Ihre Meinung zu Kolumne Euroschau: Die Furcht vor einem sechsten Kandidaten

Der Rat der Europäischen Zentralbank wird diese Woche in Slowenien tagen - einem Euro-Land, aus dem man zurzeit nichts Gutes hört: Die drei Großbanken des Landes brauchen dringend frisches Geld. Beobachter fürchten, Slowenien könne bald der sechste Kandidat für EU-Hilfen sein.

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82 Kommentare

Kommentare

Gast
@ratlanio: Keine Schulden, kein Geld!

Schulden sind kein vorgezogener Konsum. Dann hätten wir ja nur vorgezogenen Konsum. Kredite (Schulden) sind der einzige Weg, um die Geldmenge wachsen zu lassen und die Austauschbeziehung der Menschen mit Geld überhaupt zu ermöglichen. Geld entsteht durch Schuld. Jeder kann selber Geld schöpfen, indem er mit der Kreditkarte einkauft. Bis zum Begleichen der Kreditkartenschuld ist die Geldmenge gestiegen, um danach wieder um diesen Betrag zu sinken.

Die Kehrseite ist das Sparen. Ich kann nur das Sparen, was jemand anderes als Schuld aufnimmt, d.h. jemand muss sich verschulden, damit ich sparen kann.

Der Kreislauf des Geldes kann nicht mit der mikroökonomischen Brille oder dem Verstand der schwäbischen Hausfrau betrachtet werden.

Riegsee
natürlich halten jetzt alle die Hand auf

hätte man den Griechen, als die Milliarden gefordert haben eine klare Absage erteilt, wäre die Krise längst beendet.

Unzählige Kommentare der Normalbürger - z.B. in diesem Forum - und alle Wissenschaftler haben dies vorhergesagt.

Aber nein: Unsere Damen und Herren Politiker haben sich toll gefühlt deutsche Steuergelder mit vollen Händen Richtung Süden zu werfen.

Die habe uns eine lange Nase gedreht und überhaupt nichts gespart.

Nun sagen die Übrigen: Deutschland soll zahlen - wieso sollen wir keine Milliarden geschenkt bekommen?

Endlich Schluß mit diesem Irrsinn!

Gast
@15:41 — Flow-Texer

"Der Kreislauf des Geldes kann nicht mit der mikroökonomischen Brille [...] betrachtet werden."

Bitte WAS?

Auf welcher sachlichen Grundlage können wir denn hier diskutieren, wenn wir jetzt schon die Mikroökonomie als nicht mehr geeignet sehen, die Probleme zumindest modellhaft zu beschreiben?
Das meiste, was hier geschrieben wird, sind marxistische, nachweislich von der modernen VWL widerlegte, Parolen und Thesen; oder Stammtischgerede à la schwäbische Hausfrau.

Vieles davon ist also nicht besonders fruchtbar und sachlich. Wenn du jetzt auch noch die mikroökonomische Theorie ausdrücklich ausschließt (zu der mein institutionenökonomischer Erklärungsansatz vorhin auch zählt), dann können wir hier genausogut dichtmachen und aufhören zu sprechen...;)

Und das du nur sparen kannst, indem du Anleihen kaufst, also Geld verleihst, ist falsch! Auch Geld unters Kopfkissen zu legen ist sparen; und damit entziehst du nachweislich dem Geldkreislauf Geld. Das Gegenteil zu behaupten ist unseriös!

RoyalTramp
@ Paddi

Stimmt...eine ähnlich gefährliche Entwicklung, die derzeit in Deutschland grassiert: Überall in den Ballungsräumen explodieren die Immobilienpreise, weil wie verrückt gekauft wird. Auch in Deutschland überschulden sich dafür immer mehr Haushalte. Das kann auch ganz böse enden, wenn da nicht gegengesteuert wird...und zwar nach Möglichkeit NICHT über die Mieter, die eh schon kein Geld haben (sonst würden die nämlich auch kaufen...). Auch hier müsste man eigentlich Spekulationen unterbinden oder steuerlich so unrentabel machen, dass wirklich nur der ein Haus kauft, der da auch drin wohnen möchte, und nicht jemand, für den Haus nur ein Renditeobjekt ist.

Gast
ratlanio

Mit Marxismus habe ich nichts am Hut und der Stammtisch ist mir wurscht. Für Sie gibt es keinen Unterschied zwischen Volkswirtschaft und Betriebswirtschaft. Daher kommen Sie zu falschen Schlüssen.

Die Gründe für Schulden, die Staaten aufnehmen müssen, sind unterschiedlich. Sie haben u.a. Verpflichtungen zu erfüllen, egal ob Geld da ist oder nicht. Daher muss sich die Einahmenseite dem anpassen, was eine Gesellschaft als notwendig definiert. So ist die Wiedervereinigung nicht aus der Portokasse zu bezahlen. Es muss ein Ausgleich gefunden werden zwischen Steuern und vertretbaren Verpflichtungen des Staates

Im wirtschaftlichen Abschwung gehen die Einnahmen zurück, gleichzeitig steigen aber die Ausgaben des Staates, z.B. Kurzarbeitergeld. Konjunkturprogramme kommen hinzu. In wirtschaftlich guten Zeiten muss der Haushalt durch erhöhte Steuern wieder ausgeglichen werden. Dies wurde in der Vergangenheit nicht berücksichtigt, es wurden stattdessen Steuern gesenkt oder Lobbyinteressen bedient

fathaland slim
3. Oktober 2012 - 17:24 — Wonderman

Ich glaube nicht, daß die riesigen Vermögen auf der Welt durch Konsumverzicht der Vermögenden entstanden sind. So viel könnten Sie in tausenden Jahren nicht konsumieren bzw. darauf verzichten.

Der Geldverleiher als Wohltäter der Armen? Das wäre schön.

Sie meinen, früher war das so? Früher gab's den Begriff des Wucherers. Habe ich lange nicht mehr gehört, was nichts heißt. Die Begriffe haben sich halt verschoben.

Gast
17:45 — paddi

Ich glaube nicht, dass ich was vermische, aber sie sprechen es an: Die Staaten haben nicht richtig gewirtschaftet, deswegen haben sie jetzt ein Problem.

Womit ich aber nicht übereinstimme ist, dass man nur die Einnahmeseite anpassen muss. Man muss auch sehen, dass auf der Ausgabenseite viel schief läuft.
Unser Transfersystem ist die größte Umverteilungsmaschinerie aller Zeiten, und man muss sich als Gesellschaft fragen, ob das in bisheriger Form sinnvoll war und ist.
Es werden ja nicht nur Lobbyinteressen von kleinen Industrieverbänden bedient sondern jedes Jahr zahllose neue Transferleistungen geschaffen!
Und ich halte es für sehr berechtigt, an dieser Stelle zu fragen, ob man diese Transferleistungen alle bereitstellen soll, ohne zu beachten, ob man sie sich leisten kann. Ich sage dazu NEIN!
Neben dem Zinsdienst sind Transferleistungen der größte Brocken im Staatshaushalt und nur weil immer wieder einer schreit, dies oder jenes sei gerechter, muss nicht alles umgesetzt werden.