
Es ist doch - trotz Heuchelstimmchen wie Herrn Asselborn et al - in allen Sendungen der letzten Tage, die sich mit dem Brexit befassen, überdeutlich spürbar, dass dieser EU-Überapparat ein ganz deutliches Rache-Brandmal setzen will, damit sich kein weiteres Mitglied mehr untersteht, einen Exit aus diesem Moloch zu wagen!
Man mag zu einer bestimmten Partei stehen wie man will - aber deren Kernaussage, dass der EU die heutigen, übermächtigen und anmaßenden politischen Flügel gestutzt und sie auf das Ursprüngliche, das die EWG einmal darstellte, wieder reduziert werden muss, sehe ich absolut genau so.
Aber dagegen kämpft natürlich das Heer abgehobener Kostgänger und Freiheitsbeschneider für die Mitgliedsstaaten mit allen anmaßenden Elite-Machtmitteln.

Gast
@11:31 von berelsbutze

Fragen darf sie alles, aber nicht auf alles muss sie eine Antwort bekommen. Und sie [Merkel] hat nicht gefragt, sondern etwas gefordert / erwartet. Das ist ein riesen Unterschied.

Da Frau May aber von Frau Merkel erwartet, dass diese weiterhin ihre Zeit und EInfluss für Nachverhandlungen aufbringt, ist die Erwartung, dass Frau May einen Plan vorstellt, den sie in ihrem Parlament auch durch kriegt, damit nicht alle wieder ihre Zeit verschwenden, durchaus berechtigt.

Magfrad
@Tada 12:38

Sie haben absolut Recht! Offensichtlich spielt die Selbstachtung der Schotten und Nordiren keine Rolle für einige Foristen hier. Schottland und Nordirland haben eindeutig gegen den Brexit abgestimmt. Wenn die schottischen und nordirischen Politiker ein Gewissen haben dann setzen diese das Votum um und verlassen das Königreich wenn es zu einem Brexit kommen sollte. Bei den schottischen Politikern mache ich mir keine Sorge, die werden genau dies vorantreiben und ein erneutes Unabhängigkeitsreferendum starten und dieses Referendum wird in diesem Fall für eine Unabhängigkeit ausgehen. Für Nordirland ist zu wünschen, dass die Politiker dort den gleichen Weg gehen und das klare pro-europäische Votum von 2016 nicht ignorieren!

Frank von Bröckel
Im Selbstverständnis der Briten..

..ist ein Exit von Brexit schlichtweg einfach unvorstellbar, das würde keine der größeren politischen Parteien in Großbritannien überhaupt dauerhaft überleben!

Mein Fazit daher:
Liebe Briten, zieht einfach euer eigenes Ding durch, und lasst euch darin von Kontinentaleuropäer, die mangels selbstständigen Denkens selbst nach fünf Jahren immer noch auf diesen durchschaubaren Ersatzenkeltrick dauerhaft hereinfallen, in dieser Angelegenheit nicht reinreden!

Gast
@12:00 von JohnMadison

Oft wird UK "Rosinenpicken" vorgeworfen wenn es um die EU geht. UK will natuerlich weiter mit der EU handeln, aber die Position der EU ist da trotzig. Die Frage ist warum wenn man auf beiden Seiten durch eine weiter bestehende Freihandelszone Vorteile hat?

Z. B. weil GB selbst eigenständige Freihandelsverträge abschließen will. GB bestimmt dann eigenständig, was zu welchen Bedingungen in die EU eingeführt wird.

deutlich
Alle Firmenlenker und Manager

mit Weitblick und Verantwortungsbewusstsein werden sich angesichts des Hickhacks in GB schon auf einen harten Brexit einstellen. Alles andere wäre naiv und fahrlässig. Für die Andern wird es ein hartes Erwachen

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