Zettel an einer Autoscheibe mit Forderung nach Mindestlohn

Ihre Meinung zu Interview: Wie Arbeitgeber den Mindestlohn umgehen könnten

Die Idee eines gesetzlichen Mindestlohns klingt verlockend: Keiner verdient weniger als 8,50 Euro pro Stunde. Doch wäre das tatsächlich so? Nein, sagt DIW-Experte Karl Brenke gegenüber tagesschau.de. Und erklärt, wie Arbeitgeber die Regelung umgehen könnten.

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126 Kommentare

Kommentare

Gast
ich fasse mir an den Kopf...

ich arbeite ca. 70 Stunden pro Woche und bekomme dafür ca. 1.500€ netto...
wenn ich jetzt eine 40-Stunden-Woche zugrunde lege (=168 Stunden/Monat), wäre ich bei ca. 8,93 € netto pro Stunde...
was soll ich da mit 8,50 BRUTTO?
meine Miete (und ich wohne in keinem Ballungszentrum) liegt warm (ohne Betriebskosten/Energienachzahlung) bei ca. 800,-- €, bleiben 700 € für das Leben - mit einem Kind, inkl. Fahrtkosten, Lebensmitteln, Kleidung usw. ...
lol, im Urlaub war ich seit 20 Jahren nicht mehr, besondere Ausgaben wie z.B. die DVD-Recorder oder TV-Geräte, die den tollen statistischen Warenkorb verbilligen, kann ich mir nicht leisten, und ich bin FROH, dass ich Arbeitskleidung gestellt bekomme...
wann endlich wachen die Leute inkl. Politiker mal auf, die keinen Bezug zur Realität haben und glauben, man könnte von 8,50 € pro Stunde leben in diesem Land?
Da fällt mir doch wieder Westerwelle (FDP!) ein, der eine Currywurst für 8,50 € total normal und toll fand...

b_m
Kein Mindestlohn ohne Mindestzinsen.

Der Mindestlohn ist genau das falsche Signal. Ziel muß es sein aus Hilfsarbeitern Facharbeiter oder Spezialisten zu machen. Dann stellt sich die Frage nach Mindestlöhnen gar nicht mehr. Wo bleibt der Ansporn sich noch Beruflich weiter zu qualifizieren, wenn man doch auch von Handlanger Tätigkeiten leben kann. Außerdem treibt das die Inflation in die Höhe. Bei 0,4% Zinsen nach Steuern würde das zur Enteignung von Ersparnissen und Altersvorsorgen führen. Kein Mindestlohn ohne Mindestzinsen.

Gast
Klar gehen Jobs verloren, denn

Manager putzen ihre Büros dann selbst, die Leute gehen nicht mehr zum Friseur sondern nutzen die Heckenschere und Pizza wird auch nicht mehr bestellt sondern selbst gemacht um 50 Cent zu sparen.

So ist der Deutsche. Ehe er 1€ mehr ausgibt macht er lieber alles selbst.

nachgehakt48
Rosa L.

Es gibt kein deutsches Lohndumping, im Gegenteil. Deutschland hat nach wie vor die fünfthöchsten Löhne in Europa und die zweithöchsten Arbeitskosten. Außerdem haben Sie offensichtlich übersehen, dass die CDU-geführten Regierungen bisher bei 14 Branchen Mindestlöhne vereinbart haben (nämlich dort, wo es keine Tarifpartner gibt), darunter die Leiharbeit. Rot-grün hat noch nie irgendeinen Mindestlohn vereinbart.
Abgesehen davon ist es tatsächlich Sache der Tarifpartner, Mindestlöhne zu vereinbaren und zwar branchenabhängig und den regionalen Gegebenheiten angepasst. Diejenigen europäischen Länder, die einen flächendeckenden Mindestlohn haben, haben eine hohe Arbeitslosigkeit – schauen Sie sich doch einfach einmal um.

Gast
@ nachgehakt48

netter Kommentar...

meinem Geschmack nach etwas zu sehr pro-CDU...

mal neutral gefragt: haben Sie vielleicht übersehen, dass (und diese Ihre Aussage habe ich jetzt nicht überprüft, gehe jetzt ins Bett, habe wieder einen 13-Stunden-Tag vor mir) wir hier nicht nur die 5.-höchsten Löhne Europas, sondern auch extremst hohe Lebenshaltungskosten haben?

Susanne Baron
An den geringen Stundenlöhnen,

vor allem im Dienstleistungsgewerbe sind wir doch alle auch mitschuldig.
Jeder rennt dahin, wo es am billigsten ist, wer ist schon bereit, z.B. beim Friseur mehr zu zahlen, nur weil der teuere Friseur seine Angestellten ordentlich entlohnt.
Auf einer Eigentümerversammlung mit 10 Miteigentümern hat man sich letztens maßlos darüber aufgeregt, dass die Putzfirma für einen Hausputz pro Woche (innen und außen) im Monat 100,00 € bekommt, das ginge doch auch billiger.
Mein Bekannter arbeitet in örtlichen Elektromarkt, da gucken sich die Leute die Geräte an, lassen sich alles vorführen und kaufen dann im Internet.
Man sollte beim Mindestlohn nicht immer nur die großen Firmen im Blick haben, sondern auch die vielen kleinen Arbeitgeber, die kaum mehr haben, als ihre Mitarbeiter.

Gast
@nachgehakt48

"[...] Außerdem haben Sie offensichtlich übersehen, dass die CDU-geführten Regierungen bisher bei 14 Branchen Mindestlöhne vereinbart haben [...]"

Ja, zuletzt bei den Steinmetzen. :D

wenigfahrer
Was sollen die dummen Hinweise

mit der Qualifizierung zum Facharbeiter oder höher von einigen.
Im Niedrig-Lohnsektor arbeiten jede Menge Facharbeiter,und das seit vielen Jahren.
Und das Gezerre um die 8,50 ,was alles passieren könnte und wie die umgangen werden können ist einfach nur peinlich.

Menschen müssen von was leben können und nicht nur sich den Rest vom Amt holen müssen.

nachgehakt48
JonasundderWal

Sie haben eine blühende Fantasie. Sie kennen offenbar auch nicht den Unterschied zwischen Tarifautonomie und Sozialhilfe. Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretungen sind die Tarifpartner, die nicht nur den Lohn, sondern auch andere Dinge für die Arbeitnehmer vereinbaren wie z.B. Arbeitszeit, Urlaubszeit, etc. Hier spricht man von Tarifautonomie.

Wenn Sie arbeitslos sind und HartzIV beziehen, beziehen Sie eine freiwillige Leistung des Staates wie Sozialhilfe. Sie sind verpflichtet, eine Gegenleistung zu erbringen, d.h., Sie müssen sich um eine Arbeitsstelle bemühen. Wenn Sie dies nicht tun, kann es zu einer Kürzung von HartzIV kommen, das hat aber überhaupt nichts mit Tarifautonomie zu tun.

Auch Ihre Behauptung, in denjenigen Ländern, in denen ein flächendeckender Mindestlohn bezahlt wird, gäbe es keine negativen Erfahrungen, ist falsch. Das Gegenteil ist der Fall. Sehen Sie sich doch die Arbeitslosenzahlen in Europa an!

goatman
Überall sonst funktioniert das doch auch...

Schaut man nach links und rechts findet man unglaublich viele positive Beispiele für den Mindestlohn. Es scheint als hätten sie ihn alle schon: Die Briten, die Irländer, die Niederländer, die Belgier und die Luxemburger, um jetzt nur ein paar zu nennen. In all diesen Ländern gab es keine negativen Beschäftigungseffekte, im Gegenteil: In Großbritannien hat die Beschäftigung sogar zugenommen, vor allem in den Bereichen, in denen Mindestlöhne gezahlt werden.
Wieso sollte das in Deutschland nicht genauso gut funktionieren? Wenn die Schlupflöcher bekannt sind, kann der Gesetzgeber sie stopfen. Etwas Gutes für den Ost-West-Angleich hätte der flächendeckende Mindestlohn zudem auch noch.

miss_verstaendnis
Was ich nicht verstehe

Wenn es so einfach ist, einen gesetzlichen Mindestlohn zu umgehen, warum wehrt sich die Wirtschaft dann seit Jahren mit Händen und Füßen dagegen?

sgtpeppermm
Unbezahlte Überstunden

Ich habe in einen Betrieb gearbeitet, für den ein gesetzlich festgelegter Mindestlohn gilt. Diesen wollte der Arbeitgeber auch durch unbezahlte Überstunden umgehen. Dann hat eines schönen Tages der Zoll mal vorbei geschaut... und... schwupps... von diesem Tage an wurde jede Minute peinlich genau abgerechnet.

Zum Thema Werkverträge: Wer wirklich outgesourct wird und als Scheinselbständiger arbeitet, sollte sich mal mit seiner Gewerkschaft in Verbindung setzen. Die freuen sich nämlich, weil es ein leichtes Spiel sein wird, wenn sie in so einem Fall eins ihrer Schäfchen in ein geordnetes Lohn-und-Brot-Verhältnis reinpauken können. Und der Arbeitgeber sieht dabei richtig alt aus.

eric.chastel

Man kann das Thema makroökonomisch aus Sicht der Keynesianischen Theorie oder der Neoklassik betrachten. Beide liefern gegensätzliche Ergebnisse.
In der Keynesianischen Theorie wird damit argumentiert, dass eine Erhöhung des Lohns die Nachfrage erhöht und somit mehr Arbeitsplätze geschaffen werden.
Die Neoklassik dagegen sagt, dass ein fest gesetzter Preis den Arbeitsmarkt aus dem Gleichgewicht bringt und ein Angebotsüberschuss vorhanden ist. Also die Arbeitslosigkeit steigt.

Kornblume
@Hugomauser zu "Der Markt sucht"

Welcher Markt denn? Meinen Sie etwa den mit Milliardensummen vom Steuerzahler subventionierten Niedriglohnsektor? Und was reden Sie für Zeug von "Preisen am Weltmarkt". Offensichtlich wissen Sie ja nicht einmal, dass Niedriglöhne in D ein Problem des Binnensektors sind.

Nny

Viel gewonnen wäre schon, wenn der Arbeitszwang in der Hartz-Gesetzgebung abgeschafft würde, da er ohnehin verfassungsmäßig bedenklich ist.
Hebt man dann noch die Sozialhilfe insgesamt an, hätte man damit de facto einen Mindestlohn, der ein gutes Stück über dem Existenzminimum liegt, da natürlich niemand für weniger als den Sozialhilfesatz arbeiten gehen würde.

Kornblume
miss_verstaendnis Was ich nicht verstehe

Was erwarten Sie denn? Dass die Unternehmensverbände bei der Inaussichtstellung eines Mindestlohnes durch die Politik applaudieren?

frosthorn
tja, die drohende Auslagerung von Arbeitsplätzen

erinnert mich manchmal an meine Kindheit. 10 Jungs spielten Fußball. Auf einmal wollte der, dem der Ball gehörte, die Regeln bestimmen. "Sonst gehe ich nach Hause und nehme meinen Ball mit. Dann guckt ihr schön blöd!"
Zwei oder drei mal hat das geklappt. Dann haben wir anderen zusammengelegt und uns einen eigenen Ball gekauft.
Ratet mal, wer dann schön blöd geguckt hat...

Ludek
Nachgehackt@Hohe Lohnkosten etc...

Sie mögen von den Fakten her recht haben aber diese Angelegenheit ist eigentlich viel komplizierter und lässt sich durch eine Tarifautonomie sowie dem Gesetzgeber nicht alleine lösen! Habe selbst 30 Jahre im Management eines Mittelstandsunternehmens gearbeitet!Es gibt seit einiger Zeit Kurzarbeitsregelungen die 2008 sehr stark in Anspruch genommen wurden, auf der anderen Seite haben solche Betriebe 2008/2009 Millionen für Unternehmensberater ausgegeben. Fazit:
Standortverlagerung...weil z.B. Gewerbesteuer günstiger(könnte auch p.Gesetz ger. werden) Ergebnis: Hohe Fluktuation des Personals und Fachkräftemangel weil viele nicht mobil sind in Deutschland! Warum??? Ich denke daß eine vernünftige Regelung nur durch Tarifautonomie mit gesetzlichen Eckdaten
erfolgen kann. Schlechtes Management kann man nicht per Gesetz regeln oder sind Sie da anderer Meinung?
Bin trotz Rentnerdasein wieder häufiger in meiner alten Firma, warum wohl?

GeMe
Interiew heute auf WDR5...

Eine Friseutmeisterin aus Ostdeutschland sprach sich gegen den Mindestlohn aus.

Begründung: Es gäbe in Ostdeutschland viele Friseurbetriebe, die nicht produktiv genug wären, um einen Lohn von mehr als 4-5€/h zu zahlen.

Die Mitarbeiter in diesen Betrieben wären zu langsam und würden pro Stunde zu wenige Kunden bedienen, um einen höheren Lohn zu erwirtschaften also auch zu "verdienen".

Sie geht davon aus, dass bei einem Mindenstlohn von 8,50€/h bis zu 20% der Friseurbetriebe in Ostdeutschland schließen müßten.

Einen Herrenhaarschnitt kostet in Ostdeutschland ca. 6€. Davon sollte ein Friseur min. 4 pro Stunde schaffen.

8,50€/h zzgl. Arbeitgerberanteile = ca. 11,50€/h. Vielleicht muss man bei 8,50€/h die Preise ein bischen erhöhen, aber das müssen dann alle machen.

Es wäre alles kein Problem, wenn der Staat die Menschen nicht zwingen würde für Löhne unter ALGII Niveau zu arbeiten.
Wenn jemand freiwillig solche Jobs annimmt, OK, aber ohne staatliche Zuschüsse.

Timothy Truckle
@kabelbinder um 21:38

"....Der Herr vom DIW sollte sich mal überlegen, was sein Geraunze bedeutet, das ist keine Kommentierung oder Geradestellung sondern eine Anleitung dafür, wie man den Mindestlohn schmal reden und damit mies machen kann...."

Genau - und interessant fand ich auch seine letzlich "wissenschaftlich fundierte" Herleitung für die von ihm genannten 7 € !

Experimentieren wir doch einfach mal so mit den Menschen rum ! Die sind`s doch die letzten Jahre gewohnt !

MKir13
@21:57 von Timothy Truckle

Genau. Die 7 € sind genau so wissenschaftlich fundiert, wie die 8,50 Euro der SPD oder die 10,50 euro der Linken. Letztere haben wohl einfach die besseren Taschenrechner und Glaskugeln. Und was bei der ganzen Diskussion gerne vergessen wird: Die Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland arbeitet nun mal für Stundensätze, die höher sind, als die geplanten 8,50 Euro. Die beginnen sich erst für Mindestlöhne zu interessieren, wenn die Zahl auf dem Papier höher ist, als deren aktueller Stundenlohn.

Gast
@ gismo-97

"Ein gesetzlicher Mindestlohn verzerrt den Markt und wälzt die Versäumnisse des Staats auf die AG ab!"

Ein Einkommen unter Hartz4-Niveau, bei dem die Leute bei Vollzeit aufstocken gehen müssen, verzerrt den Markt! Unternehmen, die Dumpinglöhne zahlen werden gegenüber denjenigen, die anständig bezahlen vom Staat subventioniert. Klarer Fall von Wettbewerbsverzerrung. Und die funktioniert nur, da die Leute dank H4 alles annehmen müssen. Und schon dreht sich das "Unterbietungs-Karussell".

Gast
@ MKir13

"Die 7 € sind genau so wissenschaftlich fundiert, wie die 8,50 Euro der SPD..."

Das ist die Grenze bei der sich die Vollzeitentlohnung knapp über der eines Hartz4-Beziehers befindet. Das ist keine Wissenschaft, sondern schlicht auszurechnen.

"Die beginnen sich erst für Mindestlöhne zu interessieren, wenn die Zahl auf dem Papier höher ist, als deren aktueller Stundenlohn."

Was lässt Sie zu dieser Weisheit gelangen? Mein Lohn liegt darüber, trotzdem interessiere ich mich, diskutiere mit und gönne den Betroffenen einen Lohn über H4-Niveau.

Gast
Mindestlohn und die Wirtschaft geht pleite

Bei solch einer Argumentation, vor allem der Friseur Betrieb in Ostdeutschland, graut es mir. Wer soll dann in die Sozialkassen einzahlen? Wie sollen diese Menschen ihren Lebensunterhalt bezahlen? Was bekommen diese Menschen später an Rente, wenn nichts eingezahlt wird?
Ich bin vom Prinzip her zwar gegen einen Mindestlohn, Tariflohn wäre besser, doch bedeutet dies ein erster Schritt. Das die armen Unternehmen abwandern würden, ist ein billiges und ebenso unwahres Gerücht. An Nokia kann beobachtet werden was geschieht, wenn es nur noch um billige Arbeitskräfte geht. Sie gehen pleite, weil sie keine Gedanken mehr in Innovation und Weiterentwicklung der Produkte stecken. Ich bin der Verfechter von Tarifverträgen, mit starken Gewerkschaften, denn nur durch starke Gewerkschaften ist es möglich, das Unternehmen zum Denken angeregt werden, wie eine Produktion besser, effektiver ablaufen kann. Alle Unternehmen die billig produzieren, kommen zurück, weil billig eben billig ist. Gute Nacht!

Freier Westen
Die 8 Fuffzich kommen eh nicht

Wer sagt, dass ...

... jede Stunde 60 Minuten dauern muss, dass man jeden bürokratischen Unsinn festschreiben muss, dass man nicht einfach mal mehr Vertrauen in den freien Markt setzen sollte?

Calico_Jack_Rackham

also wer behauptet das die Erfassung der Arbeitszeiten als MEHRAUFWAND bezeichnet hat nicht alle Nadeln an der Tanne. Schließlich muss die auch erfasst werden um den Arbeitnehmer richtig zu bezahlen.
Das kann nur einer behaupten der entweder den Staat schon immer bescheißt und Fantasiezahlen bei der Steuerabrechnung an gibt oder eben ein politischer Gegner des Mindestlohnes.

Gast
Viel zu bürokratisch

Der Mindestlohn ist viel zu bürokratisch und wie jede bürokratische Vorschrift von denen da oben wird auch der Mindestlohn von findigen Unternehmern umgangen werden. Wetten?

karwandler
re conny0815

"An Nokia kann beobachtet werden was geschieht, wenn es nur noch um billige Arbeitskräfte geht."

Sie sagen es.
Sollen die Unternehmer, denen der Mindestlohn für die Arbeitnehmer noch zu hoch ist, ihre Krachbude einpacken und in der Ukraine wieder aufstellen.
Nach spätestens 18 Monaten kommen sie angekrochen und betteln um ein billiges Gewerbegrundstück in einer deutschen Gemeinde.

Gast
21:16 von nachgehakt48

netter Versuch...

aber ich habe nicht "die extrems höchsten", sonder EXTREM HOHE geschrieben, Frau Merkel... ;-)

lePecheur
Putin würde sagen: Guter Experte

Was ist das eigentlich für ein Mensch?
Passt dem AG der Stundenlohn nicht, könnte er die Stunde von 60 auf 80 min verlängern.
-Genau, vermutlich kann er die Zeit anhalten!
Puh, ich bin kein Fachmann aber Betrug ist doch kein Vergehen, sondern ein Straftatbestand. Kaum ein AG mit Hirn setzt sich der Gefahr aus, dementsprechend bestraft zu werden.
Obwohl, wenn ich mir die Selbstanzeigen nach Kauf der Steuerdaten-CDs ansehen, kommen mir Zweifel auf.
Im Übrigen, mit Straftaten zu drohen wenn ein Gesetz kommen soll, das einem nicht passt, ist das ein ziemlich mieses Benehmen.
Über den Quatsch mit den bürokratischen Strukturen, die sogar noch geschaffen werden müssen, lasse ich mich gar nicht erst aus.
@Redaktion:
Wenn ein Lobbyist der Industrie und besonders der Besserverdiener hier solch einen Raum einnimmt, wäre es nett morgen einen Lobbyisten der Arbeiterbewegung (gibt es das noch?) zu hören.
Vielen Dank im Voraus, denn Sie haben mich selten auf meiner Suche nach Information enttäuscht.

Gast
@ Rosa L.

"Andere Frage: Warum wird hier Stimmung gegen das elementare Recht menschenwürdiger Arbeitsentlohnung gemacht, indem dieses überflüssigerweise in Frage gestellt wird."

Leichte Antwort: Weil die meisten derjenigen sich nicht selbst in dieser Lage wiederfinden und ihnen jegliche Empathie abgeht.

Gast
@ frustrierter Hartzer

"Der Mindestlohn ist viel zu bürokratisch und wie jede bürokratische Vorschrift von denen da oben wird auch der Mindestlohn von findigen Unternehmern umgangen werden. Wetten?"

Die Gefahr eines Missbrauchs gibt es bei jeder Vorschrift. Aber eine deutliche Lohnuntergrenze macht es betroffenen Arbeitnehmern einfacher festzustellen, ob das Gesetz eingehalten wird. Die jetzige Lösung der "Sittenwidrigkeit" ist von AN schwer nachzurechnen, gerade weil jede Branche ihr eigenes Süppchen kocht.

Kornblume
@frustrierter Hartzer

Wie würden Sie denn einen unbürokratischen Mindestlohn der nicht umgangen werden kann, gestalten?

Gast

Solange die Anschauung besteht, dass Arbeitsplätze wichtiger sind als Mindestlohn , solange diese Anschauung herrscht, muss man den betreffenden Staat von allen guten Geistern verlassen ansehen. Da hilft auch nicht, wenn alle Staaten das so machen!
>
PS
8 . 50 ist kein Lohn, sondern ein Witz-
Wenn man oben nimmt und unten gibt, gewöhnen sich die Leute ebenso daran, wie an Hartz Vier Sklaverei. Nur dass die da oben niemals so geschunden werden, und streichte man ihnen auch die Hälfte ihres Lohnes. Bleibt immer noch selig Sonnenschein.
>
Hier unten ist nie Sonnenschein, aber hundert Euro mehr im Monat können die Welt hier unten verändern.

Kornblume
@lePecheur

Ich empfehle ihnen mal ein paar Tage in einem Arbeitsgericht zu verbringen. Ihnen würden vermutlich die Haare zu Berge stehen, wenn Sie wüßten was Unternehmen sich in diesem Land alles mit ihren Beschäftigten erlauben können.

bouleazero
"wird auch der Mindestlohn umgangen"

Na, wenn alles so einfach zu umgehen wäre, dann brauchten wir erst gar keine Gesetze mehr zu machen. Klar werden sie es versuchen, so wie sie es mit uns sowieso immer tun (Danke fürs Copyright, Hannes!). Dafür sind dann andere da, die aufpassen, dass Gesetze eingehalten werden.

das_mcc

Soviele angebliche Probleme die mit 7Euro verschwunden sind ??

Sieht für mich nach einem Meinungsmache Interview aus mit einem Seriösitätsanstrich pro CDU.

Schon seltsam das der Mindestlohn in einigen EU Ländern teilweise weit über 8,50 Euro liegt überhaupt kein Problem darstellt und gut funktioniert.

Aber in Deutschland bekommen wir das nicht hin ?

Dieses Interview lässt sich gut mit einer Scheibe Salami vergleichen.

Timothy Truckle
Unternehmensinterne Mindestlöhne

Ist zwar ein alter Hut, aber für mich immer noch der Favorit:

Der Mindestlohn in einem Unternehmen errechnet sich neben dem gesetzlich festzuschreibenden Mindestlohn (8,50€ oder 10,50€ oder...?) AUCH aus einem zulässigen Verhältnis zwischen maximalem (z.B. Vorstandsvorsitzender) und minimalem (z.B. Klofrau) Gehalt im Unternehmen !

Beispiel: Faktor ist 50 !

Vorstandsvorsitzender erhält 10 Mio pro Jahr - Ackermann hatte das wohl mal, wollte jetzt nicht googeln !

Klofrau erhält 10 Mio / 50 = 200 T€/a !

Das wäre für mich gerecht !

PS1: Der Faktor kann natürlich auch 100 sein - müsste "wissenschaftlich geklärt" werden !

PS2: Ich freue mich schon auf die Reaktionen, die mir erklären werden, dass der Vorstandsvorsitzende natürlich eine trillionenfache Mehrverantwortung hat als die Klofrau, die ja "nur" dafür zu sorgen hat, dass in der Firma keine Salmonellenverseuchung den Betriebsablauf zum Erliegen bringt !

Gast
Herr Professor Brenke, ...

... ist die Höhe Ihres Gehalts angesichts der Haushaltssituation auch "wissenschaftlich fundiert" oder wird das Institut von Arbeitgeberverbänden bezahlt? Wie auch immer: Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. In der Wissenschaft kommt es immer auf die angewendete Methode an. Wenn man natürlich das neoliberale Sklaven-und Verbrechersystem für in Ordnung hält, kann eine solche Aussage auch "wissenschaftlich" im Sinn eben diesen gewählten Voraussetzungen sein. Wer bei Behörden um ergänzendes ALG II betteln muss, fühlt sich von Ihrer "Wissenschaftlichkeit" verhöhnt. Erforschen sie doch einmal, was diese Büttel und selbsternannten nichtbehinderten Herrenmenschen so wegschleppen, weil sie es lt. Verdi für das Schikanieren der Bürger wert sein sollen (anständige Ausnahmen gibt es) und wie gerecht das gegenüber gegenwärtigen Erwerbsunfähigkeitsrenten ist, die oft mit ergänzender Grundsicherung aufgestockt werden.

Alles andere klingt wissenschaftlich plausibel. > Grundproblem=Kapitalismus.

Rodion Romanowitsch Raskolnikow
Unsozial

Wer 8,50 € pro Stunde bekommt, kostet seinem Arbeitgeber knapp das Doppelte. Es kommen Arbeitgeberbeiträge, Arbeitsplatzgemeinkosten und ein Aufschlag für Risiko und Wagniß dazu. Ferner möchte der Arbeitgeber auch etwas verdienen, wenn er einen Arbeitsplatz schafft. Wer nicht in der Lage ist, dies zu erwirtschaften, weil es ihm an Qualifikation, Ausbildung, Fähigkeit etc. fehlt, wird nicht mehr beschäftigt werden.

Kein Arbeitgeber wird bereit sein, dauerhaft Arbeitnehmer zu beschäftigen, die ihn mehr kosten, als sie erwirtschaften. Also wird er entweder das System umgehen, und die Scheinselbständigen stehen noch schlechter, weil sie nicht einmal mehr sozialversichert sind oder er wird den Arbeitsplatz auf Dauer abbauen. Man kann dies bedauern, anprangern und beklagen, ändern kann man es nicht.

Man kann also gleich ins Gesetz schreiben, daß wer nicht hinreichend effektiv und wirtschaftlich ist, fortan nicht mehr zu beschäftigen ist.

Jaxter82
Mindestlohn brauch keine neuen Behörden

Es ist wichtig, viele Gesetze abzuschaffen, damit der Mindestlohn nicht umgangen werden kann. Jedoch benöigt es keine weitere Behörd. An dieser Stelle müssen die Arbeitnehmer_innen auf ihre Gewerkschaft zugehen, um Verstöße gegen den Mindestlohn anzugehen. Die Gewerkschaft klagt dann die Ansprüche durch, wenn es sein muss. Die Arbeitnehmer_innen müssen verstehen, dass sie die Gewerkschaft im Betrieb sind, wenn sie bessere Arbeitsbedingungen und Löhne haben wollen.

Gast
unter...

11 euro ist da ganze sowieso firlefanz...

denke
8,50 Euro - ein Witz

Nicht für die rot-grün-schwarzen Getreuen, denn mit diesem Stundenlohn wird ein Großteil der sog. "Aufstocker" vom Freßnapf verjagt, d.h. mit 1 - 2 € liegen die Einkommen dann über dem HIV-Satz. Sie können dann nicht mehr aufstocken, nein ihnen werden der gesamte Lebenskostenapparate, wie Miete, Heizung etc., aufgedrückt.

Lohnt sich arbeiten überhaupt noch? Lohnt sich das sparen noch?

Ein Generalstreik ist lange überfällig, aber die Deutschen warten und warten und warten - sie warten sicher auf Mutti !
Aber die wartet doch auch ! Und sie schiebt und schiebt - alle Unannehmlichkeiten auf einen großen Haufen. (Aber eigentlich müßte sie doch den Ablauf von Gärungsprozesse innerhalb dieser Haufen wissen.)

Gast
Werkvertrag: 7€ für je 700 solcher Interviews

Vorschlag: Der Interviewte bekommt für 100 Interviews ein Honorar von 7€ als Werkvertrag.
.
Ich nehme an, - wenn er selbstverständlich seine gesamten sonstigen Einnahmen und seine Immobilien nebst PKW und sonstigem vorher verschenkt hat - würde er sich vernünftigerweise Gedanken machen, wie Beschäftigte zu Ihrem Recht kommen und nicht wie diese wieder ausgequetscht werden können.
.
Für den Interviewer das gleiche Honorar wäre auch nicht schlecht. Dann würde der sich auch um andere Themen kümmern.
.
Außerdem könnte man dem Gesetz auch drastisch Nachschub geben: Das Maximalgehalt eines Unternehmens darf höchstens das 10 fache des Minimaleinkommen betragen. Umgehungstatbestände werden mit Gefängnis nicht unter 10 Jahren bestraft.
.
Dies wäre nebenbei ein echter Anreiz für die sogenannten Leistungsträger unserer Gesellschaft. Die müssten nämlich endlich mal wirklich etwas leisten, um 1 Mio pro Jahr zu verdienen.

Gast
@ Timothy Truckle

"PS2: Ich freue mich schon auf die Reaktionen, die mir erklären werden, dass der Vorstandsvorsitzende natürlich eine trillionenfache Mehrverantwortung hat als die Klofrau, die ja "nur" dafür zu sorgen hat, dass in der Firma keine Salmonellenverseuchung den Betriebsablauf zum Erliegen bringt !"

Stimmt, wenn die Klofrau den Boden putzt, vergisst das Schild aufzustellen, ein Mitarbeiter sich schellt und das Bein bricht, bekommt sie eine Abmahnung. Der Vorstandsvorsitzende hingegen macht Mist, Leute müssen entlassen werden und als Strafe bekommt er eine Gratifikation.

Der Unterschied ist doch wirklich nicht so schwer zu verstehen, oder?

Gast
@ Rodion Romanowi...

"....oder er wird den Arbeitsplatz auf Dauer abbauen."

Pech, dann wird er seine Aufträge selbst erledigen müssen. Oder ein anderes Unternehmen wird den Auftrag bekommen.

Das wird endlich die verdeckten Unternehmenssubventionen beenden.

Gast
diese diskussion um mindestlohn ist quatsch

das ganze wird hier nur aufgebauscht. in anderen laendern wie usa und grossbritannien gibt es seit jahren mindestlohn und die laender boomen immer noch.
es wird hier immer so getan als wenn ein arbeitnehmer dann nachteile hat.
ist aber nicht so, denn der wettbewerb bescheinigt, das alle firmen den lohn zahlen dem zu folge sind keine wettbewerbs nachteile national zu befuerchten.

und ausserdem dann noch mal klar gemacht was 8,50 bedeuted; naemlich nichts anderes als euro 1428 brutto pro monat. wer nun denkt das sei zuviel gehalt fuer einen beschaeftigten der solle sich bitte als kapitalist oder ausbeuter beschimpfen lassen. denn was sind schon 1428 euro brutto?

deutschland ist krank und das ganze system kraenkelt, nur wahrhaben und aendern will das niemand.

und wenn nun noch 80 prozent der gewaehlten die regierung bilden, werden wir sehen wo das ganze hinfuehrt.

armes deutschland, was ist aus dir geworden, ein niedrig lohn land.
arm, aermer, deutschland.

Shantuma
@Rodion Romanowi...

Wie würden sie denn den wirtschaftlichen Wert von Künstlern sehen? Oder Reinigungsfachmänner/frauen? Oder Feuerwehrmännern/frauen?
Es gibt einen Haufen Berufsgruppen, welchen man ganz schlecht einen wirtschaftlichen Nutzen anrechnen kann.

Das alle Experimente in Europa mit dem Mindestlohn keinen Anstieg der Arbeitslosenzahlen zeigen sollte uns eigentlich ein gutes Zeichen sein.
In Groß Britanien sprach man sogar beim Frisörhandwerk davon dass es nun mehr Arbeitsplätze gibt und der Frisörberuf ist eine typischer Beruf aus dem Niedriglohnsektor.

Soll man doch lieber für 3,20€ Blumen verkaufen und nach einem 10-Stundentag sich noch im Jobcenter zutexten lassen und beleidigen lassen ...
Wer arbeiten geht sollte wenigstens mehr als nur Überleben können.

Gast
@ Rodion Romanowi...

"Man kann also gleich ins Gesetz schreiben, daß wer nicht hinreichend effektiv und wirtschaftlich ist, fortan nicht mehr zu beschäftigen ist."

Oder man kann hineinschreiben, dass Unternehmer mit Geschäftsmodellen, die nicht in der Lage sind ihre Kosten + Unternehmerlohn am freien Markt zu generieren nicht länger subventioniert werden und dass die Möglichkeit besteht bei der Konkurrenz selbst für mind. 8,50 Euro angestellt zu arbeiten.

Der freie Markt regelt es.