Sonnenuntergang über der Akropolis in Athen

Ihre Meinung zu Interview: Schwaches Europa, starkes Griechenland

Für Ökonom Gerken steht fest: Auch auf dem Sondergipfel hat Griechenland das Maximum für sich herausgeholt. Im Interview mit tagesschau.de erklärt er, warum Europa von Anfang an in einer schwachen Verhandlungsposition war.

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111 Kommentare

Kommentare

hans-rai
Das ist der erste vernünftige Beitrag,

den ich zu diesem Thema seit langem lese. Die Aussage, Griechenland mit "allen Mitteln" in der Eurozone zu halten, war der entscheidende Fehler. Davon jetzt eventuell abrücken zu müssen, fällt natürlich schwer. Es ist inzwischen wirklich unerträglich, das Herumgekaspere der Finanzminister und Staatenlenker, die "Institutionen" eingeschlossen.

Gast
Sag mir, wer deine Freunde sind und ich sag dir wer du bist

Es ist schon merkwürdig, wer so als Experte benannt wird und dann noch mit der hübschen Titulierung 'Think Tank'. Bei dieser Formulierung schrillen bei mir stets alle Alarmglocken. Ein kurzer Blick in https://lobbypedia.de/ bestätigt diesen Eindruck.

"Das cep lehnt Eurobonds und die Finanztransaktionssteuer ab und hält eine Koordinierung der Wirtschaftspolitik der Mitgliedsstaaten in weiten Teilen für unnötig (automatische Sanktionen und Insolvenzverfahren reichten aus). Es ist dagegen, Unternehmen zur Einhaltung von Sozial- oder Umweltstandards (Corporate Social Responsibility) zu verpflichten - auch nicht durch faktischen Druck. Einen Anlegerschutz bei kapitalgedeckten Altersversorgungssystemen hält das cep für problematisch, weil diese Maßnahmen u. a. zu einem deutlichen Verlust an Rentabilität führten."

Muß man noch mehr sagen?
Warum informiert die Tagesschau nicht über diesen Lobbycharakter der Organisation?

Hardy65
Und schon die nächsten Vorwürfe

"Wir erleben jetzt schon, dass das griechische Beispiel droht, Schule zu machen. Die Schwergewichte Frankreich und Italien versäumen es ebenfalls, die notwendigen Reformen einzuleiten."

Was soll diese Schuldzuweisung? Ein wichtiges Land, das ebenfalls keine Reformen eingeleitet hat, ist Deutschland. Wir haben eine Schuldenbremse ins Grundgesetz eingeführt, die dazu geführt hat, daß wir einen immer höheren Exportüberschuß haben. Als Volkswirt sollte Herr Gerken wissen, daß ein Exportüberschuß eines Landes immer einen Importüberschuß eines anderen Landes bedeutet.

Wenn Deutschland den Euro retten will, muß es endlich lernen, über seine Verhältnisse zu leben, so wie es fast alle anderen Euro-Länder auch machen. Es kann nicht sein, daß Deutschland sich immer eine Sonderrolle rausnimmt. So funktioniert ein vereintes Europa nicht!

Agent lemon
Was sagt uns das?

Der Grexit ist alternativlos fuer Griechenland. Wenn nicht jetzt, dann eben spaeter. Hier werden wieder weiter Milliarden verbrannt ohne die Chance auf Verbesserung. Die EU hat sich selbst an die Wand manoevriert. Nun heisst es zahlen oder untergehen. Frankreich und Italien sind die naechsten Kandidaten. Die werden einen Teufel tun und harte Reformen zu Lasten der Buerger umsetzen.....und dann?
Darauf einen Ouzo!!!

AMGSAMP
Schwaches Europa, starkes Griechenland

Man könnte es auch anders formulieren:
Hilfloses Europa, cleveres Griechenland!

Karlmaria
Ja so ist es

Die EU ist da in einer schwachen Verhandlungsposition. Die EU kann von Regierungen ausgenutzt werden. Regierungen die das Geld der EU für Wahlgeschenke verwenden anstatt die Wirtschaft aufzubauen. Die Griechen haben ja Geld wie man bei den großen Auszahlungen der griechischen Banken in den vergangenen Wochen gemerkt hat. All das führt zu dem Schluss dass es nur mit dem guten Willen der Griechen so nicht weitergeht. Irgendwann muss auch über Sanktionen nachgedacht werden!

Sosiehtsaus News
Traurig Erkenntnis für EUROPA

Traurig, dass die EU-Politiker von den Griechen so ausnutzen lassen, insbesondere unsere Spitzenpolitiker können nicht mit Zahlen umgehen. Ich frage mich, wozu wir die ganzen Volkswirte haben, aber keiner dringt bei Frau Merkel und Herrn Schäuble durch. Warum sollen wir für Griechenland immer zahlen, muss von Ihnen eindeutiger erzählt werden.

Hille-SH
Klasse !

Was für ein kurzgefasster, jedoch fundierter und ehrlicher Artikel zur Gesamtproblematik und zur Nabelschau dieser siechenden Währungsunion. Endlich !!!

Letztendlich sehen wir hier nur den verzweifelten Versuch, auch Angela Merkels, schwerste Schusswunden eines Todgeweihten mit Benjamin Blümchenplaster und Mobilat zu heilen, gleichzeitig den Angehörigen (uns) zu versichern - "der wird schon wieder", weil man weiß, dass man kaum noch genug Morphine für die wirklich schweren Kaliber (Spanien, Frankreich und Italien) zur Verfügung hat.

Die größte Triebfeder beim wilden Galopp in Richtung Klippe, ist die keinesfalls vorhandene Bereitsschaft Berlins, Brüssels und Frankfurts, die eigenen Fehler einzugestehen und endlich den Anker zu schmeißen.

Aus Angst vor dem eigenen Gesichtsverlust, der Selbstreflexion und dem ehrlichen Eingeständnis, sich doch massiv geirrt - und die Dinge mit fehlentwickelt zu haben, begeht man lieber kollektiven Selbstmord... aus purer Angst vor dem Tod !

Joes daily World
Weiß das Deutschland eigentlich?

Nicht alle Euro-Länder haften für die Schulden GRs.

Griechenland, Irland und Portugal haften nicht, weil sie selber im Hilfsprogramm sind.

Die Slowakei haftet nicht, weil sie nicht ihre Bürger belasten wollen.

Anscheinend geht die Slowakische Regierung davon aus, dass die Haftungen schlagend werden.

Also die Länder, die Haftungen übernommen haben, große Teile ihres Geldes nie wieder sehen.

Das bedeutet für D: mit jedem Land weniger, das mithaftet, haften wir für mehr Geld.

Jetzt versteht man auch, wieso D in der GR Schuldenfrage so eine wichtige Entscheidungsgewalt hat: weil wir mit immer mehr Milliarden haften.

Und nicht, wegen Merkels Persönlichkeit.

Wird GR von Merkel gerettet, fließen nicht nur die 7,2 Milliarden.

GRT braucht dann rasch ein 3. Hilfspaket.

Es ist anzunehmen, dass dann weitere Euro-Länder da nicht mehr mithaften.

Weil deren Regierungen erkennen, dass dieses Geld nie zurückgezahlt werden kann.

So wird es einsamer um D und seine Schuldenlast gewaltiger.

AfDwaehlender Englaender

Hoffentlich bringt das den Brexit näher.

Gast
"Europa" vs. Griechenland?

Vielleicht hat sich ja unbemerkt die Geografie geändert?

"Scheitert der Euro, dann scheitert Europa" - und die politische Kaste die das verzapft hat und den Banken aus 60% Dauerschuld nach Maastricht satte Zinsgewinne gönnte. Nun sind 92% des 10 Bio. EU-BIP (ohne Schulden von Banken, Unternehmen und Privathaushalten).

Juncker bot den Zwerg-Griechen 35 Mrd. bis 2020 an, mehr als 10% seines Investitionsprogrammes aus neuen EU-Schulden (eine neben dem EFSF, ESM, EZB völlig neue Art von Gemeinschaftsschulden, die andere allesamt Eurobonds nennen).

Es gibt kaum Länder, deren verfügbares Haushaltseinkommen pro Kopf nicht größer wäre als das erwirtschaftete (kaukraftvergleichbare) BIP pro Kopf. Die armen Länder im Süden, Osten und Baltikum (mit und ohne Euro) kriegen von den Arbeitsmigranten Überweisungen zum Haushaltseinkommen und alle Subventionen aus Staatsschulden.

In Griechenland konzentrieren sich nur viele systemischen Unpässlichkeiten. Geld heilt den EU-Wohlstandsgraben nicht.

Bernardoh
Absolut richtig ... und außerdem ...

zahlt Europa einen noch viel größeren Preis:
.. keiner nimmt mehr "die Politiker" ernst, also Verlust der Glaubwürdigkeit mit der Konsequenz:
.. weiterer Rückgang der Wahlbeteiligung
.. zunehmender Egoismus..
.. Gefahr der Zunahme radikaler Parteien ..

Der Euro war schlicht ein Geburtsfehler, was im übrigen die meisten Wirtschaftler befüchteten ... aber auch das "gemeine" Volk ahnte, dass man nicht unterschiedliche Rechts-, sozialsystem, Kulturen u.s.w. nur mittels 1 Währung + ein paar Eckpunkte festmachen darf.

Das wirtschaftliche Haupt-Problem sind auch nicht, die Verschuldung (natürlich kann Griechenland nie zurückzahlen), nicht der Funktionsverlust dass man für Konsumverzicht (Sparen) als Gegenleistung keine Zinsen bekommt, sondern (!!) die Zerstörung der Messinstrumente (Allokationsfunkktion des Geldes).

Gast
Für einen Ökonomen nicht besonders gut informiert.

"Die Griechen haben die Verhandlungsschwäche der anderen Euro-Staaten und der Gläubiger gnadenlos ausgenutzt."

Genau das Gegenteil ist wahr. Hier wird Geld veruntreut, aber nicht von den Griechen sondern von der Finanzindustrie inklusive IWF und aller beteiligten Banken. Jeden Tag und jeden Tag auf's neue. Das Volk wird derweil gegen die griechische Bevölkerung in Stellung gebracht, falls die sich irgendwann ihr Land zurückholen werden.

Helmut Baltrusch
Ökonomische Vernunft widerspricht politischem Handeln

Von der Festlegung, GR unbedingt im Euro halten zu wollen, um das europäische Fundament nicht zu beschädigen, kommt Merkel wohl nicht mehr herunter. So wird das Weiterwursteln nach einer Einigung in dieser Woche weitergehen. Ökonomisch betrachtet, hat Gerken natürlich recht: Mit den angedachten Reformen ändert sich strukturell nichts an der Wettbewerbsunfähigkeit des Schuldnerlandes, abgesehen von der Abschaffung der Frühverrentung.

Es wird auch bei dem Importüberschuss bleiben, sodass immer neue Schulden gemacht werden. Der Primat gehört jedoch der Politik, die nicht nur für die Ökonomie, sondern für alle Griechen verantwortlich ist. Zudem ist es noch nicht ausgemacht, ob sich Tsipras mit seinen Zugeständnissen an die Gläubiger in der Parlamentsfraktion von Syriza eine Mehrheit erhält. Es wird nur Schritt für Schritt in GR voran gehen - wenn überhaupt. Auf Dauer werden nur Strukturveränderungen die Lösung des Schuldenproblems und der Wettbewerbsunfähigkeit bringen können.

fathaland slim
Neue Soziale Marktwirtschaft

Lüder Gerken ist so ziemlich das marktradikalste, was die deutsche Wirtschaftswissenschaft zu bieten hat. Gegen ihn ist Hans Werner Sinn sozialismusverdächtig.

Für Herrn Gerken ist eine starke Ungleichheit der Einkommensverteilung die Voraussetzung von Wohlstand.

Wenn er von "Reformen" spricht, dann liegt er wohl nahe bei den Vorstellungen der "Troika" bzw. geht noch über diese hinaus. Er spezifiziert das im Interview aber nicht, insofern hätte ich mir etwas mehr Nachfragen der Interviewerin gewünscht.

Denn immer nur "Reformen" zu fordern ist billig. Es kommt drauf an was für Reformen. Herr Gerken ist ein Vertreter der "Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft", einer Lobbyorganisation der Großindustrie. Das sollte man wissen, wenn man das vorliegende Interview liest.

Zweitaktmotor
Sachlich?

Wer gern mal eine sachlichere und weniger polarisierende Analyse des Griechenland-Problems lesen möchte, der sollte bei der BBC nach Beiträgen des Wirtschaftsreporters Robert Peston suchen sowie von Gavin Hewitt "Greece and Germany and the weight of history".

So sieht wirklich neutrale Berichterstattung aus.

backpage
Wie wäre es denn damit,

wir machen aus den EU-Mitgliedstaaten Aktiengesellschaften, dann kann das Kapital sich doch so richtig entfalten und vermehren.

Das Goldene Kalb würde anständig gefüttert, tanzen würde das narkotisierte Volk ohne besondere Aufforderung!

backpage
Ein trauriger und nachdenklicher Europäer

P.S.
Ich denke ich werde in Zukunft nur noch den Bürgermeister und das Europaparlament wählen.

Joes daily World
Glauben sie nicht, Merkel lässt Ökonomen mit solchen Ansichten

noch an sich heran.

1. Solche Argumente könnten ihr gesamtes Weltbild in Frage stellen.

2. Sie müsste sich selber zugestehen, Fehler gemacht zu haben. Wohl der schwierigste Part für Merkel.

3. Sie müsste ihren Tunnelblick beenden. Und wer einmal sehr lange im Tunnel war, weiß wie schwierig es ist, da wieder heraus zu finden.

4. Sie müsste dann eine andere Lösung finden! Das hieße Neustart. Die ganze Arbeit begänne noch einmal von vorne.

4a. Das würde ihr ruhendes Wesen innerlich zu sehr aufwühlen. Weil sie dafür ja keine Zeit mehr hat. Denn sie hat sich die Lösung schon in den nächsten Tagen vorgenommen.

4b. Und Abweichungen vom Weg, ist einer Merkel Graus.

Conclusio: setzen die Abgeordneten der CDU & CSU & SPD weiter auf Merkel, werden sie Deutschland eine Schuldenlast aufdrücken, die in der Geschichte des Landes seinesgleichen sucht.

Und alle Abgeordneten, die Merkel in ihrem - nicht funktionierenden - Plan unterstützen, sollten sich klar sein:

sie machen sich mitschuldig.

Gast
Schwaches Europa, starkes Griechenland

Die vergreisten Altpolitiker kommen nicht mehr, im Kopf, nicht Physis auch nicht.

Die Alten Herren duellieren gegenseitig.

Griechenland Steht voll im Saft.
Es kommen weitere Potente
Regieren

Ritchi
Danke für diesen Beitrag

Dieser Beitrag bringt es auf den Punkt: um ihr Gesicht zu wahren, werfen unsere Politiker schlechtem Geld gutes hinterher. Griechenland braucht einen Neuanfang, nicht neue Kredite, die es nie zurückzahlen kann.
Ergänzend ist noch zu sagen, dass das grundsätzliche Problem in Griechenland weniger die exorbitante Staatsverschuldung ist und auch der völlige Verlust der Wettbewerbsfähigkeit großer Teile der griechischen Volkswirtschaft nur ein Teilproblem ist, sondern der überbordende nicht funktionierende Beamtenapparat. Dieser hindert Gründer an der Schaffung neuer Unternehmen durch immer neue Auflagen, dieser nimmt weder fällige Steuern ein, noch schafft er die längst überfälligen Grundbücher. Solange Unfähigkeit, Selbstbedienung und Bestechungen in einem übergroßen Beamtenapparat die Regel sind, kann eine Volkswirtschaft nicht funktionieren.
Hier müssen die Forderungen der Geldgeber ansetzen.

firefighter1975
09:49 h von netille

""Das cep lehnt Eurobonds und die Finanztransaktionssteuer ab und hält eine Koordinierung der Wirtschaftspolitik der Mitgliedsstaaten in weiten Teilen für unnötig (automatische Sanktionen und Insolvenzverfahren reichten aus). Es ist dagegen, Unternehmen zur Einhaltung von Sozial- oder Umweltstandards (Corporate Social Responsibility) zu verpflichten - auch nicht durch faktischen Druck. Einen Anlegerschutz bei kapitalgedeckten Altersversorgungssystemen hält das cep für problematisch, weil diese Maßnahmen u. a. zu einem deutlichen Verlust an Rentabilität führten." ...Muß man noch mehr sagen?"

Nein, eigentlich nicht. Für den, der zwischen den Zeilen lesen kann, ist klar, dass es hier schon lange nicht mehr nur um Griechenland allein geht.

Vielen Dank für den Link und die darin enthaltenen Informationen.

All das macht recht deutlich, wohin in den nächsten Jahren der Weg für ALLE führen wird.

Sehr informativer Kommentar, meinen Dank dafür.

MfG firefighter

fathaland slim
10:03, Sosiehtsaus News

"Ich frage mich, wozu wir die ganzen Volkswirte haben, aber keiner dringt bei Frau Merkel und Herrn Schäuble durch."

Volkswirte wie Herr Gerken oder sein Institutskollege Bernd Raffelhüschen sind bestens mit Frau Merkel und Herrn Schäuble bekannt. Und die haben ja nicht nur Positionen, was Griechenland betrifft, sondern auch dezidierte Positionen zur deutschen Wirtschafts- und Sozialpolitik. Ich glaube nicht, dass die Ihnen gefallen würden. Die positionieren sich nämlich nicht nur gegen die Griechen, sondern gegen Arme im allgemeinen.

Diese Herren sind nicht auf der Seite des kleinen Mannes....

staakener
Fast die gesamte EU-Spitze..

.... mit Merkel vorne an hat sich selbst in die Ecke gestellt und kommt nun nicht mehr raus. Proteste gegen die Steuerverschwender kommen aus den baltischen Staaten und Finnland. Mal sehen wann die Iren, Portugiesen und Spanier sauer werden und den Politikern die Rote Karte zeigen.

Gast
9.51 Uhr von Hardy65, wir brauchen die Vielfalt!

Wenn Deutschland den Euro retten (angleichen) will, muß es endlich lernen, über seine Verhältnisse zu leben, so wie es fast alle anderen Euro-Länder auch machen. Es kann nicht sein, daß Deutschland sich immer eine Sonderrolle rausnimmt. So funktioniert ein vereintes Europa nicht!

Diesem Satz ist zuzustimmen. Das funktioniert aber nur, wenn wir in allen Staaten die Landeswährungen wieder einführen, was auch schlecht für Steueroasen wäre. Wir wollen ein Europa der Vielfalt, wir wollen keine ständige Transfairunion!
Was Griechenland betrifft, kann das Land unter optimaler Führung überhaupt ohne neue Schulden auskommen? Die Ökonomen sollten das dringend prüfen, und gleich mit, wie wir das beste für unser Land herausschlagen können! Der Euro verkommt zum Buchgeld, jeder bedient sich, so gut man ihn läßt! Zahlen tuen wir Deutschen das mit unseren Exporten, mit der Entwertung unserer Sparguthaben, unserer Währung und unserer Altersvorsorge! Danke, blinde Königin!

Gast
@Hardy65

"Ein wichtiges Land, das ebenfalls keine Reformen eingeleitet hat, ist Deutschland."
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was waren dann die Reformen der Regierung Schröder?
Niedriglohnsektor, Hartz 4, Rentenkürzungen, Rente mit 67,,,
Die Reformen wurden gemacht, bevor Deutschland das Wasser bis zum Halse stand.
Wäre das nicht gemacht worden, wäre Deutschland heute in einer ähnlichen Situation wie andere Staaten.

nochein@Argument
Flächenbrand droht

Der Kommentar von Herrn Gerken fasst leider sehr viele Wahrheiten zusammen.

Von dem griechischen Verhandlungspoker werden ganz schnell andere Länder lernen: Auch in Frankreich, Spanien oder Italien gilt es, "Populisten" zu befriedigen.

Ich denke, die "Rettung Europas" kann nur darin bestehen, dass es einzelnen Ländern nicht gelingen darf, die eigenen ökonomische Unzulänglichkeiten und mangelhafte Selbstorganisation von anderen Ländern finanziert zu bekommen. Solch eine Politik ist weder nachhaltig noch geeignet, weiterhin den Frieden langfristig zu sichern.

Die Mechanismen müssen so funktionieren, dass Geld nur das Maß für realisistische Tauschrelationen ist. Dann bleibt es auch egal, wie die Währung heißt.

Zentrales Übel beim Euro ist, dass es der EZB nicht gelingt, nur valide Staatsschuldverschreibungen zu akzeptieren. Es muss aufhören, dass die EZB die Kosten der Spekulation gegen einzelne Staatsanleihen tragen und verteilen muß. Das höhlt den Vorteil des Währungsblocks aus

flegar
in Teilen schwache Analyse

"... Abschaffung der Frührenten. Hier eröffnet sich für den griechischen Staat die Möglichkeit, die viel zu hohen Arbeitskosten zu senken."

Was haben die Frührenten mit Arbeitskosten zu tun? Nichts! Die Kosten der Frührente trägt allein der Staat. Die Arbeitskosten würden sinken, wenn die Rentenbeiträge der Firmen gesenkt werden.

"Die Griechen konsumieren also viel mehr, als sie verdienen."

Das betreiben die Amerikaner eigentlich perfekt und haben nicht die Probleme wie Griechenland. Also muss die Ursache woanders liegen.

AMGSAMP
Sondergipfel, Krisengipfel ohne Ende

Spannend ist es für mich schon lange nicht mehr.
Offen ist nur noch die Farbe des Blazers der Frau Merkel bei Ihrer Erklärung dass die Entscheidung alternativlos war.

fathaland slim
10:24, Zweitaktmotor

"Wer gern mal eine sachlichere und weniger polarisierende Analyse des Griechenland-Problems lesen möchte, der sollte bei der BBC nach Beiträgen des Wirtschaftsreporters Robert Peston suchen sowie von Gavin Hewitt "Greece and Germany and the weight of history".

So sieht wirklich neutrale Berichterstattung aus."

Ein Interview oder die Darstellung der Position eines Wirtschaftswissenschaftlers kann nicht neutral sein. Deswegen geht die Forderung nach " neutraler Berichterstattung" in die Irre.

Ich habe auch eine dezidiert andere Sicht der Griechenlandkrise als Herr Gerken. Neutral bin ich aber nicht und würde auch niemals " neutrale Berichterstattung" fordern.

Ich möchte möglichst viele Positionen in den Medien finden.

Ich empfehle übrigens Harald Schumann und Elisa Simantke vom "Tagesspiegel".

Account gelöscht
Schwaches Europa,starkes Griechenland......

Die Überschrift geht an der Realität vorbei.Seit Jahren wird Griechenland zur Austerität erpresst.Wegen der hohen Verschuldung die von den Regierungen der PASOK und Nea Demokratia verschuldet wurden(entspricht etwa SPD und CDU).
Dabei haben die nordeuropäischen Banken schon damals von den relativ hohen Zinssätzen für griechische Staatsanleihen profitiert.

Und natürlich wollen Juncker,Merkel und Co. das Land im Euro halten und insgesamt am Euro festhalten.Griechenland nahm immer etwa 10% aller deutschen Rüstungsgüter ab.Und die Euro-Zone ist die deutsche Exportzone,die anderen Länder können sich durch Abwertungsmaßnahmen nicht gegen den durch Leiharbeiter und Werkvertragler starken deutschen Export schützen.

Orfee
Schieflage Europas

Nicht nur bei diesen Verhandlungen aber auch an den Zahlen sieht man die Schieflage in ganz Europa.

Grexit ist Geldverlust und wenn man Griechenland retten will, hat man auch ein Geldverlust und Verschleppung der Probleme und ich glaube nicht, daß die EU damit noch lange weiter überleben kann. Überall in Europa bilden sich die Anti-Europäischen Parteien. Sie bekommen mehr Zulauf und mehr Stimmen.

Die Briten bereiten sich auch schon auf den Exit. Die ganzen Auseinandersetzungen mit EU-Griechenland haben beide Parteien nur geschadet und schaden weiterhin noch. Das Problem kann in kurzer Zeit sowieso nicht behoben werden.

Ich würde sagen nicht mehr wenn EU scheitert scheitert Europa sondern eher wenn EU scheitert kann nur noch Europa gerettet werden. Ich war zwar für den Grexit, weil das die vernünftige Lösung war, aber jetzt glaube ich, daß der Verbleib Griechenlands die EU-Zone noch schneller abqualifizieren wird und Europa sich davon schneller befreien kann.

VWLer
Der Beitrag hat recht.

So traurig das ist, um so "erfolgreicher" Tzipras verhandelt um so schlechter für Griechenland. Denn um so mehr die Gläubiger Tzipras entgegenkommen um so weniger der notwendigen Reformen werden angegangen. Schlussendlich muss alles was konsumiert wird auch produziert werden. Und alle die mehr konsumieren als sie produzieren leben auf Kosten von anderen, denen es dann entsprechend schlechter geht.

Wenn es besser werden soll, muss Griechenland effizienter werden.

Verwechseln sie aber bitte nicht Effizienz mit dem Kürzen von Sozialleistungen.

Griechenland wird dann effizienter, wenn der Staat seine Aufgaben besser, mit weniger Aufwand (u.a. Personal) und schneller erfüllt.

Und an einem Ende von Vetternwirtschaft und Korruption kommt Griechenland auch nicht vorbei, wenn es auf einen grünen Zweig kommen will.

Geschieht das nicht ist alles andere Makulatur.

19ikarus43
Indirekt verlangen doch die Geldgeber,

Griechenland soll die weisse Fahne zeigen.
Man weisst dann auf Staaten, die wirtschaftlich schwächer sind,ihre ,,Medizin "
geschluckt haben,angeblich auf dem Weg der Erholung sind.Vergessen wird,die Arbeitslosigkeit ist quasi nicht zurückgegangen,profitiert haben die, die schon immer profitiert haben.
Versucht man das Ganze zu durchschauen,stellt Griechenland die Systemfrage. Weiter das obere Drittel füttern, damit für den Rest auch noch was abfällt?
Das erkennt man schon daran, die Geldgeber verlangen der IWF soll weiter im Boot bleiben, die Griechen stellen sich dem entgegen.

Sverigeax
Tsipras zu Hause

Nach den vorliegenden Sparvorschlägen , z.B. Mehrwertsteuererhöhung auf 23 % bei Grundnahrungsmittelen, war klar, dass Herr Tsipras da viel zu Hause erklären muß.
Mir ist schleierhaft, wie er diese Vorschläge überhaupt durch das griechische Parlament bringen will.
Das ganze Gezerre bringt doch nichts mehr.
Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende !

Gast
das Elend der großen Koalition ist natürlich ...

dass sie durch ihre halbherzige Politik das Eingestehen des Scheiterns von Merkels Griechenland- und Euro-Politik ewig vor sich hertragen werden und so Europa als Ganzes gefährden. Dieser Bundesregierung fehlt es vor allem an Ehrlichkeit, wie dieser Artikel schön aufzeigt.

Crefeldinjo
Der 1. gute Beitrag seit langem

zur neverending Story Griechenland. Dank an Herrn Gerken und ARD!

Gast
Hungerlöhne in Deutschland - das ist das Problem..

Wirtschaftlich Können die Griechen da nicht mithalten. Unsere Wirtschaft macht Gewinne auf Kosten anderer Volkswirtschaften und wir müssen die Griechen mitschleppen die nicht Wettbewerbsfähigen werden an den Rand gedrängt, und nicht nur die der Griechen. Die Löhne in Deuschland müssen steigen - also die Gewinne steckt die Wirtschaft ein und wir der gemeine Steuerzahler wird dafür zur Kasse gebeten. D.h. erstens durch Hungerlöhne und zweitens durch aber Milliarden Steuer die zur Aufrechterhaltung anderer Volkswirtschaften vonnöten sind.. Griechenland muß zurück zur Drachme, dann können sie abwertenund wieder wettbewerbsfähig werden. Oder die dt. Wirtschaft muß die Binnenkonjuntur stärken
auf Kosten des Ausenhandels. ( Höhere Löhne zbsp. ) desshalb scheitert Europa keineswegs, die Briten haben ja auch noch ihr Pfund..

Hollowman
Am 23. Juni 2015 um 10:43 von stöberkarl

Das Gegenteil gilt. Durch diese Reformen hat Deutschland andere europäische Länder in die Krise gestürzt.
Deshalb muss GR den Euro verlassen damit keine überteurte deutsche Produkte den griechischen Markt beinträchtigen bzw Zölle gegen deutsche Produkte einsetzen kann.

19ikarus43
09:49 von netille

Sag mir, wer deine Freunde sind und ich sag dir wer du bist.
Unterschiedliche Lager gibt es da.
Also gestern abend in den Spätnachrichten von TS.
Den Kommentar in der Griechenlandfrage gab Herr Gottlieb vom bayrischen Rundfunk.
Würdevoller hätte er da nicht Herrn Schäuble
vertreten können.

Gast
ein Punkt wird verschwiegen

Ok, Europa kam entgegen und die Griechen haben Ihre Position weitgehend ausgenutzt. Ich denke aber, dass man den Standpunkt von Varoufakis, dass Griechenland nur der erste kleine Dominostein ist, auch immer im Auge haben muss - sonst hätte ja niemand Angst vor dem kleinen Griechenland. Wahr ist wohl eher, dass viele tausend Milliarden an Vermögen auf Kostrukten und Schuldnern basieren, die mit hohem Risisko nicht halten und die nicht zurückzahlen können. Alternativen sind auch schwer in Sicht - das Geld wird inzwischen auch gerne "unters Kopfkissen" gelegt, solvente Investitionen scheinen Mangelware. Das scheint mir auch eine Wahrheit, der man sich so stellen muss. Wenn man nur so tut, als wären die Griechen das einzige Problem, ist das glaube ich wenig hilfreich in der eigenen Sache. Historisch auch wahr scheint mir, dass in einem freien Wettbewerb der Schwächere ziemlich oft untergeht - wenn das so ist, kann man nicht nur überrascht tun.

Gast
Zum Problem Griechenland

ist längst alles gesagt. Herrn Gerkens Bewertung zählt sicherlich zu den realistischen. Sollten tatsächlich die 7,2 Mia. € freigegeben werden, beruhen sie auf Luftbuchungen. Richtig wäre, die Rettungszahlungen immer wieder neu von der Realisierung der Luftbuchungen abhängig zu machen, d.h. jeweils neu den Grexit anzudrohen. Die "Institutionen" müssten eine "Ständige Vertretung" im griechischen Regierungshaus installieren.
Wenn Herr Juncker Herrn Tsipras wie einen Ziehsohn tätschelt, darf man getrost an seinem politischen Verstand zweifeln. Er traut sich nicht einmal, nach außen seine Abneigung zu zeigen, die er doch hoffentlich hat.
Was geschieht, wenn die Regierung wegen der neuen Belastungen vom Koalitionspartner oder vom Volk gestürzt wird? Er wäre durchaus griechisch, wenn sich eine Nachfolgeregierung nicht an die Verträge hielte.

19ikarus43
von Odin-HH

Ich rate mal,wie es weitergehen wird.
Einen Schuldenschnitt zu welchen Prozentpunkten auch immer, wird es nicht geben. Sowas würde Frau Merkel ganz gewaltig auf die Füsse fallen.
Man einigt sich auf so eine Art Schuldenkonferenz,nur für Griechenland oder ganz Europa, sei dahingestellt.
Nur das Datum muss stimmen. Nach den BT Wahlen 2017.

Rosengregor
Erpressung und Armut

Wenn es so kommen soll, dann ist das in der Tat ein Kompromiss, der nur Verlierer kennt.

Die griechische Regierung wollte Europa erpressen und scheint es zu schaffen. Damit ist eines klar: Europa ist erpressbar. Viel Spaß, wenn der Gegner mal mehr Gewicht auf die Wage bringt, als Griechenland. Die USA werden bei der Spionage nun genauso wenig neigen einzulenken, wie Russland in der Ukraine-Krise oder China beim nächsten Handeldisput. Wer weder Standpunkte noch Haltung hat, gibt am Ende nach. So nimmt die Idee Europa massiven Schaden.

Das Problem für Griechenland ist, dass die Erpressung teurer war, als das Erpresset wert ist. Griechenland kommt nicht durch Transfers auf die Beine, sondern nur durch eigene Leistung. Und dafür braucht es Vertrauen. Das aber hat die griechische Regierung auf Jahrzehnte verspielt. Wer noch Geld in Griechenland hatte, hat es rausgeschafft - allen voran die Griechen, die selbst am wenigsten an ein Griechenland unter Kommunisten glauben. Die Folge: Armut.

Gabixx59

Ich bin eigentlich ein sehr großzügiger Mensch, aber in diesem Fall sehe ich keinen Sinn darin noch mehr Geld an Griechenland zu geben. Für mich sind die Grenzen erreicht. Also raus aus dem Euro mit ihnen. Ich wünsche mir, dass der Normalbürger darüber abstimmen könnte. Ich fühle mich so machtlos und von den Griechen ausgebeutet.

Gast
Ein starkes Deutschland wäre mir lieber

Auf "EU"-ropa will ich gerne verzichten, auf den "EURO" sowieso, aber ein starkes Deutschland ist Pflicht.

Siegfried Sturz
Investieren in Griechenland?

Die Griechen haben ein schönes Land. Wir würden gern dort unsere Grillgeräte bauen und exportieren in alle Welt. Aber das geht nicht bei dieser Rechtsunsicherheit.

tiberius gracchus
Naja

Was hier so alles als Experte durchgeht.

Frag den Fuchs was das beste für die Gänse ist...

Gast
@ Karlmaria

" Irgendwann muss auch über Sanktionen nachgedacht werden!"

Wenn wir Griechenland "sanktionieren" würden, würde es sich sofort auf unsere Binnenwirtschaft auswirken: Wir haben bedauerlicherweise den "EURO".

Solange die Bundespolitik nicht endlich den Weg aus dieser Abhängigkeitssituation löst, stagnieren wir nicht nur, sondern verlieren immer mehr Boden.

"Lieber ein Ende mit Schrecken, als Schrecken ohne Ende."

Die EU-Anhängern haben sich einer Illusion hingegeben und müssen wie Konstruktivisten lernen, dass sie nicht die Welt machen sondern ein Teil von ihr sind.

Gast
Auch griechische Mythologie kannte die Zukunft des Eurolus

Wiki beschreibt die ggw. Beziehungskrise (angelehnt an das altbabylonische Gilgamesch-Epos) so:

"Charon brachte die Toten über den Fluss Acheron zum Eingang des Hades.

Auf die Fähre dieses unbestechlichen Fährmannes durfte nur, wer die Begräbnisriten empfangen hatte und dessen Überfahrt mit einer Geldmünze,

dem sogenannten „Charonspfennig“(Obolus),

bezahlt worden war.

Diese Münzen bekamen die Toten unter die Zunge gelegt. Unbestattete Tote, denen Charon den Zugang verwehrte, mussten hundert Jahre am Ufer des Acheron als Schatten umherirren."

agora
"Starkes Griechenland"?

So sicher waere ich mir dabei nicht: Tsipras scheint ja bei seiner eigenen Partei maechtig unter Druck zu geraten. Gibt es nicht doch nur "Verlierer"?! Merkel u.Co schauen hilflos dabei zu wie der Preis einer Pleite Griechenlands stetig in die Hoehe getrieben wird und beweisen ihre Inkompetenz zu weitreichenden politischen Entscheidungen (was nicht weiter verwundert, da Merkel-Mitte rechts- Holland und Co.- Mitte links, also Blockade), und wenn die Einschnitte bei Renten und die Mehrwertsteuer tatsaechlich angehoben werden hat Tsipras also gelogen und Neuwahlen stehen an..Und der ganze Zirkus kann von vorne losgehen.

Gast
Keine Solidarität für Griechenland?

So ein Quatsch, natürlich sind wir mit den armen Griechen solidarisch, keine Frage. Wir sind nicht solidarisch mit Griechen, die keine Steuern zahlen, oder ihre Steuerschuld nicht begleichen., die ihr Vermögen im Ausland verstecken, die ihre Häuser nicht zuende bauen um keine Steuern zu zahlen. Wir sind nicht solidarisch mit Griechen, die nötige Reformen verhindern.

babohe
Bitte bei den nächsten Wahlen nicht wundern!

In Deutschland besonders über den Erfolg der eurokritischen Parteien.

Helmut Kohl war der Kanzler der Einheit, wenn Frau Merkel so weiter macht wird sie als diejenige in Erinnerung bleiben, die Europa geteilt und die CDU in die Bedeutungslosigkeit geführt hat.

Spätestens 2017 sind in Deutschland Wahlen, ich kann mir nicht vorstellen, dass die jetzigen Geldgeschenke für Griechenland so lange reichen. Auch wenn Herr Tsipras jetzt aufrichtig Reformen verspricht, so sind diese noch lange nicht umgesetzt.

Auch wenn Griechenland pleite geht, dann können die Schulden doch in den Büchern weiter bestehen und sind genau so viel wert wie jetzt auch. Ein Schuldenerlaß hebelt die Stabilitätskriterien im Euro aus, nicht die Pleite.

Die Börsen hatte den Pleite schon eingerechnet, jetzt sind alle überrascht, daß es doch weiter geht.

p.s. 1 Milliarde sind eintausend Millionen.
Wir vergessen doch ab und an die Dimensionen welche die EZB täglich einfach nach Griechenland überweist.

Investigator
Von den Brüdern auf Zypern lernen

Man kann die Analyse von Lüder Gerken kritisieren, eines jedoch ist unbestreitbar: GR ist international nicht wettbewerbsfähig.
Es konsumiert mehr als es erwirtschaftet und hat eine stark negative Außenhandelsbilanz.
Die zentrale Frage ist somit: Will sich GR auf Dauer von Anderen alimentieren lassen oder den harten Weg der radikalen Strukturreformen gehen ?
Falls Letzteres muß mit höchster Priorität das korrupte und lähmende Klientelsystems beseitigt werden.
Als Beispiel kann der griechische Teil Zyperns dienen, der die gleiche osmanische Vergangenheit hat, aus der das Klientelsystems entstammt.
Jedoch hat die 80-jährige britische Kolonialherrschaft auf Zypern die Korruption nahezu ausgerottet.
Dieses Land kommt bestens mit der schweren Bankenkrise vor zwei Jahren und den Auflagen zurecht, die an das Hilfsprogramm der Troika geknüpft waren.

nichtsehenhoerensagen
Nicts für ungut

aber hört auf über Griechenland zuschreiben.
Es gibt nur zwei möglichkeiten:
1. Ihnen wird weiter geholfen,
2.Lasst sie endlich ihr Ding machen ohne Euro.
Aber hackt nicht immer so auf dieses Land herum.

AlterSimpel
Gerken kocht auch nur mit Wasser

"Am grundsätzlichen Problem in Griechenland ändert all das nichts, das nicht in der exorbitanten Staatsverschuldung besteht, sondern im völligen Verlust der Wettbewerbsfähigkeit großer Teile der griechischen Volkswirtschaft."

Damit bereitet Gerken den deplazierten und auch falschen Vorwurf vor, die Arbeitskosten seien in Gr. zu hoch, auch nach den vielen Absenkungen.
Große Teile der Volkswirtschaft standen aber nie im intern. Wettbewerb, die Exportquote war immer schon gering.

Und wie soll Gr. jetzt zu einem Exportland werden, wofür es seine Wirtschaft neu erfinden müsste, wenn doch gleichzeitig ganz Europa um Investitionen buhlt?
Andere stehen dabei viel besser da, etwa das inzwischen "gewerkschaftsfreie" Portugal oder Spanien, das mit Steuersubventionen wirbt.

Und kein Mensch wird in einem Land investieren, wenn alle paar Monate die Experten einen Austritt aus dem Euro oder der EU fordern.
Die Drohgebärden der Troika haben der gr. Wirtschaft einen Bärendienst erwiesen.

MadDoctor
Wer rettet uns vor diesen "Rettern"?

Die Machenschaften von Merkel, Junker und Co. werden immer obskurer.
Der griechische Patient ist nicht nur krank, er liegt auf dem Sterbebett und wird seit langem nur noch künstlich am Leben gehalten.
Bei jeder Geldspritze von IWF, EZB oder EU zuckt der Patient aber nochmal etwas auf und Frau Merkel und Herrn Junker sagen uns Steuerzahlern gebetsmühlenhaft: Seht alle her, der Patient erholt sich. Wir müssen ihn retten. Wir müssen einfach noch viel, viel mehr Geld in ihn pumpen.
Herr Junker sollte sich lieber um die Aufarbeitung seiner Versäumnisse als Staatschef von Luxembourg kümmern. Seiner Trickserei (Luxleaks) haben wir es zu verdanken, dass große Konzerne in Europa lächerliche Steuersätze zahlen und wir Bürger im Gegenzug immer stärker belastet werden.
Somit ist auch klar wer die Unsummen an Geld für den maroden griechischen Staat letztendlich zahlen muss.
Wir EU-Bürger mit unseren Steuern bei gleichzeitigen Wertverfall unserer Ersparnisse.

rustysnoopy
Korruption

Und vor allem: Bei dieser Korruption! Sie müßten erst viel Geld bezahlen, ehe Sie überhaupt produzieren könnten.
Daran hat sich nichts geändert und auch nicht daran, daß die Griechen seit ihrer Staatsgründung ( 1835?) im Bankrott leben. Und das hat bisher noch kein Land geschafft!!! Und das geht jetzt so weiter - leider!

ararat
um 09:51 von Hardy65

"Wenn Deutschland den Euro retten will, muß es endlich lernen, über seine Verhältnisse zu leben, so wie es fast alle anderen Euro-Länder auch machen. "

Da ist was Wahres dran. Dann würde die Zahlenmechanik innerhalb von Euroland wieder funktionieren. Nach außen könnte der Euro dann entsprechend abwerten.
Mit anderen Worten: Wir müßten in Deutschland die Mentalität der Menschen am Mittelmeer übernehmen. Ob das aber realistisch und wünschbar ist weiß ich nicht so recht.

Gast
Wenn das Fundament fehlt

Der Euro ist in meinen Augen eine Totgeburt. Kein vernuenftiger Wirtschaftswissenschaftler wuerde eine Waehrung einfuehren und darauf hoffen, dass dann alle Mitgliedslaender in der heeren Absicht diese Waehrung zu sichern, ihre eigenen Interessen dieser gemeinsamen Waehrung anpassen. Nichts anderes ist der Euro, das heere Ziel und die Vision aller, mit einer gemeinsamen Waehrung ein vereinteres Europa zu schaffen. Auf welchem Fundament steht denn diese gemeinsame Waehrung? Auf keinem...... und genau das muss einem zu denken geben. Hier sind 28 Mitgliedsstaaten mit den unterschiedlichsten Sozialsystemen, unterschiedlicher Wirtschaftspolitik und vor allem unterschiedlicher staatlicher Regelmechanismen. Nichts davon ist auch nur annaehernd kompatibel. Zu deutsch, das Fundament fehlt. Auf dieses fehlende Fundament hat man versucht, den Euro als kroenende Kuppel zu setzen. Jeder Bauherr faengt den Bau seines Hauses mit dem Dach an............logisch oder?
Die Quittung bekommt Europa jetzt..

b_m
Bitte, bitte,... Grexit!

Es ist eine Schande, daß Merkel der europäische Wahnsinn wichtiger ist, als dafür zu sorgen, daß wieder geordnete Bedingungen einziehen.

Der Grexit ist die beste Lösung für alle seiten. Griechenland kann seine Wettbewerbsfähigkeit steigern und wird haben aussicht darauf, daß der Euroverfall gestoppt wird.

Die Sparer leiden schon seit Jahren unter den Wahnwitzigen "Rettungsprogrammen", die letztlich nur der Industrie nutzen. Unsere Altersvorsorge und Ersparnisse wird durch diese Maßnahmen den Unternehmen zugeschoben, wärend wird fleißig sparen und nachher nichts mehr für unser Geld kaufen können. Wozu sollen Lohnerhöhungen gut sein, wenn daß Geld in 20 oder 30 Jahren nichts mehr wert ist.

Schluß mit Griechenland, schluß mit schlaflosen Nächten. Bitte, bitte,... Grexit! und keine faulen Kompromissen, die unsere Existenz zerstören.

Hille-SH
@19ikarus43

Ich halte dagegen !

Es wird den (abermaligen) und dieses Mal massiven Schuldenschnitt geben, weit vor der nächsten BTW.

Und ja, das wird Frau Merkel gewaltig auf die Füsse fallen und ihre Position als Kanzlerin, aber auch in der eigenen Fraktion als Fraktionschefin, gewaltig schwächen.

Ausser der fragwürdigen SPD-Spitze steht wohl niemand so sehr hinter der europäischen Schuldenunion, wie die Bundeskanzlerin.

Doch dafür fehlt ihr nicht nur der politische, sondern bei weitem auch der gesellschaftliche Rückhalt.
Die Dame hat bereits so viel Vertrauen eingebüßt, nicht zuletzt durch ihren fragwürdigen US-Täterschutz (NSA), ihre Russlandsanktionen und ihre obsessive Forderung des TTiP !

Merkel steht mit demRücken an der Wand, es gibt kein Aussitzen mehr !

diskobolos
@AlterSimpel

"Und wie soll Gr. jetzt zu einem Exportland werden, wofür es seine Wirtschaft neu erfinden müsste...Und kein Mensch wird in einem Land investieren, wenn alle paar Monate die Experten einen Austritt aus dem Euro oder der EU fordern."
Wenn GR nichts exportieren kann, dann kann es eben auch nichts importieren, es sei denn es wäre jemand bereit, dies GR zu schenken. Auf Dauer will das aber niemand. Und wenn die EU etwas zu verschenken hätte, warum dann nicht an die ärmsten Mitglieder?
Das größte Problem hat Gerken angesprochen: Unter diesen Verhältnissen ist niemand bereit in GR zu investieren. Man weiß nicht, wie weit die Grundstücke reichen und wer sie verkaufen darf. Man weiß nicht, welche Währung, welche Steuersätze, welche Sozialabgaben im nächsten Jahr zu zahlen sind. Jeder Behördengang kostet Schmiergelder usw.
Aber ohne Neuinvestitionen kommt das Land nie auf die Beine.

b_m
@Hardy65 09:51

"Wenn Deutschland den Euro retten will, muß es endlich lernen, über seine Verhältnisse zu leben, so wie es fast alle anderen Euro-Länder auch machen."

Das genaue Gegenteil ist der Fall. Die anderen Euroländer haben die Pflicht ihre Haushalte über Steuereinnahmen zu finanzieren und die Staatsverschuldung OHNE Inflation abzubauen.

Es muß für jeden Schuldner ein Limit geben und wenn dieses Limit erreicht ist, dann darf es keine weitere Aufstockung mehr geben.

Wir dürfen unter keinen Umständen zulassen, daß die Schuldner über Europa bestimmen. Gleiches Recht für alle und damit auch gleiche Pflichten. Und eine Konsumpflicht verstößt gegen Freiheit und Selbstbestimmung. Wer also gut leben will muß zusehen, daß er unter merktwirtschaftlichen Bedingungen sein auskommen hat. Wenn nicht, dann muß er sich halt einschränken und darf keine Schulden machen.

boliche
@vanPaten/Gerken:bitte,hab ich das so zu verstehen?

Für Dummies:G&S und die Politik tricksen Grld in den Euro.Es werden seltsame Geschäfte getätigt.Der kleine Grieche nutzt auch die Gunst der Stunde.Die Leistungskraft,auch die sympathische Art der Griechen paßt aber nicht zum EinheitsdruckKonkurrenzEuro.Das logische Ende:Die Rückkehr zur Ab/Aufwertbaren Drachme.So pendelt sich der reale Lebensstandard wieder ein.Es wird zu beobachten sein,wer durch diese Aktion sich was unter den Nagel gerissen (Erdgas,sonstige“Rechte“)hat.Die Rechnung(MilliardenRüstungsausgaben,Bankzinsen-gewinne-“verluste“)zahlt der Steurzahler.Warum die Politik/EZB/Institutionen die Nummer abgezogen haben(den die wußten das alles)sollten die erklären,werden sie aber nicht.War/ist das eine„Einnordung“im Geopolit.Sinn?Ist der Euro eine getarnte„Druck/Pressungs/GeldUmverteilungsmaschine“?Von Unten nach Oben?
Was hieße das?
Wäre dann der Euro nicht eine Falle unmittelbar für alle schwachen Südländer?
UND für alle haftenden NordSteurzahler?
Eine Falle also?!"

So in etwa?

AK47
Was für ein Geblubber

Will der die Leser für dumm verkaufen?
"Griechenland importiert mehr als es exportiert und macht damit immer neue Schulden." Die typisch dümmliche Haltung, dass alle exportieren müssen. Dabei ist, wie jeder weiß, die Handelsbilanz nur ein Teil der Leistungsbilanz. So etwas geht vielleicht bei Deutschland, für die Südstaaten ist das weniger relevant, da sie mehr Einnahmen aus dem Dienstleistungssektor (Tourismus) ziehen.

"...wenn man die Abschaffung der Frührenten betrachtet. Hier eröffnet sich für den griechischen Staat die Möglichkeit, die viel zu hohen Arbeitskosten zu senken."

Genau, die arbeitende Masse soll für die Banken zahlen, die sich verspekuliert haben. Ausbeutung pur!

Das ist nun der zweite Beitrag eines neoliberalen "Experten" hier bei der Tagesschau. Deren "Rezepte" wirken schon 5 Jahre in Griechenland und haben das Land zusammenbrechen lassen.
Kann man denn einmal ein paar wirkliche Experten zu Wort kommen lassen und nicht diese Dilletanten der INSM?!

Helmut Baltrusch
@AlterSimpel:"kein Mensch wird in einem Land Investieren, wenn..

... alle paar Monate die Experten einen Austritt aus dem Euro oder der EU fordern."

Nun, es kommt auf die Gründe dieser Forderungen an. Meistens wird GR eine Wettbewerbsunfähigkeit bescheinigt. Deshalb sollte das Land nach diesen Experten die Drachme oder eine Parallelwährung einführen. Das sind nachvollziehbare Gründe, wenn das Land keine Rahmenbedingungen für Investitionen von außen schafft.

Es liegt in der Hand der griechischen Politik, die Voraussetzungen für Investitionen zu schaffen. Und die Syriza-Regierung tat bisher das Gegenteil der Schaffung von Investitionsanreize. Diese Regierung wird an ihren inneren Widersprüchen und der Nichterfüllung der Anforderungen für eine die Zukunftsfähigkeit des Landes scheitern. Mit der Troika hat dies nichts zu tun, im Gegenteil.

Claus1963
@stöberkarl (10:43) ... Reformen

Die sogenannten Reformen Hartz 4, Rentenkürzungen, Rente mit 67 usw. sind keine Reformen im Sinne einer Besserung, sondern nur "Kürzungen".
Stattdessen wird in diesem Land die (eine in der Form unnötige) Pkw-Maut und ähnliche sinnlose Aktionen diskutiert, eine echte Änderung im Sinne von Strukturänderung statt Kürzung findet nicht statt.
Insofern steht Deutschland zwar wirtschaftlich und finanziell besser da, von Reformen im Sinne einer Verbesserung sind wir aber leider noch Lichtjahre entfernt.

AK47
@12:05 von b_m

Was soll der Grexit ohne Schuldenschnitt? Damit würden die Schulden noch höher steigen (Abwertung der neuen Währung) und die Rückzahlung noch unwahrscheinlicher.

Dass der Euro absackt, ist so gewollt! Damit steigert insb. Deutschland seine Exporte in nicht EURO-Land.

karwandler
re altersimpel

"Damit bereitet Gerken den deplazierten und auch falschen Vorwurf vor, die Arbeitskosten seien in Gr. zu hoch, auch nach den vielen Absenkungen."

Jetzt tun Sie grad so, als würde sich Wettbewerbsfähigkeit allein an den Arbeitskosten definieren.

Erstmal müssen Erzeugnisse, da sein, die auf dem Weltmarkt nachgefragt werden. Wenn die dank niedriger Arbeitskosten auch noch günstig angeboten werden, ist das nur ein Zuckerl oberdrauf.

kroker
exportüberschuss

der Exportüberschuss kommt nicht durch die Schuldenbremse sondern durch die Dumpinglöhne Deutschlands, die günstigere Lohnstückkosten bedingen, abzulesen an der minimalen Inflationsrate, weit unter der vereinbarten Zielmarke von 1,9%. Im €uroraum kann man nicht wie früher abwerten (Franc/ Lira...), um ein Gleichgewicht herzustellen. Deutschland ist der Elefant im Porzellanladen, der andere Länder niederkonkurrieren will.
Richtig ist, Deutschland muss "über seine Verhältnisse leben", dass bedeutet deutliche Lohnsteigerungen für die nächsten 10 Jahre (= Nachinflationierung) , mit der Folge: geringerer Exportüberschuss und Steigerung der Binnenkonjunktur, ansonsten fliegt der €uroraum auseinander, ich tippe 2017 auf Frankreich (Inflationsrate 1,9% !!) unter Marie Le Pen, die den stark abgewerteten Franc einführt. in den nächsten 100 jahren wird kein Land mehr mit Deutschland eine Währungsunion eingehen. in Deutschland steigt dann die Arbeitslosenzahl binnen 3 Monaten auf ca.20%

boliche
god cop -bad cop schon wieder:verhohnepopelung.

10:36vfathaland slim* in beantwortung
10:03Sosiehtsaus News":
"Ich frage mich,wozu wir die ganzen Volkswirte haben,aber keiner dringt bei Frau Merkel und Herrn Schäuble durch."

*Volkswirte wie Herr Gerken oder sein Institutskollege Bernd Raffelhüschen sind bestens mit Merkel und Schäuble bekannt. Und die haben ja nicht nur Positionen,was Griechenland betrifft, sondern auch dezidierte Positionen zur deutschen Wirtschafts- und Sozialpolitik.Ich glaube nicht,daß die Ihnen gefallen würden.Die positionieren sich nämlich nicht nur gegen die Griechen,sondern gegen Arme im allgemeinen.
Diese Herren sind nicht auf der Seite des kleinen Mannes..*

absolut richtig.
hier werden"verkaufsgespräche"geführt und verkauft wird der bürger.
(frau merkel hatte mal einen aufrechten berater:prof max otte,-autor des kleinen blauen 5Euro kostenden Buches"Die EuroFalle"erschienen 2010.
-prof otte wurde "entsorgt",obwohl er 2005 die "Bankenkrise/Subprimeblase 2007/2008 komplett richtig vorhergesagt hatte.

AlterSimpel
@Helmut Baltrusch: Ökonomische Vernunft?

Bitte erwecken Sie nicht leichtfertig den Eindruck, es gäbe so etwas wie ökonomische Vernunft.
Die Wirtschaftswissenschaften werden zu den Sozialwissenschaften gezählt, weil sie eben keine exakte Wissenschaft sind.
Hier gibt es kein richtig oder falsch.

"Mit den angedachten Reformen ändert sich strukturell nichts an der Wettbewerbsunfähigkeit des Schuldnerlandes, abgesehen von der Abschaffung der Frühverrentung."

Ihr Beispiel macht das deutlich, denn die Wahrscheinlichkeit ist hoch, daß die Abschaffung von Frühverrentungen eher zu einem Anstieg der Arbeitslosigkeit (und damit etwa einem weiteren Einbruch des Binnenkonsums) führt als zu höherer Wettbewerbsfähigkeit, die sich nur an der Exportquote besäuft.

"Strukturveränderungen" sind auch keine rein gr. Angelegenheit, denn sie werden bei Erfolg (oder auch nur bei der Planung) andere Nationen treffen, die sich dann wiederum dagegen, etwa mit verdeckten Subventionen oder einem eigenen Lohndumping wehren werden.

Daniel C.
Die Tagesschau kann Nachrichten...

...wenn sie will.
Das ist wirklich mal ein Nachrichtenbeitrag, der keine Meinung oder Kommentar durch die rosarote Europhorie-Brille ist, sondern harte Fakten.

Es wird nämlich das Kernproblem angesprochen, dass Staaten wie Griechenland weiterhinhin nicht wettbewerbsfähig bleiben, wenn Sie durch Schuldenschnitte/ Kredite "unendlicher" Laufzeit künstlich im Euro gehalten werden. Man schafft sich halt einige Monate Luft, sonst nichts (oder sarkastisch: man "optimiert die Fallhöhe").

Bravo und Respekt für diese Faktenorientiertheit bei dem Beitrag. Leider eine Ausnahme, denn viele Nachrichten auf tagesschau.de entbehren tiefergehende Fakten über die Schuldenproblematik und bringen Leute mit Bluthochdruck wie mich auf 200 Puls.

Es bleibt ein Dilemma, auf lange Frist hilft nur die Teilung des Euro Währungsraumes in Verbünde ähnlich starker Teilnehmer.

Mehr Nachrichten solcher objektiver Art und die "Hasskommentare" werden spürbar weniger, garantiert!

AlterSimpel
@Helmut Baltrusch, 12:21

AS:"kein Mensch wird in einem Land Investieren, wenn alle paar Monate die Experten einen Austritt aus dem Euro oder der EU fordern."
Helmut Baltrusch:
"Nun, es kommt auf die Gründe dieser Forderungen an."
..

Nein, auf die Gründe kommt es dabei überhaupt nicht an, denn Veränderungen solcher Art, die in ihren Auswirkungen auf die Rendite nicht vorhersehbar sind, sind für Investoren ein absolutes NoGo.

"Es liegt in der Hand der griechischen Politik, die Voraussetzungen für Investitionen zu schaffen."

Dafür brauchen Sie heute viel Geld: sie müssen etwa eine befristete Steuerfreiheit anbieten oder auf eigene Kosten die Erschließung des Geländes inkl. Autobahnanbindung, etc.
So machen das alle innereurop. Konkurrenten.

"Und die Syriza-Regierung tat bisher das Gegenteil der Schaffung von Investitionsanreize."

Schon Ende letzten Jahres wurde über den Staatsbankrott oder den Grexit spekuliert.
Syriza konnte dagegen gar nichts tun, und in diesem Umfeld also auch keine Anreize schaffen.

AlterSimpel
@karwandler

"Jetzt tun Sie grad so, als würde sich Wettbewerbsfähigkeit allein an den Arbeitskosten definieren."

Wenn Sie den Bericht nochmal lesen, fällt Ihnen sicher auf, daß Gerken "gerade so tut" und ich genau das in Frage stelle.

"Erstmal müssen Erzeugnisse da sein, die auf dem Weltmarkt nachgefragt werden"

Niemand, und erst recht kein Investor produziert heute auf Halde.
Es müssten in Gr. also schon vorhandene Kakazitäten ausgebaut werden, aber nur dann, wenn man glaubt, man könnte damit erfolgreich andere Anbieter verdrängen.
Gr.s Exportwirtschaft konkurriert aber meist mit Billiglohnländern oder aber mit anderen EU-Ländern.
Gegen erstere wird es sich kaum durchsetzen können, gegen letztere soll es das wohl auch gar nicht können.
Denn die Vertreter der möglichen EU-Konkurrenten entscheiden nämlich über den Kurs der Griechenlandrettung mit und mussten zum Teil früher selbst gerettet werden.
Die Gr.-Rettung hat zur Vorbedingung, daß sie anderen nicht schadet, das ist ein schmaler Grat.