
Ihre Meinung zu Katerstimmung in den Urlaubsgebieten
Für viele Beschäftigte in der Tourismusbranche war die Erhöhung des Mindestlohns ein Grund zu feiern. Doch einige Hoteliers und Wirte stürzt die Erhöhung in Existenzängste. Von Johannes Thürmer.
Für viele Beschäftigte in der Tourismusbranche war die Erhöhung des Mindestlohns ein Grund zu feiern. Doch einige Hoteliers und Wirte stürzt die Erhöhung in Existenzängste. Von Johannes Thürmer.
Was oft vergessen wird: Bei den Konkurrenzunternehmen gilt der gleiche Mindestlohn. Auch im benachbarten Auslan steigen die Löhne. Die Einkommen der Gäste bleiben auch nicht konstant.
U. a. Lohn-Preis-Spirale, ja.
Das gleiche Problem stellt sich bspw. auch bei den Ost-West-Löhnen, man freut sich über die Angleichung, stellt dann aber fest, dass alles teurer wird, inklusive der Mieten etc.
Es gibt keine Lohn-Preis-Spirale. Mit einer kleinen Ausnahme: In den 70ern hatten wir dieses Phänomen mal, für ganze vier Quartale.
Es gibt keine Lohn/ Preisspirale? Ihr Ernst? Was hat ein Liter Benzin, eine Flasche Wein oder ein Schnitzel 1965 gekostet und was heute? Was hat ein Facharbeiter 1965 verdient und was heute? Ich bitte Sie....
Was bitte hat denn ein Preis aus den 60ern oder ein Lohn aus 1965 mit der Lohn-Preis-Spirale zu tun? Vielleicht sollten Sie sich mal damit vertraut machen, was sich hinter dem Begriff Lohn-Preis-Spirale verbirgt.
Dann schauen Sie mal was Obst und Gemüse , ein Haarschnitt , ein Restaurantbesuch , ein Handwerker etc. noch vor 5 Jahren gekostet hat .
Dann stellen Sie die Lohnentwicklung in dieser kurzen Zeit dagegen .
Dann sindauch Sie damit vertraut ....
Natürlich gibt es diese .
Unlängst wurde sogar auf Tagesschau.de beklagt dass sich die Erdbeeren in kurzer Zeit so stark verteuert haben .
War komischerweise der Zeitraum ab der Einführung des Mindestlohns .
Oder schauen Sie auf das Handwerk , die Friseure , Versandkosten , Gebäudereiniger usw....
Das stimm nicht .
Im europäischen Ausland gibt es nur wenige Länder die einen höheren Mindestlohn haben .
Vor allem in den südlichen und östlichen Ländern ist der Mindestlohn zum Teil erheblich niedriger .
In Italien gibt es keinen Mindestlohn .
Und der Mindestlohn in griechenland beispilesweise welches ja auch ein Touristenmagnet ist beträgt 5,60 Euro pro Stunde .
Das ist schon ein nennenswerter Standortnachteil in Deutschland für Tourismus und Gastronomie .
Ich kann die Existenzängste der Wirte gut verstehen. Jedem der Beschäftigten gönne ich mehr Geld. Kehrseite der Medaille: 1. Die ohnehin schon hohen Preise in der Gastronomie steigen noch weiter und man fragt sich, wie lange die Gäste das noch mitmachen; 2. Höhere Lohnkosten bedeuten Personalabbau, obwohl Fachkräfte fehlen; 3. Die Lohn-/Preisspirale dreht sich weiter und heizt die Inflation an. Letztlich haben die Beschäftigten in der Gastronomie nicht mehr Kaufkraft, da auch sie die höheren Preise in allen anderen Lebensbereichen zu tragen haben. Und 4. bleibt für die Betroffenen kaum etwas übrig für die Lohntüte. Demgegenüber hat der Arbeitgeber erhebliche Mehrkosten mit Blick auf die Sozial- und Krankenversicherung. Die ewigen Forderungen von Grünlinks und den Gewerkschaften für immer höhere Löhne halte ich aus den genannten Gründen für zu kurz gesprungen.
1. Die hohen Preise in der Gastronomie werden dank 7 % MwSt demnächst ja wieder schlagartig sinken ... oder etwa doch nicht? Ansonsten sind die Preissteigerungen nicht so viel höher als die generelle Inflation und wenn ich mich so umschaue oder gar ohne Reservierung irgendwohin essen gehen möchte, scheinen die Gäste alles mitzumachen.
2. Können die Gastronomen ja eh nicht besetzen, ihre Stellen. Aber hey, es gibt ja jetzt Roboter, die das Essen an den Tisch bringen :)
3. Ja, die Lohn-Preis-Spirale, die wird aber sicherlich nicht bei den Gastro-Mitarbeitern starten, eher bei den Lokführern und den Metallern.
4. Das ist ein anderes Problem, welches aber unabhängig von den Löhnen existiert. Hier müsste man gezielt bspw. mit dem Abbau umweltschädlicher Subventionen oder Steuerverschwendungen (Spahn ...) gegenarbeiten.
So stark sinken die Preise bei 12 % weniger Steuer eh nicht .
Rohstoffe kosten mehr , Energie wird nicht billiger , und eben die Lohnkosten die in der Gastronomie einen grossen Teil ausmachen .
Und die Lohn Preis Spirale ist vor allem dort zu erkennen wo viel Handarbeit , bzw. Arbeitsstunden notwendig sind .
Also im Handwerk , bei Obst und Gemüse und bei Dienstleistungen beispielsweise .
In der Metallindustrie merken Sie als Verbraucher sicher keine starke Lohn Preis Spirale .
Die viel zu hohen Sozialabgaben sind das Hauptproblem welches auch ein höherer Minestlohn nicht ausgleichen kann denn die Abgabenquote steigt ja auch mit bei der Erhöhung .
Das heisst der grösste Profiteur ist der Staat , bzw. das Sozialsystem welches zu finanzieren immer mehr Geld verschlingt .
Ich kann es kurz machen: keiner der von Ihnen genannten Gründe ist stichhaltig und hat mit der Realität schlicht nichts zu tun.
Ich kann es kurz machen: was brauchen Sie mehr an stichhaltigen Argumenten?
"Höhere Lohnkosten bedeuten Personalabbau ..."
Ich könnte durchaus mit Selbstbedienung leben.
Oder mit einem Modell, bei dem die Gäste vorab bestellen (z.B. per Telefon) und das Bestellte an den Tisch gebracht wird, sobald die Gäste da sind.
(Wir machen das regelmäßig abends nach dem Sport. Meist 8 bis 12 Leute. Klappt hervorragend.)
Was ist daran Selbstbedienung?
Der Koch kocht, der Kellner birngt.
Was ist mit Getränken?
So ein frisch vor 30 Minuten gezapftes Pils."g"
Mit Steuererleichterung sorgt die Politik nicht für mehr Investition. Nur wenn die Produktion auf Grund der steigenden Nachfrage hochgefahren werden muss, wird in Maschinen (und neue Mitarbeiter) investiert (Ausnahme ist evt Rationalisierung bei gleicher Produktion).
Eine höhere Nachfrage erreicht man, wenn im unteren Lohnbereich die Löhne angehoben werden. Insofern sorgt die Anhebung des Mindestlohnes für höhere Nachfrage und darauf folgende Investitionen.
Hm, haben nicht durch unnötige Abgaben verteuerte Energie die Kosten für alle Produkte und Dienstleistungen explodieren lassen? Wer den Preis für die Arbeitskraft nicht zahlen kann, hat seine Existenzberechtigung als Arbeitsgeber(in) - eigentlich -nehmer, verloren. So ist das in diesem System.
Von explodierenden Energiekosten kann gar keine Rede sein. Ich zahle privat etwas mehr als 60€ für Strom im Monat. das ist etwa das Gleiche wie vor 10 Jahren. Die Rechnung für ein Restaurant/Hotel möchte ich mal sehen . . .
"Und da muss man sehen, dass wir seit der Corona-Zeit die Löhne ohnehin schon über 30 Prozent erhöht haben."
Seit Anfang 2020 hatten wir aber auch eine Inflation von ca. 22 %, insofern ist die Erhöhung eher überschaubar. Es ist schon was, aber kein Grund für großes Gejammere. Zumal der Tourismus ja immer mehr boomt.
Kennen Sie die Betriebswirtschaftlichen Kenzahlen in der Gastronomie ?
Haben Sie sich mal gefragt was vom Schnitzelpreis für den Gastronom denn wirklich zum Leben übrigbleibt ?
Oder sind das nur so sozialneid angehauchte Aussagen die eher spöttisch wirken .
Bei einem Gericht, das etwa 15 Euro kostet - also zum Beispiel ein Schweineschnitzel - bleiben den Betrieben am Ende 1,20 Euro übrig. Davon müssen sie aber noch ihre eigene Krankenversicherung, Miete, Kredite und Lebenshaltungskosten bezahlen. Dabei fällt die Rechnung je nach Standort unterschiedlich aus. Betriebe auf dem Land haben deutlich geringere Pacht- und Mietkosten als zum Beispiel in einer Großstadt wie Berlin oder München.
Von dem 15-Euro-Schnitzel gehen 2,40 Euro an den Fiskus. Weitere 4,95 Euro gehen für das Personal des Betriebs drauf. Für das Gericht kommen Zutaten in Höhe von 4,20 Euro zusammen und 2,25 Euro müssen für Miete, Pacht, Versicherungen und andere Betriebskosten verwendet werden.
https://www.focus.de/finanzen/news/mehrwertsteuererhoehung-so-viel-gewi…
Meinen sie das?
Jetzt nehmen wir mal Kaffee oder auch beliebt, Apfelschorle (Bon Aqua/Aldi)."g"
So sehr ich den Angestellten eine Lohnerhöhung gönne, aber für mich ist der Mindestlohn ein Schuss ins eigene Knie. Und das nicht nur in der Gastro-Branche. Die Attraktivität des Standorts oder der Produkte leider doch sehr darunter. Im Kapitalismus ist nun mal ein gewisser Billiglohnsektor erforderlich damit er funktioniert. Wenn man das nicht will, muss man an das Wirtschaftssystem ran.
Was wollen Sie denn am Wirtschaftssystem ändern?
Planwirtschaft wie in der DDR, Experiment Sozialismus/Kommunismus wie in Kuba, Diktatur wie in Venezuela-Nordkorea-China-Russland?
Hören Sie auf rumzupoltern. Ich habe ja gar nicht gesagt dass ich das will. Ich habe nur mal erwähnt, dass ein Niedriglohnsegment zum Kapitalismus gehört.
Oder Lohnarbeit und Kapital. Oder Arbeitsemigration um jeden Preis ?
Ihnen muss es aber gut gehen, mit der Arbeitswelt.........
Das ist die Sicht der Arbeitgeber. Wenn man aber von einem Mindestlohn abhängig ist, davon die ständig steigenden Mieten und sonstigen Lebenshaltungskosten bestreiten muss, vielleicht sogar so mutig war, ein Kind in diese Welt zu setzen, dann ist die Sicht wohl anders.
Da gebe ich Ihnen völlig recht.
Mit ein bisschen Sklaverei würde unsere Wirtschaft vielleicht besser laufen?
So ist es. Ich sage ja nicht, dass das gut ist. Aber sehen Sie sich doch die Entwicklung an. Renommierte alteingesessene deutsche Unternehmen verlagern ihre Produktionsstätten reihenweise ins Ausland. So läuft das in einer globalisierten Welt.
"Im Kapitalismus ist nun mal ein gewisser Billiglohnsektor erforderlich", damit die Gewinnmaximierung funktioniert. Was mit dem Leben der "BilliglohnempfängerInnen" passiert, interessiert im Kapitalismus nicht; zur Not muss das eben über den Sozialhaushalt abgefedert werden. Das war/ist definitiv nicht die Grundidee unserer sozialen Marktwirtschaft; das ist Kapitalismus in schmutzigster "Rein"Form.
"Im Kapitalismus ist nun mal ein gewisser Billiglohnsektor erforderlich", damit die Gewinnmaximierung funktioniert. Was mit dem Leben der "BilliglohnempfängerInnen" passiert, interessiert im Kapitalismus nicht.
Genauso ist es. Und deshalb fliegen auch so viele Deutsche in die Türkei oder nach Ägypten, um sich auf Kosten von unterfinanzierten Arbeitskräften einen schönen Urlaub zu machen.
Zitat: "... fliegen auch so viele Deutsche in die Türkei oder nach Ägypten, um sich auf Kosten von unterfinanzierten Arbeitskräften einen schönen Urlaub zu machen." Sie werden keine MindestlohnempfängerInnen unter diesen deutschen UrlauberInnen finden. Die kommen mit 13,90 €/Std. hier bei uns kaum über die Runden und können sich keine Flugreisen leisten in Länder, in denen dann andere ausgebeutet werden, die sich ihrerseits keinen Urlaub leisten können.
Angesichts des demografischen Wandels (Babyboomer gehen in den wohlverdienten Ruhestand - und es treten weniger Jüngere neu ins Erwerbsleben ein): können sich die jungen Leute heraussuchen, wo sie arbeiten.
Ich gönne allen Jobs, die ihnen viel Spaß machen und gute Verdienstmöglichkeiten bieten.
(Der Schlüssel dafür ist Bildung, Ausbildung, Weiterbildung. Und die Bereitschaft, flexibel zu sein und ggf. den Job zu wechseln.)
Bei vielen Tätigkeiten zum Mindestlohn: trauern vermutlich nicht viele, wenn diese Arbeiten zukünftig von Robotern oder KI erledigt werden.
(Kleiner Aufruf an alle Eltern und Großeltern: tragen Sie dazu bei, dass Kitas und Schulen in ihrer Gemeinde gut aufgestellt sind. Gerade die frühe Bildung ist eminent wichtig.)
"Im Kapitalismus ist nun mal ein gewisser Billiglohnsektor erforderlich damit er funktioniert."
Wieso?
(In den nächsten Jahren werden viele Tätigkeiten (z.B. Routinearbeiten) durch Roboter, Computer, KI usw. übernommen. Menschen können, dürfen und müssen sich dann auf die Tätigkeiten fokussieren, in denen Menschen besser sind als Roboter, Computer, KI usw.)
In den nächsten Jahren werden viele Tätigkeiten (z.B. Routinearbeiten) durch Roboter, Computer, KI usw. übernommen.
Und davor habe ich sogar noch mehr Angst.
Sorry, aber wer den "Betrieb schließen muss", weil der Mindestlohn von 12,82 Euro auf 13,90 Euro, erzählt entweder Märchen oder konnte auch vorher schon nicht wirtschaften.
Der Sprung von 12.82 Euro auf 13,90 Euro ist nicht das Problem .
Der Sprung von 8,50 Euro auf fast 15 Euro innerhalb weniger Jahre ist zu massiv weil andere Kosten in dieser Zeit auch mitgestiegen sind , dieses aber nicht im vollen Umfang an den Resaurantbesucher weitergegeben werden kann .
Wenn ich mir die Entwicklung der Preise in den meisten Restaurants anschaue, dann wird da wesentlich mehr als die Mindestlohnerhöhung weitergegeben.
Die Katerstimmung herrscht eher bei denen, die eine lausige Steigerung des Mindestlohns um knapp einen Euro verkraften müssen.
Sie haben recht, von der Steigerung um 1 Euro bleibt für den Beschäftigten nur ein "lausiger" Bruchteil. Die Mehrkosten hat der Arbeitgeber zu tragen.
Und der Staat kassiert das meiste ein .
Zitat: "Und der Staat kassiert das meiste ein" - was für ein faktenfreier Unsinn.
Katerstimmung, ja-aber doch für die Beschäftigten in der Branche. Der jetzige Mindestlohn einer Vollzeitkraft entspricht 2056 Euro brutto. 2027 soll der Mindestlohn auf 14,60 Euro die Stunde steigen. Das entspricht 2336 Euro brutto. Das dürften dann etwa 1500 Euro nett sein !
Zur Zeit gibt es auch Tarifverhandlungen in der Branche. Zwischen dem Deutschen Reiseverband (DRV) und Verdi. Der DRV bietet 2,5 Prozent und 100 Euro Einmalzahlung an. Verdi fordert 19,5 Prozent, mindestens eine Erhöhung um 550 Euro und eine Einmalzahlung von 1000 Euro. Argumentiert wird von der Gewerkschaft, dass in den letzten Jahren der Reallohn um 17 Prozent sank. Auch ist bei Verdi mit einem Tarifabschluss über mehrere Jahre zu rechnen, also 19,5 Prozent durch zwei oder drei.
Meine Lieblingsrestaurants sind einige Familienbetriebe, die es schon jahrzehntelang gibt. (Der Laden "läuft rund", Abläufe und Teams sind gut eingespielt, kaum Wartezeiten, das Essen ist lecker und frisch zubereitet, der Service ist gut, als Stammgast wird man freundlich begrüßt, die individuellen Wünsche sind bekannt und werden gern erfüllt ...)
Bei diesen Familienbetrieben ist es fast egal, wie hoch der Mindestlohn ist. (Das Geld bleibt ja in der Familie.) Wichtig ist hier die Auslastung. (Also: gute Auslastung, gute Umsätze, zufriedene Gäste, die regelmäßig wiederkommen und auch ihre Freunde mitbringen, Flüsterpropaganda.)
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Andere Restaurants könnten sich daran ein Beispiel nehmen.
(Leider gibt es auch Restaurants, die eher abschreckend wirken: unfreundlicher Service, lange Wartezeiten, lauwarmes Essen ... hier hilft dann auch ein niedrigerer Mindestlohn nicht.)
gehen sie in ein Restaurant wo sie sich nicht wohlfühlen
ungenießbares und überteuertes Essen, ungehobeltes Personal und dazu ein dreckiges Klo
das wird sich allein erledigen
Man geht dorthin, wo sich viele Leute einfinden. Da muss das Angebot und die Qualität ja wohl gut sein, sonst wären die Leute nicht da.
Preisentwicklung -
Ich gebe mal eine Prognose ab:
1) Ab 2026 werden die höheren Lohnkosten mehrheitlich an die Endverbraucher und Endverbraucherinnen weitergegeben.
2) Ab 2026 wird die Auswirkung der Senkung der USt kaum an die Endverbraucher und Endverbraucherinnen weitergegeben.
Ich würde mich freuen, wenn ich mich bei der zweiten Einschätzung irren würde.
Schon während Corona war doch zu beobachten, in welchem Umfang die abgesenkte USt an die Kunden "weitergereicht" wurde. Warum sollte das ab 2026 anders sein? Ihre Prognose zu 2) ist also mit ziemlicher Sicherheit zutreffend.
Geiz ist geil
fragt sich wie sich 1 Woche Urlaub AI mit Flug für 298 Euro nach Antalya rechnet
Für die Beschäftigten sehr gut, für die Besitzer nur gut da sie so ihre Preiserhöhungen ohne Scham weitergeben können. Ans Existensminimum wird es kaum jemanden treiben.
Katerstimmung oder Stimmungsmache?
Die Gaststätten in meiner Wohngegend werden trotz deutlicher Preiserhöhungen noch immer gut besucht und auch bei der kurzfristigen Urlaubsplanung fällt auf, dass viele Unterkünfte bereits ausgebucht sind. Sicherlich lässt sich das nicht verallgemeinern, aber so schlimm wie es hier dargestellt wird, scheint mir die Situation nicht zu sein.
Problematisch ist wohl eher der Fachkräftemangel. Wenn andere Arbeitgeber mit besseren Konditionen locken, muss man halt nachlegen.
Insgesamt erinnert mich der Artikel an einen früheren Versuch der Medienschaffenden, Stimmung gegen den Mindestlohn zu machen. Damals wollte man den Zeitungsboten nicht mehr Geld zahlen.
Gerade habe ich versucht, in "meinem Stammhotel" (4 Sterne) für ein Familientreffen eine Übernachtung Ende August zu bekommen - alles ausgebucht - ich gehe daher mit Ihnen, scheint alles noch zu funktionieren...
Und wenn die Leute hier auf dem Land noch mehr AfD wählen, gehen die Gästezahlen massiv zurück, bereits gibts Stornierungen wegen rechtsextremen Übergriffen. Mit weiteren Umsatzeinbussen rückt ein Mindestlohn in noch weitere Fernen und es gibt noch mehr Schliessungen von Hotels und Restaurants. Den Leuten ist nicht bewusst, dass sie sich hier ihren eigenen Untergang wählen. Wie beim Brexit in GB sind sie am Ende die traurigen Opfer ihrer selbstgewählten Misere.
an was ist die AfD nicht Schuld ?
Ja, an allem was Niedergang bedeutet. Was ich hier beschrieb, sind die nackten Fakten, die Ihnen die örtliche Tourismus GmbH gerne bestätigen wird. Hier ein Auszug zur Stadtverordnetenversammlung:
- die größten Hotels F.. und E... (selbst nach jüngster Revitalisierung) stehen leer und zum Verkauf.
- Nachfrage und Buchungslage sind sukzessive rückläufig - trotz gegenteiliger Makrolage
- Die wenigen verbliebenen Vollerwerbsbetriebe sind gezwungen, weiter Kapazitäten zu reduzieren
- Die gestiegenen Kosten können nicht auf Zimmerpreise umgelegt werden
- Ideen rund um Personalmangel scheinen sich zu erschöpfen
- Der regionale politische Rechts-Ruck verschreckt Gäste .
Im AfD-regierten Naziland würde ich auch keinen Urlaub machen. Wenn die Wähler dort mehrheitlich die rechtsextreme AfD gewählt haben, dann müssen sie auch mit den Konsequenzen leben. "Ausländer raus" heißt auch "Gäste raus". Es gibt freundlichere Gegenden.
Wie kommen Sie denn darauf? Unter den Nazis war die Ausbeutung derer, die sie nicht in ihrem Leben haben wollten, Programm. Und dann bleiben die Nazis auf der anderen Seite der Tresen eben unter sich - das ist doch sowieso deren Ziel.
...ja, leider. Vielen AfD-Wählenden scheint das jedoch egal zu sein.
Da spielen ganz andere Motive eine Rolle.
Beispielsweise: https://www.zdfheute.de/politik/deutschland/afd-wahlerfolg-protest-part…
(Plakativ gesprochen: Wenn ich AfD wähle, weil ich mich durch Fremde verunsichert fühle ...dann möchte ich, dass keine Fremden kommen, die mich verunsichern. Auch keine Touristen. Und wenn ein Gastronom ein Restaurant oder Hotel eröffnen will: Bitteschön. Kann er gerne machen. Aber bitte weit weg.)
Ich habe mir neulich am Restaurant vom Courtyard Hotel einen Eiskaffee bestellt. Beim Preis habe ich gestutzt. 7,50 Euro für einen kalten Kaffee mit 2 Eiskugeln anstatt 4,50 Euro beim Italiener um die Ecke. Dann habe ich mir die Bedienung im Restaurant angeschaut. Es standen wirklich viele Kellner in sauberer Uniform und Bedienstete hinter und vor dem Tresen für die Gäste bereit. Jeder Kellner hatte seine Tische zum Bedienen. Die Speisen werden auch ziemlich zügig profilike serviert. Das Eis war gut, der Kaffee war stark, die Bedienung war freundlich und zuvorkommend, was will man mehr. Das kostet eben alles Geld und das Personal will auch leben. Ich habe den weitaus höheren Preis jedenfalls nicht bereut. Ich hätte auch ein Bier an der Bude um die Ecke für weniger Geld trinken können, aber ich wollte einen Eiskaffee.
@Bernd Kevesligeti: Endlich mal was Griffiges in dieser Diskussion.
Der für 2027 anvisierte Mindestlohn liegt unter dem, was ich aktuell fürs Nichtstun bekomme.
Es ist mir schon jedes Mal peinlich, wenn ich (sehr selten mal) ausser Haus esse, dass sich die freundlichen Geister für grade mal 10% der Summe fürs Konsumierte als Trinkgeld auch noch bedanken.
Und dass sich Betriebe bei der Anhebung des Mindestlohnes sorgen, liegt nicht daran, dass die AG geizig sind, sondern daran, daß bei den Verbrauchern diese Geiz-ist-geil-Mentalität vorherrscht.
Okay, so komische TV-Promi-Köche mit ihren Restaurants vielleicht ausgenommen. Aber man muss ja nicht überall hingehen.
Natürlich bezahle ich auch nicht jeden Preis. Da muss ich eben sehen, was es mir wert ist.
Unternehmer müssen einen Gewinn machen, dafür sind sie Unternehmer und davon leben sie.
Und Arbeitnehmer müssen von ihrer Arbeit leben können.
Wenn ich mir die Preissteigerungen in der Gastrobranche die letze 5 Jahre so anschaue können die ruhig auch vernüftige Löhne zahlen. Das Problem in den Urlaubsgegenden sind die unverschämten Preise. Wenn ich für 2 Wochen Nordsee bei eigener Anreise das doppelte bezahle wie für 2 Wochen Griechenland inklusive Flug, dann muss ich nicht lange überlegen. Dazu kommt noch das man oftmals gerade an der deutschen Nord und Ostseeküste nicht wie ein Gast behandelt wird.
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Wenn schon die angeblich gute Steuersituation von Gastronomen in Österreich erwähnt wird, sollte auch die wesentlich bessere Rente Situation in Österreich hingewiesen werden.
Und da könnte der Gastronom aus dem Artikel ja vielleicht mit gutem Beispiel voran gehen und für seine Angestellten eine üppige Rentenzusatzversicherung abschließen und damit um Personal werben.
Zumal eigentlich auch sämtliche Gehälter heutzutage ausschließlich nach dem daraus resultierenden Rentenanspruch beurteilt werden müssen.
Einige Betriebe werden schliessen, andere die Preise erhöhen. Letzlich zahlen die Gäste.
Wenn doch überall gespart werden soll, dann sollte die Wirtschaft mal beim Gewinn sparen, damit sie denen, die mangels überflüssigem Geld gar nicht sparen können, anständige Löhne zahlen können.
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Die Moderation
"Doch einige Hoteliers und Wirte stürzt die Erhöhung in Existenzängste."
Meines Erachtens sind diese Ängste unbegründet. Wenn ich mitbekomme, dass Touristen und einheimische für einen Eisballen sogar mehr als 3€ hinlegen und für 0,5l Bier / Radler 5,50€ bezahlen, kann von Existenzängsten keine Rede sein. Wer sich früher einen oder mehrere Urlaubsreisen leisten konnte, wird für Urlaub und Unterkunft weiterhin jeden Cent umdrehen.
Panikmache wegen unliebsamer Verordnungen sind aber typisch für die Wirtschaft.
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0,5l für 5,50 geht ja noch, wenn ich mir die Maß auf dem Oktoberfest oder sonst wo anschaue, ist das ja noch viel krasser.
Aber Panikmachen gehört dazu. Das sieht man hier bei den Hoteliers, das sieht man auch in der Bauindustrie, das sieht man bei den Bauern, und natürlich auch bei der Bevölkerung. Jeder möchte so viel wie möglich vom Kuchen ab, der längst nur noch aus ein paar Krümeln besteht, denn Brot schmeckt offenbar nicht jedem ...
>> Panikmache wegen unliebsamer Verordnungen sind aber typisch für die Wirtschaft.
Diese Aussage kann ich (nach >20 Jahren Steuerberatungskanzlei) eindeutig bestätigen. oO