Silhouetten von Arbeitern

Ihre Meinung zu Bundesweite Zoll-Razzia gegen Schwarzarbeit auf dem Bau

Der Zoll geht mit einer bundesweiten Razzia gegen Schwarzarbeit in der Baubranche vor. Dafür sind rund 2.800 Beamtinnen und Beamte im Einsatz. Neben Schwarzarbeit wird auch die Einhaltung des Mindestlohns kontrolliert.

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106 Kommentare

Kommentare

pxslo

Auf den Baustellen herrscht teilweise moderne Sklavenarbeit. Das ist über 30 Jahren so. Aber noch schlimmer finde ich, was da so in der Landwirtschaft abgeht, bei den hunderttausenden Erntehelfern. Warum ist der Zoll da mal nicht aktiv? Seit Jahren Stelle ich mir diese Frage und von einer Razzia dort habe ich auch noch nie gehört. Irgendwie ist das seltsam. Wird da bewusst weggeschaut?

 

 

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ich1961

Dann haben Sie aber kein gutes Kurzzeitgedächtnis.

Sie brauchen nur an Corona denken, da gab es eine Menge Ärger wegen der Erntehelfer.

 

pxslo

Diese Kontrollen sind aber nichts im Gegensatz zu den Razzien auf den Baustellen, da viel zu wenig.Würde man strenger kontrollieren, würden die Lebensmittel plötzlich sprunghaft teurer werden. Und das ist nicht im Interesse der Politik. Deshalb bin ich überzeugt davon, dass viel weggeschaut wird, ganz bewusst. Das liegt aber nicht den Kontrolleuren.

Lucinda_in_tenebris

"Wird da bewusst weggeschaut?" fragen sie.

Meiner Ansicht nach ja. Denn es gibt nicht nur die Radikalen, die auf illegale Migration schimpfen, es gibt auch den Club der Vermögenden, die sich a Billiglöhner gewöhnt haben und auch niemanden sonst einstellen. Werden diese Leute dann durch die Behörden festgenommen oder zumindest von der Arbeit suspendiert, dann ist das Geschrei der Doppelmoral groß: Wer soll jetzt den Spargel ernten? Heißt es dann. Wer soll dann die Alten pflegen? Die Leute haben sich derat an ihre Doppelmoral gewöhnt, dass es ihnen überhaupt nicht mehr auffällt und sie sich sogar noch als Gutmenschen vorkommen, weil sie Leute zwar Geld verdienen lassen, aber ohne Krankenversicherung.

 

vaihingerxx

Wer soll jetzt den Spargel ernten? Heißt es dann. Wer soll dann die Alten pflegen?

die Frage darf gestellt werden

unter den 3 Mill Arbeitslosen / Suchenden gibt es eben nicht genügend

oder wie sehen sie das ?

Lucinda_in_tenebris

Haben sie schon einmal Spargel geerntet? Ich schon, und weiß daher, dass diesen Job niemand machen kann, der nicht etwas fitter ist oder zumindest die Zähne zusammenbeißen kann.  Wenn die Leute fair bezahlt und behandelt würden, dann würde der Spargel wohl ein wenig teurer werden. 

Ich kaufe eh schon fair trade Waren, wo und wenn es geht, ich habe mich an Preiserhöhungen schon ein wenig gewöhnt. 

vaihingerxx

in schwäbischen heißt es "schaffa isch a gschäft"

ist Fließbandarbeit angenehm - habe ich nicht nur in den Semesterferien gemacht .....

irgend jemand muß halt auf dem Feld arbeiten oder wie stellen sie sich das vor ?

und ich denke es gibt genügend die dazu in der Lage sind

aber bei teilweise vorherrschenden Meinungen in der Gesellschaft

kürzlich bei GRÜNEN in Berlin, nen Arbeitssuchenden darf man nicht vor 10:00 aufs Amt einladen

mir fehlen die Worte

Lucinda_in_tenebris

Von ihrer "Arbeitslose ins Arbeitshaus" Rhetorik halte ich ga´r nichts. Werden faire Löhne gezahlt und faire Arbeitsbedingungen geboten, dann finden sich auch Arbeiter, die den Job machen.  Migranten ausnutzen ist ebenso unfair und wird uns viel zu oft als Wohltat verkauft. Ist es aber nicht, ist ne Schweinerei.

Mauersegler

Ich wünsche Ihnen von Herzen einen arbeitslosen Maurer oder Vertriebler als Altenpfleger.

vaihingerxx

bei dem Bedarf an Menschen die auf dem Bau gesucht werden .....

wären die dort auch besser aufgehoben, 

bei 3 Mill wird bestimmt nicht jeder als Pfleger arbeiten "müssen" oder im Schlachthof, wenn es ihm nicht zusagt

aber irgendwas darf ich doch von denen erwarten oder halten sie es für angemessen im Ausland Kräfte zu suchen, weil die eigenen sich zu fein dazu sind ?

Mauersegler

Ihre Annahme, dass Arbeitslose sich "zu fein" seien zum Arbeiten, ist Ihre Standardunterstellung, die nichts ist als eine große Unverschämtheit.

'Pegasus7000

@vaihingerxx hat vollkommen recht. Ich erkenne in seinem Beitrag keine Standardunterstellung und schon gar keine"Unverschämtheit". Woran machen Sie Ihre Position fest?

Mauersegler

Es ist Standard des Foristen, Arbeitslosen Faulheit zu unterstellen. Und das ist unverschämt. Unter anderem gegenüber den über 55-Jährigen, die nicht geerbt haben und sich daher in dem Alter noch nicht zur Ruhe setzen können, aber keine Stelle mehr kriegen.

vaihingerxx

ach ja !

ob es ihnen jetzt passt oder nicht

jeder der in der Lage ist zu arbeiten, sollte den Anstand haben sein Auskommen auch selber zu bestreiten und was fürs Gemeinwohl beitragen, statt sich von  Menschen alimentieren zu lassen

selbst wenn er nur nen Halbtagessjob annimmt, wäre das immer noch besser als gar nichts tun

schabernack

➢ aber irgendwas darf ich doch von denen erwarten oder halten sie es für angemessen im Ausland Kräfte zu suchen, weil die eigenen sich zu fein dazu sind ?

Man kann versuchen, die Zu-Feinen zum Bauarbeiter zu zwingen. Gute Gebäude entstehen so nicht.

Da muss man sich was besseres überlegen, damit feine Häuser gebaut werden können. Baurobotor sind noch Science Fiction.

schabernack

➢ Baurobortor, die schon ganze Inmen- und Außenwände hochziehen, gibt es bereits. Da braucht man am Ende nicht mehr viele Fachkräfte oder unmotivierte Hangarounds.

Häuser aus dem 3D Drucker. Bisher 6 in ganz Deutschland.

Keine Standardlösung und deutlich teurer als herkömmliches Bauen.

vaihingerxx

sie kennen sich doch so prächtig in Japan aus

da gibt es bereits Roboter die Kranke waschen und pflegen

ohnehin scheint in Japan manches anders zu laufen als hier

da gilt vieles als Ehre, zum Beispiel seinen Beitrag zum Allgemeinwohl beizutragen

Klärungsbedarf

Menschen, die Spargel ernten, müssen anständig bezahlt werden. Und der Spargelpreis muss dann mit eben diesen Kosten kalkuliert werden. Das Grundgesetz sieht kein Recht auf täglichen, günstigen Spargel vor. Dann isst man eben nur 3 Stangen statt ein Pfund und das nur einmal pro Woche. Es beschwert sich doch auch niemand, dass Kaviar oder Austern so teuer sind.

vaihingerxx

wer widerspricht ?

und weil im GG nichts steht

warum hat man nicht die DDR Verfassung (wenigstens in Teilen) übernommen

das Recht und die Pflicht zur Arbeit bilden eine Einheit

ist doch Sozialismus, also doch nicht schlecht !

w120

Nach einer Hochrechnung auf der Basis von Daten des sogenannten Sozio-oekonomischen Panels beschäftigen derzeit gut vier Millionen Haushalte in Deutschland regelmäßig oder gelegentlich eine Haushaltshilfe. Offiziell gemeldet seien bei der Minijobzentrale aber lediglich 246.686 Minijobber. Sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind laut Bundesagentur für Arbeit nur rund 44.000 Haushaltshilfen.

Laut der Studie verfügen Haushalte mit Haushaltshilfe im Schnitt über ein monatliches Haushaltsnettoeinkommen von rund 4.300 Euro und liegen damit deutlich über dem Gesamtschnitt von 3.200 Euro. Je nach Region, Berufserfahrung und Zuverlässigkeit schwankten die Stundenlöhne für Haushaltshilfen zwischen 15 und 25 Euro.

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/arbeitsmarkt/schwarzarbeit-haushal…

Lucinda_in_tenebris

Ein offenes Geheimnis, dass sich die gehobene Mittelschicht berechtigt sieht "Schwarzarbeit" zu Diensten zu nehmen. Mit gewisser Berechtigung kann man hier auch von einem insgeheimen Wohlwollen der Union für ihre Wählerschaft sprechen. 

Tremiro

Also in landwirtschaftlichen Betrieben gibt es wenige Vermögende. Aufgrund des gestiegenen Mindestlohns (er sei den Erntehelfern gegönnt) lohn sich der Anbau mancher Kulturen immer weniger. Der Verbraucher ist in der Mehrheit nicht bereit höhere Preise für die Produkte zu zahlen.   

Viele kaufen dann lieber Ware aus dem Ausland.

Lucinda_in_tenebris

Es gibt sicherlich einige kleinere Familienbetriebe, die nur überleben können, wenn sie nolens-volens auf Schwarzarbeit zugreifen. Oft vielleicht Halblegal, indem nur die Hälfte der Stunden versteuert werden etc.

Der Mitleid mit diesen Betrieben darf aber nicht zur Akzeptanz unfairer Arbeitsbedingungen führen. Vielmehr sollten diese Betriebe entsprechend subventioniert werden.

Im Bereich ökologischer Bauernhäufe gibt es auch eine interesante Initiative, die sogenannten WoF-Farmen. ein internationales Netzwerk, wo z.B. Studenten eine Urlaubswoche Kost und Logie gegen Hilfe im Betrieb tauschen können.

püppie

Ja doch, die Krankenversicherung wird umgewälzt auf alle Kassenversicherten. Nicht auf die Privaten.

vaihingerxx

und wer übernimmt die Krankenkosten der Privatversicherten ?

pxslo

Mehr Kontrollen bedeuten am Ende höhere Lebensmittelpreise. Das will keiner, am wenigsten die Politiker. Deshalb wird da gerne mal weggeschaut.

Tino Winkler

Es gibt keine Sklavenarbeit auf dem Bau oder in der Landwirtschaft, Sie werden staunen wenn Sie sich mal tiefer mit Selbstständigkeit und angestellten Mitarbeitern oder saisonalen Helfern beschäftigen würden.

Professionelle Schwarzarbeit entzieht dem Staat und damit uns allen, Steuereinnahmen, Renten-, Sozial- und Krankenkassenbeiträge.

Lucinda_in_tenebris

Sklavenarbeit gibt es nicht, aber ein Bauarbeiter, der sich während der Schwarzarbeit eine ernste Verletzung zuzieht, hat eventuell ein Leben in Verschuldung vor sich.

Sicher stimmt das Bild vom armen Bauarbeiter, der keine andere Wahl hat, um seine Kinder durchzubringen, nicht mehr zeitgemäß und viele Handwerker verdienen sich nicht nur eine goldene Nase mit Schwarzarbeit. Dennoch sind die eigentlich Schuldigen die professionellen Subunternehmer. Oft wissen die Arbeiter z.B. nicht einmal, dass ihr Job illegal ist.

Alter Brummbär

Der Zoll ist immer aktiv.

werner1955

Danke an die guten Mitarbeiter des Zoll.

 

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Grossinquisitor

Da schließe ich mich an. 

Questia

Sub-Sub - 

Ich habe beruflich mitbekommen, dass in der Baubranche sehr viel mit Sub-Sub-...Unternehmensstrukturen* gearbeitet wird, sowie auch mit Scheinselbständigkeit (Werksverträge). Deswegen kann ich die Aktion und die Aussage unterstreichen:

"Die Braubranche sei für den Zoll bei der Bekämpfung von Schwarzarbeit und illegaler Beschäftigung eine Herausforderung"

Allerdings dienen die o.g. Methoden eben auch dazu, der Kontrollierbarkeit und der Einhaltung der Standards zu entgehen.

Ich hoffe, dass nicht die armen Beschäftigten die Hauptleidtragenden sein werden, sondern die dahinter stehenden (m.E. kriminellen) Strukturen. Die sich in dem Zusammenhang ja auch im Missbrauch des Bürgergelds abbilden.

*)gerne mit nicht in D ansässigen (EU-)Unternehmen.

 

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morgentau19

Die Politik könnte es mit Gesetze ermöglichen, dieses Sub-Sub- Subunternehmertum, Lohndumping ein Ende bereiten, wenn der erste Auftragnehmer zur Gesamtverantwortung gezogen wird. Schon gäbe es keine Auftragsweitergabe. Aber in Deutschland ist das zu einfach 

Diese Razzien sind in Ordnung, aber eben nur kurzzeitig. 

OT. ein bisschen jedenfalls: erfolgreiche Steuerfahnder wurden vorzeitig in den Ruhestand geschickt, weil sie zu erfolgreich waren (Hessen).

Bernd Kevesligeti

Nun ist es ja auch so, dass da nichts über die Kontrolldichte steht. Die ist wahrscheinlich gering. Das kann daran gesehen werden, dass immer wieder viele "Schwarzarbeiter" festgestellt werden. Im ersten Halbjahr des Jahres 2022 gab es eine Schadenssumme von 161 Millionen Euro. Die IG Bau beruft sich auf Zahlen des Bundesfinanzministeriums. Dem Fiskus und den Sozialkassen entstand aus dieser Summe ein Schaden von 4,5 Millionen Euro. Aufgedeckte Verstöße sind nur die Spitze des Eisberges, erklärte Carsten Burkhardt, Bundesvorstandsmitglied der Gewerkschaft IG Bau.

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Klärungsbedarf

Wenn der Zoll 2.800 Beamtinnen und Beamte auffährt, dann ist das bei ca. 3,5 Mio. Unternehmen in Deutschland fast schon verschwindend gering. Die Kontrolldichte ist jedenfalls so, dass das Entdeckungsrisiko so gering eingeschätzt wird. Und an die schwarz arbeitenden Bürgergeldbezieher geht man gar nicht erst ran.

Bernd Kevesligeti

Wenn es so ist, wie von Ihnen beschrieben, ja dann können sich die Bauunternehmen freuen. Auf arme Leute von der europäischen Perepherie.

Nettie

Mir tun hier nur die Schwarzarbeitenden leid.

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ich1961

Warum?

Mir nicht, weil die auch wissen sollten, das das illegal ist.

 

das ding

"Mir nicht, weil die auch wissen sollten, das das illegal ist."

Haben Sie erstmal kein Geld, keine oder keine passende Ausbildung, gehoeren eine Randgruppe an und sind "zu" alt. Dann reden wir weiter ueber ihren blinden Glauben an Gesetze. Ah ne, besser nicht. Wer weiss was Sie sich aus den Fingern saugen...

Alter Brummbär

Es gibt überall Hilfe.

MargaretaK.

Diese Hilfsstellen sind dermaßen überlastet, dass das mit "überall" und am besten "rasch" überhaupt nichts wird.

MargaretaK.

Wieso gehen Sie davon aus, dass der rumänische/bulgarische/... Bauarbeiter weiß, dass sein "Chef" ihn illegal beschäftigt? Ein Bekannter war bei der Gewerbeaufsicht und deshalb öfter auch mit dem Zoll unterwegs. Der meinte mal, dass es genügend von diesen Arbeitern gibt, die das nicht wissen. Oft stellt sich das erst heraus, wenn sie auf die Barrikaden gehen, weil sie seit Monaten auf den eh schon geringen Lohn warten. Die sind dann fix und fertig, weil auch keine Sozialabgaben bezahlt wurden. Der "Arbeitsvertrag" den sie unterschrieben haben (mangels Sprachkenntnissen aber oft nicht verstanden) war null und nichtig. 

MargaretaK.

Von denen vermutlich so mancher gar nicht weiß, dass er "schwarz" arbeitet.

Dieses ganze Sub-Sub-Sub-Unternehmertum ist dermaßen undurchsichtig. 

Nettie

„Dieses ganze Sub-Sub-Sub-Unternehmertum ist dermaßen undurchsichtig.“

Und das nicht ohne Grund.

Nettie

Nachtrag zu „Mir tun hier nur die Schwarzarbeitenden leid“:

Weil Recht und „Gesetz“ ganz offensichtlich zweierlei sind.

Klärungsbedarf

Da sind sicher nicht wenige dabei, die dazu gezwungen werden. Wir erinnern uns an die Fälle der Schlachtindustrie.

MargaretaK.

Googlen Sie mal nach "Arbeiterstrich". Armut, Not und fehlende Sprachkenntnisse werden von (deutschen) Arbeitgebern im Baugewerbe gnadenlos ausgenutzt.

Tino Winkler

Die Leben auf Kosten der steuerpflichtigen Arbeitnehmer und Unternehmer.

M.Pathie

Es gibt ganz unterschiedliche Gruppen bei den Schwarzarbeitenden. Und diejenigen, die wirklich aus Verzweiflung, weil sie nicht wissen, wie sie und ihre Lieben über die Runden kommen sollen, genau deshalb auf Baustellen anheuern, deren Chefs genau diese Notsituation ausnutzen, tun mir auch leid.

Nettie

„Es gibt ganz unterschiedliche Gruppen bei den Schwarzarbeitenden.“

Sicher. Wobei die in der Bauindustrie und anderen einschlägigen ‚Industriezewigen‘ Beschäftigten dies (Schwarzarbeitende) in aller Regel bzw. in den seltensten Fällen freiwillig sind. Sondern meist notgedrungen.

w120

Ja, die Not der Menschen wird brutal ausgenutzt.

Ich will nicht wissen, was mit Menschen passiert, die verunglücken.

Klaartext

Mir nicht. Es ist Betrug an der Allgemeinheit. Das gilt natürlich auch für die AG

Questia

| "Es ist Betrug an der Allgemeinheit. Das gilt natürlich auch für die AG" |

Das gilt n u r für die AG (Arbeitgeber).

Die sind für die Gestaltung der Arbeitsverhältnisse, für die korrekte Abrechnung zum minde. Mindestlohn und das Abführen von Steuern und Sozialabgaben verantwortlich.

Die Auftraggeber sind dafür verantwortlich, mit wem sie Geschäfte machen.

Die Menschen, die gezwungen sind (und teilw. werden), in solchen Strukturen zu arbeiten, die ganz unten in der Nahrungskette stehen, haben meist keine Wahl im Friss-oder-stirb-Markt.

 

Klaartext

Ach ne, die Schwarzarbeiter wissen alle nicht, das sie schwarz arbeiten ?

Definition Schwarzarbeit

Sie verstößt gegen arbeits-, steuer- und sozialversicherungsrechtliche Bestimmungen. Dadurch können sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer rechtliche Konsequenzen mit empfindlichen Geld- oder Freiheitsstrafen

Das zu ihrer Aussage

Questia

Nur weil Sie die Definition von Schwarzarbeit kennen, bedeutet das nicht, dass die Menschen, die in diesen Strukturen arbeiten, wissen, wie ihr AG ihre Arbeit in den Abrechnungen behandelt - denn das ist der Betrug, von dem Sie 17:44 schrieben und auf den ich antwortete.

Es muss bewiesen werden, dass diese Menschen das wissen und wollen. Allein die Sprachbarriere macht ein Verstehen dessen, was ihnen im Arbeitsvertrag unterschoben wird, nahezu unmöglich.

 

'Pegasus7000

Wieso? Zur Schwarzarbeit gehören i.d.R. immer drei: der Auftraggeber, die ausführende Firma und die Schwarzarbeiter selbst. Alle wissen um die Illegalität ihres Tuns. Eine gefährliche Sache, insbesondere für die Schwarzarbeiter selbst, schon wenn ich an den fehlenden Versicherungsschutz im Falle von Unfällen denke.

vaihingerxx

Kriminelle ?

oder finden sie es ok, keine Steuern und Sozialabgaben zu zahlen ?

Montag

Die einschlägigen Gesetze sind einzuhalten, insbesondere wenn sie dem Schutz der Arbeitnehmer*innen und der Steuerzahlenden dienen. (Mindestlohn, Arbeitserlaubnisse, Unfallverhütungsvorschriften, Abführung von Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen usw.)

Missstände wie in dem Beitrag skizziert sind abzustellen. 

(Es wundert mich, dass die Behörden das in der Vergangenheit wohl etwas haben schleifen lassen. In anderen Branchen geht das auch.)

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ich1961

Wenn sich nicht mal Presidenten (oder andere Regierungen) an Recht und Gesetz halten - warum dann Arbeitgeber?

Nicht falsch verstehen, ich bin für solche Aktionen - die müssten nur viel öfter statt finden!

 

Grossinquisitor

In Deutschland ist Verwaltungshandeln an Recht und Gesetz gebunden. Natürlich gibt es fast täglich Gerichtsentscheidungen, die die Rechtswidrigkeit feststellen. Das war immer so und ist ganz normal, solange die Gerichtsentscheidungen umgesetzt werden. 

ich1961

Wie heißt es so schön: wenn das Wörtchen wenn nicht wär ....!

Lucinda_in_tenebris

"Es wundert mich, dass die Behörden das in der Vergangenheit wohl etwas haben schleifen lassen" s.o.

Ich nehme an, dass diese Aussage eher satirisch gemeint ist. Dieses Problem existiert in Deutschland bzw europa seit mindestens 30 Jahren und vermutlich noch viel länger. Es handelt sich hierbei eindeutig teilweise um organisierte Kriminalität.

Alter Brummbär

Bewerbungen nimmt der Zoll gerne entgegen.

use your brain

"Auf einer Baustelle eines Reha-Zentrums in Bornheim bei Köln kontrollierten rund 30 Beamtinnen und Beamte zunächst 27 Männer(...). Fünf von ihnen waren den Angaben zufolge illegal beschäftigt(...)."

Die Quote kann je nach Gewerk noch deutlich höher liegen -bei den Eisenflechtern z.B.. 

Das zeigt aber auch, dass auf deutschen Baustellen kaum noch etwas ginge, wenn man in Trump-Manier - oder wie es die AfD fordert - alle "Illegalen" außer Landes "remigrieren" würde... 

Es wäre sicherlich hilfreicher, die Möglichkeiten für solche Arbeitskräfte legal in Deutschland zu arbeiten, auszuweiten. Das würde dann auch das Risiko minimieren, dass sie zu ausbeuterischen Arbeitsbedingungen und ohne zur Sozialversicherung gemeldet zu sein, für zwielichtige Arbeitgeber tätig würden, die sich dadurch auf Kosten ihrer Beschäftigten bereichern...

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ich1961

Das wird in den USA nicht anders sein.

Darum hat  er ja die Aktionen abgeschwächt. Da haben sich Arbeitgeber beschwert, die ja ihre Arbeitnehmer "so sehr lieben"!

 

vaihingerxx

>Es wäre sicherlich hilfreicher, die Möglichkeiten für solche Arbeitskräfte legal in Deutschland zu arbeiten, auszuweiten.<

und ich dachte wir hätten hierzulande 3 Mill Arbeitslose/Suchende, was machen sie mit denen ?

D. Hume

"Mörtel für alle!" Deutschlands Bauplan B

Deutschland fehlen Bauarbeiter, aber keine Sorge, wir haben ja 3 Millionen Arbeitslose. Die Lösung? Umschulen, was das Zeug hält.

Bankkaufleute? Ab auf die Baustelle. Zahlen sind ja nur Steine mit Kommas.
Verwaltungsfachangestellte? Zement statt Zettel.
Callcenter-Personal? Presslufthammer statt Headset. Dieselbe Lautstärke, mehr Wirkung.

Die Politik plant digitale Crashkurse: Zwei Wochen "Bau für Beginner", dann Helm auf, fertig ist die Fachkraft. Prüfung? Multiple Choice. Wer weiß, dass Beton kein Gewürz ist, hat bestanden.

So wird Arbeitslosigkeit statistisch beseitigt, der Fachkräftemangel angeblich behoben und wer meckert, wird halt Kranführer.

Deutschland, wir bauen das! Und wenn nicht: Wir reißen’s eben wieder ab. Beschäftigung ist Beschäftigung.

Questia

Danke und gute Antwort.

Kaneel

Herzlichen Dank!

ich1961

Fragen Sie doch mal bei der Arbeitsagentur (oder schauen Sie sich auf der Seite an), warum mancher nicht abeitet, warum viele nur Teilzeit arbeiten usw.!

Das steht da und wartet darauf gelesen zu werden.

 

schabernack

➢ und ich dachte wir hätten hierzulande 3 Mill Arbeitslose/Suchende, was machen sie mit denen ?

Mindestens 2,9 Mio. der 3 Mio. sind sowieso geborene Bauarbeiter, die nur nicht wissen, dass Eisenflechter ihr Traumjiob ist. Und vor allem über 50-jährige Verkäuferinnen ohne Job träumen jede Nacht von einem auf dem Bau.

MargaretaK.

Wenn diese 3 Millionen Spargel stechen, Gurken ernten usw. nicht schaffen (weil brutaler Rücken), dann schaffen sie aber ganz sicher Baustelle. So in etwa?

Nicht jeder ist für jede Tätigkeit geeignet.