Wolfgang Schäuble

Ihre Meinung zu Neue Griechenland-Hilfen: Schäuble "tun die Griechen leid"

Die Eurogruppe berät heute über neue Hilfen für Griechenland. Ohne Unterstützung droht dem Land die Zahlungsunfähigkeit. "Mir tun die Griechen leid", sagte Bundesfinanzminister Schäuble mit Blick auf die Regierung in Athen - und dämpfte die Erwartungen.

...mehr ...weniger
Dieser Artikel auf tagesschau.de
Kommentieren beendet
90 Kommentare

Kommentare

Roseninsel1
Das taegliche Brot

Es wird immer von den Banken, der EZB, der WU u.s.w. geredet. Tatsache ist, dass Griechenland taeglich (!!) fuer eine Million Euro Fleisch importieren muss. Fuer Drachmen, wenn sie keinen Euro mehr haben, bekommen sie nicht mal mehr ein Pfund Suppenknochen geliefert.

Hollowman
Am 16. Februar 2015 um 12:38 von AntiPolitiker

Das "deutsches Steuergeld" haftet haben Sie Schäuble und Merkel zu verdanken.
Die haben mittlerweile in den 5 jahren in denen "Griechen gerettet" wurden dazu genutzt ihre Chefs aus den Chefetagen der Konzerne/Banken aus der Haftung zu nehmen und den deutschen Steuerzahler an dessen Stelle da als Bürgen eingetragen.

Das wird Merkel und sSchäuble auch zukünftlich so tun bis auch mal die deutschen Steuerzahler aufwecken und einen Politiker wie Tsipras wählen würden.

tomcat

Man muss es Schäuble und Co. lassen, dass sie die eigene furcht- statt fruchtbare Politik exzellent mit unverfrorener Überheblichkeit und dumpfen nationalistischen Phrasen kaschiert haben.

Die deutsche Wirtschaft (zum Großteil nicht der deutsche Bürger wohlgemerkt) profitiert seit einem Jahrzehnt von dem Geschäftsmodell, durch politisch ungesteuerte Exportüberschüsse und politisch gesteuerte Lohndruckmaßnahmen im Ausland massive Schulden anzuhäufen und beschwert sich über das Ausland, das Schulden anhäuft. Die Chuzpe muss man mal haben! Und viele Deutsche meinen, ihre Feinde säßen in Griechenland - absurd.

Es zeigt sich einmal mehr, wer ein Volk an der kurzen Leine halten will, braucht nicht viel mehr als ein Feindbild, dann lässt sich selbst unter formell demokratischen Zuständen nahezu alles rechtfertigen.

Economist70

Ich hoffe sehr, dass sich Griechenlands Regierung nicht bei den Verhandlungen durchsetzten kann. Wenn es dennoch so käme wäre das ein ganz schlechtes Signal. Es würde bedeuten dass es sich lohnt: 1) Statistiken zu fälschen um in die Eurozone aufgenommen zu werden 2) Statistiken zu fälschen um sich von privaten Anlegern Geld zu leihen 3) Diese Anleger dann um ihr Geld prellen, dann 4) staatliche (steuerzahlerfinanzierte) Kredite zu erschleichen um dann dann diese ausländischen Steuerzahler, von denen viele ärmer sind als die Griechen selber um ihr Geld zu prellen. So funktioniert echter Sozialismus.

breakingnews1
die Griechen tun mir überhaupt nicht leid!

Jedoch sollte man ein Hoch an Portugal und Spanien aussprechen. Komischerweise bekommen es diese Länder in den Griff.
Spielt da womöglich Charakter eine Rolle?

Kaladhor
um 15:36 von Economist70

Na, wenn sich die Griechen durchsetzen, dann war es das mit dem Euro, oder glaubt irgendeiner, die anderen südeuropäischen Länder in Schieflage würden dann nicht aufbegehren?
Das wäre dann das Ende mit Schrecken.

Aber wahrscheinlich kommt der Schrecken ohne Ende: Es wird sich irgendwie weiter durchgewurstelt, es werden sich weiter einige Wenige die Taschen voll machen.

Es schrieb ja schon einer: Es darf nicht sein, was nicht gewünscht wird (von den "Investoren").

proehi
Europäer123 / tomcat

danke für Ihre klaren, sehr richtigen Ausführungen.

Peter Boettel
Die Griechen tun Schäuble leid

Der Ausspruch von Schäuble, ihm täten die Griechen leid, erinnert an jemand, der seinen Bruder bis nahe an die Bewusstlosigkeit erdrosselt, ihm dann den Hals weiter zuhält und sagt, es tut mir leid, dass du keine Luft mehr bekommst, dies ist ein kaum zu überbietender Zynismus.

Trigger
Peinlich

Mir ist es peinlich, wie Schäuble - und alle, die ihm zustimmen - sich äußert.
Dafür möchte ich mich beim griechischen Volk entschuldigen. Sie sollen wissen, dass nicht alle Deutschen so denken.
Die EU ist schuld, dass es der griechischen Bevölkerung so schlecht geht, sie hat schon bei der Aufnahme Griechenlands in die Euro-Zone mitgelogen, dass die Zahlen auch ja passen. Seitdem wurde die korrupte politische Kaste dort hofiert und unterstützt.
Jetzt haben die Griechen das erste Mal eine Regierung gewählt, die das tut, wofür sie gewählt wurde: Sich zum Wohle des Volkes einsetzen. Jahrzehntelang wurden die Reichen des Landes nicht zur Kasse gebeten, die Armee hochgerüstet, Korruption nicht bekämpft. Die neue Regierung will dies endlich ändern. Geben wir ihr diese Chance!
Aber warum habe ich den Verdacht, dass die ach so faire EU sie auflaufen lassen will? Darf es nicht sein, dass eine Regierung unter linker Führung erfolgreicher sein kann als die korrupten Vorgänger ?

MKir13
@11:21 von Europäer123

Ihre "Kausalkette" hat nur einen kleinen Denkfehler.
Hätte man Griechenland 2008 wirklich pleite gehen lassen, wäre der griechische Absturz vermutlich noch härter ausgefallen. Nebenbei hätte er die Banken- und Versicherungswirtschaft in noch stärkere Schieflage geworfen und das EU-weit.

Klaus-Peter W.
Wer sich die Suppe einbrockt...

Wer sich die Suppe eingebrockt, der muss sie auch auslöffeln.
Die Griechen haben und leben immer noch über ihre Verhältnisse, nun sollten sie auch die Folgen tragen.
Klar, dass sie die Linken wählen, ich habe es auch lieber, wenn andere meine Schulden bezahlen.

Schmeißt sie raus, aus dem Euro, und das schnell, damit die Griechen erkennen, was sie da gewählt haben!

Das ist ein Fass ohne Boden!
Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.

Gordons_Gekko
Für merkel, Schäuble, Schulz & Junkcer gehts ums Eingemachte

Denn sollte Syriza mit ihrem Alternativkonzept Griechenland aus der schlimmen lage herausführen können, wäre die ganze "alternativlose" neoliberale "Sanierungspolitik" ganz öffentlich bloßgestellt als eine völlig verfehlte Strangulierungspolitik.
Wer wie Frau Merkel jede Diskussionmit dem Hammer der behaupteten (aber natürlich nie belegten oder auch nur argumentierten) "Alternativlosigkeit" von vornherein abwürgt, für den wird es brandgefährlich, wenn eben jene angeblich nicht vorhandenen Alternativen dann mal eine echte Chance bekommen.
Apropos, alternativlos: Wie wenig sich die angeblichen Alternativkandidaten Juncker und Schulz voneinander unterscheiden, kann man auch bei griechenland ganz hautnah erleben.
Formal zwei parteibücher, aber inhaltlich letztlich derselbe katastrophale politische Ansatz.

doc g
Euro123, Trigger und all die anderen haben doch Recht

Ich entschuldige mich auch noch zusätzlich für:
die Wirtschaftskraft Deutschlands;
dafür, dass es in jeder Handelsbeziehung immer nur einen Gewinner gibt;
dass man die Griechenländer in den Euro hat gehen lassen, obwohl alle die gefälschte Statistik kannten;
dass hier immer noch einige meinen, der Schwanz kann mit dem Hund wedeln;
und für unsere Regierung, die ständig die eigenen Regeln über Bord wirft (no bail out - natürlich macht man mit Greece einen solchen Rettungsschirm).
Und damit ist doch das eigentliche Problem: Griechenland wird viel zulange schon eine "Wirtschaftskraft" angedichtet, die es dort nicht gibt. Als könnten die hohen Schulden je zurück erwirtschaftet werden. Das Land ist Agrarland, und das ist auch gut so. Das Land ist Tourismusland, und das ist noch besser so. Aber Griechenland wird nie eine neue "Schweiz", und gerade deshalb fahren wir dort soooo gerne hin. Die Währung ist doch dabei schnurzpiepegal.

Europäer123
@MKir13 16:38

Ich gebe Ihnen da sogar Recht. Das hätte einen Tsunami im Finanzsektor ausgelöst. Das war der Grund, warum man sich für diesen Weg entschieden hat. Ein Denkfehler ist das aber mitnichten.

Das Problem ist nicht gelöst, sondern in die Zukunft verschoben. Wie heisst es so schön: "Das Geld ist nicht weg, es hat nur ein Anderer." (hier die Banken)

Private Forderungen wurden in den letzten 3 Jahren der Allgemeinheit übergestülpt. Das heisst alle Euro-Länder müssen dieses Geld jetzt erwirtschaften - nicht nur Deutschland.

Wie? Durch Produktion und Absatz neuer Güter. Durch schleichende Enteignung der Sparer mittels Niedrigzinsen, ausbleibende Investitionen in der gesamten Euro-Zone und verdeckte Inflationierung mittels Notenpresse (Quanitative Easing).

Abschließend noch ein Ausblick:
Das Griechenland-Modell wiederholt sich gerade in der Ukraine. Selbst wenn die nicht in der EU/Euro-Zone sind, übernehmen die europäischen Steuerzahler über Rettungspakete einen bankrotten Staat.

Marmolada
perpetuum mobile

Die Griechen erfinden momentan das finanztechnische perpetuum mobile. In diesem Fall: Geld ohne Gegenleistung.

Keine Angst, das praktizieren unsere Politiker schon länger.