Rentner

Ihre Meinung zu Interview zur Demografie: "Da wird massiv Angst geschürt"

Beim heutigen Demografie-Gipfel ist die "Überalterung" ein Thema. Aber ist sie wirklich ein Problem? Nein, sagt Statistiker Bosbach im tagesschau.de-Interview. Viele Gruppen wollten hier gezielt Angst schüren - und Langfrist-Prognosen seien ohnehin abstrus.

...mehr ...weniger
Dieser Artikel auf tagesschau.de
Kommentieren beendet
107 Kommentare

Kommentare

Sören Padel
Metaebenen-Diskussion statt Faktenanalyse

Es ist immer wieder erstaunlich, wie sich Herr Bosbach, ohne wirklich substantiell etwas beisteuern, in der öffentlichen Diskussion platzieren kann.
Er weißt immer wieder auf die Instrumentalisierung der Problematik hin und auf Aussagen, die ja in der Vergangenheit schon den "Untergang" beschwört hätten
Auch bringt Herr Bosbach immer wieder die Begriffe Prognose und Fortschreibung durcheinander, was einem Journalisten ja durchaus passieren kann, im Falle Bosbach aber sehr verwundern muss, und man sich fragt, warum tut er das. Fortschreibungen sind eben keine Prognosen, sondern Szenarien, die unter bestimmten Bedingungen bestimmte Entwicklungen beschreiben, während Prognosen mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit Entwicklungen vorhersagen.
Worüber Bosbach nicht redet ist die Tatsache, dass sich die Anzahl der Geburten in Deutschland von Mitte der 1960-er Jahre bis zur Mitte des letzten Jahrzehnts glatt halbiert hat, was bei einem umlagenfinanzierten Rentensystem problematisch ist.

Gast

Das war doch schon immer klar, daß da die Versicherungswirtschaft und die Politik unter einer Decke stecken. Und nicht erst seit Agenda und Riester weiß man, wie die Volkswirtschaft in D tickt.

Interessant nur, daß jetzt die ARD auf einmal die Wahrheit demonstriert. Jetzt, wo sich alle die Taschen auf unsere Kosten voll gemacht haben und es nun fast jeder weiß, welche Verar...e Riester, Hartz und Co. ist.

Jetzt, wo Deutschland mit voller Absicht tief in die in die Krise geritten wurde, da fangen die Medien vorsichtig an, solche Gewinnmaximierungsstrategien wie "Fachkräftemangel" in Frage zu stellen.

Es gibt keinen Fachkräftemangel, höchstens zu teure Menschen und zu geizige Firmen, die keine Personalredundanzen aufbauen wollen.

Daß der Deutsche als Wähler dies allerdings so spät nun erkennt, das ist das Drama, lange eingestielt durch die Medien, wie z.B. einer SPD und Agenda nahestehenden ARD.

"European Round Table" googeln, die regieren hier wirklich...

Gast

Vielen Dank für dieses Interview, sehr aufschlussreich. Es ist in der Tat interessant, wie sich Geschichte beständig wiederholt. Wie sagte schon Machiavelli: Es ist besser als Fürst gefürchtet, denn geliebt zu werden.

Sören Padel
Metaebenen-Diskussion statt Faktenanalyse II

Das die Mängel bei der Ausbildung und die Ausweitung des Lohndumpings die gesamte Situation verschärfen ist klar, aber das größte Problem ist nun mal der Geburtenrückgang, der auch durch Zuwanderung gar nicht zu lösen ist, da ja nicht nur 22-jährige fertig Ausgebildete einwandern die dann mit 65 wieder auswandern, ohne Rentenansprüche mitzunehmen.
Wir haben bald die Situation, dass für eine Person, die das erwerbsfähige Alter erreicht, nur eine aus der Gruppe der Jugendlichen nachrückt. Auf Dauer würde das stark vereinfacht bedeuten, dass in einigen Jahrzehnten bei Vollbeschäftigung eine Erwerbseinkommen eine Rente finanzieren müsste. Dass es anders kommen wird ist klar, die Frage ist nur, wie die Gesellschaft auf die Problematik reagiert.
Wenn man wie Herr Bosbach die Halbierung der Geburten innerhalb knapp zweier Generationen tapfer ignoriert und in der Metadiskussion um Instrumentalisierung und vergangener Horrorscenarien fossiliert, wird man keine konstruktiven Wege finden können.

Norden
Großartig

das die Leute das endlich mal melden. Nachdem die politisch und medial befeuerte Angstkampagne den Versicherungskonzernen in den letzten Jahren Milliarden in die Kasse gespült haben, kann man ja jetzt auch mal langsam die Wahrheit sagen.
Schade das auch die Tagesschau da einige Jahre hinterher hinkt.

Aber die nächste mediale Angstkampagne steht wahrscheinlich schon vor der Tür.
Lassen sie mich raten:
Bildungsmisere, damit Privatschulen und Nachhilfeorganisationen einen Reibach machen können?
oder:
Medizinnotstand. Weil ja unsere Ärztelobby so unterbezahlt ist. (Wobei die Ärzte selber darauf achten, daß ja nicht zu viel Ärzte in diesem Land ausgebildet werden. )

Ach irgendwas zum Angst machen wird sich schon finden

B.Conny
Bravo! Endlich mal eine gute Aussage zu diesem

leidigen und stark manipulierten Thema! Schon bei den Berechnungen des Club of Rome wurde vor Jahrzehnten ausgesagt, dass selbst bei der von China propagierten 1-Kind-Familie die Bevölkerungszahl auf lange Sicht höchstens stagnieren aber nicht sinken wird. Und? Die chinesische Bevölkerung ist in dieser Zeit massiv gewachsen. Auch die Deutschen sind nicht ausgestorben. Minimale und kurzfristige (Auch über einige Jahrzehnte ist statistisch gesehen kurzfristig, der demographische Negativwandel muss schon kontinuierlich über viele Generationen, also Jahrhunderte, anhalten, damit er gesellschaftlich wirklich relevant wird. Nur bei Kleinstpopulationen ist bei einer kurz- bis mittelfristigen demographischen Überalterung mit einer Gefahr für den Bestand zu rechnen.) Abweichungen sind also wirkliche Panikmache der politisch Verantwortlichen. Die Renten sind daher demographisch-statistisch gesichert, nur politisch sind sie es nicht! Darauf sollten wir Bürger Einfluss nehmen!

Gast
Geist schlägt Materie

Der "Demografische Wandel", der die Rückbildung der Population meint, ist in einer an Ressourcen endlichen Welt etwas ganz Normales.

Wer glaubt, dass darin eine Gefahr besteht, versteht die übergeordnete Notwendigkeit solcher Prozesse nicht und wird gerade durch dieses eigene Unverständnis zur wirklichen Gefahr für die Biosphäre unseres Heimatplaneten.

Wer also hier künstlich in an sich völlig normale, weil natürliche Prozesse eingreift, will nichts anderes als die Zerstörung der biologischen Kreisläufe dieses Planeten.

Das Argument, dass dieser Abschmelzungsprozess auf der künstlichen Steuerung durch die Einführung der "Pille" beruhe, ändert an dem Gesagten zunächst (!) nichts. Zu früheren Zeiten wären es wohl Hungersnöte oder Seuchen gewesen.

Auch, wenn es unsere Politiker und Wirtschaftsleute nicht wahr haben wollen, unsere materiellen Möglichkeiten sind begrenzt. Wer wie sie gegen diese Regeln verstößt, gefährdet die Gesamtheit.

Nur der Geist des Menschen, ist wirklich frei.

Gast

dank dieser Überalterungsängste haben wir Hartz Vier zu verdanken,

Riesterrenten-Abzocke,

niedrigere Renten,

früheres Renteneintrittsalter,

mehr Ehrenamt also Arbeiten für Lau (weil die "Alten" sowieso Thema geworden sind)

aber wenn man mal nach China schaut, ist dort nicht erst seit dem Beginn des Kapitalismus es so gewesen, dass es dort viele alte Menschen gibt, die problemlos von der jüngeren Generation mitversorgt werden

Es ist nur eine Frage der Anpassung. Aber da wir hier Abzocke der Reichen haben, wie in kaum einem anderen Land, fehlen uns diese Abzockbeträge an allen Ecken und Kanten.
Die Reichen sollen in Wahrheit weiter sich bereichern, da hilft eine zum Arbeiten gezwungene Gesellschaft, die sich ja mit dem Märchen der Überalterung mit ergibt.

Gast
Kaum zu glauben

Ist nicht die Anzahl der Kinder pro Frau schon vor Jahrzehnten unter das Ersatzniveau von 2,1 gesunken? Liegt sie nicht heute bei 1,3 mit fallender Tendenz? Sind nicht die Rentner von morgen schon geboren? Ist es nicht absehbar, dass die dickste Beule in der Bevölkerungspyramide, nämlich die der Jahrgänge der heute 50 bis 60-Jährigen, in spätestens 15 Jahren in Rente gehen wird? Werden nicht schon heute die Renten zu fast einem Drittel mit Zuschüssen aus dem Bundeshaushalts finanziert (das letzte Mal als ich auf der Seite von Finanzministerium und Rentenversicherung nachsah waren es 83 von 290 Mrd. €)? Wird nicht schon heute dieser Betrag von über 80 Mrd. € aus dem Bundeshaushalt (versteckt im Budget für Arbeit und Soziales, wo er mehr als die Hälfte ausmacht) an die Rentenkasse überwiesen, ohne das dafür je ein Steuerzahler einen Rentenpunkt sieht?

Und zu guter Letzt, war es nicht Adenauer, der sinngemäß sagte: was schert mich Bevölkerungspolitik, Kinder bekommen die Leute immer?

Gast

Danke für das Interview. So eine Angst kommt halt heraus wenn man es nicht gelernt hat mit Zahlen umzugehen. Es wird dringend nötig an Schulen z.B. mehr Statistik zu lehren. Dann wird man weniger manipulierbar. Nicht nur in Demografiefragen sondern bspw. auch in Bezug auf "nötige" Vorsorgeuntersuchungen und ähnliches.

Gast
Überraschung

Das ein solches Interview hier veröffentlicht wird. Immerhin zerlegt Bisbach Stück für Stück die Argumentationsgrundlagen des Zeitgeistes und benennt Gewinner und Verlierer.

Vielleicht sollte man bei vielen Artikeln über Fachkräftemangel, Demographie etc erstmal vergleichend dieses Interview durchlesen. Es kann nicht sein, dass man solche Interviews führt, und im nächsten Artikel wird weitergemacht wie bisher.

Gast
Prognose

Nun, Hr. Bosbach sagt, dass man keine Prognose über die demographische Entwicklung anstellen könne, aber da bin ich anderer Meinung; dafür reicht ein Blick auf die Strassen deutscher Großstädte. Ich wage die Prognose, dass wir es in 30ig Jahren mit den Auswirkungen einer massiven Armutszuwanderung zu tun haben werden, einhergehend mit Elendsvierteln, hohen Kriminalitätsraten, islamischen Strukturen und deutschfeindlichen Grundzügen. Diese Entwickung zeichnet sich deutlich ab, wenn man sich die Mühe macht über den Zaun seines eigenen Vorgartens zu schauen; dafür braucht man keine Statistiken oder sonst irgendetwas anfertigen.

toolfish
Super Beitrag

Ein hervorragender Beitrag, endlich kommt auch in einem Mainstream-Medium mal jemand zu Wort der nicht nur nachplappert was Versicherungskonzerne und Industrie vorgeben. Schon wenn ich "Fachkräftemangel" lese kann ich nur lachen. Wenn es diesen Mangel gäbe würden zwangsläufig die Preise für Fachkräfte steigen, also die Löhne. Tun sie aber nicht. Und wenn man als Fachkraft einen Job sucht außerhalb der Ballungszentren sieht es ganz düster aus.

Gast

Danke für diesen Artikel....auch in der NS Zeit gab es Prognosen in diese Richtung, gemischt mit Rassenwahn....aber davon ist auch nichts eingetreten. Unbedingt weiter Thematisieren!!!

Gast
Überalterung

Danke für den wunderbaren Artikel / das ehrliche und mutige Interview!

Wir werden besch.... von vorne bis hinten.
Alle halten sie die Hand auf und alle kriegen was von uns, denn Angst war schon immer ein schlechter Berater.

vriegel
Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt

Ein altbekanntes deutsches Sprichwort. kann da Herrn Prof. Bosbach nur zustimmen.

Wobei seine Kritik an der Einführung der Riester-Rente zwar hinsichtlich der Einflussnahme von Versicherungen sicher richtig ist. In der Sache selbst ist die staatlich geförderte private Altersvorsorge aber ein Schritt in die richtige Richtung.

Momentan sind zwar die Zinsen auf einem Rekord-Niedrigniveau. Dafür können aber Versicherungen nichts. Es ist eine Folge der Euro- und Staatsschuldenkrise. Schaut man sich die Statistik über lange Zeiträume an, dann ist auch die gesetzliche Rente mal stärker gestiegen, als die Inflation. Das hat sich in den letzten 15 Jahren dramatisch geändert und wird sicher in den nächsten 10 Jahren noch schlimmer werden.

Dann nämlich, wenn die Inflation zunimmt und die Zinsen weiter niedrig bleiben. In diesem Umfeld werden aber Aktien und Sachwertanlagen im Wert steigen, so dass diese Form der Altersvorsorge dann lukrativer ist. In 20 Jahren ist es dann viel. wieder anders

Gast
Deutschland stirbt nicht aus, nur sein Geist!

Vielen Dank! So einen Bericht hätte man bei den "staatsfernen" ARD-Medien nun wirklich nicht erwartet. Das widerspricht vollständig dem was auch die ARD-Medien seit Jahrzehnten gebetsartig propagieren. Oder gehört das zum Plan im großen NSU-Spielchen?

WiPoEthik
Erstklassiges Interview

Wirklich top! Bitte mehr von dieser Art.

Der demographische Wandel wird stark überbewertet. Viele der Probleme die damit (angeblich) einhergehen liegen schlichtweg an Fehlern bzw. daran wie unser (Renten/Gesundheits)System aufgebaut ist.
Viele der Befürchtungen sind schlichtweg... "aufgebläht" und übertrieben.
-
Das heißt nicht, dass man sich nicht auch auf eine ältere Gesellschaft einstellen sollte. Allerdings altern die Menschen auch anders als früher. Wer in Rente geht muss noch lange nicht zum alten Eisen gehören, da gibt es viele die noch top-fit (körperlich wie geistig) sind.

Gast
Herzlichen Dank an Herrn Bosbach..

.. und die Tagesschau für diesen Artikel. Man hätte ihn durchaus noch weiter führen können und Herr Bosbach hätte auch für andere Bereiche unseres Daseins klare und schlüssige Antworten auf die Lügen die uns tagtäglich als Wahrheit aufgetischt werden gegeben.
Entweder ist alles was wir heute so als Fakten vorgesetzt bekommen nur Spekulation oder es es wird uns wider besseres Wissen dennoch so vorgesetzt. Eine schlimme und traurige Sache.
Bürger wird aber schon von klein auf so erzogen und geprägt, dass er/sie nicht selber nachdenkt, sondern denken lässt. Dafür haben wir schließlich unsere Experten. Das sind aber regelmäßig nur moderne KaffeesatzleserInnen.
Selbst die kurzfristigen Vorhersagen der sog. Wirtschaftsweisen sind mit schöner Regelmäßigkeit falsch. Das Geld können wir uns also sparen.
Die Wettervorhersage ist trotz immenser IT-Aufrüstung nicht besser als vor 50 Jahren. Auch Klimawandel verliert seinen Reiz, wenn wir einen größeren Zeitraum betrachten.

Gast
Auch das Wetter hält sich nicht an Vorhersagen

Seriöse Wetterpropheten sagen, dass nur für 3 Tage vorhergesagt werden kann - und auch diese Vorhersage stimmt nicht immer.
Herr Bosbach hat Recht. Prognosen werden nur gemacht, um Interessen zu untermauern. Das kurze Gedächtnis hilft darüber hinaus, den Fehlprognostikern aufs Neue zu glauben. Ein Glück, das es meistens anders kommt. Die Prognosen legen oft das Lineal an die Vergangenheit und schreiben diese fort. Diese Bedingung "wenn sich nichts ändert" wird dann in der Beurteilung einfach weggelassen. In über 70 Jahren meines Lebens habe ich immer wieder erlebt, dass nicht vorhersehbare Veränderungen die Prognosen "über den Haufen geworfen" haben. Der Mensch ist innovativ und hat auch Lösungen für Probleme gefunden, die wir heute noch gar nicht kennen.

Phonomatic
Das Problem ist größer

Der Mensch tendiert dazu das Kinderkriegen immer länger aufzuschieben - weil es in unserer Psyche überhaupt nicht angelegt ist, selbst zu entscheiden, wann wir Kinder kriegen wollen. Und weil diese Überflussgesellschaft an allen Ecken und Enden mit vermeintlichem Glück lockt, das kein Wahres ist (sondern Arbeit).
-
Nicht nur ist die durchschnittliche Kinderzahl massiv gesunken, das Alter in dem Frauen Mütter werden, ist zudem massiv gestiegen.
Dazu kommt die deutsche Rechtssprechung, die unverheiratete Väter als Menschenmaterial behandelt, und Alleinerziehende in Armut stößt - all das sinZeichen einer kinderfeindlichen Gesellschaft
-
Die Demographie ist bestimmt nicht Schuld am Fachkräftemangel - aber die Position, dass das alles keine Probleme wären, die kann ich nicht gutheißen - zumal hier sehr revisionistisch Argumentiert wird. A posteriori wird nun festgestellt, dass es ja trotzdem irgendwie weiterging - die demographischen Warnungen daher gehaltslos seinen-also ich weiß ja nich

tettigonia
@Sören Padel - Metaebenen-Diskussion auch notwenig

Sie haben schon recht mit der Gebrutenzahl. Generell halte ich eine MetaDiskussion über richtiges statistisches Schliessen aber für ziemlich notwendig, da es immer noch sehr heufig vorsetztlich oder nicht ausgenutzt wird. Die Gebrutenzahlen sind in der Tat runter gegangen und daher ist politisch wie sie schreiben ein reines Umlagesystem schwierig. Vor diesem Problem standen rotgrün damals,obgleich man es hätte schon vorher absehen können. Womit er aber recht hat ist das die gesammt Bevölkerungszahl konstant blieb, wir also nicht aussterben und einfach nur mehr Kinder kriegen ebenfals zu Problem führen würde. Ich fürchte das nicht nur Bosbach bei Prognose und Fortschreibung nicht differenzieren und wenn dies Lobbyverbände tun ist es noch problematischer. Ich fürchte er hat recht, dass Demographieprognosen über mehr als 20 Jahre sehr hohe Varianzen haben. Fortschreibungen zum Austesten von Szenarien sind dennoch (genauso wie beim Klima) sehr aufschlussreich.

Gast
Noch einmal Danke..

.. aber ich würde gerne noch nachtragen:
Im Rückblick ist vieles einfacher. Aber es ist jetzt auch klar.
Und das alles ein nur ein großes Missverständnis war?
In den 1960er Jahren wurde uns gelehrt, dass Erdöl nur noch ca. 30-40 Jahre reicht. Meine Kinder lernen das heute noch in der Schule?
Indien, Rumänien usw. waren alles
Analphabeten. Heute holen wir uns von dort die Experten. Obwohl wir doch das beste Ausbildungssystem der Welt haben!
Meine Oma wurde trotz starkem Asthma älter als die heutige Lebenserwartung der Frauen, die ja seitdem "drastisch" angestiegen ist.
Und das ohne Medikamente! Bei unserem Fortschritt in den letzten 40 Jahren (Medizin, Pharma, Ernährung) müssten wir eigentlich schon ewig leben. Aber die Nebenwirkungen sorgen schon für das "Gleichgewicht".
Der Jugendwahn treibt seine Blüten. Nicht erst heutzutage. Alte Menschen gab es schon immer. Und sie hatten ihren Platz. Aber die Statistik rechnet heute anders. Bleibt die Frage nach dem Motiv!

uhuznaa
Ist doch ganz einfach

Wer etwas gegen die demografische Entwicklung tun will, soll halt möglichst viele Kinder großziehen. Wer jetzt sagt "das kann man sich nicht leisten", der meint doch in Wirklichkeit "mit dem Geld mache ich lieber Urlaub und kaufe mir ein neues Auto".

Womit wir wieder beim Egoismus wären, den alle immer nur den anderen vorwerfen.

Residue
Die Kinder von heute...

... sind die Eltern von morgen. Wenn heute weniger Kinder geboren werden, dann wird es auch in der naechsten Generation weniger geben.
Ich habe mit Demographie Professoren gesprochen die gaenzlich anderer Meinung sind als Herr Bosbach. Rein rechnerisch ist es auch offensichtlich.
Unsinnig ist es auch, wie er unseren Bevoelkerungsrueckgang mit der Ueberbevoelkerung in Afrika vergleicht. Es ist als ob man mit einer Hand im heissen und mit der anderen im kalten Wasser ist und sagt es ist schoen warm. Bevoelkerungsschwund und Ueberalterung sind reale Probleme die vor allem im Osten spuerbar sind. Die Augen davor zu verschliessen, nur weil es ein unangenehmes Thema ist, ist gefaehrlich.

Starlight
Noch etwas Unvorhergesehenes

Ein weiterer Faktor, der 1960 neben Antibabypille und Trend zur Kleinfamilie nicht vorhergesehen wurde: Abtreibungsgesetzgebung und -praxis.

Von diesem vielschichtigen Thema seien lediglich die hier relevanten Zahlen herausgestellt: Bei über 100.000 Abtreibungen pro Jahr (vor 10 Jahren und länger noch deutlich mehr) kommt schon eine große Anzahl fehlender Menschen zusammen.

Dieser (meiner Ansicht nach sehr bedauerliche) Gesichtspunkt unterstreicht also noch die von Prof. Bosbach genannten Argumente, dass gesellschaftliches Wohlergehen mehr ist als das Schlagwort "demographischer Wandel".

Die Diskussion sollte breiter geführt werden. Nun geht es um komplexe Zusammenhänge. In der heutigen schnellen Medienwelt müssen wir uns alle die Frage stellen: Sind Journalisten kenntnisreich genug, diese Zusammenhänge verständlich zu machen, und ist deren Publikum geduldig und interessiert genug, länger als nur einen Halbsatz lang zuzuhören und dann noch darüber nachzudenken?

COJO
@Sören Padel

Zitat:"im Falle Bosbach aber sehr verwundern muss, und man sich fragt, warum tut er das. Fortschreibungen sind eben keine Prognosen, sondern Szenarien, die unter bestimmten Bedingungen bestimmte Entwicklungen beschreiben, während Prognosen mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit Entwicklungen vorhersagen."

sorry aber ist das jetzt nicht die Erbse von innen poliert?
Eine Fortschreibung ist eben auch eine Prognose nur das sie eben auf Grund von quantifizierbaren Zahlen ellein beruht. Eine allgemein Prognose beinhaltet aber auch nicht quantifierbare Fakten, Wissen, Verknüpfungen und Denkweisen!

Ich denke, das Herr Bosbach genau die Problematik auf den Tisch bringt, die uns die europäische Krise wesentlich mit eingebrockt hat.
Denn gegenüber dem gesellschaftlichem Schuldenaufbau steht ja immer der private Vermögensaufbau!
Vor lauter Angst vor Altersarmut, vergessen viele Deutsche das man heute lebt und in Zukunft sowieso stirbt!

Gast
@Sören Padel

Faktenanalyse bedeutet auch, dass ein umlagefinanziertes Rentensystem, ebenso wie die Kapitalgedeckte Altersvorsorge, an der Produktivität hängt. Geld kann man bekanntlich nicht essen. Wenn also die Schauermärchen der privaten Versicherungswirtschaft gebe es keine Möglichkeit die Volkswirtschaft am Laufen zu halten.

Dann ist aber die Diskussion über Demographie bei der Altersvorsorge absolut überflüssig. Bosbach hat hier angemerkt, dass wir nur durch Produktivität überhaupt eine Rente leisten konnten, weil es diese Entwicklung schon früher gab. Wie sie darauf kommen, er ignoriere also die Demographie, ist mir ein Rätsel. Er bindet die Demographie in den Kontext ein, statt nur eine Behauptung aufzustellen.

Gast
Reiche immer reicher

das ist die logische konsequenz aus dieser volksverarsche.

macht kaputt was euch kaputt macht

fachkräftemangel, dass ich nicht lache bei 3 mio. arbeitslosen. das sind wohl alles nichtnutze und arbeitsverweigerer ? die realität sieht anders aus, da sind es 5-6 mio arbeitslose und 75% davon sind teure facharbeiter.

durch billige osteuropäer in zeitarbeitsfirmen werden diese deutschen fachkräfte ersetzt. deutsche studenten erhalten eine arbeitsstelle bei deutschen konzernen als dauerpraktikanten.

soviel nur mal zum thema gewinnmaximierung , unternehmerischer verantwortung und angeblichen fachkräftemangel. billigkräfte aus osteuropa wollen sie, nix weiter. und der "European Round Table" gibt weiter die Wünsche an Merkel weiter, wie schon an Schröder.

in welcher firma wird merkel sich ihre belohnung abholen nach ihrer zeit im öffentlichen dienst ?
schröder musste noch ins ausland zu putin, sonst wäre es zu offensichtlich gewesen, roland koch blieb schon in hessen und merkel ? düsseld

guipago
Meine Prognose: Die Auguren ...

... werden nicht aussterben, die uns erzählen wollen, was morgen oder übermorgen passiert. Es gibt nette Filme von Möbelmessen aus den 1960ern, wo so genannte Experten einen Blick in die Zukunft wagen: einfach zum Schießen!
Heinz Erhardt hat in dem Bühnenstück "Das hat man nun davon" in einer Szene gesagt: "Schreiben Sie mal, wenn Sie ein Telefon haben!" Hat er das aus Scherz gesagt oder hat er tasächlich gewusst, dass es mal Telefone geben wird, mit denen man tatsächlich schreiben kann? ;-)

79kaba38
Finanzierung der gesetzlichen Rentenversicherung

Bosbach: Ohne die Angst vor dem demographischen Wandel wären die Arbeitgeber nie aus der paritätischen Finanzierung der gesetzlichen Rentenversicherung herausgekommen. Stimmt das?
Arbeitgeber und Arbeitnehmer zahlen jeweils einen Beitragssatz von 9,45 Prozent.

COJO
@Sören Padel Faktenanalyse II

Zitat:"Das die Mängel bei der Ausbildung und die Ausweitung des Lohndumpings die gesamte Situation verschärfen ist klar, aber das größte Problem ist nun mal der Geburtenrückgang, der auch durch Zuwanderung gar nicht zu lösen ist, da ja nicht nur 22-jährige fertig Ausgebildete einwandern die dann mit 65 wieder auswandern, ohne Rentenansprüche mitzunehmen."

Aber genau das ist es, was Herr Bosbach wohl meint. Angst lähmt! Und hier lähmt sie die Gesellschaft und jeden Einzelnen sich zu verwirklichen und einfach das Leben zu leben. Warum werden heute weniger Kinder geboren?
Weil es heute möglich ist, SEX ohne Folgen zu haben! Und damit wird der Nachwuchs planbar. Das will sicher niemand ändern, aber was man ändern kann, ist der Lebensplan.

Aber es ist Irrsinn nach dem Schuldigen zu suchen, auch ist es Irsinn so weiter zu machen.
Wir haben heute Möglichkeiten und Potential was es noch nie gab. Und dazu gehören auch Fakten über die sichere Existens jedes Einzelnen.

Harald Friedrich
Kinder, die gestern nicht geboren wurden, die können morgen ...

... nicht mehr nachgeboren werden. Das ist ein Fakt. Insofern kommt der demografische Wandel.
.
Recht hat Herr Bosbach sicherlich damit, dass der demografische Wandel als Ausrede benutzt wird: Förderung fehlt in der Krippe, im Kindergarten, in der Schule, in der Ausbildung, an der Hochschule und an der Uni. Wie unsere Eltern und Kinder vom Staat abgezockt und ausgenommen werden, das ist schon unglaublich.
.
Fast 10% der Jugendlichen jedes Jahrgangs lassen wir ohne Schulabschluss ziehen. 8% bekommen keine Arbeit. Wir haben unmenschliche NCs auf den Studiengängen. Wir zahlen keine Fahrkarten zur Schule, wir verlangen Studiengebühren. Wir holen junge Menschen nicht aus den Hartz-4-Spiralen.
.
All das spart Geld. Geld das von den vielen Uli Hoeneßen in Deutschland nicht eingetrieben wird. Den ganzen (z.T. kinderlosen) Reichen wünsche ich, dass sie eines Tages den Hintern von einen Roboter abgewischt bekommen. Recht hart eingestellt.
.
Gruß Harald Friedrich

Cha'DIch
Stimmt so :)

Sämtliche Aussagen von Herr Bosbach in diesem Interview sind korrekt und kann ich nur bestätigen.

Gast
Wer freiwillig vom Statis weggeht,

der weiss von was er redet.

Er hat es geblickt.

Danke tagesschau, dass ihr so jemanden auch mal veröffentlicht habt.

Wurde auch langsam mal Zeit, nach all den mainstream-nachrichten.

Gast
@Sören Padel

Sorry, aber Sie arbeiten hier mit falschem Zahlenmaterial. Bewusst?
In den 1960er Jahren hatten wir in der Tat ca. 1,2 Mio Geburten und in den letzten Jarhen zw. 600-700.000.
Aber schon in den 1980/1990er Jahren lagen die Geburten im Bereich 800-900.000. Und seit 2000/2002 liegen sie auf unserem heutigen Niveau.
Und seit 1972 überwiegen die Todesfälle die Geburten!
Also alles Fakten, die eine These der Überalterung der Gesellschaft in D eigentlich nicht unterstützen.
Herr Bosbach spricht halt über Dinge die man in bestimmten Kreisen nicht gerne hört.
Und wo ist das Problem wenn 1 AN für 1 Rentner die Beiträge zahlt?
Gäbe es keine Rente und müsste AN für seine Zukunft sparen (also 1:1).
Müsste er/sie mehr sparen, als der heutige Rentenbeitrag ausmacht um im Alter gut zu leben? Nein!
Umlagenfinanziert suggeriert längst etwas falsches! Nicht jedes EK zahlt in die Rentenkasse (die BBMG ist zu niedrig)! Und viele AN sind mit ihrem EK im Niedriglohnbereich.
Da stimmt die Rechnung nicht!

Gast
Wissenschaftlichkeit ade, Herr Bosbach

Es ist klar, dass seitens einiger Professoren auch mal gerne "Weisheiten" in einer wissenschaftlich ungenauen Art unters Volk geworfen werden (Anti-Elfenbeinturm), speziell von FH-Profs.

Allerdings kommt das Interview inhaltlich arg vereinfacht daher. Selbstverständlich ist die genaue Prognose von Zu- / Abwanderung, Grippewellen oder anderer Faktoren nicht möglich. U.a. politische Entscheidungen und die globale wirtschaftliche Entwicklung haben hier einen grossen Einfluss.

ABER: Was definitiv bekannt ist, ist der massive GEBURTENRÜCKGANG seit vielen vielen Jahren. Und das führt DEFINITIV zu einem starken Bevölkerungsrückgang. Denn diese Kinder fehlen bereits. Das ist KEINE PROGNOSE mehr. Und eine NETTOzuwanderung in Millionenhöhe ist polit. definitiv nicht durchsetzbar, wenn ich mir D heute so ansehe.

Mag sein, dass da auch einige ihr wirtschaftliches Süppchen darauf zubereiten wollen und wollten, aber die PROBLEME WERDEN TROTZDEM KOMMEN.

Gast
Apropos Geburtenrate

War nicht erst kürzlich die Meldung zu lesen, dass die tatsächliche Geburtenrate (Kinder pro Frau) höher ist, als bislang zu Grunde gelegt, da nicht ausreichend berücksichtigt worden war, dass heutigentags viele Frauen Kinder noch in einem Alter bekommen, in dem früher Kindersegen für ausgeschlossen gehalten wurde?
Haben wir es möglicherweise mit einem Prozess der Verlangsamung zu tun? Längere Ausbildung, spätere Familiengründung (mit oder ohne Trauschein), spätere Rente, späterer Tod?

tettigonia
@Phonomatic - Besser späht als nie

Das immer spähtere Kinder bekommen (solange man welche bekommt) hat auch Vorteile. Ein biologischer Aspekt ist, das es eine (sorry für die Ausdurcksweise) Züchtung auf Langlebigkeit ist, früh sterbende werden ausselektiert (klingt absolut makaber - stimme ich zu). Die Generationen werden zeitlich stärker auseinander gezerrt. Wenn die Leute aber länger leben und länger arbeiten ist das spähte Kinderbekommen nicht so dramatisch. Für eine stabiele Gesammtpopulationszahl ist es sogar förderlich. Wenn es keine medizinischen Risiken gibt würde ich von einer spähten Schwangerschaft nicht abraten.
Mit der schlecht geregelten "Rechtssprechung für unverheiratete Väter" ist absolut war. Das scheint noch auf altmodischen Ideen "Väter hätten nichts mit Kinderaufzucht zu tun" zu beruhen, sehr schade.

benzan
Was soll das Herr Bosbach ?

Ein vollkommen unsinniges Interview. Ich sehe es doch im alltäglichen Leben auf der Strasse, dass immer Ältere unterwegs sind.
Die Anzahl der Pflegebedürftigen steigt, Schulen werden geschlossen, weil es nicht genügend Schüler gibt. Der Vergleich mit Afrika ist bitter, polemisch und nicht akzeptabel.

loenneberga
April April !

War alles nur ein Scherz mit dem demographischen Wandel. Gibt's in Wirklichkeit gar nicht.
Bitte mal die Kirche im Dorf lassen und kurz ein paar Grafiken / Statistiken zur Bevölkerungsentwicklung der letzten Jahrzehnte anschauen !

Hugomauser
Nichtfinanzierbarkeit der Rente?

Der demografische Wandel ist ein Fakt. Außer Acht lässt man aber den Zuzug von ausländischen Arbeitnehmern. Aber nicht nur das:

Würde die Produktivität der Wirtschaft in den nächsten 30 Jahren nur um 2,5% jählich steigen, so hätten wir bereits im Jahr 2043 ein doppelt so hohes Volkseinkommen wie heute, bei 3% wären dies schon 1,5 mal so viel und bei 5% sogar 3 mal soviel.

Anders ausgedrückt: Die jährliche Produktivitätssteigerung durch Automatition, Computer und Roboter sorgt bereits bei einem Faktor von 2,5% dafür, das wir in 30 Jahren mit der Hälfte der Menschen genausoviel erwirtschaften wie heute.

Es geht also eher um die Verteilung des so geschaffenen Reichtums, nicht um die Frage, ob unsere Sozialleistungen noch zu zahlen sind.

Genau aus diesem Grund sind die heutigen Sozialleistung noch zu zahlen, obwohl die Zahl der Rentner in den letzten Jahrzehnten um 30% angewachsen ist.

Oliver Krol
Genau hingucken

Ich muss Herrn Padel zustimmen. Nur weil es 'in' ist dem 'Mainstream' zu widersprechen, kann man die Realitäten doch nicht einfach ignorieren. Jeder der einigermaßen sehen und denken kann, muss zu dem Schluss kommen, dass der demografische Wandel ganz erhebliche Probleme mit sich bringen wird. Dass die Renten schon lang nicht mehr sicher sind, ist doch kein Schreckgespenst mehr, sondern eine sehr bittere Wahrheit für die junge Generation. Dass wir einen massiven Rückgang der Geburten haben ist schlichtweg Fakt. Das kann man doch nicht ignorieren und den Kopf in den Sand stecken und hoffen, dass schon nicht alles so schlimm werden wird. Wenngleich mit Statistiken viel Schindluder getrieben werden kann, bieten sie doch die Möglichkeit über mögliche und wahrscheinliche Szenarien nachzudenken und sich entsprechend zu wappnen. Was Herr Bisbach hier tut ist mindestens so gefährlich, wie falsche Statistiken. Man muss halt immer genau hingucken, wer was sagt und sich ein eigenes Urteil bilden.

Gast
Satire oder schlecht recherchiert?

Zu allem Überfluss auch noch hier im Forum bejubelt. Energiekonzerne planen nicht für 20, sondern z.T. für 40 Jahre, um den einfachsten Punkt dieses Artikels zu widerlegen. Man kann heute schon sagen, wer in 30 jahren in Rente gehen wird. Rentner haben nun mal eine lange "Produktionszeit", in D bald 67 jahre. Natürlich weiß man nicht, ob uns in 10 Jahren Aliens überfallen, ein Atomkrieg ausbricht.

@WaSe
"Und wo ist das Problem wenn 1 AN für 1 Rentner die Beiträge zahlt?
Gäbe es keine Rente und müsste AN für seine Zukunft sparen (also 1:1)."
Früher hat man in Kinder investiert, so dass diese aushelfen konnten (China -> Ausbildung). Unabhängig davon arbeitet man 40 Jahre und bekommt 20 jahre lang Rente (also 2:1), mittlerweile arbeitet man etwas länger und bekommt etwas länger Rente.
1:1 bedeutet, dass der AN die Hälfte seiner Einkommens an den Rentner abgibt, oder der Rentner lebt schlechter. Vorsorgen konnte/ sollte der Rentner nach Ihrem Modell ja nicht, da 1:1.

tettigonia
@Sören Padel, Nana, Phonomatic - Absolutzahlen vs Produktivität

Glaube was Bosbach kommunizieren will ist das es zumindest was die Renten angehet nicht so sehr auf die absoluten Bevölkerungszahlen oder Geburtenzahlen in einer demographischen Gruppe ankommt, sondern auf die wirtschaftliche Produktivität. Diese ist tatsächlich stetig gestiegen somit kann zumindest solange dem so ist kann man tatsächlich mit kleineren Mengen die Rente erwirtschaften. Es kann sogar sein, dass bei guter Wirtschafsleistung eine zu hohe Geburtenrate Probleme in der Zukunft kreiert. Das Problem mit der Wirtschafsleistung ist allerdings, dass diese warschl. noch schwieriger vorrauszusagen ist als Bevölkerungszahlen. Denke sie haben alle recht, runter spielen sollte man Demographische Entwicklungen nicht, aber der einfache Ratschlage "mehr Kinder" halte ich für zu simplistisch.

Uwe M.
Geburtenrückgang?

@ Koelle_am_Ring
Es gibt seit keinen Geburtenrückgang. Die Geburtsraten liegen auf niedrigen Niveau (knapp unter 1,4 Kinder) sind aber wieder leicht ansteigend. Im Osten etwas mehr als im westen. Und das fürt definitiv nicht zu einem starken Bevölkerungsrückgang. Bitte nicht nur die Statistiken von vor 5 Jahren lesen!

Gast
Rosige Zeiten

übrigens beschreibt der Mann die heutige Situation mit zunehmenden Armutsrenten und Niedriglohnsektor als gut. Die Welt wird durch den Demographischen Wandel nicht untergehen, übrigens auch in D nicht. Es werden auch in 40 Jahren Umlagenfinanzierte Renten bezahlt (hoffentlich), diese werden aber niedriger sein als der H4 Satz. Es ist richtig, dass der AN für das Alter vorsorgen muss und sich nicht nur auf die Umlagenfinanzierte Rente verlassen kann.

Vivica
Vielen Herzlichen Dank für diesen Beitrag , Herr Bosbach.

Demografie ist eine Realität und keine Gruselgeschichte. Auf jede Realität kann die Gesellschaft sich einstellen / an diese anpassen.

Dafür schadet jede neoliberale Beteiligung an unseren ansonsten funktionierenden Solidarsystemen.

Meine Private Vorsorge ging Ende 90 baden ( Kursrisiko !?! ).

Hätte ich regulär mehr einzahlen dürfen, würde ich jetzt ohne Grundsicherung von meiner Rente wegen Erwerbsminderung leben können.

Wirtschaft hat in unseren Sozialsystemen ebensowenig verloren,
wie in jeder politischen Einflußname.

Die Wirtschaft darf sich aus ihrer Verantwortung stehlen, damit politische Parteien mehr in Ihrer Schatulle haben ?
Für diese soziale Schieflage solche fahrlässig unnützen Prognosen ?

Verboten gehört das!!

Als Bürgerin fühle ich mich massivst eingeschränkt in dieser aufgenötigten Lobbyumgebung.

Gast
"Die Wirklichkeit der Hausfrau"

Helge Pross, hat in 1976 in einem Buch (Dt. Sachbuchpreis, 25-Tsd. Auflage) einige Jahre nach Erfindung der Pille die Veränderung durch die "Hausfrau" beschrieben. Bereits vor 37 Jahren (das sind knapp zwei Generationen) wird dort der Wandel zur kleineren Familie, zu mehr Singles prognostiziert.

"Die Berufsorientierung ((... der Frauen...)) breitet sich aus - vorsichtig, zaghaft, schwankend, aber sie breitet sich aus. ... Nichts spricht dafür, dass sie sich rückgängig machen lässt. .... ... Es handelt sich nicht nur um "Frauenfragen", es sind Nöte, Probleme, Fragen und vor allem Aufgaben des Gemeinwesens insgesamt, wie sehr sich dieses gegenwärtig noch weigert, das zur Kenntnis zu nehmen."

Diese Verweigerung hat uns sicher weniger 2-Kind-Familien, weniger Kinder überhaupt eingebracht. Die Rentenproblematik wird darin auch eingehend "prognostiziert".

Es liegt nicht an den Prognosen, es liegt an den Ignoranten - und betrifft nicht nur "die deutsche Hausfrau."

tettigonia
@Koelle_am_Rhing: Nicht immer nur eine Größe

Sie schreiben: "ABER: Was definitiv bekannt ist, ist der massive GEBURTENRÜCKGANG seit vielen vielen Jahren. Und das führt DEFINITIV zu einem starken Bevölkerungsrückgang."
Nö, wir hatten lange eine konstante Einwohnerzahl, jetzt sogar leichtes Wachstum.

Wie bei jeder Populationsdynamik kommt es auf Gebrugen-, Sterbe-Rate, Zu- und Ab-Wanderung an.

Wenn die Populationsgröße ein Erhaltungsgröße sein soll können diese vier Raten unterschiedlich gewählt werden.

Natürlcih kommt es auch nicht nur auf die Populatinsgröße an. Wir werden aber eine überalterung nicht nur durch mehr Kinder in den Griff bekommen (ein bischen mehr könnten es natürlich sein). Es muss auch über eine neue Arbeitsverteilung gesprochen werden. Sonst verschiebt man das Problem nicht in die Zukunft.

Hugomauser
@79kaba38 paritätische Sozialabgaben

M.W. nach wird der Rentenbeitrag noch paritätisch von AN und AG bezahlt. Anders sieht es schon bei der Krankenkasse aus. Hier zahlt z. B. ein Arbeitnehmer bei 3000 EURO brotto ca. 250 EURO, während der Arbeitgeber nur ca. 220 EURO zahlt. Auch bei der Pflegeversicherung zahlt der Arbeitnehmer inzwischen einen größeren Beitrag als der Arbeitgeber.

Hugomauser
@79kaba38 Nachsatz paritätische Finanzierung

Herr Bosbach meinte sicher die Einführung der Riester-Rente, in die ja jeder 5% seines Einkommens einzahlen soll.Hier beteiligt sich ja der Arbeitgeber nicht. Und ohne diese würde die Rente nicht reichen. Würde man den Rentenbeitrag um 5% anheben und paritätisch finanzieren, so würde ja der Arbeitnehmer und der Arbeitgeber jeweils 2,5% zahlen. Das ist natürlich ein Ausstieg der paritätischen Finanzierung der Rente durch die Hintertür.

Phonomatic
@ tettigonia

aloha :)
-
das spähte Kinderbekommen nicht so dramatisch. Für eine stabiele Gesammtpopulationszahl ist es sogar förderlich.
Ich meine, da hat Sie die Realität überholt. Unsere Gesamtpopulation ist stabil rückläufig.
-
Züchtung auf Langlebigkeit [...] früh sterbende werden ausselektiert.
Diesen "darwinistischen" Ansatz finde ich inhaltlich unzumutbar - wer würde denn "biologisch aussortiert"? Frauen die bis 36 sterben? Männer über 90? Das macht doch gar keinen Sinn :)
-
Das alles folgt m.E. nur einer Logik: "mehr für mich allein" - und ist damit voll im Zeitgeist.

Selbstaufklärer
09:21 von Vivala Revolution die ARD die Wahrheit demonstriert?

Wenn der ARD und allen öffentlich-rechtlichen Programmen,die Wahrheit so sehr am Herzen läge, dann würde endlich auch einmal die Partei die Linke eingebunden.
Die Wähler sollten sich selbst mal die Mühe machen, wer alles bei den Öffentlich-Rechtlichen, besonders in der letzten Zeit bei diesen Themen zu Worte kommt.
Die sozialen Themen werden besonders vor der anstehenden "großen Richtungswahl",mit den für Hartz4 verantwortlichen Parteien von CDU/FDP und SPD/Grünen, in den einschlägigen Sendungen von Anne Will bis Illner, mit Beteiligung aller möglichen "Experten" ohne Beteiligung der Partei die Linke diskutiert!
Gerade die Partei die Linke, die Von Anfang an, zu dieser neoliberalen Politik der anderen Parteien, eine gerechte soziale Politik für die Masse der Menschen entwickelte.
Mache man sich mal die Mühe und schaue in die Medienarchive der betreffenden Sendungen für dieses Jahr, wem jetzt diese soziale Lösungskompetenz, mithilfe der Medien, zu unrecht zugeschrieben werden soll.

Gast
Wachstum

Problematisch ist für mich, dass unsere ganze Gesellschaft auf Wachstum getrimmt ist: Demografisches Wachstum, wirtschaftliches Wachstum, Wachstum der EU und der Anzahl ihrer Mitgliedsstaaten.
Aber: D hat 81 Millionen Einwohner, d.h. wir sind das bevölkerungsreichste Land der EU! Wo läge das Problem, wenn wir irgendwann nur noch 50 Millionen wären? Wozu müssen wir massenhaft Unterqualifizierte "importieren"? Warum sollten wir unsere Bevölkerung mit Menschen aus anderen Kulturkreisen systematisch "unterfüttern", nur um auf dem Papier die gleichen Zahlen zu haben?
Wenn weniger im Land sind, müssen auch weniger versorgt werden. Und noch riesigere Massenkonzerne brauchen wir auch nicht. Ich plädiere für eine schrittweise eingeleitete Autarkie Deutschlands. Nur Import von Gütern und Ressourcen die wir selber NICHT haben! Und - weg von Bologna, weg von Bulimie-Lernen, weniger ökonomisierte Universitäten.

Gast

Ich bin erbost, wie dieses Thema verharmlost wird. Schon allein, der Vergleich mit kinderreichen afrikanischen Ländern, die ja dann blendend dastehen müssten, zeigt auf, wie naiv diese Haltung ist. Das sind rein infrastrukturell und wirtschaftlich zwei verschiedene Welten. Es gibt immer mehr alte Leute, die man nunmal nicht bis zum Tode malochen lassen kann. Das ist für die, ein Leben lang geleistete Arbeit schlicht und ergreifend entwürdigend. Wer bekommt denn heutzutage noch Kinder? Jeder vernünftige und zukunftsorientierte Mensch überlegt sich doppelt und dreifach ob er seinem Kind eine Welt zumuten will, die derzeit von den amtierenden Parteien in sämtlichen Aspekten kaputtregiert wird. Der Großteil derer, die Kinder bekommen, sind Leute der "Unterschicht" und Bereicherer die dank des Sozialsystems noch locker über die Runden kommen aber im Endeffekt in der Regel aus vielerlei Gründen keine produktiven Nachkommen großziehen.

Hugomauser
@Sephiroth Milchmädchenrechnung

Sie schreiben:"...1:1 bedeutet, dass der AN die Hälfte seiner Einkommens an den Rentner abgibt,..."

Das würde ja nur dann stimmen, wenn der Arbeitnehmer von seinem Einkommen den Rentner bezahlen muss. Die Hälfte zahlt aber (noch) der Arbeitgeber. Zudem steigen die Gewinne der Wirtschaft durch den von mir schon beschriebenen Produktivitätsfortschritt rasant an. Schöpft man diese nun ab und sagt z. B. Die Managergehälter und Unternehmensgewinne seien hoch genug, wäre genug Geld im System um die Rentner zu finanzieren.

Gast
Produktivität

Wenn man über Produktivität redet, dann sollte man diese zumindest nicht doppelt verrechnen. Ja die Produktivität steigt, ja dadurch kann 1 Person mehr "Leisten". Sofern mit der Produktivität argumentiert wird, wird sie aber oft 2 mal berücksichtigt. Die produktivität steigt, daher können wir die Renten anheben (sogar müssen). Die Produktivität steigt, daher kann 1 AN mehr Renter versorgen als heute.

Zusätzlich zur Produktivität sollte man die Inflation bedenken. Wenn 1 AN in 40 Jahren 2000 € statt 1000 € erwirtschaftet, bringt das weder ihm noch den Rentnern viel. Unser Lebensstandard steigt auch kontinuierlich, sei es nur, dass der Rechner schneller wird oder wir mehr Umweltstandards berücksichtigen.

Gast
DANKE, DANKE, DANKE !

.
Danke an Hr. Bosbach und Danke an einen Journalisten der abseits vom (ohnehin meist fehlgeleiteten) Mainstream denkt und arbeitet!
.
Was mir gefehlt hat in dem Artikel ist der Hinweis, daß die Produktivitätssteigerung der jetzt gerade in die Rente gehenden Generation ein Vielfaches der demographisch begründeten Kostensteigerung für Ruhestandszahlungen ausmacht. Nachzulesen ist das in einer ganzen Reihe von Veröffentlichungen, die im gesteuerten Mainstreamgejammere untergegangen sind.
.
Ja - hier ist bewußt Panik geschürt worden, um die Billionen von Euros freizuschaufeln, die heute in Steuerparadiesen herumliegen!
.
Es wird Zeit, daß wir (der Souverän) uns diese Euros zurückholen!
.
Grüß Gott
und Glückauf
Friederich Prinz

Pivo
Fachkräftemangel, Geburtenrückgang - die wahren Gründe

Top ausgebildeten Facharbeiter weden mehrheitlich nur noch befristet oder besser gleich über Zeitarbeit zu bekannt üppigen Löhnen eingestellt.
Top ausgebildete Akademiker laufen teilweise bis zum 30. Lebensjahr mit Praktikantenverträgen herum und finden dann vielleicht eine Antellung bei einem Menschenhändler.
.
Fachkräftemangel?
Höchstens an Fachkräften die dazu bereit sind, für (fast) nichts zu arbeiten und mit einer gefühlten 24/7-Verfügbarkeit klarkommen müssen.
.
Lebensplanung?
Fehlanzeige
.
Ein Mindestmaß an (Planungs-) Sicherheit?
Fehlanzeige
.
Das sind - und das höre ich auch mehrheitlich im Bekannten- und Kollegenkreis - die Hauptursachen für den Geburtenrückgang.
.
Wer ist der Verursacher dieses Fiaskos?
Auch hier (wie so oft) stinkt der Fisch vom Kopf her und die Köpfe sitzen in den Lobbygruppen und den Ministerien.
.
.
@Redaktion:
Ermöglicht doch bitte wieder Leerzeilen um die Texte vernünftig strukturieren zu können.
(Leerzeile)
Danke

Gast
@Uwe M. und @tettigonia

@Uwe M.
Die Fruchtbarkeitsziffer bewegt sich seit Mitte der 90er immer zwischen 1,33 und 1,39. Das hat sich auch in den letzten 5 Jahren nicht geändert. Schauen Sie sich bitte einmal die Bevölkerungspyramiden und den Anteil der über 65 jährigen an. Da kommt noch einiges in den nächsten 20-30 Jahren auf uns zu.

@tettigonia: Wir erleben die letzten jahre mit konstantem bzw. leicht steigender Bevölkerungszahl (Einwanderung wegen Krise). Die Zahl der Einwohner wird in den nächsten Jahrzehnten drastisch sinken auf ca. 65 - 70 Mio Einwohner (aktuell ca. 82).Kann Ihnen leider keine Links mit den Zahlen schicken.Sterbewahrscheinlichkeiten sind relativ gut zu schätzen. Von da kommt kaum Entwarnung. Zuwanderung ist politisch extrem schwer durchzusetzen, ggf. wird es eher zukünftig wieder eine Nettoabwanderung geben (wie vor der Krise).

@tagesschau-Redaktion:
Wieso unterlegen Sie solche populistischen Interviews nicht mit Fakten ??

Gast

Wenn ich ehrlich bin ,ist mir Deutschland schon lange zu dicht besiedelt.Vor 30 Jahren sagte die Demografie einen Rückgang von 5-8 Millionen Menschen in Deutschland voraus.Man kann auch von Sättigungsmenge sprechen, die sich mal in die eine und wieder in die andere Richtung entwickelt.Stimmen Sie mit mir überein dass eine Überbevölkerung a la Bangladesch in diesem Lande ein Horrorszenario wäre? Global gesehen ist es sehr vernünftig wenig Kinder in die Welt zu setzen.

Gast
Erfrischend ehrlich- erfrischend deutlich....

Mal wieder ein erfrischendes Interview, das die interessengeleitete Demografie-Panik bestens dekuvriert!
.
Prof. Bosbach ist in seiner Darstellung schlüssig und nachvollziehbar, wenn er vor allem aufzeigt, welche Gruppen ein Interesse an der „statistischen Verzerrung/Prognose“ haben, insbesondere, wenn hier bspw. die „Interdependenzen“ zwischen der arbeitgebernahen „Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft“ und der Versicherungswirtschaft aufgezeigt werden, die die Demografie „politik- und panikfähig“ gemacht hat, wobei seine drastische Formulierung, dass “ diesbezügliche Formulierung offensichtlich bescheuert seien“, den Nagel auf den Kopf trifft.
.
In der Tat kann Statistik und Demografie etwas im Rahmen kurzfristiger, also zeitnaher Prognosen leisten- nicht mehr, aber auch nicht weniger, und dies kann man wohl nicht oft genug betonen, um diesen politischen und interessengeleiteten Prognosewahn den Boden der Glaubwürdigkeit zu entziehen!

Gast
Korrektur

Ich möchte mich für meine veralteten Zahlen entschuldigen.
.
Die aktuellen sehen so aus:
Ausgaben des Bundes 2013: 302 Mrd.€
davon für Arbeit und Soziales: 119,2 Mrd.€
davon als Übertrag an die Rententräger: 85,3 Mrd.€
.
Das heisst also, dass wir schon heute 28% des Bundeshaushalts zur Stützung der Rentenkasse verwenden. Selbst anschauen kann man sich das hier:
http://www.bundeshaushalt-info.de/startseite/#
.
Dazu sollte man diese Animation geniessen:
https://www.destatis.de/bevoelkerungspyramide/
.
In diesem Sinne möchte ich ebenfalls Herrn Bosbach zu seinem wichtigen und offenbar erfolgreichen Versuch, sich in aller Öffentlichkeit von der Realität zu distanzieren, gratulieren. Endlich traut sich mal jemand, das laut zu sagen, was scheinbar alle hören wollen: nämlich dass alles in Ordnung.

Gast
Als Fachkraft kann ich das nicht bestätigen

Innerhalb von 3 Jahren habe ich Lohnerhöhungen von insgesamt fast 50% erhalten, Tendenz weiter steigend. Wir suchen Mitarbeiter und finden keine. Und eine Stadt mit 50.000 Einwohnern bezeichne ich auch nicht als Ballungszentrum.

Pivo
"Rentenproblem" - ein alternativer Ansatz

Die Geburten gehen zurück, die Gesellschaft "überaltert".
Mag sein.
Fakt ist jedoch, daß die Produktivität überproportional zunimmt was zu einer Steigerung des BSP pro Kopf und damit "im Durchschnitt" zu steigendem Wohlstand führt.
.
Hören wir damit auf, zwischen "Erwerbstätigen", "nicht Erwerbstätigen" und "Rentern" und "Pensionären" zu differenzieren.
.
Begreifen wir es als gesellschaftliche Aufgabe einer sozial angelegten Gesellschaft, alle Menschen, die Mitglied derselbigen sind auf einem menschenwürdigen Niveau zu ernähren.
.
==> Bedingungsloses Grundeinkommen
.
Volkswirtschaftlich betrachtet ist mehr als genug Geld im System um diese Aufgabe nachhaltig und auf Dauer angelegt leisten zu können.
.
Kolabiert das heutige Rentensystem (was es durch Ausbeutung und "Oursourcing" zum Wohle der Versicherungskonzerne längst ist), müssen die Defizite ohnehin durch die Gesellschaft - aus Steuermitteln ausgeglichen werden.
Oder wollen wir die "armen" Alten unter der Brücke verrecken lassen???

Gast
demografische und andere Prognosen

Wie die Bergleute lakonisch früher schon sagten: "Vor der Hacke ist es duster."

Visitor²
Natürlich muss man die Ängste schüren ! ! !

Wie sonst will man denn die Erhöhung von irgend welchen Abgaben durchsetzten? Oder gar eine Heruntersetzung der Rentenansprüche.

Ich habe einmal gelernt, dsa ich keiner Statistik trauen soll, die ich nicht selber gefälscht habe und dem kann ich auch voll und ganz zustimmen. Demografischer Wandel ? Überalterung ?
Sind das nicht eher die Folgen einer Politik der Zukunftslosigkeit !
In keiner der Statistiken wird ein Grund erwähnt oder gar der Hintergrund was zur Erhebung alles mit einbezogen wurde bzw. was alles nicht in die Erhebung mit eingeflossen ist.
Wir haben immer weniger Arbeitslose folglich sollte der angäbliche Fachkräfemangel abnehmen. Aber genau das Gegenteil ist die Aussage der Industrie ! Sie wollen immer noch mehr Facharbeiter haben, gleichzeitig wird aber fast überall jedes Facharbeitergebiet umbenannt und stärker verteilt, weil angäblich das Bildungswissen immer weiter wird. Nur nicht bei den Meistern, die sind Fachmeister über Generationen hin weg.

Gast
Angstdebatten unnötig

Als ich als geburtenstarker 59-Jahrgang mit dem Studium anfing, hieß es: "Ihr werdet für das Arbeitsamt ausgebildet". War dann aber ganz falsch. Wegen der prognostizierten Lehrerschwemme habe ich sogar, auf meinen ursprünglichen Wunsch, Lehrer zu werden, verzichtet. Hätte ich doch besser machen sollen.

Dieses hin- und herrechnen, wieviel Einkommende für wieviel Rentner nötig sind, bringt gar nichts, sondern ich muss doch ehrliche volkswirtschaftliche Bilanzen aufstellen. Sinkende Geburten bedeuten eben auch Einsparpotential im Bereich der Erziehung und Bildung, geringerer Ressourcenbedarf, Verringerung notwendiger Infrastruktur.... Da muss alles auf den Tisch: sowohl Minder- als auch Mehrkosten und die Umverteilungen müssen immer wieder neu ausgelotet werden. Das macht doch jeder auch bei seinem Privathaushalt.

Phonomatic
@ 11:19 von Uwe M.

das stimmt so nicht, unsere Geburtenrate liegt bei 1,1 ... 1,4 wären nötig zur Populationserhaltung.

Gast
Wir betreiben Vorsorge genug

.
"Es ist richtig, dass der AN für das Alter vorsorgen muss..."
.
Sie haben das nicht verstanden, Sepiroth.
.
Unsere Sozialkassen sind hochbelastet, weil sie von der lobbygetrieben Politik hochbelastet und teilweise geplündert wurden.
.
Die Renten sind sicher, wenn der Generationenvertrag die Produktivitätssteigerungen jeder Generation in die Rentenberechnung mit einfließen läßt. Heute geht diese Produktivitätssteigerung auf Konten auf den Kaymaninseln.
.
Auch die Pflegeversicherung, die uns einen Feiertag und zig Milliarden an Beiträgen kostet, hat nur dazu gedient, einen Markt zur Selbstbedienung dubioser "Institute" zu schaffen, die MitarbeiterInnen mit "Löhnen" ausbeuten, die HARZT-IV Zuschüsse erfordern. Auch hier werden einfach Milliaden aus dem erarbeitenen (sic) Vermögen einer ganzen Generation zur Bereicherung Weniger herausgeschnitten.
.
Damit mit Schluß gemacht werden!
.
Ich bin sicher, wir (der Souverän) kriegen das hin!
.
Grüß Gott
und Glückauf
Friederich Prinz

Hugomauser
@Sephiroth -Produktivitätssteigerung

Sie schreiben: "Sofern mit der Produktivität argumentiert wird, wird sie aber oft 2 mal berücksichtigt. Die produktivität steigt, daher können wir die Renten anheben (sogar müssen). " und "Zusätzlich zur Produktivität sollte man die Inflation bedenken."

1. Wir müssen bei Produktivitätssteigerung keine Renten erhöhen. Die Renten sind an den Einkommen, nicht an der Produktivität gekoppelt.

2. Eine Produktivitätskennzahl ist unabhängig von der Inflation. Relativ gesehen verdoppelt sich die Arbeitsleistung eines Arbeitnehmers bei 2,5% Produktivitätssteigerung in 30 Jahren. Bei gleicher Inflation vervierfacht sich somit der nominelle Wert, den ein Arbeitnehmer erwirtschaft.

WiPoEthik
@11:22 von Sephiroth - die derzeitige Umlagefinanzierung

Schauen wir uns mal die Fakten an:
Die Wirtschaftsleistung von Deutschland steigt, die Einwohnerzahl sinkt.
Das heißt: Eigentlich gibt es pro Person mehr Reichtum.
-
Der Anteil des gesamten Reichtums der durch Arbeit erwirtschaftet wird schrumpft - im Gegenzug streigt die Bedeutung des Kapitals. (wir erinnern uns an die Wirtschaftsfaktoren "Arbeit, Boden, Kapital") Das heißt nicht zwangsläufig, dass „Arbeiter“ ärmer werden, es heißt lediglich, dass Kapitalbesitzer schneller reich werden.
-
Unsere umlagefinanzierte Rente speist sich jedoch nur aus dem durch Arbeit erwirtschafteten Reichtum. Arbeit ist von der Zahl der Menschen abhängig – Kapital nicht. Würden wir also Kapitalerträge auch für die Auszahlung der Renten heranziehen wären wir vom „jung/alt“-Verhältnis unabhängiger. So macht es übrigens die Schweiz.

huzelbub
@KollegeKant

"Wozu müssen wir massenhaft Unterqualifizierte "importieren"? Warum sollten wir unsere Bevölkerung mit Menschen aus anderen Kulturkreisen systematisch "unterfüttern" [...]"
"Ich plädiere für eine schrittweise eingeleitete Autarkie Deutschlands. Nur Import von Gütern und Ressourcen die wir selber NICHT haben!"
|
Jawohl! Nur durch das systematische Unterbinden sowohl des Importierens Unqualifizierter als auch des Unterfütterns unserer Bevölkerung mit kulturfremden Menschen können wir unsere Deutsche Ingenieurskunst erhalten. Dann kann es in Zukunft sogar heißen:
|
Deutsche, kauft deutsche Bananen!
|
Achtung: Ironie.

79kaba38
Paritätische Finanzierung

Was Herr Bosbach meinte, weiß ich nicht. Er sprach jedenfalls von der Rentenvers.
Bei der Krankenversicherung zahlt der AN einen Beitrag von 8,2 Prozent und der AG 7,3 Prozent. Bei der Pflegevers. ist der Beitrag - mit Ausnahme von Sachsen - nach wie vor paritätisch.
Betriebsrentner zahlen auf ihre Betriebs-rente Beiträge von 15,5 Prozent für die Krankenkasse und von 2,05 Prozent für die Pflegevers. Das soll sich lt. Mitteilung von Herrn Steinbrück aus demographischen Gründen auch bei der Bürgerversicherung nicht ändern. Ob der Wieshügel da mitspielt?