Kämpfer der islamistischen Gruppe Ansar Dine (Aufnahme vom 7. August 2012)

Ihre Meinung zu Interview zum Malikonflikt: "Das Land ist in einem Dilemma"

Rebellen im Norden Malis, eine schwache Regierung im Süden: Die Intervention Frankreichs sei notwendig gewesen, sagt die Politikwissenschaftlerin Charlotte Heyl im Interview mit tagesschau.de. Die Islamisten hätten zwar wenig Rückhalt in der Bevölkerung, dennoch drohe ein langer Krieg.

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92 Kommentare

Kommentare

einfacher Soldat
Syrien und Mali

Hier wird verschiedentlich Mali mit Syrien verglichen. Dazu fällt mir ein, dass in Mali die islamistischen Kämpfer Greueltaten verüben und in Syrien ist das vorrangig die Armee, die die Interessen einer Herrscherfamilie vertritt.

tagtest
Was ist das Schöne an Verschwörungstheorien?

Man kann sie nicht widerlegen.

Aus dem dünnen Faktum, dass Mali ein wenig Gold und Uran besitzt, werden hier zum Teil wahre Monumentalbilder des Imperialismus und der bevorstehenden Ausbeutung durch den Westen abgeleitet. Um nicht zu sagen: "bewiesen".

Die konkrete Realität islamistischer Greueltaten ist in dieser Wahrnehmung, wenn es denn überhaupt wahrgenommen wird, nur ein bestätigendes Ornament der subtilen Argumentation des westlichen Aggressors.
Dass selbst der UN-Sicherheitsrat inklusive Russland und China zumindest prinzipiell die militärische Unterstützung Malis beschlossen hat, stört in dieser Sichtweise etwas. Naja, über solche logischen Schrammen wird man doch wohl noch hinwegsehen dürfen.

Ich befürchte nur, die meisten Leser dieser Posts werden zwar eventuell noch die Schönheit dieser Gedankengebäude bewundern, ihre Praxisrelevanz allerdings dennoch in Frage stellen...;-)...

Gast

@Xabbu
Ich schulde Ihnen noch einen Antwort - keine Entschuldigung da keiner meiner Aussagen falsch war. Auch will ich Sie oder andere nicht belehren. Trotzdem war Ihre "Goldrechnung" falsch bitte benutzen sie die Preise von 2003 dann ist es 1/4. Trotz allem haben sie recht wieviel Tonnen oder Mrd auch immer. Nur große Mengen sind das immer noch nicht.
Was das Uran angeht ich hoffe sie haben die TT gerade eben gesehen. Und was die Goldminen anbelagt die befinden sich im Süden weit ab der Konfliktzone.

Frau Heyl glaube ich Ihre Aussagen und die Notwendigkeit des Einsatz der Armee, so lange bis eine Stabile Lage erreicht und man Verhandlungen führen kann und radikale Islamisten keine Gefahr mehr für das Land sind.

Gast
Mali und Uran

In einigen Kommentaren (zu diesem und auch zu anderen Mali-Arikeln) kann man lesen, Frankreich ginge es in Mali um Uran. Ich habe mal bei WikiPedia nachgeschaut, da wird Mali im Zusammenhang mit Uran überhaupt nicht erwähnt.

Kann es sein, dass Frankreich hier Uran-Interessen unterstellt werden, die gar nicht vorhanden sind? Handelt es sich um ein "falsches Argument" oder Unwissenheit, oder bin ich unvollständig informiert? Falls es dazu Quellen gibt, wäre ich sehr daran interessiert.

Gast

Schon krass wie sehr der Islam stigmatisiert wird. Immer ist von Islamisten die Rede in den Medien. Ist das nicht die gleiche Wortklasse wie das Wort Christen? Nur wird Islamist immer in Verbindung mit Terror genannt. Wieso schreibt man nicht einfach Bekloppte? Ist doch scheiß egal obs Juden, Christen, schwarze, weiße, gelbe, Moslems oder Polarbewohner sind. Hauptsache sie werden das genannt, was sie sind. Bescheuerte.

Gast

Was haben wir Deutschen dort zu suchen?? Haben wir nicht genügend EIGENE Probleme???

freshdax
"Islamisten [..] Islam [..] Islamisten [..]"

In diesem Konflikt geht es doch nicht um Religion. Es handelt sich um politische und territoriale Ansprüche und nicht religiöse.
Diejenigen, die die immensen Summen für die Bewaffnung der Rebellen aufbringen haben garantiert nicht Religion im Sinn, sondern sind logischerweise an Profit interessiert. Auch die Kämpfer sind höchstwahrscheinlich einfache Söldner, die für Geld die Befehle ihrer Auftraggeber ausführen.

Mir ist auch weltweit kein islamische Staat bzw. islam. Bevölkerung bekannt, die die Ansprüche der Rebellen oder der Gegenseite befürworten oder logistisch unterstützen. Auch aus diesem Interview geht derartiges nicht hervor.

Die wiederholte mediale Abnutzung des Wortes Islam zur Rechtfertigung einer mehr als fraglichen und schwer durchschaubaren Intervention ist für Muslime wahrscheinlich mehr als unerträglich.

Gast

Es ist einfach eine Selbstverständlichkeit, den Menschen in Mali zu helfen. Zu behaupten, Frankreich würde einen Krieg beginnen, ist ja wohl lächerlich, denn der Krieg ist im Norden schon lange im Gange. Ich hoffe, es gelingt diesen Krieg durch das Eingreifen Frankreichs schneller zu beenden. Im Unterschied zu Afghanistan handelt es sich hier nicht um einheimische Islamisten, die Unruhestifter kommen von außen und werden von außen finanziert. Daher werden die Islamisten wenig Unterstützung in der Bevölkerung haben. Sehr aufschlussreich die Filmreportage vom 18.11.2012. Sie zeigt deutlich, dass wir jedes Recht, ja die Verpflichtung haben, dem Hilfeersuchen Malis zu entsprechen.

Radikale Islamisten aus Katar unterstützen die Islmalisten. Die Bundesregierung, die USA und die EU sollten Waffenlieferungen an diese Wahhabiten in Katar und in Saudi Arabien sofort einstellen.

Gast
@ einfacher Soldat:

"Gaddafi als verlässlich zu bezeichnen ist fast schon grotesk."

Immerhin schien er einigen europäischen Staatenlenkern doch so verlässlich, als daß man ihn in seinem eigenen Party-Zelt vor der Haustür hat campieren lassen...!
So mancher seiner ehem. Gastgeber würde wohl lieber wieder Gadhafi und seinesgleichen an der Macht sehen, als diesen wackeligen Regierungskonstrukten in den Ländern des arabischen Frühlings beim Entstehen und Vergehen zuschauen zu müssen.

Gast
Dauer des Einsatzes

Den französichen Medien ist zu entnehmen, dass der Einsatz der Franzosen wenige Wochen dauern soll. Danach sollen afrikanische Truppen das Land stabilisieren. Gibts zur Dauer dieses Militäreinsatzes einen Zeitplan der Franzosen und worauf bezieht er sich?

Die Luftwaffe wird wohl auch darüber hinaus die lokalen Kräfte unterstützen müssen. Derzeit ist das nachhaltige Konzept noch nicht zu erkennen oder gibts dazu einen Link?

Gast
@paddi

„Radikale Islamisten aus Katar unterstützen die Islmalisten. Die Bundesregierung, die USA und die EU sollten Waffenlieferungen an diese Wahhabiten in Katar und in Saudi Arabien sofort einstellen.“

Wenn das der erste Schritt ist könnte ich nach einer sachkundigen Diskussion eventuell weiteren Schritten folgen.

Gast
Krieg wird Akzeptiert

Erschreckend ist die Tatsache , dass der Französische Staat einen Krieg begonnen hat der scheinbar von allen Seiten bejubelt wird.
Krieg ist wieder ein gesellschaftlich anerkantes Mittel geworden, die Menschlichkeit ist in großer Gefahr!
Zudem werden keine Unterschiede zwischen der MNLA der Tuareg (Seperatisten die einen eigenen Staat Azawad wollen, was nicht mal so abwegig ist, da die Grenzen aus der Kolonialzeit stammen und so erzwungen sind) und den sogenanten Islamisten die die Scharia einführen wollen. (Was nicht besonders schön ist, aber kaum ein vertretbarer Kriegsgrund ,wenn betrachtet wird mit welchen Staaten
ansonsten zusammengearbeitet wird)
Es herscht Krieg in Mali (Frankreich hat scheinbar seine Fremdenlegion geschickt, da sind Verluste nicht so "schlimm" sind ja keine Franzosen (ironie)
Dieser Krieg hat andere Gründe als die vorgeschobenen humanitären und die Kriegspropaganda (Feinde sind böse ,ohne Rückhalt und in kürze besiegt) wird leider von vielen Medien mitgetragen.

Feidl
@Karsten.Laurisch

"Warum machen Regierungen einen Krieg? Nur aus einem Grund. Wenn es ihren Interessen dient. Nie wegen der Menschen, der Demokratie oder Menschenrechte."

Schon in meinem Kommentar um 23.00 habe ich geschrieben, dass Regierungen natürlich auch sowas im (eventuell wirtschafltichen) Interesse ihres Landes machen. Aber das bedeutet noch lange nicht, dass solche Einsätze nicht AUCH den Menschenrechten und den Schutz der Zivilbevölkerung dienen.

weltoffen
Die Gefahren des Terrors

werden hier offt genug uebersehen,Mali wenn in den haenden der extremisten kann zur Hochburg der Terrorausbildung werden,wobei alle Staaten, und speziell auch Europa getroffen werden kann.
Das das nicht neu ist zeigt das Beispiel Afghanistan.
Es gibt zwei Moeglichkeiten,enweder man wehrt sich, oder warted bis es im eigenen heim kracht.
Das die Welt ein bischen mehr komplex ist,als das immer nur alles auf Interessen wirtschaftlicher herkunft zu reduzieren,sollte eigentlich jedem klar sein.
Natuerlich handelt Frankreich im interesse des Staates,naemlich im interesse der Sicherheit,und das nicht nur fuer Frankreich selbst,kauch fuer unsere!!!

tagtest
Russland lobt Frankreich...

Der "tagesanzeiger" paraphrasiert den französischen UN-Botschafter Gérard Araud mit den Worten:
"Die Russen hätten gelobt, dass Frankreich genau im Sinne der UNO-Resolutionen handle."

Der Artikel ist lesenswert und beginnt mit den Sätzen:
"Auf den Strassen von Malis Hauptstadt Bamako ist Erleichterung über den französischen Militäreinsatz zu spüren. «Papa Hollande» wird gelobt."

tagesanzeiger.ch/ausland/naher-osten-und-afrika/Vive-la-France-et-vive-le-Mali/story/27999382

Das deckt sich ziemlich mit den Aussagen von Frau Heyl.

Weiter ist im tagesanzeiger zur Position des UN-Generalsekretärs Ban-Ki Moon zu lesen:
"Das Eingreifen Frankreichs begrüsste Ban indirekt: Er begrüsse, dass Partnerländer auf die Bitte der malischen Regierung reagiert hätten, sie im Kampf gegen «das beunruhigende Vordringen bewaffneter und terroristischer Gruppen nach Süden zu unterstützen, sagte er."

Auch der UNO-Generalsekretär steht offensichtlich hinter Frankreich.

Gast
@Karsten.Laurisch

"Auf Grund welcher wissenschaftlichen Umfrage Ergebnisse? Oder ist es ihr persönlicher Eindruck aus der Befragung von 5, 10 oder 20 Personen die sie zufällig getroffen hat?"

Fragen Sie sie.

Oder woher nehmen Sie die Gewissheit, dass Frau Heyl bei ihren Aufenthalten in Westafrika, darunter Mali, Ende letzten Jahres nur 20 Personen getroffen hat? Ich hatte heute morgen binnen einer Stunde 40 vor mir und wenn ich deren Meinung wissen will, hätte ich diese fragen können. Wieviele Gesprächspartner hatte Frau Heyl in Bamako? Wie viele Flüchtlinge aus dem Norden? Wie viele haben Sie, dass Sie an der Einschätzung zweifeln? Ich meine natürlich Malier vor Ort.

btw: Umfragen werden durch Zufallsauswahl von Stichproben gebildet, dabei genügen für einfache Fragestellungen auch kleine Fallzahlen - nennt sich wissenschaftliche Forschung, wie sie u.a. am GIGA und dt. Hochschulen betrieben wird.

weltoffen
@feindl

Sie haben vollkommen recht,bis jetzt hat leider noch jedes Land der Welt, auf unabsehbarer zeit, eine Armee,das wird auch so bleiben,weil ohne? ist man leider erpressbar,und die Menschen sind leider noch nicht soweit,das Sie das nicht ausnuetzen wuerden,endweder fuer Politische, Religioese oder Ideologische Macht-gruende!!!!
Es gibt noch genug spinner die sich fuer Ihre verblendungen in die Luft sprengen.
Der Groesste Feind dieser Leute, ist freies denken, und education ala West.