Ihre Meinung zu Britischer Premier Cameron stellt EU-Verbleib infrage
Großbritanniens Premier Cameron hat in einer Grundsatzrede eine Reform der Europäischen Union gefordert. Ansonsten könnten die Briten aussteigen. Nach der Wahl 2015 will er das Volk über einen EU-Verbleib abstimmen lassen. EU-Parlamentspräsident Schulz wies die Kritik scharf zurück. Bundeskanzlerin Merkel will die Briten in der EU halten.
Was bleibt einem Premier anderes übrig, wenn die Opposition die Zahlungen Boykottiert, seine eigenen Parteifreunde ihm die gefolgschaft in der Europapolitik verweigern und der Koalitionspartner ausgesprochener EU-Freund ist? Das war mit Abstand der klügste europapolitische Schachzug, der in den letzten Jahren von einem Regierungschef vollzogen worden ist. Respekt dafür.
Und was die Eurokraten angeht: Man kann ja sowohl die Abstimmung als auch den EU-Austritt der Briten durchaus noch verhindern. Dafür muss man sich aber auf eine gänzlich andere Europapolitik einigen. Ich würde daher vorschlagen, zu versuchen, in großen Fragen weiterzukommen, aber ansonsten die Länder ihre Angelegenheiten selbst regeln lassen. Vor allem muss aber die Kumpanei aufhören, mit der immer wieder hohe EU-Beamte ausgewählt werden; stattdessen braucht es mehr Demokratie und europäische Präsident- und Kommisionswahlen. Und dann braucht die EU auch weniger Einnahmen, da sie weniger Beamte braucht.