
Ihre Meinung zu Müssen Netflix und Co. bald in Deutschland investieren?
Kulturstaatsminister Weimer lädt heute Vertreter der großen Streamingdienste zum Gespräch ins Kanzleramt. Dabei geht es auch um eine mögliche Investitionspflicht, um deutsche Produktionen zu stärken. Von Bo Hyun Kim.
Bitte nicht dem Potus nacheifern, sondern lieber eigene konkurenzfähige Strukturen aufbauen.
Es ist nicht besonders gut bestellt um den europäischen Film. Meiner Ansicht nach ist das das Resultat einer falsch strukturierten Filmföerderung, die zu sehr von politischen Gremien und zu wenig von künstlerischen Sachverstand geprägt ist.
Reformieren und Investieren sollte das neue Motto sein.
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Stellen Sie sich vor, Sie hätten 1 Mio. Euro (also Peanuts) zur Verfügung, um etwas zu produzieren.
In F, GB und USA sagen die Produzenten: "Okay, mit diesem Geld machen wir jetzt eine Serie."
In Deutschland sagt man: "Mit diesem Geld machen wir jetzt 10 Serien und 2 Filme."
Was dabei herauskommt, ist der Murks, den man seit Jahren "bewundern" kann.
Mit einer Million Euro machen Sie gar nichts. Na ja, vielleicht reicht es gerade so für eine Trash-Sendung für Voyeure, produziert von privaten Sendern.
Völlig richtig. Langweilige Krimis, Liebesschnulzen, Comedy - und Realityshows schaffen die Streaminganbieter allerdings in Film und in Serie auch mit Budgets von zig Millionen.
Und sind damit inzwischen genau so schwach, wie unsere Senderlandschaft.
Und das ist sicher auch ein Grund dafür, dass sich die Jüngeren oft bei TickTock beinfluenzen lassen.
Ja, richtig, immer dieses sie kriegt ihn, sie kriegt ihn nicht, er betrügt sie, er betrügt sie nicht, der Mörder ist nicht er, sondern der da, weil der eine Tick hat und kein Alibi; immer das Gleiche und entweder nur mittags gedreht, weil die Sonne hochsteht oder völlig abgedunkelt in Räumen, damit man die spärliche Ausstattung und Deko nicht sehen kann. Und was für Drehbücher und Dialoge, unglaublich, dann noch die unmotivierten Schauspieler, denen man das ansieht und denen das anscheinend egal ist. Und nun sollen diese Arbeiten noch stärker subventioniert werden, also nee!
Mit dem Film in Frankreich und Spanien bin ich zufrieden. Es kommen von den Filmschaffenden in diesen Ländern immer noch sehr schöne und gutgemachte Produktionen. Ich bin nicht unzufrieden. Letztens eine prima Miniserie aus Spanien auf Arte gesehen - gut erzählt, gut und ehrlich gespielt, ganz super! Ich könnte mit den Produktionen aus diesen beiden Ländern auskommen. Aus Skandinavien und aus Großbritannien gibt es aber ebenfalls gute Filme. Die finnischen Schauspieler finde ich ganz besonders und die Stimmung, die sie verbreiten, die hat was.
>> und aus Großbritannien gibt es aber ebenfalls gute Filme
Ist doch gerade erst '28 years later' rausgekommen. =)
Die James Bond und Harry Potter Filme kommen aus Großbritannien. Die unendliche Geschichte wurde in den Bavaria Studios München gedreht.
Aus GB schaffen es manchmal auch schlechte Filme, dieser ist zusätzlich noch US-amerikanisch. Bin dafür, falls Sie damit eine Filmempfehlung abgeben wollten, dass Sie die zurückzuziehen.
Shawn of the Dead war aber britisch, ähnliches Thema :-)
Shaun ... ist viel besser. Regisseur Edgar Wright hat mit The World's End und Last Night in Soho weitere sehenswerte Filme gedreht.
>> Aus GB schaffen es manchmal auch schlechte Filme
...und es gibt da noch diejenigen, welche solange das berühmt/berüchtigte Haar in der Suppe suchen, bis sie sich beschweren können, daß die Suppe kalt ist, oder? -.-
Oh, wo es hier gerade um GB und Suppe geht:
'Dinner for one' ist Kult. Und deutsch. Und sogar vom ör, glaube ich. Und wahrscheinlich auch nicht teuer gewesen.
Filme mit Haaren in der Hauptrolle gibt es einige.
Eine zeitlang kamen auch aus Dänemark sehr innovative Filme. ICh denke, dass überall dort wo kreativer Freiraum auf Talente trifft, auch sehenswerters entsteht.
Ich habe selbst etwas Erfahrungen mit der Filmförderung. In Deutschland ist zum Beispiel üblich, dass i n Drehbücher , die einer Filmförderung vorgelegt werden, Figuren eingebaut werden, die der "Förderlichkeit" entsprechen. Diese Rollen werden dann bei Realisierung vom Spindoctor oft herausgestrichen. Es ist aber zu beobachten, wie sehr dieses Schreiben auf die Föderung und nicht auf das zu Erzählende ein Eigenleben entwickelt.
Das Resultat sind dann solche lebensnahen Dialoge wie:
"Findest du es richtig im Krankenhaus zu rauchen? Denk doch mal an deine Mitmenschen"
"Oh, das stimmt. Danke für deinen Hinweis"
Die Drehbuchautoren verwandeln sich zum beliebten Erklärbären
Die Filmförderung führt zur Verknüpfung so mancher Tatsachen, Ansichten und Branchen, wie den Tourismus, die Gastronomie, das Transportwesen oder das typische Wetter im Lande; Dialoge z.B.: treffen wir uns vor..., dann gehen wir zu ... essen..., kennst....; nein, ich würde lieber an den Strand gehen, man kommt mit der U-Bahn sehr einfach hin...
➢ Dialoge z.B.: treffen wir uns vor..., dann gehen wir zu ... essen..., kennst....; nein, ich würde lieber an den Strand gehen, man kommt mit der U-Bahn sehr einfach hin...
Zu welchem Strand kommt man sehr einfach mit der U-Bahn hin …?
Da will ich auch mal baden gehen. Ist man bei plötzlichem Regen oder bei hohen Wellen schnell im Trockenen …
Gute Filme sollen ja eher keine Restaurant- oder Tourismusführer sein.
Essen und an den Strand gehen ist nicht so sehr einfallsreich als Filmstory.
1.) Könnte U-Bahn-Station Barceloneta sein, von dort nur einige hundert Meter bis gleichnamige Playa.
2.) Schauen Sie sich z.B. die letzten Filme von Woody Allen an, ob die in London, Paris oder Barcelona spielen.
3.) Essen und Strand, dieser Dialog ist nicht der Plot, man kann die beiden Personen später in einem berühmten Vergnügungspark einen Mord begehen lassen, mit einem Handtuch. Die sind nicht zufällig nach Barcelona gereist.
"Zu welchem Strand kommt man sehr einfach mit der U-Bahn hin …?"
Zu dem von Marseille zum Beispiel.
Der fließende Übergang von Filmförderung zur Schleichwerbung wird nur von Meistern des Fachs beherrscht:
Das schönste Beispiel ist wohl hier das Traumschiff, auch wenn die Idee (Dreamboat) wiedermal aus der USA stammte. Gedreht wurden diese Serien als einige Schiffseigner mit hohen Investitionen große Kreuzfahrtschiffe bauen liesen. Der Beifall zur Serie, war wohl auch kein Zufall.
➢ Es ist nicht besonders gut bestellt um den europäischen Film.
« Der Europäische Film » - was ist das?
Hollywood ist dominant, seit es den Western erfand.
Warum wollen Zuschauer in aller Welt so was sehen wie den Top Gun Murks in Serie.
Disney ist der Kaiser der Welt bei Anime. Immer das gleiche Schema - Gut gegen Böse, am Ende gewinnt das Gute.
« Avatar 1 » war visuell überwältigend, die Story war miserabel einfallslos. Dann kam Avatar 2, und so weiter ist schon geplant für die Zukunft in den Jahren 20xx und 20yy. Erst mal alles Produktionen für die Kinokassen, später dann auch was für die Streamer. Hollywood hat es geschafft, so was als weltweit begehrenswert zu sehen zu vermarkten.
Europa hat keine einheitliche Filmkultur. Filme aus Frankreich hatten schon immer eine andere Handschrift als Filme aus Deutschland. Mit Serien kenne ich mich nicht aus, aber etwas anderes als Unterschiedlichkeit ist bei denen auch nicht zu erwarten.
>> Hollywood ist dominant
Ähh, New York (Scorsese, Al Pacino, deNiro, ...) ist aber auch nicht ohne. =)
Hollywood bezieht sich ja auf die Produktionsfirmen. Pacino und DeNiro sind auch Hollywood, auch wenn die Filme mit denen meistens in Ny spielen.
Scorsese, ok. "He makes the best f---ing films" (Butthole Surfers)
Völlig off topic, aber .... Danke, dass mir mal jemand Butthole Surfers wieder ins Gedächtnis ruft. Gleich mal auflegen. Hell yeah
"Europa hat keine einheitliche Filmkultur." s.o.
Es geht nicht um Vereinheitlichung, aber es ist gerade der Vorteil Europas soviele Facetten zu besitzen. Es gibt aber auch eine neue Generation, die mit einem zusammenwachsenden Europa aufgewachsen sind. Entsprechend werden auch zu erzählende Geschichten dies wiederspiegeln.
"Disney ist der Kaiser der Welt bei Anime. "
???
Sie meinen sicherlich Animationsfilme.
➢ Disney ist der Kaiser der Welt bei Anime … ??? … Sie meinen sicherlich Animationsfilme.
Ja … meine ich. Oder Zeichentrickfilme, wie man untauglich auf Deutsch sagt. Zeichentrick war vor Animation, als man noch zeichnete per Hand auf Folien, die man als Einzelbilder fotografierte, um Bewegung im Film zu erzeugen.
Gab es von Walt Disney den ersten Animationsfilm « Mickey Mouse ». Das und auch Donald Duck eignete sich nie für Animation. Das sind gezeichnete Geschichten auf Papier. Das hätten sie auch besser bleiben sollen, dann wären den Zuschauern diese erbärmlich quietschigen Stimmen erspart geblieben.
アニメーション・animeeshon・kurz・アニメ・anime・ist Japanisch für ENG: Animation. Daher kommt der Begriff. Zweimal den Oscar für Animation (2003 und 2024) gewann Hayao Miyazaki aus Japan von Studio Ghibli.
Japan hat eine sehr andere Filmkultur als fast überall sonst auf der Welt. Anime sind dort die Filme an den Kinikassen + im Streaming, die das meiste Geld einspielen.
"Anime sind dort die Filme an den Kinikassen + im Streaming, die das meiste Geld einspielen."
So ist es. Im Animebereich ist Netflix vor Chrunchyroll der Marktführer. Und an den Kinokasse dominiert geade Demon Slayer Infinity Castle.
Ich verstehe die Förderung nicht. Eine weitere nicht konkurrenzfähige Branche die künstlich am Leben gehalten werden soll. Die ideelle Förderung, da kulturpolitische Inhalte unterzubringen, die wie sie an anderer Stelle schreiben zu skurrilen Dialogen führt halte ich potentiell für schädlich, doch wenn schlecht bzw. wenig subtil gemacht schaut sich das dann sowieso Niemand mehr an.
Wo sehen sie politische Gremien?