Fahrradhelme

Ihre Meinung zu Streit um eine "Helmpflicht durch die Hintertür"

Eigentlich ist die Debatte vom Tisch, denn auch Bundesverkehrsminister Ramsauer hatte zuletzt eine Helmpflicht für Radfahrer abgelehnt. Doch das Oberlandesgerichts Schleswig könnte mit einem Urteil eine Art Helmpflicht durch die Hintertür einführen.

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127 Kommentare

Kommentare

Gast
@9:58 von Klabautermann 08

Wenn SIE das Risiko eingehen wollen, dann tragen sie aber bitte auch die Folgekosten eben zu 20 - 50%.
.
Sehen Sie es mal so: Wenn Sie auf Ihrem Motorrad mit normaler Kleidung und Integralhelm unterwegs sind und Sie holt jemand vom Bock, dann werden Sie sich auch schwerer verletzen, als wenn Sie in voller Ledermontur gefahren wären. Sind Sie dann auch bereit, 20 - 50% selbst zu tragen? Unter Umständen kann man Ihnen vielleicht sogar nachweisen, dass Sie sich in Leder GAR NICHT verletzt hätten und schreibt Ihnen die Kranken(folge)kosten zu 100% zu. Wie sieht's dann aus?

Gast
@Salsera

Gibts da auch ein Gesetz das mir VORSCHREIBT beim Essen anstelle eines Springmessers ein "normales" zu nehmen?

Ganz ehrlich, es braucht keine Gesetze um mangelnden Menschenverstand auszugleichen. Mein Gefährdungsportential gegenüber meinen Mitmenschen ist gleich, ob ich einen Helm trage oder nicht. Manche Dinge sollte Mensch vl. auch selber entscheiden dürfen. Vater Staat ist eben nicht mein Papa!

eritas
Helmpflicht...

Man sollte sich entscheiden: Entweder gesetzlich vorgeschrieben oder nicht.

Wenn es nicht gesetzlich vorgeschrieben ist, kann es sich nicht um eine Mitschuld handeln, Vergleiche mit Mofa (Helmpflicht), Auto (Gurtpflicht) und Richtgeschwindigkeit hinken extrem, allein der Gesetzeslage wegen.

Die Attitüde, mit der viele Autofahrer Radfahrer sehen (nur sehr begrenzt zurecht) ist einfach grausig (Verkehrshindernis ist da noch milde)!! Das muss sich ändern.

Es kann nämlich nicht sein, dass man sich wegen vorausschauendem Fahrens selbst als Hinderniss aufspielen muss, weil man zu parkenden Autos einen Meter Abstand hält und damit natürlich in der Mitte der Fahrbahn fährt... ist aber anscheinend, bei diesem Gerichtsentscheid, notwendig!

Ich kann auch das Argument mit der Frisur verstehen... allerdings bekommt meine Frau dennoch immer eine spitze Bemerkung, wenn sie ohne Helm fährt. Meiner Kurzhaarfrisur ohne Gel ist der Helm glücklicherweise egal. Ich trage ihn immer.

Eritas

Gast
Komplettausstattung

wie wäre es damit. Eine Bekannte hatte einen Fahrradunfall, hier wurde aber so stark die Schulter verletzt, dass sie nicht mehr in der letzten Tätigkeit arbeiten kann. Uschulung wäre natürlich noch möglich. Da wäre doch sinnvoll Lederkombie mit Prodektoren. Wir haben viele andere Probleme im Land, ich denke auch es wäre sinnvoller sich damit auseinander zu setzen.

Horst Manure
Was ist mit Fußgängern?

Das zeigt meiner Meinung nach eine bedenkliche Entwicklung auf.
Sicherlich stimmt es, dass Radfahrer, Mofafahrer usw. gegenüber Autos, LKWs und Bussen technisch immer den Kürzeren ziehen. Deshalb haben die Stärkeren nach geltender Rechtslage unabhängig von der Schuldfrage *immer* eine Teilschuld.
Ist das Urteil jetzt die Retourkutsche?
Was ist mit Fußgängern, z.B. an Fußgängerampeln und Zebrastreifen, zwischen parkenden Autos usw.? Müssen die nicht in diesen Gefahrenbrennpunkten in Mitwirkungspflicht zur Schadenseindämmung eine eigene Panzerung tragen? Helm, Nierenschutzgurt, Schienbein- und Ellenbogenprotektoren und schützende Lederkleidung?
Dem Urteil folgend müsste das doch so sein. Sich in Normalkleidung in der Nähe von Straßen aufzuhalten, dürfte die neue verantwortungslose Coolness der Halbstarken, Neureichen oder Yuppies sein.

Save-the-Earth
Helmpflicht aufgrund des Verletzungsrisikos...

Würde man danach gehen WO im Straßenverkehr ein hohes Risiko besteht eine Kopfverletzung bei einem Unfall zu erleiden,
so müsste dann doch bitte erst einmal ein Helmpflicht für Autofahrer eingeführt werden!!!
Diese erleiden statistisch (und auch in der Realität) zu einem deutlich höheren Prozentsatz Kopfverletzungen bei Unfällen im Straßenverkehr! Also immer schön in der richtigen Reihenfolge!
Es gibt viele Argumente, die für ein Helmtragen sprechen - in vielen Bereichen des täglichen Lebens (VIELE Kopfverletzungen passieren im Haushalt...! Auch hier würde ein Vorstoß zu einer Helmpflicht nur ein Kopfschütteln hervorrufen...) , eine Verpflichtung wäre allerdings kontraproduktiv, beabsichtigte man denn tatsächlich den umweltfreundlichsten aller Straßenverkehrsteilnehmer zu fördern...

Zudem wäre eine Rücksichtnahme gegenseitig der m.E. vernünftigere Weg - Schluß mit dem Ellenbogenverhalten im Straßenverkehr, der ja in den Innenstädten teilweise zum Krieg mutiert
- Peace!

monkeyisland
bitte keine Helmpflicht!

ich glaube nicht, dass alle Autofahrer immer den Gurt anhaben. Es ist nicht die Pflicht, die den Menschen Verantwortung tragen lässt. Inhaltlich hat das Gericht insofern Recht, als das jemand eine Mitschuld trägt, wenn man aus persönlichen Motiven keinen Helm trägt. Aber was ist mit Vergesslichkeit, Diebstahl oder Verlust eines Fahrradhelms, in dessen Folge es zum Unfall kommt? Wie hoch ist hier eine Mitschuld anzusetzen?
Gegen eine Helmpflicht sprechen in meinen Augen die bereits aufgezählten volkswirtschaftlichen Argumente des Artikels. Mehr Fahrradfahrer auf den Straßen wirken sich positiv auf Sicherheit und Umwelt und Mobilität und Parkplatzsituation in Großstädten aus. Will man wirklich eine solche Politik? Ich glaube nicht, dass das Gericht so weit gehen darf und wird. Das Gericht sollte lediglich entscheiden, ob in solchen Situationen eine Mitschuld vorliegt. Der Fahrradfahrer muss entscheiden, ob er das Risiko der Mitschuld auch bereit ist zu tragen.

Save-the-Earth
Gerichtsentscheidung

...diese "Un-Rechtsentscheidung" wird mit ziemlicher Sicherheit in der nächsthöheren Instanz (Bundesgericht) wieder kassiert werden. Alles andere würde nicht unserem Rechtsempfinden in Deutschland entsprechen.

Einen Unschuldigen zum Mitschuldigen zu machen ist nicht rechtens!

On your Bikes!

dito
völlig realitätsfernes urteil

einen helm zu tragen, ändert überhaupt nichts an der schuldfrage. und er senkt z.b. die 100%ige schuld des betrunken bei rot über die ampel fahrenden autofahrers, der mir in die seite kracht, genausowenig wie die farbe meiner socken oder die schuhgröße meiner mutter. und das nennt sich dann rechtsprechung ... unfassbar

sagt ein helmträger

someman
@9:39 systemrelevanz

Die Versicherung kann doch in ihren Versicherungsbedingungen festlegen, dass sie bei einer zu definierenden mangelhaften Schutzausrüstung beim Unfall nicht zahlt.

Das geht hier schon vom Prinzip her nicht, denn die Haftpflichtversicherung des Verursachers zahlt - nicht die des Geschädigten.

Was das Urteil angeht, finde ich es in Bezug auf unsere Rechtssicherheit skandalös. Wenn ein Helm gesetzlich nicht vorgeschrieben ist, dann darf es mir nicht in einem juristischen Verfahren angelastet werden, dass ich keinen getragen habe. Auf der Basis ließe sich sonst sehr vieles konstruieren, wie hier schon viele Kommentare zurecht teilweise ironisch zeigen. Wo soll dann die Grenze liegen zwischen dem, was zwar gesetzlich nicht vorgeschrieben ist, aber zu erwarten ist, und dem, was nicht zu erwarten ist? Wer legt diese Grenze fest? Für jeden Fall ein Gerichtsverfahren?

Unabhängig davon finde ich Helme sinnvoll - darum geht es nicht in meiner Bewertung des Urteils.

kaeskopp
unverstaendlich

Also wer als erwachsener Mensch keinen Helm traegt und trotzdem im oeffentlichen Verkehr mitfahren will der hat eben Pech gehabt wenn er in einen Unfall verwickelt wird und dabei verletzt oder getoetet wird. Klar gibt es unachtsame Autofahrer aber eben auch Radfahrer und wenn ich weiss, dass man als Radfahrer im Verkehr schwaecher ist und dann trotzdem ohne Helm fahre ist mir doch nicht mehr zu helfen.

AE-35
@Salsera (10. Juli 2013 um 09:22)

Vorsicht mit den lauten "Go Helmpflicht"-Rufen, denn Zitat:
"In Neuseeland hat Helmwerbung zu einer drastischen Erhöhung der Helmtragequote geführt (je nach Altersgruppe etwa Verdoppelung der Quote innerhalb von drei Jahren). Im Gegenzug nahmen aber die Radfahrer um 19 Prozent ab. Dies belegt die Studie von Paul A. Scuffham, John D. Langley: Trends in cycle injury in new zealand under voluntary helmet use, Accid. Anal. and Prev., Vol. 29, No. 1, pp. 1-9,1997.
 
Nachdem in zwei Bundesstaaten Australiens die Helmpflicht für Radfahrer eingeführt wurde, ging die Anzahl der Radfahrer um 36 Prozent zurück. Vor der Helmpflicht war die Tendenz der Fahrradnutzer steigend. Dies belegt die Studie von Dorothy L. Robinson: Cycle helmet laws – facts, figures and consequences, Skript zum Vortrag auf der International Bicycle Conference, Velo Australis, Freemantle, 1996, deutsche Übersetzung."

Quelle(n): pdeleuw.de/fahrrad/helm.html (mit Dank an docseltsam, s.o.)
 
Æ

HFW
Alle Helm oder niemand

Ich sehe hier eine eindeutige Diskriminierung. Warum müssen Besitzer der A Füherscheine einen Helm tragen und die Fahrradfahrer nicht ?

Helme sind passive Sicherheit, also nur für den Tragenden, der Unfallgegner hat nichts von dem Helm.
Also entweder alle Helm oder niemand.

Zu dem Gerichtsurteil:
Volle Zustimmung. Ein Fünftel der Schuld ist wirklich nicht zu viel. Viele vergessen, das sie nicht Schuld am Unfall selbst bekommen hat, sondern Schuld an der Schwere der Verletzung.

Cyberflips
Kein Helm, kein Versicherungsschutz

Wer hier von Freiheit sinniert und "Wind in den Haaren", der hat für mich in 2013 einfach nichts im Verkehr zu suchen.
Erinnert mich im Prinzip an "jeder sollte das Recht haben eine Waffe zu tragen" der Amerikaner

Wer mit seinem Fahrrad einmal richtig gestürzt ist, der ist bestimmt sowieso geläutert. Wer sich einem so einfachen Schutz wie einem Fahrradhelm aus eitlen oder träumerischen Gründen verweigert, der hat auch keinen Versicherungsschutz verdient.
In der heutigen Zeit, bei einem so dichten Verkehr, wo viele Menschen auf engstem Raum mit meist sehr schnellen und hochmodernen technischen Systemen nebeneinander operieren, gehört das einfach als selbstverständlich dazu

oder kurz und knapp: Wer sich bei einem Unfall ohne Helm am Kopf verletzt ist selber Schuld. Das Urteil ist mit 20% noch viel zu milde.

Gast
Man kann den Lobbyisten.........

mal wieder gratulieren. Hier in der Republik springen die Politiker sofort auf den Zug wenn es um Arbeitsplätze und deren Förderung geht. Ob da ein Sinn dahinter steht ist denen egal Hauptsache Förderung der Arbeitsplätze. Die Polizei sollte lieber kontrollieren wer auf der falschen Radwegseite fährt und denjenigen gehörig abzocken denn das sind die Hauptverursacher. Wenn das Pflicht wird gibt es wohl eine große Verschrottungsaktion für Fahrräder.

dizmas1
eigenartig ist

das Fahrradfahrer grundsätzlich alle Rechte und Freiheiten für sich reklamieren, sich selber aber nie in der Verantwortung fühlen. Stichwort Kampfradler. Die Rücksichtslosigkeit vieler Radfahrer ist eine Plage und dürfte prozentual über der der Autofahrer liegen. Der Helm macht soviel Sinn wie der Sicherheitsgurt im Auto. Würde ich mir die Gründe mancher Kommentatoren gegen den Helm zu eigen machen, möchte ich den Gurt nicht mehr anlegen müssen wegen unbequem und ausserdem zerknautscht mein Hemd. Sie wissen schon, Kundenkontakt gepflegtes Aussehen und so.....
Wenn die Zahl der Radler wegen einer Helmpflicht zurückgeht, sagt dieses viel über das Verantwortungsbewusstsein von Radlern gegenüber der Allgemeinheit, der Familie und sich selbst.

Dark Chaos
Helmpflicht

Warum nicht? Lichtpflicht gibts ja schon, für Autofahrer Gurtpflicht usw - das muss man auch nicht durch die Hintertür machen, dazu kann man einfach stehen und das glasklar vorschreiben. Warum? Weil es einfach vernünftig ist. Trotzdem wird noch zu selten ein Helm getragen, dann muss eben der Gesetzgeber ran.

Gast

Versicherungen kassieren nur + zahlen so wenig wie möglich. Ein Urteil ganz im Sinne der Versicherungen.
Leider ist es so, dass die meisten Richter eher Autofahrer denn Radfahrer sind + entsprechend fallen die Urteile aus. In meinem Fall bestand kein öff. Interesse als mich eine Autofahrerin frontal über den Haufen fuhr + die gegnerische Vers. handelte natürlich eine Mitschuld aus, wie auch immer die sich konstruieren lässt. Ich hatte übrigens einen Helm auf, der auf der gesamt. Seite gebrochen war - meinem Kopf ging es rel. gut außer einer starken Gehirnerschütterung + Schnittverletzungen am Ohr durch die Kinnriemen.
Autos + Radf. passen genauso wenig zusammen wie Radf. + Fußgänger. Autos sind vergleichsweise zu schnell + Radf. im Vergleich zu ungeschützt. Dagegen werden Fußgänger, die von einem schnellen Rad frontal getroffen werden, schwer verletzt durch die geringe Aufprallfläche. Jedem Verkehrsteilnehmer bitte seinen eigen Raum + Radfahrer sollten flott unterwegs sein dürfen.

roman123
@ophorus

"Leider auch hier eine eindeutige Bevorzugung ostdeutscher Gewohnheiten"
sorry, aber: Zusammenhang????????????
und außerdem: selbst wenn dort jeder Moped fuhr, dann aber zumindest ohne Helm!

Gast
Wohin soll das noch führen?

Das Urteil ist ein Gewinn für die Versicherungen und lässt sich quasi auf alle Alltagssituationen übertragen.
Trägt der Fußgänger auch eine Mitschuld, wenn er eine Ampel überquert? In dem Fall schon...
Das Radfahren bei der Verkehrsdichte in den Städten nicht ganz ungefährlich ist, sollte jedem klar sein. Die aktuellen Helme bringen bei einem seitlichen Fall des Kopfes auf den Boden nicht viel. Im Prinzip müssten Radfahrer zum Schutz einen Vollhelm tragen.

Gast
@Cowboy 8

die meisten Motorradfahrer brechen sich das Genick denn da nützt auch kein Helm. Es ist einfach unsinnig hier Vergleiche anzustellen. Die Beherrschung der Zweiräder ist der schwache Punkt genau so die Geschwindigkeit.

Gast
Guter Artikel

Ein sehr guter Artikel, der alle Seiten beleuchtet! So etwas möchte ich häufiger hier lesen.

AE-35
Menschseinspflicht!

Warum nur lese ich bei solchen Meldungen reflexartig: "Konsumpflicht für Fahrradhelme durch die Hintertür?" ^^
 
Ein Fahrradhelm mag vielleicht etwas mehr Schutz bieten, aber dieser Prozess verdeutlicht ein anderes Problem unserer Tage, Zitat: "Obwohl unstrittig ist, dass die Autofahrerin den Unfall allein verursachte und sich grob fahrlässig verhielt, kam es zu einer gerichtlichen Auseinandersetzung um die Aufteilung von Unfallkosten und Schmerzensgeld."
 
Wir leben in einer Zeit in der offensichtlich die Grenze zwischen Gut und Böse, Richtig und Falsch immer mehr verwischen. Wir machen Opfer zu Tätern, Täter zu Opfern, Minderheiten regieren Mehrheiten, Technokratie vor Menschlichkeit. Wenn das so weiter geht, werden wir bald alle christlichen Kreuze auf den Kopf stellen müssen, damit auch noch dem Letzten klar wird, in welchem Geiste unsere Gesellschaft tickt. Das meine ich keineswegs religiös, sondern anschaulich-philosophisch betrachtet.
 
Æ

purpleblues
Erbsünde reloaded

Jetzt trifft sie auch die Radfahrer, die Gefährdungshaftung. Man kann ursächlich nichts dafür und ist trotzdem (mit) schuld. Klingt salomonisch, vergrößert aber weiter die Kluft zwischen Recht und Gerechtigkeitsempfinden. Mich erinnert das an die Erbsünde: Ein Kind kommt auf die Welt, hat noch nichts getan, ist aber bereits „schuldig“.
Andererseits: Solange den Radfahrern ein amtliches Kennzeichen und damit die Identifizierbarkeit erspart wird, tragen solche Urteile vielleicht dazu bei, daß der Fahrradsattel ein etwas weniger rechtsfreier Raum wird. Denn solange man als Radfahrer unerkannt wegfahren kann (und das ist meistens so, denn Unfälle mit Verletzungen sind glücklicherweise immer noch der Ausnahmefall), ist man anonymer unterwegs als ein Surfer im Netz.

Gast
Fahrradhelm - warum nicht Ritterrüstung?

Leider hat man in unserem Lande immer wieder den Eindruck, dass Amtspersonen (aber auch andere) sich erst dann wohl fühlen, wenn sie Anderen etwas vorschreiben können.
Freie Fahrt für freie Fahrradfahrer (FFFFF) und ein wenig mehr gegenseitige Rücksichtnahme!

Gast
Das Wort "Pflicht" ...

... laesst mich sauer aufstossen. Aufklaerung tut hier viel mehr Not. Der Mensch sollte nicht immer bevormundet werden, ob er das Risiko selbst tragen kann, oder nicht.

Allen Gegnern des Radhelms empfehle ich einen Radfahrtag in Shanghai einzulegen, dann kommt ihr ganz von selbst drauf, ob ein Radfahrerhelm sicher ist, oder nicht.

Den Autolobbyisten sei gesagt, nehmt Ruecksicht! Auto ist nicht alles!

Andererseits wird von vielen auch ein Auto vorausgesetzt, um den Arbeitsplatz zu erreichen. So lange eine Wegstrecke von 200 km als zumutbar gilt (Arbeitsamt, Sozialgerichte) ist das Auto nun einmal nicht wegzudenken.

Gast
Helm tatsächlich so sicher???

Völlig abgesehen davon, dass der Richter hier gesetzliche Grundlagen und sogar extremst aktuelle politische Entscheidungen gegen die Helmpflicht aus was für Gründen auch immer ignoriert hat und sich m.M. zum Hampelmann der Versicherung gemacht hat, verkennt das Urteil auch völlig die Realität!
Fahre selber sehr viel Fahrrad vor allem in der Stadt! Da ich merke, dass die Brutalität und krasse Rücksichtslosigkeit der Autofahrer objektiv gesehen immer mehr zunimmt und ich ständig deswegen stark bremesen etc. muss, legte ich mir schließlich einen Helm zu.
Allerdings merkte ich, dass er sich nicht nur unangenehm anfühlte sondern auch meine Wahrnehmung spürbar beeinflusste, also kontraproduktiv für Unfallvermeidung!
Ein Helm muss auch richtig aufgesetzt werden u. halten, sonst kann er die U-folgen sogar verschlimmern ebenso wie der falsche Helm.
Neben den schon im Artikel dargestellten Argumenten spricht auch noch so viel anderes gegen eine Helmpflicht!
Insges. mehr an Holland orientieren!

Gast
Frechheit!

... "dass ein ordentlicher und verständiger Mensch zur Vermeidung eigenen Schadens beim Radfahren einen Helm tragen wird, soweit er sich in den öffentlichen Straßenverkehr mit dem dargestellten besonderen Verletzungsrisiko begibt."
Soso - und wie sieht es mit Fußgängern aus? Auch als Fußgänger setzt man sich einem großem Risiko im Straßenverkehr aus, zumindest, wenn man die Straße dort überqueren muß, wo weder Ampel noch Zebrastreifen in der Nähe ist. Oder wenn man auf einem Parkplatz (z.B. neben einem Gerichtsgebäude, Herr Richter!) von seinem Auto zum Gebäude geht. Bitte dann auch Helmpflicht für Fußgänger - ein Brett vor dem Kopf reicht nicht aus, liebes Gericht ...

Gast
Und Dynamos sind auch wichtig

Priorität:
A: Rechtschreibreformen
B: Fahrradhelmpflicht
C: Dynamopflicht
.
Irgendwo in der Gegend um X, Y oder Z rangiert dann die EU-Jugendarbeitslosigkeit. Oder die massive eurogeschuldete Rezession in Südeuropa. Aber das hat noch Zeit.

Kathrin1506
Mal wieder die Versicherungslobby unterstützen?

Mit der Helmpflicht wird doch nur die Versicherungslobby gestärkt. Man zahlt ständig brav seine Beiträge und wenn man dann eine Leistung in Anspruch nehmen will/ muss wird nichts erstattet. Die Versicherung braucht ja das Geld für Webung und Managergehälter. Man denke nur an die Hochwasserschäden von diesem Jahr, da kamen die Versicherungen auch oft mit allen möglichen Ausreden daher um ja nicht zahlen zu müssen.
So etwas liebe Regierung, sollte unterbunden werden und nicht mit Pflichten gefördert.
Eine Warnweste wäre eine sinnvolle Alternative zum Helm wobei die denke ich mal auch eher akzeptiert wird. Des witeren sollte an die Radfahrer appelliert werden, dass diese ebenfalls rücksichtsvoll fahren und vor allem Ausweichstrassen wählen wenn diese vorhanden sind. Es gibt bei uns etliche, vorallem Rennradler, die auf der Umgehungsstrasse fahren anstatt auf dem paralell verlaufenden Feldweg. Auf soetwas sollte man mal achten und auch drauf reagieren.

Entenbürzel
Wenn Radfahrer Helme tragen müssen,

dann auch Fußgänger und Autofahrer, die nachweislich zu einem großen Teil an Kopfverletzungen zu grunde gehen. Und Gurtpflicht für alle, die zu Hause die Fenster selber putzen. Die könnten rausfallen. Und dann wäre es nur recht und billig, wenn die Unfallversicherung die Auszahlung reduziert, nicht wahr? Warum nicht gleich eine Selbstbeteiligung bei der Krankenversicherung? Die vollen Kosten bekommt nur erstattet, wer im Fernsehsessel sich den Arm bricht.

Tut mir leid, hier soll das Verursacherprinzip auf den Kopf gestellt werden. Eine konsistente Rechtsprechung wird damit unmöglich.

tombert
Was regt ihr Radfahrer euch denn so künstlich auf?

Das Urteil ist wenigstens in Punkto Gleichbehandlung konsequent.
Wenn ich als Motorradfahrer bei einem unverschuldeten Unfall verletzt werde, habe ich einen Teil der Folgekosten selbst zu tragen, wenn ich z.B. zwar wie vorgeschrieben mit Helm unterwegs bin, aber statt der entsprechenden Schutzkleidung (Lederkombi oder Textil Motorradjacke und Hose sowie Handschuhe und Bikerstiefel) nur Jeans anhabe und ohne Handschuhe unterwegs bin (das ist erlaubt).
Auch ein Fahrrad ist ein Fahrzeug, das am rollenden Verkehr teilnimmt.
Selbst der Mofafahrer, der mit max. 25km/h unterwegs ist, muss einen Helm tragen. Warum also auch nicht der Radfahrer? Nur weil sein Gefährt keinen Motor hat und durch menschliche Kraft vorwärts bewegt wird?
Diejenigen die keinen Helm tragen wollen, fangen erst dann an zu denken, wenn sie im Rollstuhl sitzen oder sonstwie dauerhafte Schäden zurückbehalten. Aber dann ist es zu spät.

Kathrin1506
Zur Sicherheit von Helmen

Allein schon von der Form her ist es doch eigentlich logisch abzuleiten, dass ein Radhelm eigentlich nix anderes ist als ein Bauhelm, der dann schutz bietet wenn von oben was runterfällt, oder man sich den Kopf stösst. Was von der Seite kommt kann ungehindert Schaden anrichten und auch die Wirbelsäule ist absolut nicht geschützt.
Die wohl heufigste unfallfolge in Verkehr: Schleudertrauma, kann also ein Helm sowiso nicht verhindern sondern unter Umständen durch sein Gewicht sogar begünstigen. Das sollte alles beachtet werden.

Gast
Es geht gar nicht um Helme

Es geht darum, was man Unfallopfern alles unterstellen könnte, wie sie Verletzungen hätten vermeiden können, um nicht entschädigen zu müssen.
.
Man kann das Urteil genauso gut auch auf nicht getragene Handschuhe oder kurze Hosen anwenden.

Gast
Krude Begründung . . .

der Schaden war nicht vorhersehbar, auch wenn die Folgen möglicherweise mit Helm anders gewesen wären. Es gibt jedoch (noch) keine Helmpflicht. Wenn man die Begründung dieses Richters stringent weiterführt, kommt man an den Punkt wo die Versicherer grundsätzlich an eine Mithaftung des Geschädigten denken könnten. Nur braucht dann niemand mehr eine Versicherung. Unfälle passieren eben als Kombination von Unachtsamkeit und schlechtem Zufall. Diese Versuche, das Verursacherprinzip einseitig zu unterlaufen sind falsch. Oder darf sich ein Richter am OLG anmassen, Fragen der persönlichen Freiheit des Einzelnen zu klären?

Old Nick
Kopfverletzung wegen Helm?

Ein Verwandter von mir ist mit dem Fahrrad gestürzt und trug einen Helm. Das Blutgerinsel im Kopf wurde zu spät entdeckt, nun ist er dauernd bettlägerig.

Gast
kleiner Heinweis

§1 der StVo spricht von gegenseitiger Rücksichtsnahme und passiven Verhalten im Straßenverkehr. Diesen Par. haben die Herrn Richter wohl überlesen.. Die Argumentation, man muss sich als Verkehrsteilnehmer best möglich schützen.. der Beste Schutz ist demnach garnicht erst am Verkehr teilzunehmen....

Der Helm beim Radfahren ist dann der Anfang, Projektoren für den Rücken, und Knie und Ellenbogen folgen als Nächstes..weil gibt es ja auf dem Markt... und letzendlich ist Radfahren so umständlich, dass keiner mehr Radfahren will... ergo mehr Platz für das Auto

christophnn
Noch besser: Autotüren blockieren

Ich finde richtig, was dgonline geschrieben hat: Das Gerichtsurteil schafft ein "Parallelrecht". Der Gesetzgeber hat zwar keine Helmpflicht vorgeschrieben, aber ein Richter hat jetzt quasi "gegen" das Gesetz entschieden.
Was also die juristische Seite angeht: Das Urteil muss unbedingt angefochten werden. Richter sollten nach bestehenden Gesetzen urteilen und keine eigenen machen.
Was die Helmpflicht selbst angeht: Darüber muss man diskutieren. Und eventuell die Rechtslage ändern - oder auch nicht.
Aber gerade beim Türenöffnen von parkenden Autos gibt es ja weitere "Mitschuldige": Die Stadtverwaltungen, die Radwege oft viel zu nahe an den Parkbuchen vorbeiführen. Und vielleicht sollte man, statt eine Helmpflicht für Radfahrer zu fordern, von den Autoherstellern verlangen, dass Türen nicht mehr unkontrolliert geöffnet werden können, schon gar nicht, wenn der Bewegungssensor reagiert. Dann könnte ein Freund von uns noch leben, der (mit Helm) an einer sich öffnenden Autotür gestorben ist.

Peter G.
@ AE-35

Wow. Sehr guter Beitrag. Es steckt hinter diesem Urteil eben viel mehr, als "nur" die Konsequenzen für das Unfallopfer in diesem Prozess.
Ich möchte nur eine Korrektur Ihrer Gesellschaftsbeurteilung anmerken. Täter machen Opfer zu Tätern und Täter zu Opfern.
Je schlimmer die Tat, desto mehr gilt das.

RzwoDzwo
Vorbild Niederlande

"Bestes Beispiel sind die Niederlande: Nach Angaben des europäischen Radfahrerverbandes ECF hat die Fahrradnutzung zwischen 1980 und 2005 um 45 Prozent zugenommen, gleichzeitig ist das Unfallrisiko aber deutlich gesunken. "

Habe selbst ein paar Jahre in den Niederlanden gelebt, die Minderheit trägt dort Radhelme. Aufgrund der dort geltenden Gefährdungshaftung gegenüber nicht motorisierten Verkehrsteilnehmer wie Radfahrer oder Fußgänger nehmen die Autofahrer schon eine ganz andere Rücksicht auf Radfahrer.

Die Gefährdungshaftung bedeutet, dass der Fahrer des Kraftfahrzeuges auf jeden Fall haftet, es sei denn, er kann höhere Gewalt nachweisen. Ist der Fußgänger oder Radfahrer unter 14 Jahre, so haftet der Fahrer des Kfz im vollen Umfang, unabhängig der Schuldfrage. Ist er über 14 Jahre so haftet der Autofahrer noch zu mindestens 50 %.

Gast
Fehlende Rechtssicherheit

Wieder einmal tragen Gerichte über halbherzige, in grau schattierte Urteile zu weiterer Rechtsunsicherheit bei.

Diese Art Rechtssprechung hat in den letzten Jahrzehnten viel zu sehr um sich gegriffen und macht aus Gesetzen zusehens Wackelpudding.

Das brauchen wir nicht. Ganz besonders, weil die wenigen Polizisten in Deutschland selbst gegängelt und im Prinzip auch nicht mehr in der Lage sind, das (schlüpfrige) Gesetz durchzusetzen.

Leider wissen das auch immer mehr Menschen, die dazu neigen, solange nichts passiert, die Vokabel Rücksicht mit Füssen zu treten.

Der Ehrliche geniesst durch das Gesetz und dessen Vertreter leider kaum noch den Schutz, wie es ihn noch vor 25 Jahren gab.

Gast
Falsches Signal vom Gericht - Macht alle Opfer zu Tätern

Die Radfahrerin konnte nicht davon ausgehen, dass Sie von einer unachtsahmen Autofahrerin umgestoßen wird. Daher war es in Ordnung den Helm wegzulassen, da anscheinend kein Bedarf bestand.
Ich könnte das Urteil verstehen wenn es um eine BU der Radfahrerin o.ä. ginge, aber ist allein die Autofahrerin schuld.
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Folgt man dem Gericht, so sind Menschen, die keinen sinnvollen Muskelaufbau betreiben und somit verletzungsanfälliger sind, auch Schuld an schlimmeren Unfallfolgen.

Gast
Das hat ja gedauert...

Nach den ersten Schlagzeilenmeldungen gleich nach dem Urteil auch endlich mal ein abwägender Bericht. Ganz abgesehen von der Helmfrage (die mit ca. 10% realer Tragequote laut Bundesamt für Straßenwesen deutlich von der hier genannten 30%-Zahl abweicht), wundert mich nur noch, warum dieser Unfall nicht dazu benutzt wurde, mit ähnlich großem medialem Engagement auf die Dooring-Unfälle hinzuweisen. In ähnlichen Fällen wurde den betroffenen Unfallopfern schon eine Mitschuld gegeben, weil sie überhaupt zu nah im Türbereich gefahren sind. DAS hat tatsächlich etwas mit dem Unfallgeschehen zu tun. Helm oder nicht ist da lediglich Glaubensfrage - aber darüber läßt sich bekanntlich besser streiten. Ausserdem will ja kein Politiker wirklich, dass Radfahrer auf der Fahrbahn mit sicherem Abstand fahren - besser die quetschen sich an geparkten Autos vorbei, so dass sie von rechts die Tür trifft und von links der Überholer.

Visitor²
Blos nie einen Helm !

Als 1976 die Gutpflicht in Deutschland eingeführt wurde ging auch ein Aufschrei durch die Reihen der Autofahrer und die Diskussion war die Gleiche wie jetzt mit dem Helm für die Radfahrer.
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Als auch 1976 die Helmpflicht für die Mofafahrer eingeführt wurde, war deren Geschrei natürlich auch so groß. Aber irgend wie hat es die spätere Generation eingesehen das der Helm auch bei solchen Geringen Geschwindigkeiten das Leben retten kann.
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Nur bei den Radfahrern die immer noch keinerlei Sicherheitspflicht haben, scheint irgend wie das Verständniss zu fehlen.
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Schade nur das man den Radfahrern keinen Nierengurt, Knie und Ellenbogenschützern verpflichtend aufbürdet. Nur weil hier die Schäden halt erst viel später auftreten und die wenigsten einen Zusammenhang mit der Radzeit erkennen (wollen).

Vigilante
Hier zeigt sich der "echte Deutsche":

Von nix Ahnung, aber zu allem eine Meinung - und am liebsten andere Leute bevormunden und ihnen die eigene Meinung aufzwingen!
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Anders kann ich mir die ganzen Pro-Helm-Rufer hier nicht erklären.
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Fakt ist: Es gibt keine haltbaren Studien, die belegen, daß Fahrradhelme wirklich so schützen, ebenso wenig, wie viele Verletzungen Helme nun seit Einführung verhindert haben - oder auch, wie viele sie verursacht haben!
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Fakt ist auch:
- In Ländern ohne Helmpflicht (z.B. NL) fahren viel mehr Leute Rad UND verletzen sich nicht mehr am Kopf als anderswo.
- Wir fahren seit 100 Jahren ohne Helm Rad. Räder haben sich nicht groß geändert, und die Radler-Situation außerhalb von Großstädten auch nicht besonders - dies nur als Vergleich zur oft herangezogenen Gurtpflicht bei Autos.
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Helmpflicht ist populistischer, sinnloser und bevormundender Unfug.
Ich werde mich niemals zwingen lassen, so etwas zu tragen und notfalls auch Bußgelder dafür riskieren. Hier ist ziviler Ungehorsam gefragt!

Gast
@Kathrin1506

Ein Radhelm ist innen gepolstert und sitzt, wenn er ordentlich ausgewählt wurde, direkt am Kopf ohne zu wackeln. Der Helm wird per Riemen unter dem Kinn befestigt und kann damit schwer abrutschen. Darüber hinaus schützt der Helm die besonders gefährdete Stirnzone, da wo es besonders häufig zu Verletzungen kommt.

Ich finde ja fast schon lustig, Leute mit Helmen zu sehen, die wie Handtücher lose auf dem Kopf hängen und bei einem Unfall womöglich noch den Hals abschnüren.

Ja, wenn Helmpflicht, dann klare Vorgaben des Gesetzgebers und eben Tests und den ganzen Kram drumherum.

So ein Ding kostet zwischen 50 bis 100€. Die Polster lassen sich austauschen und ob dies dann ein verstecktes Konjunkturpaket werden wird, kann ich jetzt nicht beurteilen.

Man sollte nebenher auch darauf hinweisen, dass die Nutzung sogenannter single-speed - Räder enorme Schädigungen der Knieregion zur Folge haben wird.

Ich denke, es wird eine Generation single-speed - Geschädigter geben.

Nur so nebenbei...

MaWi
Merkwürdige Gewichtung

Die Diskussion erinnert mich ein wenig an: "Ich lauf mit geschlossenen Augen über Straße, weil ich bin ja versichert"

Eine schwere Kopfverletzung mit monatelangem Ausfall und Spätfolgen ohne Probleme aktzeptieren, aber sich zur Helmpflicht genötigt sehen, weil man evtl. 20% weniger Schmerzensgeld dafür bekommt!? Wenn man Schmerzensgeld nicht gerade als Verdienstmöglichkeit ansieht, ist das in meinen Augen eine sehr merkwürdige Gewichtung!

Gast
Hmmm....

Die vielfältigen Standpunkte, die hier vertreten werden sind stark emotionsgeladen. Wäre eine Helmpflicht abgelehnt worden, wäre der Aufschrei nicht geringer. Letztendlich geht es um eine "Richtlinie", die eine allgemeine Gültigkeit haben und die zum Schutz der Verkehrsteilnehmer beitragen sollte. Wo ist das Problem, einen Helm zu tragen? Sollte man tatsächlich mit einer Frisur, Einschränkung der pers. Freiheit, o.Ä. argumentieren? Nach einer Woche in der Unfallklinik, tragen alle, die schimpfen einen Helm - garantiert! Hmmm... ich fahre immer mit Helm und schnalle mich im Auto an, trage Handschuhe als Arzt, trage meinen Skihelm auf der Piste, lasse mich impfen, schnalle im Flugzeug den Gurt an, usw....Schränkt mich das ein, nein - es schützt mich.

Gast
Helm ab, Hirn ein

Was hätte übrigens die Versicherungswirtschaft zu dem Radfahrer gesagt, hinter dem ich erst vorhin ein Stück hergefahren bin? Helm auf dem Kopf, Lenker mit Tüte rechts und links behängt und 30cm an den parkenden Autos vorbei?

Tut mir leid, die ganze Helmdiskussion ist eine Scheindebatte. Schaut mal in die Niederlande und fragt euch, warum dort niemand einen Helm für nötig hält.

Gast
Als 2m-Mann stosse ich mir besonders in Deutschland

oft den Kopf an zu niedrigen Tueren, da diese im Normalfall bei 1.90 standardisiert sind.
(Im Gegensatz zu China, wo sie eher 2.10 hoch sind.)

Wen kann ich jetzt in Deutschland belangen?
Wieviel Schadensersatz und Schmerzensgeld kann ich im Durchschnitt herausschlagen?

Oder muss ich nun Helm tragen?
Wie sieht es dann mit Stauchungen der Nackenwirbelsaeule aus, weil ich mit Helm ja noch groesser bin?

Mmh. Ist sicherlich ne Einnahmequelle.

Gast
Blick in die Niederlande

Man schaue sich einmal die Straßen und Radwege in den Niederlanden an: Unzählige Radfahrer ohne Helm. Allein die Vorstellung, diese würde alle einen Helm benötigen, wäre grotesk, nicht nur aus Gründen des Materialbedarfs.

Nein - die Helmdebatte dient vor allem dem Verdrängungsbedürfnis der Autofahrer, die damit ihr Gewissen beruhigen wollen, dass die noch unzulängliche Straßensituation in Deutschland den Autofahrern eigentlich ein anderes Verhalten im Straßenverkehr abverlangen würde.

Die Polizeiberichte, die gerne mit Hinweisen auf (nicht) getragene Helme enden, sollten dies nur erwähnen dürfen, wenn es sich auch tatsächlich um Schädelverletzungen handelt. Die wohl häufigeren Stürze aufs Kinn haben mit Helmen nichts zu tun.

Erforderlich wären Radfahrstreifen an jeder Durchgangsstraße, die im Winter auch geräumt (und nicht zugeschüttet) sind.

Und: Stopp dem Versicherungslobbyismus! Die Versicherungen pervertieren mehr und mehr den Sinn, zu dem sie einst eingerichtet wurden.

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