Ypern: Gedenken

Ihre Meinung zu EU-Gipfel in Ypern: Ein Ort gegen das Vergessen

Die Staats- und Regierungschefs treffen sich zum EU-Gipfel im belgischen Ypern, wo an den Ausbruch des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren erinnert wird. Ein Besuch in der Stadt zeigt, warum der Ort gut gewählt ist.

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94 Kommentare

Kommentare

Gast
@13:46 von Azichan

<<< ... Die USA gingen ohne Konzept in den Irak ... <<<
.
Das ist nicht ganz richtig...
Die USA hatten diverse Exilanten mitgebracht die später im Irak zu US-Gunsten Demokratie spielen sollten. Und die US-Besatzungsverwaltung war keineswegs planlos, sondern exekutierte direkt nach antreten Wirtschaftsreformen a´la IWF-Schockstrategie. V.a. mit unfassenden Privatisierungen (Irak war weitgehend staatswirtschaftlich organisiert, was zwar ineffezient war aber wenigstens einen gewissen, von ausländischer Warenproduktion unabhängigen Wohlstand der Masse sicherte).
Das Ergebnis war natürlich verhehrend; De-Industrialisierung, Massenarbeitslosigkeit, totale Abhängigkeit von "Investoren" und Importwaren, Faktoren die die Grundlage für einen "failed State" waren.
Mit Ausnahme der Ölförderung hat der Irak Dank US-Politik keine nennenswerte Wirtschaft mehr; wenn in ein oder zwei Jahrzehnten das Öl weg ist, steht der Irak da, wo heute Somalia oder Ethiopien ist.

Azichan
Demokratische Verfassung @Hugomauser

Da haben Sie wohl recht. Aber in den meisten Ländern dieser Erde gibt es erst gar keine demokratische Verfassung oder sie existiert nur als Feigenblatt.

Auf dem Papier sind 99% aller Staaten Demokratien! Es liegt nicht an uns per se zu urteilen, ob wir eine "wahre Demokratie" sind und die anderen daher eine verabscheuungswürdige Diktatur.

Auf dem Papier war die UdSSR eine Demokratie, nämlich eine Rätedemokratie, übrigens mit einer wohlklingenden Verfassung, ganz ähnlich unserer! In Realität hat Stalin in den Wirren des Umbruchs gewütet.

Die Verfassung der demokratischen Weimarer Republik hatte für die NAZIs auch wenig wert.

Unsere Verfassung misst sich an unseren Taten und an denen der Regierung, daran sollten wir andere messen, mit Respekt und Vorsicht! Die Entwicklungen die ich in den USA sehe, machen mir Angst und langfristig sehe ich diese Entwicklung auch in Deutschland. Auch der Konfrontationskurs des Westen erinnert mich stark an den Vorabend des 1. WK.

Der Lenz
um 14:32 von Gerhard Anton

"Und nur Dank des Verstaendnisses fuer D und der eigenen Probleme hatte Russland in 1991 dem 4+2 Vertrag zugestimmt.
Und Vertrauen gegenueber D bewiesen. Das ist wahre Aufbereitung eines Krieges."

ahm
die sovjetunion - nicht russland als ein teil davon - war es doch die die wiedervereinigung ermöglichte; sogar als die forderungen im westen in absurde höhen geschraubt wurden:
natomitgliedschafft
stiller abzug aus berlin bevor der rest zu packen beginnt und mit parade verabschiedet wird
die liste der demütigungen die sie für uns schluckte ist lang, und war dazu angetan die wiedervereinigung von westen aus zu hintertreiben
nur eine figur von der stärke eines gorbatschov konnte das

Azichan
Im Ernst? @Hugomauser 14:36

Wenn in einem halbwegs Demokratischen Land von einem immerhin gewählten Parlament eine Einheits-Übergangs-Regierung gewählt wird und darin sitzen dann eben auch Nationalsozialisten, ist mir das immer noch lieber, als Regime a la China oder Syrien.

Ich hoffe sie meinen die Aussage nicht ernst?

Das Szenario hatten wir doch schon mal...ein paar nationalsozialistische Abgeordnete. Die haben sich auch gegen den Bolschewismus ausgesprochen und vor der UdSSR gewarnt! Genau das war am Vorabend der Machtergeriefung durch die NAZIs.

Die NAZIs sind völlig legitim in Deutschland durch Wahlen an die Macht gekommen und sie haben die Verfassung zu ihren Gunsten natürlich vollkommen demokratisch in Parlament geändert, nun ja bis sie die Demokratie abgeschafft haben und Gewalt gelebt haben!

Das ist doch meine Kernaussage...nie wieder radikale Spinner an die Macht zu lassen, dafür muss man schon im Vorfeld sorgen! Die Weltkriege warnen uns doch genau davor!

Gast
@Gerhard Anton

"NIE darf Krieg als Mittel der Politik gefordert werden.!"
.
Doch und es geht sogar noch perverser: Aus Gründen von Menschenrechtsverletzungen sollte man auch zur Waffe greifen. Jedoch:Partikularinteressen sind stark mit den Medien verknüpft, und letztere Entscheiden öffentlich über die schwere der Menschenrechtsverletzung. Und damit ist eigentlich jeder Krieg möglich - zumindest wenn es nach den Verantwortlichen geht.
.
Genau aus diesem Grund muss vom Krieg nur um Rahmen des Völkerrechts Gebrauch gemacht werden: Nämlich zur Verteidigung. Das ist die Lehre aus zwei Weltkriegen.
.
Worauf ich hinaus wollte ist einfach: Es ist leicht hier im Forum, in Sonntagsreden oder in abgeschlossenen Bereichen den Frieden zu predigen. Entscheidend ist aber was in Konflikten und Spannungssituationen gemacht wird, wo Interessen aufeinander prallen. Hier wird entschieden und nicht am Rednerpult!

Azichan
Konzept @Palais des Tuileries 14:50

Sie haben natürlich recht!

Ich vergaß dieses Konzept, was in meinen Augen leider keines zum Wohle des Volkes dort war.

Gerhard Anton
liebe User,

so wie in der kleinen Kneipe in unserer Strasse wuerde ich gerne eine Runde ausgeben, trotz und wegen der guten Diskussion ;-)) ;-)) .
Aber wie in der Politik bleibt das wohl nur ein Lippenbekenntnis...
G A

Gast
Da war doch noch was? Ach ja, EU-Gipfel.

Man darf auch nicht den Zweck des EU-Treffens vergessen, der ja nicht der Giftgaskrieg ist.
Rumgegiftet wird genug.

Juncker soll gegen Cameron (EZB-Geldpolitik gegen Londoner City) durchgedrückt werden, was die Briten dem EU-Austritt näher bringt.

Die Ukraine soll das Wirtschaftsabkommen zeichnen (bevor man auch mal mit Russland am 11.07. über die Folgen der Assoziierung der UA, Georgiens, Moldowas für die Zollunion spricht und weiterer Ärger bis zur WTO-Zerreißprobe vorprogrammiert ist) und Russland soll weiter wirtschaftlich bedroht werden.

Das "Solidaritätsabkommen" (gemeinsame Polzeieinsätze in Notfällen inkl. bei Unruhen und Aufständen) ist schon durch.

Und Maastricht soll aufgeweicht werden. Um in Gabriels Sinn zu sprechen: Wer per Austeritätsdiktat z.B. Löhne senkt und dadurch Steuern und SV einbüßt, soll diese "Reform"-Ausfälle nicht als Haushaltsdefizit angerechnet bekommen. Freibrief für mehr Schulden je weniger Sozialstaat existiert = Gelddrucken per EZB.

NH278
14:59 von Azichan

"Das ist doch meine Kernaussage...nie wieder radikale Spinner an die Macht zu lassen, dafür muss man schon im Vorfeld sorgen! Die Weltkriege warnen uns doch genau davor!"

Das kann man so durchaus unterschreiben, solange der Urheber mit "radikalen Spinnern" nicht nur Ultrarechte oder Nationalisten meint.

Denn auf diese (zu Recht) zu zeigen und gleichzeitig anderen ihre imperialistischen oder auch manchmal religiös oder sonstwie motivierten Eroberungs- und Großmachtsträume stillschweigend durchgehen zu lassen wäre dann Heuchelei.

Der Lenz
um 13:34 von Diego90

""In Ruanda half Frankreich beim Genozid"
Das wird zwar oft behauptet, aber nirgends belegt."
es ist etwas das in frankreich hohe wellen schlägt und vor gerichten ausgekämpft wird.
das hier die klagen gegen komandeure und botschfter kein thema für die presse sind stimmt schon
es taucht sogar nur ganz am rand auf wenn minister sich wg derartiger vorwürfe weigern an gedenkfeiern vorort teilzunehmen (wie dieses jahr geschehen)
zugeben können sie es schlecht da sich daraus entschädigungsansprüche ableiteten
deshalb gibt auch kein kolonialstaat irgendetwas zu

Jonas Hamilton
an Azichen um 14:59 CC Hugomauser um 14:36

"...nie wieder radikale Spinner an die Macht zu lassen..."

Genau darum geht es doch wenn wir über die Lehren der Weltkriege reden. Nie wieder radikale Spinner, doch solche Spinner sind nicht nur Rechts zu finden. Die andere Seite der Medaille sind die linken Spinner. 100 Millionen Tote sind auch von der Seite Warnung genug. Zudem gibt es heute auch noch Religiöse Spinner vor denen Gewarnt werden muss.

Vor dem WK I war die Stimmung nationalistisch aufgeheizt in ganz Europa da kann kein Land mit Steinen schmeißen ohne selbst in den Scherben zu sitzen und genau vor dem Fehler müssen wir alle uns auch heute hüten, Positionen aufzubauen von denen man dann nicht mehr herunterkommt. Vorsicht ist auch geboten wenn das Gegenüber dämonisiert wird oder die eigene Ansicht zur Einzigen wahren erhoben wird.

Die Lehren aus zwei Kriegen es darf keinem Extremismus Raum gegeben werden mit allen Anderen ist bis zur Schmerzgrenze zu Reden um einen Kompromiss zu suchen.

Gruß an Beide

Jonas Hamilton

Hugomauser
@Azichan

"Ich hoffe sie meinen die Aussage nicht ernst?"

Doch. Diese Aussage meine ich ernst. Der Einfluss von drei rechten Politikern in einer Regierung von 17 Ministern erscheint mir doch überschaubar. Es gibt keine Masseninternierungslager, wo auch tausende von politisch Inhaftierten, wie in China sitzen und tausende Leute, teils aus fadenscheinigen Gründen, hingerichtet werden und es gibt auch keine massenhaften Bombardements auf ganze Städte und auf die Zivilbevölkerung mit Nagelbomben und teils mit Giftgas, wie in Syrien.

Insofern halte ich diese beiden Regime für schlimmer. Aber das trifft natürlich nicht nur für diese beiden Diktaturen zu, sondern für leider viele, viele andere auch.

Was Ihre Sorge in bezug auf die sogenannten westlichen Demokratien anbelangt, die teile ich allerdings dennoch. Denn was oftmals als "Demokratie" daherkommt, ist oftmals auch in diesen Staaten m.E. nicht wirklich eine Demokratie. Wir müssen uns der Anfänge erwehren.

Gerhard Anton
@15:00 von Nana

es hat nicht den Anschein, das deutsche Politiker aus den Erfahrungen der WW 1 und WW 2 die wichtigen Lehren ziehen.
Mit oder ohne Besuch in Ypern.
Anders ist das Auftreten und Agieren in Kiew und die Haltung und Reden gegenueber Russland zu verstehen.
Ich bin da ganz mit Ihnen.
Im Gegensatz zu 1914 ist auch die einhellige Meinung der Buerger in 2014 CONTRA militaerische Abenteuer.
Aber wie der Regierung vermitteln.?
Wir haben nicht den Eindruck einer volksnahen Regierung.
Und warum nicht die Gelegenheit eines Besuches oder Gespraeches anlaesslich des Jahrestages Operation Barbarossa Krieg gegen UDSSR/Russland zur Entspannung der gegenwaertigen Lage gesucht wird, ist uns unerfindlich.
G A

fischer Jüürgen
@14:55 v Der Lenz 14:32 v Gerhard Anton.. + d Ru Volk konnte es!

>" "Und nur Dank des Verstaendnisses fuer D und der eigenen Probleme hatte Russland in 1991 dem 4+2 Vertrag zugestimmt.
Und Vertrauen gegenueber D bewiesen. Das ist wahre Aufbereitung eines Krieges."
ahm
die sovjetunion - nicht russland als ein teil davon - war es doch die die wiedervereinigung ermöglichte; sogar als die forderungen im westen in absurde höhen geschraubt wurden:
natomitgliedschafft
stiller abzug aus berlin bevor der rest zu packen beginnt und mit parade verabschiedet wird
die liste der demütigungen die sie für uns schluckte ist lang, und war dazu angetan die wiedervereinigung von westen aus zu hintertreiben
nur eine figur von der stärke eines gorbatschov konnte das"<

100% pro,
jedoch zu Gorbatschovs Wille in Stärke war es wieder das wunderbare Ru'e Volk, das wieder uns von Herzen u in Aufrichtigkeit dieses Glück zur Wiedervereinigung gönnte!

Ähm, das war ja nicht bei allen W-Freunden so :-(
Daran heute denken, wenn's um Putin+"wiedergedemütigte Ru Volksseele" geht!

Der Lenz
um 16:45 von fischer Jüürgen

da zitier ich mich dochmal selber:

"die sovjetunion - nicht russland als ein teil davon - war es doch die die wiedervereinigung ermöglichte"

das heist ich bin dem sovjetvolk der ucraine genauso dankbar wie dem russischen und dem georgischen
aber was hatt das mit putin; dem kronprinzen jelzins der mit seinen kumpels die su zerschlug und ihren ausverkauf sowie die totale verarmung von staat und bevölkerung betrieb zu tun?

garnichts

Gast
@15:45 von Jonas Hamilton

<<< Nie wieder radikale Spinner, doch solche Spinner sind nicht nur Rechts zu finden. Die andere Seite der Medaille sind die linken Spinner. <<<
.
Sie suggerieren damit, dass die "Mitte" damit automatisch in der Position der "guten" wäre und das die kapitalistische Demokratie damit die einzig mögliche legitime gesellschaftliche Organisationsform sei. Es unterschlägt allerdings den Massenmord, die Versklavung und Unterdrückung des Kolonialismus und Imperialismus durch demokratische Staaten, es unterschlägt die teils menschenverachtenden Zustände, insbesondere der Lohnabhängigen, in diesen Staaten. Die Kategoriesierung in links, mitte und rechts ist irreführend. Wichtig wäre, zwischen autoritärer Herrschaft und freiheitlicher Ordnung zu unterscheiden. Und die freiheitlichste Ordnung ist eben NICHT die bürgerliche Demokratie, sondern der Anarchismus/Libertarismus. Es ist aber gerade dieser, der als Extremismus nicht nur verunglimpft sondern auch staatlich repressiv verfolgt wird.

Friedländer
Jedem, ...

..., der heute wieder Krieg und Gewalt als Mittel der politischen Auseinandersetzung propagiert, empfehle ich die Pieta von Käthe Kollwitz in der neuen Wache in Berlin zu besuchen; ein Bild das für mich wie kein anderes die Verzweiflung und das Leid ausdrückt, das Krieg und Gewalt bis zum heutigen Tag, über Europa und die Welt gebracht haben!

Hugomauser
@fischer Jüürgen

"edoch zu Gorbatschovs Wille in Stärke war es wieder das wunderbare Ru'e Volk, das wieder uns von Herzen u in Aufrichtigkeit dieses Glück zur Wiedervereinigung gönnte!"

Die wiederholte Lobhudelei auf Russland und "die lieben Russen" sind ja wohl eher ein Hohn. Die Sowjetunion war es doch, auf dessen Geheiß 12 Millionen Deutsche vertrieben wurden, auf dessen Geheiß in der DDR eine Diktatur errichtet wurde, die in Tschechien und Ungarn einmarschiet ist.

Und jetzt bitte nicht mit den schrecklichen Verbrechen der Deutschen kommen. Ein Verbrechen rechtfertigt andere nicht dazu, ebenfalls Verbrechen zu begehen.

Nur weil die ein Unrecht (Die Errichtung einer Diktatur) zurücknehmen, so finde ich, sind sie doch nicht übermäßig zu loben. Ich lobe ja auch die Geiselnehmer nicht, was das doch für gute Menschen sind, wenn sie nach zig Jahren endlich ihre Geiseln freilassen.

Der Lenz
um 17:57 von Hugomauser

und hätte herr gorbatschov so gedacht wie sie hier argumentieren hätte er, in betrachtung der deutschen verbrechen, die wiedervereinigung eben nicht betrieben
es ist doch deutlich der eher zu loben der einen fehler beging, ihn einsah und korigierte, als der der erst gar keinen machen konnte weil es nicht seine entscheidung war.