Überfüllte Straße in München

Ihre Meinung zu Diesel-Nachrüstungen: Das Ende der "Aussitztaktik"?

Nach der EU-Klage wegen Luftverschmutzung kritisiert das Umweltbundesamt die Aufarbeitung der Diesel-Affäre. Reine Software-Updates reichten nicht aus. Die SPD fordert ein Ende der "Aussitztaktik" des Verkehrsministers.

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98 Kommentare

Kommentare

Newton
Anstrengungen für bessere Luft

"Software-Updates, die aber aus Sicht vieler Experten nicht ausreichen"
Autos sollen auch bezahlbar bleiben. Wenn die Motoren wie in der Formel-1 mit einem Energierückgewinnungssystem ausgestattet würden, das mit MGU-K und MGU-H arbeitet, dann würde die Schadstoffemission sinken. Eine solche Technik könnte sich längst nicht jeder leisten. Nicht alles was machbar ist, ist auch sinnvoll.

WiPoEthik
@10:34 von dr.bashir

Im Prinzip hätten die Autos so nie verkauft werden dürfen, müssten ihre Zulassung verlieren und stillgelegt werden.
Für den dafür verursachten Schaden müssten dann die Autobauer aufkommen bzw. eben nachbessern.
Wenn ein Softwareupdate eine adäquate Lösung wäre, wäre aber die Frage warum man das nicht schon vorher gemacht hat. Daher ist es m.M. keine Frage, dass an der Hardware nachgebessert werden muss.

Vor kurzem lief bei w wie Wissen eine Sendung zur Luftbelastung durch den Verkehr. Dort hieß es, dass mit entsprechender Soft-und Hardware der Ausstoß der Stickoxide auf ca. 10% des Grenzwertes reduziert werden kann - mit aktueller Technik. Der Preis ist (neben dem der Aufrüstung) ein erhöhter Spritverbrauch um 2%, weil der Katalysator permanent auf Betriebstemperatur gehalten werden muss.

Das wäre sicherlich verkraftbar - ein "sportlicher Fahrstil" verbraucht bedeutend mehr.

silverbeard
Tut mir leid Frau Merkel

Weder ist Deutschland auf einem guten Weg noch sind die Förderprogramme beispielhaft.

Wenn Deutschland von der EU verklagt wird sind wir mit absoluter Sicherheit nicht auf einem guten Weg. Im Gegenteil, ich befürchte wir sind noch nicht mal auf dem richtigen.

Eine beispielhafte Förderung sieht anders aus.
Deutschland gehört zu den reichsten Ländern der Welt. Dafür ist die Fördermenge zu gering.
Und wenn Städte und Gemeinden Hilfe brauchen um die Förderanträge auszufüllen und die Voraussetzungen zu erfüllen ist mit der Förderung grundsätzlich etwas schiefgelaufen!

reinbolt48
10:45 Petra Weber - tausende Tote

Umweltbundesamt 2017: "6000 vorzeitige Todesfälle durch NOx in Deutschland 2014"
EU 2018: "Zehntausende Tote jährlich ..."
ZEIT, SPIEGEL, TS ... berichten regelmäßig mit wiss. Artikeln darüber.

Problematisch ist insbesondere, dass die Messstationen oft in 4 - 10 m Höhe liegen. Die Belastung für die Kinder in 1 m Höhe ist deutlich höher!

Natürlich gibt es noch viele andere Umweltrisiken, die man jedoch oft selbst versuchen kann, zu vermeiden. Dreckiger Atemluft kann ich nicht entgehen! Und es ist ziemlich boshaft, sich über dieses Risiko besonders für Kinder und Ältere lustig zu machen!

Und das alles nur wegen gewinnbringender Mogeleien der Autoindustrie und wegen des Nichtstuns von CSU-Ministern und Frau Merkel!!!

sapere aude
Das Ende des fossil getriebenen Individualverkehrs

So hätte eigentlich die Überschrift lauten müssen. Doch die Medien finden es wieder einmal bequemer, sich in Einzelheiten zu verlieren (die Lobby, das Nachrüsten, die Softwareprobleme etc.).

Dass dabei die Abgastoten auf der Strecke bleiben - wen juckt das schon ...? Wir halten es lieber mit der Trumpisierung der Politik.

Die Moral bleibt auf der Strecke. Ein lungenkrankes Kind müsste genügen, den ganzen Dieselscheiss auf den Müllhaufen der Geschichte zu schmeissen.

WiPoEthik
11:18 von FritzF

"Das Thema erledigt sich doch von selbst. Die Werte wurden jedes Jahr besser und liegen nur noch marginal über den Grenzwerten."

Bringt uns aber wenig, wenn die Werte jedes Jahr besser werden, weil die Softwareupdates besser darin werden die Testzyklen zu erkennen.

Die Automobilindustrie hatte ihre Chance und hat sie nicht genutzt. Auch zum Schutz der ehrlichen Autobauer, die viel Geld in Entwicklung stecken mussten um sich auf ehrliche Weise an Grenzwerte zu halten, sollte hier entsprechend durchgegriffen werden.

JueFie
Um 10.12 von michcu: Falsch

Selbst bei der Labormessung zu den milden und realitätsfernen NEFZ Werten haben die Hersteller im großen Stil betrogen. Somit wäre sogar die Musterzulassung für viele Modelle nicht rechtens und könnte rechtlich im schlimmsten Fall auch nachträglich entzogen werden. Das geschah politisch deswegen nicht weil die Hersteller mit der nächsten Utopie weniger Schadstoffe durch Softwareupdate Sand in die Augen streuten. Noch schlimmer, wissentlich das nach dem Update Folgeschäden zu erwarten sind.

Der Betrug an sich war die Prüfstanderkennung. Alle anderen abweichenden Werte zu den Herstellerangaben werden ja großzügig übersehen, an sich ein eigener Skandal. Bis 10-15% vielleicht noch tolerierbar, darüber aber nicht mehr.

Für die Hersteller gilt das Interesse auch dem Flottenverbrauch, eine entscheidende rechtliche Größe. Da rechnet man gerne runter.

Oliver_0601
EU Klage ist die EU nicht auch mit Schuld?

Die Abgasnorm wurde doch von der EU festgelegt, ist da nicht irgendwo die EU Teil Schuldig, dass die NOX Werte nicht eingehalten werden?

Müsste sich nicht auch die EU selbst verklagen?

Also Grundsätzlich habe ich gegen eine Nachrüstung nichts, doch können die Kosten nicht von einzelnen getragen werden!

sosprach
Diesel

Ist ist nicht nur das die Kosten vom Käufer von Dieselfahrzeugen- Fahrverbot/Wertverluste, die Strafen der EU vom Steuerbezahler (der Dieselfahrer das zweite Mal) und wahrscheinlich wird VW die Verluste steuerlich absetzen ( der Steuerzahler das zweite Mal, die Dieselfahrer das dritte Mal) zur Kasse gebeten wird.
Wenn VW trotz Milliarden Strafzahlungen, Milliarden für Rückkauf, trotzdem Gewinne macht- kann das nur bedeuten das die Kosten für den Betrug vom Staat/Steuerzahler bezahlt wird.
Der Diesel ist die Zukunft (Ironie).

Fassungslos
Diesel / Benzin

Diesel 6% NOx mehr als der Benziner.(62% - 68%)
Über co2 spricht kein Mensch mehr. Also sind die Benziner Umweltmeister.

Topakake
#Oldtimer: Glühlampe wechseln

Stimmt schon, früher konnte jeder 10 Jährige die Glühlampen auswechseln, jetzt muss man vom Radkasten dort rein gehen! Dauert ca. 25 Minuten, bis alles reingefummelt ist. Kostenfaktor beim Smart forfour waren (vor 10 Jahren) 5 Euro für das Lämpchen, 35 € der Einbau - Plus Mehrwertsteuer.... Otto Normalbürger soll das gar nicht mehr selbst machen können!

LuxRalf
Werden ALLE umgerüstet?

Hier wird immer nur über die deutschen Autobauer geschrieben.
Was ist mit den NICHTdeutschen? Wie sollen z.B. Renault, Hyundai & Co. dazu gebracht werden auf deren Kosten ihre Euro4+5 Diesel umzurüsten?
Dort bestehen die Probleme ebenfalls.

Lenyat
Aufregen ist einfach, bessere Luft nicht

Und mehr als wiederholtes Aufregen habe ich auch noch nicht gesehen.
Hardware-Nachrüstungen: Technisch machbar, aber nicht ganz billig. Gibt es eine Rechtsgrundlage, mit der man Geld oder Sachleistungen von der Autoindustrie verlangen kann? Wohl eher nicht, also lieber noch ein bisschen aufregen.

Als die Autos auf die Straßen kamen, erfüllten sie die geltende Testnorm. Jetzt "Betrug", "Schummeln" und so weiter zu schreien ist Populismus - die Autos waren und sind so legal, bis auf die Abschaltung der Abgasreinigung, wenn das Auto nicht gerade auf dem Prüfstand steht. In diesen vergleichsweise wenigen Fällen kann man von Betrug sprechen, aber selbst Verschrotten dieser Autos macht unsere Luft kaum sauberer.

Fahrverbote sind auch einfach. Macht man halt eine blaue Plakette und sperrt Euro 4 und 5 aus. Das bringt sogar was, im Gegensatz zu den Software-Updates, die man in den Luftgüte-Messungen wohl nicht wiederfinden wird. Aber da wird man sich politisch nicht einig. Also: Aufregen.

Demokratieschuetzerin2021
Auch mit dem hier hat Schulze sowas von recht

Auch mit dem hier hat Schulze absolut recht:

https://www.tagesschau.de/inland/luftverschmutzung-klage-reaktionen-101…

Umweltministerin Svenja Schulze untermauerte in den tagesthemen ihre Forderung nach technischen Nachrüstungen, die nun "so schnell wie möglich" auf Kosten der Autobauer gebraucht würden. "Darauf zu hoffen, dass sich das Problem von selbst erledigt - wie manche das offenbar tun -, ist spätestens jetzt keine Option mehr.

Aussitzen ist nicht! Hier muss jetzt massivster Druck auf Dobrindt, Merkel, Scheuer, Seehofer und die Autoindustrie gemacht werden und es muessen zusätzlich dazu auch ECHTE Sammelklagen ohne diese Umwege ueber diese Verbände kommen.

Denn die GroKo will selbige laut Wirtschaftswoche schon wieder verhindern!

Bikky-kun

Der Diesel-Skandal ist ein erneuter Nachweis dafür, dass Freiwilligkeit oder zahme Durchsetzung von Regeln von "der Wirtschaft" als Einladung zur Missachtung wahrgenommen wird.
-
Wenn es um Sozialhilfeempfänger geht, oder "Ausländer", dann müssen immer schnell "harte Gesetze" her... mehr Überwachung, mehr Bürokratie, mehr Sanktionen.
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Man sollte endlich mal eine ordentliche, direkte Managerhaftung einführen. Wer viel Geld kassiert, weil er gerne die Verantwortung für die guten Leistung der Arbeiter übernimmt, muss auch ins Gefängnis, wenn das Unternehmen, das er leitet, Verbrechen begeht... und zwar unabhängig ob er direkt involviert war oder nicht... ob er das wusste oder nicht. Denn in diesen Fällen ist es mindestens grobe Fahrlässigkeit.

michicu
NEFZ gilt aber nicht für NOx sondern für Verbrauch

Man darf jetzt nicht verschiedene Tests vermischen:
Die Hersteller haben ihre Fahrzeuge genau auf die geltenden Abgastests abgestimmt, ein Abschalten war nicht explizit verboten, "echte" Fahrmessungen waren nicht vorgesehen.
Deshalb darf man nicht von Betrug sprechen.
Das ist zwar moralisch nicht schön und widerspricht natürlich einer Abgasreinigung . Betrogen hätten die Hersteller wenn wie in den USA stehen würde Abschaltung verboten und Abgaswerte müssen auch im Fahrbetrieb mit der Menge X pro Km eingehalten werden, siehe neue Euro6d oder temp.
Da gibt es dann keine Ausreden mehr, entweder wird während der Fahrt gereinigt oder nicht. Und weil die alten Fahrzeuge den alten Bestimmungen entsprechen, werden die Hersteller auch nichts zahlen höchstens freiwillig. Die anderen Hersteller haben vielleicht nicht abgeschaltet aber Fiat z.B. hatte eine Minutenbegrenzung eingebaut, danach wurde das Abgas auch fast ungefiltert entlassen. Die anderen Hersteller haben z.T noch schlechteres Abgas

Demokratieschuetzerin2021
Hier der Bericht dazu von der Wirtschaftswoche

Hier der Bericht von der Wirtschaftswoche ueber diese erneute Blockade in der GroKo was diese Sammelklagen angeht und diese unnötige zusätzlicher Erschwernis fuer die Verbände bei den Klagen:

https://tinyurl.com/y8j843j6
wiwo.de: Große Koalition bremst beim Verbraucherschutz (24. April 2018, 17:51 Uhr)

Dasselbe gilt für einzelne Verbände. Sie müssen mindestens 350 Mitglieder haben. Am Ende, so heißt es, könnten rund 20 Institutionen übrig bleiben, die klageberechtigt sind. Dazu gehören der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) oder der ADAC. Diese können dann etwa Klage gegen VW führen, wenn mindestens zehn Verbraucher glaubhaft machen können, dass sie vom Diesel-Skandal betroffen sind.

Warum bitte diese absolut unnötige Erschwernis die von der SPD gefordert wird?? Das dient doch nur wieder zum Protektionismus zu Gunsten der Autokonzerne. Hier versucht die SPD die Autokonzerne zu schuetzen vor diesen Verbraucherklagen wegen Stefan Weil.

JH87

Es war bereits seit langer Zeit klar, dass diese Strafzahlungen seitens der EU auf uns zukommen. Das wir nun verklagt werden, ist gut und richtig. Was nicht richtig ist, ist dass diese Strafen mit UNSEREN Steuergeldern bezahlt werden. Die Politik wusste seit langem, dass die Maßnahmen nicht ausreichen und eine Klage droht. Sie haben es wissentlich darauf ankommen lassen. Sämtliche durch die Klage entstehenden Kosten und Strafen, sollten den dafür verantwortlichen Politikern bis auf den nicht pfändbaren Teil ihrer Einkünfte in Rechnung gestellt werden. Evtl. führt dies zu einem Umdenken, weg vom übertriebenen hofieren der Konzerne, hin zu einem ernsthaften vertreten meiner Interessen als Bürger.

Demokratieschuetzerin2021
Und was soll dann bitte auch diese unnötige Erschwernis??

Was soll dann darueber hinaus diese ebenfalls absolut unnötige zusätzliche Erschwernis??

https://tinyurl.com/y8j843j6
wiwo.de: Große Koalition bremst beim Verbraucherschutz (24. April 2018, 17:51 Uhr)

Ein Missbrauch soll nun mittels „klarer Kriterien“ ausgeschlossen werden. So darf sich ein Verband nicht extra für ein Musterverfahren gründen, sondern muss mindestens vier Jahre bestehen. Handelt es sich um einen Dachverband, müssen ihm mindestens zehn Mitgliedsverbände angehören, die sich überwiegend mit Verbraucherschutz beschäftigen.

Warum soll sich ein Verband nicht fuer solche Klagen gruenden können?? Was soll sowas?? Echter Verbraucherschutz geht anders, werte SPD! Ich möchte, das diese unnötigen Erschwernisse aus diesem Teil gestrichen werden, werte SPD! Es braucht ECHTE Sammelklagen und nicht so einen Fake! Und von was fuer einem Missbrauch redet die SPD hier bitte??

Das zeigt mir: beide Teile der GroKo haben keine echte Ambition bei den Klagen.

Demokratieschuetzerin2021
Daher werte GroKo: ich verlange echte Sammelklagen!

Von daher werte GroKo:

ich fordere endlich ECHTE Sammelklagen, denn immerhin haben uns die Autokonzerne hier vorsätzlich ueber Jahrzehnte betrogen! Und genauso sehen es ja auch die Gerichte. Warum sonst gewinnen wir in Einzelklagen immer mehr Fälle gegen VW und Co??

Beispiele dazu kann ich gerne liefern ueber die Seite vw-schaden.de! Dort gibt es schon ganze Listen von Urteilen die wir schon erstritten haben.

JueFie
Um 13.02 von michcu: Falsch

Natürlich wurde hier auch der Schadstoffausstoß gemessen. Oder woher kommen die rechtlich bindenden Werte? Ganz zu schweigen davon das der Verbrauch eine signifikante Rolle bei der Höhe vom Schadstoffausstoß ist.

Es bleibt, egal wieviele Scheuklappen man aufsetzt, beim Betrug, zuerst gegenüber den Behörden. Die Berechnung der Kfz-Steuer zählt da auch dazu. Auch diese müsste in dem ach so korrekten Deutschland neu berechnet und nachgezahlt werden.

Gegenüber anderen Ländern sind wir auch nicht gerade feinfühlig und geizen mit Vorwürfen!!!

Gast
Wer zahlt

Nicht richtig, dass die Strafen von unseren Steuergeldern bezahlt werden? Ja, wer sonst soll denn bezahlen? Strafzahlungen an Firmen, besonders an Konzerne zahlt über den ggf. höheren Preis immer der Verbraucher. Was glauben Sie, wer die Entschädigungen für die amerikanischen Dieselkäufer zahlt? Sie und ich und alle die das Produkt kaufen, wer denn sonst? Trösten Sie sich mit einem Satz meines österreichischen Freundes: „Hier bauen Verbrecher Autos für Verbrecher“. Darüber habe ich mal nachgedacht. Falls es noch nicht aufgefallen sein sollte, wir zahlen immer und lassen uns das auch noch gefallen.

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