Griechenlands Finanzminister Yanis Varoufakis

Ihre Meinung zu Schuldenstreit: Keine neue Reformliste aus Athen

Das Hin und Her im griechischen Schuldenstreit geht weiter. Nachdem Regierungschef Tsipras gestern weitere Verhandlungen anbot, erklärt Finanzminister Varoufakis, man werde vorerst keine neue Reformliste vorlegen.

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117 Kommentare

Kommentare

Klaus V.
Die Angelegenheit ist doch ganz einfach.....

Geld ist eine Ressource, die unbegrenzt vermehrt werden kann.
Ein paar Nullen mehr auf den Scheinen und schon ist wieder genug Geld da, um bei gestiegenen Warenpreisen weiterhin einzukaufen.
Außerdem gibt es die Geldschöpfung aus dem Nichts.
Da wird eben ein Herr Spiros Spirokakopapapopulos erfunden, der auf eine Hundehütte eine Zehn-Milliarden-Euro-Hypothek aufnimmt.
Dieses Geld wird als Grundsteuer an die griechische Regierung überwiesen, die damit den IWF und die Renten bezahlt.
Da Herr Spiros Spirokakopapapopulos keine Zinsen oder Hypothekenraten bezahlt, wird die Hundehütte nach drei Monaten eingezogen und steht künftig zum Buchwert von zehn Milliarden in der Bilanz einer Bad Bank, bis sie dem deutschen Steuerzahler zum Preis von zwölf Milliarden plus Spesen übertragen wird.

epikurius
Am Wochenende in Brüssel, als die Verhandlungen ohne Ergebnis...

...abgebrochen wurden, sei dies nicht so gewesen, sagte Varoufakis. Herrlich! Ich habe mir extra einen account registriert um diesen Satz zu loben, der ein Lächeln auf meine Lippen zauberte, nachdem die seit Wochen gleiche "es wird knapp für Griechenland"-Berichterstattung eigentlich nur noch ein dumpfes Pochen zwischen meinen Schläfen verursacht.
Übrigens einschließlich der üblichen "GREXIT NOW!!!"-Kommentare die auch hier wieder folgen werden in 3,2,1...

telemark
Schlingerkurs oder Verwirrungstaktik?

Erst den Gesprächsabbruch provoziert und die Gläubiger des Realitätsverlustes geziehen, dann - nach heftigen Reaktionen der Athener Börse - verhandlungs- und "kompromiss"bereit, heute wieder die "Institutionen" kritisiert...

Was soll man noch auf Tsipras' und Varouf. Worte geben?
Angeblich wird seitens GRE nun doch das - schon herabgesetzte - Ziel des Primärüberschusses auf 1% akzeptiert.
Aber wer gibt den Gläubigern die Sicherheit, dass die dafür notwendigen Massnahmen auch wirklich umgesetzt werden?

Tsipras kann bis Ende Juni scheibchenweise, schön verklausuliert und vom Theaterdonner seines Finanzministers begleitet kleine Zugeständnisse machen und die 7,2 Mrd. entgegennehmen.
Dann wird das "Interpretieren von Reformen" losgehen. Die Gläubiger werden auf das Einhalten der vereinbarten Reformen pochen - Syriza kann's egal sein, da die Hilfsgelder schon geflossen sind.

Es bleibt zu hoffen, dass EU, EZB und IWF das gleiche mulmige Gefühl haben...

xpeace
Irreführend?

Griechenland ist der grosse Gewinner, entweder Schuldenschnitt oder Drachme, die Griechen sind danach in beiden Fällen schuldenfrei. Dass dann die Schulden auf den deutschen Steuerzahler (wir haften mit 80Mrd €) umgewälzt werden erklärt sich von selbst. Solange hier unüberbrückbare fiskalpolitische Unterschiede herrschen in Europa wird das nix mit dem Euro. Die Alternativen:
Entweder Euro Nord, D-Euro, D-Mark, oder mit Mutti in die Armut. Ich denke der letztere Fall wird eintreffen, damit die Bänkerboni weiter fliessen, schauen wir mal wie hoch die Mehrwertsteuer nächstes Jahr bei uns liegt.

Gast
Frechheit

Varoufakis: "Die Vertreter der Gläubiger-Institutionen sagten uns, sie hätten nicht das Mandat zu tiefgreifenden Verhandlungen über unsere Vorschläge und Maßnahmen zur Lösung der Schuldenkrise."

Sie hatten nicht das Mandat zur bedingungslosen Zahlung! Stattdessen dreht er es so hin, als hätten sie überhaupt kein Mandat gehabt.

Soll er doch den Karren an die Wand fahren. Langsam will ich wirklich wissen, was dann eigentlich passiert.

Gast

Im Moment scheint es, als wäre es Griechenland, das Zeit kauft. Aber eigentlich drängt es auf eine Umgestaltung.

Absehbar wird Griechenland sich dem Druck Ende Juni beugen - vielleicht wird es einen Kompromiss geben und sie werden weniger zahlen. Aber es wird erst mal so weiter gehen.

Bis in 1-3 Jahren dann Griechenland doch pleite sein wird. Dann - das sollten wir uns merken - wird die Dynamik in der Eurozone gefährlicher als heute sein, weil die Probleme in anderen Ländern wie Spanien längst nicht ausgestanden sind. Weil der Euro durch Anleihenkäufe sowieso geschwächst wurde.

Dann sollten wir gerechterweise nicht vergessen, dass es heute Europa war, das einen günstigeren Zeitpunkt für den Grexit nicht haben wollte, und in Wirklichkeit Europa auf Zeit spielte. Nicht Griechenland.

Orfee
auf Zeit spielen

"Dabei machte Tsipras offenbar auch eine Art Zugeständnis: Nach langem und heftigem Widerstand habe die griechische Regierung ein Primärüberschussziel von einem Prozent für 2015 akzeptiert, teilte die EU-Kommission mit. Allerdings sei der dafür notwendige Maßnahmenkatalog noch nicht vorgelegt worden."

Griechenland spielt nur auf Zeit. Tsipras lockt die Institutionen, um angeblich eine Einigung zu finden. Dabei geht es den Griechen um mehr Zeit, was sie eigentlich schon vorher gefordert hatten.
Es wird zu keiner Einigung kommen. Das steht fest.

Die EU wird an der Nase herumgeführt. Sie verdienen es aber auch nicht besser.

Gast
Keine Liste - Kein Geld

Tsipras hat "gewonnen", Griechenland hat hunderte Milliarden Euro die sonnst nach Spanien, Portugal oder andere hilfesuchende Länder gegangen waren.
Jetzt ist es an Europa nein zu sagen. Kein Geld mehr, keine Unterstützung für Griechenland so lange Tsipras Poker spielt. Wenn ich zu viel verliere, verlasse ich den Tisch. Alleine spielen wird schwierig.
Verlierer sind die einfache Menschen. In Griechenland, weil ihre Regierung etwas versprochen hat was nicht geht, in Rest-Europa, weil die Milliarden irgendwie wieder reinkommen müssen.
Europa verliert immer, mit und ohne Griechenland. Ohne Griechenland ist wenigstens ein großes Loch weniger.

J.E.G.-
Bravo, Herr Varoufakis! Sie

Bravo, Herr Varoufakis!
Sie werden es schaffen das griechische Volk vom Joch der finanziellen Abhängigkeit und Bevormundung durch die Eurostaaten zu befreien.
Die Schulden werden sie auf jeden Fall nicht mehr zurückzahlen müssen.
Dieses ist der einzige Weg für einen Neuanfang mit der Aussicht auf bessere Zeiten.
Die Vorgängerregierungen hätten dieses nicht geschafft.

august pichl
Griechenland

Keine neuen Vorschläge von den Griechen?
Das alles läuft auf eine Erpressung der EU hinaus.
Wenn sich die EU erpressen lässt dann wäre die EU erledigt. Der Grexit wäre da gegen eine Kleinigkeit.

maikaeferle
Die Solidargemeinschaft wird zerstört

Wir erleben die Erpressung der EU! Das europäische Modell einer Wirtschafts- und Währungsunion wird seitens der griechischen Regierung zerstört, indem seine Schwächen massiv ausgenutzt werden. Dies hat nichts mehr mit linker Politik zu tun, sondern mit Banditentum. Wer seine Bürger keine Steuern zahlen lässt, mit 55 in den Ruhestand schickt, Korruption begünstigt und die Steuerzahler anderer Staaten um ihr Geld betrügt, wird zum Schurkenstaat. Wird dieses Vorgehen der griechischen Altkommunisten weiter geduldet, sind in der Rest-EU erdrutschartige politische Verschiebungen zu erwarten. Unerträglich!

Helmut Baltrusch
Athener Crash-Kurs steuert ohne Reformen auf Staatspleite zu

Indem die abwartende Tsipras-Regierung den Gläubigern keine neue Reformliste vorlegt, gibt sie zu erkennen, entweder frische Mittel ohne Auflagen erhalten zu wollen oder bewusst auf einen Staatsbankrott mit dem Ziel eines weitgehenden Schuldenschnitts zu Lasten der haftenden europäischen Steuerzahler hinzuwirken. Eine Einigung mit den Geldgebern EU (EFSF), IWF und EZB wird immer unwahrscheinlicher, zumal Athen kaum noch realistischer und pragmatischer zu werden verspricht.

Ohne Spar- und Strukturreformen kann das Land nicht saniert und modernisiert werden. Insofern sind die Absichten der Syriza-Regierung, mit einem staatlichen Konjunkturprogramm ohne Reformen zwecks Wettbewerbsfähigkeit auf einen Erfolgskurs zu bringen, zum Scheitern verdammt.

Dafür wird es auch keine Unterstützung der Geldgeber geben können. Weder die Finanzminister noch die Regierungschefs der EU- und Eurozone werden der griechischen Forderung nach konkreten und akzeptablen Vorschlägen entsprechen können.

telemark
@ 08:46 von xpeace

"Griechenland ist der grosse Gewinner, entweder Schuldenschnitt oder Drachme, die Griechen sind danach in beiden Fällen schuldenfrei."

Das ist ein gewaltiger und offensichtlich verbreiteter Irrtum.

Die Rückkehr zur Drachme entbindet GRE selbstverständlich NICHT von seinen Verpflichtungen und Verbindlichkeiten.
Im Gegenteil - aufgrund der schwachen Drachme werden die Schulden schier unbezahlbar sein.
Aber schuldenFREI ist etwas völlig anderes.

Quintiga
Zeitenwende

In der Griechenlandfrage wurde an dieser Stelle schon alles kommentiert, was möglich oder denkbar ist. Realistisch sollte man jedoch auch - gleichgültig wie das Ergebnis der Verhandlungen aussieht - unnachgiebig die Verursacher der Krise belangen. Das sind neben den Geldgebern an sich auch solche Köpfe, die Banken, Konzernen und Großindustrien stets Vorfahrt vor den legitimen Rechten der Menschen einräumen, die sie eigentlich zu vertreten Vorgeben. Gemeinhin nennt sich eine solche Haltung "neoliberal". Sie ist gerade in konservativen Lagern zur Mode geworden, denn sie predigt im Kern die Skrupellosigkeit, Egoismus und stures Machtstreben auf dem Rücken anderer (was an sich schon wieder ein Zeichen der Skrupellosigkeit ist).

Es wird Zeit, die Bankenretter, Sozialabbauer, Selbstbediener, Demokratie- und Staatszerstörer auf die Anklagebank zu schicken, für immer aus der Politik zu entfernen und haftbar zu machen. Es wird Zeit, dass die Menschen aufwachen und diese Pest abschütteln.

Jadawin1974
@ Xpeace

Griechenland mag wohl in den Sieg davontragen, aber ob man sich lange daran erfreuen kann?

Schließlich gab es das billige Geld nur wegen der Euro-Mitgliedschaft. Neue Schulden aufzunehmen wäre sehr schwer. Die inneren Probleme bleiben und werden nicht mehr durch Kredite kaschiert. Griechenland würde wohl eher auf den Status eines 3-Welt Landes fallen: Keine effektive Verwaltung, stark bewaffnet und nicht in der Lage sich um seine ärmsten zu kümmern.
Die Ölfelder, wenn Sie denn da und ertragreich sind, werden ausgebeutet ohne das der allgemeine griechische Bürger etwas davon hat. Kennt man zur genüge aus der Welt.

Tja, ob sich Griechenland eine solchen Sieg leisten mag, wage ich zu bezweifeln.

Und von wegen mit Mutti in Armut: Armut in Deutschland ist relativ, und wenn damit mal der Speck von der Seele wegkommt wäre das wohl auch eher heilsam...

Izmi
Problematisch

"...Da wird eben ein Herr Spiros Spirokakopapapopulos erfunden, der auf eine Hundehütte eine Zehn-Milliarden-Euro-Hypothek aufnimmt. ..."

Wenn es so simpel wäre mit der Geldvermehrung - vielleicht hätten die Griechen wirklich schon längst so gehandelt. Aber die griechischen (wie auch alle anderen) Banken können eben nicht Geld aus dem Nichts schöpfen. Für die Vergabe von Krediten gibt es sich an den tatsächlichen Einlagen orientierende Grenzen. Will eine Bank eine solche Summe vergeben, muss sie sich das Geld ihrerseits bei der EZB leihen. Dort liegt eigentlich genug Kohle bereit - Draghi will Monat für Monat 60 Milliarden für Ankäufe von Staatsanleihen aufbringen. Bisher durften die griechischen Banken wohl bestimmte Beträge aufnehmen, um trotz der Kapitalabflüsse liquide zu bleiben, weshalb sie noch nicht pleite sind. Allerdings wird die EZB wohl keinem neuen Kredit zustimmen, der zur Einhaltung der von IWF und EU geforderten Grenzlinie beiträgt. Darum geht's u.a. auch...

Thunderstorm
Es ist schon dreist was Griechenland hier macht!

Die griechische Regierung muss unheimlich Angst vor dem Verlust der eigenen Macht haben. In ihren eigenen Reihen sind die Kommunisten zu keinem Zugeständnis bereit und das wird der eigentliche Grund für das jetzige Verhalten sein. Man hofft wohl am Ende doch die neuen Kredite zu erhalten, ohne neue Reformen anstoßen zu müssen. Und am besten vereinbart man gleich noch einen kompletten Schuldenschnitt. Es ist doch klar was das für Konsequenzen haben wird, wenn man dem nachgibt. Die PIGGS-Staaten werden sich insgesamt fragen wofür sie noch Reformen machen müssen. Sie werden die gleichen Bedingungen fordern und am Ende sind wir es, die dafür zahlen sollen. Dabei findet bereits jetzt eine umfassende Umverteilung über die niedrigen Zinsen statt. Die Kredite werden für Südeuropa billiger auf Kosten niedriger Zinsen die wir für unser Geld bei den Banken erhalten.
Übrigens habe ich spätestens nach dem Stinkefinger keine Achtung mehr für diesen Spieltheoretiker der sich Finanzminister nennt.

zacha

Wer glaubt denn dieser griechischen Regierung, dass ein Versprechen von 1% Primärüberschuss das Papier Wert wäre. Selbst bei zugesagten Reformen ist doch bisher kaum etwas passiert. Beziehungsweise: unter dieser Regierung gar nichts. Due Bilanz für dieses Jahr wird so oder so verheerend ausfallen - bei dieser Situation investiert niemand, für Wirtschaft wird massiv schrumpfen. Steuern werden auch kaum gezahlt und Geld fließt in dreistelliger Milliardenhöhe ab.
Tsipras hat es verbockt. Der Drops ist gelutscht. Einzige Frage ist: wie lange zahlen dir EU Länder da noch.

sogut
"vorerst"?

Das Wort "vorerst" beinhaltet, dass man "demnächst" dann vielleicht doch etwas vorlegt. Irgendwie scheint nicht jeder den eingeschränkten Zeithorizont zu verstehen.

Griechenland ist die Wiege der Demokratie. Heute zeigt uns Griechenland die Grenzen der Demokratie. Funktionierende Demokratie setzt einen kritischen, mitdenkenden, aktiven Wähler voraus. Der Wähler in Griechenland hat nicht mitgedacht, sondern ist einem dreisten, unerfüllbaren Wahlversprechen aufgesessen und einer hoffnungslosen Amateurtruppe. Gibt es bei uns auch, klar, aber ein klein bisschen Schamgefühl bei nicht einzuhaltenden Wahlversprechen hat der deutsche Politiker dann doch.

Demokrat 2014
08:53 von J.E.G.-

@ J.E.G.-

Zitat:"Bravo, Herr Varoufakis!
Sie werden es schaffen das griechische Volk vom Joch der finanziellen Abhängigkeit und Bevormundung durch die Eurostaaten zu befreien."

Ich habe keinen Zweifel daran! Nur gegen was wird das Joch der EURO-Staaten eingetauscht? Ich bin sicher gegen ein anderes Joch.

Ich denke bald kann man die Griechen fragen, welches Joch schwerer zu ertragen ist.
Das Joch der EU, oder das selbst geschaffene Joch der Griechen.

karwandler
re xpeace

"Griechenland ist der grosse Gewinner, entweder Schuldenschnitt oder Drachme, die Griechen sind danach in beiden Fällen schuldenfrei."

Davon können Sie nur träumen. Zahlungsunfähig heißt nicht schuldenfrei. Und die Drachme bedeutet wirtschaftlichen Niedergang und Verelendung der Bevölkerung auf Jahre hinaus.

Gewinner sehen anders aus.

Izmi
08:46 von xpeace

"...Die Alternativen:
Entweder Euro Nord, D-Euro, D-Mark, oder mit Mutti in die Armut. Ich denke der letztere Fall wird eintreffen, damit die Bänkerboni weiter fliessen, schauen wir mal wie hoch die Mehrwertsteuer nächstes Jahr bei uns liegt. ..."

Merkwürdig! Sie schreiben zwar richtig (wenn auch verkürzt), dass unsere Kanzlerin eher die "Bänkerboni" im Auge hat als eine mögliche steigende Armut in der BRD, kommen aber nicht auf die eigentlich logische vierte Alternative: Die Gewinne der Bänker und anderen Konzerne sowie Reicher soweit zu besteuern oder einzuziehen, dass endlich auch die Gewinner des europäischen (nicht nur des griechischen!) Schuldenprozesses haften und zahlen. Solange sich an dieser Stelle nichts ändert, werden Schulden, Auspressung und die Guthaben (sind: neue Schulden für uns) der Reichen weiter wachsen. Europaweit!

John M.A.
Ist seine Zeit schon abgelaufen?

Die grundsätzlich vorhandene anfängliche Sympathie einem Sonnyboy gegenüber, der gern zur Provokation neigt und den überlegenen Pokerspieler gibt, dürfte mittlerweile in breiten Bevölkerungsschichten in reines Kopfschütteln und Frust übergegangen sein.

Konstruktive Politik sieht ganz anders aus, als das vorsätzliche Beleidigen, An-der-Nase-Herumführen, Belügen usw. des Herr Varoufakis. Dass er als Finanzminister bisher nichts Positives erreicht hat, abgesehen von vor der Wahl versprochenen Wiedereinstellungen und wenigen anderen populistischen Aktionen, aber die Wirtschaft mittlerweile in eine Rezession zurückgeführt und viele bisher noch willigen potenziellen Investoren nachhaltig vertrieben hat, das scheint diesen aus meiner Sicht für diese Stelle untauglichen Menschen in keiner Weise zu stören; nur Pokerspiel kann es nicht sein.

Dass ihm ein Teil seiner Wählerklientel mit extremem Druck im Nacken sitzt, ist mir klar. – Neue Köpfe braucht das Land!

tach35
Keiner merkt es

Was ist, wenn Griechenland pleite geht, und keiner merkt es? Ob wirklich alles so schlimm kommt, bezweifele ich, wenn ich deren Wirtschaftsleistung anschaue!

Gast
Bemerkenswert,

wie sehr sich etliche Leute berufen fühlen, um "ihre Steuergelder" zu bangen. Gibt es die gleiche Empörung, wenn viel größere Summen für dubiose Fördertöpfe oder die Waffenindustrie versickern?
Wer hat denn Schuld in Griechenland? Weder die jetzige Regierung (die gerade mal wenige Monate im Amt ist) noch die normale Bevölkerung. Hier wird ein emotionales Poker gespielt und Völker gegeneinander aufgehetzt. Dabei ist es wie immer eine kleine Hand voll Leute, die die Geschichte auf ihre Weise schreiben wollen. Hier entscheidet allein, wer die mediale Oberhand hat. Dabei kann sich jeder selbst ausrechnen, wer mehr Ressourcen besitzt: die EU-Administration oder eine kleine Regierungsgruppe in Griechenland. Dem, der sich hier einbildet, dass alle Informationen und Wahrheiten auf dem Tisch liegen, um die Sachlage eindeutig beurteilen zu können, sollte noch mal in sich gehen.

Izmi
08:47 von cowboy8

"...Soll er doch den Karren an die Wand fahren. Langsam will ich wirklich wissen, was dann eigentlich passiert."

"Bis jetzt ging alles gut!" sagte sich der Mann, der aus dem zehnten Stock fiel und am dritten vorbei kam...

Camaro
Vermessene Forderungen

Das griechische Verhandlungsteam sei aber "jederzeit bereit, eine umfassende Lösung mit unseren Partnern zu finden". Voraussetzung sei, dass die Vertreter von Europäischer Zentralbank (EZB), Internationalem Währungsfonds (IWF) und EU "mit einem klaren, harten Mandat an den Verhandlungstisch kommen".

Varoufakis´ Forderungen sind schon ziemlich dreist, obwohl es Griechenland ist, das sich in der Bedürftigkeit befindet.
Aber trotz dieser Position tut er so, als wäre es die EU-Komission, die zu liefern habe.
Es wird immer erbärmlicher, wie die Verhandlungsführer hier vorgeführt werden.

karwandler
re j.e.g.

"Bravo, Herr Varoufakis!
Sie werden es schaffen das griechische Volk vom Joch der finanziellen Abhängigkeit und Bevormundung durch die Eurostaaten zu befreien."

Allerdings ist das griechische Volk dann auch vom Leben auf Pump befreit. Wovon wird Herr Varoufakis dann seinen Haushalt bestreiten? Von Steuereinnahmen ????

Gast
Die Austeritätspolitik ist auf der ganzen Linie gescheitert!

Die Kosten der GR-Schulden sind bekannt. ca. 330 Milliadn €. Die Kosten eines GREXITS stattdessen unbekannt. Niemand kann exakt sagen, was ein Unfall kosten würde. Das Großkapital braucht so was nicht. Die wohlen „Ruhe und Ordnung“ um weiter wie bis her die großen Gewinne abzusahnen. Alleine schon aus diesem Grund wird man bald eine Lösung für dieses Problem finden. d.h. es wird ein Vertrag unterschrieben, der für beide Seiten annehmbar ist! Und das haben wir der GR-Regierung zu verdanken. Weil die GR-Regierung nicht, und dass zu recht, von ihrer Roten Linie zurückgewichen ist. Die Rote Linie ist unter anderem die nicht mehr weitere Kürzung von Renten und von den Gehältern im öffentlichen Dienst. Warum ist das so. Weil die Tsipras-Regierung Rückgrat hat und auch noch die große Unterstürzung der Hellenen! Und das will man vor allem in der BRD brechen, bzw. verhindern. Beides wurde in den MM absichtlich falsch dargestellt. Es wird der Beginn einer neuen Zeitrechnung und das ist gut so!

Ethan
die "Grexit...

... Blöße" wird sich keiner geben. Der Patient wird auf Kosten anderer weiter künstlich am Leben erhalten, so sieht´s aus...

dr.bashir
Wer versteht das noch?

Griechenland braucht Geld. Die Auswahl an möglichen Geldgebern ist begrenzt. Ich frage mich, was die griechische Regierung erwartet. Dass sie Geld bekommt und keiner nachfragt, was damit passiert?
Nehmen wir mal an, es gäbe einen kompletten Schuldenschnitt. Dann bezahlt der Rest der EU die Schulden aus der Vergangenheit. Eine schöne Geste der Solidarität.
Aber was passiert in Griechenland, wenn es weiterhin zu wenig Einnahmen hat, um seinen Staatshaushalt zu bestreiten?
"Ankurbelung der Wirtschaft" sagen Politiker immer, wenn sie niemanden Sparmaßnahmen zumuten wollen und bestehen meistens aus Strohfeuern auf Pump. Das endet dann meist in noch mehr Schulden.
Ich verstehe den "normalen Griechen" und ich verstehe Tsipras, der seinen Wählern verpflichtet ist und nicht deutschen Foristen. Aber ich habe noch nicht verstanden, was die langfristige Perspektive für GR sein soll, abgesehen von eine anhaltenden Alimentierung von außen.

nthha
Am 16. Juni 2015 um 08:53 von J.E.G.-

Nun erklären Sie mal dem armen Slowenien das
Ihre 1,55 Milliarden € weg sind, dies ist ein sehr armes Land. Genauso den Portugiesen, Iren usw.
Auch ein Neuanfang dieser Regierung wird im
Desaster enden da diese Regierung nicht in
der Lage ist von den Reichen Steuern einzutreiben
(viele Mitglieder dieser Regierung sind Millionäre),
ein Aufbau einer funktionierenden Finanzverwaltung
ist nicht vorgesehen genausowenig wie der Aufbau
eines Katasters. Wer sollte da investieren ?

Selbstaufklärer
08:47 cowboy8

"Varoufakis- Soll er doch den Karren an die Wand fahren. Langsam will ich wirklich wissen, was dann eigentlich passiert."
-
Mein Eindruck ist, als sei der Karren dort seit Jahren!
-
Und seit Jahren haben die griechischen Vorgängerregierungen mit ihren "Helfershelfern" aus Europa es nicht geschafft, ihn von dort los zu kratzen!
-
Jetzt kommt seit Monaten eine andere, linke soziale Koponente in diese Strategie um das Problem zu lösen, aber die "Helfershelfer" aus Europa wollen die Technologie des Versagens, trotz des Abhandenkommens ihrer ehemaligen Regierungsstrategen in Griechenland, weiter traditionsbewusst, am Versager-Konzept festhalten!
-
Das Volk Griechenlands, soll weiter diesem Konzept huldigen!
-
Na ja, für die entgangene Lebensqualität auf Erden, soll ja später das Himmelreich, belohnen.

Gast
Einem Herrn Juncker

wird es durchgelassen, dass er ein Vielfaches der jetzt verhandelten GriechenlandSumme im eigenen Land Dank Steuerschlupflöchern für multinationale Unternehmen und zum Schaden der gesamten Eurozone verschenkt hat (völlig ohne Konsequenzen). Dieser Herr wird von Martin Schulz als gutmütiger Onkel dargestellt, der den Griechen mehr Zugeständnisse mache als ein Gemüsehändler in Hamburg ("Ich muss bekloppt sein - ich pack noch 2 Melonen oben rauf!". Wie dement muss man sein, um dieses Hakenschlagen als bare Münze hinzunehmen?

zyklop

Prof. Sinn hat dieses Spiel vorhergesagt:

http://www.focus.de/finanzen/news/staatsverschuldung/will-tsipras-gar-k…

Die beiden Herren von der griechischen Regierung wollen gar keine Einigung. Sie wollen nur den Schwarzen Peter von sich wegschieben. Von wegen "Wiege der Demokratie".
Zum Thema "Solidarität": Bevor das Ausland solidarisch ist, sollten erstmal die reichen Griechen solidarisch mit den armen Griechen sein. Davon ist nichts zu sehen.

wm
Weshalb soll Varoufakis.....

....eine neue Liste vorlegen?
Griechenland ist definitiv pleite,hat nichts mehr zu verlieren.
Die Geberländer (Kapital) hingegen verlieren mit einem Grexit zweifelsfrei sehr,sehr viel.
Die Märkte werden zunehmend unruhiger ,jenäher der Tag X naht.

To_LE
Also was manche hier so schreiben

zeugt wenig vom Wissen über eine Vokswirtschaft.

Es ist mir ein Rätsel wie man daruf kommt, dass mal wieder die Banken die Bösen sind? Letztlich vergeben die zwar Kredite, aber nur an die, die sie auch haben wollen.
Urheber dieser ganzen Probleme ist der, der über seine Verhältnisse gelebt und dies auf Pump finanziert hat. In der Regel findet man diese meist in der politisch linken Ecke, da man da wohl der Meinung ist, dass das Geld wohl auf den Bäumen wächst und nicht vorher erarbeitet werden muss und man es ungebremst für soziale Wohltaten verpulvert kann.

Festzustellen ist auch, dass es nicht um den tatsächlichen Schuldenstand eines Landes geht (der sinkt in D übrigens), sondern um die Sicherheit der Rückzahlung der Schulden zum jeweiligen Zeitpunkt.

Letztlich haben die Griechen mehr Geld ausgegeben als sie erwirtschaftet haben. Es gibt keinen Grund warum das die Anderen nun bezahlen sollen, zumal sich GR nicht ändern will.

kleinermuck2012
Das alles könnte uns Sparer

am Allerwertesten vorbei gehen, wenn, ja wenn Banken nicht mit unserem Geld Monopoly spielen würden.....
Wer gibt dem Geld seinen Wert? Diese Frage sollte sich jeder stellen.....
MfG

Emil66
Zauberwort Insolvenz!

Wenn GR nicht in der Lage ist zu zahlen, bleibt nur die Insolvenz.
Das heißt gelieferte Waren (Panzer und Co.) müssen bis zu einem gewissen Masse veräußert werden um Schulden zu begleichen usw.
Schulden müssen 6 Jahre lang bedient werden wie es möglich ist.
So hat es mein Schwager als Fuhrunternehmer auch gehandhabt.
Dieser war aber in der Insolvenz sofort wieder mit einer anderen Firmenform selbstständig tätig!!!
Aus meiner Sicht wenn ein Geldgeber keine Kreditausfallversicherung abschließt sondern mit den wesentlich höheren Zinsen die von GR zu entrichten sind Spekuliert ohne sich abzusichern und den Gewinn einstreichen will in der Hoffnung das die EU Bürger im Falle dessen dass es schief geht einspringen weil die Politiker den Banken hörig sind, ja die sollten auch mal was dazulernen und auf die Sch… fallen.

wiesengrund
@telemark, 08:46 -

Statt wegen der griechischen "Verwirrungstaktik" bei den Verhandlungen über die Lösung der griechischen Marktwirtschaftskrise unter einem "mulmigen Gefühl" zu leiden, könnte man sich auch mit dem Inhalt der Verhandlungen zwischen EU-Kommission, EZB sowie IWF und der Tsipras-Regierung befassen. Täte man dies, dann käme man vermutlich zu der Erkenntnis, dass Kreditgeber und Kreditnehmer sich heftig streiten, weil sie gegensätzliche Krisenlösungsprogramme haben.
Während die Kreditgeber die Marktwirtschaftskrise mittels eines austeritätspolitischen Verarmungsprogramms zu Lasten der griechischen Lohnabhängigen lösen wollen, lehnt die Tsipras-Regierung als Kreditnehmer die Forderungen nach Arbeitsmarktflexibilisierung, Mehrwersteuererhöhung und Rentenkürzung als "Menschenschinderei" ab. Stattdessen will die keynesianistische Tsipras-Regierung staatliche Investitionsprogramme auflegen, um die griechische Marktwirtschaft anzukurbeln, damit die Staatskasse durch Steuereinnahmen gefüllt werde.

Crefeldinjo
Zicke Zacke Zick Zack

tzatziki, zicke zacke zicke zacke

hoi hoi hoi!

Leider möchte die neue griechische Regierung weitherhin über ihre Verhältnisse leben. Ein Willen zu echten Reformen ist nach wie vor nicht wirklich zu erkennen. Man kann nur das Geld ausgeben, was man verdient. Auf Pump zu leben ist natürlich viel einfacher und schöner, vor allem wenn man Dumme findet, die das finanzieren. Hört endlich auf mit der Schuldenmacherei und produziert erstmal Gegenwerte, um wieder kreditwürdig zu werden! Alles andere ist wischi-waschi. Daher ist es richtig, Griechenland an die Kette zu legen, aber auch immer eine Hand zu reichen und den Weg aufzuzeigen, um aus der Krise zu kommen.

agora
Politische Verantwortung

Wie will das politische Berlin eigentlich den Laendern, die sich strikt an die Spielregeln der Haushaltssanierung gehalten haben, erklaeren, dass ausschliesslich Griechenland von diesen Forderungen ausgenommen wird?! Wie ist ein zweiter Schuldenschnitt zu rechtfertigen? Dann muessent doch allen anderen EURO-Laendern auch die Schulden erlassen werden- Stichwort: Solidargemeinschaft. Sollte es tatsaechlich erneut zu einem Schuldenschnitt fuer Griechenland kommen, soll die deutsche Regierung bitte sofort ihre Koffer packen und gehen- denn dann waere die Devise "Dem deutschen Volke" zu 100%% verraten..

Investigator
Sie wollen den Gipfel

Die Strategie der Tsipras-Regierung läuft darauf hinaus, die Entscheidung über das ausstehende Hilfspaket einem finalen Gipfel unter Führung von Frau Merkel zu überlassen.
Mit anderen Worten, die Entscheidung nicht dem wirtschaftlichen Sachverstand, sondern der politischen Schacherei zu überantworten.
Wenn man die Gräuelpropaganda über die Folgen eines Grexit - und zwar auf beiden Seiten - zum Maßstab nimmt, steht das Ergebnis bereits fest: neues Geld für minimale Reförmchen.
Da die finanziellen Abschreibungen eines Grexit bereits sei langem von den Finanzmärkten "eingepreist" sind wären die Turbulenzen von kurzfristiger Natur. Der Grexit wird längerfristig als richtig und notwendig betrachtet werden.
Politikern vom Schlage Merkel aber geht es darum, die verfehlte Griechenland-Rettungspolitik sowie die gigantischen Abschreibungen nicht vor den Steuerzahlern und Wählern verantworten zu müssen.
Aber ich lasse mich auch gern eines besseren belehren, auch Politiker sind lernfähig.

FFpetra44
Stolz

Liebe Gläubiger:
Habt ihr denn gar keinen Stolz?
Wo bleibt eure Würde?
Eure Glaubwürdigkeit in diesem Spiel habt ihr zumindest schon längst verloren.
Die griechische Regierung gibt euch Backpfeifen am laufenden Band und lacht sich kaputt.
Seid doch bitte nicht solche jämmerliche Waschlappen.
Ihr müsst ja nicht zurück schlagen, aber dreht euch um und geht!

Helmut Baltrusch
@Gandhismus:"Im Moment scheint es, als wäre es Griechenland, das

... Zeit kauft. Aber eigentlich drängt es auf eine Umgestaltung."

Die Diplomaten in Brüssel reiben sich die Augen angesichts des gefährlichen und unberechenbaren Pokerspiels von Tsipras & Co und deren Äußerungen , man werde geduldig warten, bis die Geldgeber "realistisch"eworden seien. Hingegen erwarten die Geldgeber EU, IWF und EZB kein Abwarten, sondern konkrete und akzeptable Vorschläge und Handeln aus Athen.

Eine Einigung ist wohl auch beim Treffen der Staats- und Regierungschefs in der nächsten Woche nicht zu erwarten. Die Syriza-Regierung sollte sich besser auf einen Staatsbankrott einstellen, der dem Kalkül dieser Regierung entspricht. Auf diese Weise wird GR die meisten Schulden los - zu Lasten der europäischen Steuerzahler-, um dann wohl etwas wettbewerbsfähiger einen Neustart zu wagen. Mit dem viel beschworenen europäischen Gemeinschaftsgeist, den GR zerstört, hat dies nichts mehr gemein. Es geht nur noch um Geld und das Loswerden von Schulden - ohne Gegenleistung.

woohoo
08:47 von cowboy8

"Stattdessen dreht er es so hin, als hätten sie überhaupt kein Mandat gehabt."

Hatten sie von Anfang an nicht.
Die Troika besteht aus Beamten!
Nicht gewählt, nicht rechenschaftspflichtig .

Macht ohne Kontrolle - Die Troika

https://tinyurl.com/ounrtqv

krissnixmit

Dieses völlig sinnfreie geplänkel ist kaum noch zu ertragen! Diesen staat über eine parallelwährung abwickeln, so wie es der IFO-Chef gefordert hat! Und fettich!

Emil66
@ 09:31 von nthha

„Nun erklären Sie mal dem armen Slowenien das
Ihre 1,55 Milliarden € weg sind, dies ist ein sehr armes Land. Genauso den Portugiesen, Iren usw.“
Haben die die Abkommen unterzeichnet durch die diese Zahlen müssen?
Wenn ja, dann hätten diese sich das früher überlegen müssen.
Wenn ich einen Vertrag abschließe dann habe ich auch die daraus entstehenden Konsequenzen zu tragen.
Ich hatte bei meinem Hauskauf auch plötzlich die nicht gezahlte Grundsteuer an den Hacken vom insolventen Vorbesitzer, so zum Beispiel.

AK47
@09:31 von nthha

Seit wann ist Slowenien ein armes Land?

Slowenien war Netto-Zahler in EU und hat sogar ein höheres Pro-Kopf-BSP.

Izmi
09:02 von maikaeferle

"Wir erleben die Erpressung der EU! Das europäische Modell einer Wirtschafts- und Währungsunion wird seitens der griechischen Regierung zerstört, indem seine Schwächen massiv ausgenutzt werden. ..."

Was sind denn die "Schwächen" des europäischen "Modells"? Eben genau das, was Sie beiläufig erwähnen: es ist eine "Wirtschafts- und Währungsunion", aber keine einheitliche und vor allem soziale Union! Während sich Wirtschaft und Banken die Rosinen aus dem europäischen Kuchen picken dürfen, haben die kleinen Leute, die Arbeitnehmer und selbst die kleinen, mittelständischen Unternehmen den schäbigen Rest zu verteilen. Das ist die Schwäche der EU! Und es war klar, dass irgendwann eine wirklich "linke" Kraft diese Schwäche aufdecken muss, weil alle anderen Parteien dem neoliberalen Denkmuster verhaftet sind, incl. der sog. "Sozial"demokraten. Jetzt also auf "Linke" zu verweisen als "Banditen" ist wirklich "unerträglich", weil die eigentlichen Verursacher bequem außen vor bleiben!

Sosiehtsaus News
Geld ist weg.

Nun die griechische Regierung spielt mit den Freundschaften der anderen EU-Länder. Für die Geldgeber ist ihr Geld an die Griechen einfach weg.

Das eigentliche Problem der Griechen ist doch ihre mangelhafte Wettbewerbsfähigkeit. Um das zu ändern ist die LINKE-RECHTS-Regierung zwar zuständig, hat aber wenig zu bieten. Helfen würde Ihnen ihre so geliebte alte Drachme, um Ihnen einen ersten Schub zu geben, z. B. blüht der Tourismus auf, ihre Waren werden billiger. Alles andere ist doch eine Mogelpackung auf Kosten der anderen EU-Länder wie bisher.

nthha
Am 16. Juni 2015 um 09:52 von AK47 , Am 16. Juni 2015 um 09:52 v

Slowenien war 2013 de facto pleite und eigentlich ein
Fall für den Europäischen Rettungsschirm gewesen.
Mit rigiden Sparmaßnahmen hat sich Slowenien ohne fremde Hilfe wieder berappelt. Was glauben sie wohl wen diese Sparmaßnahmen getroffen haben ? Wg. des Europäischen Rettungsschirm bürgt Slowenien mit 1,55 Milliarden € für die Griechischen Schulden. Das Verständnis der Slowenen (auch der Malteser, Portugiesen, Iren usw.) für Griechenland
hält sich arg in Grenzen.

Orfee
@Investigator

"Die Strategie der Tsipras-Regierung läuft darauf hinaus, die Entscheidung über das ausstehende Hilfspaket einem finalen Gipfel unter Führung von Frau Merkel zu überlassen."

Tsipras und Varoufakis möchten den finalen Gipfel mit Frau Merkel, weil sie am besten zu manipulieren ist. Man hat sie von Grexit gewarnt und den Schwachsinn eingeredet, daß es niemals passieren darf. Das tat übrigens auch Obama.

Sie ist deswegen am besten erpressbar. Sie wird schnell weich und die Verhandlungen können weiter fortgesetzt werden, damit die Tsipras Regierung noch mehr Zeit gewinnt, um ihre Ela-Notfallkredite zu vermehren. Damit werden die Kosten für Grexit für die EU jede Stunde höher.
Das griechische Vermögen wird bei einem Grexit sicher im Ausland geparkt.

Das bedeutet jede Stunde der Verhandlungen treiben die Grexit Kosten für die EU in die Höhe. Deswegen paßt es auch der griechischen Regierung so gut. Also Tsipras signalisiert wieder, er würde diesmal zusagen und die EU fällt darauf ein.

mittelweg
@ 09:52 von Emil66

"Wenn ich einen Vertrag abschließe dann habe ich auch die daraus entstehenden Konsequenzen zu tragen."
Es gibt einen geschlossenen Vertrag, an den sich Griechenland nicht weiter halten möchte. Warum muss die griechische Regierung nicht die Konsequenzen des Vertrages tragen?

Izmi
09:03 von Helmut Baltrusch

"...Eine Einigung mit den Geldgebern EU (EFSF), IWF und EZB wird immer unwahrscheinlicher, zumal Athen kaum noch realistischer und pragmatischer zu werden verspricht. ..."

Und was dann? Grexit? Das glauben Sie doch selber nicht, und ich bin überzeugt, dass sowohl IWF als auch EU einen Trick finden werden, den Griechen letztendlich doch entscheidend entgegen zu kommen!

"Ohne Spar- und Strukturreformen kann das Land nicht saniert und modernisiert werden. Insofern sind die Absichten der Syriza-Regierung, (...) zum Scheitern verdammt."

Aber jeder Versuch, es mit den alten Mitteln zu versuchen, scheitert unweigerlich genauso, weil das Problem, die Finanzierung der Reformen, ungelöst bleibt. Um Geld zu "verdienen", muss man zuerst Geld in die Hand nehmen! Diese alte Unternehmerweisheit wird sich auf jeden Fall (mit oder ohne Syriza) letztendlich bestätigen. Warum dann nicht mit Tsipras & Co.? Die alten Herren Griechenlands haben doch buchstäblich abgewirtschaftet und sind gescheitert!

karwandler
re wiesengrund

"Stattdessen will die keynesianistische Tsipras-Regierung staatliche Investitionsprogramme auflegen, um die griechische Marktwirtschaft anzukurbeln, damit die Staatskasse durch Steuereinnahmen gefüllt werde."

Staatliche Konjunkturprogramme für die Wirtschaft haben sich noch nie als besonders wirksam erwiesen. Und die Sache mit "Staatskasse durch Steuereinnahmen" ist in Griechenland speziell problematisch.

hessin65

Prima - die EZB darf weiter Staatsanleihen kaufen und wir die maroden Banken (nachdem die Greichen alles abgehoben haben) mit unseren Steuergeldern retten.

Izmi
09:42 von To_LE

"...Also was manche hier so schreiben
zeugt wenig vom Wissen über eine Volkswirtschaft.
Es ist mir ein Rätsel wie man daruf kommt, dass mal wieder die Banken die Bösen sind? Letztlich vergeben die zwar Kredite, aber nur an die, die sie auch haben wollen.
Urheber dieser ganzen Probleme ist der, der über seine Verhältnisse gelebt und dies auf Pump finanziert hat. In der Regel findet man diese meist in der politisch linken Ecke, da man da wohl der Meinung ist, dass das Geld wohl auf den Bäumen wächst und nicht vorher erarbeitet werden muss und man es ungebremst für soziale Wohltaten verpulvert kann. ..."

Höchst spannend, was Sie so schreiben! Also die"politisch linke Ecke" hat die europäischen Schulden gemacht? Waren es nicht eher die rechten, bürgerlichen Regierungen, bestenfalls noch "Sozial"demokraten neoliberaler Prägung, die die Schuldenberge überall aufhäuften? Z.B. ein Herr Kohl in enger Zusammenarbeit mit einem gewissen Schäuble? Ich wusste nicht, dass diese Herren links stehen.

AK47
@09:11 von Thunderstorm

Auch wenn es für Sie neu ist: Es gibt kein Gesetz zur Erwirtschaftung von Zinsen. Sie können sich das Geld auch unter die Bettdecke legen.

AK47
@09:21 von Camaro

Er macht es genau richtig!
Er hält der Troika den Spiegel vor, dass deren neoliberales System nicht funktioniert. 5 Jahre "Reformen", die nur ein anderes Wort für sozialen Kahlschlag sind, haben einen totalen wirtschaftlichen Einbruch (30% Wirtschaftsleistung) und die Verarmung breiter Bevölkerungsschichten hinterlassen. Und dies alles nur, um die Banken (und deren Kunden) zu retten.

AK47
@09:30 von dr.bashir

Diese Frage zielt auf die Erwirtschaftung eines Primärüberschusses ab. Dieser wird in der Darstellung der griechischen Regierung erreicht.
Von daher geht es "nur" um die Bedienung der Schulden.

woohoo
11:40 von Izmi

Re 09:42 von To_LE
Höchst spannend, was Sie so schreiben! Also die"politisch linke Ecke" hat die europäischen Schulden gemacht? Waren es nicht eher die rechten, bürgerlichen Regierungen, bestenfalls noch "Sozial"demokraten neoliberaler Prägung, die die Schuldenberge überall aufhäuften? Z.B. ein Herr Kohl in enger Zusammenarbeit mit einem gewissen Schäuble? Ich wusste nicht, dass diese Herren links stehen.

Danke für diese Ansage!
Aber so ist es halt mit zementierten Feindbildern, da blendet man gewisse Realitäten einfach aus.
Ist doch so schön einfach..

Helmut Baltrusch
@Izmi:"Und was dann? Grexit? ...oder Trick finden, den Griechen

... letztlich doch entscheidend entgegen zu kommen!"

Dieses Szenario ist unwahrscheinlich und würde eher die gr. Misere und die der Krisenländer vergrößern. Warum? Die die von Tsipras & Co geforderte Krisenlösung, ohne wirksame Spar und Strukturreformen an frisches Geld zu kommen, was den Opfergang der Griechen nur verschleppen würde, und wenn das nicht klappt, mittels Staatsbankrott mit weitgehendem Schuldenschnitt wettbewerbsfähig zu werden auf Kosten der europäischen Steuerzahler brächte zwar sehr große soziale Einschnitte mit sich, scheint aber die einzig realistische Krisenlösung zu sein.

Bekommt GR kein frisches Geld und erweitert die EZB den Rahmen für ELA-Notkredite nicht bzw. stellt die Versorgung mit Euros ein, wird GR zahlungsunfähig. Das löst dann den Staatsbankrott, aber nicht automatisch den Grexit aus. Dafür gibt es keine Regeln. Um einen Kollaps der gr. Banken zu verhindern, müssten Kapitalverkehrskontrollen und eine Parallelwährung eingeführt werden.

Helmut Baltrusch
@wiesengrund:"Stattdessen will die keynisianistische Tsipras-...

... Regierung staatliche Investitionsprogramme auflegen, um die griechische Marktwirtschaft anzukurbeln, damit die Staatskasse durch Steuereinnahmen gefüllt werde."

Für ein solches untaugliches Instrument wird sich niemand finden, der die Investitionen finanzieren könnte. Es macht doch keinen Sinn, einen nicht reformierten, ineffizienten und völlig korrupten Staat mit zusätzlichen Steuermitteln zu unterhalten. GR ist durch und durch marode. Ein solches Gemeinwesen wird durch mehr Steuereinnahmen weder effizient noch wettbewerbsfähig, im Gegenteil. Das Land muss zuvorderst von den ungesunden Strukturen befreit werden, bevor sich Investitionen in einen Neustart lohnen. Auch die Philosophie von Tsipras & Co, mittels Schuldenschnitt wettbewerbsfähig zu werden, ohne etwa die Schwachstellen zu beseitigen, wird nicht aufgehen, weil auf marodem Fundament kein stabiles Haus gebaut werden kann.

Helmut Baltrusch
@Izmi:"Um Geld zu "verdienen", muss man zuerst Geld in die Hand!

Weder mit den "alten Mitteln" noch mit denen der vertrauensunwürdigen Tsipras und Varoufakis können die Probleme Griechenlands gelöst werden. Selbst die Wirkung eines Schuldenschnitts würde im unreformierten GR schnell wieder verpuffen, siehe Entschuldung von 2012. Die völlig verkommenen Strukturen von Verwaltung, Gesellschaft und Wirtschaft können ohne nachhaltige und tragfähige Reformen nicht saniert werden. Kurzum: Ohne Neugestaltung der Strukturen des Landes lohnt es nicht, in GR Geld zu investieren, schon gar nicht nach den Rezepten der kommunistischen Syriza-Plattform.

dr.bashir
@11:59 von AK47

Diese Frage zielt auf die Erwirtschaftung eines Primärüberschusses ab. Dieser wird in der Darstellung der griechischen Regierung erreicht.

Schon klar, nur irgendwie zweifle ich daran. Zumal es zu dem Thema auch schon unterschiedliche Meldungen gab. Staatshaushalte kann man offensichtlich so und so lesen. Und wenn Griechenland über all die Jahre so tolle Primärüberschüsse gehabt hätte, wären sie ja nicht da, wo sie sind.

Noch mal, der griechische Rentner und alle anderen haben jedes Recht, sich zu wehren und Regierung, die sie "quälen" abzuwählen. Das machen wir ja auch so (siehe "blühende Landschaften" oder "Hartz4). Aber genauso haben die, die das Geld verteilen das Recht, keines mehr zu geben.

Dass D auch verschuldet ist hilft GR nicht weiter. Und natürlich gingen viele "Rettungsmilliarden" nicht nach GR, sondern an die Banken. Aber irgendwann hat GR das Geld ja von den Banken bekommen. Da ist mir zu viel "Opferrolle" dabei.

wiesengrund
@Helmut Baltrusch, 12:18 - Systemdiagnose

Wenn man schreibt, der "Opfergang der (sic!) Griechen", der "sehr große soziale Einschnitte" mit sich bringe, sei die "einzig realistische Krisenlösung", spricht man ein vernichtendes Urteil über das Marktwirtschaftssystem, das nur zu retten sei, indem die lohnabhängigen Menschen brutal verarmt werden.
Wegen dieser unerquicklichen Systemdiagnose strebt übrigens der radikale Flügel der Syriza-Partei eine Ökonomie jenseits des warenproduzierenden Marktwirtschaftssystems an. In dieser neuen Produktionsweise soll es nicht - wie in der Marktökonomie - um die Vermehrung des investierten Unternehmergeldes mittels Auspressung von Lohnabhängigen bei der Produktion von Waren, sondern um die Versorgung der Individuen mit Gebrauchsgegenständen gehen.

MichiMaus
Warum nicht mal anders vorgehen?

Im Falle Griechenland werden alle die zur Verantwortung gezogen, die Griechenland trotz falscher Defizitzahlen den Weg in den EURO geebnet haben. Dazu gehören wohl auch US-Banken wie Goldman Sachs [Dragi war einer von ihnen], EU-Beamte, ROT-Grüne-Politiker und viele andere. Warum sammelt die Troika nicht sofort [durch Kontensperrung]bei den Mitverantwortlichen der Griechen-Krise das Geld ein? Ist wohl einfach zu naiv von mir. Aber die Verursacher sind doch bekannt, wie auch die großen Steuerhinterzieher!

Izmi
12:43 von Helmut Baltrusch

"...Weder mit den 'alten Mitteln' noch mit denen der vertrauensunwürdigen Tsipras und Varoufakis können die Probleme Griechenland gelöste werden. ..."

Dann müssen Sie aber auch sagen, wer nun mit welchen Mitteln die Probleme löst. Sich auf einen Standpunkt ohne konkrete Aussagen zurückzuziehen, der nur die längst bekannten Symptome und alten, wirkungslosen Rezepte benennt, aber nicht die Ursachen und eine wirksame, helfende Medizin, ist doch sehr einfach... das Herbeibeten von "nachhaltigen und tragfähigen Reformen" sagt dazu nichts.

telemark
@ wiesengrund um 12:54

"strebt übrigens der radikale Flügel der Syriza-Partei eine Ökonomie jenseits des warenproduzierenden Marktwirtschaftssystems an"

Die Alternativen der Syriza-Flügel sind - überspitzt formuliert:
- entweder aus eigener Kraft bei Wasser, Weissbrot und Oliven
- oder fröhliches Weiter-so! auf Kosten der EU-Staaten, ohne realistische Aussicht, die Schulden jemals zurückzahlen zu können.

Beides keine Szenarien, für die Europa's Werte stehen.

Aber wie es aussieht, werden die Syriza-Wirtschaftsideologen bald Gelegenheit haben, ihre Experimente am eigenen Volk auszuprobieren....

Helmut Baltrusch
@wiesengrund: "Wegen dieser unerquicklichen Systemdiagnose ...

... strebt übrigens der radikale Flügel der Syriza-Partei eine Ökonomie jenseits des warenproduzierenden Marktwirtschaftssystems an."

Das wird es auf diesem Planeten in absehbarer Zeit nicht geben. Wenn es bei diesem System um die Versorgung der Individuen mit Gebrauchsgegenständen geht, kann das theoretisch auch nur solange funktionieren, bis das dafür notwendige Geld oder Tauschmittel verbraucht ist. Dann ist das tolle Systemexperiment auch schnell wieder beendet. Für GR gibt es in der gegenwärtigen Situation keine funktionierenden Regeln, die sich selbst tragen.

Und wird das gr. Siechtum mit immer neuen Mitteln von außen am Leben erhalten, ist auch dieses Vorgehen zeitlich und materiell begrenzt. Der Staatsbankrott würde nur künstlich hinausgezögert, um ein wenig Zeit zu gewinnen und derzeitig keine harten Entscheidungen treffen zu müssen. Das gilt sowohl für die Geldgeber als auch für die Tsipras-Regierung. Ohne Spar- und Strukturreformen kommt die Pleite noch schneller.

AK47
@12:49 von dr.bashir

Ich hatte den Link zur griechischen Liste schon gepostet. Leider kam der nicht durch.
Natürlich drehen die Griechen an der Steuerschraube. Nur belasten sie hohe Einkommen und nicht die breite Bevölkerung. Das ist der wesenliche Unterschied zu den EU-Vorschlägen. Das ist volkswirtschaftlich auch sinnvoll, da in den unteren Einkommensschichten 100% des Einkommens wieder in den Wirtschaftskreislauf zurückfließen.

Bzgl. der banken sieht es so aus, dass Griechenland vor der Finanzkrise 107% des BIP verschuldet war (ähnlich wie Italien). Mit der Finanzkrise wurden noch einmal 20 % draufgesattelt (Bankenrettung wie in ganz Europa). Mit den anschließenden Spekulationen und dem vor allem dem Spardiktat der Troika, ist die Schuldenquote aber auf 180% hochgeschnellt. Denn die Arbeit der Troika drückte das BIP um 30% runter. Der Einbruch der Wirtschaft ist das eigentliche Problem.

Griechenland ist nicht unschuldig. Allerdings ist die Troika keine Hilfe, sondern verschlimmerte die Situation.

Helmut Baltrusch
@Izmi: Wer löst mit welchen Mitteln die Probleme ursächlich?

Die Behandlung der griechischen Krankheit ist keine Systemfrage, für die es eine funktionierende Heilweise im Lehrbuch gibt. Allenfalls kann der argentinische Staatsbankrott probate Hinweise darauf geben, was in dieser Situation angemessene Mittel wären oder was nicht geschehen sollte. Die griechische Situation entspricht der eigenen Mentalität, sie wird am besten auch mit deren Selbstheilungsmitteln gelöst, zumal die Griechen keine Hilfe zur Selbsthilfe annehmen.

So würde es wenig Sinn machen, die griechische Schuldenkrise mit neunen Krediten oder der Abkoppelung vom Euro lösen zu wollen. Nach dem Abstellen der Liquidität durch die EZB würde die Zahlungsunfähigkeit mit der Folge des Staatsbankrotts eintreten. Der gr. Staat und die Banken müssten dann in Kooperation mit der EU und Eurozone und einer nachhaltigen Reformbereitschaft mittels Kapitalverkehrskontrollen und einer Parallelwährung "Geuro" stabilisiert werden. Die Notlösung der Parallelwährung könnte den Grexit verhindern.

karwandler
re wiesengrund

" strebt übrigens der radikale Flügel der Syriza-Partei eine Ökonomie jenseits des warenproduzierenden Marktwirtschaftssystems an. In dieser neuen Produktionsweise soll es nicht - wie in der Marktökonomie - um die Vermehrung des investierten Unternehmergeldes mittels Auspressung von Lohnabhängigen bei der Produktion von Waren, sondern um die Versorgung der Individuen mit Gebrauchsgegenständen gehen."

Schau an, das sozialistische Paradies wird mal wieder neu erfunden? Arbeiter und Bauernstaat, Vergesellschaftung der Produktionsmittel, aus privaten Olivenhainen werden LPGs.

Klingt nicht unbedingt neu und auch nicht erfolgversprechend.

Helmut Baltrusch
@Izmi: Fortsetzung: "Mit welchen Mitteln Probleme lösen?"

Athen könnte einen Teil der Staatsausgaben über die Parallelwährung mit Schuldscheinen finanzieren. Bargeld dürfte nur noch mit Abschlag abgehoben, Transfers ins Ausland müssten begrenzt werden. Eine Parallelwährung würde GR mehr Spielraum geben. Die Sozialstandards würden sich nach den eigenen Einnahmen ausrichten.
Bei der Rückkehr zur Drachme würden übrigens die Grundprobleme nicht gelöst. Und die Auslandsschulden müssten in Euro zurück gezahlt werden.

Die Kosten für die deutschen Steuerzahler wären bei einem Staatsbankrott hoch. Ein Bankrott oder ein weiterer Schuldenschnitt würde die Staatskassen belasten - bei einer Umschuldung später, bei einseitiger Zahlungsverweigerung Athens sofort. Das Risiko D. beläuft sich auf bis zu 80 Mrd. € (EFSF: 141, 9 Mrd., KfW: 15,17 Mrd., Banken: 15 Mrd. €), doch es würde nicht alles Geld verloren sein. Zudem hat die EZB gr. Staatsanleihen erworben. Die nicht zurückgezahlten Mittel würden nicht bedient werden, D. müsste anteilig einspringen.