Neuwagen des Typs Ford-Fiesta und Fusion, die in Köln produziert wurden, werden am 10.09.2009 auf einem Binnenschiff über den Rhein in Düsseldorf (Nordrhein-Westfalen) gefahren.

Ihre Meinung zu EU nimmt deutschen Exportüberschuss unter die Lupe

Schadet Deutschland mit seiner Exportstärke dem Rest Europas? Diesem Verdacht geht die EU-Kommission nun im Zuge eines Prüfverfahrens nach. In Berlin poltert vor allem die Union gegen diesen Schritt: Wer Deutschland schwäche, stärke damit nicht Europa.

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134 Kommentare

Kommentare

Gast
Lächerlicher Populismus der EU

Ärgerlich ist daran nur, daß wir, der deutsche Souverän, auch diesen lauten Quatsch finanzieren.

Grüß Gott
und Glückauf
Friederich Prinz

Nny
Zitat Wolfgang Stützel

Alle Länder wollen mehr exportieren als importieren. Es ist wieder von vornherein klar, daß sie nicht zum Ziel kommen werden. Grundsätzlich theoretisch gibt es hier zwei Möglichkeiten. Entweder betreiben alle Staaten aktive Exportförderung und lassen die Importe frei: In einem Taumel internationaler Austauschlust wird das Gesamtexportvolumen
steigen, ohne daß in summa irgend jemand mehr exportiert als importiert hätte. Oder aber – und das ist das Wahrscheinlichere und leider immer wieder historisch Gegebene: Man wird zur Gewinnung eines aktiven Leistungsbilanzsaldos die Importe zu beschränken suchen. Damit kann auch kein Land mehr seinen Export steigern. Im Gegenteil. Das allgemeine Streben nach einer Differenz zwischen Export und Import wird das Gesamtaustauschvolumen kumulativ zurückgehen lassen. Das Ergebnis ist Kampf um Absatzmärkte, internationaler Konkurrenzneid, Krieg zunächst aller gegen alle und schließlich vielleicht Imperialismus als höchstes Stadium des Kapitalismus.

tirilei
Falscher Ansatz

Am falschen Ende setzt das an. Anstatt deutsche Exporte kuenstlich zu schwaechen muss die Wettbewerbsfaehigkeit anderer gestaerkt werden.

Gast
15:28 von gtsml

Es hört sich ja hier teilweise an, als habe sich das reale Lohnniveau in D um 20% oder 30% reduziert.Das ist ja mitnichten der Fall! Es ist in den letzten Jahren nicht gewachsen.

Da haben sie schon richtige Zahlen geliefert.Bei einer Inflation von 47% zwischen 1990 und 2010 und einem kaum gewachsenen Einkommen,kommt man leicht auf eine Reduzierung von 20-30%.Dazu kommen Werkverträge,Leiharbeit,Zeitarbeit,Niedriglohnsektor,geringfügige Beschäftigungen und 1 Euro Jobs.Dadurch kann es auch mal leicht zu einer Reduzierung um bis zu 95% kommen.Und denken sie an die junge Praktikageneration.Sie verdient praktisch nichts.Hier arbeiten in Schweineschlachtereien Osteuropäer zum Niedriglohn offiziell 8 Stunden täglich,inoffiziell bis zu 12-14 Stunden.Überhaupt gibt es viel zu viele unbezahlte Überstunden in der gesamten Wirtschaft.Wenn man das in den Stundenlohn einberechnet,kann einem schlecht werden.

8.50 Mindestlohn ist das mindeste.Eher zu wenig.Belastet Deutsche im innern und europäische

fischer Jüürgen
Was der Familie hilft, ist dem "Sonnemann" oft nützlich

Stimme @ 15:12 E.Erpel in vielem zu.
Nur die Produktivität insgesamt muß nicht gesenkt, sondern ihr Zeitpfeil in die Zukunft gewichtet werden.

Auch kann man heute D nicht mehr so schlachten wie's von Ihnen "nachgefragt" wurde, denn das internationale Bankennetz - mit abhängigem Handel ist kraft der Gesetze der Marktwirtschaft so dicht, anfällig , störanfällig wie stabil(=> Isolationsmöglichkeit Irans, Syriens, N-Koreas, Cubas und Staatspleiten kleinster Vokswirtschaften), daß der Geldfluss("Melken")-Abbruch nicht zu befürchten ist, vielmehr

in Umkehrung dieser o.a. Erfahrung, diese real existierenden Tatsachen Deutschland's stärkstes Verteidigungs"Gegendrohungs-Potential" sind!

Gleichzeitig optimiert jeder Angriff die D'e Handelsfähigkeit so(das weiß, erfuhr die Welt), dass diese Optimierung, wie D dies bisher im freundschaftlichen Handelsüblichen zeigte, nicht wieder "Zum Krüppel geschlagen" werden kann und wird(=>1 WK weltpolitische Kräfte-Lage ist ne andre).

WIR SIND EU+€ !

Gast
Man muss mal Nachdenken

Die Unternehmen machen den Umsatz/ Profit.
Aber einige sind am importieren, andere kann man nicht am exportieren hindern da deren Markt sehr begrenzt ist. Selbst mit noch so hoher Binnennachfrage würde Evonik pleite gehen, da es ein Spezialchemiewarenhersteller ist.

Und das beste ist, wir als Steuerzahler zahlen dann den Profit der Unternehmen. Aber richtig bemerkt, die Zahlungen wird die EU nicht gegen uns durchsetzen können. Wer soll denn sonst für was aufkommen wenn nicht Deutschland. Großbritannien ? Frankreich ?

Guenter Weber
Exportstärke oder doch Importschwäche

sicher kann man uns nicht vorhalten, dass wir exportstark sind.
Aber an der Importschwäche ist etwas dran. Die Menschen in Deutschland (und ich meine die Löhne und Gehälter) sind definitiv zu niedrig. Es resultiert ein schwaches Konsumverhalten. Damit verbunden eine Importschwäche.

Nichts weiter wird bemängelt. Nämlich das Verhältnis von Export zu Import.
Die Konsequenz ist nämlich nicht den Export zu drosseln sondern den Binnenkonsum nun endlich mal zu erhöhen.
Obwohl ich selbstständig bin (oder vielleicht auch gerade deshalb) befürworte ich entschieden die nächsten Tarifrunden mal härter anzugehen und mehr Lohnsteigerungen einzufordern.

Gast
Aufpassen!

Wir sollten aufpassen, das unsere Absatzmärkte nicht weg brechen. Immerhin liefern wir fast 70% unserer Exporte innerhalb der EU. Falls die Staaten im Süden
immer mehr weg brechen, kommen auch weniger Aufträge bei uns an. Deswegen ist ein ausgeglichener Handel notwendig.
Dass das noch so ist, liegt wahrscheinlich daran, das der Steuerzahler das Geld in den Süden pumpt, damit unsere Firmen dort noch Waren absetzen können. Außerdem sollen mit dem Geld die Finanzmärkte stabilisiert werden. Das wenigste Geld kommt bei den bösen Griechen, Spaniern und Portugiesen an.

Gast
Politiker sollten endlich Farbe bekennen.........

Die Überschüsse sind doch großteils überhaupt noch nicht bezahlt. Die Target2 - Salden in Höhe von ca. 800 Mrd Euro müssten dafür ausgeglichen sein, was leider immer von der Politik unterschlagen wird. Erst wenn dies der Fall sein sollte - was ich nicht für möglich halte - sollte sich die EU erst wieder diesem Thema nähern. Exporte die nicht bezahlt sind sind lediglich fiktiver Überschuss und dies sollte von unseren "Freunden" aus der EU bedacht werden. Dass die Rückzahlung des Überziehungskredites Target2 jemals erfolgt, halte ich nur noch für hypothetisch. Dies wird uns Bürgern bewußt verschwiegen, darf doch das Euro-Projekt nicht scheitern.

blume
Bestrafung 100% richtig

Wenn der Stärkere den Schwächeren immer schwächer macht, muss es einen Ausgleich geben. Sowohl Arbeits als auch Unternehmengerechtigkeit sollten in einer Wirtschaft unter einem Dach existieren. Ansonsten droht, dass verschiedene Haushalte von Kommunen, Regionen und Staaten pleite gehen. Das schadet dann auch der europäischen Gesamtwirtschaft.

Die Frage ist nur: Wie soll zunächst einmal die Strafe aussehen. Deutschland als Staat ist Mittäter für den Haupttäter. Und das sind ja wohl die deutschen Unternehmen. Rein theoretisch darf Deutschland als Staat nur an den antteiligen Steuern von den Einnahmen der Unternehmen bestraft werden. Den Rest müssten die Unternehmen selbst verantworten. Ob das juristisch klappt?

Die EU denkt richtig. Strafe!
Juristisch und gesetzlich sollte sie aber auch nachhaltig einiges grundlegend anders machen.

MrEnigma
Richtig so!

Die Deutsche Politik mit ihrem Spardiktat für andere hat auch zu einer Zerstörung der lokalen Wirtschaft geführt.
Warum gibts denn eine so hohe Jugendarbeitslosigkeit? Sicherlich nicht, weil die Unternehmen in Spanien auf einmal schlechte Produkte produzieren.
Wohl eher, weil Fr. Merkel und die CDU dafür sorgen, dass in anderen Ländern gespart wird, Jobs verloren gehen und damit die Nachfrage sinkt.
.
Deutschland mag ja das Rückrad der europäischen Wirtschaft sein, langfrsitig ist es aber besser, wenn in unseren Nachbarländern wieder Jobs entstehen - diese also selbst etwas produzieren.
.
Ewig wird es nicht gutgehen, wenn ein Land dauerhaft mehr produziert und andere es kaufen. Irgendwann bricht die Nachfrage weg ... und dann?
.
Nebenbei: Auch Deutschland sollte sparen ... was man selbst nicht hinbekommt, sollte man anderen nicht aufzwingen.

Sveni
einfach nur lächerlich

Wir werden bestraft, weil wir fleißiger und ehrlichere Steuerzahler sind als z. B. die Griechen? Es ist unfassbar mit welcher Arroganz die EU auftritt. Wo steht im EU vertrag geschrieben, dass fleißigere Staaten bestraft werden? Der Wettbewerbsvorteil liegt ja nicht im Lohndumping wie in China, sondern an der Innovationskraft Deutschlands.

Sollte die EU ernst machen. Dann sollte Deutschland sofort aus dem Euro raus und mit den Nordstaaten eine gemeinsame Währung gründen à la Nord-euro. Dann sollen doch die Schnorrer vom Mittelmeer zusehen, wo sie bleiben.

Gast

Dann sollen die anderen Länder gefälligst bessere Technik erfinden und bauen. Ein Peugot ist nunmal kein VW oder Ähnliches. Und wenn sich die anderen Länder lieber auf den Binnenmarkt und die angrenzenden EU-Länder fixieren, selber Schuld. Hauptsache schön in Brüssel rumheulen. Seit wann gibt es bei uns die duale Berufsausbildung, die doch in vielen Ländern Europas so hoch angesehen ist? Das BBiG gibt es seit 1969, ist also schon ein alter Schinken. Und bis heute hat, abgesehen von der Schweiz, kein anderes europäisches Land ein vergleichbares System?
Viele wirtschaftliche Probleme der anderen Länder sind über Jahrzehnte hausgemacht. Und wer soll dafür jetzt bezahlen? Die Deutschen. Und an wen geht das Geld? An die EU. Und was ändert sich an der Lage? Nichts. Aber in den nächsten Jahren kann man weiter dicke Dienstwagen fahren und die Pensionen sind auch gesichert. Schade, dass man vom Wirken der EU fast immer nur die schlechten Dinge sieht. Macht kein so gutes öffentliches Bild.

To_LE
Ziemlich Linkspolitisch

was man hier liest kann einem die Schuhe ausziehen. Also nur mal zur Erinnerung, die Löhne legt in diesem Land, leider wohl nur noch bisher, nicht der Staat fest sondern die Tarifpartner.

Dementsprechend kommt raus was raus kommt. Man lamentiert darüber wie schlecht doch alles war in den letzten 10 Jahren und was man nie liest ist, wie hoch die Arbeitslosenquote vor 10 Jahren war, einschl. sämtlicher Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen.

Sozial ist, was Arbeit schafft!

Ganz einfach und nicht die ständige Umverteilung. Und wer garantiert, dass wenn die Leute mehr Lohn haben, sie auch schön ausländische Produkte kaufen, damit der Import nicht sinkt? Das Einkaufskontrollamt, welches dann in jedem Supermarkt ne Kontrollstelle hat? Ein jeder der hier von mehr Binnenkonsum spricht, sollte mal in seinem Umfeld nachsehen, was er eigentlich konsumiert was noch aus Deutschland kommt? Oder geht es darum ich will keinen KIA ich will VW, dann sinken aber die Importe noch weiter......

b_m
Weiß die EU überhaupt noch was sie da tut?

Warum nimmt die EU nicht das Export Defizit/Import Überschüß unter die Lupe.

Deutschland kann nur so viel exportieren, weil die anderen so viel importieren. Wer also nicht will, daß Deutschland so viel exportiert, der muß selbst weniger importiern. Ist doch ganz einfach.

Mal abgesehen davon: Meine Waschmaschine kommt aus Korea, mein Computer aus China, mein Auto aus Czechen, meinen Musikequipment aus USA und Japan, meine Kleidung aus Fern Ost und das Gemüse von überall her, nur nicht aus Deutschland.

Wenn wir Deutschen jetzt auch noch anfangen würden inländische Produkte zu konsumieren, würden die anderen Länder ja noch weniger exportieren können. Also bleibt nur: Die Länder, die sich beschwere, müssen ihre Importquote senken.

Gast
EU nimmt deutschen Exportüberschuss unter die Lupe

Wer glaubt das große Expotüberschüsse für eine positive Tugend sprechen irrt gewaltig! Denn wenn ein so großes Land wie Deutschland sehr hohe Exportüberschüsse hat und zudem noch aktiv Lohndumping betreibt, können die anderen Länder weniger produzieren weil sie auf ihren Waren sitzen bleiben. Hinzu kommt das die Euroländer ihre Währung nicht abwerten können. Deutschlands Verhalten schnürrt sozusagen den Wirtschaftskreislauf ab. Weltweit die höchsten Exportüberschüsse zu haben ist also mindestens genauso verwerflich wie die höchsten Außenhandelsdefizite. Das hat etwas mit Makroökonomie / Volkswirtschaft zu tun, von dem bis auf wenige Ausnahmen Deutschlands Ökonomen jungfräuliche Kenntnisse haben, und sich im Ausland entsprechend Blamieren. Die Öffentliche Meinung verhält sich diesem Thema parallel.

Skywalker
@tirilei

"Am falschen Ende setzt das an. Anstatt deutsche Exporte kuenstlich zu schwaechen muss die Wettbewerbsfaehigkeit anderer gestaerkt werden.
"

Das halte ich schon für frech: Die Wettbewerbsfähigkeit begründet sich u.a. in moderaten Lohnabschlüssen. Sie fordern also, dass nicht die Deutschen mehr verdienen sollen, sondern dass die Nachbarländer niedrigere Löhne zahlen sollen?

Gast

Kapitalismus funktioniert nicht: er scheitert daran, dass wir längst aus der Jagd- und Keulenzeit empor gestiegen sind, nur haben es einige nicht gemerkt.
>
Wenn wir oder ein anderer, ein x-beliebiger Staat, die Sache gut macht, muss er praktisch ein Ungleichgewicht im Ganzen erzeugen.
Wer viel Schwerindustrie hat wie Deutschland, nimmt diese Schwerindustrie anderen weg, weil die würden sich gegen die etablierte Konkurrenz aus Deutschland nicht durchsetzen.
>
Das habe ich in der Schule nicht gelernt. Ich habs begriffen durchs Hinsehen. Ich bete jeden Tag zum Gott des Geldes, er möge Einsicht erzeugen. Eine Kooperationswirtschaft, wo nur das Benötigte und nicht der Überfluss hergestellt wird, wäre eine Überlegung wert.

AK47
Wer zahlt die Strafe?

Eine höchst spannende Frage:
der Staat, der nicht aufgepaßt hat?
der Exporteur, der zuviel exportiert
der Importeur, der zuwenig importiert
der Kunde, der zuwenig Importwar konsumiert?

Inwieweit wirkt sich z.B. der Mindestlohn auf diese Schieflage aus?

Welche Vorteile hatte der dt. Arbeitnehmer bisher vom "Exportweltmeister" sein? 20 Jahre Reallohnstagnation und -senkung!

b_m

Deutschland ist ein Hochlohnland. Und insbesondere in der Exportwirtschaft wird sehr gut bezahlt. Also an zu niedrigen Löhnen kann es nicht liegen.

Der Konsum auf Pump ist doch das Hauptübel. Sonst nichts. Würde man Kredite ausschließlich für Investitionen verwenden, hätten wird as Problem nicht, da Investitionen sich auch wieder auszahlen. Aber Kredite für Konsum sind Teufelswerk. Das Produkt ist schnell verkonsumiert und wenn sich die Menschen in den EU Krisenländern ihren Kunsumwahn nicht selbst beschrenken können, dann ist das doch wohl der Ort des Übels. Niemand muß deutsche Produkte kaufen!

Gast

Ich würde mich keinesfalls bereit erklären diese Strafe zu zahlen, falls sie überhaupt kommt. Dueses Land ist eines der wenigen welches den Euro stützt. Die anderen Länder können davon profitieren und sich ein Vorbild nehmen. Falls in einen weiteren akt politischer Feigheit eine mögliche Strafe gezahlt werden sollte, werde ich automatisch zum "die Partei" wähler

Gast
Schilda

Es ist unglaublich und unfassbar, was den Eurokraten-Fuzzis in Brüssel noch alles einfällt.
Wenn wir dafür Strafe bezahlen sollen, dass wir bessere Produkte haben, wettbewerbsfähiger sind, ohnehin quasi die EU finanzieren, dann kann es nur heißen: raus aus diesem immer seltsamer werdenden Verein. Die EU ist leider dabei, zu einem immer noch bürokratischeren, verquasten Moloch zu werden. Sehr schade!!

b_m
Bitte mal nachdenken

@Am 13. November 2013 um 16:33 von Der Unglaubliche

Zitat "Denn wenn ein so großes Land wie Deutschland sehr hohe Exportüberschüsse hat und zudem noch aktiv Lohndumping betreibt, können die anderen Länder weniger produzieren weil sie auf ihren Waren sitzen bleiben. "

Warum kaufen die Menschen in den anderen Ländern denn nicht ihre eigenen Produkte? Wäre doch ganz einfach.

b_m
@ Skywalker 16:46

Das stimmt, aber warum wird dann ein Lohndumping betrieben? Es wäre doch kein Problem, wenn der zusätzliche Vorteil der relativ etwas schwächeren Währung durch höhere Löhne kompensiert würde. Das wäre dann kein extra Nachteil für die Wirtschaft, erhöht Steuereinnahmen und stärkt zugleich die Binnennachfrage.

Das wäre ein riesen Problem, weil es ungerecht wäre. Es gibt Menschen, die haben ihre Leben lang gespart, damit sie es sich irgendwann einmal gut gehen lassen können oder ein Haus kaufen können. Die Währung abzuwerten, ohne ausreichen hohe Zinsen würde diese Menschen um den Lohn ihrer Arbeit prellen.

Wie auch immer eine Lösung aussieht, sie muß gerecht sein. Und Gerechtigkeit ist nicht, wenn man die Menschen erst arbeiten läßt, und anschließend die Lorbeeren von anderen verfrühstückt werden.

Bernd1
@ 14:36 von ustdigital

Sie schreiben:
"Wenn man keine Ahnung hat sollte man einfach mal ........"
*
Das ist nicht ganz falsch, vielleicht denken Sie mal selbst drüber nach?
*
Und Sie schreiben:
"Beschäftigen Sie sich ein wenig mit ökonomischen Grundlagen.
Es ist eine Sache von einer allmächtigen EU-Bürokratie bestraft zu werden und das zu kritisieren - eine ganz andere ist zu verstehen, das dieser Exportüberschuss auf Dauer ein Schuss ins eigenen Knie ist."
*
Diese ökonomischen Grundlagen, dass Länder ohne eigene Rohstoffe durch aufwertung von importierten Grundprodukten Mehrwert erwirtschaften, die mehr als 30 Jahre lang gut und richtig waren, sollen also jetzt seit ein paar Jahren plötzlich grundfalsch sein?
Mehr als 30 Jahre war das kein Schuss ins Knie sondern wurde weltweit gefeiert!
Nur weil andere Länder nicht so produktiv und innovativ sind wie die deutsche Wirtschaft hat die EU hat nicht nur die Prüfung sondern auch Bestrafung angekündigt.
DAS ist lächerlich, denn die leben von unserer Produktion!

Gast
Aufpassen Das US Finanzministerium

hat als erste den deutschen Exportüberschuss moniert.Nun hat man in Brüssel einen Mitstreiter gefunden.US Behörden wissen ja was die EU denkt,dank NSA.Nun versucht man einen Keil zwischen der übrigen EU und Deutschland zu treiben.

Ein US Poltiker sprach die Wahrheit.Im Zusammenhang mit Handygate sagte er." Man müsse doch wissen wie weit Merkel geht um den Euro und Griechenland zu retten.Scheinbar weiss man wie weit Merkel gehen würde.Wenn es um die deutsche Wirtschaft geht,wird da nichts mehr gerettet.

Insofern muss man alles im Kontext sehen. Aus US sicht geht es immer noch darum den Euro zu schwächen,damit der Dollar Leitwährung bleibt und Griechenland aufgekauft werden kann.Deutschland ist dabei ein Hinderniss.

Saubär
Wenn man so manch

Kommentare hier ließt, möchte man meinen dass a) Unsere Exporte einzig und allein nur auf brutalsten Lohndumping beruhen und nix mit Innovationskraft und Qualität unserer Unternehmen zu tun hat (Leute wir sind NICHT China) b) Unsere Exporte durch militärischen Zwang entstehen (freie Märkte, mit freien Menschen, die sich freiwillig verschulden, um das zu kaufen was sie eigentlich nicht kaufen können) c) und genau wegen b) wir an dem wirtschaftlichen Versagen anderer Schuld sind. Und dabei sparen wir an uns selber, damit wir weiter Wettbewerbsfähig bleiben, wie man sieht hat das wunderbar geklappt. Leider bezahlen wir jetzt für die Selbstbedienungsläden anderer, was (Kommentar meinerseits s.o.) wohl das eigentliche unsoziale ist. Und jetzt erhöhen wir uns doch einfach die Löhne und ernten - verdientermaßen- unsere Früchte. Nur sparen dürfen wir nicht, das gefällt weder der USA noch der EU...hoffentlich kommen die dann nicht mit Panzern, dass wir FIATs und IPhones kaufen ;)

Shantuma
Brüssel hat nicht ganz ...

unrecht. Das Problem ist es wird keine weiteren Deutschlands in der EU geben.
Wird es nicht!
Das werden wir nicht zulassen.
Wenn irgendein anderes europäisches Land seine Wirtschaftlichkeit auf das Niveau von Deutschland bringt, dann werden wir daran arbeiten uns wieder abzusetzen, koste es was es wolle!
Wer meint dies sei absurd hat in den seit der Euro-Einführung nicht aufgepasst.

@Bernd1
Ja Exportüberschuss ist schädlich, wenn es in einem Währungsbinnenmarkt passiert, was 30 Jahre lang mit auf- und abwertbaren Währungen klasse funktioniert hat versagt bei einem Binnenmarkt.
Würde es in Deutschland nicht den Länderfinanzausgleich geben könnte man die Resultate sogar sehen, ohne das Land zu verlassen.
Da sie den Mehrwert ansprechen: Der hat damit nur gering etwas zutun.
Wir erzeugen Mehrwert, aber geben diesen nicht aus. Somit fließt mehr Geld in unser Land, als abfließt, was zu weniger Investitionen führt. Wir sparen bei einem Leitzins von 0,25%, was reiner Irrsinn ist.

BeriosV
Importe und Exporte

So mancher Kommentar, den ich hier lese, erschließt sich nicht.

Mal zur Richtigstellung:

Importe sind makroökonomisch betrachtet sogenannte "Nachfrageabflüße" - nämlich Nachfrage, welche ins Ausland geht.
Exporte sind makroökonomisch betrachtet sogenannte "Nachfragezuflüße" - nämlich Nachfrage, welche aus dem Ausland kommt.

Wenn also die Nachfrage aus dem Ausland hoch ist, dann ist dies ein Garant für Arbeit. Wenn ich hier Arbeit sage, dann ist damit nicht nur die primäre Arbeit in der Maschinen- oder Autoindustrie gemeint, sondern auch die sekundäre Arbeit bei den Dienstleistern für die Industrie.
*primär und sekundär aus der Wirkungssicht der Nachfrage - nicht aus der Qualitätssicht der Arbeit*
Wenn also der Export gedrosselt wird, fallen hier überproportional viele Arbeitsstellen weg. Daher vollkommen undenkbar.
Zum Thema Importe:
Wie soll den Deutschland seinen Import in der EU erhöhen? Sollen wir von Griechenland Oliven für 1.000 Jahr importieren? Blödsinn!!!

Visitor²
Also muss Deutschland mehr streiken !

Wenn Deutschland auch so oft und langlebig streiken würde wie es so in manch anderen Staaten üblich ist, dann wäre das mit dem Exportüberschuss gar kein Thema ! Denn wer streikt kann auch nichts produzieren.

Oder aber wir kaufen jedliche Produkte in China ein und kleben nur noch den Stempel "Made in Germany" auf. Dann würden auch die Exporte sicherlich stark abnehmen und die Importe steigen.
Nur für wie lange wäre dann Deutschland noch in der Lage in den EU-Topf Geld einzuzahlen?
Wir können sicherlich etwas dafür das die Deutsche Qualität in anderen EU-Ländern so beliebt ist. Immerhin war es ja England die Verlangt hat das Deutsche Produkte mit "Made in Germany" gekennzeichnet werden!
Und das nicht`s oder nur wenig Importiert wird, dürfte evtl. an der Qualität oder aber an der fehlenden Garantie der EU-Länder selber liegen. (Wer kauft schon Ware im Ausland wenn er dafür keine Garantie erhält?!)

Gast
So ein Unsinn

Wieviel sollen wir eigentlich noch konsumieren, damit das "Verhältnis" wieder stimmt?

Bei Autos z.B. wäre es doch praktisch unmöglich, dass innerhalb Deutschlands genausoviele verkauft werden, wie in die ganze Welt.

Wir haben eben einige Industriezweige, die bei einem weltweiten Handel quasi automatisch für einen gewaltigen Exportüberschuss sorgen. Und das sollen wir jetzt alle mit der massenhaften Inanspruchnahme von Dienstleistungen auffangen ??? Auch wenn ich daheim einen Goldesel hätte, ich mach gelegentlich auch gern mal was selbst.

Tarantus
In Deutschland werden mit die höchsten Löhne ...

...gezahlt im EU- vergleich.
Was also will man der deutschen Exportindustrie vorwerfen?
Sollen doch die anderen ihre Außenhandelsdefizite abbauen. Daran zu arbeiten wäre wesentlich sinnvoller.

Bernd1
@ 17:37 von sandner

Sie schreiben:
"Im Vergleich zu China, Guatemala, Chile und Tschechien eindeutig ja.
Im Vergleich der Alt-EU Länder, nicht Beitrittländer, sind wir mittlerweile an den Löhnen gemessen Schlusslicht; oder andersherum Schland ist das Billiglohnland der EU!"
*
Mit dieser Aussage liegen Sie allerdings ziemlichweit entfernt von der Realität.
Auch wenn es inzwischen in Deutschland einen Niedriglohnsektor gibt ist es immer noch so dass die deutliche Mehrheit der Arbeitnehmer in Deutschland zu den Top-Verdienern in Europa zählt.
Ich nehme mal an dass Sie die europäische Statistik eurostat nicht unbedingt als "Staatspropaganda" bezeichnen. Warum solten die EU Propagande für Deutschland machen?
Bei eurorostat finden Sie die folgende Statistik über Durchschnisteinkommen der europäischen Länder für den Bereich Industrie und Dienstleistung:
http://url9.de/MNV
Das ist der Bereich der für den Export produzert.
Mit einem Durchschnittslohn bei 43.000 € im Jahr 2011 liegt Deutschland relativ weit vorne.

Bernd1
@ 17:44 von wiesengrund

Sie schreiben:
"Gehe ich recht in der Annahme, dass der wirtschaftspatriotische Wir-Standpunkt die aufmerksame Lektüre des Tagesschau-Artikels unmöglich macht, sodass die Kritik an den niedrigen Lohnabschlüssen in Deutschland als Grund für die niedrige Binnennachfrage hierzulande nicht zur Kenntnis genommen wird und stattdessen die "Staatssubventionen der Franzosen" sprachgewaltig attackiert werden?"
*
Vielleicht ist es Ihnen entgangen dass die Arbeitnehmer in Deutschland seit 2008 bzw. 2010 wieder höhere Lohnsteigerungen mit Reallohnzuwachs haben?
Und zwar als eines der ganz wenigen Länder in der EU!
Hier wird nichts "sprachgewaltig attackiert" sondern relativiert. Das ist ein großer Unterschied.
Es stimmt dass Deutschland zu Beginn des vorigen Jahrzehnts bis 2007 Reallohnverluste hatte und dass in dieser Zeit andere Länder mit dem Euro einen zu großen Schluck aus der Lohnpulle genommen haben.
Das hat diesen Ländern geschadet!
Aber nach wie vor verdienen deutsche Arbeitnehmer mehr!

KAJO
@16:34 von Skywalker

Zitat:"Das halte ich schon für frech: Die Wettbewerbsfähigkeit begründet sich u.a. in moderaten Lohnabschlüssen. Sie fordern also, dass nicht die Deutschen mehr verdienen sollen, sondern dass die Nachbarländer niedrigere Löhne zahlen sollen?

Ja, das ist absolut der richtige Ansatz. Kein Staat kann auf Dauer mehr konsumieren, als von seinen Bürgern erwirtschaftet wird.
Nur egozentrierte Kirchturmpolitiker sehen das anders, weil sie nicht kapieren können, dass D nicht im Wettbewerb mit GR steht (mit welchen Produkten denn wohl?), sondern mit leistungsfähigen Konkurrenten z.B. aus Asien, die weit geringere Lohnkosten haben.
Es würde auch nicht schaden wenn man sich einmal ansehen würde, wie die Ausgangslage für die von Schröder und der SPD initiierte Agenda 2010 seinerzeit war. Damals verhöhnte man D europaweit als "kranken Mann": Zu hohe Löhne, abnehmende Wettbewerbsfähigkeit. Schon vergessen?

wiesengrund
@Bernd1, 17:20 - Sorgfaltspflicht

Gehe ich recht in der Annahme, dass es nicht verkehrt wäre, darüber nachzudenken, dass die niedrigen Lohnabschlüsse in Deutschland der Grund für die niedrige Binnennachfrage in Angies marktkonformer Demokratie sind - was man übrigens dem Tagesschau-Artikel entnehmen kann, wenn man ihn nicht überfliegt, sondern sorgfältig liest.

Gast
Tolle Rezepte von unfähigen Köchen - last Exit Klempner

Billigzins für Schuldner und Unproduktive samt Maastrichtbruch für leistungslose Umschuldungen bei Sozial-Austerität und am liebsten noch Eurobonds für schnelle Kredite zu unserer weiteren Haftung.

Die kommen nicht hoch und wir wollen nicht runter und so läuft man die Transferunion. Ob EZB oder EU - die Südländer haben die tollsten Ideen und die Stimmen Deutschland zur Kasse zu bitten.

Preisverdächtig ist der polnische Klempner, der die Handelsdefizite Süd in Deutschland abbauen soll, indem er sein deutsches Einkommen nach Polen schickt. Am besten arbeit er bei Merkels schwäbischer Hausfrau und Westerwelles Krankenschwester.

Und die Handelsschulden an China steigen auch bei uns. Also klempnern in Peking?

titus
deutsche Unternehmen

VW, Daimler, BMW, Porsche, Siemens, BASF, Bayer, BOSCH, TyssenKrupp, SAP, MAN, Henkel etc......schon verständlich das man da neidisch werden kann. Alle Welt steht auf unsere Produkte, nur den erarbeiteten "Wohlstand" missgönnt man uns...

Gast
@ Bernd1 : Realohnzauberei

Es stimmt dass Deutschland zu Beginn des vorigen Jahrzehnts bis 2007 Reallohnverluste hatte und dass in dieser Zeit andere Länder mit dem Euro einen zu großen Schluck aus der Lohnpulle genommen haben.
Das hat diesen Ländern geschadet!
Aber nach wie vor verdienen deutsche Arbeitnehmer mehr!

Nochmals nach gestern:
1995-2012 erzielten die deutschen Arbeitnehmer mittlere +0,3 Nettoreallohnsteigerung. Vom Bruttolohn gingen auch Sie nicht einkaufen.

Nicht die anderen hatten zuviel, sondern wir zuwenig aus der Lohnpulle namens der Arbeitsproduktivität sprich Stückkosten, die anderen den markt verkürzt und sie in Schulden treiben. Und treten wir auf die Importbremse (was Schuldnerländer ansteht, um das Handelsdefizit zu kürzen) und was deren Absatzmarkt verkürzt und die Schulden verstetigt.

Gast
Bevor sich jetzt wieder alle aufregen...

... die EU hat nicht vorgeschlagen, weniger zu produzieren oder den deutschen Export zu bremsen - nein, sie hat gesagt, wir müssen die Binnennachfrage ankurbeln.
Über eine Senkung von Steuern und Abgaben für Geringverdiener (dann haben die mehr Geld in der Tasche, das sie ausgeben können)
Über eine Sanierung des maroden Straßensystems.
Und über eine Verbilligung der Handwerkerpreise, was dann wiederum der Bauindustrie zugute kommt. Und wer Häusle baut, richtet es dann auch ein...
Grundsätzlich halte ich das auch angesichts unserer sozialen Schieflage für durchaus richtig. Unklar ist mir nur, wie wir das bezahlen sollen?

Gast
17:59 von Bernd1

Wer mit rund 41.000 Euro zu den Durchschnittsverdienern zählt, hat jeden Monat etwa 2.000,- Euro netto in der Tasche und kommt übers Jahr gerechnet auf 24.000,- Euro netto.

Man verdient laut Lohnzettel zwar mehr, hat netto teilweise aber weniger in der Tasche. Dieses real verfügbare Einkommen sinkt sogar – besonders bei Arbeitnehmern mit ohnehin niedrigerem Einkommen. Zu dieser Entwicklung hat unter anderem das Wachstum in der Zeitarbeitsbranche beigetragen.

In vielen Berufen können Arbeitnehmer von einem Durchschnittsgehalt von 40.000,- Euro nur träumen. Das gilt insbesondere für Berufe im Friseurhandwerk, Köche oder Gebäudereiniger. Trotz dreijähriger Berufsausbildung kommen beispielsweise Friseurinnen mit Tariflohn in manchen Bundesländern monatlich oft nur auf 900,- Euro und zwar brutto.

wiesengrund
@Bernd1, 17:59 - "Durchschnisteinkommen"

Gehe ich recht in der Annahme, dass es nicht leicht ist, Sinnvolles über die Binnennachfrage im Marktwirtschaftssystem zu sagen, wenn man als Hobbyvolkswirtschaftler mit kryptischen Begriffen wie "Durchschnisteinkommen" operiert?

achtmalklug

Hauptsache Leiharbeit, befristete Arbeitsverträge, Lohndumping, das alles unter dem Deckmäntelchen der Konkurrenzfähigkeit unserer Wirtschaft. Und das erwirtschaftete Geld dann an Banken überall in Europa verteilen. Und obendrauf wird der Michel (wer sonst?)- sollte es dazu kommen - jetzt auch die Strafe für den Exportüberschuß berappen.

Ich habe was von Milliarden gelesen, aber der Michel ist es nicht der die Milliarden hat! Irgendwas läuft hier schief!

lutherblisset
längst überfällig

die anderen Länder werden verpflichtet mehr zu produzieren und zu exportieren, und Deutschland kommt von seiner Sparphobie los und investiert mehr, das fände ich fair

Bernd1
@ 18:09 von wiesengrund

Sie schreiben:
"Gehe ich recht in der Annahme, dass es nicht verkehrt wäre, darüber nachzudenken, dass die niedrigen Lohnabschlüsse in Deutschland der Grund für die niedrige Binnennachfrage in Angies marktkonformer Demokratie sind - was man übrigens dem Tagesschau-Artikel entnehmen kann, wenn man ihn nicht überfliegt, sondern sorgfältig liest."
*
Dass Sie jetzt Inhalte eines Artikels als die reine Lehre ansehen is allerdings auch etwas Neues, sonst argumentieren Sie doch meist gegen diese Inhalte!
Wer denkt dass ein paar Euro mehr WEinkommen diese große Differenz zwischen Im-und Export ausgleichen kann hat wirklich die Zusammenhänge der Wirtschaft nicht verstanden.
Wie gesagt, seit 2008 steigen die Reallöhne wieder im Gegensatz zu anderen EU-Ländern wo diese sinken!
Und trotzdem wächst der Handelsbilanzüberschuss weiter an das widerlegt Ihre These!
Die Reallohnverluste hatten wir zu Schröders Zeiten nicht unter Merkel, auch wenn es Ihren subjektiven Vorurteilen widerspricht!

Rainer-Bergen
Daher seit Langem

meine Bitte: verlassen wir die EU, die NATO und andere Knebelbündnisse und arrangieren uns wie die neutrale Schweiz mit den anderen Staaten. Ich bin überzeugt, unsere Produkte werden weiterhin gut verkauft. Doch ich habe eine Befürchtung: wegen eines fehlenden Friedensvertrages nach dem 2.WK werden die Siegermächte dies nicht erlauben!

claireannelage
Die Politik schafft die Bedingungen

Mir scheint dass hier viele nicht begreifen worum es eigentlich geht - dass die Regierung eine Politik macht die die deutsche Wirtschaft ungerecht begünstigt, genau dies ist auch der Fall. Von den Waren die wir ins Ausland exportieren wird ein nicht unwesentlicher Teil abgeschrieben, die Energiewende soll ausschliesslich von den Kleinverbrauchern bezahlt werden, wenn Arbeitsplätze geschaffen werden dann im Niedriglohnsektor, hier wurde durch die Regelungen zur Leih- und Zeitarbeit geradezu traumhafte Bedingungen geschaffen.
Die Löhne mögen im Vergleich mit etwa Ostblockstaaten relativ hoch sein, aber nicht so wie sie wären wenn die Gewinne tatsächlich gerecht verteilt werden.

Es sollte nur nicht die EU sein die unbedingt daran etwas ändern will - das wäre eigentlich unsere Aufgabe.

Gast
Sollte sich die EU Führung entscheiden Deutschland zu strafen

sehe ich nur eine Lösung- raus aus diesem Misthaufen, es gibt andere Länder mit denen man Partnerschaften eingehen kann. Da kann dann Brüssel sehen woher es die Mittel für seine Existenz nimmt, wenn der größte Zahler auf einmal weg ist.

Die EU geht mir mit jedem Tag etwas mehr auf die Nerven.

Karussell
@15:02 von bene111

Danke für diesen Link und andere Hinweise, die informierend und nicht belehrend sind - räusper.
Eine zugegebenermaßen naheliegende Vermutung, wie durch höhere Löhne die Kaufkraft und damit Import und Inlandsverbrauch erhöht werden könnten, hatte ich ja schon angedeutet. Daher fand ich es auch sehr "lustig", daß heute einer der "Wirtschaftsweisen" mit Blick auf den in den Koalitionsverhandlungen angestebten Mindestlohn sinngemäß etwas u.a. von rückwärtsgewandt erzählte.
Wieso nur habe ich immer so ein komisches Gefühl, wenn "Experten" sich zu Wort melden ?

Nny
17:43 von Saubär

möchte man meinen dass a) Unsere Exporte einzig und allein nur auf brutalsten Lohndumping beruhen und nix mit Innovationskraft und Qualität unserer Unternehmen zu tun hat

Der Exportüberschuss hat in der Tat nichts mit Innovation und Qualität zu tun.
Man vergleiche nur Deutschland und Frankreich:

Lohn pro Stunde D 1999: 24 Euro
nominale Produktivität D 1999: 35 Euro
Lohn pro Stunde D 2012: 30,4 Euro
nominale Produktivität D 2012: 45 Euro

Lohn pro Stunde F 1999: 23,6 Euro
nominale Produktivität F 1999: 35 Euro
Lohn pro Stunde F 2012: 34,2 Euro
nominale Produktivität F 2012: 51,3 Euro

Frankreich ist genauso innovativ wie Deutschland, und die Gewinnmargen der Unternehmen sind auch ähnlich. Nur die Preisniveaus sind unterschiedlich, weil der Anstieg der deutschen Lohnstückkosten unterhalb des Zielwertes von 2% lag.

Sdric

Ich bin pro-Europa. Allerdings frage ich mich inzwischen ob das auch für Abgeordnete des EU Parlamentes gilt. Die eigene Inkompetenz und schlechte Wirtschaftspolitik dem ohnehin unbeliebten Deutschland zuschieben zu können scheint gelegen zu kommen. Hier beißt der Hund die Hand die ihn füttert. Noch lässt Merkel es sich gefallen. Wir können nur hoffen, dass diese Demagogen schnell wieder aus dem Eu Parlament verschwinden. Zum Wohle ganz Europas.

Gast
Hurra ...

Endlich nicht mehr wertvolle Technik für wertlose digitale Einträge verscherbeln!
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Komisch ist nur, das die Begründung wiederum nichts mit Vernunft zu tun hat. Im Prinzip ist das nichts weiter als eine versteckte Schutzzollforderung.
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Wenn, sagen wir mal morgen, das Finanzsystem platzt, wer fährt dann die Audis/BMWs/Mercedes/Opel/VW?
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Genau, nicht wir deutschen. =)
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Aber wir werden einen Haufen Festplatten mit wertlosen digitalen Einträgen haben, das wird uns sicherlich richtig viel nutzen wenn es nur noch einen Warentauschhandel gibt weil keiner dem Geld traut.
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Wer kriegt dann nix zu beißen? Genau, die mit den tollen digitalen Einträgen.

BeriosV
Exportüberschuß und Defizite anderer Staaten

Das durch einen deutschen Exportüberschuß ein Defizit in den anderen europäischen Ländern entsteht bzw. entstehen kann ist vollkommen klar.

Aber: Hätte man mal nachgedacht bevor man diese unheilvolle europäische Allianz gegründet hat, dann hätte man diesen Fakt sehen können und müssen.

Und das ist auch der Grund warum die Eurokrise auch die nächsten 100 Jahre anhalten wird. Man kann keinen unechten Binnenmarkt zwischen vollkommen unterschiedlichen Volkswirtschaften schaffen - der Geldstrom wird immer zu den Exportländer gehen. Damit hat aber die Binnennachfrage der Exportländer gar nichts zu tun! Wer viel importiert muß hierfür bezahlen, wobei das Geld logischer Weise immer an die Exportländer geht. Das bedeutet gleichzeitig einen Nachfrageabfluß hin zu den Exportländern und damit verbunden einen Handelbilanzausgleich durch eine hohe Neuveschuldung.
Die Folge hiervon ist bei gleicher Währung ohne eigene Steuerung immer eine Währungskrise - in Europ "Eurokrise" genannt.

Gast
Hier zeigt sich der Fehler des Euro

Hätten wir noch die D-Mark dann wären wir schon längst gezwungen gewesen unsere Währung aufzuwerten. Die Folge wäre gewesen, daß unsere exportierten Waren im Ausland teurer geworden wären, unser Export gesunken und der Überschuß geringer geworden wäre.

Was macht aber die EZB? Sie druckt Geld, indem sie Pleitestaaten mit Anleihekäufen hilft und den Target 2-Saldo der Bundesbank gegen wertlose Schuldpapiere der südlichen Eurostaaten in die Höhe treibt, damit die nationalen Notenbanken der südlichen Euroländer ihrer Wirtschaft Kredite geben, mit denen sie dann die exportierten Waren aus Deutschland kaufen. Die Folge ist, daß der Euro seinen geringen Außenwert behält und unsere Exporte zusätzlich befeuert. Die Zinsen bleiben niedrig, weil höhere Zinsen die Verschuldung in den südlichen Eurostaaten untragbar machen würden und der deutsche Sparer wird enteignet.

Die Eurozone ist hauptverantwortlich für das Ungleichgewicht in Europa und nicht Deutschland.

Richtlinie
To_LE um 16:28

Was sie geschrieben haben zieht mir auch die Schuhe aus.

"Sozial ist, was Arbeit schafft!"

Was nützt es mir wenn ich Arbeit habe, aber nicht davon leben kann?

"Und wer garantiert, dass wenn die Leute mehr Lohn haben, sie auch schön ausländische Produkte kaufen, damit der Import nicht sinkt?"

Ich, weil ich logisch denken kann.

Wenn ich mehr Geld zur Verfügung habe, werde ich bestimmt nicht weniger konsumieren.
Wenn ich mehr konsumiere werden dabei bestimmt nicht weniger ausländische Produkte sein.

Karussell
Nachtrag

Um 19:25 hatte ich eine Aussage eines Wirtschaftsweisen sinngemäßen angeführt. Ich habe inzwischen die Aussage dieses Herrn Schmidt noch einmal gehört. Er sagte wörtlich daß für einen flächendeckenden Mindestlohn "keine sozialpolitische Notwendigkeit" bestünde.

Gast
Gemessen an der Produktivität . . .

. . . sind die Löhne in Deutschland
(vergleichsweise zu anderen EU Ländern)
zu gering, die Waren aber hochwertig und
damit eigentlich noch zu billig. Dazu fehlt
ein bereinigender (hoher) Wechselkurs für
Auslandsgeschäfte.
.
Und da zu viele Arbeitnehmer in D ihren
(zu geringen ?) Verdienst zu 100 % für die
Lebenshaltung aufwenden müssen, bleibt
ihnen kein freies Kapital mehr für den
Konsum, der die Inlandsnachfrage stärkt.
.
Is´ doch gar nicht so schwer.

Gast
Ein Wort zum Außenhandelsüberschuss

Grundsätzlich gilt hier zwar, was Aristoteles in seiner Staatskunst gesagt hat: „Denn so ziemlich alle Staaten sind gezwungen, untereinander zu kaufen und zu verkaufen, damit jeder die notwendigen Güter erhält. Dies ist die unentbehrliche Voraussetzung der Autarkie, die ja das Ziel sein dürfte, wenn man einheitliche Gemeinschaften bildet.“ Daher ist es immer vorteilhaft einen Außenhandelsüberschuss zu erwirtschaften, besonders dann wenn man diesen in echten Werten wie Gold, Silber oder Rohstoffen erhalten kann; wobei hierbei natürlich Vorsicht geboten ist, da allzu großer Reichtum leicht allerlei Räuber anlockt. Aber der Außenhandel ist stets als notwendiges Übel anzusehen, welches möglichst vermieden werden sollte, aber nicht noch künstlich groß gezogen werden darf wie dies gegenwärtig die Parteiengecken tun. Denn der Außenhandel bringt den Staat leicht in Abhängigkeit von fremden Mächten, besonders wenn diese die Handelswege beherrschen wie heute die VSA die Meere beherrschen.

Gast
in Europa sind die Löhne gestiegen ca´20% nicht bei uns

Bei uns arbeiten über ca´20 % zu Hungerlöhnen. Seit der Wende sind unsere Löhne inflations bereinigt gesunken. Klar ist das eine Wettbewerbsverzerrung, unsere Waren werden billiger ihre entsprechend teuerer.. Da hilft u.a. nur ein allgemeiner Mindestlohn, und zwar über 10% um mal auch eine Rente zu bekommen die über dem Sozialhilfesatz liegt.. Unsere Kaufkraft wird größer und die Binnenkonjuktur steigt. Der hohe Exportüberschuss geht ja hauptsächlich auf Kosten unserer prekär Beschäftigten und zum Hauptnutzen der oberen Zehntausend..