Alexis Tsipras beim Besuch in Berlin mit Kanzlerin Angela Merkel

Ihre Meinung zu Interview zu Tsipras-Besuch: "Demut wird es nicht mehr geben"

Viele Deutsche lehnen weitere Hilfspakete für Griechenland ab. Dabei hat das Land so sehr gespart, dass viele Menschen verarmten. Der Journalist Michalis Pantelouris sagt: Die Griechen stehen hinter der Regierung von Ministerpräsident Tsipras - und erwarten eine andere Politik.

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92 Kommentare

Kommentare

Gast

Leider hat die griechische Regierung sämtliche Probleme auf ihrer Seite - ihr Start ist denkbar schwierig und hat beim deutschen Volk sämtliches Vertrauen verspielt daher hoffe ich dass Frau Merkel alle Taschenspieler abblitzen lässt, denn es ist das Geld unserer Kinder was hier eventuell begraben wird!

atzen
ich mag diese Doppelzüngigkeit nicht

Wer immer noch daran glaubt, dass die "Merkel-Schäuble-Strategie" für Griechenland und andere südliche Euroländer (durch Sparen aus der Krise zu kommen) funktioniert, der suche im Internet nach den Stichworten Merkel + Nobelpreisträger + Lindau.

Auch ein aufmerksames Lesen von John Maynard Keynes "General Theory" führt zu dem Schluss, dass die hauptsächlich von Deutschland propagierte Strategie des staatlichen Sparens in Krisenzeiten Quatsch ist. Unsere eigene Regierung hat damals in der Krise ja auch eine ganz andere Strategie für Deutschland gewählt.

Wer die Troika für unschuldig an den verfehlten Reformen in Griechenland hält, schaue sich die Dokumentation "Die Troika: Macht ohne Kontrolle" an.

Wer Griechenland mangelnde Reformen vorwirft, schaue sich die Sendung Monitor vom 05.02.2015 an (ausgestrahlt in der ARD).

Und wer sich jetzt ein hartes Durchgreifen gegen Griechenland wünscht, der freue sich auf die nächste Wirtschaftskrise in Deutschland *Ironie*

Ethan
Mit welchen Problemen ...

...kommt der griechische Ministerpräsident Tsipras nach Deutschland?
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Mit den hausgemachten Problemen Griechenlands! Und Deutschland wird dafür gerade stehen...

firefighter1975
@karwandler von 17:03h

Werter Mitforist karwandler:

Unter Bezugnahme auf Ihren Kommentar von 17:03h

Wo kanns die deutsche Regierung besser ?

Soll ich aufzählen, welche Wahlversprechen die amtierende Bundesregierung seit Regierungsantritt immer noch nicht wahr gemacht hat - neben einer Maut, die nicht kommen sollte, jetzt aber doch kommen soll und die im Konzept immer noch nicht ansatzweise ausgereift ist?

Atomüllendlager ? Noch nicht gelöst.

Asse? Immer noch nicht gelöst.

Mindestlohn: Wieder Überarbeitungswürdig.

KrankenKassenreform: Stückelwerk.

Rentenreform: Nicht gelöst.

Energiewende: Etliche Fragen offen.

Steuerschlupflöcher: Immer noch da.

Die Liste können Sie beliebig fortführen.

Wie gesagt, führt man sich all DIES vor Augen, wird Einem schnell deutlich, wie unterschiedlich hier der "Zeitbegriff" ausgelegt wird:

Und zwar stets zum Nachteil der neuen griechischen Regierung, die nicht einmal 2 volle Monate im Amt ist.

olifaar
Herr Pantelouris! Nicht die

Herr Pantelouris!
Nicht die Politik in Europa ist an GR gescheitert, sondern die Politik in GR.
Hätte die Politik in GR die Weichen in Richtung Arbeitsmarktreform, Verwaltung und Steuerpolitik gestellt hätte es auf der Habenseite besser ausgesehen. Das ist die Schuld der Vorgängerregierung. Nicht die der Geldgeber.

eibe59
Unterstützt Griechenland jetzt!

Mir ist es wichtig, dass wir die neue Regierung, die den Filz aufbrechen will, der dort lange geherrscht hat und die Misere verantwortet, dass wir diese Regierung unterstützen und nicht gegen die Wand fahren lassen.

Sparen hilft manchmal, aber man kann ein Land auch kaputtsparen. Das ist mit Griechenland geschehen. Das Geld, was wir als Exportnation Griechenland geliehen haben (gegen gute Zinsen!), ist direkt wieder zu unseren Banken und Konzernen zurückgeflossen. Wieviel davon ist wirklich in Griechenland geblieben?

Ich bin überzeugt: bisher haben wir nur uns selber gerettet, nicht die Griechen.
Gebt ihnen eine Chance!

Residue
Reformen sind notwendig

Es wird doch von niemandem angezweifelt, dass Reformen notwendig sind. Offenbar hat Griechenland ein Einnahmen/Ausgaben Problem, was zu einem grossen Teil strukturell bedingt ist. Dieses wird nicht behoben, indem man einfach Geld ins System streut, sondern man muss wirklich etwas aendern. Von daher kann man den Druck Resteuropas auf Griechenland gut verstehen. Soweit ich verstanden habe sind es die Forderungen von Tsipras/Varoufakis eben nicht geeignet gewesen.
Andererseits muss man natuerlich sicherstellen das die Leute in Griechenland nicht verhungern. Vielleicht sollte statt Geld Suppenkuechen und dergleichen eingerichtet werden. Da weiss man wenigstens, das es ankommt und nicht in dunklen Kanaelen verschwindet.
Ich hoffe, dass man sich konstruktiv auf Uebergangsloesungen einigen kann, damit es langfristige Loesungen in aller Interesse gibt. Im Endeffekt ist die EU auf Dauer angelegt und ich bin sicher, dass Griechenland prinzipiell boomen kann. Dann kriegen wir auch Kredite zurueck

adler3103
um 18:46 von SanVito

"Warum bloß wurden die Vorgänger-Regierungen von der EU unterstützt? Darüber sollte man einmal nachdenken!!"
Zitatende

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Nachdenken abgeschlossen! Die Vorgänger-Regierungen waren:
systemkonform
marktkonform

Carlsand
es ging lange gut und vielen jetzt auch noch.

Ich fand das 2008 sehr sozial vom Staate
Griechenland,daß unsere Urlaubsbekanntschaft mit 38 und 44 Jahren
in den Vorruhestand gehen konnten,weil sie
noch ein drittes Kind bekommen haben.
Man musste ein wenig Beziehungen haben, und dann hat das funktioniert,und das bei vollen Bezügen.
Es haben sehr,sehr viele Menschen in Griechenland vom Wohstand auf Pump profitiert.
Und ich glaube nicht,daß dem Ehepaar jetzt
ihre Rente gestrichen wurde.

nobuntu
Tolles Interview

- kenntnisreich, reflektiert und kritisch!

Boris.1945

re 17:40 von Willy.A
"dabei hat das Land so sehr gespart" ????....

.... Was verstehe ich an dieser Aussage Nicht?
Mein Sohn, 5 Jahre alt.... spart auch.... er wirft Münzen in seine Spardose...
wenn er sie öffnet ist Geld darin.... jedesmal s mehr... und er ist stolz, dass er spart. Er hat auch begriffen, dass er nur von dem etwas sparen kann, was er hat.
Wenn nichts da ist, das hat er schon erkannt, dann kann er auch nicht sparen. Er weiss auch, dass er nicht mehr kaufen kann, als ihm an Geld zur Verfügung steht.
Hätte Griechenland auch gespart, so hätte es keine Schulden./////////////////////////
*
Sie haben Recht! Eigentlich sollte es sein, wie bei Ihrem Sohn!
*
Aber irgendwann auf seinem Weg wird diese Logik, ganz "logisch" beseitigt!
*
Für Nachahmer der unmäßigenen Neuverschuldung der öffentlicher Haushalte in Deutschland wurde extra die Privatinsolvenz geschaffen!
*
Wirtschaftswissenschaft ohne Bilanz und Tilgungsplan?
*
"Honi soit qui mal y pense" (Satire aus)

Werner40
@ olifaar Sie haben völlig

@ olifaar

Sie haben völlig recht !
GR Probleme sind hausgemacht. Syriza sollte die einmalige Chance ergreifen sofort tiefgreifende Reformen durchzuführen.

Fregattenkapitän
Mein Wunsch wäre,

dass kein Mensch der Mittelschicht und der
unteren Schicht ,solche pers.Einschnitte hinnehmen muss,wie der grösste Teil der Griechen.Es ist leicht immer auf die Griechen einzuhauen,ohne überhaupt einmal darüber nachzudenken,dass es nicht diese jetzige Tsipras-Regierung gewesen ist,welche diesen Schlamassle verursacht hat.Es waren die Sozis und die Konservativen,welche Griechenland
an den Abgrund geführt haben.Weil jetzt eine "Linke Regierung dort das Sagen hat,wird nun das meiste so hingedreht,als ob Tsipras das
alles zu verantworten hat und die Medien spielen dieses Spiel munter mit.Ich möchte
all die Leute sehen,welche jetzt alles besser wissen und die Griechen als Volk ansehen,welches nur auf Kosten anderer Völker leben möchte,wenn in Deutschland mal der Wurm drin ist und sie alle mal von
einer Wirtschaftskrise gerupft werden.Dann
ist aber hier der Teufel los.Man sollte schon
mal die Hintergründe richtig kennen,bevor man gegen die Griechen zum Sturm bläst.
Man kann nur noch weinen.

Helmut Baltrusch
Tsipras kündigt bei PK in Berlin Strukturrreformen an

Um die Probleme Griechenlands konstruktiv lösen zu können, kündigte Tsipras heute auf der PK mit Fr. Merkels Strukturreformen an. In den Gesprächen im Kanzleramt solle nach Erörterung der Übereinstimmungen und der Differenzen ein politischer Rahmen besprochen werden als Basis für die institutionellen Regelungen mit den Geldgebern.

Offenbar hat man in Athen verstanden, dass es seitens der EU, der Eurogruppe und der Kreditgeber nur Hilfsprogramme geben kann bei griechischen Gegenleistungen. Das ist ein Fortschritt. Die Strukturreformen sollten so angelegt werden, dass sie Griechenland nachhaltig voran bringen bei der Lösung der Probleme (effektive Verwaltung, Steuerfandung, Korruption, Gesundheit, Wirtschaft und Beschäftigung etc.). Andernfalls würde es wohl auch niemanden geben, der in GR auch nur einen Euro investieren würde.

karwandler
re firefighter1975

"Wie gesagt, führt man sich all DIES vor Augen, wird Einem schnell deutlich, wie unterschiedlich hier der "Zeitbegriff" ausgelegt wird"

Sie können eine ähnliche Liste mit Langzeitproblemen auch für Griechenland machen. Nur hat das auch nichts zu tun mit der Frage, ob man sich an die Arbeit macht das dringendste Problem in die Hand zu nehmen: Geld, Geld, Geld.

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Anton Semmler
Wer hat denn die Kredite an Griechenland gewährt?

Kann mir das jemand erklären? Wenn ein Banker einem Häuslebauer einen Kredit gewährt ohne vorher umfassend die Kreditwürdigkeit zu prüfen und es kommt zum Ausfall, dann bekommt dieser mächtig eine auf 'n Deckel, oder? Welche Banker, welche Verantwortlichen haben sich bei der Gewährung der Kredite an Griechenland auf diese mafiösen politischen Eliten eingelassen und es zugelassen das ein ganzes unschuldiges Volk jetzt so dermaßen darunter leidet. Wer war das denn? Oder war das alles in Ordnung, wir sind die Guten und die Griechen sind die Bösen?? Kann mir das jemand erklären? Vielen Dank!