Fertigung von Porsche im Werk Leipzig.

Ihre Meinung zu Deutschland droht EU-Prüfverfahren wegen Exportüberschuss

Jahrelang wurde Deutschlands Wirtschaft für ihre Exportstärke gefeiert. Nun gelten die Überschüsse plötzlich als Problem. Vorige Woche gab es einen heftigen Rüffel aus Washington. Nun droht die EU den Deutschen sogar mit einem Prüfverfahren.

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121 Kommentare

Kommentare

Amelia
"Der Mörder ist immer der Gärtner"

...hieß es mal. Heute ist anscheinend Deutschland IMMER der Böse, egal, ob Schulden gemacht werden oder Überschuss. Das ist schon sehr merkwürdig! Wenn Deutschland anderen Ländern Kredite aufschwatzen muss, damit sich diese die deutschen Waren überhaupt leisten können, dann ist das auch sehr merkwürdig, steht aber auf einem ganz anderen Blatt. Niemand muss mit Schulden deutsche Waren kaufen, oder? Diese EU-Regelungswut ist eine Farce! Die haben eben anscheinend nichts Wichtiges zu tun....

Sternenkind
einfach

Aus der EU austreten liebes deutschland und zusehen wie der olli blass wird! Aber das erfordert politiker und die gibt es in deitschland seit jahrzehnten nicht mehr

Nny

Das überhaupt 6% Überschuss aber nur 4% Defizit erlaubt sind, sagt schon einiges aus.
Da fragt sich jeder klar denkende Mensch sofort, ob diese Asymmetrie nicht der Logik des weltweiten Handels komplett widerspricht.

Gast
Planwirtschaft !

Sehe ich es ganz falsch wenn ich meine, daß in unserer von allen gepriesenen freien Marktwirtschaft die Amis und Brüssel (sprich: unsere Miteuropäer!) nunmehr eine Planwirtschaft nahelegen,- wenn nicht gar aufdrängen wollen?

Gast
Strafsteuer für Erfolg

Passt doch ins Bild einer EUdSSR. So War's früher auch im Ostblock. Wirtschaftlicher Erfolg muss durch Umverteilung bestraft werden.

Die schlimmsten Protagonisten dieses Denkens findet man bei den GRÜNEN, wo "Joschka" (Straßenkämpfer) Fischer einst sagte:

Deutschland ist ein Problem, weil die Deutschen fleißiger, disziplinierter und begabter als der Rest Europas sind. Das wird immer wieder zu ‘Ungleichgewichten’ führen. Dem kann aber gegengesteuert werden, indem so viel Geldwie nur möglich aus Deutschland heraus geleitet wird. Es ist vollkommen egal wofür, es kann auch radikal verschwendet werden – Hauptsache, die Deutschen haben es nicht. Schon istdie Welt gerettet.

Noch Fragen?

Gast
Angst

Ein "milliardenschweres Bußgeld"? Da habe ich aber Angst.

Die ganze Mitgliedschaft in dieser EU ist eine andauernde milliardenschwere Buße, die wir für andere Länder übernehmen müssen.

Liebe EU, wenn man beinahe im Billionenbereich für eure anderen Mitglieder haften muss, sind kleine Milliarden-Strafen dafür, dass wir die einzige wettbewerbsfähige Wirtschaft in Europa sind, nichts wirklich Erschreckendes mehr.

Und auch nochmal für die Kommission zum Mitschreiben: Unsere Konkurrenten auf dem Weltmarkt sind China, Indien, Brasilien, die USA und andere. Wenn wir unsere Exporte drosseln, sei es durch exzessive Lohnsteigerungen oder anderes, übernehmen diese Länder die Anteile, und nicht Lettland, Portugal oder Griechenland. Also vielleicht mal weniger den Klassenprimus für sein Strebertum schelten, sondern die Hausaufgaben-Verweigerer mit dem Eselshut in der (südlichen) Ecke des Klassenzimmers.

Werner40

Die EU sollte froh sein, dass in Deutschland, im Gegensatz zu vielen anderen Ländern, der Export boomt. Wo soll denn sonst die Kohle herkommen ?

Gast
Das ist Planwirtschaft

Halten wir fest: deutsche Unternehmen schaffen es, ihre Produkte erfolgreich im Ausland zu vermarkten. Und dafür soll Deutschland bestraft werden? Dummerweise produzieren wir Güter für Maschinenbau, Elektrotechnik,Anlagentechnik, Fahrzeuge,Militärtechnik, also Produkte, die man schlecht im Binnenmarkt anbieten kann. Deren Verkauf kann nur zu einem Hauptteil über Exporte stämmen. Was wären die Alternativen. Wir könnten weniger produzieren oder vor Ort produzieren. In beiden Fällen gehen massiv Arbeitsplätze verloren. Wenn man uns dafür Milliardenstrafen abverlangen würde, sollen doch die anderen Eurostaaten die Hauptrisiken für ESM & Co übernehmen. Jetzt nur noch die einmalige 10% Vermögensabgabe, wie gestern vom IWF vorgeschlagen, dazu die Niedrigzinspolitik und schon hat man Deutschland krankgeschrumpft.

Sdric

Wie bereits zuvor erwähnt würde die Nachfrage, welche durch ein künstliches Drücken der deutschen Exporte entstehen würde, eher von den USA oder China bedient als von unseren Miteuropäern.

Die Masche Deutschland den schwarzen Peter für die eigene Inkompetenz zuzuschieben halte ich für mehr als fragwürdig.
Ich hoffe, dass sich die Verantwortlichen wieder darauf besinnen, dass sie gerade dieses international und vor allem interkontinental Absatz starke Deutschland brauchen um die europäischen Auffangnetze in Takt zu halten.

Was wäre mir Griechenland passiert, wenn Deutschland die Bilanz Brittens - oder auch Frankreichs gehabt hätte?

Es wäre sicherlich nicht halb soviel Geld in die hilfsbedürftigen Länder geflossen.

Was wollen diese?
Mehr!
Wer ist Schuld ?
Die Anderen.
Es grenzt an Kneipen-Populismus, die Schuld bei denen zu suchen die mehr verdienen - ohne sich zu fragen WARUM.
Aber so gewinnt man Wähler.
Und nach der Krise sieht sich mehr als eine europäische Regierung in Not.

Shanthi-dd
Die Wahl ist vorbei

Und da die knappe Mehrheit der Deutschen unsere Mutter Angie gewählt hat, vermute ich stark das wir uns dem fügen müssen was die Eu verlangt bzw. Werden wir brav abnicken und uns womöglich noch entschuldigen bei unseren Freunden den Amis. Wären wir vor der Wahl ehrlicher zu uns selbst gewesen bzw hätten sich die Deutschen mit der Realität der Politik befasst, wäre es zur Wahl anders ausgegangen und wir könnten jetzt einen Kanzler haben, der nicht nur um Verzeihung bittet, oder auf die Knie vor anderen Ländern geht, sondern der sich sozial gerecht für unser Land einsetzt. Es ist außerdem wirklich schade das die Afd die 5% so knapp verfehlt haben.Sollten aktuelle Probleme bestand haben, werden sie spätestens 2017 in den Bundestag einziehen:)

Shantuma
Ich behaupte einfach mal ....

das 90% aller Nutzer hier keine Ahnung von Volkswirtschaft haben und somit auch nicht den geringste Anfall von Logik!

Wenn ich 2 Seen habe, ein See ist Deutschland und der 2. See ist der Rest der Welt.
Nun pumpen diese Seen Wasser hin und her.
Der erste See (Deutschland) nennen wir in A saugt mehr Wasser an, als er abgibt.
Was passiert mit dem 2. See?
Na? Der trocknet aus!
Nun ersetzt mal Wasser mit Geld.

Nur warum ist noch soviel Geld im Umlauf?
Das liegt am billigen Geld und daran das es Schulden gibt.
Somit kann Deutschland nicht nur das wirkliche Geld haben, sondern auch noch Geld aus der Zukunft (Zinsen- und Kreditgeld).

Ich kann eines prophezeien, wenn die südeuropäischen Länder ihre Hausaufgaben machen, dann wird Deutschland das erste Land sein, welches sich neue Hausaufgaben aufgibt (Lohnstückkostensenkung).
Da bin ich mir 100%ig sicher!
Also warum nach Unten treten? Das ist doch völlig erbärmlich.

alterschwede84

Ich persönlich finde den Bericht der Redaktion relativ neutral, objektiv und meinungsfrei; im Gegensatz zu dem ganzen rechts-populistischen Geschwafel in den Kommentaren hier. Das Thema, um das es hier geht, ist so komplex, dass man Bücher drüber schreiben könnte, und eigentlich müsste. Europa gehört vereinigt, als ein Staat. Das ist der Weg zu sozialer europaweiter Gerechtigkeit. Nicht umgekehrt. Es ist dieser derzeitige Metazustand der die Probleme verursacht.

Gast
@ms1963

"Halten wir fest: deutsche Unternehmen schaffen es, ihre Produkte erfolgreich im Ausland zu vermarkten. Und dafür soll Deutschland bestraft werden?"
.
Nein, Deutschland wird dafür bestraft, dass es nicht die Güter einkauft, die es sich durch den Export leisten könnte. Da dies unmittelbar mit der Einkommensverteilung zusammenhängt, wendet man sich natürlich direkt an die Politik die entsprechende Maßnahmen einleiten soll dieses Ungleichgewicht zu überwinden. Diese Interpretation liefert zwar nicht die gewünschte Angriffsfläche, ist aber näher an der Wahrheit dran. Denn letztendlich ist der "Erfolg" Deutschlands nicht nachhaltig bzw die Menschen hier und andernorts haben nichts davon.

Tinus
Lasst uns mal rechnen ...

... was herauskäme,
würden deutsche Unternehmen nicht von der EEG-Umlage befreit,
würden millionen Arbeitnehmer in diesem Land nicht durch Niedriglohn ausgebeutet,
würden Steuerzahler nicht mit Milliarden Banken und Unternehmen retten und Löhne aufstocken,
würden deutsche Banken nicht Milliarden verdienen an Griechenland, Portugal usw.,
würde der Sparer nicht durch die politisch gewollte Niedrigzinspolitik der EZB täglich ein Stück enteignet:
Armes Deutschland!

Gast
Verständnisprobleme

Ich sehe, dass viele die ökonomischen Hintergründe nicht verstanden haben. Die EU hat hier mal ausnahmsweise Recht. Defizite oder Überschüsse in einer Außenhandelsbilanz sind immer schlecht. Entweder man macht Schulden oder baut Forderungen auf. Die Deutschen bekommen also nichts für ihre fleißige Arbeit, außer dem Versprechen, in Zukunft bezahlt zu werden (vorwiegend von Ländern, die nahe der Pleite stehen). Die Kaufkraft im eigenen Land könnte um genau den Wert dieser Forderungen höher sein.
Außerdem ist Deutschland nicht besser oder hätte die "Hausaufgaben" gemacht. Laut diversen Statistiken sind wir nicht produktiver als andere vergleichbare Industriestaaten, wir haben nur geringe Lohnstückkosten, weil wir auch viel mit billigeren Arbeitskräften arbeiten (verglichen mit Ländern gleicher Produktivität). Das wiederum schadet unserem eigenen Binnenmarkt, nutzt aber sehr wenigen Kapitalinhabern dieser Exportunternehmen.
Letztere können sich auf die Schulter klopfen, nicht der Michel.

Gast
Poker

Es ist wie am Pokertisch: wer den grössten Stack hat, der hat die anderen Spieler am Tisch im Griff. Wir haben nun mal den größten Stack, nämlich unsere Wirtschaftsleistung.
Durch unsere positive Exportbilanz kaufen wir aber auch mehr im Ausland ein, was wiederum den anderen Staaten hilft. Was in den Lädern geschieht, die viel zu hohe Löhne bei zu geringer Produktivität zahlen, sieht man am Beispiel England, Frankreich, Spanien usw. Denen geht es schlecht.
Sicherlich möchte ich auch mehr verdienen, aber mein Arbeitsplatz mit annehmbarer Bezahlung ist mir lieber, als auf der Strasse zu stehen.

BulletTrap
Der schmale Grat

Erst bezahlen wir Milliarden von Euro an die finanziell angeschlagenen Länder der EU, dann werden wir dafür bestraft besser zu sein als der Rest. Klasse. Wir sollen also gerade so gut sein, dass wir uns einen Finanzausgleich leisten können und dann aufhören zu exportieren..

Gast
mehr als erlaubt ?

Der Witz ist gut, Planwirtschaft wir kommen!
Also in der DDR hätte man für die Übererfüllung des Plans einen Leninorden erhalten.

Kommerz

Einfach alle Länder in der EU abschaffen und die „Vereinigten Staaten von Europa“ ausrufen, dann gibt es auch kein Deutschland mehr, was Exportüberschüsse erwirtschaften kann.

Das war Sarkasmus.
Mal ehrlich: das ganze ist doch schon wirklich absurd. Einerseits wird der grenzenlose liberalisierte Freihandel propagiert und auf einmal ist dass alles nicht mehr richtig und es soll reguliert werden.

Ich hab’s schonmal gesagt: die EU steht für totale Gleichmacherei, wirtschaftlich wie kulturell. Jeder soll möglichst viel und alle das gleiche konsumieren. Der Mensch verkommt zu einer Nummer im System, einem reinen standardisierten Wirtschaftsfaktor. Kulturelle Eigenheiten werden nicht geduldet. Das ist vom Kommunismus russischer Prägung wirklich nicht weit entfernt.

So eine EU will ich nicht.

Weggelaufener
Hmmmmm

Klingt nach:
Euch geht es zu gut - das geht so nicht.

john schacher
zu produktiv

das eigentliche Ungleichgewicht - nämlich die unbezahlten Target-2 Salden - sind wohl der Hintergrund des Lamentos...
Wenn Brüssel die ohne Gegenleistung abgleichen könnte...

Bernd1
@ 20:46 von MisterEde

Sie schreiben:
"Erschreckend...
Heißt das, dass Sie alle für Lohnkürzungen, Sozialabbau und Niedriglohnsektors sind? Das zumindest hat uns diese tollen Importdefizite ( = Exportüberschüsse) gebracht. "
*
Das ist doch ein nicht existierender Zusammenhang den Sie da beschreiben!
In der Exoportindustrie und in dem Bereich der Dienstleistungen die für den Export verantwortlich sind gibt es keinen Niedriglohnsektor und keine Lohnkürzungen.
Die Niedriglöhne im Einzelhandel oder in Branchen wie den Frisören und Nachtwächtern haben wenig bis gar nichts mit den Exportwaren zu tun!
Laut eurostat wird in den für unseren Export wichtigen Bereichen immer noch deutlich mehr bezahlt als in den meisten anderen europäischen Ländern, das hatte ich oben schon geschrieben!
Quelle:
http://url9.de/MNV
*
Ein Durchschnittslohn von ca. 42.000 Euro im Jahr ist kein Niedriglohnsektor!
Im Gegensatz zu vielen Theoretikern die negativ werten schreibe ich das nach über 40 Jahren europäischer Berufserfahrung!

Gast
@de_imausland

"Die Fakten sind:..."
.
Und noch zu den relevanten Fakten:
1. Da der Eurozone Rezession verordnet wurde, ist es auch kein Wunder das die Exporte in die Eurozone einbrechen. Aber keine Sorge: Im August wurde berichtet das der Export in den Rest der Welt schneller wegbricht als in den Euroraum.
2. Eine Rettungspolitik wäre nicht notwendig, wenn es die Handelsbilanz ausgeglichen wäre.
.
Das hat nichts mit linken Medien zu tun. Hier geht es um rationale Entscheidungen.

Bernd1
@ 19:28 von Nana

Sie schreiben:
"Dann erklären Sie bitte welcher reiche Geldgeber gewillt ist Devisen in das Land zu überweisen. Ich glaube kein Land will das Dauerhaft, und wäre auch unmöglich."
*
Das ist ja wohl seit über 50 Jahren in Deutschland gar kein Problem.
Alle reichen Ausländer investieren in Deutschland obwohl wir seit Jahrzehnten Exportüberschüsse haben. Die meisten AG´s sind überwiegend in der Hand ausländischer Investoren!
*
Und Sie schreiben:
"Aber nicht auf Bezahlung, weil sonst die Handelsbilanz ausgeglichen wäre und niemand sich beschweren würde.. Wie gesagt: Erst Geldgeber finden, dann Exportüberschüsse."
*
Also die Arbeitnehmer in der Industrie verdienen im europäischen Vergleich sehr gut wie bei eurostat nachzulesen ist
Quelle: http://url9.de/MNV
und die Geldgeber sind reichlich vorhanden wie schon geschrieben.
Sie scheinen leider sehr weit weg von der Realität der deutschen Wirtschaft zu argumentieren.
Ohne Bodenschätze lebt Deutschland von der Optimierung importierter Rohstoffe

Oberfranken KU
Mich interessiert dabei was anderes

Wie wird sich Frau Merkel wieder weg ducken und "Nichts" sagen. Sie hält sich bei der NSA raus, in der Maut kippt sie klangheimlich um, und, und, und ...

Frau Merkel kann schon wieder Mal von Glück reden das sich die nächste Partei als Sündenbock geradezu anbiedert. Die SPD wird es wohl nicht mehr lernen. Die SPD ist übrigens auch mit Schuld an der Ausuferung von Niedrig Löhnen, Zeit- und Leiharbeit. Davon wollen die auch nichts mehr wissen. Ganz zu schweigen vom Betrug der Rente, dem Betrug an der Lebensleistung von Millionen von Bürgern die die eigentliche Stütze der Solidargemeinschaft sind.

Das mit der Binnennachfrage kann man nicht von der Hand weisen. Wer das verleugnet ist ein Traumtänzer oder Wohlhabend.

Leider ist die deutsche Politik aber nicht so erfolgreich im Verweigern wie die Briten, die können das ganz gut.

Letztendlich zahlt die Zeche so oder so wieder der (EU-)Arbeitnehmer, und das ist kein Zustand auf Dauer. Die Vermögen sind immer gestiegen, in jeder Krise.

Calvin_Hobbes
Richtig lesen!

Den meisten Kommentatoren scheint es entgangen zu sein: Deutschland wird für seinen Leistungsbilanzüberschuss gerügt und nicht für seine hohen Exporte! Der zuständige Kommissar weist sogar darauf hin, dass die Inlandsnachfrage gestärkt werden soll und gibt konkrete Hinweise (Niedriglohnsektor verkleinern, etc.). Und dieses Ungleichgewicht ist auf Dauer nicht günstig, wenn es sich z.B. andere Länder nicht mehr leisten können, unsere Waren zu importieren. So sind wir u.a. extrem von der Entwicklung der Weltwirtschaft abhängig.
Vielleicht wäre es von tagesschau-Seite hilfreich, hier mal mit einem kleinen Beitrag etwas VWL-Nachhilfe zu geben?!

MfG

Gast
Und Pisa ist daran Schuld

dass wir ein schlechtes Bildungssystem haben, und daher in der Lage sind, gute und exportierbare Produkte zu erfinden und marktgerecht zu vertreiben. Ich finde es immer lustig, wenn Bürokraten plötzlich merken, dass da gewisse Dinge nicht funktionieren, wie von der EU gewollt und willkürliche Grenzen setzen. Deutsche Exportartikel werden eben nicht im Billiglohnsektor erzeugt, sondern von zu Recht gut bezahlten Mitarbeitern. Ich, für meinen Teil, bin als Ingenieur stolz auf unsere Exportleistungen. Warum sollten gute Produkte und Dienstleistungen nicht weltweit vertrieben werden ?

habu
@nana 21:59: So einfach ist das nicht

Man kann sich trefflich darüber streiten, ob die Menschen hierzulande am Exporterfolg teilhaben oder ob arme ausgebeutete Lohnsklaven nur den Reichtum der Bonzen mehren.

Darum geht es hier aber gar nicht. Tatsache ist, dass eine Umverteilung hierzulande mit höherer Kaufkraft für die Massen kein Jota an den Ungleichgewichten in der EU ändern würde.
Die freigesetzte Kaufkraft würde gewiss nicht nennenswert in griechischen Schafskäse oder spanischen Wein fließen, auch nicht in einen schönen Fiat, sondern vielmehr den üblichen Weg nehmen in höchst überflüssige elektronische Gadgets aus Fernost oder allenfalls überdimensionierte deutsche Autos.

Gast
@Bernd1

"Das ist ja wohl seit über 50 Jahren in Deutschland gar kein Problem."
.
Ja solange die USA sich verschulden. Die wollen das nicht mehr. Außerdem haben wir hier eine Gemeinschaftswährung ohne unendliche Liquidität. Vor allem bedeutete dies Fortschritt durch Substitution.
.
"Also die Arbeitnehmer in der Industrie verdienen im europäischen Vergleich sehr gut wie bei eurostat nachzulesen ist"
.
Das ist schön, leider habe ich schon vor vielen Jahren gelernt, dass diese Zahlen und ihre Aussage keinen Zusammenhang haben. Wenn Sie mal im Betrieb arbeiten, und auch mal im Ausland waren, dann werden Sie schnell feststellen, dass vor allem die Anteile wichtig sind, für die Entscheidung Substitution oder Verlagerung.
Wie dem auch sei: Sie verdienen trotzdem zu wenig, weil zu wenig Güter nachgefragt werden. Die Spezialisierung muss das schaffen, was lokal angeblich nicht erreicht werden kann: Höhere Löhne.
Alles andere ist ideologischer Mumpitz, der weniger taugt als die Planwirtschaft.

Gast
Die EU als Irrenhaus

Es gibt Exportüberschüsse aber der Konsum und die Einkommen stagnieren. Auf der anderen Seite sinkt auch die Sparquote und es steigt die Staatsverschuldung und dann noch der Sozialabbau seit Schröder! Also wo bleibt dann die Kohle? Ich tippe mal auf Rettungsschirme und Target-Salden sowie "Sparmodelle" in Steueroasen. Der Michel zahlt dann noch die "Strafe" obendrauf! Wirklich, Deutschland hat enorm vom Teuro provitiert.

MisterEde
@Bernd1 (23:07)

Dass Schlachthöfe in Belgien und Dänemark schließen, hat nichts mit den Lohndumping deutscher Schlachthöfen zu tun?
Dass die Autoindustrie regelmäßig auf Leiharbeit oder Werkverträge zurückgreift, um die Lohnkosten zu senken, führt nicht zu niedrigerer Kaufkraft in Deutschland und nicht zu einer wachsenden Exportwirtschaft hierzulande?

Dann ist der Finanzplatz Luxemburg bestimmt auch nur wegen seiner Qualität so groß geworden und nicht wegen der niedrigen Steuern.
Ich behaupte ja nicht, dass unser Export einzig auf niedrigen Löhnen beruht. Aber ohne dieses Dumping wären die Handelsbilanzüberschüsse deutlich geringer.

Gast
@habu

"Man kann sich trefflich darüber streiten, ob die Menschen hierzulande am Exporterfolg teilhaben oder ob arme ausgebeutete Lohnsklaven nur den Reichtum der Bonzen mehren."
.
Es ist hinlänglich bekannt, dass die Unternehmenseinkünfte real seit der Agenda drastisch zunahmen während die Löhne stagnierten. Das ist keine Frage der Befindlichkeit. Damit wurde die soziale Marktwirtschaft endgültig aufgekündigt - mit entsprechenden Ergebnis.
.
"Tatsache ist, dass eine Umverteilung hierzulande mit höherer Kaufkraft für die Massen kein Jota an den Ungleichgewichten in der EU ändern würde."
.
Dann erklären Sie mir doch mal rein mathematisch, wie jemand Defizite haben kann, wenn der Haupthandelspartner keine Überschüsse hat? Richtig, das ist unmöglich. Lassen Sie uns doch mal das Experiment wagen, und einfach den Menschen hierzulande das geben was sie erarbeitet haben. Es würde die Marktwirtschaft auch ihrem ursprünglichen Zweck zuführen.

Thunderstorm
Geht es noch?

Man kann es auch so sehen. Während die PIIG-Staaten es sich gut gehen ließen und über eine Immobilienblase, niedrige Kreditzinsen und immer steigende Löhne ein künstliches Wirtschaftswachstum erzielten, hat Deutschland Strukturreformen umgesetzt und sich auf die immer stärker werdende Konkurrenz aus Asien eingestellt. Mit der Finanzkrise sind die Löhne und Gehälter in den PIIG-Staaten nun wieder da, wo die wirkliche Wettbewerbsfähigkeit liegt. Und was fordert nun die EU? Deutschland soll sich doch bitte mehr verschulden, um Investitionen durchzuführen und so den Exportüberschuss zu reduzieren. Geht es noch? Die EU soll froh sein, dass wir 30% der Bürgschaften anderer EU Schuldenstaaten übernehmen und es ihr erlauben aufgrund der Niedrigzinsen der EZB unsere Ersparnisse zwangsweise zu reduzieren. Ich kann mich auch nicht daran erinnern, dass im Maastricht Vertrag irgendetwas über Exportüberschüsse stand. Aber sehr wohl über die erlaubte Verschuldung der Staaten.

b_m

Das heißt also, daß Deutsche Unternehmen ihre Produktion ins Euro-Ausland verlegen müssen, damit die Ware nicht mehr Exportiert werden muß, sondern dann vor Ort im Abnehmerland hergestellt wird?

fischer Jüürgen
18:18 von Leo82 Teilweise gerechtfertigt, teilweise nicht

100% O.K. Ich wh die Gefahr:

>"Innerhalb der EU muss sicherlich über den Außenhandelsüberschuss Deutschlands gesprochen werden, denn es führt zu Problemen. Dies macht aber nur Sinn, wenn folgende beiden Grundlagen erfüllt sind:
- wie im Maastricht Vertrag festgelegt dürfen Schulden nicht vergemeinschaftet werden, in einer Transferunion gibt es für unproduktive Länder keinen Ansporn mehr, und für produktive Länder dann irgendwann auch nicht mehr
- die Außenhandelsgrenzen müssen geschützt werden, nur dann kann der Rest des Marktes auf andere Teile Europas umverteilt werden. Ohne geschützte Handelsgrenzen wird ein Produktionsüberschuss Deutschlands, der künstlich zurückgefahren (zB im Maschinenbau), und somit neue Markträume schafft, mit Sicherheit nicht von Griechenland besetzt werden, sondern von den USA und China.

Somit ist dies eine innereuropäische Diskussion. Es geht der USA hierbei nicht um das Wohl Griechds etc, sondern um eigene Interessen."<

GB+USA+Ru+Fr..: Lage vor dem 1.WK!

Gast
Leistungsbilanzüberschüsse nützen nur Eliten,nicht der Mehrheit

Es wird allerhöchste Zeit,dass über das deutsche Wirtschaftsmodell eine öffentliche Debatte aufkommt und die BürgerInnen so eine Chance haben, an Informationen jenseits der bisherigen Position der deutschen Mainstreammedien zu gelangen. Wer die deutschen Exportüberschüsse verteidigt, hat grundlegende Fakten leider nicht verstanden. Ein dauerhafter Leistungsbilanzüberschuss (der die Exportüberschüsse beinhaltet), bedeutet,dass Waren und Dienstleistungen aus Deutschland gekauft werden, für die es zwar Finanzforderungen,jedoch keine Waren und Dienstleistungen im Gegenzug gibt. So ist der Leistungsbilanzüberschuss definiert! Das hat nichts mit Theorie zu tun. Unterm Strich stellen die ArbeitnehmerInnen hierzulande Werte für rund 180 Mrd. Euro her, für die es bloße Finanzforderungen gibt, an denen sie nicht einmal beteiligt werden, da die Überschüsse v.a. durch massive Lohnzurückhaltung erwirkt wurden. So kann die Eurozone jedoch nicht funktionieren. Siehe hierzu etwa Flassbeck bei YouTube.

Gast
@Nana

"Nein, Deutschland wird dafür bestraft, dass es nicht die Güter einkauft, die es sich durch den Export leisten könnte."

Das stimmt zwar, aber die Konsumenten und Unternehmen kaufen, nicht der Staat. Importe aus aller Welt gibt es auch bei uns zur Genüge, nämlich Fahrzeuge, Rohstoffe, Elektronik, Nahrungsmittel, Textilien, Tourismus, ... Wenn EU Staaten nicht in der Lage sind, konkurrenzfähige Produkte und Dienstleistungen anzubieten, dann ist das nicht die Schuld Deutschlands. Man könnte jetzt freilich Importzölle für Nicht-EU-Produkte erhöhen, was aber China, USA, Afrika benachteiligt. Aber den Wettbewerb verbieten oder den Erwerb bestimmter Produkte zu erzwingen, kann nicht die Lösung sein.

Gast
@ms1963

"Das stimmt zwar, aber die Konsumenten und Unternehmen kaufen, nicht der Staat."
.
Und weil die Konsumenten nicht das nötige Geld haben, wird es auch nicht nachgefragt. Nein, es gibt eben nicht genug Produkte aus dem Ausland. Das können Sie der Statistik entnehmen. Ein Ziel könnte sein den Konsumenten das Geld zu geben. Das würde auch den (realen) Investitionen hier helfen, die am Boden liegen.
.
"Aber den Wettbewerb verbieten oder den Erwerb bestimmter Produkte zu erzwingen, kann nicht die Lösung sein."
.
Werte(r) ms1963, was haben Sie denn geglaubt was das Ende dieses Liedes sein wird? Das alle Länder "deutsch sprechen" werden, wird nicht passieren (anders als 1930, wo das der Fall war). Der Euro wird Zerbrechen und dann fängt jeder an wieder die Mauern hoch zu ziehen (Zölle, Abwertung). Deutschland wird vor einem gigantischen Scherbenhaufen stehen, und niemand wird mehr wissen dass wir mal für eine kurze Zeit Weltmeister waren. Weil dieser Titel auch nie einen Pfifferling wert war.

Gast

Ich freu mich schon auf den Kommentar zu diesem Artikel auf den nachdenkseiten ;-)

Leider hinterlassen so viele hier volkswirtschaftlichen Bockmist, der in eine nationalistische Ecke driftet, dass es mir Angst macht.
Dieses "Am deutschen Wesen soll die Welt genesen" ist unerträglich!

Was ist mit Solidarität? Was ist mit der Weltgemeinschaft? Was ist denn am Ende der Gewinn, wenn sich Staaten gegenseitig in den Bankrott konkurrieren?
Private Unternehmen mögen betriebswirtschaftlichen Marktgesetzen unterliegen - Staaten sind aber Volkswirtschaften, die sozialen Ansprüchen genügen müssen. Die ganze zivile Entwicklung beruht auf einem Prinzip: Teilen.

Hügel
Einfach lösbar

Die EU hat gar nicht mal Unrecht. Ein Exportüberschuß ist im Prinzip genauso zu vermeiden wie ein Handlesdefizit.
Das Problem ließe sich aber ganz einfach lösen. Die Löhne und Gehälter in Deutschland sind ein schlechter Witz! Und ich rede nicht nur von den Mindestlöhnen.
Ich arbeite in den USA, mache den gleichen Job wie meine Kollegen in Deutschland, mein Gehalt ist ca. 300% höher. Wenn ich sehe, dass meine Ex-Frau für einen Nebenjob erstmal 2 Tage kostenlos probearbeiten muss, und dann, falls sie befristet eingestellt wird, 7 Euro die Stunde verdient halte ich das für einen schlechten Witz. Kein Wunder, dass die Deutschen jeden Cent 3 mal rumdrehen bei solchen Traumgagen!
Löhne und Gehälter durchschnittlich um 30-50% anheben. Dann regelt sich der Exportüberschuß von selbst nach unten, die Binnennachfrage wird aber explodieren, was zudem noch in höheren Steuereinnahmen für Bildung und Infrastruktur resultieren würde

habu
@nana 23:51: Wie gesagt, so einfach ist es nicht

"Dann erklären Sie mir doch mal rein mathematisch, wie jemand Defizite haben kann, wenn der Haupthandelspartner keine Überschüsse hat? Richtig, das ist unmöglich. Lassen Sie uns doch mal das Experiment wagen, und einfach den Menschen hierzulande das geben was sie erarbeitet haben. Es würde die Marktwirtschaft auch ihrem ursprünglichen Zweck zuführen."

Mathematisch haben Sie recht: Wenn bei 2 Haupthandelspartnern der eine keine Überschüsse hat, dann hat der andere auch keine Defizite.
Die Mathematik hat immer recht. Deshalb werden die Defizitländer ihre Defizite weiter behalten, auch wenn D seine Ausfuhren so verteuert, dass kein Überschuss mehr entstehen kann:
Haupthandelspartner der Defizitländer wird dann nämlich nicht D sein, sondern China oder Korea.
Dann müssen Sie denen das volkswirtschaftliche Einmaleins beibringen.

Ich will allerdings gar nicht bestreiten, dass es hierzulande Nachholbedarf bei den Löhnen gibt. Allerdings nicht bis zur Aufhebung aller Ungleichgewichte.

Gast
Baut Autos wie Fiat

Deutschland ist eines der wenigen Länder das sich die Industrieproduktion durch ständiges weiterentwickeln bewahrt hat. Solidarität kann doch nicht bedeuten Waschmaschinen so blöd zu bauen das man lieber welche vom Ausland kauft. Besonders England muss erkennen das vom Handel mit Finanzprodukten ein Volk nicht leben kann.
Wir haben schon ein höheres Rentenalter und hohe Steuereinnahmen damit wir Griechenland helfen können das sie weiter zeitiger in Rente gehen können.

Gast
Hohe löhne in den USA?

Von einem Tarif Mindestlohn von 16 Euro im Deutschen Baugewerbe kann aber der Amerikaner nur träumen. Auch ein neuer Mindestlohn von € 8.50 dürfte die Amerikaner nur neidisch machen.

Gast
@habu

"Haupthandelspartner der Defizitländer wird dann nämlich nicht D sein, sondern China oder Korea."
.
So einfach ist das nicht. Diese Handelspartner stehen aus rein geographischen Gründen weiter hinten. Keine Sorge: Überschüsse/Defizite sind und bleiben das Ergebnis vom Fehlverhalten zwei Partner.
Der Nachholbedarf bei den Löhnen ist übrigens festlegbar (Produktivität und Inflation) und kein Gegenstand der Befindlichkeit.

habu
@Hügel: Was für ein hohles Geschwätz

Wollen Sie uns wirklich die USA als Hort der gerechten Löhne verkaufen? Ich weiß nicht, in welcher USA Sie leben, wenn überhaupt...

Keine Frage, manche Spezialisten verdienen in den USA sehr gut. Auch als Vorstand einer Bank hat man sein Auskommen.

Was aber den Niedriglohn-Sektor angeht, da verwechseln Sie in Ihrer Beschreibung Deutschland und die USA.

Gast
Handelsbilanzüberschüsse...

...sind an sich nichts Schlimmes, -defizite auch nicht. Viele Leute lassen sich einfach von negativ klingenden Wörtern schockieren.
Wenn jedoch ein Exportüberschuss nur aufgrund eines konvergierenden Währungsraumes zu Stande kommen (und somit auf Kosten der anderen Staaten der Währungsunion), dann ist das schon ein Problem.
Was Herr Jaworski hier noch alles an linker Rhetorik unterjubeln will ist übrigens sehr amüsant :)
und nana... Exporte werden immer in der Währung des exportierenden Landes bezahlt. Was um alles in der Welt ist schlimm daran, wenn wir Dollar anhäufen? Die liegen ja nicht einfach rum oder werden zu "Forderungen"... damit wird der Import finanziert.