Deutschland Zins

Ihre Meinung zu Deutschlands Geldgeber zahlen Prämie fürs Geldleihen

Bundeswertpapiere gelten als sicherer Hafen in der Schuldenkrise: Erneut gelang es nun Deutschland, sich Geld zu leihen, ohne dafür Zinsen zahlen zu müssen. Doch nicht nur das: Die Anleger, bei denen der Bund 3,3 Milliarden Euro einsammelte, zahlen faktisch eine Prämie dafür, dass sie Deutschland Kredit geben.

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86 Kommentare

Kommentare

Gast
Kommt drauf an was man unter einem Zusammenbruch versteht.

@cowboy8

"Sie unterliegen da einem Denkfehler. Wenn der Euro zusammenbricht, bricht auch der Wert der Staatsanleihen zusammen, weil der Euro die Nennwährung IST. Deutschland zahlt dem Anleger nur soviel (plus Zinsen) zurück, wie drauf steht und zwar IN EURO."

Kommt drauf an was man unter einem Zusammenbruch versteht. Wenn alles zusammenbricht, meinetwegen.
Wenn aber Deutschland aus dem Euro aussteigt, oder wir einen Nord- und einen Südeuro oder die DM kontrolliert und geplant einführen dann werden die deutschen Staatsanleihen umgeschrieben oder einfach in der neuen Währung ausgezahlt wie bei der Einführung des Euros auch.

"...aber die alten Anleihen bleiben bis zur Fälligkeit in Euro bestehen."

Nach der Euroeinführung wurde auch keine alte Anleihe in alter Währung ausgezahlt. Wenn es einen kontrollierten, von der Politik geplanten Währungswechsel gibt wird nicht in Euro sondern der neuen Währung ausgezahlt, das ist aber dann eine Entscheidung der Politik und der Zentralbanken.

Gast
Da verdient keiner was. Reine Verblödung, diese Schlagzeile.

Deutschland verdient genau: nix.

Momentan will keiner Papiergeld. Alles drängt in Sachwerte wie Gold, Silber, Immobilien und Produktionsgut. Es herrscht blanke Panik - keiner will die Schrottwährung in seinem Tresor haben. Banken kaufen sogar tonnenweise Kupfer, Holz und Halbmetalle lagern diese Rohstoffe in neugebauten Lagerhallen (Artikel auf ftd http://alturl.com/dhtzki). Keiner will Papiergeld - weder Dollar noch Euro. Alles rennt und grapscht, um das Bargeld noch vor der Kernschmelze los zu werden. Man akzeptiert sogar Negativzinsen, wenn man dafür bloß den 'heißen Stoff' los wird, bevor er im eigenen Portfolio explodiert.

Und die Strategie ist dieselbe wie bei den CDOs, CDS, den Bankenpleiten und der sog. Eurokrise: Man arrangiert sich per Wahlkampfspenden und postpolitischen Karriereversprechen mit den Politikern und pappt dann den Bürgern 'alternativlos' den Schwarzen Peter aufs Auge: Gerhard Schröder, Roland Koch, Joschka Fischer ... lassen grüßen

Gast
Zur Erklärung

Viele Fragen sich sicherlich, warum ein Investor negative Zinsen in Kauf nimmt.

Das liegt größtenteils daran, dass es vielen Organisationen (teilweise Versicherungen usw.) untersagt ist Bargeld zu horten. Dementsprechend müssen sie ihr Geld irgendwie wieder ausgeben.

Gast
Fragt sich nur ab wann Deutschland die Prämie zahlt,

dafür dass man für die Schulden der anderen mithaftet.

Dieser negative Effekt der noch kommen dürfte, dürfte um einiges größer sein.

h.grebenstein
An die Leute. die meinen,

Inflation wöge den Zinseffekt auf:
Englisch sprechende Menschen oder solche mit Latein-Kenntnissen haben es da leichter. Was ist denn Inflation? Sie hat nichts mit "Teuerung" zu tun, sondern durch das Aufblasen der Geldmenge (inflate a tire = Luft in einen Reifen blasen, deflate = Luft entweichen lassen) wird der Wert der einzelnen Zahlungseinheit verringert, daher müssen die "Preise" (in Zahlunhseinheiten) "erhöht" werden, um einen "Wertausgleich" zu schaffen. Die Erhöhung der Geldmenge (über das tatsächliche Wirtschaftswachstum hinaus) innerhalb eines Währungsraumes ist also nicht Gegenpol, sondern Grund der "Inflation".
Dabei spielen a)Zins/Zinseszins, aber auch b)die (mehr oder weniger) unkontrollierte Geldschöpfung durch Giralgeld eine Rolle.

Im Klartext: so rennen wir _immer_ hinterher, und zwar exponentiell, wie hier schon angeschnitten.

Gast
@rex3

"...dann werden die deutschen Staatsanleihen umgeschrieben oder einfach in der neuen Währung ausgezahlt wie bei der Einführung des Euros auch."

Bei der Einführung mussten die Anleihen in Euro umgeschrieben werden, weil es ab diesem Zeitpunkt die DM nicht mehr gab. Das würde umgekehrt nur dann wieder genau so passieren, wenn der Euro KOMPLETT aufgelöst werden würde. Solange Deutschland nur aussteigt und der Euro weiterhin besteht, gibt es für Deutschland überhaupt keinen Grund, die bestehenden Anleihen umzuschreiben. Warum sollte man auch? Die Aufwertung der neuen DM würde unsere Verschuldung kräftig reduzieren.

Gast
@rex3 et al. Nordeuro/Südeuro

Das Szenario Nordeuro/Südeuro ist Blödsinn. Dazu müsste man den Euro beenden und freiwillig 2 neue Euros einführen. Während ich mir das bei den Nordländern noch vorstellen kann, glaube ich das bei den Südländern auf keinen Fall. Warum sollten die Spanier mit den Griechen eine neue Währung gründen wollen? Spanien würde sich zu seinem Bankenproblem auch noch den maroden Staatshaushalt Griechenlands mit ins Boot holen. Da wären sie alleine aber besser dran.

Die Südländer bleiben höchstens auf dem Euro sitzen, wenn der Norden aussteigt. Sollten dann die Südländer weiterhin eine gemeinsame Währung wollen, würde es mehr Sinn machen, den alten Euro einfach zu behalten.

Man hätte dann weiterhin den alten Euro und einen neuen Nordeuro.

Gast
Wenn Zins = Inflation ändert sich auch in 100 Jahren nichts

@ustdigital

"Ich gebe Ihnen recht das 7% über 40 Jahre sehr Hypothetisch sind aber der Abstand zwischen Schulden und Guthaben vergrößert sich trotzdem weiter. Nach 40 Jahren 1,5 Millionen bei 1 Million als Anlage?"

Inflationsbereinigt habe ich ausdrücklich geschrieben. Das heißt umgerechnet auf den Wert der Währung von damals.

"Bei einem Zinssatz von 5% beträgt das Ergebnis zZ. bereinigt nach 10 Jahren bei 1,6 Millionen.
Das sind wirklich keine 16 Millionen nach 40 Jahren aber von 1,5 Millionen weit entfernt. Da haben wir uns wohl beide etwas verrechnet?"

Nein, Sie rechnen immer noch ohne Inflation.

Wenn die Zinsen im schnitt bei 5% liegen würde, dann liegt die Inflation mindestens im Schnitt bei 4%!

1 Mio. nach 40 Jahren sind bei 5% mit Zinseszins 7 Mio.

Bei einer Inflation von 4% hat man eine Geldentwertung über 40 Jahre auf 0,21 der ursprünglichen Kaufkraft.

Daraus folgt, dass man nach 40 Jahren 7 Mio hat, mit einem Wert der 1,458 Mio. entspricht zum Zeitpunk der Geldanlage.

Gast
Das ist eine politische und eventuell eine Juristische Frage

@cowboy8

"Solange Deutschland nur aussteigt und der Euro weiterhin besteht, gibt es für Deutschland überhaupt keinen Grund, die bestehenden Anleihen umzuschreiben. Die Aufwertung der neuen DM würde unsere Verschuldung kräftig reduzieren."

Das ist eine politische und eventuell auch eine Juristische Frage.
Wenn Deutschland nicht bankrott ist wird man sich fragen ob man einfach so alle Sparer und vor allem die Rentner die man vorher aufgefordert hat mit Rietser und Rürup für die Rente zu sparen enteignen möchte.

Es wäre jedenfalls definitiv eine Enteignung, die nicht anders wäre als zu sagen wir zahlen einfach nur 75% des Nennwertes einer jeden Euro-Staatsanleihe zurück. Ich glaube nicht mal Rot-Rot-Grün würde sich das erlauben, Schwarz-Gelb sicher nicht. Nur einen Teil des Nennwertes der Staatsanleihen zurück zu zahlen würde exakt so viele Schulden reduzieren und Sparer enteignen wie eine neue Währung einzuführen, per Gesetz alles umzurechnen zu lassen außer die Staatsanleihen.

Gast
Nordeuro + Alt-Euro der dann zum Südeuro wird.

@cowboy8

"Die Südländer bleiben höchstens auf dem Euro sitzen, wenn der Norden aussteigt. Sollten dann die Südländer weiterhin eine gemeinsame Währung wollen, würde es mehr Sinn machen, den alten Euro einfach zu behalten.
Man hätte dann weiterhin den alten Euro und einen neuen Nordeuro."

Exakt so habe ich das auch gemeint und nur so könnte es auch laufen wenn man nicht einfach abwarten möchte bis alles in sich zusammen bricht.

Die Südeuropäer würden freiwillig niemals eine neue, schwächere, unglaubwürdige Währung einführen und zwingen kann man sie kaum.

Die Lösung kann nur darin bestehen, dass die Nordeuropäer zusammen aussteigen, am besten politisch abgesprochen und kontrolliert, und einen Nordeuro oder ähnliches einführen. Der Resteuro wäre dann ab dem Moment automatisch der Südeuro auch wenn es die gleichen Scheine sind und bei den Südländern nichts umgerechnet wird.

Ich warte darauf, dass Finnland endlich diesen Vorschlag, am besten gemeinsam mit den anderen Skandinaviern.

Gast
Niemand wird aus dem Euro aussteigen

Der Euro hat seit seiner Einführung bis zur Kriese 2008 gegenüber dem US$ stetig an Wert gewonnen und war drauf und dran, den US$ als Leitwährung abzulösen. Wenn Öl in Euro gehandelt werden würde, wäre das für die Amerikaner eine Katastrophe. Darüber sollte man mal nachdenken.

Auch nach 2008 hat sich der Euro nach 2 heftigen Rückschlägen immer relativ schnell berappelt. Selbst heute, mit ca. 1,23 $ steht der Euro noch gut da. Wer in die USA fährt und die Preise sieht wird feststellen, dass ein Wechselkurs von 1:1 in etwa fair wäre.

Europa ist stark und wird diese Kriese überwinden.