Ihre Meinung zu Gericht erklärt Frankreichs Burka-Verbot für rechtens

Wer sich in Frankreich voll verschleiert in der Öffentlichkeit zeigt, muss weiterhin mit Bußgeldern rechnen: Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte erklärte das Burka-Verbot für rechtens und wies damit eine Klage einer Muslimin ab.

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Kommentare

StoffPinguin
@Kajsa

"Die europäische Kultur ist ohne Zweifel vom Christentum geprägt worden und mich und viele Andere auch stört es nicht wenn sich in Gesetzen auf christliche Werte bezogen wird die durchaus ihren Sinn haben."

Die bis ins Mittelalter zurückgehende Intoleranz gegenüber dem Islam hat einen Sinn?
Die europäische Kultur ist NICHT NUR vom Christentum geprägt worden, und es verbleibt die Frage, ob diese Prägung überhaupt gut ist oder einen Sinn hat. Um welchen Wert geht es denn hier? Dass man seinen nichtchristlichen Glauben offen zeigt? Wo soll das ein Problem sein? (Wieder: Hier geht es um die FREIWILLIGEN Trägerinnen)

"Was mich immer wieder wundert ist, das Menschen die sich gegen jede religiöse Bevormundung , solange sie das Christentum betrifft , wehren, diese aber verteidigen oder zumindest tolerieren wenn es um den Islam geht."

o_O Wer bevormundet denn hier? Werden Nichtmuslime zum Burkatragen gezwungen? Nein? Also WER bevormundet hier?

StoffPinguin
@Fidelio36037

"Ist es nicht eigentlich ein "urweibliches Bedürfnis" sich zu schmücken?"

Nope, das ist europäisch-christlich aufgezwungene "Sittlichkeit" aus dem Mittelalter(Wirklich, nicht als stilistisches Mittel). Das war halt die Linie "Die Frau hat schön zu sein, sonst will sie kein Mann".
Nebenbei: Wenn Sie sich diverse Kulturen anschauen, dann wird deutlich, dass es ein ur_menschliches_ Bedürfnis ist, sich zu schmücken. Siehe die lange Tradition von Piercings, Tattoos, ritueller Bemalung und Frisuren.
Ich möchte Ihnen nicht unterstellen, dass Sie es so gemeint haben, aber dieses Statement von ihnen ist Frauen und Männern gegenüber im Kern unfair. Auch in unserer Gesellschaft schmücken sich Männer, wobei es, zugegeben, weniger stark auffällt. Was ich meine ist: Vorsicht mit solchen Aussagen, eine der Regeln im Internet ist schließlich "Alles was Sie sagen kann und wird gegen Sie verwendet werden". ;)

zopf
@ 16:34 von karwandler

Sie denken es geht allein darum, ob die Freiheitsbeschneidung öffenlich sichtbar wird oder nicht ?

Ist bestimmt was dran.

Gruß, zopf.

zummsel
schon kurios

wie beliebig mancher die Freiheiten unseres Landes auf Spiel setzen möchte.
Selbstverständlich ist das was wir hier in unserem Wertebereich haben sicher nicht. Sämtliche in Gesetz formulierten Grundwerte haben als Fundament ausschließlich christliche Werte. Viele davon sollten universal sein, sind es aber auf dieser Welt nicht - gerade in islamischen Theokratien.
Gerade die, die das so kämpferisch ablehnen, sollten sich darüber einmal Gedanken machen.

zopf
@ 16:52 von Tada

Volle Zustimmung.

Aber (Zitat): "Aber warum wird den Männern nicht der Vollbart verboten?"

Mit diesem Satz gehst Du mir eindeutig zu weit. ;)

Gruß, zopf.

Gast
Das Urteil geht voll und ganz in Ordnung...

Eine "offene Gesellschaft" kann nur funktionieren, wenn man offen und vertraut miteinander umgeht- eine Ganzkörperverhüllung, vor allem des Gesichtes, als Spiegel der Seele und der Kommunikation, widerspricht diesem Credo, und deshalb finde ich das Urteil auch absolut in Ordnung.

Wohlgemerkt- hier geht es um das Tragen dieser Kleidung in der Öffentlichkeit und nicht in den eigenen 4 Wänden oder in einer geschlossenen Gesellschaft, wenn man seine Religion oder Kultur pflegen möchte.
Europa ist gekennzeichnet durch seine Vielfalt, die in Offenheit gelebt und kommuniziert wird, dies wird durch Verschleierung konterkariert….!

Laskaris
@ StoffPinguin

"Wer zwingt hier jetzt anderen seine Werte und Gepflogenheiten auf? Richtig, wir."

Ja, das nennt sich Assimilierung und ist seit tausenden von Jahren eine Begleiterscheinung von Einwanderung. Wenn die Kulturen von Einheimischen und Einwanderern aufeinander treffen, gibt es einen Misch- und Assimilierungsprozess. Dieser läuft selten reibungsfrei ab. Meistens (aber nicht immer) übernehmen die Einwanderer den Großteil der Werte und Gepflogenheiten der Einheimischen. Letztlich setzen sich die Werte durch, die für die Mehrheit attaktiver sind.

Im vorliegenden Fall zwingt eine Kultur, die nach Gleichberechtigung der Geschlechter strebt, einer stark patriarchalisch geprägten (Einwanderer-) Kultur ihre Werte auf. Ich finde das gut so.

Finden Sie das Verhüllen von Frauen und andere patriarchalische Geplogenheiten besser?

Nachdem Sie hier gar so heftig protestieren, würde ich dazu gern mal eine klare Aussage von Ihnen lesen.

karwandler
re zummsel

"Sämtliche in Gesetz formulierten Grundwerte haben als Fundament ausschließlich christliche Werte. "

Gleichberechtigung, Religionsfreiheit, Nichtdiskriminierung kommen nicht aus christlicher Tradition. Eher im Gegenteil.

Laskaris
@ zummsel

Die Werte, die wir an unserer heutigen Gesellschaft schätzen (Demokratie, individuelle Freiheit, Hochschätzung der Vernunft, von staatlichen Autoritäten unabhängige Philosophie und Wissenschaft, usw.), stammen größtenteils von den alten Griechen und Römern. Mit der Machtübernahme des Christentums traten sie in den Hintergrund und sind erst seit der Rückbesinnung auf die Antike, die während der Renaissance stattfand, wieder auf dem Vormarsch.

Die Kirchen haben diese Werte zunächst erbittert bekämpft und sich erst nach langem Widerstant zu ihnen bekannt. Die katholische Kirche tut sich heute noch schwer bei bestimmten Themen wie z.B. Gleichberechtigung von Mann und Frau, Homosexualität, Religionsfreiheit).

Der Unterschied zwischen Islam und Christentum ist, dass das Christentum den "Zähmungsprozess" der Aufklärung durchlaufen hat.

FreidenkenderGeist
Ein gutes Urteil

In Deutschland können wir davon aber nur träumen, Interessen der Migranten gehen da klar vor Grundgesetzen und Einheimischen, siehe Beschneidung.

Frankreich hat immerhin den Mut seine Gesetze durchzusetzen

Den Zustand unserer Rechtsprechung ist dagegen so mies das man es nicht mal mehr politisch korrekt nennen kann

StoffPinguin
@Laskaris

Mit dem ersten Teil gebe ich Ihnen Recht, nur heißt das noch nicht, dass wir andere zu dieser Assimilierung zwingen dürfen. Und ich sehe immer noch nicht, wo das Nichtablegen der Einwandererwerte ein Aufzwingen dieser Werte auf unsere Kultur ist. Werde ich dazu gezwungen, eine Burka zu tragen, nur weil hier lebende Muslime eine tragen wollen? Nein. Insofern lässt sich nicht davon reden, dass die muslimische Kultur hier uns irgendetwas aufzwingen will.

"Finden Sie das Verhüllen von Frauen und andere patriarchalische Geplogenheiten besser?"

Nein, jedes Patriarchat ist mir zuwider. Als Feministin ist es mir wichtig, dass eine Frau sich frei entscheiden kann, und wenn sie sich frei dazu entscheidet, eine Burka oder einen Nikab zu tragen oder nicht zu tragen, dann hat sie jedes Recht dazu, egal was muslimische, christliche, jüdische, atheistische oder sonstwiegläubige Männer sagen. Ginge es darum, drauf zu achten, dass die Burka freiwillig getragen wird wäre ich Pro, aber so...

peter04
das Problem der Vorschriften des Islam ist

das erst "Toleranz" eingefordert wird, und diese zuverlässig in Zwang transformiert wird, sobald der dazu ausreichende Prozentsatz an der Bevölkerung erreicht ist.
Toleranz kennt in diesem Kulturkreis leider nur eine Richtung.
.
Wer es nicht glaubt möge versuchen, mit einem sichtbar getragenen Kreuz-Anhänger zB nach Saudi-Arabien auch nur VORÜBERGEHEND (zB Urlaub, Dienstreise) einzureisen. Man kommt nicht rein.
Von Mönchskutten o.ä. ganz zu schweigen.

Mediator
Islam und Christentum hin und her ....

es geht doch hauptsächlich darum, dass die weltlichen Gesetze des Staates Vorrang haben vor irgendwelchen religiösen Bestimmungen.

Wo kommen wir hin, wenn so etwas banales wie ein Identitätsnachweis nicht unproblematisch durchgeführt werden kann?

Wer sitzt hier und will eine Prüfung ablegen?
Wer führt dieses Fahrzueg?
Fragen die mit Burka nur schwer zu beantworten sind.

Wie kann es sein, dass Muslime in Europa Sonderregeln für sich verlangen, aber in den Ländern, in denen sie in der Überzahl sind banalste Rechte, wie z.B. den Kirchenbau oder die Ausbildung von Priestern verweigern?

Was der Koran gebietet ist ungefähr so flexibel auslegbar wie die Worte der Bibel. Ohne so etwas wie einen "hauptamtlichen Klerus" gibt es vielfältige Auslegunge wie ein Muslim zu leben hat. Selbst für radikalste Auslegungen findet sich eine Fatwa die sie religös begründet.

Toleranz ist eine schöne Sache, doch nur solange sie nicht mißbraucht wird und man die eigenen Werte nicht verleugnet!

tombik

Danke Frankreich!

Goose
gutes Urteil

Hoffentlich sind Burkas auch bald in der gesamten EU verboten! Diese Art sich zu (ver)kleiden gehört in keinster Weise geduldet.