Alexis Tsipras

Ihre Meinung zu Tsipras: Griechenland "erstes Opfer" des Neoliberalismus

Der griechische Ministerpräsident Tsipras sieht sein Land als Opfer des Neoliberalismus. Obwohl Griechenland Reformvorschläge gemacht habe, hielten seine Gläubiger "besessen" am Sparkurs fest. Im Kanzleramt dürfte das heute Abend für Kopfschütteln sorgen - wieder einmal.

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120 Kommentare

Kommentare

Gast
Also entweder ihre gebt mehr Kredit oder ihr seid Schuld...

Herr Tsipras dreht sich wieder einmal die Situation wie es ihm passt.

Griechenland ist zunächst als aller erstes für die eigenen Finanzen verantwortlich. Nicht die EU, nicht der IWF oder sonst wer anders. Wenn Griechenland seit Jahrzehnten massiv über seine Verhältnisse gelebt hat, ist der Punkt irgendwann unausweichlich, an dem sich dies ändern muss. Das wird nicht besser, mit mehr Kredit, insbesondere wenn die Kreditwürdigkeit massiv gelitten hat.

Bei bestem Willen... aber Herrn Tsipras ist nicht zu helfen. Da kann es nur noch heißen "Hahn zu" und zuschauen, wie Griechenland mit seinen Problemen dann umgeht. Die bereits aufgenommenen Kredite verdampfen ja nicht einfach. Als deutscher Steuerzahler lehne ich aber jedweden Schuldenschnitt ab. Besonders, wenn der Kreditnehmer nicht die geringste Bereitschaft zeigt, sein überzogenes Ausgabeverhalten zu ändern.

Mikele56
Alles klar

Mal wieder die anderen Schuld.

wm
Na klar.....

....schuld sind immer die Andere!

Obwohl Griechenland "Reformvorschläge" gemacht hat...............!!!
Welche????
Ach so,entlassene Beamte wieder Einstellen,
den Steuerhinterziehern "WEITERHIN NICHT BELÄSTIGEN" usw.

Gast
Tsipras hat recht

Die Austeritätspolitik ist gescheitert. Fr. Merkel möchte es nicht einsehen, aber ihre Krisenpolitik ist eine einzige Grütze.

Joes daily World
Sorry, aber!

Ich kann diese Warnungen vor dem Ausscheiden Griechenlands aus der Eurozone nicht mehr hören.

Ganz abgesehen davon, dass dies auch ein Argument für die linkslinke Regierung ist, nicht ans Sparen zu denken, weil die Europäer sie ja so und so nicht gehen lassen wollen.

Darüber hinaus kann ein Ausscheiden der Griechen uns nicht so teuer kommen, wie immer wieder Geld zu borgen, das realistischer Weise GESCHENKTES Geld ist, das nie wieder zurückgezahlt wird.

Ein aktuelles Beispiel: jetzt wollen die Griechen 7, 2 Milliarden aus dem 2. Hilfspaket. D zahlt in etwa 25%.

Das macht für D 1, 8 Milliarden Euros. nur mit einer einzige Auszahlung!

Zum besseren Vergleich: die Autobahnmaut, die wohl nicht kommen wird, würde schätzumativ - nach Abzug der Verwaltungskosten - im Jahr 300 Millionen bringen.

D.h. wir zahlen den Griechen die Auszahlung im Juni nicht, und haben die Gewinne für 6 Jahre Autobahnmaut herinnen!

Bitte lasst die Griechen endlich gehen.

Die Mehrheit hat genug vom Zahlen!

Gast
Meinung der tagesschau?

Sie geben da Tsipras wieder. Und es handelt sich um eine interessante Meldung. Aber ich vermisse eine Stellungnahme journalistischer Art, ob die Behauptungen von Tsipras zutreffend sind. Spricht nicht eingies dafür, dass die neoliberalen udn korrupten Vorgängerregierungen von Griechenland - in Deutschland wohlgelittene konservative griechische Politiker - und andere neoliberale Regierungen in Europa diese Krise verursacht haben?

Kuno43
Ihre Agenda, Herr Tsipras?

Wenn Sie schon so vollmundig Reformen ankündigen, Herr Tsipras, so beginnen Sie doch endlich einmal mit dem Umsetzen dessen,was Sie sich vorgenommen haben, nämlich in einem ersten Schritt mit dem Schröpfen der Reichen! Ich könnte mir gut vorstellen, dass das in Brüssel und anderswo begrüßt würde!

Oder unterlassen Sie dieses lieber, weil Sie oder Mitglieder in der Regierungsebene selbst betroffen wären?

Gast

"Obwohl Griechenland Reformvorschläge gemacht habe, hielten seine Gläubiger "besessen" am Sparkurs fest. Im Kanzleramt dürfte das heute Abend für Kopfschütteln sorgen - wieder einmal."
Wieso Kopfschütteln? Er hat doch sowas von recht! So langsam kann man sich aber auf unsere CDU-Regierung verlassen: Es ist IMMER das GEGENTEIL von deren Meinung richtig.

Gast
Grexit

2 Jahre zu spät. Die "Reformvorschläge" sollen umgesetzt werden. Aber wenn Tsipras heute ein Vorschlag macht bleibt morgen nichts davon übrig. Ein Staat kann nur leben wenn Einnahmen und Ausgaben ungefähr gleich sind. Wenn das Beamtenapparat schon 50% mehr verschlingt als in andere Länder ist ein großes Problem da. Aber das sind Wähler die mit Geschenke gut leben können.

Jacob_a_B
Deutschland muss vorangehen

ganz Europa wartet auf ein Zeichen aus Deutschland, daher muss jetzt aus Deutschland ein Austritt Griechenlands gefordert werden!!

zuerst jedoch ein letzter Termin für grundlegende Reformvorschläge Griechenlands, 14 Tage müssen reichen

Gleichzeitig die klare Ansage, dass danach kein Geld mehr fließen wird, sollte es keine wirklichen nachprüfbaren Vorschläge sein

wenn es keine Vorschläge gibt, werden alle Verhandlungen dahingehend verändert, dass nur noch über die Insolvenz von Griechenland geredet wird!!

Die Welt erwartet dieses Vorgehen von Deutschland !!!

Gast
Die un- (mensch), (end) -liche Geschichte....

Die EU und ihre Finanzpolitik sind am Scheideweg angekommen. Wie soll es weiter gehen? Welches Ziel verfolgt das Finanzsystem Legat, Juncker, Schäuble?
Tatsache ist doch, das Griechenland absolut wirtschaftlich am Boden liegt, praktisch pleite ist. Griechenland besitzt keine hohe Wertschöpfung im Export, seine Industrie, soweit vorhanden, keine Verkaufsbreite und der Tourismus erbringt nicht die erforderliche Deckung des Staatshaushaltes. Es ist doch schon pervers, das GR seine Schulden mit Schulden bezahlt. Tsipras hat recht, GR braucht Darlehen, um sein Wirtschaftssystem zu reformieren, auf den EU- & Weltmarkt auszurichten. GR muss in die Lage kommen, seine Schulden durch eigenerwirtschaftete Erträge zu bezahlen und das können sie mit dem heutigen Stand nicht. Man kann auch nicht einfach die Systeme im Einheitsverfahren über andere Länder überstülpen, das funktioniert auch nicht. Und das Tsipras die Souveränität nicht aus der Hand geben will, ist auch zu verstehen.
Lösung: GREXIT

boecklin
mal zur Erinnerung

Mal zur Erinnerung wie es dazu kam:
Griechenland hatte um das Jahr 2000 herum ein hohes Haushaltsdefizit.
Griechenland hat dann mit Hilfe von Goldmann-Sachs (Chef L. Blankfein) ca. 10Millarden Schulden von Dollar und Yen getauscht und so indirekt seine Schulden gesenkt. Für diesen Schmu hat Goldmann-Sachs 300Mio erhalten.
Die Finanzstatistiker hatten 2000 starke Zweifel an diesen plötzlich guten Zahlen angemeldet.
Trotzdem hat die Schröderregierung dann Einfluss auf die Entscheidungen in Brüssel genommen und Griechenland hat den Euro bekommen. (Ich kann mich auch noch persönlich an diese Zweifel in der Presse erinnern)
kann man überall nachlesen

Gast
Tsipras

"Sein Land habe, anders als behauptet, reihenweise Reformvorschläge unterbreitet, die mehr Steuern eingebracht hätten. "

Dazu hab ich mal 2 Fragen:

a) Wenn er meint, seine Vorschläge hätten mehr Steuern eingebracht, warum hat er sie denn dann nicht einfach umgesetzt? Dann hätte er jetzt mehr Steuern.

b) Was nützt es, theoretisch mehr Steuereinnahmen zu haben, wenn man sie dann nicht eintreibt?

Seacow
Er hat ja recht.

Natürlich ist der "Neoliberalismus" schuld. Die "neoliberale" Politik der nördlichen Euroländer hat dort zu florierender Wirtschaft geführt, die die Griechische Wirtschaft abgehängt haben.
So wie die ostasiatischen Länder mit unfairen Methoden die Weltmärkte erobert haben: Sie arbeiten während der Arbeitszeit.

Nachfragerin
@nonconform

09:37 von nonconform:
"Wenn Griechenland seit Jahrzehnten massiv über seine Verhältnisse gelebt hat, ist der Punkt irgendwann unausweichlich, an dem sich dies ändern muss. [...] Bei bestem Willen... aber Herrn Tsipras ist nicht zu helfen."

In gewisser Weise haben Sie recht. Nur war es nicht Tsipras, der beispielsweise völlig unnötig 350 Leopard 2 Kampfpanzer kaufte. Der griechischen Niedergang ist nicht unwesentlich durch den überzogenen Rüstungsetat verursacht. Und wer davon am meisten profitierte, dürfte zumindest in Deutschland klar sein:
"Griechenland ist nach Portugal der größte Abnehmer deutscher Waffen" titelte Die Zeit Anfang 2012. Damals störte sich unsere Regierung an der griechischen Neuverschuldung erstaunlich wenig.

agora
Endlich hat Herr Tsipras erkannt

dass an Griechenland ein Exempel statuiert wird. Wie koennte es auch anders sein? Nach all dem, was Irland, Spanien, Portugal etc. abverlangt wurde um die Finanzen zu bereinigen. Wie koennte da einem Land, das bewusst Zahlen gefaelscht hat, nachgegeben werden?!Bedenklich finde ich jedoch, dass alle Erwartungen auf Deutschland gesetzt werden - aus Einfachheit: wenn's schief laeuft, ist es die Schuld der deutschen Politik, denn die anderen EU-Laender - ausser Frankreich- huellen sich in verdaechtiges Schweigen..

karwandler
Wer soll ihm das glauben?

Auch wenn ihm die Sparvorschläge der Troika gegen den Strich gehen, hindert ihn doch nichts daran, einnahmensteigernde Reformen sofort in die Hand zu nehmen.

Oder will er jemandem weismachen, die Troika hätte ihm Privatisierungen, Steuereintreiben und Schmuggelbekämpfung verboten?

karwandler
re nachfragerin

"Nur war es nicht Tsipras, der beispielsweise völlig unnötig 350 Leopard 2 Kampfpanzer kaufte."

Jede Regierung muss mit den Problemen leben, die die Vorgänger verursacht haben.

"Der griechischen Niedergang ist nicht unwesentlich durch den überzogenen Rüstungsetat verursacht"

Der griechische Rüstungsetat ist zwar relativ hoch, aber lange nicht hoch genug für den griechischen Schuldenstand.

"Damals störte sich unsere Regierung an der griechischen Neuverschuldung erstaunlich wenig"

Unsere Regierung war und ist nicht in der Lage, über den griechischen Verteidungshaushalt zu bestimmen. Richten Sie Ihre Beschwerde ans griechische Parlament.

Gast
@boecklin

Hmmm ... aber hat denn dann Griechenland Schuld daran dass es seine Bilanz "frisiert" hat ODER sind die internationalen Finanzjongleure ZUMINDEST TEILWEISE mit schuldig?

Gast
@Nachfragerin 10:03 können

@Nachfragerin 10:03
können Sie dem Forum bitte darstellen, was der deutsche Rüstungsetat in der Schuldfrage mit der griechischen Staatspleite zu tun hat? Wenn Griechenland Waffen aus Deutschland bestellt, so ist es doch die freie Wahl des dortigen Ministeriums für Verteidigung, oder nicht?

WiPoEthik
@10:03 von Nachfragerin

Deutschland ist nicht der Babysitter irgendwelcher Drittstaaten - zumindest sollte es nicht so sein. Wenn ein Land sein Geld für deutsche Panzer ausgeben will, dann kann das Land das machen - zumindest solange es kein Unrechtsstaat ist an den wir nichte exportieren.

Die "Bevormundung" muss Griechenland jetzt lediglich ertragen, weil es Geld haben will. Das sich Griechenland in diese Situation hineinmanövriert hat ist hauptsächlich die Verantwortung Griechenlands, bzw. der damaligen Entscheidungsträger.

Gast
@Nachfragerin um 10:03

Damals störte sich unsere Regierung an der griechischen Neuverschuldung erstaunlich wenig.

Falls Sie damit andeuten wollen, dass es die Aufgabe der deutschen Regierung sei, vorab zu prüfen, ob die Durchführung eines Geschäfts langfristig der Finanzlage des Käufers zuträglich ist, dann kommt das einer Entmündigung der Geschäftspartner gleich. Ob so ein Paternalismus als neue Form des Umgangs zwischen (angeblich gleichberechtigten) EU-Partnern taugt, wage ich zu bezweifeln.

WiPoEthik
Tsipras' Aussage klingt nicht schlüssig

Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Gläubiger die Erhöhung der griechischen Einnahmen ablehnen würden. Im Prinzip ist ihnen doch egal wie Griechenland sein Geld zusammentreibt, Hauptsache der Haushalt ist unterm Strich positiv oder bewegt sich zumindest in diese Richtung.

Das Problem ist, dass Griechenland eben zum einen ein Ausgabenproblem und zum Anderen ein praktisches Einnahmenproblem hat. Es wird z.B. Geld für Beamte ausgegeben die niemand braucht. Der Beamtenapparat ist riesig und ineffizient.
Zudem werden Steuern häufig einfach nicht gezahlt - und ich kann es teilweise ja sogar verstehen. Ich würde den Beamtenapparat und die Korruption auch nicht finanzieren wollen.
Griechenland ist mehrfach dazu aufgefordert worden auch die Reichen zur Kasse zu bitten und die Einnahmenseite auszubauen. Tsipras versucht jetzt lediglich den schwarzen Peter weiterzureichen - seine Kritik ist ohne Substanz.

@Seacow
Ich finde es gut, dass Sie dieses große Unrecht erkannt haben! ;-)

Agent lemon
Mal angenommen:

Jemand verdient 3000 Eu im Monat und bekommt nun ueber Jahre Kredite um sich einen voellig ueberzogenen Lebensstil zu finanzieren . SO ueberzogen , das es den Banken schon Jahre vorher klar ist, das er nicht zurueckzahlen kann. Daraufhin bekommt er noch hoehere Kredite mit billigeren Zinsen. Welche Bank wuerde sowas machen? Und vor allem WER ist dann an seiner entgueltigen Pleite schuld? Nach meiner Meinung beide Parteien. An der totalen Ueberschuldung eigentlich mehr die kreditgebenden Banken. Erscheint mir logisch. Nun werden die Mittaeter noch ENTLOHNT und der Schuldner in den Boden gestampft. Versuchen Sie doch mal mit 3000 net. nen 1 Mio. Kredit aufzunehmen. Nein. Hier einseitig Griechenland die Schuld zu geben ist zu kurz gegriffen. Gierig wurden diese Kredite wieder von deutschen Waffenschmieden und Banken aufgesogen.

Ray
Immer wenn es konkret sein soll, ...

... dann flüchtet er in Allgemeinheiten!

Es geht nicht um Neoliberalismus. Es geht darum, wie die Regierung Griechenland ganz konkret führen möchte. Und zwar realisitisch!

Mag ja sein, dass das "Spardiktat" schlecht ist. Wie sieht die Alternative aus? Noch nicht einmal das kann er sagen. Doch, das stimmt nicht ganz. Am liebsten hätte er das europäische Geld und die alleinige Entscheidung, was damit passieren soll. Darauf lassen sich die erfahrenen Europäer aber nicht mehr ein.

GR kann den Euro gerne verlassen. Lieber ein Ende mit Schrecken, als ...

Mir tun nur die Griechen leid, die unter dieser Regierung leben müssen.

Gast
Besessen?

"Besessen" ist hier nur einer. Der Radikalpopulismus von Tsipras macht doch ein 'weiter so' unmöglich. Wann reagieren endlich die EU Politiker?

Gast
@09:59 von Seacow

Florierende Wirtschaft der Nordländer?
Leider hat Deutschland, kein Geld, um die nötigsten Ausgaben für die Infrastruktur vorzuhalten.
Straßen marode, Schulen marode, Arbeitslosigkeit bei ca. 5.5 Mil.
Man weiß genau, dass es zum Grexit kommt, deshalb ist man froh für jeden Tag, dass dieser Stichtag hinausgezögert wird.
Große Firmen entlassen Mitarbeiter und schreien nach Arbeitskräften, da es ja einen Fachkräftemangel gibt.

Druide
Ruhe

Ich schlage vor, Griechenland in Ruhe zu lassen, und Griechenland lässt die EU in Ruhe.
Also keine Gelder mehr,keine Verhandlungen, keine Kommentare.
Sollen sie doch alleine klarkommen.
Und wenn sie nicht zahlen, alles Auslandsvermögen konfizieren, alle Tanker, alle Flugzeuge, alles sich was außerhalb Griechenlands zeigt.
Sollen die doch endlich mal alleine klarkommen.

lamusica
Eines ist wahr

Europa ist tatsächlich am Scheideweg. Und ich habe nicht den Eindruck, dass die Verantwortlichen ein Bild davon haben, was passieren kann. Die Wettbewerbsfähigkeit der südlichen Eurostaaten steht in direkter Konkurrenz mit unserer Wettbewerbsfähigkeit. Wenn Deutschland als Vorbild genommen wird, rutscht Europa in eine Abwärtsspirale. Denn trotz Wachstum und Rekordexporten haben wir einen nicht gerade kleinen prekären Lohnsektor, viele Stellen die nur wegen staatlicher Unterstützung existieren und viele Arbeitslose.
.
Deshalb kann Wettbewerb nicht die einzige Antwort auf die Schuldenkrise sein. Wir brauchen ein viel komplexeres Konzept, wenn Europa nicht auseinanderbrechen soll. Das zu finden braucht viel Kreativität und VWL Knowhow.
.
Ich vermisse, dass medial nicht erklärt wird, wie gefährlich diese Krise wirklich ist und das Griechenlands Schulden nur ein Teil davon sind.

WiPoEthik
@11:18 von CE

"Hmmm ... aber hat denn dann Griechenland Schuld daran dass es seine Bilanz "frisiert" hat ODER sind die internationalen Finanzjongleure ZUMINDEST TEILWEISE mit schuldig?"

Griechenland hat das zu verantworten.
Wenn man jemanden finden will der einen bei irgendwelchen miesen Tricks unterstützt wird man immer jemanden finden. Man kann die Finanzbranche nicht für alles verantwortlich machen.

wiesengrund
@Kuno43, 09:46 - Neoliberales Diktat

Falls man die Artikel der "Tagesschau" zur griechischen Marktwirtschaftskrise sorgfältig liest, kann man wissen, dass die Tsipras-Regierung "mit dem Umsetzen dessen, was sie sich vorgenommen hat" nicht beginnen darf, weil die neoliberalen Kreditgeber namens EU und IWF die Kreditvergabe an austeritätspolitische "Reformen" knüpfen, die Herr Tsipras durchsetzen soll, obgleich er sie für absurd hält, da sie eine Fortsetzung des Verarmungsprogramms wären, mittels dessen die griechische Wirtschaftskrise zu Lasten der griechischen Lohnabhängigen überwunden werden soll.
Aber die Tsipras-Regierung wurde gewählt, weil sie Schluss machen will mit der Verarmung der Lohnabhängigen, die von EU und IWF gefordert wird, indem die Mehrwertsteuer erhöht und die Renten gesenkt werden sollen. Ob die Verarmung der Lohnabhängigen allerdings mit keynesianistischen Mitteln innerhalb des Marktwirtschaftssystems gestoppt werden kann, wird vom radikalen Flügel der griechischen Regierungspartei Syriza bezweifelt.

flocke13
Griechenland wird gezwungen…..

Niemand zwingt die Griechen einen Sparhaushalt zu fahren, solange sie mit ihrem eigenen Geld (Steuereinnahmen) ihren Haushalt finanzieren.
Wenn sie jedoch Gelder der Euro-Länder beanspruchen, müssen sie wohl oder übel deren Bedingungen für die Auszahlung akzeptieren.
Die Griechen erwarten wohl eine Dauerfinanzierung durch die Euro-Länder, am besten nur von Deutschland!

Das ist eine Unverschämtheit und das muss ihnen einfach mal gesagt werden!
Ansonsten bleibt eben nur der Grexit.

dermulla

Die (deutschen) Banken sind ja fein raus. Die griechischen Anleihen wurden an die EZB weitergereicht und landen somit beim Steuerzahler. Ein Schuldenschnitt gleich zu Anfang der Krise wäre wesentlich günstiger gekommen für alle Beteiligten (ausser für die Banken). Aber da funktioniert eben die Lobby.
Letztlich wird ein Schuldenschnitt unausweichlich sein egal ob mit oder ohne GREXIT. Das ist keine Frage des Wollens sondern ein Gebot der Logik. Der momentane Zustand ist allerdings vor allem für interessierte Kreise in den Finanzmärkten ein Bombengeschäft. Solange die Politik den Lobbyisten der Märkte hörig bleibt, wird sich daran auch nichts ändern.

AlterSimpel
@karwandler

"Auch wenn ihm die Sparvorschläge der Troika gegen den Strich gehen, hindert ihn doch nichts daran, einnahmensteigernde Reformen sofort in die Hand zu nehmen."

Naja, die Troika macht keine "Vorschläge", sie formuliert Forderungen, die sehr konkret werden, etwa die Höhe des Mindestlohns, den maximalen Ausgaben für einzelne Haushaltsposten und sie macht auch gerne detaillierte Gesetzes-"vorschläge", zB zu Arbeitnehmerrechten.
Hier gibt es oft nur wenig Verhandlungsspielraum für gr. Politiker, obwohl die Wirkung lediglich durch Prognosen belegt wird, die in der Vergangenheit auch oft genug falsch lagen.

Genauso beliebig ist die Einschätzung der Troika bezüglich der gr. Reformvorschläge, wobei v.a. der IWF eine streng neoliberale Ideologie verfolgt. Sogar den dortigen Arbeitgeberverbänden gingen manche Forderungen zu weit.

Tsipras Reformen werden abgelehnt, weil dem IWF die Richtung nicht gefällt, nicht weil sie nicht wirken könnten.

Helmut Baltrusch
Es fehlen konkrete und machbare Reformvorschläge aus Athen

Mit der Ideologie von Tsipras und Varoufakis, neoliberale Geldgeber würden durch Sparauflagen eine Einigung zur dringend notwendigen Valutierung der Resttranche von 7.2 Mrd. € verhindern, kann die Schuldenkrise Griechenlands nicht gelöst werden. Offensichtlich fehlen aus Athen nach vier Monaten Verhandlungen noch immer tragfähige und schlüssige Reformvorschläge, die zur Gesundung und Modernisierung des Landes dringen nötig sind.

Das betrifft z.B. auch die Maßnahmen zur Restrukturierung der ineffizienten Verwaltung und des Steuerwesens. Die Tsipras-Regierung will auf Geheiß von Teilen der Syriza-Partei des MP grundsätzlich alle Sparmaßnahmen verhindern. Das wird aufgrund der ungesunden staatlichen Strukturen nicht möglich sein. Es macht keinen Sinn, gutes Geld dem schlechten nachzuwerfen in ein Fass ohne Boden.

Dem heutigen Gespräch mit Merkel, Hollande und Junckers sollte Tsipras zugeschaltet werden, um die Kuh vom Eis zu bringen. Andernfalls ist die Pleite nicht mehr zu verhindern

Gast
der dumme Michel

Naja, man kann sich die Folgen des Neoliberalismus überall auf der Welt ansehen, Menschen arbeiten immer mehr für weniger und die Daseinsvorsorge wird immer mehr privatisiert, wo anstatt den Gewinn zur Finanzierung der Allgemeinheit der Gewinn zum Gewinn des Unternehmens wird von dem es gilt nur max soviel zu investieren, das der Gewinn nicht einbricht, was Produkte immer schlechter werden lässt. Dafür gibt's 1000 Bsp. aber die meisten fordern weiter so ohne zu verstehen wer da Gewinner und Verlierer sind. Tsipras hat nur den Fehler gemacht sich freiwillig vor diesen Karren spannen zu lassen. Er kann nix bewegen, so lange Hardliner im Rest von Europa alle Fakten ignorieren und das Gegenteil behaupten!

transarena
Liebe Tagesschau

Bitte keine Meldungen mehr über Griechenland !
Ich kann es nicht mehr hören.

Außer, es kommt endlich die Grexit - Meldung.

Autograf
Goldmann Sachs und Leopard Panzer

Wir reden hier über Beträge in Höhe von allerhöchstens 1,5 Mrd. €. Griechenland hat heute Staatsschulden von knapp einer halben Billionen €, also das 300fache dieser 1,5 Mrd. €. Dabei haben die Gläubiger Griechenland bereits 2010 rund 100 Mrd. €, also 66fache dieser 1,5 Mrd. € erlassen. Diese Staatsschulden Griechenlands gibt es nicht erst sei 2000. Schon Mitte der 90er hatte Griechenland eine Staatsverschuldung von über 100 Mrd. €. Die Kernprobleme Griechenlands sind ausführlich beschrieben - sie sind weit überwiegend hausgemacht, also in der Veranwortung der griechischen Wähler (falls man sich nicht auf den Standpunkt stellt, dass Bürger nicht zu vernünftigen Entscheidungen in der Lage sind und sich nicht informieren). Es nützt Griechenland gar nichts, wenn es diese Problem negiert und den Kopf in den Sand steckt. Griechenland muss jetzt endlich eine vernünftige Staats- und Fiskalverwaltung schaffen. Dann erst kann es aufwärts gehen.

123Scears
Sozialismus

Tja. So ist es eben mit dem Sozialismus. Er kann nur "funktionieren", wenn es ein kapitalistisches System im Hintergrund gibt, das bereit ist, ihm Geld zu geben. Sozialismus verteilt Geld das Kapitalisten - nicht mit krummen Bank Geschäften sondern mit harter Arbeit verdient haben. Kein Kapitalismus, kein Geld - ipso facto kein Sozialimus. Tsipris wird lernen müssen.

runner1tiger
Tsipras

Dieses Europa der egoistischen Einzelstaaten ist über kurz oder lang am Ende und damit auch der Euro.
Jedes Land denkt nur an sich,egal ob es Flüchtlings-,Fianz-,oder Wirtschaftspolitik geht.
Und auch weil die Politik der EU und der EZB nicht dem arbeitendem Volk dient,sondern lediglich den Großbanken und Superreichen.
Das normale Volk wird systematisch durch die finazielle Repression enteignet und die Staaten entschuosten der Bürger.
Und weltweit werden wir von Großbanken wie Goldmann Sachs regiert,der ich eine eine maßlose Gier auf Kosten aller unterstelle.

Laureat
Bis heute fehlt Griechenland es an jenen Strukturen in Politik

und Wirtschaft, die in allen anderen EU Mitgliedsstaaten vollkommen normal sind.
Das Spiel einer gegen alle kann Griechenland nur verlieren, denn wer seinen Rentnern Sonderrechte einräumen kann bei den Renten oder im Eintrittsalter, wer Staatseinnahmen nicht den Ausgaben gegenüber stellt und über seine Verhältnisse lebt, wer absichtlich zur Steuervermeidung ein Katasterwesen zugunsten der Besitzenden nicht aufbaut, der ist anders.

Mittlerweile wurde so viel Zeit verschwendet und Vertrauen verspielt, nicht einmal die GR selbst glauben noch an die Macht ihres goldenen Kalbes Tsypras. Wenn man sieht, wie gut ein Neoliberalismus überall woanders funktioniert, dann sollte man dort, wo es ihn nicht gibt eher umdenken. Erneut sind wieder Wochen ins Land gezogen, ohne dass GR begriffen hat, am Griechischen Wesen, wird die EU nicht genesen - im Gegenteil.

Lasst den Linken Träumer ziehen und widmet euch solchen Problemen, die pragmatisch lösbar und nicht durch Erpressung unmöglich sind.

JanoschausLE
Reformen...

Allen Ungläubigen hier...ja,durch GR wurden Teile der geforderten Reformen angeboten,aber eben nicht alle geforderten.Und in GR lief das nicht viel anders als in DE,in DE wurden auch eigentliche Pleitebanken,die sich verzockt hatten,mit unser aller Geld gerettet,die sächsische Aufbaubank wurde an die BW-LB verkauft,die Verbindlichkeiten,dafür zahlt der sächsische Steuerzahler noch heute.Und solche Finanzhaie haben auch in GR regelrecht gezockt,u.a. auf die Pleite des Staates.Und im Prinzip stellen sich EU,allen voran das hochnäsige DE,EZB schützend vor die Wirtschaftszocker und spielt Geldeintreiber...unsere "Hilfen" werden über den Umweg Athen an die Zocker überwiesen.Und Tsipras,er ist gerade 4 Monate im Amt,er war noch nicht mal vereidigt,da gabs schon Forderungen.Der Weg,der gefordert wird,hat die letzten Jahre NICHTS gebracht,nur Verarmung.Wo wäre Bayern heut,wenn es nicht seinerzeit mit EG-Mrd.aus einem reinen Agrar-Land herausgeführt wurden?Naja,das Bergvolk ist vergesslich.

Lichtblick33
Gähn

Der Euro ist Mist und sollte endlich komplett eingestellt werden.
So einfach ist das.

wiesengrund
@WiPoEthik, 11:29 - Neoliberales Krisenlösungsprogramm

Dass die Gläubiger namens EU und IWF die griechischen Staatseinnahmen mittels neoliberaler Austeritätspolitik erhöhen wollen, indem sie als Bedingung für die Kreditvergabe an den griechischen Staatsapparat ein "Reformprogramm" diktieren, mittels dessen die Mehrwertsteuer erhöht und die Renten gesenkt werden sollen, wird von der keynesianistischen Tsipras-Regierung abgelehnt, weil sie von der Mehrheit der griechischen Lohnabhängigen gewählt worden ist, um deren Verarmung - als neoliberales Krisenlösungsprogramm - zu stoppen.
Deswegen bezeichnet der Regierungschef Tsipras Griechenland als "Opfer des Neoliberalismus", das hart bestraft werden solle, weil es den Neoliberalen nicht nachgeben wolle. Stattdessen habe die griechische Regierung "reihenweise Reformvorschläge unterbreitet, die mehr Steuern eingebracht hätten". Doch diese (keynesianistischen) Reformvorschläge seien von den neoliberalen Kreditgebern namens EU und IWF abgelehnt worden, weil sie nicht deren Ideologie entsprächen.

Zahnschmerzen
Im Juni 2020

fordert der deutsche Finanzminister gemeinsam mit seinen Kollegen und in Übereinstimmung mit der EU, dass Griechenland endlich damit beginnen muss, die Sparvorschläge, die nach langen, mühevollen Verhandlungen erstellt wurden, auch tatsächlich umzusetzen, weil sonst der 20. Notfallkredit in Höhe von 20 Milliarden € leider nicht ausgezahlt werden kann.......

hecker
In aller Kürze...

...Griechenland ist Opfer des Neoliberalismus, ob das erste oder zweite, das interessiert nicht wirklich.

Wer heute noch behauptet, die EU sei das Sahnehäubchen in der Welt, schaut über viele Probleme, ausgelöst durch das Finanzgebaren von Banker und Aktionären, hinweg - oder ist schlecht informiert.

Ein Beispiel: Wer weiß schon, dass die Lebenserwartung in Griechenland höher war als in Deutschland? Trotz des deutlich schlechteren Gesundheitswesens. Das muss den Deutschen doch vehement aufstoßen, wo sie doch so am Leben hängen.
Also mit Geld lässt sich nicht alles kaufen.

Wer hat eigentlich in der EU das Recht, mit Fingern auf Griechenland zu zeigen? Etwa diejenigen, die Steuern hinterzogen haben, die sich an nichts mehr erinnern können oder die, die den Großunternehmen Voraussetzungen geschaffen haben, Steuern zu sparen?

staakener
So langsam kann kann man es nicht mehr hören

Es sind immer die anderen Schuld, so Tsipras. Einstmals holte BuFinMin. Eichel die Griechen ins Euro-Boot. Waigl, sein Vorgänger, wusste schon warum er dies nicht tat. Die hohe Verschuldung hätte einen Eintritt nicht ermöglicht. Und die Schulden, Korruption, Vetternwirtschaft hielten und halten weiter an. Leute mit viel Geld verbringen ihr Vermögen ins Ausland. Schiffsreeder zahlen lt. griechischer Verfassung keine Steuern. Lieber ein Ende mit Schrecken, aber so kann es nicht weitergehen. Die EU ist keine Haftungsunion für Schulden, war und ist auch nicht in den diversen Verträgen so vorgesehen.

Gast
Vorschläge?

Juncker warnte in der "Süddeutschen Zeitung" deutlich vor einem Ausscheiden Griechenlands aus dem Euro. "

Vielleicht kann Hr. Juncker ja mal Lösungsansätze für das Problem liefern. Sich nur hinzustellen und immer wieder Gebetsmühlenartig vor einem Grexit zu warnen bzw. diesen auch immer wieder auszuschließen bringt auch nichts.

Ich sehe viel eher eine Gefahr darin GR "auf Teufel kaum raus" im Euroraum zu belassen.

Gast
Rechtfertigung für die Wähler im eigenen Land

Tsipras hat sehr hoch gepokert. Nun hat er wohl eingesehen, dass er verloren hat.
Was jetzt betrieben wird ist die Rechtfertigung gegenüber dem griechischen Volk - politisches Kasperletheater eben.
Der Grexit kommt.

gman
Nein, die Griechen sind Täter und Opfer zugleich.

Nicht andere sind Schuld! Es war ein Fehler Griechenland in den Euro zu mogeln....
Alle Beteiligten haben dafür die Verantwortung und haben zu haften. Private Gläubiger wurden getäuscht und betrogen, sie sind zu entschädigen, das ist nicht neoliberal sondern rechtsstaatlich. Sparer und Steuerzahler werden abkassiert!

Kriterien und Verträge zu brechen, Kredite nicht zurückzahlen hat mit fehlender Rechtsstaatlichkeit zu tun.
Das griechische Dauerchaos und Anarchie sind Schuld und nicht der Neoliberalismus. Es ist das übliche linke Ablenkungsmanöver.

.. und es ist ein fatales Signal Griechenland unter diesen Bedingungen im Euro zu belassen. Vertragsbruch, Kreditbetrug, Leben auf Kosten Dritter würde als Möglichkeit aufgezeigt. Das wäre eine Gemeinschaft von Unrechtstaaten und nicht das was den Menschen vesprochen wurde. Deutschland ist nach dem Grundgesetz ein Rechtsstaat und müsste schon deshalb längst austreten. Die Frage stellt sich, ist die Mitgliedschaft nicht verfassungswidrig!

woohoo
Der Mann hat Recht!

Ich würde alle die hier ständig auf Griechenland einschlagen bitten sich folgende Dokumentationen anzusehen:

goldman-sachs - eine bank lenkt die welt

https://tinyurl.com/ont44qg

macht ohne kontrolle - die troika

https://tinyurl.com/opqgmjq

Danke.

hessin65

Herr Junker hat gut reden. Er bezieht bald eine fette Pension und der doofe Steuerzahler bekommt keine Zinsen mehr auf der Bank und verliert bei Renten, Lebensversicherungen etc viel Geld. Wir arbeiten, zahlen brav unsere Steuern und verarmen im Alter.
Es wird Zeit unsere Politiker bei der nächsten Wahl abzustrafen. Ich habe keine Lust mehr auf Griechenland und seine hausgemachten Probleme.

Günter Schack
Emil

Also ich habe wirklich nur gelacht. Um noch ein mal dir Faktenlage darzustellen.
Die Troika sieht es als Reform an wenn Mehrwertsteuer angehoben wird und die Renten gesenkt werden. Die Griechen setzen dagegen:
Die Schaffung eines gerechten Steuersystems.
Eine organisiert durchgeführte (Steuer)Betrugsbekämpfung.
Den Beginn einer effektiven Korruptionsverfolgung.
Die Bekämpfung von Schmuggel, insbesondere bei Kraftstoff und Tabak).
Die Rekonstruktion des Öffentlichen Sektors ohne die allseits behindernde Bürokratie. Wenn die Troika davon spricht das Griechenland sparen muss so meint sie nicht alle Griechen. Sie meint damit speziell die unteren 60 % der griechischen Bevölkerung. Und sie meint das die oberen 30 % der griechischen Bevölkerung aus diesem Sparzwang befreit werden muss. Anders lässt sich der Konflikt zwischen Troika und ugrischer Regierung nicht erklären.

Gast
Raus aus dem Euro, sofort

Der Grexit jetzt, der Letzte macht das Licht aus, die EU spart Millionen, wenn nicht gar Milliarden!

Velmir Chlebnikov
Schuld sind immer die Anderen

Warum sucht der griechische Ministerpräsident nicht einmal im eigenen Lande nach den Verantwortlichen. Wenn man permanent über die eigenen Verhältnisse lebt, Wohltaten wie unverhältnismäßig hohe Renten, Frühverrentung, einen riesigen ineffizienten Bürokratiewasserkopf über immer neue Schulden finanziert, ist es klar, dass man irgendwann das Land vor die Wand fährt, zumal man dabei vergisst, von der eigenen Bevölkerung und seinen Reichen Steuern einzunehmen und Steuerhinterziehung beinahe belohnt. Das alles hat nichts mit Neoliberalismus zu tun. Griechenland ist auf dem Niveau eines Entwicklungslandes, will aber auf dem Level eines hochentwickelten und wettbewerbsfähigen Industriestaates leben. Griechenland muss zu einer eigenen Währung zurück; es ist der Euro, der jeden Versuch, eine Wettbewerbsfähigkeit der griechischen Wirtschaft herzustellen von vornherein zum Scheitern verurteilt. Merkel (Marshall) Plan für Griechenland, gern, aber außerhalb des Euros. Sonst wird das nix.

wutrentner
Opfer des Neoliberalismus??

Nein Herr Tsipras. Das Bild o.a. ist völlig richtig, schlagen Sie sich selbst an die Brust!
Es ist natürlich einfach immer woanders einen Schuldigen zu suchen, aber der ist nicht woanders, sondern er sitzt in Griechenland auf Ihrem Stuhl!
Sie haben seit Beginn Ihrer Regierungszeit NICHTS getan, die Situation Griechenlands zu verbessern. Sie haben gemauert, haben Schuldzuweisungen verteilt, sinnlose Vorschläge gemacht ".... Touristen sollen Belege fotographieren ..... " usw.

Wie erbärmlich!

Nein, nicht der Neoliberalismus ist Schuld. Schuld sind zweifellos auch die Regierungen vor Ihnen.

Aber die Hauptschuld an der jetzigen Situation tragen Sie selbst und nur Sie selbst. Und sagen Sie nicht, Sie hätten das alles nicht gewußt. Sie waren es, der in keiner Weise auf seine Partner zugegangen ist und die Gesamtsituation nur bis zur Kulmination getrieben hat.

Immerhin bleibt vielleicht die Erkenntnis, dass man eben nicht so einfach die Anderen über den Tisch ziehen kann. ...

Defender411
Mir kommen die Tränen!

Jetzt sind die Griechen die Opfer? Die wirklichen Opfer sind die Steuerzahler in den anderen Euro-Ländern! Die möchtegern Politiker in Griechenland sind unfähig und sind nur an der Macht, weil sie den Sparkurs nicht tragen wollen. Deswegen wurden sie gewählt. "Freibier für alle", ist immer noch die dewiese in Grichenland! Gemeint sind hier aber die Griechen, die die Taschen voller Geld haben und den Staat über Jahre um die Steuern betrogen haben. Mir tun die einfachen Leute, in Griechenland, leid, die immer bluten müssen, wenn die eigene Politik versagt und die reichen sich ins Fäustchen lachen.

wiesengrund
@Helmut Baltrusch, 11:47 - Neoliberales Opfer?

Falls man die griechische Finanzkrise analysieren will, wäre es vermutlich nicht falsch zu erklären, warum die Kreditgeber namens EU und IWF von der Tsipras-Regierung die Erhöhung der Mehrwertsteuer und die Senkung der Renten als Kreditauflage verlangen, obwohl Syriza an die Macht gewählt worden ist, weil die Mehrheit der griechischen Lohnabhängigen von dieser Partei erwartet, dass sie das austeritätspolitische Verarmungsprogramm beendet, mittels dessen die griechische Marktwirtschaftskrise zu Lasten der griechischen Lohnabhängigen in neoliberaler Manier überwunden werden solle.

Gast

Der Kommentator liegt falsch: Es geht um Auszahlungen von € 7,2 Mrd, die seit 2010 Griechenland verbindlich zugesichert wurden, aber durch immer neue Ausreden nicht ausgezahlt werden. Das ist die Sachlage.

Gast

Den Rechtsstaat wiederherstellen, die Entscheidungen des höchsten griechischen Gerichtshofes respektieren, seit Februar mehr als 112 Gesetze gegen Steuerhinterziehung erlassen, Verträge mit der Schweiz und Banken geschlossen, auf die Konten von Steuerhinterziehern direkt zugreifen zu können uva.

gman
Nein Tsipras hat nicht Recht!

@woohoo, keiner schlägt auf Griechenland ein, umgekehrt wird ein Schuh daraus. Linke Ablenkungsmanöver helfen nicht mehr! Wie wurden Frau Merkel und Herr Schäuble in Griechenland denn schon mit der Nazikeule vorgeführt?!

Tsipras verspricht den Griechen das Heil mit weiteren Schuldenschnitten und angeblichen Reparationsforderungen. Wenn, dann wären diese sofort zu pfänden für den ersten Schuldenschnitt (Schaden über 200 Mrd.€) und den offenen Milliardenschulden. Die EZB und die sogenannten Rettungsschirme nicht vergessen! So geht das nicht, will man zur EU und zum Euroland gehören!
Solche "Schuldenfreisprechungen" wie durch den Schuldner Griechenland sind rechtswidrig und inakzeptabel. Schulden kann man nicht abwählen, das ist Anarchie. Verträge sind einzuhalten. Auch hier mal lesen, zum Beispiel dieser Vertrag: http://tinyurl.com/paqft8l

Gast

Die Auszahlung wurde 2010 verbindlich zugesichert - bei einem Kreditsatz von 4,9% für Deutschland. Deutschland würde daran nicht schlecht verdienen. Zumal Griechenland seit 2010 bis heute alle Kredite stets pünktlich zurückzahlte.

Gast

Kuno 43 : Lesen Sie keine Zeitung ? Seit Februar wurden mehr als 112 Gesetze von der griechischen Regierung gegen Steuerflucht, Korruption, Steuerfahndung und Steuerreform erlassen. Mit der Schweiz wurde vertraglich vereinbart, dass die griechische Steuerfahndung direkt auf die Banken griechischer Steuersünder zugreifen kann uvm. Und das geschieht !

fathaland slim
13:36, gman

"Kriterien und Verträge zu brechen, Kredite nicht zurückzahlen hat mit fehlender Rechtsstaatlichkeit zu tun."

Wie bricht man ein Kriterium?

Welcher Vertrag wurde von der neuen griechischen Regierung gebrochen?

Welcher Kredit wurde nicht zurückgezahlt?

schrott97
@14:10 von isele69 - Zeitung lesen

"Kuno 43 : Lesen Sie keine Zeitung ? Seit Februar wurden mehr als 112 Gesetze von der griechischen Regierung gegen Steuerflucht, Korruption, Steuerfahndung und Steuerreform erlassen..."
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Also ich lese Zeitung und von den umfassenden Massnahmen der neuen griechischen Regierung gegen Steuerflucht habe ich tatsächlich noch nichts gelesen. Vielmehr lese ich in den letzten Wochen Berichte, wonach die griechische Regierung Steuersünder fast gar nicht belangt.
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Finanzminister Varoufakis musste vor Kurzem bestätigen, dass von 2.000 - längst bekannten - Fällen bislang nur 49 bearbeitet wurden.
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Schlimmer noch: Ende letzter Woche wurde ein Gesetzentwurf der griechischen Regierung veröffentlicht mit einer umfassenden Amnestie für Steuerbetrüger gegen eine (lächerlich geringe) Abfindung von 15%.

fathaland slim
12:16, hudson

"Vielleicht kann Hr. Juncker ja mal Lösungsansätze für das Problem liefern. Sich nur hinzustellen und immer wieder Gebetsmühlenartig vor einem Grexit zu warnen bzw. diesen auch immer wieder auszuschließen bringt auch nichts."

Den Lösungsansatz kann ich Ihnen liefern. Griechenland ist als der Sozialfall zu behandeln, der es ist. Die restliche Eurozone muß für die 3% ihrer Schulden, für die Griechenland verantwortlich ist, bürgen, so daß das Land sich am Finanzmarkt refinanzieren und wieder auf die Beine kommen kann. Ansonsten macht eine gemeinsame Währung keinen Sinn.Käme es zum Grexit, wären alle offenen Kredite unwiderruflich geplatzt.

Dann muß eine Strategie entwickelt werden, wie man an das Geld der reichen Griechen, welches in Luxemburg, der Schweiz,London und Berlin liegt,herankommt.Ich höre aber schon das Geschrei, wenn Immobilienfonds enteignet werden, wo die Reichen ihr Geld geparkt haben.Das in Verbindung mit der Mietbremse wird Wasser auf die Mühlen der Neoliberalen sein...

fathaland slim
12:16, staakener

" Die EU ist keine Haftungsunion für Schulden, war und ist auch nicht in den diversen Verträgen so vorgesehen."

Es wird aber nicht anders gehen. Man kann keine gemeinsame Währung haben, wenn man nicht als Währungsraum bereit ist, zu bürgen. Stellen Sie sich mal vor, die Bundesrepublik hätte das Bundesland Bremen aus der DM geworfen, da seine Verschuldung rettungslos hoch war und der Bankrott nur mit allen möglichen buchhalterischen Tricks abgewendet werden konnte.

Die Unwilligkeit Griechenland gegenüber liegt nicht an der Schuldsumme, die mit 3% der Gesamteurozonenverschuldung lächerlich ist. Es geht ums Prinzip. Und wenn Prinzipien sich als kontraproduktiv erweisen, sollte man sie überdenken.

Man sollte aus den Euro-Kinderkrankheiten, die in der Finanzkrise offenbar wurden, lernen und sie nicht als Hebel benutzen, um neoliberale Prinzipien, die erst zu der Krise geführt haben, anachronistischerweise über Griechenland als schwächstes Glied der Eurokette doch noch durchzusetzen.

Buerger bw
Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende

Griechenland ist nicht in der Lage, die Steuern einzutreiben, die erhoben werden.
Daran wird sich auch in den nächsten Jahren nichts ändern. Dies ist eines der Hauptprobleme und nicht die Austerität.

Es kann gar nicht so viel gespart werden, um dieses Einnahmeproblem zu kompensieren.

Es ist nicht vermittelbar, dass die anderen Euro-Länder dauerhaft für die "Steuerausfälle" der Griechen aufkommen und die griechische Wunschliste der Mehrausgaben finanzieren.

Während der deutsche Steuerzahler jedes Jahr mit einer Steuererhöhung leben muss (kalte Progression), versuchen die Griechen ihre Bürger über Steuernachlässe zu Steuerzahlungen zu bewegen.

Griechenland muss eine effektive Steuerbehörde aufbauen. Anders wird es nicht gehen. Darauf warten wir seit Jahren vergebens.

In dieser Situation noch mehr Geld in das Land zu pumpen ist unverantwortlich und unseren Kindern nicht vermittelbar.

Laureat
@ Jacob_a_B - "Deutschland muss vorangehen"

Mit solchen Vorschlägen müssen wir vorsichtig sein, denn nachher haben dann alle incl. GR wieder die Möglichkeit in den kommenden 70 Jahren mit dem Finger auf uns zu zeigen.

Wir gehen aus genau diesem Grund doch bereits mit der größten Aufnahme von Flüchtlingen voran. Aufnehmen, Aufnehmen, Aufnehmen aber Konzepte für ein danach haben wir nicht.

Kolonialismus war nie unser Problem, auch die sozialen Konflikte aus einem eigenen Kolonialismus war nie wie in Frankreich unser Problem, aktuell arbeiten wir aber mit allem was geht daran, die fehlenden Probleme aus fehlendem Kolonialismus ins hier und heute zu tragen.

Also, egal ob GR oder Flüchtlinge, bei beidem wäre es gut immer viel weiter in die Zukunft zu blicken, als aus Mitleid kurzfristig Probleme vermeintlich zu lösen, um später zu sehen, wir haben nun selber hierdurch Probleme. Mal sehen, wann Tsypras Wähler demnächst bei uns als neue Wirtschaftsflüchtlinge auf der Matte stehen.

Egal worum es geht, es fehlt immer an Weitblick!

Helmut Baltrusch
@wiesengrund: "Austeritätspolitisches Verarmungsprogramm"

Auf Ihr Lieblingsthema habe ich bereits früher geantwortet. Die Geldgeber haben an die Tsipras-Regierung nicht wiederholend die früheren Forderungen bzgl. Renten- und Mehrwertsteuerreformen gestellt. Aus den Fehlern lernend haben EU, EZB und IWF es der neuen griechischen Regierung freigestellt, eigene, jedoch gleichwertige Vorschläge mit vergleichbaren Wirkungen zur Verbesserung, Gesundung und Modernisierung der staatlichen, sozialen und wirtschaftlichen Strukturen zwecks Wettbewerbsfähigkeit des Landes konzeptionell zu unterbreiten.

Die bisherigen Vorschläge des Spieltheoretikers Varoufakis entsprechen in keiner Weise den Anforderungen, es liegt auch kein griechisches Konzept zur Gesundung des Landes vor. Von den Geldgebern und potenziellen Investoren kann unmöglich verlangt werden, weiter in ein Fass ohne Boden und Wahlgeschenke zu finanzieren - ohne Gegenfinanzierung im Land und Vertrauen schaffende Maßnahmen der Regierung.

fathaland slim
15:11, schrott97

"Schlimmer noch: Ende letzter Woche wurde ein Gesetzentwurf der griechischen Regierung veröffentlicht mit einer umfassenden Amnestie für Steuerbetrüger gegen eine (lächerlich geringe) Abfindung von 15%."

Die Amnestie bedeutet, daß sie für ihre Steuerhinterziehung gegen eine Zahlung von 15% der geschuldeten Summe nicht strafrechtlich belangt werden. Ihre Steuerschuld müssen sie selbstverständlich trotzdem begleichen.

Das wird bei uns ähnlich gehandhabt.

Es geht den "Institutionen" auch gar nicht um das Eintreiben ausstehender Steuern bei den Reichen. Das hat die geringste Priorität. Es geht um den Umbau Griechenlands zu einem marktradikalen Kapitaleignerparadies nach lettischem Vorbild. Dazu muss natürlich das Staatseigentum möglichst günstig an die Kapitaleigner verscherbelt werden. Es geht um die feindliche Übernahme eines ganzen Landes nach Börsengesetzen.

Sie gblauben doch nicht im Ernst, daß diejenigen, die so etwas betreiben, wollen, daß die Reichen bluten.

mittelweg
@13:59 von wiesengrund

"warum die Kreditgeber namens EU und IWF von der Tsipras-Regierung die Erhöhung der Mehrwertsteuer und die Senkung der Renten als Kreditauflage verlangen, obwohl Syriza an die Macht gewählt worden ist, [...] dass sie das austeritätspolitische Verarmungsprogramm beendet"

Nun ist es halt so: Griechenland hat diese Reformen zugesagt, um Geld zu erhalten. Die Verträge mit den Partnern werden ja nicht nichtig, nur weil eine neue Regierung im Amt ist.

Klar können die Griechen eine andere Politik wählen - aber die Schulden bleiben deswegen bestehen.

Mit welchem (eigenen) Geld will Herr Tsipras denn die Abkehr der Austeritätspolitik finanzieren? Oder sollen das aus Ihrer Sicht die anderen Länder aufbringen? Wieviel von Ihrem Guthaben sind Sie persönlich bereit in Griechenland zu investieren?

fathaland slim
15:45 von Helmut Baltrusch

"Die bisherigen Vorschläge des Spieltheoretikers Varoufakis entsprechen in keiner Weise den Anforderungen, es liegt auch kein griechisches Konzept zur Gesundung des Landes vor. Von den Geldgebern und potenziellen Investoren kann unmöglich verlangt werden, weiter in ein Fass ohne Boden und Wahlgeschenke zu finanzieren - ohne Gegenfinanzierung im Land und Vertrauen schaffende Maßnahmen der Regierung."

Wissen Sie, was die Spieltheorie ist? Kleiner Tip: hat mit "Spielernatur" nichts zu tun.

Es werden keine Geschenke verlangt, sondern Kredite, um alte Kredite, die fällig werden, abzulösen.

Das Land kann so lange nicht gesunden, wie seine Bevölkerung verarmt und gedemütigt wird. Es braucht einen Marschallplan, der aber nicht in einer wirtschaftsliberalen Spielwiese bestehen darf.

Genau das versuchen aber die "Institutionen", dem Land aufzuzwingen.

Das funktioniert aber nicht.

AlterSimpel
@wutrentner

"Aber die Hauptschuld an der jetzigen Situation tragen Sie selbst und nur Sie selbst."

Die Reformprogrammen der Troika wurde bisher meist akribisch umgesetzt.
Heute herrscht in Griechenland Rezession.
Im betrachteten Zeitraum regierte nur in einem Monat von 6 die neue Regierung.

Die Schuld an der heutigen Situation, nämlich der nahen Staatspleite trägt zu über 90% die Troika, die durch untaugliche, erzwungene Reformen und Sparzwänge das Land bis heute an den Abgrund geführt hat.
Denn es war allein die Troika, die in den letzten Jahren Griechenland de facto regiert hat.

wiesengrund
@Helmut Baltrusch, 15:45 - Falschmeldungen?

Wenn die "Geldgeber" (sic!) namens EU und IWF, die keine Geldgeschenke verteilen, sondern verzinsliche Kredite an den griechischen Staatsapparat geben, der Tsipras-Regierung "nicht wiederholend die früheren Forderungen bzgl. Renten- und Mehrwertreformen" stellten, dann enthielten Artikel der "Tagesschau" zur griechischen Finanzkrise schlimme Falschmeldungen, weil beispielsweise am 25.05.2015 um 12:27 Uhr unter dem Titel "Regierungspartei Syriza unter Druck" Herr Tsipras folgendermaßen - und zwar unwidersprochen - zitiert wird:
"Wir werden den absurden Forderungen nicht nachgeben, die Mehrwertsteuer zu erhöhen oder Renten zu senken."