Eine Frau schaut am Arbeitsplatz auf ihre Uhr.

Ihre Meinung zu Mehr Flexibilität mit Arbeitszeitkonten erreichen

Arbeitszeit, das ist für viele Menschen schon lange nicht mehr der klassische Acht-Stunden-Tag. Für mehr Flexibilität bei der Arbeitszeit kann auch ein so genanntes Arbeitszeitkonto genutzt werden. Von Andreas Braun.

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122 Kommentare

Kommentare

Keaggy58

Arbeitskonto ist ja gut und schön, aber wenn die "Mehrarbeit" nicht ebgegolten werden kann oder nicht bezahlt wird, nützt alles nichts.

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GeMe

Wenn man ein Arbeitszeitkonto hat, werden alle Stunden erfasst. Einstempeln bei Arbeitsbeginn - Ausstempeln bei Arbeitsende. Warum sollten die Stunden dann nicht bezahlt werden oder alternativ in Freizeit ausgeglichen werden?
Das wäre Betrug seitens des Arbeitgebers. 

OttilieNormalverbraucher

So stellt man sich das vereinfacht vor, das ist aber leider nicht (mehr?) überall Realität.

GeMe

Seit 2022 ist der Arbeitgeber verpflichtet die Arbeitszeiten seiner Mitarbeiter zu erfassen. Dies muss laut EUGH durch ein objektives, verlässliches und zugängliches System erfolgen.

Tinkotis

Jo, ausstempeln und weiterarbeiten.

schabernack

➢ Jo, ausstempeln und weiterarbeiten.

So was gibt es auch, und es stellt sich die Frage:

Ist das die Mehrheit / der Normalfall, oder ist es die Minderheit / sind es Ausnahmen.

Anekdotische Erfahrungen und Beobachtungen von bei sich in der Firma, und vom Hörensagen von Nachbarn sind keine Statistik, die irgendwie verlässliche Zahlen und Einschätzungen mit sich bringt.

Tinkotis

Anekdotische Erfahrungen waren wohl kaum der Grund, warum die Vorgaben zur Arbeitszeiterfassung gemacht wurden.

Und ob die Einschätzung, dass Arbeitgeber gerne Regeln umgehen, lediglich auf anekdotischen Erfahrungen meinerseits beruht... da habe ich einen anekdotischen anderen Eindruck.

 

schabernack

➢ Anekdotische Erfahrungen waren wohl kaum der Grund, warum die Vorgaben zur Arbeitszeiterfassung gemacht wurden.

Diese Vorgaben wurden gemacht, weil es ohne dokumentierte Erfassung der Arbeitszeit unmöglich ist, irgendeine Art von Arbeitszeitkonto einzurichten.

Keaggy58

Und droht man mal den Arbeitgeber mit einem Betribsrat, ist man weg vom Fenster. Alles schon erlebt.

Keaggy58

Der Arbeitgeber ist zu vielen verpflichtet, aber nicht jeder hält sich dran.

Tinkotis

Betrug durch Arbeitgeber? Unvorstellbar!

Das ist wie mit der Steuer"vermeidung". Das gibt's ja auch nicht.

Keaggy58

Jo, erfasst wird alles abre he, bezahlt wird nicht oder es kommen wieder Ausreden, das gilt auch für den Urlaub.

SPÜS

Es kann schon vorkommen, dass bspw 20 Überstunden Laut Vertrag bereits abgegolten sind. Klappt also

Tinkotis

Die Regelung, dass eine begrenzte Anzahl von Überstunden per Arbeitsvertrag als bereits mit dem Gehalt abgegolten gilt ist tatsächlich höchstrichterlich bestätigt.

Meiner Meinung nach ist das trotzdem etwa so, als wenn ich für 50 Euro einkaufe und damit abgegolten ist, dass ich mir die Bananen und den Joghurt einfach so einstecke.

De Paelzer

Ich kenne das nur bei Banken. Das wird in der Regel nur beim Jahresabschluss zwischen Weihnachten und Neujahr verlangt. Dafür gibt es aber auch 14 Gehälter.

Keaggy58

Oder das Überstunden plötzlich keine mehr sind....

 

vaihingerxx

tut mir leid

ich hatte Gleitzeit, über Jahre, immer komfortabler, tolle Sache

und ich wurde nicht wie hier formuliert / geunkt, betrogen,

mir ist die Gleitzeit immer abgegolten worden

 

konnte die Gleitzeit für meinen Urlaub verwenden

logisch, der Arbeitgeber natürlich auch,

hatte den Vorteil erhöhten Arbeitsanfall ohne Zuschläge zu steuern

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TheWickedGerman

Nur weil es bei Ihnen so war, heißt das nicht das es überall so umgesetzt wird.  Zeitkonto ist ja bei vielen Firmen üblich, bei vielen Firmen sieht aber so aus das Überstunden so gemacht werden müssen wenn die Firma es verlangt, aber im Umkehrschluss nicht dann abgefeiert werden kann wenn der AN es möchte. Oder man kann gar nicht abfeiern, sondern muss es sich auszahlen lassen. 

Hatte selbst Jahrelang Gleitzeit (also keine fixen beginn / Ende, soll arbeiszeit 8Std / Tag), mit Zeitkonto. 

Wenn Sie jetzt sagen der Vorteil ist das ihr AG ohne Zuschläge bei bedarf Überstunden in Anspruch nehmen kann WURDEN Sie schon übervorteilt, da ein Zuschlag von mindestens üblich ist. 25%  Bei  Lohn dann als Aufschlag auf den Stundenlohn, bei Gehalt wird es auf das Zeitkonto aufgeschlagen. Sprich, man leistet eine Überstunde, bekommt 1,25 Überstunden gutgeschrieben.

Wenn Ihr AG das nicht macht (so habe ich das verstanden) wurden sie Übervorteilt. 

De Paelzer

Wenn ich in Inseraten lese, flexible Arbeitszeit, rollen sich meine Nackenhaare. Soll als Vorteil dargestellt werden, es ist aber meistens so, dass man zu kommen hat wenn man gebraucht wird. Es geht in der Regel um den Vorteil des Arbeitsnehmers.

Halleluja

Sorry! Ich hatte ein Arbeitszeitkonto . Da lief alles über 20 Jahre korrekt. Darauf wurden auch die Überstundenzuschläge gezahlt.

Mein Jüngster CNC Dreher hat 32 Tage Urlaub. Er hat 50 Überstunden auf dem Konto. Ergebnis: Er hatte einen richtig schönen Japanurlaub  gehabt mit seinen Freunden. einschließlich Nintendoworld und 700 Euro teuren Shinkansentickett. Er fühlt sich nicht betrogen. Er war 18 und Lehrling bei der ersten Japanreise. 

Ich war mit ihm auf Kreta und Madeira als alleinerziehender Vater. Hat ihm sehr gefallen.

Auf meine Frage was er mit 18 macht im Urlaub, kam ein Lächeln. Ich fliege nach Japan. 

91541matthias

Ich habe zu Beginn meiner pflegerischen Karriere sogenannten Turnusdienst gearbeitet..3 Tage a 10 Stunden, dann 2 Tage frei usw..Man konnte monatelang im Voraus planen.

War anstrengend aber zu schaffen..allerdings war ich damals 25. Jetzt, 2 Jahre vor der Rente wäre das nix mehr für mich..so manche 8-Stunden Schicht ist bei Hitze nur schwer zu ertragen..

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vaihingerxx

keine Frage !!

ich habe mit 22  nahezu regelmäßig 1 1/2 Schichten gearbeitet am Fließband und dort gab es keine Klimaanlage

ich habs überlebt

es gab Zeiten da war noch Samstag Arbeit angesagt 45 h Woche

gut dass es das nicht mehr gibt, aber auch das war möglich

klar hängt das, (abgesehen der Motivation) vorallem vom Alter ab

Paule66

Hätte ich Zeit meines Arbeitslebens ein Zeitkonto gehabt, das auf meine Rente einzahlt, dann hätte ich mit ca. 58 in Rente gehen können. So ist die Zeit meist "verpufft", weil man, sobald man eben nicht in einem Tarifladen arbeitet, seine 40 Stunden berichtet auch wenn man 50 gearbeitet hat. Ein Ausgleich kann nur stattfinden wenn man mal Luft hat, die hatte ich selten.
Arbeitszeitkonten könnten ein Anreiz sein, damit Arbeitnehmer wieder in die frühere Motivation finden. Gepaart mit einer flächigen Aufhebung der Homeoffice-Regelungen. Auch wenn es erstmal unbequem erscheint, es war immer als temporäre Lösung angekündigt und kann nicht dauerhaft bleiben.
Allerdings müssten die Firmen dann Rücklagen bilden und wie schaut das bei einer Insolvenz aus? Über die Rentenversicherung absichern? Die können mit Geld nicht umgehen. Schwierig. 

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OttilieNormalverbraucher

„Gepaart mit einer flächigen Aufhebung der Homeoffice-Regelungen.“

Den Bezug zu Homeoffice verstehe ich nicht. Können Sie das bitte erläutern?

Paule66

Arbeitszeitkonten sollten an realer Leistung (nicht Anwesenheit) orientiert sein. In den aktuellen Homeoffice Situationen gehen die Brutto/Netto Leistungen immer weiter auseinander.  Aber Dank Vertrauensarbeitszeit-Modellen wird die Bruttozeit gewertet. Ich unterstelle, und stehe dazu, dass es hier eine deutliche Diskerpanz gibt und der Arbeitgeber darf nicht 2 mal zur Kasse gebeten werden.

GeMe

Wir arbeiten seit ein paar Jahren mit Jahresarbeitszeitkonten. Es gibt eine täglich Kernarbeitszeit in der man anwesend bzw. im Homeoffice erreichbar sein muss. Davor und dahinter ist Gleitzeit. Überstunden werden auf dem Konto gesammelt und man kann diese entweder abbummeln oder ausbezahlen lassen. Einen Teil der Stunden kann man ins nächste Jahr übertragen.
Funktioniert auch im Homeoffice prima, da die Zeiterfassung elektronisch erfolgt. Man meldet sich im System an, dann läuft die Arbeitszeit. Macht man Pause, dann stempelt man Pause und zum Feierabend meldet man sich wieder ab.
Man kann jeder Zeit sein Konto einsehen und prüfen wie der Stand ist. Ich arbeite im Homeoffice meist länger, da ich die 1 1/2 Stunden Fahrzeit nicht habe und im Büro dann etwas kürzer.

Paule66

Das bestreite ich ja auch nicht. Ich meine jedoch, die reine Anwesenheit darf, speziell in HO Tätigkeiten, nicht zu einer zusätzlichen Leistung des Arbeitgebers führen. Ich würde hier gebuchte Zeiten (Projekt / Kundenbezug) zu Grunde legen und ausschließlich angewiesene Überstunden in das Konto übernehmen wollen.

krautbauer

Doch, HO ist Teil der Wirklichkeit geworden. Und das ist auch gut so. Ich könnte jetzt Dutzende Gründe aufzählen, dafür reicht die Zeit Ber nicht. Meta.Tagesschau begrenzt die ja immer stark:D

Montag

"... seine 40 Stunden berichtet auch wenn man 50 gearbeitet hat. Ein Ausgleich kann nur stattfinden wenn man mal Luft hat, die hatte ich selten."

Die Frage ist: warum ist das so? (Nicht nur bei einzelnen Personen, sondern bei zahlreichen.)

Da stecken strukturelle Aspekte dahinter. 

Beispiel: Gärtnerei. 
=> Wenn es im Sommer heiß ist, ist das eine andere Arbeit als im Winter. 
=> Die (betriebsbedingte) Arbeitszeit im Sommer dürfte länger sein als im Winter. (Es ist länger hell, das ist die Wachstumsphase der Pflanzen, es muss mehr gegossen / bewässert werden ...)
=> Wie muss die Arbeit gestaltet sein (tägliche / wöchentliche Arbeitszeit, Verteilung in den Jahreszeiten, Erholungspausen, Ausgleich für eventuelle Überstunden ...).
=> So dass am Ende möglichst viele finden, dass die Lösung insgesamt angemessen, fair und gerecht ist.

OttilieNormalverbraucher

Mein Arbeitgeber versteht eine „Flexibilisierung der Arbeitszeit“ so: Wir, die Angestellten, dürfen in Selbstverantwortung Beginn und Ende der Arbeitszeit selbst bestimmen - unterer strenger Beachtung der betrieblichen Aufgaben. Ca. 20 Plusstunden im Monat gelten als mit dem Gehalt abgegolten und verfallen. Minusstunden müssen zeitnah nachgeholt werden. 
Längerfristiges Arbeitszeitkonto - oder gar Lebensarbeitszeitkonto: Fehlanzeige.

 

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vaihingerxx

also in meinem Betrieb verfiel keine einzige Stunde

am Band werden Arbeitszeiten vorgegeben man konnte ins Plus wie ins Minus fahren

auch gabe es für Angestellte (Band hab ich weniger Ahnung / betraf mich nicht) auf ein Langzeitkonto übetragen werden d.h. früher in Ruhestand

wie gesagt ich finde es durchaus positiv - für beide Seiten

OttilieNormalverbraucher

Nicht jeder Betrieb hat eine „Produktion und Arbeitsplätze am Band“. 

Ich behaupte auch nicht, dass mein eigenes Beispiel für alle Arbeitgeber/Betriebe gilt, aber das gibt es eben auch. Ich sorge mich darum, dass es Schule machen könnte. Und dann doch normal wird. Dass (planmäßige) Mehrarbeitsstunden als abgegolten gelten, könnte auch „am Band“ und im Schichtdienst gelten. 
Ich bin noch berufstätig und bekomme die gesellschaftliche Änderungen in der Arbeitswelt im Laufe der Zeit durchaus direkt mit.

Wolf1905

Können Sie mit Ihrer Qualifikation nicht einen anderen Arbeitgeber finden, der die Flexibilisierung besser vergütet?

OttilieNormalverbraucher

Es geht mir nicht um mein persönliches „Schicksal“, sondern um eine sich anbahnende Veränderung, die immer weiter um sich greift und eben irgendwann überall ganz normal sein könnte.

draufguckerin

Doch, es geht auch um Ihren persönlichen Arbeitsplatz.

1.Wenn Angestellte sich durch Hinnehmen nicht wehren, wird sich nichts ändern.

2.Dass unbezahltes Arbeiten um sich greift, halte ich für ein Gerücht. 

3.Arbeitssuchende junge Leute wissen sehr genau, wie sie ihre Work-Life- Balance hinkriegen und leben wollen.

4.Ein Arbeitgeber, der 20 Std. unentgeltliche Mehrarbeit voraussetzt, ist mir in  meinem Arbeitsleben nie begegnet. Wenn kein Überstundenentgelt war zumindest Freizeitausgleich selbstverständlich. 

 

GeMe

In Deutschland werden pro Jahr ca. 550 Mio unbezahlte Überstunden geleistet. Das ist kein Gerücht.

krautbauer

Exakt. Ich verstehe nicht, wie man sich so ausbeuten lassen kann. Gibt es keinen Betriebsrat? Wenn nein, wird es Zeit einen zu gründen. Wenn der Betrieb zu klein ist, ist ein Gespräch mit der Geschäftsführung an der Zeit. Das ist sooooo krass und mir zum Glück auch nie begegnet.

SPÜS

"Gibt es keinen Betriebsrat?"

Bei uns nicht und wer das Wort mit b oder g verwendet, der fliegt. Union busting at its finest. Die abschreckende Wirkung ist mehr wert als die Gerichtskosten. Wir sind nicht die einzigen die so handeln. Willkommen im Niedriglohnsektor Logistik 

Stotterfritz

Ich hatte mal versucht, einen Betriebsrat zu gründen. Die Kollegen sagten mir, "mach mal, geh du schon mal vor und ich gucke mir das dann an." So viel zum Mut der Kollegen. Nach einiger Zeit hat sich die Belegschaft von selbst halbiert. Im Kündigen war die Firma rigoros.

schabernack

➢ Es geht mir nicht um mein persönliches „Schicksal“, sondern um eine sich anbahnende Veränderung, die immer weiter um sich greift und eben irgendwann überall ganz normal sein könnte.

Ein Arbeitstag in Zeitstunden als Plus oder Minus ist gut. Berechnungszeitraum ist der Monat.

Bei Plus kann man im nächsten Monat weniger Stunden arbeiten, bei Minus sind es mehr Stunden.

Im Korridor von Plus und Minus maximal kann man sein Monats-Stunden-Saldo halten.

Neu ist das nicht. Das hatte ich schon ab 1993 in meiner ersten Anstellung nach dem Studium.

Seinerzeit waren es ± 7,5 Stunden + Gleitzeit Arbeitsbeginn zwischen 07:30 Uhr und 10:00 Uhr.

Kernarbeitszeit war 10:00 Uhr bis 16:00 Uhr = Anwesenheitspflicht (wenn keine Dienstreise war).

Das war in einem Japanischen Unternehmen in Düsseldorf, und galt für alle Nicht-Japaner in der Firma.

GeMe

Bis zu 20 Überstunden ist aber schon sehr grenzwertig, es sei denn Sie verdienen über der Beitragsbemessungsgrenze.
Gültig ist so eine Regelung auch nur dann, wenn im Arbeitsvertrag eine konkrete Stundenzahl steht. Formulierungen wie "Überstunden sind mit dem Gehalt abgegolten" sind unwirksam.

BusyBeaver-de

Arbeitszeitguthaben an Versicherungen abtreten - das erinnert mich an Riester-Rente. Nach Jahren stellt man fest, dass nicht viel übrig bleibt.

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krautbauer

Das sehen sie falsch. Das Geld wird angelegt und ich bekomme Zeit raus. Klar schauen manche immer auf die dritte Kommastelle nach dem Komma und Regen sich über zu wenig Rendite auf. Dann sollen sie doch hochriskante Produkte wählen. Diese im Artikel angesprochenen Zeitkonten sind ohne Risiko. Es kommt auf jeden Fall was bei raus. Vor allem Lebenszeit. Und die ist unbezahlbar.

Stotterfritz

Man sollte alles erst einmal kritisch hinterfragen. Wenn ich etwas von "einzusparender Lebenszeit" lese, gehen bei mir die Alarmglocken an. Jedes Lebewesen hat eine gewisse Anzahl von Lebenstagen. Auch wenn man diese auf ein Zeitkonto einzahlt, werden es nicht mehr. Siehe auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Momo_(Roman)

BusyBeaver-de

Das haben die Anbieter der Riester-Rente auch so versprochen. Ich wäre da skeptisch. 

nie wieder spd

Sicher sind solche Arbeitszeitkonten eine Möglichkeit und können jederzeit zwischen Arbeitgeber und Gewerkschaften bzw. Betriebsräten ausgehandelt werden. 
Da könnten die Arbeitgeber aber den Wert der pro Jahr millionenfach anfallenden Überstunden schon jetzt einzahlen. In Absprache mit ihren Arbeitnehmern natürlich. Vor allem für die Überstunden, die bisher gar nicht bezahlt wurden oder werden. 
 

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krautbauer

Na klar könnten sie. Die Arbeitnehmer könnten aber oft auch lauter werden und aufhören lassen, sich weniger ausbeuten zu lassen, indem Überstunden stillschweigend hinvenommen werden. Mit den Schultern zucken und es einfach so hinzunehmen führt zu nix, nur zu Frust wie man einigen Beiträgen hier entnehmen kann.

P.S.: ich bin privilegiert, dass weiß ich. Toller Arbeitgeber, guter Tarifvertrag. Das haben viele nicht. Kämpft aber dafür!

nie wieder spd

Man könnte auch mal darüber nachdenken, ob es nicht zur Betreung und Care - Arbeit an den eigenen Kindern eines Zeitkontos bedarf, um überhaupt eine liebe - und verständnisvolle, tragfähige Beziehung zu diesen aufbauen zu können. Wieviel Zeit müssen/sollten Eltern damit verbringen? 
Das gleiche gilt dann natürlich auch für die Pflege anderer Familienangehöriger. 

"also zum Beispiel eine längere Freizeit zu nehmen, etwa für die Pflege der Eltern."

In diesem Zusammenhang aber das Wort  „Freizeit“ nur in Erwägung zu ziehen, zeigt, dass es auch Journalisten massiv an Lebenserfahrung mangeln kann. 



 

werner1955

Mehr Flexibilität

besonders für die Arbeitgeber und immer merh schufte frür dei Arbeitnehmer. 
So geht politisch verursacht eund erlaubte Ausbeutung massiv weiter. 

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M.Pathie

Sie haben entweder den Bericht nicht gelesen oder das Modell nicht verstanden. Oder beides.

Paule66

Doch hat er. Arbeitszeit (nicht Arbeit) auf ein Arbeitszeitkonto zu schreiben, bestraft den Arbeitgeber doppelt. Nur wenn der Arbeitgeber Überstunden anordnet sollten diese auf ein Konto einfließen.

GeMe

Wie soll das denn praktisch funktionieren? Wenn um 16:30 Uhr Feierabend ist und um 16:25 Uhr ein Kunde oder der Vertrieb anruft und noch dringend ein Angebot benötigt, dann mache ich das fertig. Soll ich erst meinen Vorgesetzten fragen, ob ich eine halbe Stunde länger machen muss und auf dessen schriftliche Anordnung warten?

Montag

... für solche Situationen sind Gleitzeitregelungen hilfreich. 

(Ich bediene den Kunden oder mache das Angebot. Und zum Ausgleich dieser Gleitzeit-Mehrarbeit komme ich an einem anderen Tag später oder gehe früher. Oder ich sammle die Stunden und nehme ab und zu einen zusätzlichen freien Tag.)

werner1955

habe gelesn und verstanden und für mich darin nur weiter massive Ausbeutung von Arbeitnehmern zum weitern Gewinn der Arbeitgeber erkannt. 

krautbauer

Wo lesen sie das denn bitte heraus? Solche Konten sind freiwillig und laufen über Versicherungen. Bei uns jedenfalls. Es ist Win-Win für alle. Wenn ich z.B. mein Weihnachtsgeld ein paar Jahre im Konto anlegen, kann ich alle 3-5 Jahre eine Auszeit für was auch immer nehmen. Ist doch toll. Wer beutet da jetzt wen aus?

M.Pathie

Gelegentlich kann es vorkommen, dass das, was man für die eigene Erkenntnis hält, eher auf den Holzweg eigener Stereotype führt. Dann lohnt sich, nochmal genauer hinzuschauen. Der Bericht bietet die Chance dazu.

draufguckerin

Momentan ist es umgekehrt: Arbeitgeber, die nach Arbeitskräften suchen, klagen über ( teis berechtigte) Freizeitwünsche verschiedenster Art bei Neueinstellungen: 4-Tage-Woche, Berücksichtigung der Anfangszeiten von Kita- und Schulbeginnzeiten, Urlaubszeiten in Abstimmung mit den Ferien der Kinder ... Alleinerziehende haben auch kaum andere Möglichkeiten, wenn sie berufstätig sein wollen.

Dadurch bedingt gibt es gerade bei kleineren Unternehmen, Arztpraxen, Handwerksbetrieben ... echte Mangelzeiten, in denen nur der Chef alleine arbeiten muss/ Notdienst macht.

Montag

"...4-Tage-Woche, Berücksichtigung der Anfangszeiten von Kita- und Schulbeginnzeiten, Urlaubszeiten in Abstimmung mit den Ferien der Kinder ... Alleinerziehende haben auch kaum andere Möglichkeiten, wenn sie berufstätig sein wollen."

Arbeitgeber könnten sich überlegen, was sie dazu beitragen können, die Kinderbetreuung zu verbessern.  (Manche Unternehmen haben Betriebskindergärten o.ä. oder beteiligen sich an welchen.)

draufguckerin

Die arbeitgeberfreundliche Flexibilität gab es mal für Zeitarbeitskräfte/Aushilfen vor 20 Jahren, wo dann angerufen wurde: Können Sie jetzt/heute arbeiten/einspringen?

Die Zeiten sind längst vorbei.

Heute ist jeder Arbeitgeber froh, wenn er Arbeitskräfte für vertraglich vereinbarte Arbeitszeiten bekommt.

KleinerOnkel

Mich wundert, dass nur 10% der Unternehmen in D Gleitzeitkonten nutzen!?

Bei uns im Unternehmen ist das seit 50 Jahren so, dass wir Mitarbeitrer unsere wöchentliche Arbeitszeit so einteilen, wie es beliebt. 
Mal einen Tag Überstunden oder weniegr arbeiten, mal einen Tag komplett frei nehmen ist ohne bürokratischen Aufwand möglich.

Größere "Urlaube" aus dem Gleitzeitstunden müssen vorher abgestimmt werden.

Das ist eine Win-Win-Situation, da auch das Unternehmen damit schwankende Arbeitsauslastung abfangen kann. Branchenbedingt, gibt es mal Monate an denen viel zu tun, an anderen weniger.

Am Ende jedes Abrechnungszeitraums, wir das Gleitzeitkonto mit dem Lebenszeitkonto verrechnet.

Aus dem Lebenszeitkonto können auch jederzeit Urlaub oder Sabaticals genommen werden, nur eine Auszahlung ist seit etwa 10 Jahren nicht mehr möglich

Ein Kollege ist mit seinem Lebenszeitkontos kürzlich 1 Jahr früher in Rente gegangen.

Andere Unternehmen mit Verdi oder IG Metall Veträgen handhaben das ähnlich

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krautbauer

Das ist exakt das Modell um das es, wenn es richtig gemacht ist, geht. Wir haben ein solches Konto seit neuestem auch und es ist eine tolle Wertschätzung, wie ich finde. Man kann Stunden "einbuchen" oder ein Teil des Lohnes. Abgesichert durch eine Versicherung und dahinter nochmals gesichert, falls der Versicherung was passiert.

werner1955

Mal einen Tag Überstunden oder weniegr arbeiten, mal einen Tag komplett frei

Das wünschen sich Pflegekräfte, Polizisten, Ärtzte, Handwerker oder Feuerwehrmänner auch schon seit merh als 50 jahren., 

schabernack

➢ Das wünschen sich Pflegekräfte, Polizisten, Ärtzte, Handwerker oder Feuerwehrmänner auch schon seit merh als 50 jahren.

Feuerwehrleute haben 24 Stunden Schichten - Bereitschaft. In dieser Zeit wohnen und schlafen sie in der Feuerwache. Sie wohnen dort aber nicht für 7 Tage / Woche, und auch nicht für immer. Selbstverständlich haben sie auch freie Tage ohne Feuer. Es müssen nur immer genügend Feuerwehrleute in der Wache sein.

So irgendwie einen Plan davon, wie verschiedene Berufe organisiert sind, haben Sie nicht.

Polizisten haben auch nicht Dienst 24/7 an 365 Tagen pro Jahr. Gibt es in Handwerksbetrieben diese Arbeitszeitkonten, dann können selbstverständlich auch Handwerker sie nutzen. Ärzte mit eigener Praxis und angestellte Ärzte in Krankenhäusern sind zwei unterschiedliche Aspekte von Arzt-Sein. In allen Sozialen Berufen (hier: Pflegekräfte) steht immer die Notwendigkeit dahinter, dass die Versorgung sichergestellt ist.

Zu versorgen sind Menschen, nicht Autos oder Pakete.

TheWickedGerman

Schon die Berufswahl ist eine Frage der Intelligenz, hat mein Lehrer immer gesagt.

Aber mal im Ernst: Nur weil es Berufsgruppen gibt, die das nicht können, warum auch immer, gönnen Sie das anderen nicht? Nachdem Motto, wenn es mir Scheiße geht soll es allen Scheiße gehen? Komische Logik, finden Sie nicht?

Davon abgesehen, Polizistinnen und Polizisten, Feuwehrleute und Ärztinnen und Ärzte, und auch Pflegerinnen und Pfleger  haben i.d.R. alle Arbeitszeitkonten. Das die Personaldecke so dünn ist, liegt an Gewinnmaximierung der Firmen bei den o.g. Berufen der Gesundheitsbranche (und dem Fachkräftemangel dort), und bei ÖD i.d.R. an Budgetzwängen.

Alles Probleme die man 1. Leicht lösen könnte, und 2. nichts mit dem Arbeitzeitmodell als solches zu tun haben.

Mauersegler

"Nachdem Motto, wenn es mir Scheiße geht soll es allen Scheiße gehen?"

Das Motto lautet noch anders: Weil ich das (durch nichts gerechtfertigte) Gefühl habe, mir ginge es schlecht, muss ich auf alle eindreschen, von denen ich das (ebenfalls durch nichts gerechtfertigte) Gefühl habe, dass es ihnen an irgendeinem Punkt besser geht. Diese Gefühle muss mir der Staat wegnehmen. 

Lucinda_in_tenebris

">>also zum Beispiel eine längere Freizeit zu nehmen, etwa für die Pflege der Eltern.<<  In diesem Zusammenhang aber das Wort  „Freizeit“ nur in Erwägung zu ziehen, zeigt, dass es auch Journalisten massiv an Lebenserfahrung mangeln kann. " s.o.

Ich würde das fast als unfreiwillige Komik beschreiben, wenn ich nicht die Befürchtung hätte, dass ebenso bei Herrn Merz die mangelnde Lebenserfahrung vorliegt, wenn er den Leuten Faulheit und zu wenig Arbeitszeiten unterstellt.

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M.Pathie

Ich gebe Ihnen völlig recht. Und ich finde es bedenklich, wie die Merzsche Denke an solchen Stellen schon den Sprachgebrauch mitzuprägen scheint.

krautbauer

Da hat sich doch nur jemand verschrieben und meinte Auszeit. Zwinkersmilie. 

Wanderfalke

"Ich würde das fast als unfreiwillige Komik beschreiben, wenn ich nicht die Befürchtung hätte, dass ebenso bei Herrn Merz die mangelnde Lebenserfahrung vorliegt, wenn er den Leuten Faulheit und zu wenig Arbeitszeiten unterstellt."

Solche Polemik kommt dann auch besonders gut in den Bereichen an, wo regelmäßig nicht ausgeglichene Überstunden anfallen, die nicht selten bis in dreistellige Bereiche auflaufen. Eine Verpflichtung, diese Überarbeiten ordentlich zu erfassen und sie ordentlich zu vergüten damit sie nicht mehr so dokumentationsfrei unter den Tisch fallen können, findet in dieser Faulenzer-Rhetorik keinen Widerhall. 

Passt wohl nicht so in den Darstellungshorizont dieser Regierung und kann dann im Windschatten der reklamierten Faulenzer-Analysen ruhig so weiter laufen.

nie wieder spd

Wenn man einen 8 Arbeitszeit und 2 Stunden für den Arbeitsweg zugrunde legt, zusätzlich 2 Stunden für alle Mahlzeiten hinzuzählt und 8 Stunden für das Schlafen und noch 2 Stunden, in denen man sich sportlich betätigt oder auch mal selbst zur Ruhe kommt oder einem Hobby nachgeht.  Dann bleiben pro Tag 2 Stunden übrig, um sich seine Kinder oder andere Verwandte zu kümmern. 
Wann genau soll da denn noch mehr gearbeitet werden?

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mispel

2 Stunden für den Arbeitsweg zugrunde legt, zusätzlich 2 Stunden für alle Mahlzeiten

2 Stunden für den Arbeitsweg ist weit überdurchschnittlich. Die durchschnittliche Pendelzeit liegt bei 27 min. Und auch 2 Stunden für Mahlzeiten klingt reichlich überdimensioniert.

nie wieder spd

Dann ziehen Sie 1 Stunde ab beim Arbeitsweg. Aber 2 Stunden für ca 4 Mahlzeiten pro Tag (inclusive Kaffeepause am Nachmittag) sind für gemütliches essen nicht zuviel Zeit. 
Und nun haben wir 1 Stunde mehr für dass alltägliche Drumherum und man kann sich aussuchen, ob man lieber 1! Stunde mehr arbeitet oder lieber 1 Stunde mehr mit all den anderen Herausforderungen verbringt. 
Für 1 Stunde pro Tag, die als Überstunde bezahlt oder einem Zeitkonto zugeführt wird, werden sich bestimmt Freiwillige finden. 
Familien aber sollten auch bei der Arbeitszeit der Eltern entlastet werden. Wenn Kinder tatsächlich wichtig wären. 

mispel

Aber 2 Stunden für ca 4 Mahlzeiten pro Tag (inclusive Kaffeepause am Nachmittag) sind für gemütliches essen nicht zuviel Zeit.

Das ist aber bloß ihre nicht repräsentative Rechnung. Ich brauche keine 2 Stunden für keine 4 Mahlzeiten am Tag. Und wer gemütlich arbeitet, kann sich die Stunden Mehrarbeit auch sparen, indem er schneller arbeitet. Darüber hinaus haben manche heutzutage mit Heimarbeit auch noch die Möglichkeit, sich den Arbeitsweg komplett zu sparen.

Mauersegler

"2 Stunden für Mahlzeiten klingt reichlich überdimensioniert."

Wenn Sie unter "Mahlzeiten" verstehen, sich morgens irgendwo einen Coffee to go zu holen, mittags irgendwas in der Kantine hineinzuschaufeln und sich abends ein Wurstbrot zu schmieren, gebe ich Ihnen recht. 

Wenn Sie sich gesund ernähren wollen und selber kochen, sind 2 Stunden (vorbereiten, kochen, essen, Küche in Ordnung bringen) ziemlich unterdimensioniert. 

krautbauer

Puh, ich würde ja sofort wechseln. Aber da hängt wahrscheinlich viel dran.

Was ich schreiben möchte: es geht ja bei den Zeitkonten nicht nur um Zeit sondern auch um Einzahlungen. Die können dann gegen Zeit eingetauscht werden (z.B. Sabbatical).

Bei uns heißt es daher auch Lebensarbeitszeitkonto.