Der Zoll geht mit einer bundesweiten Razzia gegen Schwarzarbeit in der Baubranche vor. Dafür sind rund 2.800 Beamtinnen und Beamte im Einsatz. Neben Schwarzarbeit wird auch die Einhaltung des Mindestlohns kontrolliert.
Hoffentlich reicht die Stärke der Beamtinnen/Beamten aus, um die Objekte auch so abzuriegeln, dass zumindest die Masse der dort tätigen Personen erfaßt werden kann.
Fünf Personen von siebenundzwanzig, das ist schon eine nicht unbeachtliche Anzahl.
Das erinnert mich an frühere Zeiten, da war der Verleih von Arbeitskräften auf dem Bau für verbrecherische Kräfte so lukrativ, dass die Auszahlung am Freitag, wegen der Geldmenge, noch mit der Maschinenpistole begleitet worden ist.
So etwas müsste viel öfter statt finden.
Diese "Alibi Aktion" ändert doch nichts.
Aber ja, ich weiß - es gibt Fachkräftemangel wo ich hin sehe.
"Aber ja, ich weiß - es gibt Fachkräftemangel wo ich hin sehe." s.o.
...von dieser Betrachtungsweise wird mir regelrecht übel. Am Ende stellen sich Steuerbetrüger dahin und fühlen sich als Wohltäter, weil sie Leute ohne Krankenversicherung schuften lassen.
"Diese "Alibi Aktion" ändert doch nichts."
Warum nennen Sie das eine "Alibi-Aktion"?
Bei Wikipedia finden Sie unter dem Sticvhwort "Finanzkontrolle Schwarzarbeit" "Statistische Daten zur Bekämpfung der Schwarzarbeit und der illegalen Beschäftigung"
Schwarzarbeit auf dem Bau hat eine lange und ebenso kriminelle Tradition. Einige Subunternehmer, die regelmäßig mit Schwarzarbeitern rechnen, stehen vermutlich in Verbindung mit der Mafia.
Ich hoffe sehr, dass auch Baustellen unter die Lupe genommen werden, die im Staatsauftrag stehen.
Leidtragende sind meistens die Bauarbeiter, die trotz ihrer harten Arbeit dann wie Kriminelle behandelt werden. Die Hinterleute verschanzen sich hingegen schnell hinter Briefkastenfirmen und dubiosen Geschäftsmodellen.
Rund 50.000 rumänische Bauarbeiter, so schätzt Alexandru Firus, arbeiten zurzeit auf deutschen Baustellen – häufig ohne den Schutz von Tarifverträgen. Firus beobachtet, dass die nicht selten von Serben kontrollierten Firmen den rumänischen Arbeitern etwa Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, sowie Urlaubs- oder Kindergeld verweigern.
https://www.deutschlandfunk.de/ausbeutung-wanderarbeiter-migration-arbe…
Das ist zwar aus 2022, aber dürfte auch heute noch gelten.
In dem illegalen Geschäft werden sich einige Banden tummeln
Dazu kommen noch die legalen illegalen SubSub usw.. Unternehmer.
Großbaustellen kann man doch nur mit hunderten Zollbeamten kontrollieren.
Und, der Bau ist der tödlichste Arbeitsplatz Deutschlands.
>>Und, der Bau ist der tödlichste Arbeitsplatz Deutschlands.<<
1 Toter pro 100.000 Beschäftigte
dann googen sie mal nach Unfällen im Haushalt
da sind es im letzten Jahr 12.000 gewesen,
Firmen, die sich um Mindestlohn und Sozialversicherung drücken, agieren kriminell. Und das gehört adäquat bestraft.
Völlig richtig. Aber die Schwarzarbeiter auch.
| "Aber die Schwarzarbeiter auch." |
"Die Männer müssen sich wegen illegalen Aufenthalts oder illegaler Beschäftigungsaufnahme verantworten."
Für die korrekte Abrechnung etc. sind die Unternehmen verantwortlich, die die Menschen illegal beschäftigen.
Ursächlich verantwortlich sind n u r die AG (Arbeitgeber).
Die sind für die Gestaltung der Arbeitsverhältnisse, für die korrekte Abrechnung zum mind. Mindestlohn und das Abführen von Steuern und Sozialabgaben verantwortlich.
Die Auftraggeber sind dafür verantwortlich, mit wem sie Geschäfte machen.
@MPath 17:04
| "Firmen, die sich um Mindestlohn und Sozialversicherung drücken, agieren kriminell." |
Ich fürchte, es sind keine einzelnen Firmen, die so handeln. Ich denke, es stecken miteinander verflochtene Unternehmen drin.
Die Anwerbung, die Verbringung der Menschen, das muss alles organisiert und durchgeführt werden.
Für mich sieht es nach kriminellen Strukturen aus. Joint-Venture der anderen Art.
Ja, wobei ein stetig steigender Mindestlohn die Arbeitskosten samt Sozialabgaben immer höher treibt. Und jeder Auftraggeber will es möglichst kostengünstig haben. Insofern ist ein wichtiger Indikator zur Bekämpfung der Schwarzarbeit auch die Eindämmung der Lohn-/Preisspirale.
dass man darüber diskutieren muß !
Ein Anfang -
ist gemacht. Nun fehlt noch die Bekämpfung der Geldwäsche, die von Lindner einst ausgebremst wurde.
https://www.tagesschau.de/investigativ/kontraste/fiu-geldwaesche-102.ht…
Und eine Erfolgsmeldung der neuen EU-Behörde https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/eu-anti-geldwaesche-behoerde-fra…
Und dass die entgangenen Steuergelder aus den bekannten kriminellen Strukturen CumEx, CumCum und den weniger prominenten Steuerhinterziehungen eingetrieben werden.
https://www.tagesschau.de/investigativ/br-recherche/cum-cum-aufarbeitun…
https://www.zdfheute.de/politik/deutschland/cum-ex-cum-cum-skandal-aufa…
Das wären dann die dicken Fische - ein hinkender Vergleich, denn die Schlupflöcher in den Netzen der Verfolgungsbehörden scheinen nur für die Kleinen zu eng.
Jedes Jahr findet solch eine medienwirksame Großrazzia statt, reine Alibi-Veranstaltung, den Behörden fehlen die Kapazitäten zur wirksamen Bekämpfung der Schwarzarbeit.
Es gibt nur eine pro Jahr? Wie kommen Sie darauf?
"Im Kampf gegen Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung hat der Zoll im vergangenen Jahr branchenübergreifend rund 97.000 Strafverfahren und 50.000 Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet. Mit einer festgestellten Schadenssumme von über 766 Millionen Euro leistete die Finanzkontrolle Schwarzarbeit im Jahr 2024 einen wesentlichen Beitrag zur Sicherung der Sozialversicherungssysteme, der Steuereinnahmen sowie der Einhaltung von gesetzlichen Mindestarbeitsbedingungen, wie insbesondere der Zahlung von Mindestentgelten."
https://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Pressemitteilungen/Fi…
Richtig, denn diesen Sumpf kann man nur durch gesetzliche Rahmen trocken legen. Das ist zugegeben nicht ganz einfach, aber wenn nicht einmal der Versuch unternommen wird, sondern anstatt alle drei Jahre mal eine Razzia mit Tam-Tam durchgeführt wird, dann spricht das wohl für sich.
Manus lavat manus sagten die alten Römer, die sich mit Koruption gut auskannten.
Seid Jahrzehnten herrscht in der Baubranche der westlichen Welt (und nicht nur dort) Schwarz- und Sklavenarbeit und zwischendurch, so nach ein paar Jahren gibt es da mal eine Razzia. An die großen Dirigenten und Gewinnler der Schwarz- und Sklavenarbeit, den Baukonzernen, will man nicht ran. Der Aufwand der Ermittlungen ist zu groß und außerdem sind es die Leistungsträger unserer Volkswirtschaft. Die kleinen Fische fängt man und donnert denen Bußgelder auf.
Naja, diese Steuktur mit zig Subunternehmen ist ja auch kaum durchschaubar. Wer will da aufräumen? Ist das überhaupt Klarheit gewollt? Käme ja raus, wer da alles die Hand mit aufhält.
Und so ein S21, BER oder eine Elfi würden halt von vornherein drei mal so teuer sein.
Ne, dann lieber eine öffentlichkeitswirksame Razzia alle drei Jahre mit ein paar armen Schluckern als Opfer.
Warum gibt es schwarzarbeit? Weil einige Menschen nicht legal arbeiten dürfen. Weil die Firmen unter Steuern und Abgaben ächzen, daß man nicht mehjr alle fest einstellen kann Und da der Staat ein Ausgabenproblem hat, muß er natürlich dafür sorgen, daß auch wirklich jeder maximal ausgepresst wird. Da kann man schwarzarbeit nicht dulden. 150mrd Steuer Abfluss, bzw hinterziehung aber geht?
Und jetzt die Quizfrage: Wer hinterzieht Steuern und wer arbeitet Schwarz?
Einfache Quizantwort: Die doch so leidenden Bau-Firmen und -konzern hinterziehen mit ihrer organisierten Schwarz- und Sklavenarbeit massiv Steuern und Abgaben. Deshalb geht es ihnen selbst in dr Rezessionsphase blendend gut.
Also ein Bekannter von mir (Geschäftsführer Fliesenlegerbetrieb) stellt immer die Frage, warum im Handwerk Freitag Mittag pünktlich Feierabend ist.
Antwort: weil dann die 24 Stunden für Handwerker beginnen, in denen die richtig Geld verdienen können
Antwort zur Quizfrage: Beides finden wir in allen Klientels, vom einfachen und ungelernten Arbeiter bis hoch zu den höchsten Managern! Gab es aber auch schon welche in der Politik?
Naja, beinder Sub-Sub-Sub-Sub-Sub Vergabestruktur kann unten ja nix über bleiben.
Ausserdem wird wagrscheinmich am Ende nicht feststellbar sein, wer der Verantwortliche ist.
Bei uns in der Nachbarschaft betreiben diese Subunternehmer ein altes Gasthaus als Unterkunft. Die Kohle für die Unterkunft dürfen die armen Arbeiter aus allerlei europäischen Ländern jeden Monat persönlich beim Appell im Hof in bar abliefern. Dann brabbelt der mit seinem AMG wieder vom Hof.
Was wäre noch zu sagen, zum Thema Schwarzarbeit ? Machen die Arbeiter das gerne ? Wohl kaum, es sind meist Arme von den EU-Perepheriestaaten. Ein Beispiel ist der EU-Beitrittskandidat Nordmazedonien. Zur Vorbereitung wird das deindustrialisierte, bitterarme Land von EU und westlichen Investoren als Standort von Niedriglöhnerei ausgebaut. Adler lässt dort Arbeitsbekleidung für den Malteser Hilfsdienst und Polizeiuniformen herstellen. Die meisten Beschäftigten können sich die dort hergestellte Kleidung nicht leisten. Ein Hemd, dass von Seidensticker dort produziert wird und für 60 Euro in Deutschland verkauft wird kostet in Skopje noch 10 Euro. Eine Näherin bekommt dort 220 Euro im Monat (aus "Imperium EU", Werner Rügemer, Papyrossa).
➢ Eine Näherin bekommt dort 220 Euro im Monat (aus "Imperium EU", Werner Rügemer, Papyrossa).
Und wieviel verdient eine Näherin, die in einem Betrieb in Nordmazedonien angestellt ist, der einem / einer Einheimischen gehört …? Hat das der Mann in dem Buch auch geschrieben, oder nur das mit Adler und Seidensticker.
Kostet das Hemd in Skopje 10 €, und in Deutschland 60 €.
Dann sind 220 € Verdienst dort so viel Kaufkraft wie hierzulande 1.320 €.
Nach dem zitierten Buch gibt es dort 1100 Textilbetriebe. Sie produzieren fast ausschließlich für den Export. Kunden sind Edelmarken wie Versace, MaxMara, Gucci. Seidensticker, Boss und Escada. Ahlers, La Salle und Jack & Jones. Die EU-orintierte Regierung hat den Mindestlohn für "reichlich verfügbare Arbeitskräfte" auf 283 Euro brutto festgelegt (2020).
Dann gibt es noch bestimmte Regelungen wie Gewinn-und Einkommenssteuer bei 10 Prozent, Steuersatz für reinvestierte Gewinne 0 Prozent, bis zu 10 Jahren Steuerbefreiung.
Da könnte man Menschen verstehen die als Schwarzarbeiter emigrieren.
Wären Sie oder die Mehrheit der hier kommentierenden mit 1320 Euro im Monat zufrieden ?
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"Auf einer Baustelle eines Reha-Zentrums in Bornheim bei Köln kontrollierten rund 30 Beamtinnen und Beamte zunächst 27 Männer(...). Fünf von ihnen waren den Angaben zufolge illegal beschäftigt(...)."
Die Quote kann je nach Gewerk noch deutlich höher liegen -bei den Eisenflechtern z.B..
Das zeigt aber auch, dass auf deutschen Baustellen kaum noch etwas ginge, wenn man in Trump-Manier - oder wie es die AfD fordert - alle "Illegalen" außer Landes "remigrieren" würde...
Es wäre sicherlich hilfreicher, die Möglichkeiten für solche Arbeitskräfte legal in Deutschland zu arbeiten, auszuweiten. Das würde dann auch das Risiko minimieren, dass sie zu ausbeuterischen Arbeitsbedingungen und ohne zur Sozialversicherung gemeldet zu sein, für zwielichtige Arbeitgeber tätig würden, die sich dadurch auf Kosten ihrer Beschäftigten bereichern...
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So ähnlich sehe ich das auch.
Angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels brauchen wir mehr ausländische Kräfte, die temporär bei uns arbeiten, und / oder mehr Zuwanderung.
Und dafür möge man bitte entsprechende Strukturen schaffen. (Arbeitserlaubnis, Arbeitsvisum, Sozialversicherungsabkommen, Ausbau von Schulen und Kindergärten für Familiennnachzug etc.)