Griechenland-Verhandlungen der Eurogruppe

Ihre Meinung zu Eurogruppe offenbar mehrheitlich gegen Athens Pläne

Seit dem Nachmittag beraten die Euro-Finanzminister über die neue griechische Reformliste. Doch es zeichnet sich ab, dass die Mehrheit von ihnen diese Vorschläge als nicht ausreichend akzeptiert. Finanzminister Schäuble brachte derweil offenbar einen Grexit auf Zeit ins Spiel.

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91 Kommentare

Kommentare

b_m
@Dennis K. 21:38

Zitat: "Die griechische Regierung geht mit den aktuellen Vorschlägen schon extrem weit auf die Eurogruppe ein - so weit, dass der Rückhalt in der eigenen Regierung bröckelt und Teile der Wähler der Regierung auf die Straße gehen."

Das ist ja wohl ein Witz? Griechenland hat im großen Stiel Schulden gemacht und nun muß die gewählte Regierung die Bevölkerung um Erlaubnis Fragen, ob sie die Schulden bedienen darf?

Wo leben wir eigentlich, daß Gläubiger immer wie Halsabschneider dargestellt werden. Die Gläubiger sind indirekt alle Menschen, die Ersparnisse haben, also WIR Arbeitnehmer. Und kein Volk hat das Recht Schulden einfach abzuwählen.

Die Volksabstimmung hätte man machen müssen, BEVOR man Schulden macht und nicht jetzt.

Das Gegenteil ist der Fall, die anderen Eurostaaten haben sich schon viel zu weit auf Griechenland zubewegt.

Somit ist die Ablehnung der Athener Pläne noch eine Schmeichelei für Griechenland. Immerhin wurde in den letzten 5 Monaten viel zerstört. Reformen? Keine

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EU Finanzielle Krise

Nicht die Griechen sind es die eine Finanzielle Krise haben, sondern Deutschland und die Geberländer. Sie haben das Land viel Geld geliehen ohne vorher dafür zu Sorgen ob das Land auch gut mit dem Geld umgehen kann und ob das Land die finanzielle Tumulte des 21. Jahrhunderts gewachsen ist. Mit dem Reformvorhaben wollen sie nun diese Grundlage schaffen, die sie hätten machen sollen als das Geld geliehen wurde und wollen gleichzeitig nicht fast eine Trillion Euro an Geld verlieren. Das vom Volk abgestimmte Volksbegehen in Griechenland ist ein Farce um die Welt und die Öffentlichkeit diese Tatsache zu verklären, dass nicht Griechenland sondern EU Pleite ist. Eine EU Pleite hat aber weitreichende Konsequenzen für die Weltwirtschaft. Deswegen wollen die EU-Minister es auf jeden Fall verhindern, dass Griechenland pleite geht. Griechenland hat nichts zu verlieren und für sie wäre eine Pleite die bessere alternative, wenn das Geld nicht mehr zurückgezahlt werden muss.

rizzo
Kiitos Danke Suomi

Die Finnen könnten uns durch ihre gradlinige Haltung davor bewahren, noch mehr Milliarden - deren Summe stieg stündlich - im schwarzen Loch Athen zu versenken! Dass man angesichts der voreiligen Brüsseler Begeisterung über den neuen Griechentrick überhaupt dort jetzt ist und nicht blindwütig Milliarden zum Fenster hinauswarf, verdanken wir wohl vor allem Perussuomalaiset und dem Rest der finnischen Regierung. Sicherlich auch den Baltstaaten. Dort weiss man die griechischen Klagen gut einzuordnen. Bleibt das Endergebnis abzuwarten, die Hoffnung auf eine Zukunft Europas ohne regelhaften Regelverstoss und politisches Abenteurertum nach Syritza-Art wachsen. Gibt es wirklich ein Nein für Tsipras, haben die Finnen uns enorm geholfen!

Iwano
Der angebliche "Zickzackkurs"

von Herrn Tsipras, wie ihn Herr Roth in der Tagesschau zynisch benennt, ist Folge der anhaltenden Erpressung der Geldgeber. Ich kann kein "Hin und her " erkennen. Die Bevölkerung hat klar entschieden: sie wollen im Euro bleiben,aber nicht noch ärmer werden, weil schon jetzt die Lage im Lande katastrophal ist. Die erzwungene Schließung der Banken hat aber nochmals die Lage verschlechtert und Herr Tsypras mußte wieder nachgeben , um die Bevölkerung zu schützen.
Dieses ganze Gerede v."Vertrauensverlust" ist so unglaublich verlogen! Jetzt fordert die deutsche Regierung noch weitergehende unannehmbare Zugeständnisse u.a. den Verkauf von Staatseigentum in Höhe von 50 Milliarden Euro. (Schreiben von Merkel)! Gleichzeitig wird mit einem vorrübergehenden Grexit gedroht (man will ihn "nur" empfehlen ") wohl wissend, dass auch dies das Ende der Regierung Tsipras wäre. Privatisierung und Sturz der Regierung und dann wieder zurück zum Euro! Geht es noch erpresserischer?

joregy57

Warum begreifen Sie es nicht . Griechenland hat kaum Eu Grundsätze verwirklicht und wird es nicht umsetzen können.
Herr Schäuble ist ein hochintelligenter Man, der die Sache im Überblick hat.
Einer der Wenigen . Leider gibt es wenige von diesen hochkarätiken Politikern mehr.

Sandino
Poker ohne Ziel

Man gewinnt den Eindruck, Schäuble und Co sind nun auch auf den Geschmack beim Poker gekommen und versuchen die Griechen nun richtig abzuzocken. Dafür ist das Thema aber zu ernst. Und es geht inzwischen auch um die Glaubwürdigkeit von Frau Merkel, vielleicht sogar um ihren einfluß in Europa . Und die SPD weiß von nichts und wird von Herrn Schäuble und Herrn Gabriel am Naasenring durch Europa gezogen! Der Webfehler des euro war von Anfang an die Beschränkung auf das rein Finanzielle. In einer Union mit einheitlichen Wirtschafts- und Sozial-Mindeststandars wäre es nie so weit gekommen. Ende der Neunziger Jahre hat das in Deutschland nur die PDS vorhergesagt und gegen den Euro mobilisiert. Leider gab es kein Referendum- damals nicht und heute auch nicht!

DerRückspiegel
Warum

wäre ein Grexit der Anfang vom Ende des Euro?
Das wird immer behauptet, ist aber reine Spekulation. Vermutlich dürfte ein Grexit und seine Folgen für andere Staaten eher ein Ansporn sein, die Krise unermüdlich zu bewältigen.
Und lieber @Resistance1405. Sie betreiben Schäuble-Mobbing, wenn sie Verschwörungstheorien verbreiten. Schäuble hat bisher Griechenland immer unterstützt, aber jetzt geht ihm die dortige Regierung zu weit. Und da hat er recht. 80 Milliarden Euro für eine 13-seitige Reformliste ohne konkrete Maßnahmen sind keine "Peanuts". Von unserer Regierung erwarte ich aber schon, auch unsere Interessen zu vertreten.
Vor einer Woche haben sich 60% der Griechen gegen die Forderungen der Institutionen ausgesprochen. Und jetzt zählt das schon nicht mehr?
Die griechische Regierung muss sich das Vertrauen erst wieder verdienen.

TSuser2014
wie echte solidarische Hilfe aussehen könnte

1. Errichtung eines zweckgebunden Sozialfonds aus EU Mitteln für bedürftige Menschen (Kinder, kranke, Obdachlose etc.) und Finanzierung von existentiellen Grundbedürfnissen ( Unterkunft, Nahrung, Gesundheit). Unabhängige Buchprüfer überwachen den Mittelabfluss
2. Vermögenssteuer durch Erlass von pfändbaren Verwaltungsakten wenn notwendig mit Schätzung der besteuerungsgrundlagen
3. Verpflichtung aller europäischen Banken unter Aufhebung des Bankengeheimnisses für griechische Staatsbürger zur Mitteilung von Vermögen.
4. EU-weite Pfändung durch Banken der fälligen steuerbeträge
5. zur Verfügungstellung von know-how und Personal ( aus jedem EU-Land nur das effizienteste !) zum Aufbau eines funktionierenden Verwaltungsapparates
6. Verschärfung der Offenlegungregelungen und Buchführungspflichten für Unternemen
Etc etc etc mir fallen noch einige Sachen ein!! Doch statt kreativem Krisenmanagement nur Kindergartenniveau mit Interessenzankereien, Machterhalt, Pseudovertrauensbrüchen, Bestrafung der Griechen Bevölkerung für die vermeintlich "falsche wahl" und null Lösungsansätze. Nochmal nachtreten wenn man am Boden liegt!!
Die EU zeigt der Finanzwelt gerade, dass sie ihren Laden nicht im Griff und es nicht schafft für nur 11 Millionen Menschen Schutz und (rechts-) Sicherheit zu gewährleisten. Da kommt es auf die Verschuldung oder den BIP Griechenlands nicht mehr an, um den Euro dauerhaft zu schaden!! Mit ernster und solidarischer Hilfe könnte die EU ein Paradies in Griechenland schaffen. Doch der Michel denkt sich: "warum solls der Grieche besser haben als ich" und merkt nicht, dass für einige unserer Freunde ein stabiles Europa und Euro ein Dorn im Auge ist.

AK47
@23:40 von Mike Rohsoft I

Dass sind völlig falsche Vorraussetzungen, die Sie da erwähnen:
Die griechische Regierung kann natürlich machen, was sie will, aber nur solange, wie sie ihre internationalen Verpflichtungen erfüllt bzw. mit ihrem eigenen Geld wirtschaftet statt mit dem Geld europäischer Steuerzahler.
Das würde die griechische Regierung ja machen, aber die Troika wollte nicht! Wie sie dem letzten Papier der Troika entnehmen können, werden detaillierte Vorschriften für den Haushalt gemacht. Das war in den letzten 5 Jahren nicht anders. Und da diese Vorschriften zum Niedergang der gr. Wirtschaft geführt haben (Vgl. Anstieg der Schuldenquote), kann die gr. Regierung gar nicht die Wunschvorstellungen der Troika erfüllen.
Die neue Regierung hat detaillierte Vorschläge gemacht, die volkswirtschaftlich weit sinnvoller waren, als das Troika-Ultimatum. Damit wäre die Erwirtschaftung eines Überschusses realistisch.

Uwe-Hellmut
@Resistance1405 - Hauptblockierer Schäuble?

Zitat Resistance1405: "In dieser Sache sehe ich es so, dass hier der Hauptblockierer Herr Schäuble ist..."

das ist falsch! Litauens Präsidentin Dalia Grybauskaite spricht eine klare Sprache - und womit? Mit Recht: "Die Zeit des Feierns auf Kosten anderer ist vorbei für Griechenland". Richtig. Litauen, Lettland, Estland, Slowakei - alle haben hart gespart - alle sind auf dem Weg nach oben - und haben zum Teil heute noch viel weniger, als Griechenland - und sollen für Griechenland zahlen, die es angeblich nicht aus eigener Kraft schaffen. Geht's noch? Wann wird dort endlich mal Korruption und Steuerhinterziehung wirksam bekämpft? Dürfen wir darauf bis zum St. Nimmerleinstag warten?

Uwe-Hellmut
@Dennis K: Tod der Demokratie?

Zitat Dennis K.: "Ernsthaft, dieses Theater ist der Tod der Demokratie. Die griechische Regierung geht mit den aktuellen Vorschlägen schon extrem weit auf die Eurogruppe ein - so weit, dass der Rückhalt in der eigenen Regierung bröckelt und Teile der Wähler der Regierung auf die Straße gehen."

Ein merkwürdiges Demokratieverständnis haben Sie. Selbst wenn alle 11 Mio Griechen ausnahmslos "nein" gesagt hätten: Europa besteht aus 504 Mio Einwohnern, die Eurogruppe hat ca. 334 Mio Einwohner. Wurden die alle befragt, ob sie für die 11 Mio weiter ein bodenloses Fass füllen sollen? Müssen da nicht erstmal Strukturreformen her, bevor immer neu frisches Geld in ein Land gepumpt wird, was dort wie auch immer versickert?

Gast

Also mal ganz langsam, Herr Schäuble. Ihre Haltung, die Vorschläge aus Athen hauptsächlich aus Gründen des Misstrauens abzulehnen, sind weder für Deutschland und Europa noch für Griechenland hilfreich. Sie haben jetzt die Rückendeckung einer bereiten Mehrheit des griechischen Parlaments, auch der mit Ihnen befreundeten Opposition. Frankreich und Italien werden ebenso wie Brüssel auf Annahme der Vorschläge aus Athen drängen. Einen Grexit zu fordern, widerspricht den Verträgen zur Währungsunion, die irreversibel ist. Wie steht es mit Ihrer Vertragstreue, Herr Schäuble. Bisher haben wir keinen Cent gezahlt, nur gebürgt. Dieses Bürge würde bei einem Grexit sofort fällig. Das kann sich weder Italien noch Frankreich leisten. Also müssen wir die Rückzahlung aller Schulden,inc. IWF, stunden. Dann wird das Bürge nicht sofort fällig. Man kann die Abzahlung auf Jahrzehnte strecken. Stattdessen bekommt Griechenland ein Konjunkturprogramm durch die EU. Nur so geht es vernünftig weiter.

AK47
@00:15 von Elefant

Da kommen Sie 5 Jahre zu spät!
Damals wurde - getrieben von Merkel und Schäuble - das Steuergeld eingesetzt um die Kredite aus der Privatwirtschaft zu befriedigen. Das ist eine Bankenrettung via Griechenland mit Steuergeld.

Gast

Jetzt Herr Schäuble ist es nicht an der Zeit, Exempel zu statuieren. Ich hoffe Merkel nimmt morgen eine konstruktivere Position ein.

Gast

Wo ein Wille ist,ist ein Weg, sagte Merkel. Scheitert der Euro, scheitert Europa.Beide Sätze sollten sich Schäuble und auch Merkel hinter die Ohren schreiben und den Weg zu weiteren Verhandlungen freimachen.

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