
Ihre Meinung zu Musik: Warum gibt es sie überhaupt?
Die Musik hat Evolutionspsychologen ratlos gemacht: Unser Gehirn ist offenbar darauf angelegt, Musik zu genießen oder gar hervorzubringen. Diese Fähigkeit scheint genetisch angelegt zu sein. Doch wozu brauchen wir sie? Von Gábor Paál.
Ich finde, jede Sprache hat eine eigene Melodie. So kann man die verschiedenen Sprachen auseinander halten, obwohl man sie nicht versteht.
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Dazu noch ein paar Gedanken, die mir im Lauf der Jahre aufgefallen sind: für Franzosen und andere romanische Muttersprachler klingt deutsch oft schroff, abgehackt, aggressiv. Die beschreiben deutsch ähnlich, wie ich z.B slawische Sprachen beschreiben würde. Im Gegensatz dazu klingen romanische Sprachen für deutsche und englische Muttersprachler angenehm, melodisch, teilweise erotisch (vgl. Ein Fisch namens Wanda z.B, oder Harald Schmidt Show). Eine Ausnahme bildet für mich persönlich portugiesisch.
Ich hab auch mal gehört, dass Spatzen in San Francisco unterschiedliche Dialekte haben, je nach Stadtviertel.
➢ Im Gegensatz dazu klingen romanische Sprachen für deutsche und englische Muttersprachler angenehm, melodisch … Eine Ausnahme bildet für mich persönlich Portugiesisch.
Portugiesisch ist eher « kehlig » gesprochen. Gesungen ist der Musikstil « Saudade » ganz anders.
Und Brasilianisch als Variante von Portugiesisch schon erst recht. Brasilianisch gesungen ist top.
"Gesungen ist der Musikstil « Saudade » ganz anders.
Und Brasilianisch als Variante von Portugiesisch schon erst recht. Brasilianisch gesungen ist top."
Ja, geht mir genauso. Da sind Welten zwischen gesprochenem portugiesisch und z.B Astrud Gilberto oder "Carol Bella"
Spanisches Spanisch klingt keineswegs angenehm und melodisch, sondern abgehackt wie ein Maschinengewehr. Bei den lateinamerikanischen Varianten ist das anders.
Über Spatzen weiß ich nichts, aber Amseln haben auf jeden Fall ihre individuell eigenen und auch für das normale mescnhliche Ohr unterscheidbaren Lieder.
➢ Spanisches Spanisch klingt keineswegs angenehm und melodisch, sondern abgehackt wie ein Maschinengewehr.
Spanisch ist nach Japanisch ja auch die « große » Sprache mit der höchsten Sprechgeschwindigkeit.
Große Sprache = mind. 50 Mio. Muttersprachler. Beide Varianten von Spanisch und Portugiesisch sind in Süd- und Mittelamerika mehr melodisch, und weniger schnell gesprochen als im Ursprung in Europa.
In Kuba und Mexico ist musikalisch nicht viel Unterschied zu Kastilien, In Argentinien ist spanisch bzw. kastilisch mehr von der Melodie her nahe am italienischen, wegen vieler Auswanderer aus Italien, ansonsten ist viel Melodie und Aussprache in Südamerika wie auf den Kanaren (weich und gesungen fast), danach folgt andalusisch, gemischt mit den Tönen anderer Regionen und Provinzen. Desto näher am Zentrum und bisschen Richtung Norden in Spanien (Madrid und Salamanca), desto härter und reiner das spanische, kein Wunder, ist ja Kastilien. In der Extremadura ist von allem was dabei, aber hier sparen sich die Leute gerne die Endstücke oder modeln die etwas um, zwecks Vereinfachung und weniger Mühe für die Zunge.
"In Kuba und Mexico ist musikalisch nicht viel Unterschied zu Kastilien"
In Kuba verschwimmen die Konturen des kastilischen Maschinengewehrs in den Weiten der Karibik bis zur Unkenntlichkeit und die mexikanische Sprachmelodie hat mit der des Castillano so viel zu tun wie ein Musicalsong mit dem Rattern eines Presslufthammers.
"wie ein Maschinengewehr"
Ja, aber wie ein wohltemperiertes Maschinengewehr :-)
Also von temperierter Stimmung sind spanische Unterhaltungen weit entfernt!
Ich hab auch mal gehört, dass Spatzen in San Francisco unterschiedliche Dialekte haben, je nach Stadtviertel.
Da brauchen Sie nicht mal nach San Francisco zu fahren, Hamburg reicht. Treffen Sie dort eine Goldammer, dann singt die Ihnen entweder im östlichen oder im südlichen Goldammer-Dialekt etwas vor. Das liegt daran, daß es nach der letzten Eiszeit eine Goldammermigration aus zwei Richtungen gab, aus Süden und aus Osten. Ihre Dialekte haben die Migranten seitdem beibehalten, weil die Jungs ihren Gesang von ihren Vätern lernen, und die Mädels sich nur von Jungs angesprochen fühlen, die wie ihre Väter klingen. So haben sich diese beiden Migrantenpopulationen sexuell seitdem nicht vermischt, obwohl sie in derselben Stadt auf demselben Baum trällern.
Interessant und witzig, danke.