Zypern

Ihre Meinung zu EU und Zypern einigen sich auf Rettungsplan

Nach zähen Verhandlungen haben sich Troika und Zypern auf einen Rettungsplan verständigt. Demnach soll die zweitgrößte Bank des Landes zerschlagen werden. Kleinsparer bleiben verschont, Inhaber von Vermögen über 100.000 Euro müssen Verluste hinnehmen. In Zypern fielen die Reaktionen zwiespältig aus.

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119 Kommentare

Kommentare

Phonomatic
@ 9:38 — ladycat

" Man soll und darf unterschiedliche Wirtschaften und Kulturen nicht zu einer Währungsunion zusammenschließen, weil das nie dauerhaft klappen kann. "
-> Was ist die Grundlage dafür, dass unterschiedliche Kulturen nicht das gleiche Geld haben sollen? Und was ist die Grundlage, dass unterschiedlich starke Wirtschaften nicht in einer Währungsunion funktionieren sollen?
Wenn wir beim naheliegendsten Beispiel bleiben, Deutschland, muss man schon sagen dass wir das hier auch alles in klein haben ... Filz in Hannover, Steppe in Brandeburg, Industrie an Rhein und Ruhr ...

Gast
@7:29 — b_m

"Und warum wird das nur an der Höhe der Ersparnisse festgemacht. Warum ist nicht wenigstens beabsichtigt, auch Immobilienvermögen und Grundstücke mit einzubeziehen?"

Weil es für die Abwicklung einer Bank keine Rolle spielt, wieviel und welches Vermögen Sie außerhalb dieser Bank noch haben.

Gast

Wir werden einfach nicht genügend informiert

WER muss denn nun noch alles über den Beschluss abstimmen? Deutschland und wer?

Und warum überhaupt sind es nur einige Länder der Eurogruppen, die hier ihr Ja noch geben müssen?

Diese Länder scheinen ja echt hevorgehoben, aber warum?

Bitte bitte bitte, wer soll und wer will ? Die ÖR ? Hätten die nicht eine Aufgabe? Sind wir Bürger vielleicht zu unpolitisch? Interessiert uns das alles nicht (Einschlatquotenerfüllung?)? Mehr Stars in der Manege?
Wenn wir schon so unpolitisch sind, wie können wir dann eine demokratische Wahl im Sep 2013 treffen?

Eulenfisch
Sehr schwierig war es, ...

... für Zyperns Regierung, die richtige Quelle zu finden, aus der man "Eigenmittel" fließen lässt. Die Rentenrücklagen waren eine Möglichkeit, kirchliche Solidarität eine weitere. Rußland zu finanziellen Engagements zu bewegen, war freilich eine noch bessere Idee. Als aber Rußland nicht an Zahlungen interessiert war, konnte es nur noch darum gehen, die vorhandenen Kapitaleinlagen zu sichten: Am geeignetsten erschien selbstverständlich jene Bank, bei der am meisten Auslandskapital eingezogen werden kann.

Nun müssen die Finanzminister der Eurogruppe diesem Alternativplan noch zustimmen. Sie werden es tun. Und in Zypern könnte gesagt werden: "Wir mussten leider diejenigen belasten, die die Eurogruppe belastet sehen wollte."

Gast
Von wegen gerettet!

Die Rettung Zyperns wurde verhindert!
Ólafur Ragnar Grímsson hat explizit andere EU-Länder ermutigt, dem isländischen Beispiel zu folgen. Island ist bisher das einzige Land, dass erfolgreich gegen die Krise angegangen ist.

Nun haben vereinte Eliten (z.B. Troika) wieder einmal ein Land niedergedrückt. Das ist keine Überraschung, aber auch kein Grund zur Freude und erst Recht kein Grund zur Entwarnung.

Die Fallhöhe nimmt weiter zu, die Enteignung der Bürger Europas wird fortgesetzt und Profite der Ultrareichen sprudeln mehr denn je. Bald zu haben: Zypriotisches Tafelsilber zum 'alles muss raus'-Preis.

Armes Zypern. Athen ist nun auch in Nikosia.

Gast

und wieder wurde ein Hilfspacket geschnürt das einen Europäischen Staat in den Wirtschaftlichen Ruin Treiben wird.

Zwar haben die Minister der Staaten(auch Deutschland) mitlerweile eingesehen das es nicht sinnvoll ist IMMER nur die schwächsten zu schröpfen, aber auch dieses mal soll wieder Öffentliches Gut Privatiesiert werden um kurzfristig Geld auf zu bringen..Das ist schwachsinn.

Mann sollte Kurzfristige Geldnot niemals durch auflösung der Langfristigen Kapitalanlagen bekämpfen, dies führt immer zum ausverkauf und zu massiven verlusten. Für eine Gesellschft bedeutet dies das un Zukunft die Bürger höhere Ausgaben in den dann Privatiesierten bereichen, bei gleichzeitiger abnahme der Qualität zu befürchten haben.

Ich hoffe das bald diese Deutsche Regierung abgewählt wird und eine Vernünftige gewählt wird. Deutschland prägt die zerstörung der Europäischen Gemeinschaft(oder auch "Eurorettung" genannt).

Weenn wir nicht aufpassen ist Europa bald Wirtschftlich und Kulturell am ende.

Gast
Imperialistischer Pyrrhussieg

Nun hat sich der Imperialismus der EU durchgesetzt- mit Drohgebärden, und massivem Druck...
Das Problem an sich ist in nicht gelöst, Volkswirtschaften werden auf kosten des
Sozialstaats privatisiert- die Finanzoligarchen treiben ihr "Spiel" einfach weiter,
mit Unterstützung der politischen Kaste...

Das ende der Demokratie zugunsten einer Kapitalistischen Diktatur von Banken und Versicherungen, das wird sich auf lange Sicht nicht rechnen.
Der Europäische Frühling ist nicht mehr weit- der Unmut bei den Völkern wird mit jeder "Rettung" weiter steigen-
Selbst einfache Abgeordnete haben das begriffen:
"Das System hat keine Fehler, das System ist ,der Fehler !"
(Helumut Brand CDU Abgeordneter im DB)

Ich hoffe wir überwinden als Europäer diese Krise der Demokratie, und suchen den
3 Weg!!!

beam me up scotty
@Doktor Fettleib

Die Rettung Zyperns wurde verhindert!
Ólafur Ragnar Grímsson hat explizit andere EU-Länder ermutigt, dem isländischen Beispiel zu folgen. Island ist bisher das einzige Land, dass erfolgreich gegen die Krise angegangen ist.

Das jetzige Rettungskonzept für Zypern kommt dem isländischen Modell sehr nahe. Meines Erachtens schafft das zyprische Modell auch noch einen besseren Ausgleich zwischen Anlegern und Steuerzahlern.

Gast
@9:38 — ladycat u.a.

"Die schwachen Länder müssen den Euro abgeben. (...) Die starken Länder können ihn behalten, weil sie die Voraussetzungen dafür haben."

Man kann nur von einer schwachen Währung in eine stärkere wechseln, niemals umgekehrt. Wenn überhaupt, dann müssten die starken Länder aussteigen, damit der Euro insgesamt weicher wird.

Das liegt ganz einfach daran, dass ansonsten die bestehenden Schulden der Aussteiger (und deren Bürger) sehr schnell nicht mehr bedient werden könnten, weil sie in Euro bestehen.

Bei der Einführung des Euros wurden alle Schulden auch in Euro umgestellt, weil die alten Währungen aufhörten, zu existieren. Das wär beim Euro-Ausstieg nicht der Fall.

Gast
Ich lach mich scheckig

Hallo zusammen,

na ist das wieder ein Schulterklopfen und Durchatmen. Alles wieder in letzter Sekunde, der Dax wieder über 8.000 Punkte, jetzt wird alles gut.

Jetzt wird es erstmal Theater mit Russland geben, da doch viele russiche Konten betroffen sind. Ich gehe aber davon aus, dass dieses Klientel von der Reglung ausgenommen wird.

Das ganze System wird eher früher als später kollabieren. Es sind jetzt schon nur verzweifelte Feuerwehrübungen, Brände werden mit viel Benzin gelöscht. Es ist nur noch ein Reagieren aber kein Agieren mehr.

Weiter so liebe Politiker und Eurokraten. Wenn es so weitergeht, wird Europa demnächst brennen.

Oberfranken KU
Alles nur fiktive Zahlenspiele

Es war klar das es so kommt (kommen musste). Das Ganze ist nur ein Zahlenspiel und mehr nicht. Fakt ist aber das eine gewisse Gruppe echtes Geld damit verdient das irgendjemand in Echt bezahlen muss. Dreimal darf man fragen wer das ist.

Das ganze System zeigt auch bei Zypern wie der Euro der Spielball für Finanzmärkte geworden ist und wie hilflos die EU an sich ist.

Ich frage mich immer wieder wie viel deutsche Bürger über 20.000 oder gar 100.000€ auf einem Sparguthaben besitzen. In Zypern scheint das fast die ganze Bevölkerung zu sein, bei dem Aufstand. Es geht hier wohlgemerkt um Konten und keine laufenden Versicherungen oder Anlagen bei denen irgendwann Geld nach einer gewissen Laufzeit fällig wird.

Irgend etwas machen wir Deutsche (Arbeitnehmer) verkehrt, wir kommen meist gerade so über den Monat, zumindest die Mehrzahl der Deutschen. Mit Sparen auf "Konten" ist da nicht viel drin, bei den Zinsen auch nicht ratsam. Aber auch Versicherungen zahlen kleine Dividenden bis fast Null.

Gast
Hollywood läßt grüßen!

Hat hier jemand ernsthaft daran gezweifelt, dass es
anders kommt?
Wir werden von der EU-Politik an der Nase herumgeführt.

Erst das Gedöns von wegen Insolvenz und Austritt CY´s
aus EU. Dann plötzlich die Lösung -filmreif natürlich
in letzter Sekunde aus dem Hut gezaubert- und nicht zu
überbietender Überschwang: "...bestmögliche Lösung..",
"..vollständigen und glaubwürdigen Plan..".
Der Nachschlag dürfte eine geringe Halbwertzeit haben.
Von Rettung zu sprechen ist obskur. Schließlich wurden
nur Schulden umgesattelt.

Interessant ist die Reaktion des Kapitalismus (Börse).
CY ist doch eigentlich ein Nichts und doch sind die
Reaktionen eindeutig. Ergo, die Politik hat sich mal
wieder vom Kapital treiben lassen.
Wer erwartet da noch vernünftige Entscheidungen? Und
was soll die Begrifflichkeit "Lösung" eigentlich. Das
würde doch bedeuten, dass dieses Thema erledigt ist.
Wie soll denn CY die Schuldentilgung erwirtschaften?

Oder ist eine Schuldenverringerung in der EU gar nicht gewollt?

Gast
Abschaffung von Zinsen...

wäre eine Möglichkeit die EU zu retten
guckt mal hier:http://www.pm-magazin.de/a/zinsen-abschaffen

"Zins ist Wegezoll" sagt Prof. Senf und er plädiert für einen permanenten "Cash flow"
"Je länger also das Geld durch Horten dem Kreislauf entzogen und dadurch seiner öffentlichen Funktion als Tauschmittel beraubt wird, desto höher muss die Gebühr sein."

Es gibt also doch Alternativen-nichts ist alternativlos!

Gast
Phonomatic: Deutschland als Beispiel

"Wenn wir beim naheliegendsten Beispiel bleiben, Deutschland,..."

Sie machen das schon wieder, dass Sie Deutschland als positives Beispiel für eine Währungsunion nennen. Aber dabei erzählen Sie erneut nur die halbe Wahrheit.

Die Währungsunion hat nicht gut funktioniert, weil die Wirtschaftsräume Ost und West zu weit auseinander lagen. Daher musste ständig Geld transferiert werden, um die sozialen Niveaus halbwegs anzugleichen und Bevölkerungswanderungen etwas einzudämmen.

Bevölkerung ist aber trotzdem der Arbeit nachgezogen und Deutschland hatte wirtschaftlich eine schwere Zeit, die erst durch die Agenda 2010 gebrochen wurde. Erinnern Sie sich bitte an die Arbeitslosigkeit damals. Europa hat mitleidig auf Deutschland geschaut.

Der Euro und Europa hätten davon lernen können, dass so eine Währungsunion wirtschaftlich sehr hart ist.

Gast
cowboy: Währungsein- oder -ausstieg.

Ihre Argumentation funktioniert nur, wenn Sie einen Ausstieg innerhalb des Systems betrachten.

Verbunden mit einem Staatsbankrott und gezielten Schuldenschnitten wäre das anders und funktioniert sehr gut, wie die Geschichte schon hundertfach bewiesen hat.

Da wir in Europa 3 mal mehr Geld als Bruttosozialprodukt haben, müssten theoretisch sowieso 2/3 der Schulden und Vermögen gestrichen werden. Daher ist ein Ausstieg ohne Schuldenschnitt wirtschaftlich sowieso nicht sinnvoll.

Gast
Relativ

Nur mal so, um die Grössenordnung für unsere Politiker und Mitdiskutanten zu verdeutlichen, wenn 10% der Deutschen (sind so ca. 8 Mio Einwohner) ein Sparbuch in Zypern für 4% Zinsen eröffneten, mit einem Betrag deutlich unter 100T€, zB. 2000€, dann wären dies legal und sicher 16 Mrd€ und es gäbe gar keine Zypernkrise. Eine Neid-Debatte oder Staatsegoismus ist nicht angebracht und schadet nur der europäischen Idee; fördert nur die Fremdenfeindlichkeit. Nichts desto trotz müssen die Gründungsfehler des Euro behoben werden.

Und OK, wenn die zyprischen Banken davon schwache Staatsanleihen kauften, wäre das Problem nur verschoben.

Don-Corleone
EU und Zypern einigen sich auf Rettungsplan .

ICH äußere mich nicht positiv über den grottenschlechten

Deal ! Ich drehe den Daumen nach UNTEN !

Besser wäre, den Laden Cypern vor d.Wand gefahren, das es
i.d. Ganzen EU nur so knallt !

Damit das geschundene , ausgebeutete Volk (also die,
die Alles bezahlen dürfen/müssen) endlich wach wird !

Sollte d. SPD d. Deal zustimmen, so sage ich schon jetzt
dem Steinbrück : Du kannst sept. zuhause bleiben ,
denn du wirst keine schnitte bekommen !
Deine Partei ins Nirwana enden .........

Neue Parteien werden entstehen u. die Macht ergreifen,
um den Wahnsinn EURO ein Ende zu bereiten ..

Gast

Was mich hier am meisten stört bei den Kommentaren, ist die einseitige Untergangspolemik (typ. deutsch). Kein Außenstehender kann wirklich die ganze Komplexität durchschauen. Aber alle meinen sich ein Urteil und das auch noch sehr einseitig erlauben zu können, ohne jedoch wirklich sinnvolle Alternativen zu bringen.
Auch viele normale Zyprer haben von den Problemen der zu aufgeblähten Banken profitiert. Niemand hatte Z. gezwungen, Anleihen an ein wirtschaftlich schwaches Griechenland zu vergeben und alle haben sie gerne die niedrigen Steuern und Zinsen mitgenommen. Z. ist das Risiko eingegangen und bezahlt nun dafür bzw. bezahlen wir mit. Aber das ist richtig so. Man darf nie vergessen, sollte es uns mal schlecht gehen, werden die anderen auch bezahlen. Und es ist wieder typisch, dass alle erwarten, dass ein völlig neues System, wie das der EU, von Anfang perfekt funktionieren soll. Der Lernprozess setzt ja gerade erst ein, und man lernt eben nur durch Fehler.Machen sie etwa keine?

Gast
@vriegel

"Zypern als Mitglied der Eurozone zu retten ist richtig - insolvente Banken abzuwickeln auch."

Nur leider bringt ihnen das nichts. Zypern muss sich weiter verschulden, um die Gläubiger zu bedienen. Jetzt wird quasi eine Bank abgewickelt, ohne dass die großen Gläubiger was von ihren Forderungen verlieren.
Und selbst wenn man das wollte, im Hintergrund wird wahrscheinlich schon seit Monaten hin und her geschoben.

Gast
@unbändig01

Diese Zinsdiskussion ist nicht neu. Sie war in den 80er Jahren schon unsinnig und heute hat sich daran nichts geändert.

Gast
@ 25. März 2013 - 11:47 — Trecker

Es gibt viele Wege, wie das Bankgeld in die Wirtschaft gelangen kann. Statt Kredite zu vergeben, können die Banken Aktien und Immobilien kaufen, neue Unternehmen gründen usw. (lesen sie mal "Das Finanzkapital" von Rudolf Hilferding).
Die aktuelle Problemlösung scheint (im Ideellen) so angelegt zu sein: Der Staat privatisiert, um seine Schulden abzubauen. Wer kauft die privatisierten Unternehmen und Sachwerte? Die Banken. Im Aktiva der Banken werden also aus Staatsschulden Sachwerte und Aktien der privatisierten Unternehmen. Das Aktiva an sich schrumpft nicht dabei. Somit bleibt das Bankgeld in seiner Höhe weiterhin vorhanden.

Gast
@11:47 — Trecker

"Ihre Argumentation funktioniert nur, wenn Sie einen Ausstieg innerhalb des Systems betrachten."

Nennen Sie es Schuldenschnitt oder Bankrott. Fakt bleibt, dass Schulden nicht mehr bedient werden.

Phonomatic
@ 11:43 — Trecker

aber es ist wideum Ihrerseits ein Trugschluß, dass mit der Agenda 2010 irgendwelche Probleme der Ost-West Verteilung gelöst wurden. Im Gegenteil.

Außerdem ist doch offensichtlich, dass es in Deutschland trotz ganz anderer wirtschaftlicher Vorraussetzungen durchaus möglich ist, einer Währungsunion anzugehören. Alles was es dazu bedarf ist es einen vergleichbaren und an gemeinsamen Standards orientierten Haushalt zu führen.

Und es ist ja nicht so, dass die alten Bundesländer die Zahler und die Neuen die Empfänger sind. Gucken Sie sich doch die Geschichte Bayerns an.

Ich finde da auch ohne Wiedervereinigung so viele Beispiele dass es absolut keine Grundlage für die Aussagen gibt, auf die ich mich bezog ... Und Kultur hat schonmal gar nichts mit der Währung zu tun, das ist nationalstaatliche Propaganda in mienen Augen.

Gast
Am Ende zahlt der deutsche Steuerzahler...

Toller Beschluss und der deutsche Steuerzahler bezahlt am Ende wieder die Zeche für Zyperns Rettung.
Doch vor der Bundestagswahl ist das kein Thema öffentlicher Diskussion. Typisch.

step
Statt einmal den Rasenmäher

ÜBERALL anzusetzen wurde an Zypern ein Exempel statuiert.

Ja, die haben unlauter gearbeitet, aber sind nicht Luxemburg und Österreich und... auch Finanzoasen (gewesen)? Wodurch ist London denn so reich (und teuer für normale Menschen)?
Wer hat denn diese Finanzkrise verursacht, doch nicht "der kleine Sparer", sondern die Großbanken und Spekulanten von Arktis bis Antarktis.
So "langsam" fragt man sich, ob dieses ewige "Wirtschaftswachstum" nicht nur Lug und Betrug ist. 90% schuften dafür (oder werden ganz außen vor gelassen - Hartz4, Minijobs etc) und 10% sahnen immer mehr ab.

Warum hat keiner mal den Mumm ÜBERALL 10% abzuziehen und damit die Welt wieder ruhiger zu machen? Denen tut es nicht weh und die anderen können wieder atmen.
Stattdessen machen die einen Zauber wegen einer Insel......unfassbar!

Gast
@11:42 — unbändig01: Senf dazu

1. Hingabe: Der Vergleich, sein Kind zu stillen, sei genauso, wie einem Fremden Geld zu leihen, ist total absurd.

2. Wären die Menschen tatsächlich so hingebungsvoll, müsste schon heute kein Mensch 15% Zinsen auf sein Dispo zahlen, denn die Bank leiht sich das Geld selbst nahezu zinslos.

3. Ist die Gebühr für das Horten von Geld zu hoch, fliest es an die Börse oder in den Teil der Welt, wo es auch weiterhin Zinsen geben wird.

4. Auch ohne Zins wird das Leihen von Geld auf keinen Fall kostenlos sein.

Und 5. Senf: "Je länger also das Geld durch Horten dem Kreislauf entzogen und dadurch seiner öffentlichen Funktion als Tauschmittel beraubt wird, desto höher muss die Gebühr sein."

Senf fordert also eine Gebühr, als Motivation dafür, kein Geld zu horten. Schön. Und welche Motivation liefert das Senf'sche Modell dafür, jemals seine Schulden auch wieder zurückzuführen?

Phonomatic
@ Trecker

ich weiß nicht ob sie schonmal was von der französischen "Diagonale der Leere" gehört haben ... aber auch dort gibt es genau die selben Effekte auch ohne eine Wiedervereinigung, bestimmte Landstriche veralten und entvölkern zusehends.

Gast
Wer bekommt eigentlich das Geld? Und: Ist das nicht egal?

Das Geld bekommen die Gläubiger (z.B. die Deutsche Bank). Deren Forderungen werden erbarmungslos durchgedrückt.

Im Gegenzug explodiert die Staatsverschuldung Zyperns.
In Sachen Schuldenquote steht Zypern momentan ungefähr so da wie Deutschland (Statista Zypern Schuldenquote). Das wird sich nun ändern, und bald wird es Schuldenschnitte geben müssen. Die betreffen dann aber nicht mehr die Gläubiger, sondern den europäischen (insbes. deutschen) Steuerzahler.

Auf diese Art übernehmen die Staaten die Schuldenlast. Eigentlich nicht so schlimm, denn früher oder später *müssen* diese Schulden gestrichen werden. Währung/Geld ist schließlich fiktiv!

In der Zwischenzeit sind diese Staaten aber extrem erpressbar und können genötigt werden, ihre Realwerte (incl. des Volksvermögens und der 'human resources') billigst zu verkaufen. Am Ende steht der Währungsreset. Bis dahin sind wandern die Realwerte in den Hände der Elite. Daher ist auch 'Zeit gewinnen' so wichtig... Cleverer Raubzug!

Deliciabc

100.000 Euro sind nicht wirklich "Vermoegen" sondern hoechstens jemandes Sparpfennig fuer's Alter, bzw die Zeit, wenn man zwar nicht mehr so richtig malochen kann, die Rente aber noch weit ist, weil die wie des armen Esels Mohrruebe immer weiter rausgeschoben wird. Wenn Deutschland die Buergschaften nicht bezahlen kann, dann wird es also denen an ihre Reserven gehen, die heute arbeiten und sparen.

Pantelis
Ich verstehe nicht viel von Wirtschaft

aber ich habe einen Sinn für Gerechtigkeit.

Es muß ermittelt werden, wer das Problem verursacht hat und die Verantwortung trägt. Diese Leute müssen zu 100% mit ihrem Privatvermögen haften. Erst dann sollte man überlegen, ob und wie man hilft.

Die 100%-Haftung der Verursacher hätte eine abschreckende Wirkung auf zukünftige ähnliche Fälle.

Lasst doch die Banken dort bankrott gehen. Es werden sich neue formieren, die seriöser arbeiten. Die Leute in Europa haben keine Lust, für die Raffgier und Vorteilnahme einzelner zu zahlen.
Begreift das endlich, liebe Leute in Brüssel.

Gast
Die meisten sogenannten Finanzexperten...

...sind doch nur noch mit den Adelsexperten zu vergleichen. Nichtwissen gepaart mit sinnleeren Worthülsen. Gute Nacht Europa.

Gast
@11:54 — Don-Corleone

"Besser wäre, den Laden Cypern vor d.Wand gefahren, das es i.d. Ganzen EU nur so knallt !"

Schön, dass Sie den Zusammenbruch herbei sehnen, aber Politiker sind nun mal gewählt, Karren eben NICHT an die Wand zu fahren, dass es überall nur so knallt.

"Neue Parteien werden entstehen u. die Macht ergreifen,..."

Sie meinten hoffentlich "...gewählt werden".

Gast
@Denkmahll

... wenn 10% der Deutschen (sind so ca. 8 Mio Einwohner) ein Sparbuch in Zypern für 4% Zinsen eröffneten, mit einem Betrag deutlich unter 100T€, zB. 2000€, dann wären dies legal und sicher 16 Mrd€ und es gäbe gar keine Zypernkrise.

Sorry, es gibt eben doch eine Zypernkrise. Falls es Ihnen entgangen ist: Die Banken, bei denen die vielen deutschen Sparer ihr Geld nach Ihrer Meinung anlegen sollen, sind insolvent. Das private Investment ist nicht ratsam. Die Banken müssen abgewickelt werden. Ein europäisches Hilfsprogramm unter professioneller Aufsicht ist viel venünftiger.

Gast
@Roballa

Vielen Dank, Sie bringen es auf den Punkt.

Gast
@Danny O´Baile

Toller Beschluss und der deutsche Steuerzahler bezahlt am Ende wieder die Zeche für Zyperns Rettung.
Doch vor der Bundestagswahl ist das kein Thema öffentlicher Diskussion. Typisch.

Doch, natürlich ist das ein Thema. Die Solidarität mit Zypern lässt sich doch auch erklären. Jenseits aller Anti-Euro Rhetorik.

Ich bin sicher, dass eine Partei, die als einzigen Programmpunkt Anti-Euro bietet, bei der Wahl keine Chance hat aus der Rubrik "Andere" heraus zu kommen.

Gast
Epochenwende

Zu Beginn der Woche wird eine neue Sau durchs Dorf getrieben, diesmal ist es der Exitus eines mediterranen korrupten Bankenplatzes, mit angeschlossenem Kleinststaat Zypern. Morgen ist es dann wieder Gorleben und Energiewende, übermorgen der Staatsbankrott in Spanien ...

Allerdings sticht die hohe Zahl der Kommentare heute deutlich heraus. Offensichtlich sind die Bürger, die sich jetzt äußern, wesentlich sensibler als die sogenannten professionellen Politiker, wenn es um kritische Entwicklungen in der Politik, besonders der Europapolitik geht.

Die Epochenwende (das Buch von M.Miegel sei jedem empfohlen) hat längst eingesetzt. Das was sich in den letzten Jahren in Südeuropa abspielt, ist nur der Anfagng des Niedergangs des gesamten EU-Raumes. Egal, ob es um Wirtschafts-, Währungs-, Sozial- oder Bildungspolitik geht: jetzt wäre es endlich an der Zeit, dass wir Europäer den Ernst der Lage anerkennen und unfähigen Politikern das Mandat entziehen. Haben wir wenigstens dafür den Mumm ???

Gast
Abaladar: Geldschöpfung mal wieder

"Es gibt viele Wege, wie das Bankgeld in die Wirtschaft gelangen kann. Statt Kredite zu vergeben, können die Banken Aktien und Immobilien kaufen, neue Unternehmen gründen usw. ..."

Das mag alles richtig sein, aber laut den Dokumentation der Zentralbanken (z.B. Modern Money Mechanics) wird Geld vorwiegend in Banken durch neue Kredite erzeugt. Die von Ihnen genannten anderen Methoden sind vernachlässigbar, zumal diese Aktien und Immobilien ja auch vorher durch Kredite geschaffen wurden. Und wenn eine Bank Immobilien kaufen will, müsste sie dafür Zentralbankgeld als Kredit aufnehmen oder andere Einlagen nutzen, die als Kredit entstanden sind.

Gast
@11:55 Roballa

Ich weiss nicht, ob mein Relativ-Beitrag nur noch nicht veröffentlicht war, aber ich stimme erstmal zu. Wenn die Ursache Schwarzgeld sein sollte, dann ist eine Enteignung aller Großsparer (inkl. Handwerker und Investoren) kein geeignetets Mittel. Da ist das Mittel der Wahl eine europäische Staatsanwaltschaft, egal ob die Banken ein vermeintliches Schwarzgeld gemeldet haben oder nicht. Das ist bei deutschen Banken genauso.
Für die griechischen Verluste ist zu differenzieren, ob dies Investitionen von Kunden oder der Bank selber waren. Aber letztlich ist damit auch keine Zypern-Krise erklärbar, allenfalls eine zyprische Bankenkrise. Jetzt deswegen auf unsere europäischen Nachbaren einzuschlagen kennzeichnet keine weitsichtige, weise Politik. Da drängt sich mir eher der Verdacht auf, daß ein Wettbewerber vom Markt genommen werden soll und das wäre unseriös. Ich kann nur hoffen, diese Lösung ebenfalls abgelehnt wird und dann was vernünftiges kommt.

Gast

Überraschen tut das jüngste Bubenstück beim Spielgeld Euro nun wirklich nicht, doch bestand für einen Augenblick Hoffnung, daß es die südländischen Fresser und Presser dieses Mal zu weit getrieben haben; aber am Ende nahmen sie dann doch lieber 2/3 anstatt alles zu verlieren; wobei das Theater auch den Wahlen in Deutschland geschuldet ist, weshalb die hiesigen Parteiengecken nunmehr sehr viel strenger gegenüber dem Süden auftreten müssen, als sie dies bisher getan haben, zumal man ja jetzt eine Alternative für Deutschland wählen kann, welche unter anderem das Spielgeld Euro abschaffen möchte und die Einhaltung der Verträge verlangt.
Für Zypern selbst beginnt nun der Schrecken ohne Ende, wie ihn auch Portugal, Spanien, Griechenland und Irland gegenwärtig erleiden; sprich die Verbindung von neuen Schulden, die so wenig getilgt werden können wie die alten, und zum Teil sehr unsinnigen und verderblichen Sparmaßnahmen, während das ursächliche Bankenübel weitermachen darf wie bisher.

Gast
Phonomatic: Gesamtbild einer Währungsunion

Wieder picken Sie Details heraus und haben damit Recht, vernachlässigen aber wieder das Gesamtbild. Natürlich hat die Agenda 2010 nichts mit Ost und West zu tun, das hat keiner behauptet. Aber sie war der Auslöser, die deutsche Wirtschaftskrise endlich zu beenden.

Sie haben vermutlich die Vereinigung nicht direkt miterlebt. Im Osten war die Währung auf einen Schlag zu stark und Handelsbeziehungen der Firmen brachen sofort ein, weil Kunden im Osten die harte Währung nicht bezahlen konnten. Die dabei strauchelnden Firmen wurden teilweise für 1 DM an den Westen verkauft. Das war mehr eine feindliche Übernahme als eine Vereinigung.

Welche Bundesländer am Ende die Zeche zahlen, ist doch egal, das Finanzkapital gewinnt immer.

Und Ökonomen dann Nationalsozialismus vorzuwerfen, weil sie solche Mechanismen aufdecken, ist schon ein starkes Stück, grenzt an Ideologie statt objektive Analyse.

Gast
Die Spur des Geldes

Ähnlich wie in Griechenland werden auch auf Zypern nur Restmengen des Rettungsgeldes verbleiben. Niemanden scheint es zu interessieren, wem dieses ganze Rettungsgetue eigentlich nützt. Denn die Verschuldung der Staaten nimmt trotz Milliardenspritzen doch noch zu. Ich möchte mal von den Politikern hören, für wen diese Geldmengen bestimmt sind.

Phonomatic
@ 13:12 — Kurofan

"jetzt wäre es endlich an der Zeit, dass wir Europäer den Ernst der Lage anerkennen und unfähigen Politikern das Mandat entziehen. Haben wir wenigstens dafür den Mumm ???"

-> Den Mumm für was bitte? Anarchie?

Phonomatic
@ 13:22 — Trecker

Natürlich hab ich die Währungsreform miterlebt, auch die 10:1 Zeiten.

Und ich bitte Sie genauer zu lesen, ich schätze unsere Diskussionen. Meine Analyse erkläre ich gerne wenn Sie eine weniger diffamierende Frage stellen.

Gast
@12:25 — Bernd das Brot

"Wenn ein Staat pleite ist, dann ist der pleite in Euro, Drachme, Lira usw. D.h. die Schulden, welche der Staat in welcher Waehrung auch immer hat, koennen nicht gezahlt warden egal in welcher Waehrung."

Ladycat wollte aber, dass die Südländer aus dem Euro aussteigen sollten, OHNE pleite zu sein.

Und auch wenn der Staat zahlungsunfähig ist, gilt das noch lange nicht auch für seine Bürger. Steigt z.B. Griechenland (das ja tatsächlich de facto zahlungsunfähig ist) aus dem Euro aus, hat das zahllose weitere Pleiten seiner Bürger zur Folge, weil die dann auch nur noch Drachmen verdienen, während sie weiterhin ihre Schulden (z.B. fürs Eigenheim) in Euro bedienen müssen.