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Ihre Meinung zu Onlinemedien oft mit Hasskommentaren konfrontiert

Hasskommentare und Beleidigungen sind Alltag: Die Kehrseite des offenen Meinungsaustausches im Internet beschäftigt zunehmend die Onlineredaktionen von Nachrichtenportalen. Auch tagesschau.de denkt über Änderungen nach.

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262 Kommentare

Kommentare

8geber
Ungeliebte Meinungen unterdrückt

@A.Möbius 20.13
Zitat:
"So mancher Moderator scheint ungeliebte Meinungen zu unterdrücken, hingegen haben es Posts, die vor Pauschalisierungen und lächerlich seltsamen Konstruktionen (z.Bsp. bezahlte Putintrolle etc pp) nur so triefen, leicht ..."
Das kann ich so Wort für Wort bestätigen, auch und nur für den Fall, dass konträre Meinungen mit Fakten unterlegt sind und sachlich vorgebracht wurden. Den Zensoren ist nicht bewußt, dass sie auch von meinem Geld bezahlt werden. Was hat dieses Verhalten mit Meinungsfreiheit zu tun?

tagtest
Warum erlaubt metatagesschau so wenig Themenausdifferenzierung?

Leider erlebe ich es zu oft, dass Posts zensiert werden, weil sie sich angeblich zu weit vom Thema entfernen. Aber was ist denn an der SACHLICHEN Ausdifferenzierung von (manchmal übrigens absolut nicht so nebensächlichen) "Nebenaspekten" schlimm, sofern dies einigermassen seriös geschieht?
Das finde ich jedenfalls interessanter, als 20 Mal dieselben Propaganda-Posts zu lesen, die nur deshalb veröffentlicht werden, weil sie "direkt" zum Thema einer Meldung Bezug nehmen, egal wie propagandistisch auch immer diese Posts ausfallen.

fathaland slim
19:50, träumensollteer....

"Ich habe eher den Eindruck, dass die Moderation ihr eigenes Regelwerk nicht stringent anwendet und daher öfters nicht nachvollziehbare Entscheidungen trifft.

......

Manchmal habe ich allerdings auch schon an einen Zufallsgenerator gedacht ;)"

Der Eindruck drängt sich manchmal wirklich auf, oder?

Arnsberg
Verbessern ist möglich

Da sind die "Moderatoren " wesentlich mitschuldig. Die offenkundige Zensur missliebiger Meinungen, obwohl Posts den Netiquetten entsprechen, erzeugt Aggression, wie ich am eigenen Beispiel bestätigen kann.

Die Flucht in die Abschaffung wie bei der Süddeutschen ist aber ein journalistischer Offenbarungseid und ein weiterer Schritt in eine gelenkte Mediendemokratie nach russischem oder amerikanischem Muster.

Die Zensur grober Unhöflichkeiten scheint mir unproblematisch. Ansonsten sollte man es dem Urteil der Leser/innen überlassen, wie überzeugend eine gepostete Meinung ist.

Riegsee

Was bitte ist ein Hasskommentar? Jede abweichende Meinung?

tagtest
@Möbius 20:28, Voreingenommene Moderatoren

"...die Moderation hier ist mir schwer nachvollziehbar. Nicht, dass moderiert wird, sondern was. Für mich ist teilweise eindeutig die Grenze zur Parteinahme überschritten. Wenn man zum Bsp. schon nicht mehr weiß, wie man einen Beitrag noch freundlicher umformulieren kann, und trotzdem zensiert wird, obwohl man auf einen eindeutig schlimmeren Post antwortet, der so nicht unwidersprochen stehen bleiben sollte..."

Sie treffen den Nagel auf den Kopf. Ich teile Ihre Erfahrung. Leider sind manche Moderatoren selbst entschieden zu parteiisch und/oder voreingenommen.

ceterum
Hier im Forum generell unerwünscht sind insbesondere

kritische (sachliche) Kommentare
zu einseitigen TV-Korrespondenten oder zur Bundeskanzlerin, Beiträge gegen die Dämonisierung Russlands oder zu dem
Wirken rechtsradikaler Gruppen in der
Ukraine.
Der eine oder andere Moderator zeigt
durchaus lobenwerte größere Toleranz. Auch gibt es einige Sendungen wie "Jauch" oder
Monitor, in denen erfreulicherweise kritische Fakten und Meinungen vorgetragen werden.

A. Möbius

Auch die Zeiten von guten Diskussionen auf tagesschau.de sind leider vorbei.

Es ist zum Bsp. sehr häufig zu beobachten, wie eine Diskussion zunächst zaghaft kritisch stattfindet, pro und kontra, ausgewogen, gemischt - bis dann Zwangsläufig "der Hammer" gewisser Forenposter einschlägt, die sich bemühen, die Diskussion an sich zu reißen und pauschalisiert, pathetisch, vorurteilsbeladen, "patriotisch", schwarz-weiß-malerisch "dagegeschießen", nur um ihre Meinung durchzudrücken und mit der schieren Masse ihrer Behauptungen alle anderen erdrücken.

Dann besser kein Forum. Oder Bannen. Aber da habe ich, wie oben schon erwähnt, meine Zweifel, inwiefern die Moderation da objektiv vorgeht - und überhaupt vorgehen kann.

Alles andere halte ich für Augenwischerei. Einen Klarnamenzwang halte ich hingegen für unverantwortlich.

Man sollte seine Meinung auch anonym vertreten können. Bei der heutigen Datensammelwut von privaten und staatlichen "Interessenten", ist das wichtiger denn jeh.

Gast
fachanwalt

nachdem ich einem moderator einmal mit der beauftragung eines fachanwalts gedroht habe, hatte er meinen post dann rückwirkend freigeschaltet und mir dies per email mitgeteilt.
.
ich denke, dass fehlentscheidungen passieren können. wenn es jedoch zu extrem wird, sollten wir unser recht auf freie meinungsäußerung verteidigen. nötigenfalls mit juristischem beistand.

eselspinguin
Eigentlich sollte GG Art 5

das Mass sein.
Ich würde mir wünschen, wenn die Moderation in einem abgelehnten (roten) Kommentar die beanstandeten Passagen kennzeichnet.
Es sollte kein Problem sein:
- Thema verfehlt
- gute Sitten/Nettikette/Hass
pauschal und schnell im abgelehnten Kommentar zu kennzeichnen.
.
Die Zensur durch die Moderation sollte nachvollziehbar gehandhabt werden. Ich habe z.B. einen bei TS abgelehnten Kommentar und weil ich die Ablehnung nicht begreifen konnte bei FAZ eingereicht und ... er ist veröffentlicht worden.
.
ein anderer wunder Punkt:
Zum Beispiel: ein Verteidiger von Joe Bidens Sohn hat zB in einem thread 10 Kommentare in einer Stunde veröffentlichen können. Mein Kommentar wurde im selben thread 2 Stunden lang blockiert ... und die letzten Minuten gerade noch freigegeben. Auch das ist mE Zensur.
.
Es bildet sich eine Schere im Kopf durch willkürliche Zensur. Man schreibt sachlich, aber beim Schreiben denkt man unwillkürlich an das DamoklesSchwert der Zensur.

Gast
@ 20:24 von Christ: "Ich kann jedem nur empfehlen...

..., sich direkt an den Intendanten zu wenden, wenn - wie bei mir - ungerechtfertigte Löschungen durch Tagesschau.de-Moderatoren stattfinden."

Wenn das hier die einzige Möglichkeit wäre, seine Meinung loszuwerden, würde ich mich Ihnen anschließen.

Da die Redaktion aber - wenn auch mit einem Extremargument ("Hasskommentare") sich an die Foristen wendet, gehe ich mal davon aus, dass man Meinungen einsammeln will um sich selbst eine Meinung zur eigenen Tätigkeit zu bilden.

Ich gehe fest davon aus, dass die wichtigste Aufgabe der Ö-R-Medien darin besteht, den Zuschauern/Lesern auf der Grundlage ausgewogener und sachlicher Information das Bilden einer eigenen Meinung zu ermöglichen.

Aus meiner Sicht geschieht das heute nur noch in Satiresendungen - der Rest ist m.E. mehr oder weniger tendenziös, was am Einfluss der Politik liegen mag (Aufsichtsräte, Hessen). Das fällt nun besonders auf, weil das Nachrichtenangebot unglaublich erweitert ist: Die ÖR werden überflüssig so wie sie sind!

eselspinguin
Verbessern: ja ... abschalten: nein

Diese Diskussion ist ein Teil unserer gelebten Demokratie ... und Demokratie ist nun einmal anstregend.
Wir sollten uns diese Forum leisten ... ohne ... wäre unsere Demokratie ärmer!
In diesem Sinne könnte man das Forum auch verbessern, falls möglich.

Dieter K.
Wieso

Werden eigene Kommentare wegen bestimmten in den Kommentaren angeschlagenen Themen, die zum Kernthema gehören, nicht veröffentlicht? Ich vermute, dass Meta TS sich in bestimmten Fällen mit den veröffentlichten Meinungen identifiziert sieht. Hier vermisse ich den eindeutigen und üblichen Hinweis, dass die Foristenmeinung nicht mit der jenigen der Redaktion übereinstimmen muss.
Ich bitte ferner um eine Überarbeitung der Netiquette Regeln, damit über das was nicht erwünscht ist eindeutig Klarheit herrscht.

tagtest
@A.Möbius 20:41, Was kann der User tun?

"Auch die Zeiten von guten Diskussionen auf tagesschau.de sind leider vorbei.

Es ist zum Bsp. sehr häufig zu beobachten, wie eine Diskussion zunächst zaghaft kritisch stattfindet, pro und kontra, ausgewogen, gemischt - bis dann Zwangsläufig "der Hammer" gewisser Forenposter einschlägt, die sich bemühen, die Diskussion an sich zu reißen und pauschalisiert, pathetisch, vorurteilsbeladen, "patriotisch", schwarz-weiß-malerisch "dagegen schießen", nur um ihre Meinung durchzudrücken und mit der schieren Masse ihrer Behauptungen alle anderen erdrücken..."

Wieder landen Sie einen Volltreffer. Aber ganz wehrlos sind Sie m.E. als User nicht. Sie können sich z.B. im Rahmen Ihrer Kommentare vorrangig an diejenigen User wenden, von denen Sie den Willen zu einer seriösen Diskussion erwarten können. Ein Forum im Forum, sozusagen. Dieser konstruktive Ansatz ist dann für alle Gleichgesinnten ermutigend, erfüllend und erfreulich.
Umgekehrt gilt: Mit Propagandisten ist Diskussion unmöglich.

meinungsquirl
Beamtenmentalität?

Garnicht lange denken, einfach auf 'rot' klicken... bei der Freigabe könnte man ja Fehler machen, die Sperrung hingegen bleibt für die TS-Moderation in 100% der Fälle folgenfrei. Da bleibt dann auch mehr Zeit für eine Kaffeepause.

A. Möbius
@tagtest

"So sehr ich sowohl Ihre Beobachtung als auch Ihren Frust teile, so sehr insistiere ich allerdings auch darauf, dass sich vor dem Schliessen eines solchen Forums doch wohl bitte erst einmal die Qualität der Moderatoren zu bessern hat. DAS sollte m.E. die Forderung an metatagesschau.de sein."

Ich denke, dass es viel entscheidender ist, wie das Forum derweil zur Propagandaplattform geworden ist. Ja, manche scheinen eine Agenda zu haben, ihre gefühlt unterrepräsentierte Meinung unbedingt durchdrücken zu wollen. Man arbeitet mit ständigen Wiederholungen unbelegter Behauptungen, Unterstellungen, einigen rhetorischen Tricks, wie das permanente einstreuen von Vermutungen als Tatsachen derart dicht komprimiert, dass man das in einem einzigen Post gar nicht aufdröseln könnte usw. Das ist gang und gäbe und es ruiniert die Qualität des Forums deutlich. Das ist der Unterschied gegenüber früher, als das hier noch ein wenig genutztes Forum war, der sich nun qualitativ negativ auswirkt.

Randerscheinung

Es ist hier doch okay, wie es ist. Ich freue mich über jeden Kommentar, den ich hier durch kriege. Und wenn es mal rot wird ... sei's drum. Dann schicke ich noch einen netten Post an den gestressten Moderator

Arnsberg

Vorschlag:
Regelmäßige Sichtung der zensierten Posts der verschiedenen Moderatoren durch einen unabhängigen Externen. Bei auffälliger Parteilichkeit: Abmahnung.

Gast
Keine Sperrung ohne Begründung

Das geht z.B. bei ZON.

Wieso nicht auch bei TS?

Mounteneer
re 21:15 von FDISK

20:09 von tagtest
* bisweilen der ein oder andere metatagesschau-Moderator sein persönliches Ressentiment-geladenes Moderations-Süppchen kocht (und dabei gleichzeitig "problemlos" grobe Propaganda-Posts unbeanstandet veröffentlicht).*
@21:15 von FDISKWenn das Wort Propaganda irgenwo auftaucht werde ich generell hellhörig, denn das ist meines Erachtens ein Anzeichen, das der jeweilige Kommentator eigentlich nicht mehr sachlich diskutieren will.
An Stelle von TS würde ich das Wort Propaganda auf den Index setzen.////////////
*
*
Ich verstehe schon was tagtest meint!
*
Propaganda ist die harmloseste Bezeichnung für systemverändernde Schwärmerei!
*
Ist natürlich praktisch, wenn man die Kritik daran bei "Index: Propaganda" ausschalten lassen kann?

A. Möbius
@tagtest

Und da sie mich schon so loben. Es ist nun leider mal so, dass man dem sehr schlecht Herr wird, wenn sich es gewisse Leute in den Kopf gesetzt haben, ein Forum qualitativ runterzuziehen oder in ihrem Sinne zu beeinflussen, sofern sie es clever und ausdauernd genug anstellen.
Meine Antwort wäre, das Forum zu schließen um nicht sinnlos Ressourcen zu vergeuden. Das ist wohlgemerkt meine Antwort, da ich keine bessere habe und selbst nicht sehe, dass ich so eine Moderation durchführen wollte. Es ist schlicht nicht meine Veranlagung, mich ständig im Kreis zu drehen und Hydras zu bekämpfen. Ich sehe das als frustrierende Sysiphus-Arbeit und würde das auch von niemanden verlangen wollen. Aber natürlich verstehe ich auch, wenn Menschen das Bedürfnis spüren, etwas zu kommentieren. Es wird aber definitiv zum Problem. Newsforen werden sich in Zukunft und vielleicht auch heute schon professionellen Meinungskriegern gegenüber sehen.

Caro-Line
@ scepticus 21:24 "Keine Sperrung ohne Begründung"

Und wenn die "Begründung" sinnlos ist? - z.B. Beleidigung, wenn "objektiv" keine vorliegt, oder "irreführend/unklar", wenn der post unmissverständlich formuliert war?

Die Rechtfertigung bietet letztlich auch keinen Schutz vor ungerechtfertigter Zensur.

Gast
Die Moderation sichtbar machen, erzieht deutlich....

Die Moderation von Foren wie meta.tageschau sind sicherlich schwierig- eineseits gibt es klare Regeln, andererseits sind es Menschen u. keine Maschinen, die hier letzendlich diese Regeln auslegen u. anwenden müssen u. dies häufig in einer entsprechenden Frequenz, wenn brisante Themen diskutiert werden.

Das häufig gesperrte Beiträge nicht nachvollziehbar sind, obwohl diese den Forenregeln entsprechen, lässt m.E. schon den Schluss zu, dass hier 'zensiert' wird- sei es, dass es eine redaktionelle Vorgabe gibt, o. das es den persönl. Einstellungen u. Präferenzen des Moderators zuwider läuft.
Was überhaupt nicht nachvollziehbar ist, sind die vielen verbalen Entgleisungen, wo Teilnehmer des Forums direkt o. allgemein angegriffen u. verunglimpft werden (bspw. "Putin-Trolle").
Es gibt andere Foren, da wird der gesamte Beitrag nicht wegen eines Wortes o. Ausdrucks gesperrt, sondern dies sichtbar entfernt, womit für den Forist die Intervention nachvollziehbar, u. für andere erkennbar wird.

Agent Supernull
Alles schön und gut,

aber Tagesschau.de hat mir auch schon genug Beiträge gesperrt,die im Tonfall neutral und rein faktenbasiert waren.Ohne irgendjemanden anzugiften....Und bevor die Rundfunkanstalten wieder überlegen,wohin mit den ganzen Beitragsüberschüssen,sollte man hier vielleicht mal 5 zusätzliche Moderatoren einstellen.Manchmal dauert die Kommentarfreischaltung ne Viertelstunde,manchmal geschlagene 2 Stunden....

Laurisch-Karsten
@Caro-line

"Die Rechtfertigung bietet letztlich auch keinen Schutz vor ungerechtfertigter Zensur."

.

Das stimmt in meinen Augen. Deshalb sollten sich alle beteiligten Seiten, meine Betonung liegt auf alle, sich an Bundesdeutsche Gesetze einfach nur halten.

Möbius
Meinungsagenten

So hat Frau Golineh Atai diejenigen bezeichnet, die "Hasskommentare" (auch dieser Begriff von ihr) zu russlandkritischen journalistischen Äußerungen und Artikeln schreiben. Eine sehr aufschlussreiche Auffassung von Meinungsfreiheit. Ich gebe zu, das ich mich überhaupt zu Kommentaren aufraffte liegt an der medialen Darstellung der Ukrainekrise. Wie soll man dazu schweigen können? Alle online Portale mit Kommentarfunktion beobachten, das sich die Anzahl der eingehenden Wortmeldungen seitdem explosionsartig entwickelte. Der Grund? Putins "Informationskrieger" müssen unterwegs sein (wieder ein Begriff von Frau Atai)! Was die Kriterien der Freischaltung hier im Forum angeht, fühle ich mich manchmal an das Peer Review System wissenschaftlicher Fachartikel erinnert (wie "böse Zungen" es sehen): es werden so lange Gutachtermeinungen gesammelt, bis der richtige (dh gewünschte) Meinungs-"Mix" Zustandekommt. Diese Berichte werden dann "veröffentlicht" dh dem Autor präsentiert.

NH278
20:41 von gierde zerstört

"nachdem ich einem moderator einmal mit der beauftragung eines fachanwalts gedroht habe, hatte er meinen post dann rückwirkend freigeschaltet und mir dies per email mitgeteilt."

Wer's glaubt...hier übrigens ein Auszug der Kommentarrichtlinien:

"Es besteht kein Anspruch auf Veröffentlichung eines Kommentars. "

Das gilt auch für alle anderen, die sich über "Zensur" beschweren.

Meine Empfehlung: Einfach mal selbst ein Forum betreiben.

Das schließt nämlich die Mithaftung für jedes verbreitete Wort mit ein.

Gast
Höchste Zeit, gegen Hasskommentare vorzugehen

In Anbetracht der großen Anzahl negativer, oft diskriminierender und teils niveauloser Kommentare wird es höchste Zeit, über Alternativen zur offenen Kommentarfunktion nachzudenken. Das Problem, dass sich viele Leute durch Kommentare im anonymen Internet weitaus mehr herausnehmen, als sie sich im persönlichen Gespräch trauen würden, verbreitet sich immer mehr, auch in den sozialen Netzwerken.
Zum Glück gibt es immer mehr Kampagnen dagegen, zum Beispiel das "No Hate Speech Movement" des Europarats (http://www.nohatespeechmovement.org/) und eine Initiative Frankreichs, das "Respect zone Label", mit dem Cyberbullying in Form von Sexismus, Antisemitismus, Islamophobie etc. begegnet werden soll (http://www.respectzone.org/). Es wäre schön, wenn tagesschau.de demnächst mal darüber berichten würde.

tagtest
@A.Möbius 21:20, Nicht-repräsentatives Forum

Ich stimme Ihnen absolut zu in Ihren Beobachtungen. Natürlich hat, und zwar zum Teil auch unabhängig von der Moderation, letztlich ein solches Forum immer ein wenig die Tendenz, "abseitige" Meinungen etwas über zu repräsentieren.
Ich "befürchte", damit muss man leben.

In der Tat sollte aber intensiver von Seiten der Moderation, und idealerweise vielleicht sogar mit den Usern selbst, diskutiert werden, wie denn mit offensichtlicher Propaganda umgegangen werden sollte.

Das ist bis zu einem gewissen Grade ein schwieriges Thema: Ich verweise u.a. darauf, dass z.B. selbst G. Krone-Schmalz oder der Hamburger Professor für Rechtswissenschaft, Reinhard Merkel, den Begriff Annexion im Zusammenhang mit der Krim energisch bekämpft haben. Das sind immerhin zum Teil "gern gesehene" Gäste bei Günter Jauch...

PS: Aber für Sie zum Trost hier noch ein brillanter offener Brief von Mathias Freise an G. Krone-Schmalz:

"http://www.n-tv.de/politik/Was-gibt-es-da-zu-verstehen-article14665966…"

Gast
@ 20:31 von Caro-Line

"Politisch/inhaltlich ist mir diese Vorgehensweise, in der Sie eine "Lösung" sehen, zu "deutsch" und einschränkend."

Natürlich wird sich im Forum der Zeit auch politisch/inhaltlich mit dem Text/ der Meinung des Autors auseinandergesetzt.

Ich selbst beginne bei Artikeln - besonders zur Ukraine-Krise - zunächst mit dem Forum und entscheide dann, ob ich den Artikel oder Kommentar überhaupt noch lese - und wenn ja, dann höchstens bis zur 1. oder 2. Polemik. Und das dauert oft nicht lange.

Der Vorteil - z.B. bei der Zeit - liegt für mich darin, dass ich in den Foren lesen kann, dass ich mit meiner Meinung nicht allein stehe, was mir in Artikeln und Kommentaren der "Zeit" eher nicht vergönnt ist. :)

Wie weit man sich also tatsächlich mit der Meinung des Autors auseinandersetzen kann, kann ich aus eigener Anschauung nicht berichten, denn ich mache mir natürlich nicht die Mühe einen Beitrag zu kritisieren, den ich auf Grund der Kritik im Forum nicht des Lesens wert befunden habe.

Neo83
Anonymität ist das Problem

Das Problem ist meiner Ansicht nach generell die Anonymität der Nutzer im Internet. Viele Menschen würden das, was sie im Netz so von sich geben, ungern im realen Leben mit ihrer Person in Verbindung gebracht sehen. Sie würden sich schämen und ertappt fühlen.

Ich lese oft Kommentare unter Meldungen weil es unterhaltsam und lehrreich sein kann. Meinungen sind aber überwiegend nicht durchdacht, zeigen fehlendes Hintergrundwissen, sind durchzogen mit paranoiden Verschwörungstheorien oder sind von Hass geprägt. Ein gewisser allgemeiner Politikverdruss und Verachtung für "die da oben" ist auch oft dabei.

Klar kann jeder meinen was er will, aber müssten die Leute auch mit Ihrem Namen (und Foto?) dazu stehen, wäre die Qualität und Sinnhaftigkeit der Kommentare sicher höher. Leider gäbe es dann auch viel weniger :(

Aber vielleicht wäre es auch für manche umso mehr ein Grund sich ernsthaft mit Themen auseinanderzusetzen und qualifizierte Kommentare zu schreiben, zivilisierte Diskussionen zu führen?

Moderatoren, die öffentsich auf einzelne Posts antworten, also Kommentare kommentieren und so unter anderem falsche Angaben korrigieren könnten, könnten auch hilfreich sein.

Arnsberg
@Caro-Line

Kann sein, dass es auch inhaltliche Vorgaben der Redaktion gibt, bestimmte Meinungen nicht zuzulassen. Die parteipolitisch quotierte Besetzung von Intendanzen, Aufsichtsräten etc. würde dafür sprechen.
Klug ist das aber nicht. Die Einseitigkeit der Öffentlich-Rechtlichen z.B. in Sachen Ukraine hat den Seriositätsbonus gegenüber den Privaten bei vielen meiner Bekannten verspielt.

NH278
22:06 von Wollux

"...denn ich mache mir natürlich nicht die Mühe einen Beitrag zu kritisieren, den ich auf Grund der Kritik im Forum nicht des Lesens wert befunden habe."

Das bedeutet unterm Strich, Sie richten Ihre Meinung nach dem aus, was andere (möglicherweise jene, die "am lautesten schreien") über einen dargestellten Sachverhalt denken?

Sowas gibt einem schon zu denken...

Taktiker
@20:25 MaLiKu Vollste

@20:25 MaLiKu
Vollste Zustimmung.

Mein Vorschlag: Prüft weiterhin jeden Kommentar. Aber anstatt einen Kommentar zu sperren, sollte man den Kommentarbereich zweiteilen: In den einen Bereich alle grünen Kommentare, in den Anderen alle sonst gesperrten Kommentare. Dazu dann noch eine kurze Bemerkung warum gesperrt wurde ( Spam, Werbung, Beleidigung etc.), möglicherweise die entsprechende Textstelle farblich markiert hervorheben und fertig. Dann zensiert man nur schwach da jeder Interessierte immer noch alles lesen kann, und jeder kann sich ein Bild davon machen, ob wirklich politisch unliebsame Kommentare in Bereich 2 geschoben werden oder nur Spambots usw. Damit sollte man das Problem lösen und die Streitigkeiten über Zensur endlich beenden.

Crosterland
Hass gegen Putin und Russland

Hasskommentare und Beleidigungen begegne ich in den Tagesschauforen hauptsächlich zu Themen wie der Ukrainekrise, Pegida und Gaza. Wie das bei anderen Themen aussieht, kann ich nicht so beurteilen.

Zum Thema Ukraine ist allerdings recht auffällig, welcher Hass, welche Beleidigungen und welche Diffamierungen gegen die Putin, gegen die ostukrainischen Oppositionellen, gegen die Russen produziert werden. Begriffe wie Terroristen, Banditen, Verbrecher bezogen auf diese Menschen finden ungehindert Zugang zum Forum. Selbst unterschwelligen bzw. indirekten Vergleichen Putins mit Hitler oder Putin-Russland mit Nazideutschland gehen durch. Nun muß man Putin, Russland oder die aufsässigen Ostukrainer ja nicht mögen, aber so etwas gehört sich nicht - besonders deshalb nicht, wenn man an die jüngere Geschichte beider Länder denkt, oder hat man schon die Gorbi-Gorbi-Rufe in in Deutschland vergessen? Ohne diesem Mann und seinem Volk gäbe es heute keine freie Meinung im geeinten Deutschland.

daia20

"Hasskommentare"? Das ist nur eine billige Ausrede, meiner Meinung nach.

Ich bin einverstanden, dass man meine gesperrten Kommentare veröffentlicht. Dann fällt diese künstlich aufgebauschte Argumentation in sich zusammen, denn Hass wird man darin nicht finden, jedoch jede Menge zivilisierter Kritik an der Berichterstattung der tagesschau-Redaktion.

Es ist schon der zweite Versuch bei der tagesschau, die Minderheit der Schimpfkommentare als Begründung für eine Massenweise Sperrung unliebsamer und von der Redaktionsmeinung abweichender Leserbeiträge zu verkaufen.

Doch jeder der hier gepostet hat weiß es besser und lässt sich nicht den schwarzen Peter unter jubeln.
Doch irgend einen Grund für die Massenweise Sperrung der Kommentare muss man ja wohl finden, denn sonst müsste man sich mit der eigenen einseitigen und subjektiven Berichterstattung auseinandersetzen.

tagtest
@A.Möbius 21:42, Ich kann Sie verstehen

"...Meine Antwort wäre, das Forum zu schließen um nicht sinnlos Ressourcen zu vergeuden....Es ist schlicht nicht meine Veranlagung, mich ständig im Kreis zu drehen und Hydras zu bekämpfen...Newsforen werden sich in Zukunft und vielleicht auch heute schon professionellen Meinungskriegern gegenüber sehen."

Ich bedaure es ausdrücklich, dass Sie zu diesem negativen Fazit für sich selbst gekommen sind. Wobei ich Sie natürlich sehr gut verstehen kann.
Ich kann Ihnen nur wünschen, anstatt "Hydras zu bekämpfen", sich in Zukunft z.B. lieber vorrangig diskursiv auf Musen wie tagtest einzulassen...;-)...