Ein deutscher Marine-Soldat

Ihre Meinung zu Interview: "Deutschland wird nicht den starken Mann markieren"

Deutschland will sich militärisch mehr in der Welt engagieren. Das ist auch höchste Zeit, sagt Experte Josef Janning im tagesschau.de-Interview. Wegen der deutschen Zögerlichkeit seien Partnerländer schon missgelaunt. Eine neue Ära werde aber nicht anbrechen.

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78 Kommentare

Kommentare

Donidon
Missgelaunt sind die anderen soso...

So ein Blödsinn! Welches befinden haben denn andere Länder der Schweiz gegenüber? Oder all den anderen Länder die sich nicht an solchen Geldverbrennungsaktionen beteiligen? Soll sich doch Janning, Gauk, und Leyen eine Waffe schnappen und dann irgendwo in Afrika unsere Grenzen verteidigen. Fordern kann man immer viel wenn man selbst zu hause in der warmen Stube hockt.

Residue
@ Donidon

Wir sind nicht die Schweiz! Auch die Schweiz braucht internationale Partner. Mit den neuen Transparenzgesetzen wird derSchweiz eine wichtige Einnahmequelle fehlen.
Und warum sollten wir nicht helfen, Afrika zu einem besseren Ort zu machen? Nicht nur wir sondern auch die Afrikaner profitieren davon.

NMachiavelli_2014
@Donidon 18:05

Zitat:
"Welches befinden haben denn andere Länder der Schweiz gegenüber?"

Fordert die Schweiz vielleicht einen permanenten Platz im Sicherheitsrat, in den five-eyes, oder sonst irgendeine Form von internationalem Einfluss?

Zitat:
"Soll sich doch Janning, Gauk, und Leyen eine Waffe schnappen und dann irgendwo in Afrika unsere Grenzen verteidigen."

Diese Art Vorurteil habe ich schon viel zu oft gelesen. Bürger, die sich entscheiden in der Bundeswehr zu dienen, wissen um die Risiken, Bürger, die sich bewusst dagegen entscheiden sollten nicht mit solchen Forderungen konfrontiert werden.

henry.berlin
Was war an der ursprünglichen Zurückhaltung falsch?

Es ist doch unsinnig, dass immer weitere Teilnehmer an Kriegen zu weniger Krieg führen. Keiner der letzten Kriege ging im menschlichen Sinne sinnvoll aus. Mehr deutsche Soldaten führt zu mehr Soldaten, mehr Waffen, aber weniger Toten? Das und die Lüge vom sauberen Krieg sind die Slogans derer, die davon profitieren wollen.

Weniger Kriege und weniger Kriegstote gibt es am Ende nur mit weniger Teilnehmern an Kriegen!

Wer die Strategie des Krieges bzw. der Bedrohung mit Krieg benutzt, schafft mehr Potential für solche Ereignisse. Wir sollten zurück zur Verteidigung bzw. zum Verteidigungsbündnis kommen und keine falschen Auslegungen von Verteidigung akzeptieren. Kriege wie der Irakkrieg oder der Afghanistankrieg waren vom Westen verhinderbar gewesen. Der ganze Terrorismus könnte mit dem weltweiten Abzug der US-Truppen und dem Ende der Einmischung der Geheimdienste nahezu beendet werden. Deutsche Beteiligung bringt nicht vorran, sondern ist ein Schritt zu mehr Krieg und mehr Toten.

Links2 3 4

Josef Janning ist Mercator Fellow bei der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik.

Also kein wunder, das er nach "Auslandseinsätzen schreit", ist doch z.b. Rheinmetall oder auch EADS einer der "unterstützer" dieser Gesellschaft.

Gast
Wirklich nicht?

Da sehe ich, dass derzeit aus allen Rohren Werbung für die Beteiligung Deutshclands an Militäreinsätzen betrieben wird. Das dient doch sichtbar einer sehr aktiven Beteiligung Deutschlands an Einsätzen.

Und letztendlich steckt hinter einer von einer konkreten Entscheidung im Einzelfall gelösten Werbung der Wunsch wer zu sein, weil "wir" wieder dabei sind.

Gast
Auch ....

.... die Schweiz engagiert sich mit Soldaten in Auslandseinsätzen ! ! !

hotschi
eine Frage Herr Gauck

was nun heißt eine frühere militärische Beteiligung in der Welt?
Glauben sie wirklich, dass dies ohne Kampfeinsätze gehen wird?
Haben sie ihre frühere Ablehnung von Militär in der DDR jetzt aufgegeben?
Glauben sie ernsthaft, dass die Einsätze nur aus moralischen Gründen beschlossen werden?
Finden sie es richtig, dass angebliche deutsche Interessen, 70 Jahre nach dem 2.WK, wieder militärisch durchgesetzt werden?
Halten sie dann auch die Trauerreden zum Tod von Soldaten im Auslandseinsatz?

montideluxe
@um 18:05 von Donidon

"Fordern kann man immer viel wenn man selbst zu hause in der warmen Stube hockt."

Mal ganz unabhaengig ob irgendwelche Afrika-Einsaetze sinnvoll sind oder nicht, Janning, Gauk, und Leyen machen halt das was Politiker machen. Reden. In der Regel mit nicht ganz so viel Praxiserfahrung aber das kennen wir ja bereits von den selbsternanten "Finanz-Experten" der Linken, Gruenen und Piraten. Dennoch, vorgenannte Gruppe meint dann auch immer, Ihre unqualifizierten Kommentare abgeben zu muessen.

Und wie gesagt, ich bin ganz bestimmt kein Freund von irgendwelchen Bundeswehreinsaetzen in Afrika. Aber auch ein Politiker verdient ein bischen Fairness.

Gast
Mehr Stahl, mehr Fleisch! mehr Propaganda!

Jakob Augstein schreibt auf spiegel.de zur medial herbeigeredeten neuen außenpolitischen Rolle Deutschlands treffend:
"Denn in vielen Redaktionen sitzen Journalisten, die ihren Job wie Nato-Pressesprecher versehen. Diese Leute treffen sich auf der Sicherheitskonferenz in München, bei der Atlantik-Brücke, beim American Council on Germany, oder bei der Deutschen Atlantischen Gesellschaft. In diesen Kreisen ist man sich einig, dass die Zeit der "Zurückhaltung" ein Ende habe müsse. Der deutsche Beitrag zu militärischen Interventionen seit dem Fall der Mauer reicht diesen Leuten noch lange nicht. Mehr Stahl, mehr Fleisch!"

Es ist eine orwellsche Sprachverwirrung wenn davon die Rede ist, Deutschland solle "mehr Verantwortung" übernehmen. Das Gegenteil ist der gemeint: Statt aus der NSA Affäre endlich Konsequenzen zu ziehen soll sich Deutschland den Interventionsgelüsten von US-Hegemonie und transatlantischer NATOkratie unterwerfen. Verantwortung=Unterverfung, Freiheit=Sklaverei.

Nikolai
@Residue

"Und warum sollten wir nicht helfen, Afrika zu einem besseren Ort zu machen? Nicht nur wir sondern auch die Afrikaner profitieren davon."

Stimmt, das Entsenden von Truppen macht Afrika sicherlich zu einem besseren Ort. Afrika zu einem besseren Ort zu machen liegt allein in der Hand der Afrikaner. Deutschland sollte sich um seine eigenen umfangreichen Probleme kümmern, statt den Franzosen in Afrika Uranminen zu sichern.

Gast
Humanitäre und politische Hilfe...thats it !

Die BR Deutschland sollte auf keinen Fall weitere militärische Wagnisse eingehen. Wo noch Kampftruppen sind: Ab nach Hause !

Stattdessen politische Beratung, Konfliktmoderation und humanitäre Hilfe. Das ist der einzige Weg für D, meiner Meinung nach.

@Residue: " Auch die Schweiz braucht internationale Partner. Mit den neuen Transparenzgesetzen wird derSchweiz eine wichtige Einnahmequelle fehlen."

Muss man immer hüpfen, wenn andere schreien ? Ich denke nicht. D kann genau wie die CH selbstbewusst auf diesem Feld eine anti-militaristische Linie fahren.

Was meinen Sie eigentlich mit "Transparenzgesetz" und "Einnahmequelle fehlen" ? Die Schweiz steht politisch und wirtschaftlich besser da als jedes andere Land auf der Welt. Durch harte Arbeit und Kreativität und einer stabilen Demokratie, die wirklich eine ist im Vergleich zu vielen anderen Ländern der Erde...und auch Meilen besser als in D.

malreflektieren
@18:05 von Donidon

Ich gebe Ihnen recht. Als Deutscher sollte man missgelaunt werden, wenn ein paar alte Männer viele junge Männer irgendwo hinschicken um *deren* Leben zu riskieren.
Noch dazu wo jeder sehen kann, daß es weder im Irak noch in Afghanistan durch westliche Interventionen besser geworden ist.
Ob Frau von der Leyen ihre eigenen Kinder dort hinschicken?

Gast
Schweiz/NATO; internat. Agenda

@Donidon: Die Schweiz ist nicht in der NATO, Dtl. schon. Und in der NATO "sitzen" die "Partner".

Allgemein: Der Spielraum ist nichtsdestotrotz begrenzt: Die Bundeswehr hat Personal- und Ausstattungs- (und damit letztlich auch Finanzierungs-)probleme, das Volk hält von "Out-of-Area"-Einsätzen (Kennt den Begriff noch jemand?) nach wie vor wenig, und die Aussenpolitik kann keine Konzeption für derartige Politik vorweisen. Wie will man denn bspw. Assad beikommen? "Polizeieinsätze" sind eine Illusion. Wenn man etwas durchsetzen will, muss man den Gegner niederkämpfen und sein Territorium besetzen. Dieser Wahrheit stellen sich nicht einmal die "länger geübten" O-o-A-Länder. Ganz zu schweigen davon, dass Nutzen und Aufwand in keinerlei Verhältnis stehen. Wer den politischen Scherbenhaufen dann aufkehrt, ist auch meist offen.
Stattdessen wäre es mal an der Zeit, eine internationale Agenda zu verfassen und danach mit dieser im Rücken mal mit "den Anderen" zu reden...

Shalom
Inhaltlich ist das Interview zu vertreten!

Aber bezüglich Herrn Gauck, seines Zeichen Bundespräsident und Theologe scheint einiges in Schieflage zu geraten.
Er hat in der DDR als Jugendstadtpfarrer von Rostock mit den Chor eingestimmt, "Schwerter zu Pflugscharen"!
Aus seinen Formulierungen läßt sich vorsichtig betrachtet leider etwas anderes herauslesen, etwa "Pflugscharen zu Schwertern"?!

Saubär
Führungsanspruch

Wer international ernst genommen werden möchte und innerhalb und damit auch außerhalb Europas, einen Führungsanspruch hat und das nicht nur wirtschaftlich, der muss (wohl oder übel) auch militärische Verantwortung übernehmen. Vielleicht hat die Sache auch etwas Gutes: Wenn man sich den militärischen Respekt gewisser Kräfte erarbeitet hat (so doof das klingt), haben wir bei den zukünftigen Aktionen evtl. mehr Einfluss darauf, wie und ob sie überhaupt stattfinden. Ich hoffe nur, dass nun die Entscheidungen weiterhin mit kühlem Kopf getroffen werden und die Bundeswehr dann auch besser ausgerüstet wird, wenn man diesen Weg schon geht. Alles im allem begrüße ich die Entscheidung, denn das Leben ist leider kein Ponyhof.

adagiobarber
Grundlage jeder Aussen- und Sicherheitspolitik ist ...

Vertrauen.
Und zwar auf allen Ebenen.

Wer sein Vertrauen verspielt hat und sich trotzdem durchsetzen will, der braucht ... eine Waffe in der Hand.
Und nur der.

Gast
@Residue

Es hört sich theoretisch immer gut an, wenn solche Aktionen von Politikern vorgeschlagen werden, ABER schauen Sie sich einfach nur mal Syrien an. Da ist das große Chaos und es ist absolut unklar, wer der wirklich böseste Bösewicht ist. In Afrika wäre das genauso schwierig!

Dazu kommt noch, dass es gerade in solchen Regionen absolut unmöglich ist einem Menschen mit der Waffe in der Hand anzusehen zu welcher Fraktion er gehört. Wenn sie zu einem Feuergefecht zwischen Afrikanern beordert werden, wie entscheiden Sie wem zu helfen ist? Oder erschießen sie einfach alle?

Das Beispiel Syrien (und eigentlich alle anderen "Westen hilft anderem Land" Szenarien) zeigt ausserdem, dass es extrem schwierig sein wird vorherzusagen wie sich diejenigen denen man hilft dann hinterher verhalten. Es ist besser NICHTS zu machen und das Elend elend sein lassen. Irgendwann müssen klare Verhältnisse entstehen.

In Afrika gibt es jede Menge Urwald und da brauche ich nur ein Wort zu sagen: Vietnam ...

Philos
Klar ist, dass wir an keiner Stelle über den Einsatz ...

... von Kampftruppen reden." Das soll klar sein?

Die "Elemente einer deutschen Außen- und Sicherheitspolitik für eine Welt im Umbruch" sind im Papier "Neue Macht - Neue Verantwortung" von der SWP und The German Marshall Fund of the United States (GMF) formuliert. Auszüge:

"Zum Schutz der internationalen Ordnung muss Deutschland notfalls bereit sein, militärische Gewalt anzudrohen oder anzuwenden"

"Dazu gehört auch, dass sich eine pragmatische deutsche Sicherheitspolitik – besonders dann, wenn es um aufwendige und längerfristige militärische Einsätze geht – in erster Linie auf das zunehmend instabil werdende europäische Umfeld von Nordafrika über den Mittleren Osten bis Zentralasien konzentrieren muss; nicht zuletzt, um die amerikanischen NATO-Verbündeten im Zuge ihres wachsenden Engagements in Asien zu entlasten."

"Militärische Einsätze reichen von humanitärer Hilfe über Beratung, Unterstützung, Aufklärung und Stabilisierungsoperationen bis hin zum Kampfeinsatz."

Alles klar?

Diego90
@henry.berlin

"dass immer weitere Teilnehmer an Kriegen zu weniger Krieg führen"

In dem Artikel steht: "Es geht an keiner Stelle um Kampftruppen"

Das sollte doch schon alles sagen, man muss hier eben klar Unterscheiden, wie die "Einmischung" aussieht.

"Keiner der letzten Kriege ging im menschlichen Sinne sinnvoll aus"

Doch, siehe Kosovo. Da hat man viel menschliches Leid den Menschen erspart.

"weniger Teilnehmern an Kriegen!"

Und wer sind diese Teilnehmer? Nicht nur der Westen, es sind doch erst Konflikte/Kriege bei denen sich der Westen einmischt. Ohne Einmischen kein Krieg? Falsch! Siehe Völkermord in Ruanda.

"Der ganze Terrorismus könnte mit dem weltweiten Abzug der US-Truppen und dem Ende der Einmischung der Geheimdienste nahezu beendet werden."

Und wie kommen sie zu dieser These? Auch ohne die Einmischung der USA wollen manche einen Gottesstaat errichten und bekämpfen sich Gegenseitig, das sieht man doch sehr gut in Syrien.

Wir können nicht einfach die Augen verschließen...

Diego90
@Links2 3 4

"Also kein wunder, das er nach "Auslandseinsätzen schreit""

Auch Sie haben scheinbar den Artikel nicht gelesen:

"Es geht an keiner Stelle um Kampftruppen"

"ist doch z.b. Rheinmetall oder auch EADS einer der "unterstützer" dieser Gesellschaft."

Wie kommen sie darauf? Schauen sie sich doch die Mitglieder und die Struktur an. Natürlich findet man dort auch Leute aus der Rüstungsindustrie, aber sehr viel mehr aus Politik, Wirtschaft, Journalismus etc.

Gast
@NMachiavelli

"Diese Art Vorurteil habe ich schon viel zu oft gelesen. Bürger, die sich entscheiden in der Bundeswehr zu dienen, wissen um die Risiken, Bürger, die sich bewusst dagegen entscheiden sollten nicht mit solchen Forderungen konfrontiert werden."

Aha, und Sie glauben nicht, dass der ein oder andere es wegen des Geldes tut, und qua unserer wenig bürgerkriegsgeplagten Gesellschaft solche Risiken überhaupt nicht einschätzen kann?

adler3103
Die Schauspieler die ...

… den Präsidenten, die Kanzlerin, den Außenminister, die Verteidigungsministerin, den Finanzminister usw. geben, spielen ihre Rollen gut. Angebliche Experten unterfüttern diese Einlassungen mit Ihren Kommentaren.
Wichtiger wäre, dass wir die Folgen der Politik sehen und nicht immer die schönen Märchen von Friedenssicherung, Wiederaufbau, Brunnen bohren, Schulen bauen usw. auch noch glauben.
Die Bundesmarine schützt vor der Küste Somalias auch Gangsterfirmen, die Giftmüll verklappen vor den Piraten.
Die Bundeswehr fordert in Afghanistan Bomber gegen Spritdiebe an. Versprochen war Unterstützung beim Wiederaufbau.
In Afrika muss man Spritdiebe doch auch verfolgen dürfen, oder?
Ein Herr Gauck und eine Frau von der Leyen, die unbedingt überall intervenieren wollen, bekommen eine Riesenpresse.
Herr Ex-Kanzler Schmidt, der in seinem Schlusswort darauf verweist, dass eine Bankenregulierung zur Friedenssicherung extrem wichtig wäre, wird noch nicht einmal erwähnt.

Gast

Wegen der deutschen Zögerlichkeit seien die internationalen Partner schon missgelaunt
.
die Kriegstreiber sind missgelaunt, was für ein Jammer..

kleinermuck2012
Guten Tag

Darf die Bundeswehr überhaupt intervinieren?
Ich meine, sie ist ausschliesslich zur Landesverteidigung oder halt im Bündnisfall legitimiert, aktiv zu werden.

Dann ist es auch so, dass die UNO von den USA dominiert wird.
Daraus ist zu schlussfolgern, dass wir keine eigenständige geostrategische Politik mit Waffen machen können, sondern den USA zur Hand gehen dürfen.

Den Mut, das Volk über den Sinn zud Zweck der Bundeswehr entscheiden zu lassen, findet die Politik nicht.
Geht auch nicht. Denn Volkes Wille zählt nicht.

MfG

a gutt Mensch
soso

Mal sehen wie die Bewertungen unserer freien Presse ausfallen wenn China sich gemäß seiner wirtschaftlichen Kraft, anfängt mehr in der Welt zu "engagieren" um so dieser "Verantwortung" gerecht zu werden.

Gast
die Partner sind missgelaunt

Aber haben nie ein Problem gehabt, dafür ein wenig Geldmittel anzunehmen. Oder mal einen Lazarettdienst in Anspruch zu nehmen. Oder, oder, oder.

Ich möchte mal wissen, wie die Partner reagieren würden, wenn Deutschland bekannt gibt, einen Flugzeugträger bauen zu wollen? Oder wie Frankreich und Großbritannien eigene Atomwaffen besitzen zu wollen? Wohlgemerkt, alles für den Frieden.

Wenn sich Deutschland militärisch international mehr engagieren will, dann ist das erst einmal eine Sache, die im Land geklärt werden muss. Soviel Souveränität werden einem die Partner schon zugestehen. Vielleicht kommt irgend jemand einmal dahinter, dass mit der EU auch die Verteidigung vergemeinschaftet werden soll und muss? Aber so lange es Länder gibt, die aus innenpolitischen Gründen mit dem Austritt drohen, ja noch nicht einmal die Gemeinschaftswährung haben, solange wird missgelaunt heißen: Zahlemann und Söhne.

Thunderchild
Rolle Deutschlands

Aus Deutschlands Vergangenheit lernen heißt nicht den Kopf in den Sand zu stecken wie der Vogel Strauß sondern verantwortungsvoll mit Militär umzugehen. Auch wenn die meisten Deutschen dies nicht hören wollen. Seit der Eurokrise sind wir in Europa zu der führenden Nation geworden. Wenn etwas ist, schaut man im Ausland zuerst einmal nach Deutschland um zu sehen was wir machen. Die Idee dass sich jedes Problem mit Geld lösen lässt, so wie wir das als die bekanntesten "Scheckbuch-Imperialisten" stets machten ist zwar schön, könnte aber leider kaum mehr weiter von der Realität entfernt sein. Zu sagen die Probleme in Afrika seien nicht unsere Probleme ist fadenscheinig. Unsere Wirtschaft ist weltweit aktiv. Bisher haben sich unsere Verbündeten immer um Interventionen gekümmert. Wir haben Schecks geschrieben. Obama hat schon in Lybien gesagt das Europa mehr beitragen muss. Recht hat er damit. Und damit ist letztlich auch Deutschland gemeint.

qbq

Der 3. Weltkrieg naht

Gast
Verantwortung

Nie ist das Wort Verantwortung in der Geschichte so missbraucht worden wie im Zusammenhang mit kriegerischen Interventionen. Muss Deutschland (und wer ist eigentlich "Deutschland"?) "Verantwortung" und "Engagement" im Ausland übernehmen? Als Kultur- und Exportnation, selbstverständlich, von der historischen Verpflichtung ganz abgesehen. Das tut dieses Land auch bereits seit Jahrzehnten und zwar auf langfristig-konstruktive Weise, DAAD, GTZ, THW, DRK, Goethe-Institute etc. etc. haben in ihren Berichten dafür tausendfach Belege. Diese Art von Verantwortung und Engagement ist eines modernen Landes würdig, Soldaten zum Sterben, Morden und Zerstören ins Ausland zu schicken ganz gewiss nicht!

tisiphone
Genau dafür wählen wir unsere Regierung

Damit sie die "Partner" nicht verärgern. Wen schert es da, dass die Mehrheit der Bevölkerung (viele Umfragen in letzter Zeit bestätigen dies) keine Einsätze will.

Mal ehrlich: die Schweiz schafft es auch sich rauszuhalten. Man sollte mal über Neutralität nachdenken.

Gast
Druck aus dem Kessel nehmen

"Es geht darum, sehr genau zu überlegen, welchen Mix von wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Initiativen es braucht, um die Sicherheit Deutschlands und Europas zu wahren. Also ein präventiver Ansatz."
.
Ne den wollen wir nicht. Weil unter "Prävention" müsste man verstehen, dass oft wir es sind, die den Konflikt erst verursacht haben. Somalia ist ein prima Beispiel: Hätten wir denen nicht das Meer leer gefischt hätte bräuchte es auch keine Militäreinsätze. Das Problem ist: Wir wollen es nicht. Wir wollen den Menschen ihre Naturschätze rauben, und wenn sie sich wehren gibts was mit dem Knüppel.
.
"Klar ist, dass wir an keiner Stelle über den Einsatz von Kampftruppen reden."
.
Das weiß absolut jeder. Man spricht dann von humanitären Einsatz, und schickt dann Kampftruppen. Wieso sollte man Kampftruppen Kampftruppen nennen?
.
"Es bräuchte eine Armee von Helfern in Syrien"
.
Nö, es braucht viel mehr. Nur dieses Investment würde sich nicht in Dollars rechnen.

Miauzi

Wenn ich mir die Töne der letzten Monate und Jahre so anhöre...

...dann habe ich so eine "komische" Rückerinnerung:

Vor dem ersten Weltkrieg tönte es schon mal über zig Jahre hinweg von "Ordnung in der Welt schaffen" oder "sich militärisch engagieren" usw. usf.
Die Folgen sind ja nun bekannt!

Und hinterher wollte keiner Schuld sein.
Es ging da beileibe nicht nur um D-Land - sondern auch die anderen Nationen hatten über Jahre hinweg eine heftige Kriegspropaganda.

ich sehe das ähnlich wie User "@qbq" - das läuft in Richtung 3. WK

Robson Paul
Deutschlands Rolle in der Welt

"Ja, wir sind wieder wer, zwischen Alpen und Meer, vom Rhin bis zu Oder, wie lang nich mehr", so sang BAB Anfang der `90. Was BAB da vorhergesehen hat, will sich nun mit Macht bewahrheiten?Wir hatten schon mal einen, der wollte, dass am deutschen Wesen die Welt genesen sollte. Mein Gott, kann man denn so gar nichts aus Politik und Geschichte lernen. Herr Gauck kann nicht ernsthaft meinen, dass mit Militär der Friede in der Welt gesichert werden kann. Wenn Deutschland sein Gewicht einbringen will, dann doch nur und einzig mit diplomatischen, pazifistischen Mitteln. Man fragt sich besorgt, welche Menschen Gauck das ins Ohr geflüstert haben. Militärs, muss man annehmen. Aber diese Herrn hatten noch immer nur eines im Sinn: Kriegsspiele, so bitter das klingt, aber so wahr ist das. Die Bundeswehr sucht permanent nach ihrer Daseinsberechtigung, und meint nun auf diesem Wege, die Marschrichtung vorgeben zu können. Herr Gauck,bitte desertieren Sie und lehnen sie diese Art um Gottes Willen ab!!

Juergen
Verantwortung?

Ich bin immer wieder erstaunt, welche m.E. verantwortungslose Gedankengänge mit dem Begriff „Verantwortung übernehmen“ begründet werden.

Beispiel 1:
Mehr Einsätze um zu vermeiden dass die „Partner“ sauer werden. M.E ist solch ein Nachgeben einfach nur Duckmäuserei. Wer meine Beweggründe nicht toleriert, ist kein Partner.

Beispiel 2:
Um Massenmord und Totschlag zu verhindern. Ist das wirklich gut, möglichen Massenmord mit ungezählten Kollateralschäden zu bekämpfen?

Beispiel 3:
Es geht nicht an, den Kopf in den Sand zu stecken. Da muss dann doch die Frage erlaubt sein, ob derjenige, der die Auswüchse militärisch unterdrückt (ohne eine positive Veränderung für die normalen Menschen zu bewirken) den Kopf in den Sand steckt oder derjenige, der versucht das Leiden der Zivilisten durch humane Mittel zu beheben.

Verantwortung zeigen wäre m.E. die europäischen Waffenverkäufe in alle Staaten dieser Welt zu beenden und nur zielgerichtet für Europa Waffen zu entwickeln und bauen.

weltoffen
@ a gutt Mensch @19:55

Sie scheinen nicht recht informiert zu sein?
China macht das schon ne ganze weile (in der Welt mehr engagieren)
Gehen Sie mal nach Afrika!!!

NMachiavelli_2014
@tageslicht 19:47

Zitat:
"Aha, und Sie glauben nicht, dass der ein oder andere es wegen des Geldes tut, und qua unserer wenig bürgerkriegsgeplagten Gesellschaft solche Risiken überhaupt nicht einschätzen kann?"

Ich hätte für so jemanden jedenfalls kein Verständnis. Sich nur wegen des Geldes für eine solche Karriere zu entscheiden ist natürlich in Ordnung, wer dabei aber die Risiken ausblendet, ist für die Aufgaben eventuell ungeeignet.

Egal, ob das der Fall ist oder nicht, diejenigen, die sich klar gegen eine solche Karriere entscheiden, sind dafür nicht verantwortlich. Meine Aussage verliert also nicht an Gültigkeit.

Gast
Deutschland und Militär...

...ist irgendwie in den letzten Jahren, wie anzusehen, wie ein Ex-Alkoholiker vom "mal ein Bierchen" übergeht bis zum Rasierwassersaufen im Kaufhaus. Schrecklich. Geschichte 6 setzen...

Juergen
Am 03. Februar 2014 um 20:59 von weltoffen

Könnte es sein, dass Sie am Thema vorbei geschrieben haben?
Oder habe ich nicht mitgekriegt, dass die chinesische Armee in Afrika tätig war/ist?

Soweit ich mitbekommen habe, geht es bei diesem Artikel nicht darum, wo die deutsche Wirtschaft am besten ihr Geld investiert und Infrastruktur errichtet (so machen das die Chinesen) sondern darum, wo und wie man (auch mit militärischen Mitteln) angeblich Demokratie und Selbstbestimmung hinbringt.

Gast
Wehret den Anfängen….

…Herr Janning und deshalb geht Ihre Beurteilung des Sachverhaltes mit den entsprechenden Schlussfolgerungen m.E. fehl.

Die Interpretation des Gauck’schen Impetus sehe ich anders!
Hier findet in einer konzertierten Aktion, beginnend mit v.d.Leyen und ihrem Vorgänger de Maiziére, Steinmeyer und mit Gauck am Ende ein wohl überlegter und zielgerichteter Paradigmenwechsel statt, der auf mehr militärische Intervention abstellt, um der „politischen Verantwortung“ gerecht zu werden.

Ich sehe darin eine klare Option, die Streitkräfte als Mittel zum Zweck zu sehen und auch so einzusetzen- etwas, was die Einstellung und den Willen der Mehrheit der Bürger absolut konterkariert und unterminiert.

Mögen sich "Verbündete" über unsere militärische Passivität echauffieren- damit kann ich gut leben, aber nicht damit, dass wieder deutsche Soldaten weltweit von der Politik in fragwürdige militärische Abenteuer geschickt werden, die ganz schnell nicht mehr beherrschbar sind!

LukeSkywalker
Wenn die Amis und Briten

wollen das wir ihre Kriege führen... dann sollen sie erstmal mit der Spionage aufhören. Solange gibts gar nix.

Pilepale
Zeigt die Salami Taktik erste Ergebnisse in Deitschland?

Sehr interessantes Interview. Auch interessant das die DGAP von dem Council on Foreign Relations und Chatham House gegründet wurde. Was diese beiden Think Tanks aus den USA und GB so vertreten kann sich jeder interessierte mal anschauen. Wie hoch der Einfluss auf diesen Think Tank genannt DGAP ist..? Dass die neu auswärtige Ausrichtung der deutschen Politik nicht erst seit der SiKo umgesetzt wird, sehe ich bereits seit dem Anfang der 90er. Da hatte das nun wiedervereinte Deutschand den vorher quasi nicht existenten Ausenpolitischen Einfluss dadurch angefangen auszubauen in dem man die Jugoslawien Kriese "zu lösen". Dann die militärischen Einsätze und die Bereitstellung der Mandatsvorsteher oder Official High Representative in den neu erstellten Staaten(gebilden). Das es da auch schon um wirtschaftliche Interessen ging, schrieb u.a. schon Brigadegeneral a. D. Heinz Loquai in seinem Buch. Kritisiert hatte er auch und die Quittung kassiert (http://tinyurl.com/qar6hsq).

Juergen
Ist das so haltbar?

Zitat 1:
"Soll sich doch Janning, Gauk, und Leyen eine Waffe schnappen und dann irgendwo in Afrika unsere Grenzen verteidigen."

Zitat 2:
„Diese Art Vorurteil habe ich schon viel zu oft gelesen. Bürger, die sich entscheiden in der Bundeswehr zu dienen, wissen um die Risiken, Bürger, die sich bewusst dagegen entscheiden sollten nicht mit solchen Forderungen konfrontiert werden.“

Was ist aber, wenn also solche Bürger, die sich aus welchen Gründen immer gegen den Bundeswehrdienst entschieden haben, genau den Einsatz dieser Bundeswehr in Fällen verlangen, die mit der Verteidigung der BRD nichts zu tun haben.

weltoffen
@Juergen @21:13

Sie sollten sich schon die muehe machen den Kommentar den ich Kommentiere auch zu lesen!
Aber entschuldigung ich komme gerade von SA und Namibia zurueck,es giebt auch Chinesische Armee angehoerige dort.
Die sind am aufbau von infrasrucktur taetig,"was ja nicht verkehrt ist",aber um die rein Menschliche tour gehts denen auch nicht!!

Puqio
Krieg bringt nur Leid und Tod

Und gerade wir Deutschen sollten uns bei diesem Thema sehr zurückhalten.
Stärkeres Engagement brauchen wir bestimmt nicht bei der Armee bzw. Bundeswehr sondern ggf. bei freiwilligen sozialen Diensten wie dem Entwicklungsdienst.

Gundel Gaukeley

Am deutschen Wesen soll die Welt genesen – diese säbelrasselnde Politik und Bündnistreue hat uns vor genau 100 Jahren in den Ersten Weltkrieg schlittern lassen. Nichts dazugelernt oder sogenannten Experten aufgesessen, die den nächsten Krieg als Gewinnler überleben wollen?

Juergen
Am 03. Februar 2014 um 21:28 von weltoffen

Keine Sorge, ich habe auch diesen Kommentar gelesen.
Trotzdem war Ihr Beispiel falsch.

Thunderchild
Sinnvolles Engagement

Was hier von manchen geschrieben wird ist doch einfach nur noch lächerlich. Ihr solltet mal lernen einen Unterschied zu machen zwischen den Eroberungskriegen des Kaiserreiches und der Nazis und begrenzten militärischen Einsätzen zur Schaffung von Frieden bzw. zur Lösung von Bürgerkriegen. Keiner in der Politik, in den sog. Think Tanks oder unter den Verbündeten redet davon dass Deutschland in andere Länder einmarschieren soll um "Lebensraum" zu gewinnen. Manch einer stellt dies aber hier so dar. Es gibt durchaus sinnvolle militärische Einsätze. Man schaue nur auf das Kosovo oder den letztlich erfolglosen Versuch den Bürgerkrieg in Somalia 1993 zu beenden. Genauso gibt es genug Beispiele wo man sich besser engagiert hätte, so z.B. Srebrenica oder Ruanda. im letzteren Fall sind über 1 Million Zivilisten niedergemetzelt worden weil die Welt sich raus gehalten hat. Wir haben Spenden für Ruanda gesammelt um unser Gewissen zu beruhigen. Stellen sie sich die Welt etwa so vor?

tagtest
"Helft doch erst einmal Snowden!"

Unter diesem Titel hat Christoph Herwartz in n-tv
n-tv.de/politik/Helft-doch-erst-einmal-Snowden-article12202531.html
einen hervorragenden Kommentar geschrieben, der die ganze Sachlage ziemlich gut begreift.

PS: Eine Kleine Warnung, der Kommentar ist nichts für vulgärpazifistische Gemüter, die in Bezug auf Syrien im Inbrunst der Überzeugung denjenigen, die angesichts des seit über zwei Jahre andauernden tatsächlichen Krieges in Syrien für ein Eingreifen zur Beendigung desselben plädieren, ein lautstarkes "Kampf den Kriegshetzern!" entgegenhalten. Und darüber hinaus aber angesichts der realen 9 Millionen Flüchtlinge, über 130'000 Toten und zahllosen zerbombten Städte und Dörfer, mit dem verbrecherischen Assad-Regime in vorderster Regie, den sanften, sedierenden Mantel des Schweigens, des tödlichen Schweigens für hunderttausende Syrer, legen...

Jadawin1974
Ich halte mal fest

die meisten Kommentatoren glauben, dass man nur moralische Grundsätze vorleben muss, damit die Welt von alleine eine bessere wird. Und natürlich ist es grundfalsch, für persönliche Werte einzustehen. Wer braucht schon demokratie oder Menschenrechte, wenn man dafür Druck oder Gewalt ausüben muss?

Man sollte ja schliesslich auch bei Straftaten, die direkt vor der Nase passieren, erstmal nur zugucken um dann später der Polizei erzählen zu können, wer sich "böse" verhalten hat. Und sich natürlich über die mangelnde Moral eines gewalttäters zu echauffieren...

Aber wenn man will, kann man ja auch jeden vernünftigen Vorschlag eines politischen Gegners mit Mutmaßungen und altbewährten Parolen und Schlagworten abschmettern. Es reicht ja, unlautere Absichten zu Unterstellen...

Natürlich kann ein einmischen in die Weltpolitik im einzelfall falsch oder falsch durchgeführt sein. Das kann aber auch bei erster Hilfe bei Unfällen passieren, dass nicht alles richtig gemacht wird....

Gast

DIE INTERNATIONALEN PARTNER SEIEN MISSGELAUNT.

Um welche Kriege gehts? Bisher hat sich die Welt nicht vertrauenswürdig gezeigt, dass es um Menschen geht. Es geht um Wirtschaft, um eine Konzernwelt, und am Ende fallen die Bomben um das Elend, das Gewalt gebiert, zu beseitigen.

"Deutschland", sollte sich überlegen, wofür es eintreten will, und nicht an internationale Partner denken. Ich glaub ich steh im Wald. Als ob das wesentlich wäre. Aber leider, scheint man eine Art Loge in der Welt zu finden, die sich "internationale Partnerschaft" nennt. Eine Loge, die selbst bestimmt, welche Kriege wie zu führen sind, anstatt es in einem demokatischen Prozess zu klären.

Genau wie die Millionen für die Ukraine, wird einfach von der Politik/Lobby-Loge entschieden, ohne demokratischen Prozess.
Man kann nicht immer damit kommen, dass das unsere "gewählten Volksvertreter sind". Sie haben eine Verantwortung im Sinne der Allgemeinheit zu handeln! Gerade wenn sie gewählt sind (lach).

vonGründen
In der Tat muss Deutschland hier sehr vorsichtig sein.

Aufgrund unserer Geschichte haben wir das Recht, uns in kriegerischen Handlungen zurück zu halten.

Übrigens haben wir es in der Überschrift dieses Interviews mit einer schlechten journalistischen Leistung zu tun. In der Überschrift steht: "Deutschland will sich militärisch mehr in der Welt engagieren. Das ist auch höchste Zeit, findet der Experte Josef Janning."

Tatsächlich sagt Josef Janning etwas ganz anderes, nämlich wörtlich im Interview: "Deutschland wird nicht den starken Mann markieren, es beginnt keine neue Ära. Aber es beginnt möglicherweise eine Zeit, in der Außenpolitik wieder wichtiger genommen wird. Welche Möglichkeiten und Ziele gibt es, das zu gestalten? Das wird eben nicht heißen, auf eine Politik zu setzen, die im Krisenfall auf militärische Mittel baut."

Wie kann man den Mann so falsch interpretieren, wenn man selbst das Interview mit ihm geführt hat?

Klarergedanke
Jannings hat inhaltlich Recht.

Er wird nur in manchen Kommentaren hier falsch interpretiert.

Er fordert kein stärkeres militärisches Engagement, eher die Tätigkeiten eines "Helfers in der Not"!

Das ist doch vernünftig! Warum sollten wir Flüchtlingen und Verletzten nicht helfen?

Feidl
@Thunderchild

Aus Deutschlands Vergangenheit lernen heißt nicht den Kopf in den Sand zu stecken wie der Vogel Strauß sondern verantwortungsvoll mit Militär umzugehen.

Richtig!

Seit der Eurokrise sind wir in Europa zu der führenden Nation geworden.

Falsch, das waren wir nämlich schon vorher, die Eurokrise hat es nur nochmal vesrstärkt und besonders deutlich werden lassen.

Feinstein
Europa wird und muss ein größeres Gewicht in der Weltpolitik

gewinnen. Wir können nicht nur motzen. Kritik an anderen ist immer einfach. Das Fingerzeigen auf andere ist ja so einfach.

Aber es reicht eben nicht, mit dem Schmollmund in der Ecke zu hocken, sondern manchmal muss man auch etwas unternehmen.

Der von Janning genannte "Mix von wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Initiativen, um die Sicherheit Deutschlands und Europas zu wahren" klingt sehr vernünftig!

Man darf das nur nicht unter der Überschrift "militärische Einsätze" sehen, sondern eher als "humanitäre Einsätze" verstehen.

Baumadler
Antwort an adler3103

Das ist doch wieder einmal billige Polemik. Statt hier unseren Präsidenten, den Außenminister, die Verteidigungsministerin, den Finanzminister usw. zu beleidigen, sollten Sie vielleicht auch mal etwas Richtiges schreiben.

Polemik hilft hier gar nicht.

Es geht um die Frage eines sinnvollen Beitrags von Deutschland zum Frieden in der Welt.

Deutschland ist nicht nur wirtschaftlich extrem erfolgreich, sondern wir haben auch eine der am besten funktionierendsten Demokratien in der Welt.

Diese Demokratie gilt es zu erhalten und wir sollten auch anderen Ländern helfen, zu besseren Strukturen zu kommen und in Kriegen den Verletzten helfen.

Janning sagt dazu, dass "ein Land wie Deutschland gemeinsam mit anderen eine Armee von Helfern in Gang setzen (sollte). Die müsste sehr frühzeitig dafür sorgen, dass jeder Flüchtling menschenwürdig untergebracht, ernährt und medizinisch versorgt wird. Und dass den Kindern eine Kontinuität der Schulausbildung gewährleistet wird."

Das finde ich sehr gut!

Schnupsi
De fakto sind manche Kommentare hier völlig überzogen

Janning fordert nicht eine neue militärische Strategie.

Er sagt ausdrücklich, dass KEINE neue Ära beginnt.

Die Gefahr besteht natürlich, dass wir bei vermehrten Lazarett- und Hilfseinsätzen auch darum gebeten werden, uns an kriegerischen Handlungen zu beteiligen.

Da muss die deutsche Außenpolitik eben deutlich machen, dass wir aufgrund unserer Erfahrungen mit dem 2. Weltkrieg eine grundsätzlich ablehnende Einstellung gegenüber Kriegen haben. Die Grenzen zwischen Hilfs- und Kriegseinsätzen müssen klar gezogen werden.

Feidl
@ tisiphone

Wen schert es da, dass die Mehrheit der Bevölkerung (viele Umfragen in letzter Zeit bestätigen dies) keine Einsätze will.

Kaum jemanden, weil die Mehrheit der Bevölkerung keine wirkliche Ahnung von internationaler Politik hat. Sie schafft es vielleicht mit etwas Hilfestellung über innenpolitische Maßnahmen wie den Mindeslohn und deren Folgen objektiv urteilen zu können, weil sie davon teils auch direkt betroffen sind, aber über Konflikte in der Welt, wo sie nur was über die Medien erfährt, nicht über direkte Gespärche mit Beteiligten, Verbündeten, etc. hat sie keine Ahnung.

Mal ehrlich: die Schweiz schafft es auch sich rauszuhalten. Man sollte mal über Neutralität nachdenken.

Der Vergleich mit der Schweiz im Bezug auf Außenpolitik ist immer wieder lustig:
- Führende Nation in Europa
- Bevölkerungsreichste Nation Europas (ohne Russland)
- Mitglied der EU
- Mitglied der NATO
- G8
- Anstreben eines ständigen Sitzes im UN-Sicherheitsrat
- ...

Frischluft
Das Thema ist ein heißes Eisen

Deutschland ist einer der zentralen Kräfte Europas. Europa ist wirtschaftlich stark und politisch gesehen - trotz aller Schwierigkeiten - im Vergleich zu den Strukturen in China und Russland ein großer Erfolg.

Militärische Kriege haben keinen Sinn. Das haben glaube ich die meisten Politiker verstanden. In Zeiten von Atombomben bedeutet die Zerstörung des Gegners wohl auch immer die Zerstörung des eigenen Landes.

Daher müssen wir alle anderen Wege nutzen, um Menschenrechtsbestrebungen in der Welt zu unterstützen.

Ich halte es beispielsweise für prima, wie stark sich unsere Politiker in der Ukraine für die dortige Bevölkerung engagieren.

Ich als Bürger der Ukraine würde mich jedenfalls freuen. Und Menschen haben ein langes Gedächtnis! Auch die Freundschaft zwischen den USA und Deutschland - trotz aller Divergenzen - hat emotional viel mit den "Rosinenbombern", also der intensiven Hilfe zu tun, die die USA uns nach dem Kriege gewährt haben.

Blumenschön
Krieg ist immer schlecht

aber wenn Deutschland helfen kann, Not zu lindern, dann sollten wir das tun, denn wir leben in einem der reichsten Länder dieser Erde!

Gast
es ist leicht in einen Krieg zu gehen

aber wie sieht es hinterher aus?
Sicher ist, wir sollten uns nicht zu Sklaven genau der Mächte machen, die unser Land im 2. Weltkrieg in die Steinzeit zurückbomben wollten. Wir sind nicht in ihrer Schuld!!!
Wir können weitsichtig und selbstbewußt für unsere eigenen Interessen einstehen. Es liegt im deutschen Interesse, im friedlichen Nebeneinander unser Leben zu gestalten. Sollten Interessen bedroht sein, wie z.B. Piraten vergreifen sich an unsere Handelsschiffe, dann bitte schickt unsere Marine nicht als Zuschauer in die Region!

Noch etwas zum Freihandelsabkommen mit der USA! Was da im Geheimen verhandelt wird, kann sämtlichen Verbraucher- und Umweltschutz in der EU zerstören. Genveränderte mit Hormonen und Antibionika versaute billige Lebensmittelimporte werden eigene Erzeugnisse verdrängen, -Wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde mehr!

Saubär
21:52 von Freiheitsstatue

Meine Gedankengänge sind langfristiger Natur und damit nicht Richtung Vergangenheit (WW1+2),sondern was in 50 Jahren sein könnte.

Wir haben schon eine Führungsrolle innerhalb der EU, alleine durch unsere wirtschaftliche Stärke/Bevölkerungszahl. Europa hat sich nicht zusammengeschlossen, weil man den € hübsch findet, sondern um eines Tages oben mitzumischen,am besten von ganz oben.Da wird die BRD einen großen Teil beitragen.

Natürlich geht es hierbei um Verteilung bzw. Einfluss. Und wer sich militärisch aus allem heraushält, kann dann zugucken, wie andere, in ihrem Sinne, die Welt gestalten. Das können die USA,China oder mordende Rebellen sein.Damit meine ich keine Angriffskriege(wie Sie mir unterstellen),sondern Einsätze, bei denen Reden keine Leben rettet.Hat man einen Menschen das Leben gerettet und in Sicherheit gebracht,kann man ihm auch viel besser beibringen warum zB das gegenseitige Abschlachten Müll ist.Wenn man wegschaut und nur,redet bauen andere dort nur nen McDonalds...

enigma2001
ganz klarer Verstoss gegen das GG

Die oben genannten Politiker sollten ihrer Ämter enthoben werden, da Sie ganz klar gegen Art. 26, Art. 87a sowie Art. 111 verstösst

Feidl
@Nana

Weil unter "Prävention" müsste man verstehen, dass oft wir es sind, die den Konflikt erst verursacht haben. Somalia ist ein prima Beispiel: Hätten wir denen nicht das Meer leer gefischt hätte bräuchte es auch keine Militäreinsätze.

Das Meer wurde leergefischt, weil es keine echte Regierung in Somalia gab, die das hätte regulieren können.
Es gab kein Regierung, weil der Westen geglaubt hat, man könne ein solche extrem instabiles Land allein lassen.
Es war also tatsächlich teils die Schuld des Westens, und zwar weil man sich zurückgezogen hat.
Somlia zeigt, wer sich (militärisch) nicht engagiert, um ein Land zu stabiliesieren, Krisen zu beenden, unter der falschen Annahme, das hätte keinen Einfluss auf uns (wie viele Kommentarschreiber hier glauben), muss am Ende trotzdem Militär einsetzen, um den direkten neg. Einfluss auf unsere Wirtschaft zu verhindern.

Sonnenschein48
Janings Ansatz ist gut und

Steinmeier könnte einer der besten Außenminister werden. Merkel und er haben verstanden, dass Deutschland aufgrund seiner wirtschaftlichen Macht und politischen Stärke auch eine gewisse Verantwortung für die Welt hat.

Nicht nur um anderen zu helfen, sondern auch aus einem gewissen Eigennutz. Wenn wir dafür sorgen, dass die Welt ein wenig humaner und demokratischer wird, dann wird es auch uns in Deutschland (noch) besser gehen.

Jedenfalls sind Merkel und Steinmeier bislang nicht als Kriegstreiber aufgefallen und das wird sicher auch so bleiben!

abzockerinitiative
Das Gute, dieser Satz steht fest...

... ist stets das Böse, was man lässt. Wie wäre es denn damit, fürs erste die Lieferung deutscher Waffen in Krisenherde und Antidemokraten zu unterlassen? Stattdessen reden Steinmeier, Gauck und Konsorten von "Weltpolitik" und davon, dass die historische Schuld kein Grund für Zurückhaltung sei. Natürlich nur, weil wir das Beste für die Menschen wollen - ach - ist das nicht schön? Ja, ich fühle es ganz deutlich: zu Großem sind wir noch bestimmt, Merkel und die Kapazitäten an ihrem Hofe werden uns herrlichen Zeiten entgegenführen. Hoffentlich ist das Berliner Stadtschloss bald bezugsfertig, da würde diese Gesellschaft prima hineinpassen.

Pilepale
@ Klarergedanke um 22:47

"Er fordert kein stärkeres militärisches Engagement, eher die Tätigkeiten eines "Helfers in der Not"!"

Wenn die Not extra von außen geschaffen wird und man sich danach förmlich als Helfer "anbiedert" ist das sicher nicht das was der Bundesbürger möchte. Gang und gebe bei Deutschen Partnern. In der Ukraine könnte man auch davon sprechen. In Grichenland scheint man nicht so sehr die Not zu bekämpfen. Eher die Euro-Stütze.

Pilepale
Wie wäre es mit "back to the roots"?

Warum kann Deutschland keinen Impuls aussenden um das Völkerrecht zu stärken und die Nichteinmischung in souveräne Staaten wieder vorantreiben?

weltoffen
@Baumadler @23:04

Klasse Kommentar von Ihnen,den unterschreibe ich voll!

Tierischgut
Viele Kommentare scheinen hier das Gegenteil von

Jannings Position zu fordern. Das scheint mir nicht logisch zu sein.

Es würde bedeuten:

Keine Lazaretteinsätze.

Keine Hilfe für Verletzte.

Keine Hilfe für Kinder.

Deutschland hat eine Verantwortung in der Welt und diese sollten wir auch wahrnehmen. Es ist nicht sinnvoll, sich wegzuducken und zu sagen, wir freuen uns über Menschenrechte und Demokratie, wollen aber nichts dafür tun.

Nur wenn wir uns für Menschenrechte und Demokratie einsetzen, werden auch wir selbst möglichst lange etwas davon haben! Wir sollten auch anderen Ländern dabei helfen!

Wir können nicht nur als eines der wirtschaftlich erfolgreichsten Länder der Welt "kassieren"; wir sollten auch mit unserer Außenpolitik positive Dienste leisten!

Feidl

Aufgrund unserer Geschichte haben wir das Recht, uns in kriegerischen Handlungen zurück zu halten.

Falsch, aufgrund unserer Geschichte haben wir die Pflicht, einzugreifen, wenn Diktatoren Kriege anzetteln und Massenmord begehen.

nathanistanbul
Nicht schwarzweiß, aber erstmal alle anderen Wege ausschöpfen!

Ich fürchte, es gibt wirklich Situation, wo auch militärische Gewalt ein allerletztes Mittel sein kann, um Schlimmeres zu verhindern. Kosovo? Ich sage, „Ich fürchte", weil ich eigentlich einen konsequenten Pazifismus vorziehe. Wie gesagt, es mag Situationen geben, wo es zugegebener Maßen gut ist, wenn wir nicht alle Pazifisten sind. Nur bei allen Zweifeln und Zugeständnissen, es gibt nun wirklich nicht zu wenig Militär und Gewalt, sondern bei weitem zuviel. Ökonomische und machtpolitische Aspekte spielen eine zu große Rolle. Krieg scheint nicht das allerletzte Mittel zu sein, sondern das frühzeitige Versagen von Humanität und Vernunft auf allen Seiten.
Ja wir sollten uns mehr engagieren: Für eine fairere Weltwirtschaft. Finanzsystem!? Unterstützung von kulturellem Austausch und Dialog. Bildungs- und Informationstransfer, sowohl um zur Selbsthilfe zu befähigen als auch um den Horizont (beidseitig) zu erweitern. Das umzusetzen, statt selbst Krisen zu schaffen, wäre ehrliches Engagement

Pilepale
Wir müssen...

Jeder der glaubt das Deutschland mit der Neu-Ausrichtung nur Sanitäter und die Logistik stellen wird, sei gesagt das nur einer dieser Soldaten im Ausland getöten werden muss und man sofort eine "wir müssen unsere Soldaten besser schützen" Debatte haben wird. Daraus folgt mehr Truppen. Wenn die Kasernen angegriffen werden wird es heißen "wir brauchen Eingreif-Truppen um die Umgebung zu schützen". Wer die Umgebung dann schützt und ständig patroulien fahren muss da immer mehr Soldaten sterben, wird irgendwann sagen wir müssen jeden einezelnen Pass sichern damit keine Terroristen in unsere "Green Zone" einsickern...

Solcherlei Debatten kann man sich alle in den USA anschauen. Über 60 Jahre immer die gleiche Eskalationsspierale.

Wir müssen wissen wofür Deutschland Krieg im Ausland führen soll und was es uns kostet dieses Ziel zu erreichen. Brunnen bauen und Menschenrechte nimmt wohl kein Bürger mehr als Arguemnt ernst. Deshalb die Debatte der "Neu-Ausrichtung", die schon seit 1990 besteht

Feidl
@Pilepale

Warum kann Deutschland keinen Impuls aussenden um das Völkerrecht zu stärken und die Nichteinmischung in souveräne Staaten wieder vorantreiben?

Weil die Vergangenheit gezeigt hat, das Nichteinmischung (oder zu späte) Instablilität, Völkermord, Kriege und Terrorismus zur Folge haben können.

Gast
@NMachiavelli_2014

diejenigen, die sich klar gegen eine solche Karriere entscheiden, sind dafür nicht verantwortlich
.
diejenigen, die sich gegen eine Karriere als Berufssoldat entscheiden, haben die Verantwortung, das Leben unserer Soldaten nicht unnötig aufs Spiel zu setzen.
.
Diejenigen, die sich dafür entscheiden, wofür einigen hier der Mut fehlt, haben wenigstens soviel Respekt verdient, dass wir das Leben dieser Menschen nicht wegen irgendwelcher wirtschaftlichen Interessen aufs Spiel setzen.