Ein Strandbesucher raucht eine Zigarette am Strand von La Baule an der französischen Atlantikküste.

Ihre Meinung zu Verschärftes Rauchverbot in Frankreich in Kraft

Frankreich verbannt die Raucher mehr und mehr: Ab heute ist auch am Strand, an der Bushaltestelle oder im Park das Rauchen tabu. Wer trotzdem zur Kippe greift, riskiert ein Bußgeld. Vor allem Kinder sollen besser geschützt werden.

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153 Kommentare

Kommentare

Nettie

„Mit dem Schritt will Frankreich vor allem Kinder besser vor passivem Tabakkonsum schützen“

Da macht das Rauchverbot an Bushaltestellen, Badestränden, öffentlichen Parks und rund um Schulen und in den offenen Bereichen von Sportanlagen und Bibliotheken Rauchen tatsächlich Sinn. Auch Erwachsene sind in der Regel nicht den Zigarettendünsten ausgesetzt, nicht mal, wenn sie selbst rauchen.

„Für E-Zigaretten gilt das Verbot derzeit nicht, wie Vautrin vor Kurzem ankündigte.“

Warum? Hier dagegen liegt die Begründung zumindest auf der Hand und erscheint auch nachvollziehbar:
Auch an den beliebten Außenbereichen von Restaurants und Cafés darf weiterhin gequarzt werden“.

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Nettie

Auch Erwachsene sind in der Regel nicht gern den Zigarettendünsten ausgesetzt, nicht mal, wenn sie selbst rauchen.

vaihingerxx

Ja !

wenn ich an das Fliegen denke, vor Jahrzehnten

nen Nichtraucherplatz buchen, hinten zu den WC´s wandern und dort (in gleichgesinnter Gesellschaft) eine qualmen, mit anderen Fluggästen und der Stewardess

Keaggy58

Wenn ich den Gehweg reinigen muß sehe ich öfters die Zigarettenfilter rum liegen. Für die umwelt auch sehr förderlich. die Kippen sollte man denen mal auf den Mittagstisch servieren, mal sehen was dann los ist.

fa66

»Auch Erwachsene sind in der Regel nicht gern den Zigarettendünsten ausgesetzt, nicht mal, wenn sie selbst rauchen.«

Als 1993 (und zeitlich infolge des »King’s Cross«-Brandes in der Londoner U-Bahn) in Dortmund in den unterirdischen Stadtbahnstationen ein Rauchverbot eingeführt wurde, war ich einen Tag vor – und dann, weil es sich so ergeben hat – erst zwei Wochen nach Einführung in einer der Knotenstationen.
Es fiel schlagartig auf: Der Geruchsunterschied war wie Nacht und Tag. Zwei Wochen Durchlüftung und der latente Gestank abgestandenen Zigarettenrauchs war einfach – weg

Ja, ein Rauchverbot an öffentlichen Orten, an denen Nichtrauchenwoller nicht ausweichen können, und im Umfeld von Kindern sowieso, ergibt Sinn.

De Paelzer

Man Kann es nicht glauben, Frankreich ein Vorreiter im Ziegarettenverbot.

Vor gut 50 Jahren war es nicht vorstellbar, es wurde praktisch überall geraucht. Sogar beim Einkaufen, egal ob Bäcker oder Metzger. Kein Film ohne Hauptdarsteller mit Zigarette im Mundwinkel.

Ja und jetzt sind sie vorreiter und Italien auch. Warum geht es in Deutschland nicht? Da liegen in den Bahnhöfen immer noch die Kippen im Gleisbett.

Bei uns ist man sehr zögerlich mit dem Rauverbot, um es mal milde auszdrücken.
 

Keaggy58

die Tabaklobby ist hier sehr groß und denken sie mal an den Steuern, genau so mit dem Alkohol.

Nettie

„die Tabaklobby ist hier sehr groß“

Nicht nur die Tabaklobby.

Nettie

„Bei uns ist man sehr zögerlich mit dem Rauverbot“

Durch „Zögerlichkeit“ sind die Franzosen bzw. die Bewohner dieses Landes auch noch nie aufgefallen.

De Paelzer

Deswegen bin ich gerne und oft in Frankreich. Ich rauche schon 40 Jahre nicht mehr aber wenn ich in Frankreich bin und schaue, bei einem Kaffee den Boulspielern zu, denke ich, jetzt noch eine Zigarette und es ist alle komplett.

Würde trotzdem keine rauchen.

Nettie

„Würde trotzdem keine rauchen.“

Sehen Sie. Es geht also auch ohne, um sich wohlfühlen zu können.

Wolf1905

„… Ja und jetzt sind sie vorreiter und Italien auch. Warum geht es in Deutschland nicht? Da liegen in den Bahnhöfen immer noch die Kippen im Gleisbett.“

Warum die Kippen im Gleisbett liegen hat damit zu tun, dass es Menschen gibt, die das Rauchverbot an Bahnhöfen ignorieren (es gibt nur eingeschränkte Raucherzonen), und dann die Kippen einfach wegwerfen - widerlich, um es milde auszudrücken! Aber das sieht man ja fast überall, wo so manche Menschen Müll entsorgen - auf die Art „nach mir die Sintflut“.

vaihingerxx

das nächste ist,

ein Kippe die heute weggeworfen wird, liegt da noch in 100 Jahren

es ist also recht schwierig zu sagen ob die nicht noch aus den 60ern da liegt, wo rauchen erlaubt war

aber klar gebe ich ihnen Recht, an Verbote sich glauben  halten zu müssen, hierzulande ... ein schwieriges Thema

EGriesbach

Ein Konjunkturprogramm für E-Zigaretten-Hersteller!

Keaggy58

Aber auch nicht mehr lange, aber da ist man ja immer erfinderisch den Menschen was anzudrehen.

Opa Klaus

Oder zu verbieten..... 

ende dreißig schwul

Ich begrüße das Rauchverbot. Rauchen ist keine nette Attitüde, man belästigt andere Menschen mit giftigem Rauch.

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Deinonychus

"...,man belästigt andere Menschen mit giftigem Rauch."

Richtig, nichts anderes ist dieser ekelhafte Qualm.

Olivia59

Ich laufe viel öfter in aufdringliche Parfüm und Deo-Wolken aber käme echt nicht auf die Idee da Intoleranz walten zu lassen. Auf der einen Seite wird ständig individuelle Selbstverwirklichung gepredigt und im Resultat ertragen sich die Menschen immer weniger. Das gilt nicht nur für den hier diskutierten Sachverhalten.

fa66

»Ich laufe viel öfter in aufdringliche Parfüm und Deo-Wolken aber käme echt nicht auf die Idee da Intoleranz walten zu lassen.«

Mir sagt man als damals Dreijährigen nach, dass ich in einer gutgefüllte Straßenbahn neben meiner Mutter mal auf eine gegenübersitzende Mitfahrerin mit schwer parfümgedünsteter Aura gezeigt habe, und lautgegeben: »Mama, die da, die stinkt« – »Aber«, Muttern rot anlaufend und kaum beschwichtigend, »das ist doch nur Parfüm«. Als diese Person dann irgenwann ausstieg, meine ein Nebenmann: »Er hat doch recht – die stinkt.«
Ich habe also schon früh zu Intoleranz beigetragen. Woll’t ich eigentlich nicht.

schnitzundschnitz

Das ist nicht vergleichbar. Zwar stört mich der Geruch dieser Deo-Wolken auch, aber diese sind nicht krebserregend.

Bauer Tom

Secondhand Smoke im Freien auch nicht

Questia

@Oliv59 16:00

| "Ich laufe viel öfter in aufdringliche Parfüm und Deo-Wolken aber käme echt nicht auf die Idee da Intoleranz walten zu lassen." |

Wie sehen denn Ihre gesundheitlichen Folgen nach dem "Genuss" von Duft-Wolken aus?

Wie weit reichen diese an Sie heran? Erfolgt deren Ausbreitung in Form von Schwaden?

Riechen Sie anschließend nach dem fremden Duft? Hat er sich in Ihrer Kleidung und Haare eingenistet?

Das Leiden der wehrlosen Kinder unter dem Passivrauchen blenden Sie völlig aus. (15:24)

Ich toleriere Rauchen, wenn ich davon nicht belästigt werde. Das haben zu lange viele Rauchende nicht beachtet. Deren Freiheit, sich selbst zu schaden* endet dort, wo meine Freiheit saubere Luft zu atmen, beginnt.

*) Die Kosten für die Behandlung der Folgen des Rauchens  dürfen ja schließlich auch die tragen, die nicht rauchen, sondern von Rauchenden durch Passivrauchen auch noch geschädigt werden.

 

Olivia59

"Wie sehen denn Ihre gesundheitlichen Folgen nach dem "Genuss" von Duft-Wolken aus?"

Das will glaube ich lieber niemand so genau wissen. Es geht hier um Verbote an Bushaltestellen, also im Freien. Da sehe ich das Argument von Folgen des Passivrauchens absolut nicht mehr.
Vor allem während jeden Tag Menschen von angetrunken über den Haufen gefahren werden.
Auch in anderen Bereichen wird zunehmend durchreguliert, was mir klar als Widerspruch zum progressiven Narrativ von Pluralität und Diversität erscheint.
Klar ist doch, je unterschiedlicher die Menschen sind, desto mehr gehen sie sich auf die Nerven, aber genau das gilt es eben zu ertragen sonst kann man sein progressives Narrativ vergessen. 

schnitzundschnitz

Passivrauchen ist gleichbedeutend damit, von einem Angetrunkenen über den Haufen gefahren zu werden. Ob dies innerhalb der Familie geschieht oder an einer Bushaltestelle ist egal.

Auch steht Regulierung nicht im Widerspruch zu Pluralität und Diversität. Wenn jemand mit seinem Verhalten die Gesundheit anderer gefährdet, muss die Gesellschaft eingreifen. Wenn man ihrem Argument folgt, müsste man auch auf die Regelung des Straßenverkehrs verzichten, weil diese in den individuelen Fahrstil des Einzelnen eingreift.

Progressiv sein bedeutet, wissenschaftliche Befunde umzusetzen und die Bürger vor Schaden zu bewahren. Die eigene Individualität steht nicht über der Gesundheit anderer. Das sollte jedem Erwachsenen eigentlich klar sein.

Olivia59

"Passivrauchen ist gleichbedeutend damit, von einem Angetrunkenen über den Haufen gefahren zu werden. Ob dies innerhalb der Familie geschieht oder an einer Bushaltestelle ist egal.Auch steht Regulierung nicht im Widerspruch zu Pluralität und Diversität. Wenn jemand mit seinem Verhalten die Gesundheit anderer gefährdet, ..."

Diese Gleichsetzung zeigt mir die Irrationalität der Diskussion. Wie minimal dürfen Beeinträchtigungen anderer sein ohne Regulierungen zu erlassen... wir sind da ganz schnell bei "micro aggressions" die diesen Diskurs ja symbolisch genauso prägen und einen ideologischen Widerspruch darstellen.

 

Questia

Zu Ihrem HaltestellenArgument verweise ich Sie auf @Weitstirnig 16:35.

Alles was danach kommt, ist ein Strohmann.

Olivia59

"Zu Ihrem HaltestellenArgument verweise ich Sie auf @Weitstirnig 16:35.
Alles was danach kommt, ist ein Strohmann."

Ich finde kein "Weitstirnig 16:35".  Sie müssen schon selbst argumentieren. Pauschalzurückweisungen mit dem Verweis auf irgendwelche anderen Beiträge sind etwas dürftig.

 

Opa Klaus

Duftwolken nach intensivem Knoblauchgenuss sind auch nicht gesundheitsgefährdend. Also akzeptabel? 

Tinkotis

Mich nervt übertriebener Parfum-Duft auch, aber es geht um die Gesundheitsgefahr, die von Tabakqualm ausgeht.

Ist Ihr Hinweis unter diesen Umständen nicht fehl am Platz?

Bauer Tom

Es gibt auch Menschen, die sich durch Homosexuelle belästigt fühlen. Dies ist jedoch lange kein Grund, das zu verbieten.

Deinonychus

Homosexuell sein und rauchen sind zwei völlig verschiedene Dinge, das können Sie nicht gleichsetzen.

Deinonychus

Im Gegensatz zu Homosexualität ist rauchen gesundheitsschädlich.

Adeo60

Und außerdem belastet man das Gesundheitssystem durch Lungenkrebs, Raucherbein u.a. Ich begrüße das verschärfte Rauchverbot.

Elliot Swan

„Ich begrüße das verschärfte Rauchverbot.“

Ich nicht. 

Ich bin kein Freund von einem Staat, der meint, sich in mein persönliches Konsumverhalten einmischen zu müssen.

Werner40

Der Anteil Raucher nimmt kontinuierlich ab. Am Besten über Preisgestaltung zu erreichen. Alte bleiben süchtig, Junge sollten nicht anfangen. Gilt nicht nur in Frankreich.

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schnitzundschnitz

Vor ein paar Tagen erschien ein Artikel, in dem geschrieben wurde, dass der Anteil der Raucher in Deutschland konstant geblieben ist und das der Konsum von Zigaretten pro Kopf gestiegen sei.

Questia

Echter Schutz? - 

"Vor allem Kinder sollen besser geschützt werden." 

Da kommt mit die Frage in den Sinn, ob denn das Rauchen im Auto und Zuhause im Beisein von Kindern in Frankreich noch erlaubt ist.

Denn ich habe unlängst gelernt, dass Passivrauchen genauso wie Rauchen ein hohes Risiko für COPD birgt. Und zwar immer - egal ob die Kinder irgendwann selbst rauchen oder nicht.

https://www1.wdr.de/mediathek/audio/wdr/corona-podcast/audio-leben-mit-…

Insofern setzte der Schutz von Kindern oder die Vorbildfunktion zu spät in deren Leben ein, nämlich dann, wenn sie selbst, schon eher Jugendlich, zum Glimmstengel greifen könnten.

 

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Questia

...Bevor hier wegen des Links das Corona-Fass aufgemacht wird: Es geht in der Podcast-Folge nur um COPD.

Egleichhmalf

„Da kommt mit die Frage in den Sinn, ob denn das Rauchen im Auto und Zuhause im Beisein von Kindern in Frankreich noch erlaubt ist.“

Steht doch im Artikel. Nicht gelesen? Rauchen im Auto mit Kindern macht 750 €.

Questia

Danke, habe ich tatsächlich überlesen.

Questia

Bleibt noch das Rauchen Zuhause. Als Risiko für Kinder ab der Wiege.

Wie geschrieben: COPD haben Viele, die nie geraucht haben, aber zum Passivrauchen gezwungen wurden. Die Lunge merkt sich jede Zigarette. Bei Krebs sinkt das Risiko, wenn Menschen nicht (selbst/mehr) rauchen. Bei COPD gilt das nicht.

 

M.Pathie

In anderen europäischen Ländern wie Österreich, Großbritannien, Frankreich und Italien ist das Rauchen im Auto mit Kindern verboten und wird mit Bußgeldern geahndet; bei uns nicht. Raucherlobbyland.

teachers voice

In anderen europäischen Ländern wie Österreich, Großbritannien, Frankreich und Italien ist das Rauchen im Auto mit Kindern verboten und wird mit Bußgeldern geahndet; bei uns nicht. Raucherlobbyland.

Wir sind hier zu früh auf halbem Wege stehengeblieben. Einmal aus Angst vor der Frage „Wie is et mit dem Rochen?“ (s.o.) und zum anderen natürlich durch massiven Einsatz der Tabak- und Werbeindustrie. Die allen Ernstes immer noch behauptet, durch Werbung würde niemand zum Raucher, man würde sich nur für die „bessere“ Zigarette entscheiden…

 

Lucinda_in_tenebris

Als in Berlin 1847 die Revolte ausbrach, trat Friederich-Wilhelm vor das Volk und gelobte mehr Freiheitsrechte zuzulassen. Ein lauter Zuruf soll seine Rede unterbrochen haben.

"Und wie ist es mit Rochen?" rief jemand, denn in Berlin war das öffentliche Rauchen auf der Straße untersagt.

"Rochen och" antwortete der verwirrte Monarch.

Seit dieser Zeit scheinen viele Rauchen und Freiheit in Verbindung zu bringen oder jedenfalls zu verwechseln. Fast jede Zigarettenwerbung war auf dieses Motiv aufgebaut. Rauch als sichtbar gewordene Freiheit, auch wenn Nikotin den Süchtigen noch so gängelt.

Von mir aus, kann auch gerne weiter "gerocht" werden, aber eklige Filterstummel am Strand, die Monate lang darum liegen und zwischen den Zehen stecken bleiben sind echt EKELIG !

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artist22

"auch wenn Nikotin den Süchtigen noch so gängelt." Gängeln würde ich nicht dazu sagen. Nikotin ist eines der schlimmsten Genussgifte, die wir kennen.  

https://www.planet-wissen.de/gesellschaft/rauschmittel/nikotin/pwiewiss…

Im übrigen merkt sich der Körper jede gerauchte Zigarette. Das heisst praktisch: selbst wenn man als Kettenraucher in jungen Jahren demRauchen entsagt, kann es einen sogar noch 30 Jahre später treffen.

Nettie

„Im übrigen merkt sich der Körper jede gerauchte Zigarette. Das heisst praktisch: selbst wenn man als Kettenraucher in jungen Jahren demRauchen entsagt, kann es einen sogar noch 30 Jahre später treffen.“

Die „Chance“ darauf bzw. die statistische Wahrscheinlichkeit dazu ist nach 30 Jahren Nichtrauchen allerdings verschwindend gering.

artist22

"Die „Chance“ darauf bzw. die statistische Wahrscheinlichkeit dazu ist nach 30 Jahren Nichtrauchen allerdings verschwindend gering."

Nein, leider nicht. Aber die Studien dazu sind noch zu schmal. Mich stört hier eigentlich nur ihr Wort verschwindend.

Bei den möglichen Folgen - auch gesamtgesellschaftlich - die nur 20-40% abnehmen, selbst nach langer Abstinenz

halte ich dieses Wort für unangemessen. Ich habe mit 16 nur ein paar Wochen geraucht. Bei mir dürfte am ehesten zutreffen mit 'verschwindend' Trotz der paar Joints ;-) Da war LSD schon ne andere Nummer bei mir..

teachers voice

Seit dieser Zeit scheinen viele Rauchen und Freiheit in Verbindung zu bringen oder jedenfalls zu verwechseln

Vielen Dank für Ihre sehr interessante Darlegung. Ich frage mich auch immer wieso das Rauchen ein derartiges Gefühl von Freiheit zu vermitteln scheint.  Mit dem „Rauch“ selber kann das ja nicht zusammenhängen, der stinkt ja nur und schmeckt tatsächlich keinem.  

Ich sehe vor allem die subtile Werbung mit der kolportierten Verbindung von Rauchen mit Freiheit und Abenteuer und Charakter und Unabhängigkeit und Lebenskunst als wesentliche Ursache. 

„Und wie ist es mit Rochen?“ - damit würden Sie auch heute noch Wähler einfangen können. „Wo komme mer denn sonst hin?“

Olivia59

"Seit dieser Zeit scheinen viele Rauchen und Freiheit in Verbindung zu bringen oder jedenfalls zu verwechseln."

Rauchen galt vor allem mal als emanzipierend, was in Wirklichkeit eine ausgebuffte Kampagne des evil genius Edward Bernays war, um im Auftrag der Industrie den Markt für Frauen zu erschliessen. Besonders die phallusartige Form galt dabei als Symbol für Potenz, die sich Frauen so aneignen können.

Lucinda_in_tenebris

Vielen Dank für ihren Hinweis, diesen Zusammenhang hatte ich bislang überhaupt nicht beachtet. Ich erinnere mich aber an Bilder aus den Roaring 20er, als es einen großen Emanzipationsschub gab, da wurde auch die rauchende Frau zunehmend zum Motiv.

Ich selbst gehöre zu den wenigen Genussrauchern und rauche tatsächlich etwa eine Packung Zigaretten im Jahr, gelegentlich auch mal eine Zigarillo, Zigarren nur ganz selten.Im Sommer Pfeifen, aber eher um die Mücken zu vertreiben. Das hat nichts mit Disziplin zu tun, eher scheint Nikotin auf mich nicht stark zu wirken, oder wer weiß. Jedenfalls fasziniert mich das Rauchen eher im Sinne von Davidoffs "Kleines Brevier für Raucher", was ich jeder Tabakliebhaberin gerne als Lektüre empfehlen möchte.

Piorko

Seit dieser Zeit scheinen viele Rauchen und Freiheit in Verbindung zu bringen

Es gab doch mal die Zigarettenwerbung mit den Cowboys und dem Slogan: „der Geschmack von Freiheit und Abenteuer“ oder so ähnlich. Cool und frei eben.

Montag

Ich habe nie verstanden, warum Rauchen mit Freiheit in Verbindung gebracht wird. (Super Marketing-Strategie?)

(Wenn ich andere mit Rauch belästige oder deren Gesundheit gefährde oder meine eigene Gesundheit gefährde: merkwürdige Definition von Freiheit. Das ist wohl eher die Kombination von Sucht und hirnloser Flegelhaftigkeit.)

pasmal

Verschärftes Rauchverbot finde ich gut. Wenn man im Gartenlokal sitzt und immer wieder das Glück hat dass der Wind die Qualmschwaden von nebenan oder auch weiter weg zu einem trägt und einem immer wieder übel davon wird, verflucht man die Qualmerei. Dann empfinde ich dieses Rauchen auch schon mal als übergifflich, will aber andernseits den Leuten ihr Vergnügen nicht nehmen,  zumal ich vor vielen Jahren einmal selber Raucher war und fast genauso viele Jahre  weiß ich, was ich damals allen Nichtrauchern angetan habe. Für ein Rauchverbot hier, wäre ich deshalb auch angetan.

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De Paelzer

Der Rauch weht immer zu den Nichtrauchern. Warum auch immer.

teachers voice

Der Rauch weht immer zu den Nichtrauchern. Warum auch immer.

Tatsächlich ist ja so, dass Raucher überhaupt nicht riechen können, wie weit sich ihr Rauch verbreitet. Und sie deshalb sofort messerscharf schließen, dass man ihnen „jetzt auch noch“ das Rauchen verbieten wolle…

Questia

Ne, der Rauch weht in alle Richtungen, wird aber nur von den Nichtrauchern noch wahrgenommen.

vaihingerxx

logisch

man riecht auch nur als Nichtraucher die Kleidung eines Rauchers

fa66

Baskenmütze 👨‍🎨 und Gauloise 🚬 – natürlich filterlos – im Mundwinkel. Uns gehen die französischen Stereotype flöten.

Mir als Nichtraucher genügen übrigens die Raucherzonen im Bahnhof  🟨. Sowas könnte auch Vorbild für Bus- und Straßenbahn-Haltestellen sein. Noch besser: Man hätte die Telefonzellen zum Raucherrefugium umwidmen und erhalten können – gelb waren sie ja schon. Und zu zweit oder dritt wird’s auch wieder gesellig darin.

vaihingerxx

von einem Extrem zum anderen

war ein Nichtraucher dem Raucher ausgesetzt, so ist es heute eher anders herum

auch der Anteil der Raucher hat die letzten Jahrzehnte stark abgenommen

 war es früher das Übliche sich ne Zigarette anzuzünden ohne zu fragen, ist das heute - glücklicherweise - gänzlich unüblich geworden, das Fehlen eines Aschenbechers reicht aus / ersetzt das Fragen

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Weitstirnig

Wo sehen Sie denn ein neues Extrem? 

Gehen Sie mal mit offenen Augen durch die Stadt und sie werden folgendes sehen:

- Kippen überall auf dem Boden

- Kippen in jedem Gullydeckel

- Kippen vor jeder Parkbank

- Kippen auf jedem Kinderspielplatz

Sollten Sie das bezweifeln, schlage ich Ihnen gerne eine Wette vor: suchen Sie in einem Park Ihrer Wahl die Parkbänke nach Kippen ab (2 m Radius). Sie werden an über 90% mindestens eine finden. 

Selbst wenn Rauchen das Gesündeste Hobby der Welt wäre, das ist eine Sauerei. 

Fragen Sie mal einen Raucher, ob er ab und an eine Kippe auf den Boden wirft. Fragen Sie mal einen Raucher, ob er stattdessen eine kleine Dose für unterwegs einsteckt, um seine Kippen mitzunehmen. Auch hier wieder eine Wette: 9/10 werden die erste Frage bejahen und die zweite verneinen. 

Es ist also noch sehr weit hin, bis zu einem neuen Extrem, das die Raucher an den gesellschaftlichen Rand "drängt". Wobei ja niemand gezwungen wird, sich drängen zu lassen.

 

vaihingerxx

was hat das jetzt mit meinem Beitrag zu tun ?

bei der Langlebigkeit ner Kippe und der Reinlichkeit in unseren Städten, werden sie diese noch in 100 Jahren sehen

Weitstirnig

Was das mit Ihrem Beitrag zu tun hat? Dass es kein neues Extrem gibt, sondern weiterhin das alte. Raucher benehmen sich rücksichtslos und vermüllen uns unsere Welt. Wo sehen Sie also das neue Extrem?

vaihingerxx

also ich glaube eine gewisse Verbesserung zu erkennen

 

De Paelzer

war ein Nichtraucher dem Raucher ausgesetzt, so ist es heute eher anders herum.

Ihrer Meinung nach ist also ist also der Raucher dem Nichtraucher ausgesetzt?
Muss ich jetzt ein schlechtes Gewissen haben wenn ich im Beisein eines Rauchers nicht rauche?

Besonders den Rauchern die im Bahnhof rauchen obwohl rauchen verboten ist?

vaihingerxx

warum verdrehen sie hier meinen Beitrag ?

ich stellte aus meiner Sicht eine extreme Diskriminierung eines Nichtrauchers in früheren Jahren fest und die extreme Diskriminierung eines Rauchers heute

früher durfte überall geraucht werden, heute fast nirgends (unabhängig davon ob jeder sich dran hält)

gelegentlich frage ich mich ob man das Interesse an einer sachlichen Diskussion hat oder einfach mal nen Text uminterpretiert um widersprechen zu können !

schabernack

➢ war ein Nichtraucher dem Raucher ausgesetzt, so ist es heute eher anders herum.

UJnd womit belästigt der Nichtraucher den Raucher …? Mit purer Anwesenheit ohne Filter.

vaihingerxx

??

dass er seinem Hobby zu rauchen nicht mehr frönen darf, wenn ein Nichtraucher in Geruchsnähe ist

ist das so schwierig zu verstehen ??

Weitstirnig

Es ist ganz normal,  einer  die persönliche Freiheit nicht absolut gelten kann. Also auch hier: kein neues Extrem.

Sie dürfen ja auch nicht überall nackt baden, obwohl man auch hier mit persönlicher Freiheit argumentieren könnte. 

Giselbert

Ich bin Nichtraucher, dennoch finde ich, dass man es hier mit dem Verbotswahn übertreibt. Z.B. am Strand, wo eh immer eine Brise geht (Kopfschütteln). 

Selbstredend, dass es was anderes ist, wenn jemand seine Kippen wegwirft, dies sollte genauso geahndet werden, wie bei jedem anderen Müll, der nicht ordnungsgemäß entsorgt wird. Und hierfür darf man auch ruhig ordentlich zur Kasse bitten, weil dies überhandnimmt, gerade auch mit Kaugummis, die nur mit hohen Kosten und Aufwand entfernt werden können.

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M.Pathie

Voerbotswahn gibts woanders, z.B. bei uns beim verbot von Familiennachzug.

Wenn Sie den Bericht gelesen haben, geht's beim Rauchverbot am Strand nicht um die Brise, die weht, sondern den Nachahmereffekt Jugendlicher. 

Giselbert

"geht's beim Rauchverbot ... sondern den Nachahmereffekt Jugendlicher. "

Tja, wenn es darum geht, dann müssten Sie 80 % der Inhalte aus dem Internet löschen, bei denen mit falschem Beispiel vorangegangen wird und fragwürdige "Influencer" ihr Unwesen treiben.

Anstatt andere in ihren persönlichen Freiheiten einzuschränken, sollte Aufklärung das Gebot der Stunde sein, außerdem, die Eltern können ja gerne Vorbild sein.

M.Pathie

Wenn es um den Schutz von Kindern, Jugendlichen, Schwangeren etc. vor dem giftigen - verharmlosend "blauer Dunst" genannten - Qualm geht, steht Gesundheitsschutz tatsächlich über Ihrer persönlichen Freiheit. Sie können in Ihrer Bude rauchen - vorausgesetzt Sie schädigen auch dort niemand anderen.

M.Pathie

Zitat: "... dann müssten Sie 80 % der Inhalte aus dem Internet löschen, bei denen mit falschem Beispiel vorangegangen wird und fragwürdige "Influencer" ihr Unwesen treiben" Wir können gerne mit den TikTok-Posts von Herrn Krah beginnen.

Allerdings wissen Sie, dass das Löschen von Internet-Inhalten ziemlich schwierig ist - das Verbot von Rauchen am Strand nicht, wie unsere französischen Nachbarn und Freunde zeigen.