Bundeskanzlerin Angela Merkel kommt zum EU-Gipfel.

Ihre Meinung zu 16 Jahre Merkel: Die Kanzlerin und die Kunst des Kompromisses

Zu Merkels Regierungsstil gehörte immer auch das Ringen um Kompromisse - notfalls auch nächtelang, wie auf zahlreichen EU-Gipfeln geschehen. Nur eine Sache gelang ihr auch in 16 Kanzlerinnenjahren nie. Von Georg Schwarte.

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141 Kommentare

Kommentare

Nachfragerin
Politik des Abwartens

"Dazu gehört das Suchen nach Kompromissen und wie sie sagt, Dinge dann zu entscheiden, wenn sie entscheidungsreif seien."
> In meinen Augen ist das eine beschönigende Umschreibung für Merkels Politik des Zögerns, Verschleppens und Aussitzens. Manche Entscheidungen müssen einfach getroffen werden, bevor sie populär sind und der eigenen Beliebtheit nicht mehr schaden.

"Politik ist auch die Kunst des Machbaren. Wir ringen immer wieder."
> ... mit der Wirtschaftslobby. Ich bin überzeugt, dass die Politik wesentlich agiler wäre, wenn es diese privaten Verflechtungen nicht gäbe. Wer sich von denen beeinflussen lässt, die am Ist-Zustand festhalten wollen, der wird Fortschritte nur sehr langsam erzielen.

Seebaer1
Wow...

Wenn man das so liest bekommt man fast feuchte Augen. Und genaugenommen ist das fehlende Pokerface ja auch was Positives.

Adeo60

Eine große Kanzlerin und Europäerin tritt ab von der politischen Bühne. Die Ehrenbekundigungen, die ihr zum Ende ihrer Amtszeit weltweit zuteil werden, machen auch uns Deutsche stolz. Nicht alles ist ihr gelungen, manche Baustellen sind geblieben. Aber sie hatte immer einen festen Fahrplan, war verlässlich, gut strukturiert, klug und engagiert. Sie hat Deutschland und Europa sicher durch viele Krisen geführt. Ich fürchte, Sie wird uns fehlen.

fathaland slim
08:32, Nachfragerin

>>Politik des Abwartens
"Dazu gehört das Suchen nach Kompromissen und wie sie sagt, Dinge dann zu entscheiden, wenn sie entscheidungsreif seien."
> In meinen Augen ist das eine beschönigende Umschreibung für Merkels Politik des Zögerns, Verschleppens und Aussitzens. Manche Entscheidungen müssen einfach getroffen werden, bevor sie populär sind und der eigenen Beliebtheit nicht mehr schaden.<<

Popularität und die eigene Beliebtheit waren, glaube ich, nicht das, was Frau Merkel antrieb.

>>"Politik ist auch die Kunst des Machbaren. Wir ringen immer wieder."
> ... mit der Wirtschaftslobby. Ich bin überzeugt, dass die Politik wesentlich agiler wäre, wenn es diese privaten Verflechtungen nicht gäbe. Wer sich von denen beeinflussen lässt, die am Ist-Zustand festhalten wollen, der wird Fortschritte nur sehr langsam erzielen.<<

Frau Merkel war Vorsitzende der CDU. Diese Partei ist traditionell mit der Wirtschaftslobby verflochten. Man kann sogar sagen, sie ist die Wirtschaftslobby.

Andreas Unzufrieden
Eine große Persönlichkeit

Was bei Angela Merkel immer auffällt, ist die große Diskrepanz in der Einschätzung. Internationale Experten sprechen im höchsten Respekt von ihr und in einem solchen Diskussionsforum hört man meist kleinliches Miesmachen und Schlechtreden ohne Kenntnis und ohne sachliche Argumente.

Andreas Unzufrieden
@ Nachfolgerin

Manche Entscheidungen müssen einfach getroffen werden, bevor sie populär sind und der eigenen Beliebtheit nicht mehr schaden.

Das hat aber gerade Angela Merkel stets sehr ehrlich getan.

Robert Wypchlo
Merkel und die Kunst des Kompromiss

Wenn Merkel bei den EU-Gipfeln zur Abwechslung mal auch die Kunst des Tragens einer Maske so beherrschen würde, wie die Kunst des Kompromiss, dann wäre es schon vielen Menschen hilfreicher.

Andreas Unzufrieden
@ Nachfolgerin

Ich bin überzeugt, dass die Politik wesentlich agiler wäre, wenn es diese privaten Verflechtungen nicht gäbe.

Das hat es aber gerade bei Angela Merkel nie gegeben.

Sausevind
08:32 von Nachfragerin

<< Politik des Abwartens

"Dazu gehört das Suchen nach Kompromissen und wie sie sagt, Dinge dann zu entscheiden, wenn sie entscheidungsreif seien."

> In meinen Augen ist das eine beschönigende Umschreibung für Merkels Politik des Zögerns, Verschleppens und Aussitzens. Manche Entscheidungen müssen einfach getroffen werden, bevor sie populär sind und der eigenen Beliebtheit nicht mehr schaden.<<

,.,.,

Das. was in dem Artikel beschrieben wird, ist eine hohe Kunst.

Offenbar unterstellen Sie Frau Merkel Lügen.

Klar, die Anschuldigung "des Zögerns, Verschleppens und Aussitzens" ist (bei Populisten) hochpopulär und wird - fast wörtlich in den Formulierungen - von diesen Populisten gedankenlos nachgeplappert.

'Feindbild Merkel' ist in gewissen Kreisen einsuggeriert worden und wird begeistert immer wieder abgespult.

Ich finde den Artikel toll, der feinfühlig Merkel selber zu Wort kommen lässt und ebenso hochrangige Politiker - die schildern, wie Merkel aus Patts herausgeführt hat.

fathaland slim
08:45, Robert Wypchlo

>>Merkel und die Kunst des Kompromiss
Wenn Merkel bei den EU-Gipfeln zur Abwechslung mal auch die Kunst des Tragens einer Maske so beherrschen würde, wie die Kunst des Kompromiss, dann wäre es schon vielen Menschen hilfreicher.<<

Wenn Frau Merkel bei EU-Gipfeln eine Maske tragen würde, dann wäre das für viele Menschen hilfreicher?

Das verstehe ich nicht.

Nachfragerin
Werte über Eigeninteressen gestellt?

"Ex-US-Präsident Barack Obama aber schickte sie nun nach Brüssel zum EU-Gipfel und schwärmte von der Prinzipientreue einer Kanzlerin, die ihre Werte stets über das Eigeninteresse stellte."

Wer irgendwelche Werte über seine Eigeninteressen stellt, kommt in der Politik nicht weit. Frau Merkel hat geschickt im Hintergrund die Fäden gezogen, ist mit Industrie und Medienhäusern vernetzt, hat ihre Konkurrenz aus dem Weg geräumt, sich somit selbst alternativlos gemacht und dadurch ihre Macht gesichert.

In Bezug auf Obama kann ich aber bestätigen, dass Frau Merkel die westlichen Werte (d.h. die Interessen der USA) über die von Deutschland und Europa stellte. Das hat sie insbesondere im Ukraine-Konflikt, aber auch im Krieg gegen Syrien gezeigt.

Werdaswissenwill

Wenn die Kompromisse wenigstens zur Lösung verholfen hätten! Flüchtlingsdeal mit der Türkei macht Europa Erpressbar! Verschaffte der Afd den Sprung in den Bundestag, zerstritt Europa! Kompromisslos schaffte sie die Atomenergie ab ,ohne Lösungen zu präsentieren! Also was hat die Frau wirklich umgesetzt mit Erfolg? Ich Glaube Loben ohne Leistung geht nur in der Politik!

Klärungsbedarf
um 08:39 von Adeo60

>>
Aber sie hatte immer einen festen Fahrplan, war verlässlich, gut strukturiert, klug und engagiert.
<<

Wenn sie etwas nicht hatte, dann war es ein fester Fahrplan. Jedenfalls fehlte immer der Zielbahnhof.

Sausevind
Das Allerwichtigste

"Das Allerwichtigste in der Politik", sagt Merkel, "ist: Man muss Menschen gern haben und neugierig auf Menschen sein. Wenn man diese Neugier verliert, ist alles vorbei."

.-.-.

Diesen Satz vor allem empfand ich als unglaublich wohltuend.

Der Hass auf Merkel, der vielfach in diesem Forum mi fast Schaum vorm Mund formuliert wird, wird für eine Sekunde erträglich.

Seebaer1
Adeo60

Meine Rede- feuchte Augen! Und bei Ihnen ja wirklich.

Nachfragerin
@fathaland slim - Macht & Wirtschaft

08:42 von fathaland slim:
"Popularität und die eigene Beliebtheit waren, glaube ich, nicht das, was Frau Merkel antrieb."
> Ich denke auch, dass es eher der Machterhalt war. Das Ziel: Länger regieren als Kohl.

"Frau Merkel war Vorsitzende der CDU. Diese Partei ist traditionell mit der Wirtschaftslobby verflochten."
> Und deshalb folgt auf dringenden Handlungsbedarf ein Subventionsprogramm für die Wirtschaft, das den Anstrich des nötigen Fortschritts erhält. Der "Kompromiss" nennt sich dann Energiewende oder Klimaschutz.

Andreas Unzufrieden
@ Nachfolgerin

Wer irgendwelche Werte über seine Eigeninteressen stellt, kommt in der Politik nicht weit.

Angela Merkel beweist das genaue Gegenteil.

Frank von Bröckel
Durchaus verständlich!

Da Deutschland hier in Europa fast jeden groben Unfug der anderen Staaten zum größten Teil mitfinanziert, ist man den reichen, weil kinderlosen Erbonkel Deutschland für diese wohlwollende Großzügigkeit halt besonders dankbar!

Wie es auch niemals anders zu erwarten war!

Andreas Unzufrieden
@ Nachfolgerin

... hat ihre Konkurrenz aus dem Weg geräumt, sich somit selbst alternativlos gemacht und dadurch ihre Macht gesichert.

Frau Merkel hat niemanden aus dem Weg geräumt und ihre Macht hat sie einzig von der Bevölkerung.

Gytha
Wenn alle

Politiker so wären wie Frau Merkel, sähe einiges sicher ganz anders aus. Ihre Ansichten habe ich nun wirklich nicht immer geteilt, aber ihre Art auf andere zuzugehen und die Tür offen zu halten, hab ich im Laufe der Jahre sehr schätzen gelernt, miteinander, nicht gegeneinander. Dass sie damit nicht immer Erfolg hatte, kann man ihr kaum anlasten, wer weiß, wie es ohne sie ausgesehen oder wenn an ihrer Stelle ein Polterer wie Söder gesessen hätte.
Ich wünsch ihr jedenfalls alles Gute!

Andreas Unzufrieden
@ Nachfolgerin

Das hat sie insbesondere im Ukraine-Konflikt, aber auch im Krieg gegen Syrien gezeigt.

Gerade in diesen Konflikten hat sie den autokratischen Machthabern und Unterdrückern von freien Wahlen und freier Meinung ihre ehrliche und sachliche Position und ihre Humanität entgegen gestellt.

Sausevind
08:55 von Klärungsbedarf

<<< um 08:39 von Adeo60
>>
Aber sie hatte immer einen festen Fahrplan, war verlässlich, gut strukturiert, klug und engagiert.
<<

Wenn sie etwas nicht hatte, dann war es ein fester Fahrplan. Jedenfalls fehlte immer der Zielbahnhof.<<<

,.,.,

Da wäre bei mir jetzt aber Klärungsbedarf:

Waren Sie jahrzehntelang Merkels Psychotherapeutin oder -therapeut?
Denn nur eine solche / ein solcher könnte - eventuell - das wissen, was Sie hier behaupten.

Ich nehme also an, dass Sie es frei erfunden haben, um Merkel zu demütigen.

Andreas Unzufrieden
@ Frank von Bröckel

Wie es auch niemals anders zu erwarten war!

Vorurteile können den Blick auf die Realität komplett verstellen.

Alles für die Katz
Kompromissbereitschaft: Markenkern der CDU/CSU

"Die Kanzlerin und die Kunst des Kompromisses"

Ja. Gut, dass von der internationalen Bühne bestätigt wird, was Merkels Stärke war: Nicht Basta, sondern Kompromissbereitschaft, die Suche nach dem Kompromiss, das Vertragen, der Unionsgedanke.

Man kann durchaus in Abhängigkeit von der Sache dieses Verhalten kritisieren und der Meinung sein, hier oder da wäre ein Schlag auf dem Tisch, ein Knallen mit der Tür (von außen) angebrachter gewesen, aber dafür wurde Merkel nicht gewählt.

Dafür steht die CDU/CSU nicht. Die Union ist die Union: Der Name ist Programm.

Das Vertragen von Protestanten und Katholiken, von Einheimischen und Vertriebenen, von Arbeitnehmern und Arbeitgebern, von Deutschland und Frankreich und so weiter: seit Adenauer Markenkern der Union. Das sind ihre Werte.

Und dafür stand Merkel.

Kritik von links, die an die daraus resultierende Nähe zur Wirtschaft anknüpft, oder von Rechtsradikalen, die die Vertragstreue gegenüber der EU bemängeln, sind die Konsequenz.

Juergen
09:00 von Sausevind

Zitat: "Der Hass auf Merkel, der vielfach in diesem Forum mi fast Schaum vorm Mund formuliert wird, wird für eine Sekunde erträglich."

Koennte es sein, dass Sie solche Kommentare in diesem Forum nicht zu lesen bekommen, da sie einen roten Balken sehen - siehe Regeln fuer dieses Forum.

Dass die Meinungen ueber Frau Merkel so auseinandergehen ist doch klar: Sie hat - obwohl einige etwas anderes behaupten - auch sehr unpopulaere Entscheidungen getroffen. Und sie war sich dessen bewusst.

Man denke nur an die Aufnahme der Fluechtlinge und dem Ausstieg aus der Kernenergie.

Jochen Peter
Große Politikerin mit großen Fehlern

Frau Dr. Merkel ist ein kluger Kopf. Zweifellos. Ansonsten wäre sie auch keine promovierte Physikerin und mit einem Professor verheiratet. Auch wenn viele meinen, dass das alles nicht qualifiziert; doch, es qualifiziert für analytisches , sachliches Denken und Handeln. Kompromisse sind zudem das Einzige, mit denen man weiterkommt und eben rationales Denken; bei Verhandlungen in der Industrie, in Partnerschaften usw. Viele haben das verlernt, Kompromisse zu schließen und können auch gar nicht analytisch denken und wollen zudem nur ihre eigenen Dinge durchdrücken und zwar koste es was es wolle. Oft dann noch gepaart mit unterschwelligen Bemerkungen und Behauptungen ggü. dem Andersdenkenden. Frau Merkel hat leider einige große Baustellen hinterlassen und durch den Abbau der AKW´s usw. dafür gesorgt, dass wir hier nun ein massives Energieproblem haben. Dazu kam damals noch die unkontrollierte Öffnung der Grenzen, was unser Land gespalten hat. Leider. Besser als Roth ist sie aber allemal.

teachers voice
re 09:00 Sausevind: Das Allerwichtigs

>>"Das Allerwichtigste in der Politik", sagt Merkel, "ist: Man muss Menschen gern haben und neugierig auf Menschen sein. Wenn man diese Neugier verliert, ist alles vorbei."
.-.-.
Diesen Satz vor allem empfand ich als unglaublich wohltuend.

Der Hass auf Merkel, der vielfach in diesem Forum mi fast Schaum vorm Mund formuliert wird, wird für eine Sekunde erträglich.<<

Dieser Satz bringt wirklich auf den Punkt, dass Kompromissbereitschaft viel mehr mit Menschen statt mit Positionen zu tun hat. Menschen, die man entweder alle als Menschen akzeptieren kann oder gar nicht.

Und der Schlüssel ist tatsächlich die Neugier.

Eine Neugier, die nur ehrlich sein kann, wenn man kein verengtes Menschen-, Welt- und Gesellschaftsbild hat.

Manche Menschen vermuten hinter einer solchen Neugier eine fehlende „Linie“ und beurteilen die „Anderen“ dann nur nach ihrer eigenen Linie.

Vielleicht eine kleine Erklärung dafür, warum manche unter Kompromissfähigkeit eine politische Schwäche sehen wollen!

fathaland slim
08:51, Nachfragerin

>>Wer irgendwelche Werte über seine Eigeninteressen stellt, kommt in der Politik nicht weit.<<

Ach je. Sie meinen also, man mache aus Eigeninteresse Politik?

>>Frau Merkel hat geschickt im Hintergrund die Fäden gezogen, ist mit Industrie und Medienhäusern vernetzt, hat ihre Konkurrenz aus dem Weg geräumt, sich somit selbst alternativlos gemacht und dadurch ihre Macht gesichert.<<

Und all das hat sie nur aus Gründen des Machterhaltes gemacht? Macht um der Macht willen?

Das ist ja fast schon eine Karikatur der sattsam bekannten populistischen Erzählung.

>>In Bezug auf Obama kann ich aber bestätigen, dass Frau Merkel die westlichen Werte (d.h. die Interessen der USA) über die von Deutschland und Europa stellte. Das hat sie insbesondere im Ukraine-Konflikt, aber auch im Krieg gegen Syrien gezeigt.<<

Westliche Werte sind die Interessen der USA? Sie laufen wirklich zu populistischer Hochform auf. Schon der Begriff „westliche Werte“ ist ein populistischer.

fathaland slim
09:13, Alles für die Katz

>> Die Union ist die Union: Der Name ist Programm.

Das Vertragen von Protestanten und Katholiken, von Einheimischen und Vertriebenen, von Arbeitnehmern und Arbeitgebern, von Deutschland und Frankreich und so weiter: seit Adenauer Markenkern der Union. Das sind ihre Werte.<<

Das klingt aber sehr nach „Friede, Freude, Eierkuchen“.

Alles für die Katz
Lösungen nicht so einfach. Gut Ding braucht Weile.

Am 23. Oktober 2021 um 08:52

Sie schreiben:

"Flüchtlingsdeal mit der Türkei macht Europa Erpressbar! Verschaffte der Afd den Sprung in den Bundestag, zerstritt Europa!"

Nein.

1. Die EU ist in dem Sinne "erpressbar", dass gegen ihren Willen die Zahl der Schutzsuchenden, die die EU erreichen, durch Maßnahmen der Türkei erhöht werden kann, weil die Türkei See-Nachbar der EU ist und sich die EU an Völkerrecht gebunden sieht (zum Glück).

2. Die "AfD" hat an Stimmen gewonnen, weil viele ihren Desinformationen ("Grenzöffnung") auf den Leim gegangen sind, daran, dass einige Journalisten sie bei der Desinformation fahrlässig oder vorsätzlich unterstützten, daran, dass die CSU, das "Stinktier zu überstinken" versuchte (Wortlaut Söder).

3. Die EU ist nicht wegen Merkel zerstritten, Merkel suchte den Kompromiss zwischen den Mittelmeerländern und den Visegrád-Staaten: Dublin-IV sollte Sekundärmigration verbieten, dafür Verteilung. Die Visegrád-Staaten blieben aber kompromisslos.

fathaland slim
09:21, Jochen Peter

>>Frau Merkel hat leider einige große Baustellen hinterlassen und durch den Abbau der AKW´s usw. dafür gesorgt, dass wir hier nun ein massives Energieproblem haben. Dazu kam damals noch die unkontrollierte Öffnung der Grenzen, was unser Land gespalten hat.<<

Wir haben kein massives Energieproblem, und offene Grenzen kann man nicht öffnen.

MehrheitsBürger
Kompromisse sind nötig, strategische Ausrichtung auch

Angela Merkel hat als Bundeskanzlerin einen situativen Politikstil verfolgt. Das hat bei internationalen Krisen geholfen und da hat sie sich unbestreitbare Verdienste erworben.

Für die Entwicklung der deutschen Wirtschaftt auf die Anforderungen des 21. Jahrunderts (zunehmende Globalisierung, China) hätte es aber eines mehr strategisch ausgelegten Plans bedurft, der über den Tageshorizont hinausgeht. Da hat sie nicht angepackt.

ich1961

08:42 von Andreas Unzufrieden
08:44 von Andreas Unzufrieden

Zu Ihren beiden Kommentaren volle Zustimmung!

Politik geht nun einmal nicht nach dem Motto: Hoppla jetzt komm ich und nun müssen alle meine Meinung haben.
Ich bin wahrlich keine Politikerin, aber Kompromisse sind unumgänglich. Und das konnte/kann Frau Merkel wie kaum jemand anderes.
Ein sehr gutes Beispiel sind die aktuellen Koalitionsverhandlungen. Da wird noch einiges passieren. Und das wird - liegt in der Natur der Sache - nicht jedem "schmecken".

ich1961
08:49 von Sausevind Wie

08:49 von Sausevind

Wie (fast) immer ein sehr gut gelungener Kommentar.
Danke dafür ;-))

baumgart67
@ Hinterdiefichte Denkfehler

Die Liste, der Unionspolitiker, die unter Merkel Ihre Bedeutung eingebüßt haben, liesse sich noch verlängern:,Zu Gutenberg oder Laschet. Allerdings wurden diese Leute nicht, wie Sie schreiben, von Merkel weggeräumt, sondern die haben sich alle selbst durch Fehlverhalten oder Unvermögen zu Fall gebracht. Das kann man Angela Merkel nicht anlasten!

Frank von Bröckel
@Alles für die Katz

Was die Frau Merkel mit der Flüchtlingskrise in den Jahren 2015 ff überhaupt zu tun hat?

So gut wie NIX!

Das Jahr 2015 ff haben die 5 Großmächte bereits vor Jahrzehnten zur Einleitung und Weiterleitung einer Migrationswelle vorgesehen!

Frau Merkel ist nur rein zufälligerweise die Bundeskanzlerin im Jahre 2015 ff!

ich1961
09:03 von Nachfragerin Ich

09:03 von Nachfragerin

Ich entschuldige mich schon mal bei der Moderation, aber mir fällt bei den Kommentaren nur das ein:
gut, das Sie nicht Bundeskanzlerin sind/waren! Dann wäre Deutschland in der Versenkung verschwunden.
Wie ich schon vorher schrieb: ohne Kompromisse geht Politik nicht.

Klärungsbedarf
um 09:21 von Jochen Peter

>>
Kompromisse sind zudem das Einzige, mit denen man weiterkommt und eben rationales Denken; bei Verhandlungen in der Industrie, in Partnerschaften usw.
<<

Die Diskussion hier ist wirklich interessant. Ich bin ein großer Anhänger von Kompromissen dort, wo sie möglich sind. Tatsächlich ist das in sehr, sehr vielen Fällen aber nicht sinnvoll oder gar unmöglich. Wenn der Weg eine Gabelung hat, dann ist es weder ein Kompromiss, keinen von beiden zu gehen, noch - wenn man zu mehreren ist - die eine Hälfte nach links und die andere nach rechts zu schicken. Praktisches Beispiel ist der Klimaschutz. Im Grundsatz ist der absolut nicht kompromissfähig.

ich1961
09:09 von Gytha Dem Kommentar

09:09 von Gytha

Dem Kommentar kann ich mich nur anschließen!

MehrheitsBürger
@ 08:51 von Nachfragerin --- Einseitiger Blickwinkel

Zitat: "In Bezug auf Obama kann ich aber bestätigen, dass Frau Merkel die westlichen Werte (d.h. die Interessen der USA) über die von Deutschland und Europa stellte. Das hat sie insbesondere im Ukraine-Konflikt, aber auch im Krieg gegen Syrien gezeigt."

Wenn Ihr von Einseitigkeit geprägter Blickwinkel stimmen würde, dann wäre sie das Pendant zu ihnen. Sie stellen seit Jahr und Tag in Ihren Kommentaren die Interessen der Putin-Regierung über das von Deutschland.

Ich bin überzeugt, dass Frau Merkel im Ukraine Konflikt mäßigend gewirkt und die schlimmsten, von seiten der RF ausgehenden Eskalationen abgemildert hat, im Interesse der Werte des Friedens und der Schlussakte von Helsinki.

proehi
Merkel kommt ... kommt Merkel?

Jederzeit wohltuend ist Merkels unaufgeregte, trockene, uneitle Art und ich bin mir sicher, dass Sie immer ein angenehmer und verlässlicher Verhandlungs- und Gesprächspartner ist. Über ihre gesamte Amtszeit sah die Mehrheit der Mitbürger unsere Anliegen in ihren Händen offenbar gut aufgehoben und vertraute ihr. Als Demokrat, der solche Mehrheitsentscheidungen respektiert, war sie so gesehen eine große Kanzlerin die auch meine Hochachtung genießt.

Mein Wunsch wäre gewesen, dass wir während ihrer Amtszeit in unseren militärischen Ambitionen mehr Eigenständigkeit entwickelt und auf NATO-Einsätze verzichtet hätten, deutlich mehr Sozial- statt Industriepolitik, tatsächliche Umweltpolitik, Flüchtlingen wie Mitmenschen begegnet wären, mehr Solidarität in der EU und mehr betrieben hätten. Aber dafür muß man Mehrheiten schaffen. Daran hat es gehapert und hapert es auch leider weiterhin.

... hab ich da nicht ein Bild gesehen, auf dem der Kanzler in spe mit der Merkelraute reüssiert hat?

Sausevind
09:21 von Jochen Peter

"Dazu kam damals noch die unkontrollierte Öffnung der Grenzen, was unser Land gespalten hat. Leider."

.-.-.

Obwohl Sie sich bemühen, differenziert zu beurteilen:

Das unselige Wort "gespalten" hätten Sie nicht nutzen sollen.

Gab es denn VOR der damaligen Krise eine "ungespaltene" Bevölkerung, die unisono feindlich gegen Fremde gesonnen war?

Es hat noch nie ein Deutschland gegeben, in dem nicht unzählige Meinungen und Haltungen aufeinanderprallten.

Damit man aber stänkern kann, unterstellt man, dass Merkel oder andere eine EINMÜTIG denkende Bevölkerung zerrissen habe, indem Merkel human reagiert hat.

Eine der vielen populistischen Lügen, die Sie bitte nicht nutzen sollten.

schabernack
09:23 von teachers voice

«Vielleicht eine kleine Erklärung dafür, warum manche unter Kompromissfähigkeit eine politische Schwäche sehen wollen!»

Nicht nur in der Politik wird Kompromissfähigkeit immer von denen als Schwäche gesehen, bei denen nur der Starke Mann oder der Dicke Max als Bestimmer der Meister sein soll.

In der Politik derart weiter gedacht, kommen am Ende dann solche Figuren mit blondierten Frisuren als Politikversager mit Kompromissunfähigkeit bei raus.

Auch im Privatleben ist die Hohe Kunst von Komprmissen an den richtigen Stellen in den richtigen Momenten der Schlüssel zu Zufriedenheit und Erfolg, so man nicht als Dicker Max sein Leben ganz alleine verbringen will.

fathaland slim
08:52, Werdaswissenwill

>>Wenn die Kompromisse wenigstens zur Lösung verholfen hätten! Flüchtlingsdeal mit der Türkei macht Europa Erpressbar!<<

Inwiefern? Wie hätte man Ihrer Ansicht nach damit umgehen sollen, daß die Türkei eins der Hauptdurchgangsländer für Flüchtlinge war und ist? Sie wissen, daß die Türkei mittlerweile über vier Millionen Menschen aufgenommen hat? Stellen Sie sich mal für einen Augenblick vor, das wäre in Deutschland passiert. Die AfD wäre wohl nahe der absoluten Mehrheit.

>>Verschaffte der Afd den Sprung in den Bundestag, zerstritt Europa!<<

Die AfD saß längst im Bundestag, und sicherlich, die Rechten in Europa betrachteten die Flüchtlingsproblematik als Steilvorlage.

>>Kompromisslos schaffte sie die Atomenergie ab ,ohne Lösungen zu präsentieren!<<

Ihre erste Tat ihrer ersten Amtszeit war, aus Gerhard Schröders fertig verhandeltem und beschlossenem Atomausstieg wieder auszusteigen. Sechs Jahre später stieg sie dann aus ihrem Ausstieg wieder aus. Kompromisslos geht IMHO anders.

ich1961
09:17 von Juergen //Dass die

09:17 von Juergen

//Dass die Meinungen ueber Frau Merkel so auseinandergehen ist doch klar: Sie hat - obwohl einige etwas anderes behaupten - auch sehr unpopulaere Entscheidungen getroffen. Und sie war sich dessen bewusst.//

Unpopulär hauptsächlich für eine bestimmte Richtung, aber manches passt halt nicht jedem.

//Man denke nur an die Aufnahme der Fluechtlinge und dem Ausstieg aus der Kernenergie.//

Ich bin für beides sehr dankbar! Und für einiges mehr.

Klärungsbedarf
um 09:30 von fathaland slim

>>
Wir haben kein massives Energieproblem, und offene Grenzen kann man nicht öffnen.
<<

Natürlich haben wir ein Energieproblem und zwar deshalb, weil wir bei der Energieversorgung nicht auf dem Stand sind, auf dem wir schon seit vielen Jahren sein könnten und müssten. Oder sehen Sie es nicht als Problem an, dass wir Kohle verstromen ?

Nachfragerin
@Sausevind - Kein Populismus.

08:49 von Sausevind:
"Das. was in dem Artikel beschrieben wird, ist eine hohe Kunst."
> Ja, der Artikel liest sich sehr schön. Er ist unkritisch und wohlwollend und wird einigen den Abschied leichter machen.

"Offenbar unterstellen Sie Frau Merkel Lügen."
> Nein. Ich werfe Frau Merkel vor, dass sie trotz ihrer wissenschaftlichen Ausbildung wissenschaftliche Fakten ignoriert oder sogar dagegen handelt. Das zeigte sich beim Kohleausstieg und zuletzt in der Coronakrise.

"Klar, die Anschuldigung 'des Zögerns, Verschleppens und Aussitzens' ist (bei Populisten) hochpopulär [...]"
> Bei Populisten ist vor allem hochpopulär, andere zu diffamieren.

Suchen Sie doch mal nach "Merkel aussitzen". Sie werden zahlreiche unpopuläre Artikel finden. Der älteste stammt aus der FAZ und ist 20 Jahre alt.

Das Aussitzen ist also keine Erfindung von Populisten, sondern eine Strategie, die sich wie ein roter Faden durch Merkels Politik zieht.

covid-strategie
@ 09:28 Alles für die Katz- gute Desinformationskampagne

Man muss schon eine sehr linke Brille aufhaben, um die Dinge so sehen zu können, wie Sie das tun.

Ich empfehle mal aus Ihrer Blase heraus zu kommen und sich mit den Realitäten auseinander zu setzen.

Lesen Sie bspw zur Abwechslung mal die NZZ, ausgewählte Artikel auf Reitschuster oder in der Welt.

So etwas erweitert den eigenen Horizont ungemein, wenn man das dann in Relation zu dem bspw in der Tagesschau Geschriebenen setzt.

Nur so kann man sich eine objektive Ideologie-freie Meinung bilden.

Adeo60
@ Nachfragerin, 08:32

Ich glaube nicht, dass es Frau Merkel um die eigene Beliebtheit ging. Im Gegenteil. Die Kanzlerin hob sich immer wohlwollend dadurch ab, dass sie auch unpopuläre Entscheidungen traf und diese konsequent vertrat, etwa in der Corona Krise. Gut auch, dass sie entschieden gegen Hass und Hetze und damit vor allem gegen Trump und die AFD ankämpfte, während andere schwiegen. Und was die Wirtschaft angeht, so hat sie doch vollkommen recht, dass unser Wohlstand, soziale Leistungen, Bildung, Sicherheit und auch Klimaschutz finanzierbar sein müssen. Deshalb bleibe ich dabei: sie war eine große Kanzlerin und Europäerin.

ich1961

09:23 von teachers voice

Danke und Zustimmung zu allen Punkten!

Ich weiß gar nicht, wie ich mir Politik ohne Kompromisse vorstellen soll!

Adeo60
@wypchlo, 08:45

Frau Merkel trägt doch immer eine Schutzmaske, kämpft aber mit offenem Visier - und das ist letztlich entscheidend. Erstaunlich wie kleinkrämerisch manchmal Personen be- und verurteilt werden.

Sausevind
09:43 von proehi

"... hab ich da nicht ein Bild gesehen, auf dem der Kanzler in spe mit der Merkelraute reüssiert hat?"

.-.-.

Ich glaub, das hab ich auch gesehen. :-)

Da hat ein aufmerksamer Reporter rechtzeitig mit der Kamera geklickt...

Adeo60
@sausevind, 08:49

Bei manchen Usern scheint sich ein fast schon krankhafter Hass gegen die Person Merkel entwickelt zu haben. Schön, dass Sie mit ihren Kommentaren immer eine sachliche und zugleich kritische Bewertung anstreben.

ich1961

09:33 von MehrheitsBürger

Ihrem ersten Satz kann ich voll zustimmen.

Aber bezüglich der Wirtschaft : warum muss da wieder " die Politik" für herhalten? Da hätten die Betriebe selbst drauf kommen müssen. Immer wieder die "Schreie nach Regulierungen" und dann wieder wird nach "Eigenverantwortung" gerufen. Ob das die Globalisierung oder der Klimawandel ist, die Wirtschaft verdient sich "ne goldene Nase" und die Politik soll sich kümmern?

KarlderKühne
Hallo ich1961,

Aber gerade die unliebsamen Entscheidungen werden in Erinnerung bleiben.
Es liegt nun mal in der Natur des Menschen, das persönliche Erinnerungen meist positiv und die anderer negativ behaftet sind.
Wer erinnert sich noch daran, das Kohl die Deutsche Einheit wesentlich forciert hat? Aber jeder erinnert sich an seine dickköpfige, selbstgefällige Art.

SinnUndVerstand
@ 09:53 von covid-strategie

Vielen Dank für die Offenbarung, dass Sie ausgerechnet "Reitschuster" für 'objektiv und ideologiefrei' halten; das hilft, viele Ihrer Beiträge einzuordnen.

Adeo60
@nachfragerin, 08:51

Ich finde es - im Gegensatz zu Ihnen - wichtig, dass Politiker die Fähigkeit besitzen, das eigene Ego zurückzustellen, wenn es um Werte geht. Auch ist es nicht falsch, gut vernetzt zu sein. Und schließlich kann man Frau Merkel zwar vorwerfen, dass sie es versäumt hat, einen Nachfolger aufzubauen, andererseits war sie aber eben auch „eine Klasse für sich“. Die Kanzlerin hat im Übrigen nicht die Werte der USA über die des eigenen Landes gestellt. Wie kommen Sie denn auf diese Idee?

Tremiro
08:32 von Nachfragerin

>>... mit der Wirtschaftslobby. Ich bin überzeugt, dass die Politik wesentlich agiler wäre, wenn es diese privaten Verflechtungen nicht gäbe.<<

In dem Artikel geht es um Frau Merkel.
Was hat denn Frau Merkel für private Verflechtungen mit der Wirtschaftslobby?
Wissen sie näheres? Oder soll dies nur pauschale Diffamierung sein?

Nachfragerin
@MehrheitsBürger - mäßigende Wirkung

09:42 von MehrheitsBürger:
"Wenn Ihr von Einseitigkeit geprägter Blickwinkel stimmen würde, dann wäre sie das Pendant zu ihnen."
> Nein. Der Artikel ist das Pendant zu meinem Kommentar. Ich ergänze das, was meiner Meinung nach fehlt. (Daher die Einseitigkeit.)

"Sie stellen seit Jahr und Tag in Ihren Kommentaren die Interessen der Putin-Regierung über das von Deutschland."
> Das mache ich nicht. Aber viele verwechseln seit Jahr und Tag meine Kritik an einem Sachverhalt für die Unterstützung eines völlig anderen. Wer kein schwarz mag, muss weiß mögen... das ist ein typischer Denkfehler.

"Ich bin überzeugt, dass Frau Merkel im Ukraine Konflikt mäßigend gewirkt [hat]."
> Als vorausschauende und langfristig planende Person hätte Frau Merkel die Konsequenzen für Deutschland und Europa erkennen müssen, bevor der Konflikt zu einem Krieg wurde. Ihre mäßigende Wirkung (sofern es eine gab) kam zu spät.

Traumfahrer
Re : fathaland slim !

Tja, das ist das größte Problem dabei, all die Verflechtungen. Und in meinen Augen dürfte genau dies eben nicht sein, dass Politiker/innen zu oft auf zu vielen "Hochzeiten" tanzen, und sich so vielen Einflüssen nicht mehr entziehen, sondern sich zu oft bequatschen und einlullen lassen.
Da ist die CDU/CSU ja seit extrem vielen Jahren ein Parade- Beispiel von Lobby- Abhängigkeit und Korruption. Da nützt auch das ganze Gesülze von wegen nun wird offen, ehrlich und transparent agiert nichts mehr.
Was es noch ein Stück verschlimmert, wenn da eine Kanzlerin ist, die als Lieblingssport das Aussitzen und immer wieder verschieben von wichtigen Entscheidungen angibt, bzw. ausübt !

Sausevind
09:53 von covid-strategie

"@ 09:28 Alles für die Katz- gute Desinformationskampagne

Lesen Sie bspw zur Abwechslung mal die NZZ, ausgewählte Artikel auf Reitschuster oder in der Welt.

So etwas erweitert den eigenen Horizont ungemein, wenn man das dann in Relation zu dem bspw in der Tagesschau Geschriebenen setzt."

,.,.

Die Neue Zürcher Zeitung war - obwohl konservativ - vor ca. 50 Jahren eine Zeitung mit Niveau.

Dann kam der Umschwung, ich weiß nicht genau, wann.

Jedenfalls wurde sie dann sehr rechtslastig und ist aus dem Kreis der Niveauvollen herausgefallen.

Insofern also nicht zu empfehlen.

Und Reitschuster ist ja sowieso als Schundblatt bekannt.

Traumfahrer
Re : Sausewind !

Tja, Frau Merkel hat sicher sehr vorsichtig und oft feinfühlig versucht Kompromisse zu finden. Hat aber leider zu oft nicht wirklich klare Kante gezeigt, wie es öfters nötig gewesen wäre. Da sie die große Leitfigur der CDU über viele Jahre war, was unbestritten ist, hätte sie einige Dinge auch schneller entscheiden können, ja müssen, und in manchen Situationen auch viel deutlicher klare Position beziehen müssen.
Ja in der Diplomatie ist ein Herantasten an Lösungen schon sinnvoll, und das hat Frau Merkel auch sehr oft getan. Trotzdem hätte ich mir eine ziemlich klare Einstellung und Haltung, wie bei der Flüchtlingskrise 2015, mehr erwartet.
Für mich war es jedenfalls ein absolutes Unding, dass Merkel in China Werbung für ein deutsches Unternehmen macht, und das sich dann als "schädliche Luftnummer" erweist.
Bei aller Höflichkeit und Diplomatie sollte eine Kanzlerin immer einen Grundwert für alle vertreten, wie die universellen Menschenrechte, die überall gelten !

Nachfragerin
@Adeo60 - Karriere und andere Interessen

10:08 von Adeo60:
"Ich finde es - im Gegensatz zu Ihnen - wichtig, dass Politiker die Fähigkeit besitzen, das eigene Ego zurückzustellen, wenn es um Werte geht."
> Sie haben mich falsch verstanden. Ich schrieb, dass so etwas gar nicht vorkommt. Bei einem Politiker steht immer die Karriere im Vordergrund. (Was nicht ausschließt, dass man dafür auch mal irgendwelche Werte bemüht.)

"Die Kanzlerin hat im Übrigen nicht die Werte der USA über die des eigenen Landes gestellt. Wie kommen Sie denn auf diese Idee?"
> Im Syrienkonflikt hatte ich schon den Eindruck, dass Frau Merkel das militärische Vorgehen der USA deutlich befürwortete, obwohl ein Teil der vom Krieg Vertriebenen hier in Deutschland ihre politische Konkurrenz erstarken ließ.

Vielleicht ist diese unkritische Folgsamkeit aber auch Realpolitik, um angesichts des Unvermeidlichen wenigstens ein paar Pluspunkte zu sammeln.

PS: Kennen Sie die Skulpturen von Jacques Tilly? Satire hat immer einen wahren Kern.

Account gelöscht
um 08:39 von Adeo60

Aber sie hatte immer einen festen Fahrplan, war verlässlich, gut strukturiert, klug und engagiert. Sie hat Deutschland und Europa sicher durch viele Krisen geführt. Ich fürchte, Sie wird uns fehlen.
#
Nun meine ich,16 Jahre sind auch eine lange Zeit.Da ist dann doch ein Wechsel angebracht.

Nachfragerin
@Tremiro

10:09 von Tremiro:
"In dem Artikel geht es um Frau Merkel. Was hat denn Frau Merkel für private Verflechtungen mit der Wirtschaftslobby? Wissen sie näheres?"

Bei www.abgeordnetenwatch.de werden Sie fündig.

teachers voice
re 09:41 Klärungsbedarf: Kompromisse

>>Ich bin ein großer Anhänger von Kompromissen dort, wo sie möglich sind. Tatsächlich ist das in sehr, sehr vielen Fällen aber nicht sinnvoll oder gar unmöglich. Wenn der Weg eine Gabelung hat, dann ist es weder ein Kompromiss, keinen von beiden zu gehen, noch - wenn man zu mehreren ist - die eine Hälfte nach links und die andere nach rechts zu schicken<<

Es geht nicht primär um einen Kompromiss in der Sache, sondern um einen Kompromiss zwischen Menschen. Und hierfür gibt es fastIMMER mehr Spielraum als es den Beteiligten selber bewusst ist.

So fallen einem auch bei einer Gabelung tatsächlich mehr Varianten ein als links und rechts.

Wasnützt einem der richtige Weg, wenn man danach ganz allein übrig bleibt?

Klärungsbedarf
um 09:12 von Sausevind

>>
Da wäre bei mir jetzt aber Klärungsbedarf:

Waren Sie jahrzehntelang Merkels Psychotherapeutin oder -therapeut?
Denn nur eine solche / ein solcher könnte - eventuell - das wissen, was Sie hier behaupten.

Ich nehme also an, dass Sie es frei erfunden haben, um Merkel zu demütigen.
<<

Können Sie mir sagen, was an meinem Kommentar Frau Merkel demütigen könnte ?

Nachfragerin
@ich1961 - Keine Kanzlerin

09:40 von ich1961:
"gut, das Sie nicht Bundeskanzlerin sind/waren! Dann wäre Deutschland in der Versenkung verschwunden."
> Das ist eine interessante Gewissheit angesichts der Tatsache, dass Sie mich überhaupt nicht kennen. Aber ich hätte auch gar keine Lust auf einen derart stressigen Job. In dieser Hinsicht verdient Frau Merkel auch meinen Respekt.

"Wie ich schon vorher schrieb: ohne Kompromisse geht Politik nicht."
> Das ist völlig richtig. Aber manche Kompromisse sind keine, wenn das eigentliche Ziel unter dem Einfluss Lobbyisten völlig verwässert wurde.

fathaland slim
10:26, Nachfragerin @Adeo60

>> Bei einem Politiker steht immer die Karriere im Vordergrund. (Was nicht ausschließt, dass man dafür auch mal irgendwelche Werte bemüht.)<<

Ja klar. Politiker sind nur aus egoistischen Motiven Politiker. Es sind schlechtere Menschen als unsereins.

>>"Die Kanzlerin hat im Übrigen nicht die Werte der USA über die des eigenen Landes gestellt. Wie kommen Sie denn auf diese Idee?"
> Im Syrienkonflikt hatte ich schon den Eindruck, dass Frau Merkel das militärische Vorgehen der USA deutlich befürwortete, obwohl ein Teil der vom Krieg Vertriebenen hier in Deutschland ihre politische Konkurrenz erstarken ließ.<<

Es gab kein militärisches Vorgehen der USA im Syrienkonflikt. Hätte es eins gegeben, dann wäre Assad jetzt nicht mehr an der Macht. Das ist genau das, was die syrische säkulare Opposition, die es ja gab, beklagte. Obama zog rote Linien und als Assad die überschritt, geschah ganze genau: nichts.
Die Militäreinsätze der USA auf syrischem Boden galten ausschließlich dem IS.

Jochen Peter
an Sausewind

Ich möchte eines klarstellen. Ich selber habe nichts gegen Fremde oder Ausländer (blöder Begriff), da ich auch im Ausland gearbeitet habe und somit also selber in der meiner Zeit in den USA dort Ausländer war. Zudem war ich in Marokko bzw. Pakistan unterwegs und habe dort einige unterstützt (Kleidung, Medizin usw.). Um was es hier geht, war die unkontrollierte Öffnung der Grenze, was ich auch mit Freunden aus den Maghrebstaaten diskutiert habe. Meine Freunde aus diesen Ländern haben hier einen Antrag auf Arbeitserlaubnis gestellt und deren Personalien usw. wurden aufgenommen. Heute sind sie ein fester und wertvoller Bestandteil unserer Gesellschaft. Bei mir wurden damals in den USA, als ich beim NIH arbeitete, auch alle Personalien aufgenommen; dito bei meinen Reisen in die verschiedenen Länder. Das wurde bei der Grenzöffnung versäumt und manche Personen passen einfach, so hart das auch klingt, nicht in unsere Kultur, da sie stellenweise keinen Respekt vor unserer Kultur haben.

Klärungsbedarf
um 10:36 von teachers voice

>>
Es geht nicht primär um einen Kompromiss in der Sache, sondern um einen Kompromiss zwischen Menschen. Und hierfür gibt es fastIMMER mehr Spielraum als es den Beteiligten selber bewusst ist.

So fallen einem auch bei einer Gabelung tatsächlich mehr Varianten ein als links und rechts.

Wasnützt einem der richtige Weg, wenn man danach ganz allein übrig bleibt?
<<

Zu den Varianten fallen mir gerade Aussagen zur Alternativlosigkeit ein.
Tatsächlich muss man sich schon sehr oft für den einen oder anderen Weg entscheiden. Dann wird man immer noch Kompromisse machen können und müssen, etwa über die Gehgeschwindigkeit.
Und natürlich kann es einem sehr viel nützen, wenn man den richtigen Weg geht und allein übrig bleibt. Sie wollen doch nicht dem kollektiven Untergang des Kompromisses wegen das Wort reden ?

fathaland slim
10:45, Nachfragerin

>>"Wie ich schon vorher schrieb: ohne Kompromisse geht Politik nicht."
> Das ist völlig richtig. Aber manche Kompromisse sind keine, wenn das eigentliche Ziel unter dem Einfluss Lobbyisten völlig verwässert wurde.<<

An jedem Kompromiss sind Lobbyisten aller beteiligten Seiten beteiligt. Das Prinzip des Kompromisses ist die Verwässerung der Maximalpositionen. Ein Kompromiss ist dann ein guter Kompromiss, wenn alle Beteiligten gleich unzufrieden sind.

teachers voice
er 09:51 Nachfragerin: Unkritisch?

>> Ja, der Artikel liest sich sehr schön. Er ist unkritisch und wohlwollend und wird einigen den Abschied leichter machen.<<

„Unkritisch“ ist, die „Politik als solches“ in die Form „Machterhalt“ und „Geld“ zu pressen und bei allen Themen dann zu den nahezu deckungsgleichen Schlussfolgerungen zu kommen.

Und diesenNegativismus dann als „kritisches Denken“ zu fühlen.

Nachfragerin
@fathaland slim - Haben Sie auch eine Antwort?

09:24 von fathaland slim:
"Ach je. Sie meinen also, man mache aus Eigeninteresse Politik?"
> Ich bin mir sicher, dass Politiker nur in Ausnahmefällen Idealisten ohne Eigeninteressen sind. Insbesondere die wichtige Posten werden wohl kaum an diejenigen vergeben, die kein persönliches Interesse daran haben.

"Und all das hat sie nur aus Gründen des Machterhaltes gemacht? Macht um der Macht willen?"
> Das ist die für mich sinnvollste Erklärung. Eine bessere Antwort scheinen Sie ja auch nicht zu haben, sonst hätten Sie mir diese sicherlich schon mitgeteilt.

"Das ist ja fast schon eine Karikatur der sattsam bekannten populistischen Erzählung."
> Diese Erzählung trifft man immer an, wenn über unliebsame Politiker berichtet wird.

"Westliche Werte sind die Interessen der USA? [...] Schon der Begriff 'westliche Werte' ist ein populistischer."
> Richtig. Deshalb habe ich den populistischen Begriff auch in einen politischen übersetzt.

harry_up
@ covid-strategie, um 09:43

“Nur so kann man sich eine objektive Ideologie-freie Meinung bilden.“

“Grau, teurer Freund, ist alle Theorie...“

Sie nehmen doch auch für sich in Anspruch, die Leserschaft hier mit “objektiven, ideologiefreien Fakten“ zu versorgen, wenn ich das Ihren zahlreichen Kommentaren der letzten Monate richtig entnommen habe.

Diese wurden keineswegs durchweg mit Zustimmung zur Kenntnis genommen.
Warum?