Aladin El-Mafaalani

Ihre Meinung zu Interview zu Integration: "Deutschland wird langsam erwachsen"

Zurzeit wird in Deutschland heftig über eine angebliche Massenzuwanderung aus Osteuropa diskutiert. Migration präge Europa seit langem, sagt der Forscher Aladin El-Mafaalani im Gespräch mit tagesschau.de. Deutschland werde in Sachen Integration langsam erwachsen.

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121 Kommentare

Kommentare

Gast
Alles gesagt...

Gutes Interview...kann ich alles auch aus eigener persönlicher Erfahrung bestätigen.

Bin seit mehreren Jahren im Ausland und natürlich kann ich meine vorherige Identität nicht vollkommen über Bord werfen.

In einigen Sachen muss (!) ich mich anpassen (was für geschriebene und ungeschriebene Regeln gibt es), aber ich kann nicht mein innerstes einfach aufgeben. Mein eigenes "Ich".

Hier müssen dann die Bewohner meines neuen Wohnlandes tollerant sein und Individuen akzeptieren, die sich legal verhalten, aber ggf. andere Mentalitäten haben. = offene Arme haben !

Da sind die USA und Kanada wohl deutlich weiter als manch europäisches Land.

Und ja: Ich kann jetzt besonders Deutsche noch besser verstehen, die wegen ihres Aussehens oder Namens von manchen nicht ganz als Deutsche akzeptiert werden. Das ist frustrierend. Wichtig ist dann eine gute familiäre / Freundesbasis.

Die anderen Deppen sollte man einfach ignorieren. Ihr seid in D geboren und Ihr gehört dorthin.Punkt

Gast
kleine Anmerkung

"Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen dann die Gastarbeiter nach Deutschland."
Das erste Anwerbeabkommen gab es 1955 zwischen Deutschland und Italien, das zweite Anwerbeabkommen folgte erst 1960. Es ist also keineswegs so, dass sofort nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs Arbeiter aus anderen Ländern in Deutschland ankamen um beim Aufbau der Wirtschaft zu helfen. Die war schon wieder aufgebaut.

ich-weiß-von-nix
Interessant,

warum befragt die Tagesschau einen Forscher mit Namen Aladin... ;-)
.
Wie an anderer Stelle erwähnt, muss im Rahmen der "Integration" offen diskutiert werden, ob ein "guter" Immigrant der hochgebildete, studierte, gesuchte Facharbeiter / Ingenieur ist, der fließend "deutsch" spricht
.
und wie man mit "schlechten" (wobei ich diese Klassifizierung nicht mag) Immigranten umgeht, die ein geringeres Bildungsniveau haben, kein "Deutsch" sprechen und hierhin kommen, weil es ihnen selbst mit H4 besser gehen würde, als in ihrem Land.
.
Bzgl. "biodeutsch": Das glaube ich nicht. Es ist nach meinen Erfahrungen (nicht allgemein gültig) einfacher, Kontakt und Beziehung zu asiatischen Immigranten zu schließen, als zu Türken bzw. islamischen Immigranten - diese sind (leider) zu sehr "innerkulturell" und Beziehungen kaum möglich bis sehr schwierig. Hier würde ich mir als Biodeutscher und Nicht-Normalo gerne etwas mehr Offenheit wünschen.

ProFamily
@Koelle_am_Rhing

Sie schreiben:
Hier müssen dann die Bewohner meines neuen Wohnlandes tollerant sein und Individuen akzeptieren, die sich legal verhalten, aber ggf. andere Mentalitäten haben.
|
Das würde ich nicht unbedingt unterschreiben!
Ich habe einige Zeit an einem Gymnasium gearbeitet, wo auch mehrere türkische Schüler waren. Sprachlich waren die gut integriert (klar, sonst wären sie nicht am Gymnasium gelandet). Die Bildung war auch nicht unbedingt das Problem, ein Türke war sogar einer der besten der Klasse.
|
Aber die Mentalität. Ein großer Teil türkischen Schüler (zum Glück nicht die Mehrheit) haben ein Verhalten an den Tag gelegt, das gar nicht ging. Machomässig ohne Ende, respektlos Mitschülern und zum Teil auch Lehrern (vor allem Lehrerinnen) gegenüber ...
|
Also ich finde schon, daß Migranten sich da den Gegebenheiten ihres neuen Heimatlandes anpassen müssen!

Sinus
Offensichtlich

sind es die sog. Medien, die mal wieder viel Getöse um ein Thema machen dessen Lösung man in Berlin schon finden wird. Bayern hat ja schon einen konkreten Lösungsvorschlag gemacht und der ist doch einfach gut

Michael.Kempe
Der Einwanderungsforscher .....

....Aladin El Mafaalani.

Vielleicht könnte doch mal ein runder Tisch zu Fragen der Einwanderung einberufen werden.

Ich denke da an die Einwanderungsexperten Kenan Kolat, Romani Rose, Aladin El Mafaalani und Mohamed Youssef Ferchichi.

Moderieren könnte Patrick Gensing.

Gast
Deutschland wird erwachsen?

Ein sehr einseitiges und schön-gefärbtes Interview. Was hat Deutschland davon ein Multi-Kulti-Staat zu werden? Warum sollen wir unsere Identität über Bord werfen nur damit Zuwanderer sich hier wohl fühlen. Wer in ein anders Land einwandert muss damit rechnen, dass er auch Teile seiner bisherigen Kultur aufgeben muss. Ansonsten kommt es zu Parallel-Gesellschaften wie wir sie in einigen Großstädten schon haben. Wohin Multi-Kulti führt sollte uns die UDSSR, KUK Österreich oder Osmanisches Reich ein Beispiel sein. Es hat nie funktioniert und es wird nicht funktionieren unterschiedliche Kulturen zu vermischen oder parallel laufen zu lassen. Und so zu tun als ob das alles problemlos vonstatten geht, ist blauäugig und unverantwortlich. Kulturenvielfalt ja, aber nicht um jeden Preis.

Gast

kurz gefasst, halte ich die "Zuwanderungsproblematik" bloß für eine Wirkung weltweiter Inkompetenz in Sachen "Gesellschaftsordnung". Diese Inkompetenz kam im Kommunismus ebenso vor , wie im Kapitalismus diese Inkompetenz auf die Spitze getrieben wird, durch die massloßen Eingriffe in die Lebensverhältnisse.

Weltweit gibt es kein Land, dass es schafft, eine Grundversorgung für die Bevölkerung aufzustellen, ohne dasss dies an Wirtschaft oder BIP gebunden wäre. Das ist natürlich eine Folge des Kapitalismus auch wenn einige das nicht einsehen wollen. Und es tut mir leid, die Welt kann man verschieden einrichten und man stört sich nun an den Symptomen einer falschen Einrichtung. Wir wollen die "Gäste" ja auch nur, weil sie uns stützen sollen (durch ihre ausgebeutete Arbeitskraft; Ausländer sind gerne gesehen als Billiglöhner, haben ja noch weniger Lobby als die deutschen "Sozialfälle")

Gast
Man müßte diesen Artikel

Als Flugblatt Verteilen

Danke, deshalb 5 Sterne.

simor77
Was ich mir wünsche

Es ist doch eigentlich völlig egal, ob wir nun Einwanderungsland oder Auswanderungsland sind. Hauptsache die Menschen die hier leben finden ein Umfeld vor, in dem eine zufriedenstellende Lebensführung möglich ist. Wenn dieser umstand weites möglich umgesetzt wäre, dann wäre es völlig egal woher man stammt, dann wäre vor allem wichtig wohin man gemeinsam geht!
Ich glaube fest daran, dass sich letztlich alle Menschen das gleiche wünschen, nämlich einfach ihr Leben leben zu dürfen ohne außerordentliche Einschränkungen hinnehmen zu müssen. Und dabei ist primär nicht wichtig, wie mich andere Menschen glücklich machen, sondern das was ich tun kann andere glücklich zu machen...

Gast
@ProFamily ... ein bisschen bezeichnend

Sie schreiben:
"Gymnasium gearbeitet, wo auch mehrere türkische Schüler waren" ... " ein Türke war sogar einer der besten der Klasse."

Also erst einmal: Ich vermute aus Erfahrung: Das waren Deutsche (!), deren Eltern oder Grosseltern aus der Türkei eingewandert sind. Kein US Amerikaner würde diese Secondos als NICHT-US Amerikaner betrachten. Da fängts doch schon an.

Sie schreiben weiter:
"Machomässig ohne Ende, respektlos Mitschülern und zum Teil auch Lehrern (vor allem Lehrerinnen) gegenüber"

Also, respektlose Schüler kenne ich auch in anderen Zusammenhängen. Ich denke, ein gutes Verhältnis zu den Schülern und ein paar gute Gespräche würden solches Verhalten abstellen.

Wie ich bereits schrieb:
- Einwanderer müssen sich an geschriebene und manch ungeschriebene Gesetze anpassen (das gilt aber auch für die bereits vorhandenen Einwohner woher auch immer).
- Eine von-vorneherein indirekte Ablehung aufgrund der Herkunft ist absolut unmenschlich und kontraproduktiv

Gast
@chucky

Sie schreiben:
"Warum sollen wir unsere Identität über Bord werfen nur damit Zuwanderer sich hier wohl fühlen. Wer in ein anders Land einwandert muss damit rechnen, dass er auch Teile seiner bisherigen Kultur aufgeben muss. "

1) Niemand hat gesagt, dass Sie Ihre Identität aufgeben sollen. Die Identität und Klammer der USA ist bspw. die Verfassung, die Freiheit der Bürger und das Streben nach Glück und Wohlstand unabhängig woher die Bürger vorher kamen !!

Sie können doch so sein wie Sie wollen. Das gilt aber auch für Zuwanderer, die sich an alle Regeln halten und auch noch Deutsch sprechen. Und natürlich für HIER GEBORENE !

2) Sie waren noch nie lange im Ausland, oder ? Sie verlangen etwas (eigene Kultur aufgeben), was kein Deutscher im Ausland macht. Sie würden es auch nicht.

Bei einigen in D fehlt es einfach an Empathie und Pragmatismus.

Deswegen wandern auch die meisten qualifizierten Europas haupts. in die Schweiz aus und nicht nach D.

tagesschlau2012
Erfolge in Deutschland bei der Integration

"Die Probleme werden hier überbetont, dabei könnte man auf die Erfolge in Deutschland bei der Integration verweisen, denn die Gesellschaft funktioniert recht gut, wenn man sie mit Konflikten in England, Frankreich oder auch Schweden vergleicht. Viele möchten offenbar nicht hören, dass es vom Trend her mit der Integration in Deutschland deutlich voran geht."
#
#
Was denn nun, im ganzen Bericht wird über das mangelnde anpassen der deutsch stämmigen gesprochen, und zum schluss funktioniert die Gesellschaft besser als in anderen europäischen Länder.

Gast
Propagandistischer, verfehlter Kommentar m. Meinung nach.

Allein schon dieses Zitat zeigt die „Objektivität“ der Meinung des Kommentators;
„Die Zuwanderer sollen ganz viel mitbringen, aber sich dann vollständig anpassen. Es ist eine Illusion, dass Deutschland damit auf dem Weltmarkt attraktiv wäre.“
Er übersieht gezielt oder unachtsam dabei völlig, dass die Zuwanderer nicht nur viel bringen, sondern allein durch die entsprechende Lebensqualität und soziale Sicherheit hier viel bekommen. Wie ich finde geht es den Kritikern der Migration im normalen Bereich (wie dem Herrn Sarrazin) auch nicht um Gastarbeiter die für ein paar Jahre nach Deutschland zum arbeiten gekommen sind, danach aber wieder ausreisen, sondern um Menschen die in Deutschland für immer leben, aber das lokale Umfeld aus irgendeinem Grund doch so, wie in der verlassenen Heimat haben wollen.
Was soll daran nun verwerflich sein, von diesen Menschen Anpassung zu fordern?

davegreen777
Pro Sarrazin!

"wachsende Orientierungslosigkeit als Grund für den Erfolg solcher Bücher" wie bitte?!
Wahrscheinlich hat der gute Herr Aladin das Buch "Deutschland schafft sich ab" noch nicht einmal gelesen. Die Thesen, die Sarrazin aufstellt sind gut begründet! Lest euch bitte das Buch durch! Meine Meinung: Deutschland schafft sich ab!!!

raised voice
Jeder 5. hat einen Migrationshintergund

Jetzt kommen wieder die rechten Stammtischproleten die ohnmächtig werden wenn sie schon hören dass Deutschland ein Einwanderungsland ist....

Gast
Sehr schönes Interview!

Ich werde es ausdrucken und an meine Pinnwand hängen. Ich finde, dass hier keine Schönmalerei betrieben wird. D ist ein Einwanderungsland, schon seit jeher, will das aber nicht akzeptieren.

Als in D geborener und aufgewachsener, mittlerweile amtlich anerkannter deutscher Akademiker, kann ich die Beobachtungen von El-Mafalaani unterschreiben.

Auch wenn ich persönlich und äußerlich keinen Unterschied zu einem "Biodeutschen" des Bildungsbürgertums aufweise, im Gegenteil -blond, blauäugig, athletisch, sprachlich sogar mit üblem Dialekt versehen-, so habe ich mich schon an autogenerierte Fragen gewöhnt, wie (a) Woher kommt der Name? (b) Warum isst Du kein Schweinefleisch? (c) Trinkst net a ma Bier oda was? (d) Ahh kein Sekt oda Wein oder sowas? (e) Beten tust Du dann auch 5 mal am Tag oda was?

Solange ich diese Fragen nicht derart beantworte, so dass sie ins klischeebehaftete Schema "Anpassung" passen, bin ich immer "der Andere": (a) Mehmet -> Michael, (b-d) Doch, lecker, (e) Niemals.

Gast
Integration eine Bringschuld

Die Aussagen von Herrn El-Mafaalani haben genau diesen Blickwinkel, wie er bei einer bestimmten Einwanderergruppe beständig vorherrscht. Tenor: Die Gesellschaft muss sich verändern, nicht die Einwanderer.
.
Ein Großteil der deutschen Gesellschaft geht schon seit Jahren sehr "erwachsen" mit Einwanderern um, und dasselbe gilt umgekehrt für einen Großteil der Einwanderer. "Kindisch" hingegen verhält sich eine bestimmte Gruppe von Einwanderern, besonders ausgeprägt bei bestimmten Herkunftsländern. Diese prägen häufig ein negatives Bild, während andere Herkunftsländer überhaupt keine Probleme (Kriminalität, Sozialleistungen, Identität etc.) machen.
.
Was die Identität angeht: Es ist nicht die deutsche Gesellschaft, die andere zwangsläufig ausgrenzt. Aber wenn eine Herkunftsgruppe, genannt wurde die türkische, so auf Gedeih und Verderb am Ultranationalismus des Landes ihrer Großeltern festhält, wie soll die deutsche Gesellschaft auf diese Abgrenzung sonst reagieren?

Gast
@. Käptn LeChuck

"Die war schon wieder aufgebaut."

Wirtschaft muß sich ständig erneuern
und weiter entwickeln.
Auch hierzu forderten die deutschen
Arbeitgeber durch ihre Lobbyisten von
der Politik sie mit ausländischen Ar-
nehmern zu versorgen.
Man wollte sinerzeit damit auch den
Einfluß der deutschen Gewerkschaf-
ten untergraben; denn welcher aus-
ländische AN kannte schon seine
Rechte in Deutschland.
Ferner konnten auf diesem Wege
auch die Löhne der deutschen AN
gedrückt werden.

Der Wohlstand Deutschlands wurde
sehr wohl auch mit Hilfe seiner aus-
ländischen AN geschaffen.

Und daran hat sich auch bis heute
nichts geändert.

Bedauerlicherweise hat das die
Mehrheit der deutschen Garten-
zwerge noch nicht erkannt.

Auch, weil das konservative nationa-
le Denken noch nicht aus ihren
Hirnen verschwunden ist.

Gast
Eine gewisse Differenzierung

hätte ich begrüßt. Wir haben in Deutschland viele Menschen/Deutsche mit Migrationshintergrung.
Dazu gehören Asiaten aus allen möglichen asiatischen Ländern mit allen möglichen toleranten Glaubensrichtungen. Dann kommen dazu Portugiesen, Spanier und diverse Osteuropäer mit vorwiegend katholischen Glauben, bei den Osteuropäern mit teilweise islamischen Glauben.
All denen ist aber eines gemeinsam. Sie haben nicht ihre Integrität aufgeben müssen. Sie haben ihre Clubs, sie haben ihre ganz spezifischen Feiern, sie haben z.T. sogar ihre eigenen privaten Schulen, um ihre Sprache, ihre Schreibschrift oder ihre Kultur aufrecht zu halten. Und jetzt kommt das interessante bei dieser Situation. Sie sind meist gerne gesehen, sie werden oft als Teil unserer Gesellschaft akzeptiert, weil sie keine Ansprüche geltend machen - sie versuchen sich anzupassen. Sie haben keine Staatsoberhäupter, die nach Deutschland kommen, um lautstark Forderungen anzumelden.
Vielleicht sollten sich andere daran orientieren

maulwurf_66
Man hat langsam keinen Bock mehr

Sich diese staatliche Beeinflussung durch die Medien zu ertragen.
Sollen die sich doch integrieren, wenn sie hier herkommen.
Kein Land der Welt macht so ein Gedöns, wegen den paar Einwanderern.
Außer, man hat Angst, daß einem bald die ganze Sache um die Ohren fliegt.
Und das wird sie!

Nico Walter
Eine kleine Zwischenfrage:

Gut ausgebildete und hoch qualifizierte Einwanderer sind uns willkommen, die weniger gebildeten sollen (wenigsten nach Meinung der CSU) bitte bleiben, wo sie sind. Nun kostet Bildung aber Geld, Geld, das ja zunächst einmal die Herkunftsländer bezahlt haben, in diesem Fall wohl Rumänien und Bulgarien. Hat niemand hier das Gefühl, dass mit unserer Einwanderungspolitik eigentlich wir – wenn man so will: als Sozialschmarotzer – diesen Ländern auf der Tasche liegen? Findet niemand, dass sie dafür eine Gegenleistung verdient haben, und sei es, dass wir uns auch um die paar sozial Schwächeren, die her kommen, mit kümmern? Gut, die Länder erhalten auch finanzielle Zuwendungen von der EU. Das Wichtigste aber, was zum Aufbau einer eigenen funktionierende Wirtschaft wichtig wäre: gut ausgebildete Fachkräfte nämlich, das versuchen wir nach Kräften abzugraben. Für mich klingt das nicht nach Entwicklungshilfe (ich möchte einschieben: Herr Minister), eher nach einer modernen Form des Kolonialismus.

wibo
das "Abstammungsproblem"

... stellt sich in der Realtät oft auch anders dar. Der Experte impliziert in dem Artikel, dass Menschen, die hier geboren wurden, z.B. auch die Sprache beherrschen. Meine persönliche Erfahrungswelt sieht da etwas anders aus. Ich wohne in einem Stadteil in Bremen mit hohem Anteil von Menschen mit Migrationshintergund (real: 98% "türkischer Abstammung"). Meine Tochter geht hier zur Schule, Anteil "deutschstämmiger" Schüler ca. 30%. Der überwiegende Teil spricht die deutsche Sprache nur bedingt, das Niveau des Unterrichts leidet notwendigerweise. Die Schüler sind alle in Deutschland geboren. Am Elternsprechtag müssen die Kinder mitkommen, um mindestens für die Mutter zu übersetzen, weil diesenur türkisch spricht (das ist wirklich die deutliche Mehrheit). Die "Abstammung" schlägt hier ind er Praxis direkt auf die Schüler durch, sie sind in der Schule chancenlos, weil sie den Unterricht nur insoweit verfolgen können, wie sie ihn verstehen. Hier muss etwas getan werden, später ist zu spät.

Hugomauser
@Käptn LeChuck

"Es ist also keineswegs so, dass sofort nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs Arbeiter aus anderen Ländern in Deutschland ankamen um beim Aufbau der Wirtschaft zu helfen. Die war schon wieder aufgebaut. ..."

Das stimmt ja so nicht. Sie können keineswegs davon sprechen, dass die Deutsche Wirtschaft 1955 schon wieder aufgebaut war. Ganze Stadtviertel lagen noch in Schutt und Asche, Ruinen fast in jeder Straße, 6-köpfige Familen in einer kleinen 2-Zimmer Wohnung, teilweise auf einem Dachboden in einem Zimmer, abgeteilt durch Decken. Ganz bescheidene Einkommen, ...

Gast

Integration kann man nicht verordnen, sie muss gelebt werden. Sowohl von uns Deutschen als auch von den Immigranten in der Form, dass wir gegenseitige Toleranz und Respekt zeigen und leben. Jeder sollte seine Berührungsängste überwinden und sich auf den Anderen zubewegen denn letztendlich sind wir doch alle Menschen.

Im Rahmen der Legalität und kulturellen Freizügigkeit muss es für jeden möglich sein sich frei zu entfalten. Für Extremismus jeder Art, Fremdenfeindlichkeit und Hass darf es in unserer Gesellschaft keinen Platz geben.

Kriminelle gibt es in allen Schichten und Kulturen. Sie müssen unabhängig der Nationalität bzw. Herkunft verfolgt und bestraft werden.

nochein@Argument
Deutsche im Sinne des Grundgesetzes

Vielen Dank für dieses sehr aufschlussreiche Interview! Seit langem ist der Begriff "Deutscher" im Nationalstaat-Sinne überholt. Nationen bilden sich aufgrund ethnischer oder religiöser Homogenität. Mittlerweile leben in Frankfurt am Main kaum noch über 50% "Biodeutsche", Tendenz sinkend. Gerade mal 10% der Angehörigen der christlichen Kirchen lassen sich noch Sonntags beim Gottesdienst blicken. Vielleicht ist die Formulierung "Du sollst den Sabbat heiligen" kompliziert, missverständlich... So viel zum Thema "biodeutsch". Etwas moderner mutet der staatsbürgerliche Begriff "Deutscher im Sinne des Grundgesetzes" an, womit wir seit 1949 vertraut sind. Und seit den "Römischen Verträgen" 1958, dem Maastricht- Abkommen, dem Lisabon-Abkommen nebst Staatsziel seit 1992 "Vereinigte Staaten von Europa" (Präambel, Art. 20 I, 23 I, 79 III GG), Europa-Pass sollten wir uns eigentlich schon längst an eine funktionale EU-Staatsbürgerschaft gewöhnt haben, aller "deutsch-nationalen Romantik" zum Trotz.

LilianHarveyFan
Aladin

Also, ganz ehrlich: ein schlechteres Interview habe ich von der -Tagesschau - noch nie gelesen !
Angefangen vom Interviewpartner- unter dem Motto: ich lass mir mal von Aladin die deutsche Welt erklären- bis hin zum Plattitüden -Text, besser bekommt es die Presse in totalitären Staaten auch nicht hin, wenn etwas ist, was nicht sein darf!!!
Dieses theoretische- weit von der Wirklichkeit entfernte- Gelaber, bringt weder den Deutschen noch den in .de lebenden Ausländer weiter. Die Realitäten von fertigen Parallel-Gesellschaften in den deutschen Großstädten soll man anerkennen. Sie wollen es nicht anders - vor allem Türken und Araber- und nicht wir Deutsche müssen uns mehr anstrengen. Komischerweise klappt's zB mit jeglicher Couleur von Asiaten wunderbar- als Kollegen und Nachbarn herrlich-!!
Interessanterweise wird der Islam von dem Herrn als Angst benannt: richtig so: ich und meine Umwelt verträgt solch eine rücksichtslose und frauenfeindliche Religion nicht ! Danke!

Isganor
Hauptproblem

Das Hauptproblem wird hier aber nicht angesprochen.
Auch ich unterstütze Integration und bin stolz in einem so weltoffenen Land zu leben. Dennoch müssen wir zwischen Integrationswilligen und Sozialschnorrern bis hin zu Kriminellen unterscheiden. Und das zum Schutz Ersteren.
Es kann nicht sein, dass ein türkischer Name auf einem Bewerbungsformular ein Grund für eine Nichteinstellung ist, aber vielerorts ist es noch so. Das liegt aber daran, dass auch viele Menschen dieses Kulturkreises in unserer Gesellschaft negativ aufgefallen sind und verallgemeinert wird. Verallgemeinern werden wir Menschen, bis zu unserem Untergang, daher müssen wir gerade hier verstärkt aussondern.
Ich würde bspw. ein Gesetz zur Abschiebung von Bürgern, die weniger als 10 Jahre die deutsche Staatsbürgerschaft innehaben und ein Verbrechen begehen, welches eine Freiheitsstrafe mit sich ziehen würde, befürworten.
Damit würde man einigen Vorurteilen vorgreifen können und die Migranten damit schützen.

Gast

Hier wird Anpassung der Gesellschaft an Einwanderer und ganz viel Toleranz und Geduld gefordert und in anderen Ländern werden "bioägyptische"(?) koptische Christen weggebombt, gefoltert und drangsaliert. Zugegeben, die meisten Menschen haben damit nichts zu tun, aber wäre das immer noch so wenn plötzlich Hunderttausende Deutsche sich in Kairo, Damaskus, Bagdad oder Teheran einquartieren würden?
Hier wird wieder auf ganz hohem Niveau geklagt und "Deutsche" (ich bin selbst "biodeutsch", aber ich weiß nichtmal was das bedeutet, ich kann eigentlich nur lachen!) angeklagt und mit Schuld belegt. Dieser ganze Quatsch mit den Nationalitäten ist einfach nur letztes Jahrtausend. Kann man nicht einfach jeden Menschen für sich bewerten, wenn man schon bewerten muss? Mir ist egal wie jemand aussieht, welche Sprache er spricht oder wo seine Eltern herkommen.

Warmduscher
Bezeichnungen ärgern mich

Es geht nicht um diese Person, sondern die Praxis im Allgemeinen:
.
"Aladin El-Mafaalani ist Bildungs- und Migrationsforscher. Er ist Professor für Politikwissenschaft an der Fachhochschule Münster."
.
In dieser Art stellt Tagesschau.de oft Menschen vor, aber das ist unsinnig. Die Anstellung als Professor sollte zuerst genannt werden, denn die ist eine feststehende Berufsbezeichnung, das hat Substanz. Die selbstgewählte Beschreibung seiner Tätigkeit sollte dem nachgestellt werden. Das müsste so aussehen:
.
"Aladin El-Mafaalani ist Professor für Politikwissenschaft an der Fachhochschule Münster. Seine Forschungsgebiete sind Bildung und Migration."
.
Als staatliche Nachrichtenseite sollte das Hauptziel die Informationsvermittlung sein, nicht die Unterhaltung. Also bitte immer Fakten vor blumigen Umschreibungen und Selbstdarstellung. Danke!

werner dazu
Einwanderungsland

Was in den 60ger und 70 Jahre die Überbevölkerung des Planeten Erde diskutiert wurde, das nahm ähnlichen Raum ein, wie heute das Thema Klimakatastrophe,...

und wo zweiteres ja doch eine umstrittene Hypothese, ist die Bedrohung durch Überbevölkerung
nachweisbar und allerseits erkannt.

So war es doch sensationell, dass es in vielen nordeuropäischen Staaten zu einem Geburtenrückgang kam, vielleicht sogar ein erdengeschichtlich Erstereignis
und wunderbare Neuentdeckung.

Lohn wollte eigentlich doch sein, dass man die nun wenigen Kinder besonders gut behandelt,
ja das ausreichend Arbeit und preiswerter Wohnraum vorhanden ist, während die durch Industrie belastete Natur sich erholt.

wibo
schön gedacht, aber ....

@von Koelle_am_Rhing
[...]"Also, respektlose Schüler kenne ich auch in anderen Zusammenhängen. Ich denke, ein gutes Verhältnis zu den Schülern und ein paar gute Gespräche würden solches Verhalten abstellen." [...]

Als Bewohner eines "Problemstadteils" mit schulpflichtigem Kind sage ich Ihnen dazu ganz klar: Das können Sie komplett vergessen, das geht an der Realität in 99,9% der Fälle vorbei. Alles andere ist hübsche Rethorik vom grünen Tisch. Und wenn sich dies schon am Gymnasium so darstellt, was denken Sie, wie das erst in "bildungsfernen" Schichten (Amtsdeutsch, nicht meine Erfindung) darstellt? Wo dieses "Gehabe" oft als Identitätsmerkmal verstanden wird, weil die Kinder weder mit der einen noch der anderen Kultur wirklich identifizieren können? Letztlich sagt dann doch die Realität, was Sache ist ...

Hugomauser
@chucky

"Warum sollen wir unsere Identität über Bord werfen nur damit Zuwanderer sich hier wohl fühlen."

Es geht ja nicht darum, dass Sie Ihre "Identität über Bord werfen" sollen. Es geht darum, mehr Tolleranz an den Tag zu legen, mehr Offenheit und Unvoreingenommenheit. Und es geht darum, dass sich Gesellschaften ändern. Wir hatten eben immer schon Wanderungsbewegungen in Deutschland. Selbst innerhalb Deutschlands haben die Deutschen verschiedene Mentalitäten. Ein Oberbayer ist eben einfach anders drauf als ein Ostfriese.

In diesem Sinne kann ich nur sagen: "Stillstand ist Rückschritt". Eine stetige Veränderung von Gesellschaften ist ein ganz normaler Vorgang. Heute kann ein Mann auch nicht mehr bestimmen, ob seine Frau arbeitet oder nicht. Man muss auch nicht mehr "gedient" haben um bestimmte Anstellungen zu erhalten, wie noch vor Jahrzehnten: Es ist ein ständiger Wandel, freuen wir uns drauf und gestalten diesen Wandel positiv mit!

Gast
@. ich-weiß-von-nix

"als zu Türken bzw. islamischen
Immigranten"

Für meine Familie und mich ist unser
Verhältnis zu islamischen Freunden
keineswegs komplizierter als katho-
lisch oder jüdisch getauften.
Völlig unabhängig davon, ob sie in
Deutschland oder im Ausland leben.

Ausschlaggebend war und ist stets,
wie offen wir ihnen gegenüber auftreten.

Durch unsere vielschichtigen Be-
ziehungen haben wir auch festge-
stellt, dass es auch in anderen Reli-
gionen erstaunlich viele Nichtprak-
tizierende gibt. Das gilt auch für den
Islam.

In der Nachkriegszeit habe ich oft
erlebt, dass es weitaus schwieriger
war, Beziehungen zu belgischen,
französischen oder auch holländi-
schen Nachbarn aufzubauen, als
Jahre später zu z. B. türkisch
stämmigen.

Gast
Zu viel Theorie?

Was Herr El Mafaalani sagt, hat sicher Hand und Fuß. Aber man fragt sich, ob er die Lebenswirklichkeiten in Deutschland kennt. Das Angebot "Bleib wie Du bist, aber gestalte mit!" ist ja gut gemeint, geht meines Erachtens vollständig an der Realität vorbei. Das mag für hochgebildete Migranten sinnvoll und richtig sein, aber wenn wir über Probleme reden, reden wir meistens über andere Menschen. Und wenn man sich die "Problemviertel" der Großstädte anschaut, dann wollen diese Menschen alles, nur nicht mitgestalten! Wir sollten uns, was die Integration angeht, an Ländern wie Australien und den USA orientieren - wo wir dann wieder bei Seehofers "wer betrügt, der fliegt" sind. Und dass sich ein Einwanderungsland an die Migranten anpassen soll und nicht umgekehrt, halte ich absolut nicht für unseren gesellschaftlichen Konsens, sondern eher für einen Wunschtraum von Grünen und Linken.

susi13
Integration auf dem Arbeitsmarkt

Herr Aladin El Mafaalanidie könnte doch bei den deutschen Unternehmern und deren Verbände mal Aufklärungs-Seminare anbieten. Denn genau diese Arbeitgeberverbände jammern uns nun schon seit Jahren die Ohren voll:
- Fachkräftemangel
- wir brauchen Zuwanderung aus dem Ausland
- es fehlen Arbeitskräfte.
Die im Interview genannten gut ausgebildeten jungen Türken mit Abitur müßten doch mit Kusshand und Kniefall von diesen unseren Unternehmen angestellt werden.

Thunderstorm
So wird das nichts.

Es ist anscheinend das Anliegen der Tagesschau Redaktion uns Bürger zu erziehen und darüber aufzuklären, wie es in Deutschland zu sein hat. Warum kommen eigentlich nicht die Kommunen und Städte zu Wort, die bereits seit Anfang des Jahres um Hilfe gerufen haben? Probleme die es gibt werden als minimal bezeichnet. Dass es einen Arbeiterstrich gibt ist dann die Schuld der Unternehmer die sie einstellen. Obwohl es klar war, dass sie auf dem Arbeitsmarkt gar keine Chance haben. Ich warte immer noch auf eine objektive Berichterstattung mit Daten und Fakten für das Jahr 2013. Die habe ich bis jetzt noch nicht gefunden.

Phonomatic
15 Jahre Kreuzberg

ich hab hier alle Aspekte der Diskussion gesehen, von klein Istanbul, bis gelungene Integration, bis zur Yuppieschwemme und letztendlich der Verdrängung von allem in der Gentrifizierung. Kreuzberg hat sich grundlegend verändert.

Ich finde es schade, dass in der Wrangelstrasse der orientalische Flair vollkommen verschwunden ist, und die Gegend zur Einzugsschneise der neuen "Dauerpartymeile schlesische Strasse" wird.

Die Integrationsdebatte ist von rechts total verzerrt, das läuft eigentlich schon ganz gut hier in Deutschland. Aber: Man sollte mehr auf das hören was die Einwanderer sagen, statt sich dagegen mit immer neuen Forderungen an diese Einwanderer einzumauern - um bloß selber nichts merken zu müssen.

Integration ist zudem als Begriff total entstellt worden, und dient quasi zur Einforderung einer Leistung die der Einwanderer am besten schon zu leisten hat, bevor er hierher kommt. Man wünscht sich quasi, dass hier fertige Deutsche einreisen.

KingMartinOne
@ chucky

"Warum sollen wir unsere Identität über Bord werfen nur damit Zuwanderer sich hier wohl fühlen."
.
Welche Identität/Kultur meinen Sie eigentlich? Was macht den Deutschen zu einem Deutschen? Die Politiker haben mal eine Zeit lang von deutscher Leitkultur gesprochen, nur leider konnte niemand erklären, was das eigentlich sein soll. Erzählen Sie doch mal, was Sie darunter verstehen.

Prof.
@CaesarAvgvstvs

CaesarAvgvstvs da haben Sie meine Zustimmung.

Jedes Land der Welt wirbt um gut ausgebildeten Menschen aus dem Ausland.

Hier in Deutschland haben gut ausgebildete und integrationswillige Menschen aus dem Ausland keine Probleme, die ein deutscher Bürger nicht auch hätte.

Ich finde es vielmehr gefährlich, dass zunehmend mit staatlicher Unterstützung, z.B. über das Arbeitsamt (Bundesagentur für Arbeit) Zeitarbeiter, niedrige angesehene berufliche Tätigkeiten aus dem Ausland eingeführt werden sollen.
Das ist marktverfälschend, alias Lohndumping, siehe beispielsweise aktuell "Erzieherinnen". Die erhalten bei einer Vollanstellung lediglich um die 900-1000€. Kein Wunder das das keiner mehr machen will.

Auch ist es gefährlich Zuwanderung in die Sozialsysteme zulassen zu wollen. Dafür besteht in der Bevölkerung keine Akzeptanz.

Thunderstorm

Ich war schon länger im Ausland und kann dem was "chucky" sagt zustimmen. Wenn ich in die USA auswandere dann übernehme ich die Gebräuche und Sitten die dort üblich sind. Übrigens wandern viele Richtung Schweiz aus, weil sie dort ein steuerlich besseres Umfeld haben und berufliche Leistung besser anerkannt wird als es in Deutschland der Fall ist. Dort sieht man den Hochqualifizierten und bei uns den Besserverdienenden.

Hugomauser
@CaesarAvgvstvs

"Was soll daran nun verwerflich sein, von diesen Menschen Anpassung zu fordern?"

Es kommt darauf an, was Sie unter "Anpassung" verstehen. Anpassen in dem Sinn, dass sich auch zugereiste Ausländer an deutsche Gesetze zu halten haben, ist selbstverständlich.
Anpassung in Sitten, Kleidung, Lebensführung (u.U. in Großfamilie) können wir nicht verlangen. Das sollte jedem selbst überlassen bleiben. Das machen übrigens Deutsche im Ausland nicht anders: Kaum einer wird, nur weil er in Asien lebt, sein Sofa rausschmeißen und nur noch im Kimono rumlaufen. Deutsche in Südamerika verzichten nicht auf ihre Schweinshaxe, sondern stellen sie notfalls selbst her und so fort...

Gast

Liebe Kommentatoren, es geht doch nicht darum, dass alle deutschstämmigen ihre Identität oder Kultur aufgegeben sollen zum Wohle der Einwanderer. Es geht darum, einzusehen, dass andere Kulturen andere Sitten haben und andere Vorstellungen von Leben und der Welt. Wer die Gesetze hier achtet und nach ihnen lebt und sich bemüht, die Sprache zu lernen und etwas die deutsche Kultur kennenzulernen, der hat sich doch schon längst angepasst. Aber der liebe Deutsche muss akzeptieren und willkommen heißen, dass halt einige Weihnachten im Januar oder Neujahr im Februar haben, einen Monat fasten und Kleidung aus Bollywood-Filmen tragen. Offenheit wird mit Anpassung der Deutschen gemeint, genauso wie bei Einwanderern ... Nichts weiter. Eine Symbiose, eine Koexistenz.

tick tack tick tack
@CaesarAvgvstvs

Der von Ihnen zitierte Satz bezog sich auf die gutausgebildeten Leute nach denen weltweit große Nachfrage besteht.
Und da hat der Mann völlig recht:
Man verlangt daß diese viel mitbringen, ihre Heimat verlassen und den Mehrwert ihrer Arbeit hier lassen.(Und Menschen wie Sie erwarten scheint es, daß diese Leute dann bitte nach 20-30 Jahren wieder ihre neue Heimat verlassen sollen, die geborenen Kinder aus ihrer Umgebung gerissen werden.)
Das alles bei mittelmäßigen Gehältern im internationalen Vergleich.
D ist nicht umsonst ein Auswanderungsland für hochqualifizierte Deutsche geworden.
Bildung und Wohlstand gehen immer mit einem Bedürfnis nach einem Mehr an persönlicher Freiheit einher - da rangiert D ganz hinten, unter den "zivilisierten" Ländern.
-
Wenn man einem Kanadier, US-Amerikaner usw versucht zu erklären, was man hier so alles nicht darf, oder nur mit Genehmigung darf und was man so für Pflichten hat, der schüttelt verwundert den Kopf, wenn er neu im Lande ist.

toddybear
Multikulti usw.

Vor den Kreuzzügen lebten die Menschen z.B. Jerusalem friedlich miteinander, welcher Religion man angehörte war eher zweitrangig, man lebte nach dem Prinzip "leben und leben lassen" (Und ja, es gab auch die relig. Eiferer). Das ist nunmehr 800 Jahre her und ich habe den Eindruck als dass es eher Rückschritte, als Fortschritte gab. Mag vllt. an der Etablierung von Nationalstaaten und auch dem Missbrauch von wissenschaftlichen Erkenntnissen liegen, daß Multikulti nicht so recht funzt, immerhin bot das die Möglichkeit zwischen "uns" & "denen da" mit Pseudoargumenten ab(aus)zugrenzen.
Eigentlich dachte ich, dass dieser "Schovinismus" einem aufgeklärten Menschen des 21. Jahrhunderts fremd wäre, aber da hab ich mich wohl gründlich getäuscht, aber die Hoffnung stirbt zuletzt!

Gast
@. ProFamily

"Ich habe einige Zeit an einem Gymnasium gearbeitet, wo auch mehrere türkische Schüler waren. "

Ich hoffe doch, dass jenes Gymnasium
nicht den Namen "Sarazzin" trug.

Jedenfalls erwarte ich eigentlich von
einem Pädagogen, dass er schon den
Unterschied zwischen einem türki-
schen Staatsbürger und einem
deutschen - mit türkischem Migrati-
onshintergrund kennt.

Wenn man sich pädagogisch so ver-
hält, darf man sich kaum über das
Echo wundern.

Thomas Wohlzufrieden
Erwachsen, oder unbegrenztes Wachstum?

Zitat: "Deutschland wird in Sachen Immigration langsam erwachsen." Zitat Ende. Ja, und spätestens dann kommt das böse erwachen...

Gast
Jede Gesellschaft braucht Fremdkultur

um zu wachsen in seiner Erfahrung und Toleranz. Mit jeder Generation und jeder Kultur.

Und beim letzteren liegt das Problem.

Die nach Deutschland geholten Gastarbeiter der 50 und 60er jahre kamen aus immer wieder denselben Ländern, nämlich aus denen die Billigarbeiter generierten und der Gewinnmaximierung der Industriellenfamilien diente.

Über die Problematik der Integration musste sich danach das Volk kümmern, den Vorteil strich sich die Hochfinanz ein.

Gast
Sinus

"Offensichtlich
sind es die sog. Medien, ..."

Ich denke, dass es sich hier kei-
neswegs um Mediengetöse handelt,
sondern um ein gesellschaftliches
Problem, das sicher wichtiger ist, als
ob Schumacher oder Merkel einen
Unfall hatten oder nicht.

Außerdem ist mir bislang kein konkre-
ter bayerischer Lösungsvorschlag
bekannt.

Gast
jeder gegen jeden @ 12:14 von europeo

"Bedauerlicherweise hat das die
Mehrheit der deutschen Garten-
zwerge noch nicht erkannt."
.
korrekt. der antirassistische toleranzreflex wird instrumentalisiert. letztlich geht es um lohndrückendes frischfleisch fürs amazonlager etc. arme menschen konkurrieren mit noch ärmeren menschen. kämpfen um eine existenzgrundlage.

Der Lenz
@ remiehlad um 12:16

ach so
das problem mit den menschen aus bulgarien und rumänien sind deren staatsoberhäupter die hierher kommen um lautstark forderungen anzumelden...
warum nur wurde das bisher verschwiegen.

fathaland slim
11:59, CaesarAvgvstvs

"Propagandistischer, verfehlter Kommentar m. Meinung nach."

Es handelt sich hier nicht um einen Kommentar, sondern um ein Interview.

"Was soll daran nun verwerflich sein, von diesen Menschen Anpassung zu fordern?"

Anpassung an was? Ich lese Ihre Kommentare schon seit geraumer Zeit, und wir beiden liegen kulturell offensichtlich Welten auseinander. Es würde mir aber nicht im Traume einfallen, von Ihnen Anpassung an meine Vorstellung zu fordern.

Das wäre nämlich eine autoritäre Anmaßung.

Ich erwarte von anderen Menschen nicht, daß sie sich anpassen, sondern daß sie sich benehmen.

Anpassung zu fordern hat mit Herrschaft zu tun.

maulwurf_66
@12:28 von nochein@Argument

Wer hat das entschieden?
Sie?
Das Volk in einem Volksentscheid?

Oder Politiker, die mal so eben am Volk vorbei entschieden haben, so wie die unseelige Euroeinführung?

Ich gehöre vielleicht zu einer Minderheit, die das nicht akzeptiert und fordere für mich und alle Gleichgesinnten, Minderheitenschutz.

elaneu
Lesekompetenz

Leider geben einige Kommentare Zeugnis darüber ab, dass es bei einigen Kommentatoren anscheinend an Lesekompetenz bzw. Textverständnis mangelt, stattdessen mit Polemik und/oder Vorurteilen reagiert wird.
Einige Fakten die ich dem Interviewtext entnehme und die meine Beobachtung untermauern sind, dass Herr El-Mafalaani NICHT (!) gesagt hat, dass (1.) Zuwanderer sich nicht anpassen müssten (er hat lediglich gesagt, dass es unzumutbar sei, dass sie ihre Identität vollständig aufgeben) und (2.), dass sagen wir mal "Abstammungs"-Deutsche sich komplett den Zuwanderern anzupassen hätten.

Darüberhinaus möchte ich noch darauf hinweisen, dass respektloses und machomäßiges Verhalten türkischstämmiger Schüler nichts mit der türkischen Mentalität zu tun hat ! Im Gegenteil, wie ein Beispiel zeigt; in der Türkei werden an Schulen solche Verhaltensweisen nicht toleriert und Disziplin und Respekt selbstverständlich erwartet !

Adebar
Einwanderung hat es schon immer gegeben

Deutschland ist als zentraleuropäischer Staat immer schon ein Durch- und Einwanderungsland gewesen. Meine Vorfahren waren aus Frankreich vertriebene Hugenotten, die sich in Deutschland angesiedelt haben. Also Migranten.
.
Zitat Wikipedia:
"Um das Jahr 1685 flohen fast 50.000 Hugenotten nach Deutschland."
.
Soviel zur Einwanderungsgeschichte.
Heute erkennt man Nachkommen der Hugenotten höchstens noch am Namen.

loethar
Integration braucht Zeit

Bei Herrn Sarrazin hat's sogar mit zwei Migrationshintergründen geklappt.

Der Lenz
@ Käptn LeChuck um 11:13

soso
da war alles wiederaufgebaut
das das nochnichtmal in meiner kindheit in den 70ern zutraf ist ja egal
nach dem krieg sind gutausgebildete deutsche erstmal ins nicht-kriegsbetroffene ausland arbeiten gegangen um mit dem dort verdienten geld ihre familie zuhause durchzubringen während dort erstmal stein auf stein gestapelt wurde so das höchstens bauingenieure in ihrem beruf tätig waren - und rechtsanwälte natürlich.

privat23
Optional

"Der Begriff markiert eine kritische Alltagserfahrung der Nicht-Zugehörigkeit."

Alltagserfahrung, aha, wenn positv besetzt, zu nutzen, wenn negativ besetzt... Rechtspopulistisch.

So kanns gehen.

Kigili
Eine Minderheitenquote analog zur Frauenquote ist notwendig

Reines Wunschdenken fernab der gegenwärtigen Realität auf dem Arbeits- und Wohnungsmarkt und allen anderen Ebenen des gesellschaftlichen Lebens ist, es von einer Verbesserung der Situation für Minderheiten zu sprechen. Wer diverse deutsche Unternehmen kennengelernt hat, die hierarchischen Machtstrukturen (Team-Abteilungs- und Bereichsleiterebene) kennt, weiß, dass nicht Leistung sondern Filz, neudeutsch Networking, entscheidend ist. Machtkompetenz in deutschen Unternehmen sieht männlich, weiß und deutsch aus. Wer möchte, dass allein Leistungsprinzip zählt, muss erstmal die bestehenden Strukturen durch Minderheitenquoten aufbrechen. Erst wenn diese Machtstrukturen nicht existieren, kann wirkliches Leistungsdenken eingeführt werden.

Gast
@. chucky

"Warum sollen wir unsere Identität über Bord werfen"

Was verstehen Sie unter "Identität"?

Für mich handelt es sich dabei um
jene Daten, die in meinem Personal-
ausweis stehen.

Und Deutschland an sich ist doch ein
Flickenteppich unterschiedlicher
Kleinstaaten.
Also von Geburt an Multikulti.

Meine Frau spricht fließend englisch
und spanisch. Versteht aber kein
Wort bayerisch badenserisch oder
plattdeutsch.

Ebenso ihre Anmerkung zur Kultur.
Die Abendländler waren doch über
Jahrhunderte die reinsten Kultur-
banausen, während z.B. das Mor-
land förmlichst Kulturblüten her-
vorbrachte.

Unseren vielen ausländischen
Freunden fällt insbesondere an
den meisten Deutschen ihr Hang
zum Brüllen und Schreien und
ihre Großmannssucht nach dem
Motto: Am deutschen Wesen wird
die Welt genesen - auf.

Von Kind auf an habe ich mich
geschämt deutscher Staatsbürger
zu sein.
Seitdem wir es uns leisten können,
leben wir deshalb auch überwie-
gend im gastfreundlichen Ausland.

Gast
Als Vorbild

erscheinen, so war es schon in der Geschichte der Antike, Kelten, Germanen und Römer.

Wenn ein Volk oder sogar Staat mit all seinen Ausstrahlungen wie Kultur, Bildungswesen und Wohlstand für andere Völker zum Vorbild wird, dann haben sich in der Geschichte Germanen zu Kelten (Galliern) oder zu Römern assimilieren wollen!! Viele Kelten, Gallier nahmen die römische Lebensweise, den Staat als Vorbild an.
So verschwanden ja auch viele alte Sprachen, weil Kelten, Gallier und Germanen das Lateinische (römische) als Vorbild annahmen, zumindest steht dies für den Teil unserer Vorfahren, die es freiwillig machten!
Und so dürfen wir uns heute ganz selbstbewußt fragen: warum kommen Menschen aus anderen Staaten zu uns? und warum leben hier bei uns so viele Migranten, die nicht einmal die Landessprache sprechen? auch an sonst an keinem Leben des Landes teilnehmen, nach dem Motto: "gebt uns nur euer Geld....aber dann wollen wir "Eigenständig" bleiben."

Nico Walter
@ Am 08. Januar 2014 um 12:42 von Thunderstorm

„Wenn ich in die USA auswandere dann übernehme ich die Gebräuche und Sitten die dort üblich sind.“

Also in Sheffield (UK) gab es einen Bäcker, der hat Schwarzbrot gebacken, extra für die deutschen Studenten Ebenso einen Fleischer, der Wurst nach dem deutschen Reinheitsgebot im Angebot hatte. Offensichtlich also wollten sich nicht alle deutschen „Auswanderer“ an die dortigen kulinarischen Sitten und Gebräuche anpassen.

Übrigens der Kommentar eines meiner Flat Mates im O-Ton dazu: „Can you imagine, in Germany they have sausages with 100% meat. Isn't that disgusting?“ (deutsch: Kannst Du dir das vorstellen, in Deutschland haben die Würstchen aus 100% Fleisch. Ist das nicht widerlich?) Es sei aber darauf verwiesen das ich die Briten – trotz abweichender Vorlieben – im Allgemeinen als sehr tolerant erlebt habe. Ausländerfeindlichkeit ist mir dort nie begegnet.

fathaland slim
12:38, Phonomatic

Wir sind also quasi Nachbarn. Ich lebe auf der anderen Seite des Landwehrkanals, in Neukölln. Hier ist das gleiche zu beobachten, was Sie beschreiben, aber die Gentrifizierung schreitet nicht so schnell voran wie es die "Investoren" gerne hätten, den es leben zu viele Türken hier, und die lassen sich nicht so leicht verdrängen. Für mich ist das sehr günstig, da ich immer noch eine erträgliche Miete zahle.

Mein Kiez wird in der nichtberliner Presse immer gern als Problemviertel dargestellt. Natürlich gibt es hier die typischen Probleme, die mit Armut und mangelnder Bildung einhergehen, aber auch eine große Warmherzigkeit und Menschlichkeit. Ich weiß, wovon ich rede, denn ich lebe hier seit 20 Jahren.

Ich kann jeder Frau, die mich besucht, ohne Vorbehalte empfehlen, sich zu jeder Tages- und Nachtzeit auf die Straße zu trauen.

Ich kenne Stadtviertel in Deutschland, wo eher wenig Migranten wohnen, wo ich das nicht tun würde.

Gast
@. simor77

"dann wäre es völlig egal woher man stammt, dann wäre vor allem wichtig wohin man gemeinsam geht!"

Eine Einstellung der nichts hinzzufü-
gen ist.

Gast
Ein (Politik-)Wissenschaftler, der sich selbst widerspricht...

ist kein Wissenschaftler sondern Ideologe.

Mit Blick auf Deutschland sagt er: "Das Prinzip der Abstammung ist nicht mehr haltbar: (...) Und daraus entwickelt sich ein Bedürfnis zu fragen, was eigentlich Deutsch sei."

Damit negiert er, daß die (deutsche) Abstammung tragendes Element der Identität sein könne, womit er gleichsam die Anpassung der "biodeutschen" Bevölkerung an diesen geänderten Umstand fordert.

In komplettem Widerspruch heißt es hierzu dann aber mit Blick auf die Zuwanderung und der Forderung, daß sich alle anpassen müssten:

"Diese Vorstellung ist für Hochqualifizierte unattraktiv. Diese Menschen müssten geradezu ein äußerst gestörtes Verhältnis zu ihrer Herkunft haben, wenn sie ihre eigene Identität komplett aufgeben wollen. Attraktiver wäre das Angebot: Bleib wie Du bist, aber gestalte mit!"

Das spricht für sich. Der eine muß seine Identität ablegen, dem anderen ist dies hingegen nicht zuzumuten.

fathaland slim
13:12, maulwurf_66

"Ich gehöre vielleicht zu einer Minderheit, die das nicht akzeptiert und fordere für mich und alle Gleichgesinnten, Minderheitenschutz."

Den haben Sie, was Sie schon daran erkennen können, daß Sie frei ihre Meinung äußern können, ohne Repressalien fürchten zu müssen.

Aber wie Sie schon selbst sagen, Sie gehören einer Minderheit an. Es wäre deswegen vermessen, zu erwarten ,daß Sie und ihre Gesinnungsgenossen bestimmen können, wo es langgeht.

Ich wundere mich deswegen, daß Sie hier immer für Volksentscheide plädieren, um Ihrer Sicht der Dinge Geltung zu verschaffen.

Sie würden sich wundern.

fathaland slim
13:43, Matthias P.

Die von Ihnen gegeneinandergestellten Zitate widersprechen sich überhaupt nicht. Im ersten geht es um die Nationalität, im zweiten um die kulturelle Herkunft.

Zwei verschiedene Sachen, die nichts miteinander zu tun haben.

Oder würden Sie von einem Hamburger in München verlangen, daß er die bayrische Mundart annimmt und CSU wählt?

Gast
@. Adebar

"Deutschland ist als zentraleuropäischer Staat immer schon ein Durch- und Einwanderungsland gewesen."

Erinnert mich an Zuckmeier's "Des
Teufels General" als Harras diese
Mischung so vieler Kulturen in
Deutschland mit ihren positiven Er-
scheinungen geschildert hat.

Auch deshalb reibe ich mich stets an
der in Deutschland so heuchlerisch
gewählten Bezeichnung Immigrant.

Ausschließlich mit dem Ziel, das
Wort Einwanderer zu vermeiden.

91541matthias
@chucky 13:34 Uhr..

..weil wir schon längst ein Multi-Kulti-Staat sind und es schon lange Paralellgesellschaften gibt.

Es gibt keinen Weg mehr zurück..es gibt keine - politisch rechtsaußen betrachtet - Deutschen mehr.

Seit der Völkerwanderung sind wir Siedlungsgebiet für die unterschiedlichsten Völker gewesen..

Einwanderer?Warum nicht,wenn sie sich einbringen..

Gast
@ fathaland slim 14:04

Ich habe es fast ewartet, daß eine derartige Entgegnung kommen würde, aber überzeugend ist diese mitnichten. Denn die Identität eines Menschen lässt sich eben nicht (zeitgeistgemäß) in einen Kultur- und Nationalitätsteil aufspalten, wobei man nur letztern an der Landesgrenze abstreift. (Ganz nebenbei steht dem die Doppelpaßdiskussion diametral entgegen).

Abstammung (im engeren Sinne Nationalität) läßt sich eben nicht von der "kulturellen Herkunft" trennen, sondern hängt unmittelbar zusammen. Denn jede - wie auch immer geartete - Kultur hat stets in der gemeinsamen Abstammung ihren Ursprungs- und Fixpunkt. Ich sage nur Evolution.

Der Vergleich mit dem Hamburger und Münchner ist daher zwar amüsant aber nicht zielführend. Derartige schiefe Vergleiche nehmen allerdings nach meiner Beobachtung zu - in Zeiten der einerseits sozialistischen und andererseits goldenen Internationalen allerdings nicht weiter verwunderlich, sondern durchaus folgerichtig.

fathaland slim
15:14, Matthias P.

"Abstammung (im engeren Sinne Nationalität) läßt sich eben nicht von der "kulturellen Herkunft" trennen, sondern hängt unmittelbar zusammen. Denn jede - wie auch immer geartete - Kultur hat stets in der gemeinsamen Abstammung ihren Ursprungs- und Fixpunkt. Ich sage nur Evolution."

Kultur ist Kultur, und Evolution ist ein biologischer Begriff.

Die Rechte vermischt immer gerne Kultur und Biologie. So entsteht dann Rassismus.

So etwas wie "kulturelle Abstammung" gibt es nicht, denn Kultur ist individuell erlernt.

Gast
Hugomauser 12:44

"Das machen übrigens Deutsche im Ausland nicht anders: Kaum einer wird, nur weil er in Asien lebt, sein Sofa rausschmeißen und nur noch im Kimono rumlaufen. "
Schlechter Vergleich da die meisten Asiaten wohl auch nicht im Kimono rumlaufen.

Gast
@ fathaland slim 15:26

Ich muß Sie korrigieren/ergänzen: Der Evolutionsbegriff beinhaltet nicht nur eine biologischen, sondern auch einen anthropoligischen Aspekt. Während Sie mit Evolution sofort Vererbungslehre assozieren, verbinde ich damit die um ein vielfaches darüberhinausgehenden sozialen und kulturellen Entwicklungen in der Menscheitsgeschichte, worunter z.B. Sitten, Bräuche oder auch die Sprache fällt. Insofern ist Ihr Rassimsuvorwurf voreilig und definitiv falsch. Etwaige Missverständnisse hoffe ich damit ausgeräumt zu haben.

Darüber hinaus sehe ich in Ihrem Beitrag nicht wie Sie den Nexus von Abstammung und Kultur wirklich entkräftet hätten. Bei dem letzten Satz stimme ich übrigens zu: Ja, Kultur wird individuell erlernt. Voraussetzung ist aber auch daß diese von jemanden weitergegeben und vermittelt wird - womit wir notwendigerweise wieder beim gemeinsamen Ursprungspunkt der Abstammung wären.

ProFamily
@europeo

Jedenfalls erwarte ich eigentlich von
einem Pädagogen, dass er schon den
Unterschied zwischen einem türkischen Staatsbürger und einem deutschen - mit türkischem Migrationshintergrund kennt.

Ja, die kenne ich durchaus. Bedenken Sie bitte, dass Kinder ausländischer Eltern in Deutschland erst seit dem Jahr 2000 automatisch die deutsche Staatsbürgerschaft erwerben. Als ich am Gymnasium war, waren diese Kinder noch im Kindergarten ...

ProFamily
@Koelle_am_Rhing

Kleiner Nachtrag zu dem, was ich eben geschrieben habe:
|
Eine von-vorneherein indirekte Ablehung aufgrund der Herkunft ist absolut unmenschlich und kontraproduktiv
|
Ich lehne Einwanderer keineswegs von verneherein ab. Ich habe mehrere muslimische Freunde, die Ihnen das sicher bestätigen werden. Aber ich erwarte halt, dass sie sich hier so benehmen, wie es HIER üblich ist. Aber wenn sie jetzt schreiben, dass Einwanderer sich auch an die ungeschriebenen Gesetze halten müssen, sehen Sie das ja offenbar genauso :)