Ein Hausarzt steht in seiner Hausarztpraxis in der Funktionsdiagnostik an einem Computer.

Ihre Meinung zu Kann das Primärarztsystem das Gesundheitssystem entlasten?

Bevor Patienten zum Facharzt gehen, sollen sie erst zum Hausarzt: Union und SPD planen das Primärarztsystem für gesetzlich Versicherte. Welche Hoffnungen und Sorgen es gibt, zeigt sich in den Praxen. Von Julia Wacket.

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176 Kommentare

Kommentare

Coachcoach

Klar. Mach ich seit Jahren freiwillig, funzt gut-

joe70

Wenn der Hausarzt jetzt Primärarzt heißt,

verbessert sich die Lage ganz bestimmt.

Die Zwei-Klassen-Medizin bleibt.

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fa66

»Wenn der Hausarzt jetzt Primärarzt heißt, verbessert sich die Lage ganz bestimmt.«

Raiderarzt heißt jetzt Twixdoktor, sonst ändert sich nix.

werner1955

Die Zwei-Klassen-Medizin bleibt?
Dann gute und eigenverantwortlich Lösung: 
GKV abschaffen und auf Beihilfe umstellen. Das was bei allen andern lebensgefahren und Versicherunegn prima klapp sollte bei der persönliche Gesundheit und lebensweiße doch besten klappen. 
 

MargaretaK.

GJV abschaffen?

Verstehe ich Sie richtig? Zunächst alle Arztrechnungen selbst bezahlen, dann Rechnung einreichen. Dann wird die gesamte Rechnung von der Beihilfe erstattet.

a) Wie finanziert sich die Beihilfestelle, die die Rechnungen am Ende bezahlen muss?

b) Ich habe morgen einen OP-Termin (nein, nicht auf Grund schlechten Lebenswandels, sondern Gebärmutter ohne, dass die mich gefragt hat, ob ich mit der Erkrankung einverstanden bin). Diese Rechnung - OP/Narkose/Belegbett usw.) soll ich zunächst, Ihren Ausführungen nach, aus eigener Tasche bezahlen. Was, wenn ich einfach keine tausende € dafür habe? Pech gehabt, dann eben u.U. ein früherer Tod? Denn die Behandlung ohne OP kann ich mir dann auch nicht leisten.

Ganz schön schräg.

 

MargaretaK.

"Das was bei allen andern lebensgefahren und Versicherunegn prima klapp..."

Welche Lebensgefahren? Tut mir leid, verstehe den Zusammenhang nicht.

Und für meine "anderen Versicherungen" (Hausrat, Haftpflicht, Rechtsschutz, KFZ, usw.) bezahle ich einmal im Jahr meine Rechnung und dann bin ich versichert. Da gibt's keine Beihilfe. Entweder ich habe eine Versicherung und bekomme im Schadensfall etwas, oder ich habe keine Versicherung und bekomme eben nichts. Genau deshalb, dass ich am Ende nicht alles alleine stemmen muss, hab ich eine Versicherung.

 

Zufriedener Optimist

Sie wissen woher das kommt? Der Arzt bekommt für den Besuch des Kassenpatienten am Quartalsende je nach Konstellation 0 €, für den Privatpatienten immer den mehrfachen Satz. Wer finanziert eigentlich Praxen und Kliniken nach der - aus Gerechtigkeitsgründen auch von mir geforderten - Einführung einer Bürgerversicherung ohne den 2-3,5 fachen Satz der Privaten?!? Der Glaube es wird billiger ist wohl eher eine schöne Illusion!

Adeo60

Ich bin in einer PKV. Nach dem Vertragsinhalt benötige aber auch ich im  Bedarfsfall grds. eine Überweisung an den Facharzt. Ich habe und hatte damit kein Problem. Der  Hausarzt kennt  meinen Gesundheitszustand, die Überweisung ist idR nur eine Formalie. Trotzdem erscheint es auch mir wichtig, dass er ganzheitlich in Untersuchungen eingebunden ist. Gerade bei Kassenpatienten bildet er zudem  ein Korrektiv, erkennt die Dringlichkeit von Fällen und kann schnellere Termine bei einem Facharzt ermöglichen. Eine insgesamt kluge und effiziente Lösung.

AufgeklärteWelt

Ein Nadelöhr durch ein anderes ersetzen.

political robot

Hatten wir das nicht schonmal?

Grundsätzlich auf jeden Fall eine gute Idee. Die Überweisung könnte ja zur Not auch telefonisch oder von einem Computer erstellt werden, aber Vor-Selektion ist wichtig. Passiert auch in vielen Notaufnahmen, die selektieren zur Bereitschaftspraxis.

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fa66

»Hatten wir das nicht schonmal?«

Ich meine, ja. – Zuzeiten der Praxisgebühr.

rolato

Zumindest in Zeiten als es noch 2 Quartalsheftchen gab, für Zahnärzte war eines extra.

krautbauer

Nein, kann es nicht. Haben wir hier schon diskutiert. Es käme zu einer massiven Überbelastung der ohnehin überfüllten Hausarztpraxen. Hinzukommt: allein in meiner Stadt haben im vergangenen halben Jahr über ein Dutzend Hausarztpraxen geschlossen. Nur ein Bruchteil davon hat Nachfolger gefunden. 

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ich1961

Sie können meinen, was Sie wollen.

Aber Sie sollten Ihre Meinung nicht zu meiner machen wollen!

Mein Mann und ich machen das seit Jahren und wenn der Patient bekannt ist, muss er nicht mal zum Arzt, sondern sagt (kann auch telefonisch oder per Mail sein) zu welchem Arzt er/sie /es muss. Da wird nur in Ausnahmefällen (z.B. bei Neuerkrankungen) ein Besuch beim Arzt nötig.

 

rainer4528

Ich kenne keinen in meinem Umfeld der es nicht so hält. Meine Frau und ich gehen seit fast 25 Jahren zur selben Hausärztin. Wir werden sozusagen gemeinsam alt. Wenn mir eine persönliche Frage erlaubt ist? Der User wie- machte Sie gestern zur Dresdnerin. Wie fühlen Sie sich in meiner Heimatstadt?

Glasbürger

Der Nutzer benennt Tatsachen und will niemandem seine Meinung aufdrücken. Diese Fakten sind nachprüfbar. Reden Sie doch mal mit den Ärzten und dem Praxispersonal! Die Realität erfährt man nur, wenn man mal mit den Betroffenen direkt spricht.

Kaneel

"Sie können meinen, was Sie wollen." Ich finde die Meinung des Users @krautbauer legitim. 

Ich kann nicht erkennen, dass er seine Meinung über Ihre stellt. Der User bezieht sich doch gar nicht auf Sie - er beschreibt seine Erfahrungen, seine lokale Versorgunssituation und seine Befürchtungen. 

Mein Eindruck ist eher, dass Sie Ihre Meinung über die seinige/ anderer stellen. 

Warum können nicht beide Meinungen nebeneinander stehen?  

Offenbar machen Menschen bei der med. Versorgung unterschiedl. Erfahrungen und sind je nach Wohnort unterschiedl. gut medizinisch versorgt sind. Wünschenswert wäre, dass Sie das, nur weil Sie offenbar in einer sehr glücklichen med. Versorgungslage sind, nicht gleich anzweifeln.

Was ist, wenn Ihr Arzt demnächst in Rente geht, gibt es Nachfolger oder haben Sie das Glück einen jungen Hausarzt zu haben, den Sie als sehr kompetent einschätzen? Ich denke ein solche Situation verstellt den Blick darauf, dass andere vllt. nicht in solcher Lage sind.

krautbauer

Ich mache es übrigens auch so, behalte mir aber vor direkt zum Facharzt (HNO) zu gehen, wenn es Fachprobleme gibt. Das sollte man mir schon zutrauen. Was mich stört ist wieder diese Gegelungswut. Typisch deutsch.

Wolf1905

So pessimistisch sehe ich das nicht, wenn ich das Beispiel aus Hamburg lese. Und außerdem muss man, wenn alle gleich nach Eigendiagnose zum Facharzt gehen, ebenfalls lange Wartezeiten, und wenn’s doof läuft, war man aufgrund falscher Eigendiagnose beim falschen Facharzt (ok, kann beim Hausarzt auch passieren). Wenn man dann auch noch eine Zweit- und/oder Drittmeinung eines Facharztes einholen möchte - was ich ja prinzipiell nachvollziehen kann - wird’s halt auch teuer mit den Beiträgen bei der GKV (die PKV steigt auch an, ich würde behaupten stärker als bei der GKV - ich spreche aus eigener Erfahrung!).

Wie das Arbeitsministerium (Rente) ist wohl das Gesundheitsministerium das undankbarste Ministerium, das man führen kann - große Lorbeeren verdient sich da kaum ein zuständiger Minister.

krautbauer

Ja, bestimmt ist das undankbar. Dann sollen sie halt aber auch mal mit vernünftigen Vorschlägen um die Ecke kommen und nicht mit sowas. Fehlt nur noch eine Diskussion um erneute Zahlung von 10€ pro Quartal. Die hat nachweislich dazu geführt, dass von Armut Betroffene weniger zum Arzt gegangen sind und sich dadurch Folgekosten eher erhöht haben. 

werner1955

über ein Dutzend Hausarztpraxen geschlossen?

Also Si eleben in Berlin oder Köln? 

krautbauer

Nein, eine viel kleinere Stadt 

Zufriedener Optimist

Wichtige Info von Ihnen: Viele Hausarztpraxen ohne Nachfolge geschlossen - warum nur, wo sich doch „die Ärzte immer dumm und dämlich verdienen und dafür nichts zu arbeiten haben?!?“ Wird das besser mit noch volleren Hausarztpraxen?!? Is das vielleicht gar nicht so?!?

oooohhhh

Entlastung?

Bevor die üblichen Verdächtigen die üblichen Argumente bringen...

Eine faktenbasierte Meinung einses Bösen Leistungserbringers mit 15 bis 20.000 Patientenkontakten p.a.

 

Welche Hausärzte welche Fachärzte sollen das noch machen?

Die Politik will seit 1992 den Schuss nicht hören und die Schuld den Kliniken und Ärzten zuschieben für die Leistungseinschränkungen, die sie verantwortet.

In Memoriam Karten Vilmar " 1999...sozialverträgliches Frühableben" die  weltweit zu vergleichenden Lebenserwartungsentwicklung zeigt es eindeutig.

O.g. ist nichts weiter wieder ein Beitrag zur Leistungseinschränkung statt zu handeln.

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ich1961

Was ist denn daran eine "Leistungseinschränkung"?

Sie rufen bei Ihrem Arzt an und bitten um eine Überweisung zum Facharzt (ist bei Hausärzten kein Thema, die kennen die Patienten).

 

oooohhhh

"Sie rufen bei Ihrem Arzt an und bitten um eine Überweisung zum Facharzt"

 

Das ist schon sehr zynisch, oder?

ich1961

Was hat das mit zynisch zu tun?

Wenn es Ihr HA ist, sollte das kein Problem sein. 

Der kennt Sie und Ihre Krankengeschichte (ist bei uns auch so, unser HA kennt uns seit 25 Jahren und vorher war der Vater unser Hausarzt!).

Und wenn aus der Familie jemand eine Überweisung braucht wird angerufen, gemailt und dann abgohlt.

Übrigens kenne ich das alles schon seit meiner Kindheit (kann sich jemand mit dem Nick vielleicht nicht vorstellen?).

Was ich auch noch erwähnen wollt:

Sie schrieben //faktenbasierte Meinung einses Bösen Leistungserbringers mit 15 bis 20.000 Patientenkontakten p.a.//:

Was soll ich mir darunter vorstellen?

 

oooohhhh

sie graben ja immer tiefer.....

Koray

Wenn das so gehandhabt wird, also ein simpler Anruf dafür ausreicht, ohne dass der Hausarzt sich das anschaut o.ä., wofür dann auf den zwingenden Anruf/Mail bestehen? Warum nicht einfach das weglassen und somit eine unnötige Zwischenstelle ausschalten? 

ich1961

Ich habe bereits mehrfach darauf hingewiesen, das es sich um "in der Praxis bekannte Patienten" handelt!

Glasbürger

Sehen Sie sich einfach mal einen alten Leistungskatalog einer GKV/PKV Ihrer Wahl an und hernach einen Aktuellen der selben GKV/PKV. Dann haben Sie Ihre Antwort.

w120

Eine faktenbasierte Meinung einses Bösen Leistungserbringers mit 15 bis 20.000 Patientenkontakten p.a.

Die Meinung eines betroffenen Arztes/Ärztin ist wichtig.

Aber 

Welche Hausärzte welche Fachärzte sollen das noch machen?

Was würde jetzt das Primärsystem schlechter oder besser machen?

Der Mangel an Ärzten, der ist natürlich klar.

Nettie

"Kann das Primärarztsystem das Gesundheitssystem entlasten?"

Nein. Nur mehr bedarfsgerechte 'Verteilung' von Ärzten und weniger Bürokratie.

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Wolf1905

"Kann das Primärarztsystem das Gesundheitssystem entlasten?"

„Nein. Nur mehr bedarfsgerechte 'Verteilung' von Ärzten und weniger Bürokratie.“

Wollen Sie gesetzlich vorgeben, wo ein Arzt seine Praxis zu eröffnen hat? So erscheint mir fast Ihr Post.

Nettie

"Wollen Sie gesetzlich vorgeben"

Ich will gar nichts "vorgeben". Weder "gesetzlich" noch sonst irgendwie.

Sondern Freiheit bzw. Demokratie.

krautbauer

Äh, das macht die KV schon. Die gibt vor, wie viele Praxen zugelassen werden. 

Carlos12

Ich persönlich gehe bei klaren Fällen immer direkt zum Facharzt. Aber scheinbar haben viele Patienten ein Problem mit der Einordnung, sonst würde der Vorschlag keinen Sinn machen.

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ich1961

Für mich ist der Grund, das es sich manche zu einfach machen und einfach zum Facharzt gehern, statt sich erst mit dem Hausarzt zu beraten.

In den meisten Fällen kann der nämlich helfen!

Und wenn es doch spezifischer ist, gibts eben die Überweisung zum Facharzt.

Mein Mann und ich ( und andere Verwandte, Bekannte, Freunde) machen das seit Jahren.

 

Mauersegler

Sie schließen bei diesem Thema immer von sich auf andere. Ich habe und brauche aber gar keinen Hausarzt. Wenn ich mal etwas habe (Skelett,  Haut, Ohrenreinigung) benötige ich eine Fachärztin. 

w120

Ich erkläre meinem Hausarzt auch immer die Diagnose und meinen Behandlungsvorschlag.

Aber er kennt mich und meine Art."g"

artist22

Meine Hausärztin auch meine. Wir streiten seit Jahren wegen der Statine, die bei mir prinzipiell nicht wirken können.

Aber seit sie meine Meinung über die  OT 'Mafia' Gematik teilt, - übrigens ihr Zitat - kommen wir bestens miteinander aus. Der Naturwissenschaftler und die Medizinerin. Wir sehen uns ja auch nur alle Vierteljahr..

Carlos12

So ähnlich mache ich es gelegentlich auch. Der Arzt und die Ärztinnen sind die Experten. Aber als informierter Patient sollte man soviel medizinisches Allgemeinwissen mitbringen, dass man auf Augenhöhe spricht und versteht, worum es geht. Ich kann mich an keinem Fall erinnern, wo ich einen falschen Facharzt gewählt hätte.

 

Glasbürger

Wenn wirklich klar ist, welcher Facharzt für das jeweilige Problem zuständig ist, dann muß man damit nicht den Hausarzt belästigen, der einen ja auch nur "weiterreicht", richtig. Ansonsten ist der Erstbesuch beim Hausarzt aber angeraten, damit das Chaos nicht genau andersrum läuft.

Wolf1905

„Ich persönlich gehe bei klaren Fällen immer direkt zum Facharzt.“

Das mache ich auch so - Betonung auf KLARE FÄLLE (wie z. B. bei Schmerzen im Knie oder Schulter, Halsschmerzen, Augenproblemen oder Zahnschmerzen; also alles was ich lokalisieren kann).

Adeo60

Viele Patienten dürften oft nur schwer beurteilen können, ob ein Facharzttermin dringlich ist - und wenn sie zu dieser Erkenntnis gelangen ist es meist schwierig, einen zeitnahen   Termin zu erhalten. Auch deshalb ist die Primärarzt-Variante eine gute Lösung. 

Mauersegler

"Viele Patienten dürften oft nur schwer beurteilen können, ob ein Facharzttermin dringlich ist"

Es geht doch nicht nur um dringliche Termine. 

schabernack

➢ Aber scheinbar haben viele Patienten ein Problem mit der Einordnung, sonst würde der Vorschlag keinen Sinn machen.

So manche Patienten wissen nicht, welchen Facharzt sie aufsuchen sollen bei Gesundheitsschmerzen, die sie mal haben für einen Facharzt. Nicht unbedingt die Fachrichtung ist Frage und Problem, sondern welche Praxis. Welcher Arzt, da müssen sie selbst umher telefonieren, und selbst einen Termin machen.

 Das kann der Hausarzt aus seiner Praxis heraus besser. Nicht der Arzt selbst, sondern die Angestellten in der Praxis.

Die, die schon lange / mehrfach in der Vergangenheit beim Facharzt sind / waren, wissen Bescheid, und können das dem Hauarzt ja mitteilen, zu welchen Fachärzten sie gehen wollen. So dumm ist die Idee nicht, das besser zu koordinieren.

Mehr als  zu welchem Arzt gehen, ist die Hauptaufgabe im potentiell veränderten System, die Finanzierung so zu verändern / zu steuern, dass Fachärzte nicht bedeutend weniger verdienen, wenn vor ihnen Hausarzt sein soll.

Grossinquisitor

Augenarzt und Gynäkologe ist von der Regelung ausgenommen. Sicherlich auch der Zahnarzt. Was ist aber z. B. mit dem Dermatologen? Häufig ist die Diagnose doch auch für den Patienten offensichtlich. Bei andern Fachärzten ist es ähnlich, besonders wenn man in seinem Leben schon mal die gleichen Beschwerden gehabt hat. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das eine nennenswerte Einsparung bringen soll. 

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ich1961

Was ist eigentlich so schwer daran, sich an seinen HA zu wenden (telefonisch, per Mail ...) und um eine Überweisung zum FA zu bitten?

Grossinquisitor

Was wäre dadurch gewonnen? 

Kaneel

Wenn man gestürzt ist und Schmerzen beim Auftreten hat, welchen Sinn macht es erst zum Hausarzt zu gehen, dort lange im Wartezimmer zu sitzen um sich dann ein zweites Mal auf dem Weg zu machen und zum Orthopäden zu humpeln? I.d.R. will oder muss der Hausarzt den Patienten vorher sehen, bevor dieser eine Überweisung ausstellt. Anders ist dies bei chronischen Erkrankungen, wenn der Arzt den Patienten eh regelmäßig sieht, da mag das mit einer Überweisung auch ohne Praxisbesuch klappen.

ich1961

Wenn ich stürze und Schmerzen habe  hoffe ich darauf, das jemand einen (Haus)Arzt oder Krankenwagen ruft!

//I.d.R. will oder muss der Hausarzt den Patienten vorher sehen, bevor dieser eine Überweisung ausstellt. Anders ist dies bei chronischen Erkrankungen, wenn der Arzt den Patienten eh regelmäßig sieht, da mag das mit einer Überweisung auch ohne Praxisbesuch klappen.//

Vielleicht haben Sie eine andere Vorstellung von einem Hausarzt?

Unser Hausarzt kennt uns seit 25 Jahren und vorher war sein Vater unser HA! Und mein Mann ist vorher auch schon bei dem Vorgänger gewesen, ich wohne "erst" 44 Jahre hier.

 

Carlos12

Und wo ist der Nutzen dabei? Man erzeugt nur einen zusätzlichen Arbeitsaufwand bei der Sprechstundenhilfe. Es sei denn die Sprchstundenhilfe würde so etwas sagen wie "Das behandeln wir auch in unserer Praxis.".

ich1961

Darum geht es doch.

Nicht jeder muss zu einem Facharzt!

Und die, die nicht    "müssen"   nehmen den Patienten die Termine weg, die diese brauchen!

  

Koray

Unnötige Bürokratie, was zu mehr Aufwand und Kosten führt vielleicht? Hatten wir das nicht bereits mit den 10€ pro Arztbesuch und Quartal bereits quasi eingeführt und weil es scheiterte wieder abgeschafft? Warum bestehen Sie persönlich darauf? Gut, es gibt sicher auch Patienten, die auch wegen bspw Zahnfleischbluten in die Notaufnahme gehen. Aber ob das der Regelfall ist oder nicht viel eher eine Ausnahme und somit für die große Mehrheit nur ein weiterer Zwischenschritt geschaffen wird, was zu mehr Kosten führt, das sei mal in den Raum gestellt.

Wolf1905

Und was ist eigentlich so schwer daran, die Meinung von dem Foristen @Grossinquisitor zu verstehen?

Sie können doch jedesmal, wenn Sie Beschwerden haben, zum Hausarzt gehen und sich ggf. eine Überweisung zum Facharzt ausstellen lassen - no problem.

Kaneel

Das sehe ich ähnlich. Ich hielte viel mehr davon, wenn Ärzt/-innen mehr Zeit für ein Erstgespräch bzw. eine Anamnese hätten und für eine umfangreiche und gründliche Untersuchung adäquat vergütet würden. Mir ist klar, dass das aufgrund des Ärztemangels derzeit schwierig ist, aber ich könnte mir vorstellen, dass dies langfristig Zeit und Kosten spart. Nicht immer wird ein Befund überhaupt erläutert, geschweige denn die vorgeschlagene Therapie. In bestimmten Fällen, bei unklaren Beschwerden/ Symptomen könnten multiprofessionelle Teams aus verschiedenen Professionen unter einem Dach, die sich miteinander austauschen, hilfreich sein. Wie wäre es, wenn mehr Physician Assistants den Ärzt/-innen bestimmte Aufgaben abnehmen?

ich1961

Wie oft soll denn ein Hausarzt eine Anamnese bei seinen Patienten machen?

In der Regel kennt ein HA seine Patienten samt der Krankheiten seit Jahren ( zumindest kenne ich das so). Da ist eine Anamnese und ausführliche Untersuchung nicht so oft erforderlich.

Es gibt dieses Hausarzt modell seit Jahren über die Krankenkassen und ich (bzw. wir)finde es super.

 

Glasbürger

Es bringt ja auch keine Einsparung. Es suggeriert nur, "Seht her! Wir tun was!". 

Izmi

In meiner Heimatstadt ist es inzwischen schwer geworden, einen "Hausarzt" bzw. überhaupt eine Praxis zu finden, die neue Patienten aufnimmt. Es gibt zu wenige Praxen. Meinerseits habe ich das Glück, seit langer Zeit schon einen solchen Arzt zu haben und gehe bei Beschwerden sowieso immer zuerst zu ihm. Nützt  auch nur wenig, die Fachärzte haben oft sehr, sehr lange Wartezeiten. Ach ja - bin schlichter Kassenpatient...

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ich1961

Ich bin aus "nur" Kassenpatientin - aber fragen Sie doch mal bei Ihrem HA nach (wenn es dringend ist) ob erIhnen einen Hausarzttermin machen kann.

So habe ich im Mai letzten Jahres innerhab von 3 Wochen einen Facharzttermin bekommen.

Für dieses Jahr war dann der nächstmögliche Termin im September!

 

Glasbürger

Wenn es dringend ist, gehen viele Leute, unter anderem auf inoffiziellen Rat ihres HAs in die nächste Rettungsstelle eines Krankenhauses. Was dann für exorbitante Wartezeiten dort sorgt, weil eben auch wegen Pillipalle die Notärzte belästigt werden. 

Juwa

Ich fasse, das was ich verstanden habe, mal so zusammen: Die Umstellung zum Primärarztsystem ist aufwendig und zeitintensiv und der Nutzen ist unklar.

Ich empfehle daher lieber auf Aufklärung zu setzen, damit Patienten eher wissen zu welchem Arzt sie gehen müssen, denn solange sie immer nur zum nächsten Arzt weitergeschickt werden, wird den Patienten nicht geholfen, aber das Gesundheitssystem wird unnötig belastet. Natürlich kann das nicht die alleinige Lösung sein. Daher muss es gleichzeitig auch mehr Ärzte geben.

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ich1961

//Ich empfehle daher lieber auf Aufklärung zu setzen, damit Patienten eher wissen zu welchem Arzt sie gehen müssen, //

Dazu müsste jeder Bürger Medizin studieren.

//denn solange sie immer nur zum nächsten Arzt weitergeschickt werden, wird den Patienten nicht geholfen, aber das Gesundheitssystem wird unnötig belastet//

Der Sinn dieser Regelung ist doch, das nicht jeder einfach zu irgend einem Facharzt geht, zu dem er nicht müsste! 

Das belastet das Gesundheitssystem. 

Der HA kennt seine Patienten in der Regel schon Jahre und kennt sie und die Krankheiten entspechend gut.

Der HA schickt die Patienten nur weiter zum Facharzt, wenn er nicht helfen kann - das entlastet die Fachärzte, die haben dann wieder Termine frei.

 

Advocatus Diaboli 0815

"Dazu müsste jeder Bürger Medizin studieren" 
In Zeiten von Dr. Google bzw. KI braucht man eigentlich keine Medizin-Studium mehr (könnte man jedenfalls manchmal meinen bis es dann wieder Situationen gibt wo solche Schlaumeier eines besseren belehrt werden)

eberlems

Und wegen fehlender Hausarzttermine Mittwoch und Freitag Nachmittag oder Wochenende rennen dann alle direkt die Notaufnahme ein?

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ich1961

Selbst wenn die Patienten die Überweisungen an den Tagen und zu der Zeit bekommen würden, wären die in der Notaufnahme.

Ich habe manchmal das Gefühl, Notdienst (ist bei uns im Kraankenhaus neben der Notaufnahme angesiedelt)

kennt keiner oder will da nicht hin. 

Oder die 116 117 - kann schon gut weiter helfen.

 

w120

Oder die 116 117 - kann schon gut weiter helfen.

Ja, aber nur wenn man Glück hat.

Da sollte man mal die Erfahrungen der Menschen mit den beteiligten Ärzten/Ärztinnen mal sammeln. 

w120

Das Hausarztsystem nutze ich bereits seit Jahren.

Mein Hausarzt vermittelt mir, je nach Dringlichkeit, schnell einen Termin beim Facharzt oder bei einer anderen Untersuchung (CT usw.).

Als Patient bei einem Facharzt, z.B. Kardiologen, bekomme ich doch, bei einer entsprechenden Diagnose, die Aufforderung mich nach Zeit X wieder vorzustellen.

Das wird doch wohl so bleiben.

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Da bin ich Dummerchen immer wegen einer neuen Brille zum Urologen gerannt. Dabei hätte ich einfach zum Primärarzt gehen können.

Ja, die Idee ist schon sinnvoll und wird jede Menge Kosten einsparen.

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fa66

»Da bin ich Dummerchen immer wegen einer neuen Brille zum Urologen gerannt.«

Rektaler Durchblick ist nicht unwichtig.

rolato

Wegen einer Klobrille hätte es ja noch Sinn gemacht. 

FakeNews-Checker

Vom  Urologen  zur  Klobrille,  da  lagen  Sie  gar  nicht  mal  so  falsch.   Immerhin  chicker  als  Kassenmodelle.

Bernd Kevesligeti

Ein Streit unter Ärzten. Wolfgang Ritter (Vorsitzender des Bayerischen Hausärzteverbandes) verweist in der Augsburger Zeitung auf gefährliche Folgen für Patienten, die ungesteuert  von Facharzt zu Facharzt laufen. In der gleichen Zeitung wird der Sprecher des Bayerischen Fachärzteverbandes zitiert, es mache keinen Sinn, dass ein Patient mit Hörsturz, einer gebrochenen Nase oder einem geschwollenem Knie sich primär beim Hausarzt vorstellt. 

Aber insgesamt gibt es ja nicht mehr Arztpraxen, egal welche Vorstellung sich da durchsetzt.