Karl Marx Zeichnung von Wladimir Dworan

Ihre Meinung zu Interview zu Marx: "Arbeitern geht es besser, als er erwartete"

Zu pessimistisch mit Blick auf den Kapitalismus - so beschreibt Marx-Experte Jansen den kommunistischen Vordenker im tagesschau.de-Interview. In zwei heutigen Autoren sieht er Marx' Nachfolger.

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83 Kommentare

Kommentare

fathaland slim
12:04, DerGolem

>>2. Sozialismus schreckt mich ab. Wenn Marx ein Sozialist war (?) schreckt er mich auch ab.<<

Ich verweise noch einmal auf das geflügelte Wort, welchen von Engels, seinem "Nachlassverwalter", Marx zugeschrieben wird:

"Alles, was ich weiß, ist, dass ich kein Marxist bin."

Gruß

Christian

fathaland slim
12:20, karlheinzfaltermeier @fathaland slim um 10:57Uhr

>>Die Frage ist aber vermutlich genauso obsolet, wie die Frage, ob Friedrich Engels seinen Erfolg als Unternehmer in der Textilbranche auf den Lehren von Marx aufgebaut hat.<<

Engels stammte aus einer Fabrikantenfamilie, er hatte den Erfolg geerbt. Er war in erster Linie Marxens Mäzen, da Marx meist mittellos war. Engels wurde dann zu seinem Nachlassverwalter. Er ordnete seine Schriften und deutete sie dadurch auch. Ohne die Arbeit von Engels hätten wir hunderttausend von Marx geschriebene Seiten in einigermaßen ungeordneter Form vorliegen. Deswegen gebührt Engels da große Anerkennung, wenngleich man diskutieren kann, ob die Auswahl, die er traf, nicht das Werk auch verfälscht hat. Aber das ist eine Ebene der Auseinandersetzung, die definitiv nicht die meinige ist. Dafür fehlt mir die geistige Disziplin.

rossundreiter
@fathalandslim, 10:57

Vor allem hat Karlen völlig den Wunsch der Leute unterschätzt, im übertragenen Sinne auch noch zu Fuß einen Kilometer zur eigenen Folterstätte zu rennen.

Wäre ihm heute vermutlich ein eigenes Hauptwerk wert.

Frank von Bröckel
@ Klärungsbedarf

Mit einer sehr hohen Erbschaftssteuer allerdings nur für kinderlose Personen, also bei Erben in ungerader Linie, bin durchaus ihrer Meinung!

Denn bei allen Erbschaften bei Verwandten in ungerader Linie erbt man völlig ohne eigene Leistung das gesamte Vermögen des kinderlos gebliebenden Verwandten, meistens sind es die Geschwister, Onkel oder Tanten, ja nur aus dem Grunde, weil dieser Verwandte persönlich selbst kinderlos geblieben ist!

Wäre hingegen der Erblasser nicht kinderlos geblieben, würde diesen Verwandten ja überhaupt nichts erben!

Es werden hier also riesige Vermögen an Personen vererbt, die lediglich von der Kinderlosigkeit anverwandter Personen profitieren!

In diesen Fällen halte ich eine Erbschaftssteuer von 75 Prozent durchaus gerechtfertigt!

Paulx
Marx hatte im Großen und Ganzen Recht

Arbeitern etwa in Deutschland geht es besser als er erwartete, das ist klar. Aber auch wir sind alles andere als "lupenrein", man schaue sich z. B. die Arbeitsbedingungen für einfache Arbeiter in einem deutschen Schlachthof an.
Aber wir sind ohnehin 80 Millionen Einwohner, gegenüber 7,6 Milliarden weltweit. Die EU insgesamt hat übrigens 512 Millionen Einwohner.
Geht es um die große Masse an Arbeitern, kann man Marx nur zustimmen.
Was wir brauchen, ist ein komplett neues modernes Wirtschaftssystem, das mehr Freiheit bietet und nicht die größten Verdienste durch Erbschaften oder Investments ermöglicht, sondern durch eigene Leistung. Die Berufsfreiheit ist z. B. insbesondere für Eltern eher gering. Wenn den Eltern der Job, in dem sie genug Geld für die Kinder verdienen können, nicht gefällt, "müssen" sie es trotzdem machen.

fathaland slim
12:24, schabernack @ 12:04 von DerGolem

>>12:04 von DerGolem
«4. Ich weiß, dass es 2 Dutzend Varianten von Sozialismus gibt. Wenn jemand darüber spricht, dann sollte er auch die Variante benennen, die er meint.»

Das wäre sehr, sehr wünschenswert, und sehr, sehr wichtig.
Wird aber nur in sehr, sehr seltenen Fällen getan.

Etwas, was auch ich immer wieder sehr, sehr vermisse.
Und gleichzeitig sehr, sehr bedauere …<<

Da möchte ich jetzt einmal ein Zitat des großartigen skurrilen, verschrobenen Kauzes Slavoj Žižek anbringen:

"Eine perfekte sozialistische Gesellschaft ist eine Gesellschaft, in der sich jeder in seiner eigenen Dummheit suhlen kann."

Tja.

fathaland slim
12:41, rossundreiter

>>@fathalandslim, 10:57
Vor allem hat Karlen völlig den Wunsch der Leute unterschätzt, im übertragenen Sinne auch noch zu Fuß einen Kilometer zur eigenen Folterstätte zu rennen.

Wäre ihm heute vermutlich ein eigenes Hauptwerk wert.<<

Marx ist ein Vertreter des ausgehenden Zeitalters der Universalgenies. Damals, als noch ein einzelner Mensch das gesamte Wissen der Menschheit überblicken konnte.

Die Psychologie steckte damals noch in den Kinderschuhen, wenn sie sie überhaupt schon anhatte.

Hätte Marx länger gelebt, dann hätte sein Werk gewiss noch einen weiteren wichtigen Aspekt hinzugewonnen.

StöRschall
12:36 von RD1957 "Marx für

12:36 von RD1957
"Marx für die Verbrechen derjenigen in Haftung zu nehmen, "

Das ist der erste Schritt um Schuld zu veralgemeinern.

Das wird auch heute noch mit Religionszugehörigkeit gehandhabt.

Das ist das Gegenteil von Individualismus, Individualschuld, Individulastrafrecht.

Also es erzeugt Gefühle wie Kollektivschuld und im der Folge Beschuldigung von Gruppen und Kollektivstrafen.

UND:
Damit kann sich auch der einzelne Schuldige prima aus seiner Schuld und Verantwortung ziehen und gleichzeitig.