Ihre Meinung zu Ukraine-Gipfel: Einigung mit vielen Fragezeichen
Nach der Vereinbarung einer Waffenruhe in der Ostukraine erlauben sich Kremlchef Putin, der ukrainische Präsident Poroschenko, Frankreichs Staatschef Hollande und Kanzlerin Merkel vorsichtigen Optimismus. Unterschiedlich interpretiert wird die Einigung auf eine Verfassungsreform in der Ukraine.
In unseren Medien scheint eindeutig klar, dass Präsident Putin einen entscheidenden Einfluss auf, wenn nicht gar eine Art Oberbefehl über die Separatisten hat, auf der anderen Seite hat Präsident Poroschenko wohl bedauerlicherlicherweise keine Befehlsgewalt über die neben der ukrainischen Armee in der Ostukraine morodierenden rechten Freischärler und Academi-Spezialisten; und damit ist jetzt schon sonnenklar, wer Schuld an möglichen Verletzungen des Waffenstillstandsabkommens hat. Wieder dieser Putin. Wer sich übrigens manchmal fragt, welche Interessen die USA, neben ihrer notorischen Liebe für die Menschenrechte, in oder besser an der Ukraine haben, dem sei das schon 1997 erschienene Buch "Die einzige Weltmacht" von Zbigniew Brzezinski, der neben Kissinger bedeutenden grauen Eminenz der US-Außenpolitik empfohlen. Die sehr gedämpfte Begeisterung über eine eigene europäische Diplomatie mit Russland und die zu erwartenden US-Maximalforderungen an Russland kann man schon dort nachlesen.